Monate: November 2020

Umfrage zu Klimazertifikaten in der Landwirtschaft

Folgende Mail erreichte mich. Ich habe an der Umfrage teilgenommen, es geht wirklich fix und es sind ein paar interessante Fragen dabei. Wir sollten jede(n) Agrar-Student*in unterstützen. (jetzt fange ich auch schon an zu gendern…) Mein Name ist Lars Nolting und ich studiere Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. Momentan befasse ich mich im Rahmen einer Projektarbeit in Zusammenarbeit mit dem Start-up agriportance mit Klima-Zertifikaten in der deutschen Landwirtschaft. Dazu führe ich derzeit eine Online-Befragung durch und befrage landwirtschaftliche Betriebe. Ziel der Projektarbeit ist es, die zentrale Fragestellung “Welche Größe hat der Markt für Klimazertifikate in der deutschen Landwirtschaft” zu beantworten. Es wäre super, wenn Sie mich unterstützen könnten und die Umfrage auf Ihrer Webseite oder auch bei Facebook posten könnten und an Landwirte/Landwirtinnen weiterleiten. Die Umfrage ist über den folgenden Link erreichbar: https://fhswf2017.limequery.com/683185?lang=de Für Ihre Antwort und Unterstützung bedanke ich mich schon einmal im Voraus.  

Armut bringt Vielfalt

Prof. Kunz kennt sich aus mit Naturschutz. Er hat jedoch eine andere Herangehensweise als viele andere Naturschützer. Sein Plädoyer: Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft “unordentlicher” werden. Das zu erreichen, geht nur mit den Landwirten. Landwirte müssen dafür bezahlt werden, dass sie bestimmte Biotope neu schaffen. Da kann auch mal der Bagger eingesetzt werden. Hier sein Vortrag:   https://www.kunz.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Mathematisch-Naturwissenschaftliche_Fakultaet/Biologie/Institute/weitere_und_ehemalige_Dozenten/Prof._Dr._Kunz/Jahr_2019/Baunatal_2020_Vortrag.pdf

Wenn Bauern retten – ja, was dann?

Normalerweise bin ich ja ein Fan von Oberösterreich. Und von der Steiermark. Jetzt hat mir Hans aus Niederösterreich einen Brief geschrieben und ist ganz stolz. Weil er etwas gerettet hat, eine ganze Fabrik… Sehr geehrter Bauer Willi, Mir ist dieser Tage dein Spruch in den Sinn gekommen, wo du immer sagst, “Wir Bauern können alles”. Wir Bauern können sogar Zuckerfabriken retten – man braucht uns nur nett darum zu bitten. Sagenhaft – isn´t it ? Ich habe es also geschafft. Die Agrana-Zuckerfabrik ist gerettet. https://www.noen.at/niederoesterreich/wirtschaft/agrana-leopoldsdorf-bauern-liefern-vereinbarte-38-000-hektar-ruebenflaeche-wien-leopoldsdorf-im-marchfelde-redaktionsfeed-agrana-zuckerrueben-stephan-pernkopf-redaktion-zuckerfabrik-232824626 Erleichterung, Aufatmen und Jubel allerorts. Und das obwohl: seitens der CEFS (Comité Européen des Fabricants de Sucre, European Association of Sugar Manufacturers, Verband der europäischen Zuckerindustie) kein Ohrläppchen bewegt wurde, um in irgendeiner Form Solidarität zu zeigen. Es hätte ja sein können, daß sich diese Organisation der noch nie dagewesenen Besonderheit annimmt, daß eine ganze Fabrik durch auftretende Schädlinge in einer Region womöglich eingestellt werden muß. Was wäre das doch für ein tolles Thema in der CEFS-Arbeitsgruppe  für Umweltangelegenheiten gewesen (Working group on environmental affairs; https://cefs.org/about-cefs/#organisation). seitens der Mutter Südzucker …

Man kann das auch anders sehen…

Wie würden Außerirdische reagieren, wenn sie sehen, wie eng die Menschen in ihren Wohnsilos zusammengepfercht sind? Was hat das Durchschnittsgewicht mit der Düngeverordnung zu tun? Und warum ist das Ehebett nicht 3 Meter breit? Diese und andere Vergleiche können die Diskussion um die Landwirtschaft erleichtern. Jürgen ist Landwirt, hat aber auch Theologie studiert. Und folglich kennt er sich aus mit Gleichnissen. Er hat ein paar Themen aus der Landwirtschaft in Gleichnisse übersetzt. So müssten es unsere Mitbürger eigentlich leichter verstehen.   Menschenrechtler Stellen wir uns mal vor es gäbe Außerirdische. Und diese Außerirdischen hätten vor 2000 Jahren die Erde besucht und die Spezies Mensch kennen gelernt. Wie sie damals lebte, in kleinen Sippen, im Familienverbund. Es wurde gejagt und gesammelt. Die Hauptaufgabe war sich um die grundlegendensten Dinge zu kümmern. Essen besorgen, Behausung, Kleidung und die Sorge um Familie und Sippe. Die Notdurft wurde hinter der Hütte im Wald verrichtet. Nun stellen wir uns vor, die gleichen Außerirdischen würden heute mitten in München oder Berlin landen und die Spezies Mensch sehen. Menschenmassen, stockwerkweise übereinander, vor …

USDA und Farm to fork

Das USDA  ist das amerikanische Landwirtschaftsministerium. Es hat sich über die europäische Strategie “Farm to Fork” geäußert. Hier die Zusammenfassung https://www.ers.usda.gov/webdocs/publications/99741/eb-30_summary.pdf?v=542 Wer sich für die Details interessiert, hier unten die gesamte Publication. Es lohnt sich diesmal wirklich, die gesamte Dokumentation durchzuschauen, weil dort mittels unterschiedlicher Szenarien die Verschiebungen in den Produktionsmengen berechnet werden. Durch weniger Pflanzenschutz, mehr Flächen für Naturschutz und den höheren Anteil von Bio-Landwirtschaft gehen die Produktionsmengen zurück. https://www.ers.usda.gov/webdocs/publications/99741/eb-30.pdf?v=3947.9

Nur ein paar Zahlen…

Am 11.11.2020 wurde die Zahl von 90.000 freigegebenen Kommentaren auf dem Blog bauerwilli.com überschritten. Das ist nur möglich mit Menschen, die sich für die ausgewählten Themen interessieren, unterschiedliche Ansichten haben und diese auf meinem Blog austauschen. Dafür Danke, denn ich lerne so jeden Tag hinzu, kann mich selbst überprüfen und bekomme neue Anregungen für neue Themen und Artikel. Ich lerne neue Menschen kennen. Manche davon haben hier schon einen Gastartikel geschrieben. Ich konnte andere Menschen zusammenbringen, die sich auf dieser Plattform getroffen haben Das alles macht mir (meistens) sehr viel Freude. Darum mache ich noch eine Weile weiter. Und ihr sagt mir bitte rechtzeitig Bescheid, wenn ich aufhören soll. Euer Bauer Willi

Lieber Olaf Scholz…

Lieber Olaf Scholz, ich kann gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich Ihnen für Ihren Text in der BamS bin! https://m.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/us-wahlen-gast-kommentar-von-olaf-scholz-mehr-respekt-bitte-73822640,view=amp.bildMobile.html Dieses Zitat von Ihnen passt auch für Deutschland: “In den USA ist es gar nicht allein der Gegensatz zwischen Arm und Reich, der das Land spaltet. Es ist der immer stärker wachsende Gegensatz zwischen Großstadt-Bewohnern und der Landbevölkerung. Die Eliten an Ost- und Westküste nennen die ländlichen Staaten des mittleren Westens naserümpfend „Fly over States“, also Bundesstaaten, mit denen sie nichts zu tun haben wollen, über die sie nur hinwegfliegen.” Und so schreiben Sie dann auch: “Auch bei uns in Deutschland ist zu beobachten, dass die Gesellschaft auseinanderläuft. Dass sich manche wie Bürgerinnen oder Bürger zweiter Klasse fühlen. Andere wiederum glauben, dass ein gelungenes Leben nur mit Studium und toller Altbauwohnung möglich sei” Wir Leute auf dem Land, besonders wir Landwirte beobachten das jeden Tag. Und bekommen dies auch täglich zu spüren. Das ist nicht gut. Und Sie haben auch einen Vorschlag und schreiben: “Niemand sollte sich für etwas Besseres halten. Mitunter wird über großstädtische …

Gentechnik gegen Corona? Wissenswertes über mRNA

Ich wollte wissen, was es mit dem neuen Impfstoff gegen “Corona” auf sich hat. mRNA hört sich ja sehr nach “Gentechnik” an und so ist es auch. Hier ein Artikel über diese Art von Impfstoffen aus dem Jahr 2018, also bevor der Hype um den neuen Impfstoff losging. https://www.aerzteblatt.de/archiv/214122/Genbasierte-Impfstoffe-Hoffnungstraeger-auch-zum-Schutz-vor-SARS-CoV-2 Nun ist es nicht so, dass ich alles verstehe, was da im Text steht. Deshalb habe ich mir das mal von einem Fachmann erklären lassen. Hier seine Ausführungen: Die Technik nutzt Virus-Gene, die aus dem Genom des Virus herausgeschnitten (!) wurden. Das sind die Gene, die für bestimmte Bestandteile der Virushülle kodieren. Die werden noch verändert, bevor man sie impft. Dann passieren noch ein paar Dinge, die aber letztlich dazu führen, dass die Zellen der Geimpften beginnen, die Hüllproteine des Virus zu produzieren. Die Immunzellen bilden nun Antikörper gegen diese fremden Proteine. Das „Rezept” merkt sich das Immungedächtnis und kann bei einer Virusinfektion dann rasch aktiv werden. Problem gelöst. So, und jetzt passt alles für Gentechnik-Gegner:  wir haben veränderte Fremdgene, die auf andere Organismen übertragen und …

Schuldbekenntnis eines Landwirts

Diesen Brief schickte mir Jürgen, mit dem ich einige lange und intensive Telefonate geführt habe. Ich habe ihn gebeten, seine Familiengeschichte einmal aufzuschreiben, damit sich Menschen außerhalb der Landwirtschaft ein Bild davon machen können, welchen Einfluß gesellschaftliche Entwicklungen und politische Entscheidungen auf den vielbeschworenen “bäuerlichen Familienbetrieb” haben.  Mein ganzes Leben lang war ich davon überzeugt, dass ich mit Ackerbau und Viehzucht und mit der damit verbundenen Erzeugung hochwertiger Lebensmittel einen sinnvollen und wichtigen Beitrag für unser Land leiste. Mir war Bauer sein eigentlich schon in die Wiege gelegt. Mein Großvater war noch Knecht beim größten Bauern im Dorf. Der größte Traum war logischerweise einmal ein eigenständiger Bauer mit eigener Scholle zu sein. Und diesen Traum hat er sich hart erarbeitet. Als Arbeiter im Steinbruch konnte er von einen kinderlosen Ehepaar auf Leibrentenbasis ein Kleinstanwesen mit 2 Kühen, 3 Schweinen und 1,5 ha Grund und Boden erwerben. Mein Vater führte dies als Untertagekumpel im Bergbau fort. Immer mit der Sehnsucht, einmal den Hof so zu vergrößern und auszubauen um als Vollerwerbsbauer davon leben zu können. Die …