Monate: Januar 2022

Cannabis: Antwort vom BMEL

Dieter und ich haben am 29.12. 2021 beim BMEL eine Anfrage zum Anbau von Cannabis gestellt. https://www.bauerwilli.com/wieviel-hanf-soll-es-sein/ Hier die Antwort: Antwort BMEL Cannabis Neu für uns war, dass für den Anbau von medizinischem Hanf eine europaweite Ausschreibung erfolgt. Wir überlegen noch…. 🙂

Der “Hirn-Aus”-Reflex

Ein Gastbeitrag von Bauer Fritz aus (Ober-)Österreich, der sich mit dem Reflex beschäftigt, mit dem die Medien auf eine “Studie” oder einen “Atlas” der NGO (Nicht Gewählten Organisationen) prompt reagieren. Ich bin dankbar, dass Fritz das übernimmt, denn ich bin mittlerweile müde, das immer gleiche Campaigning von BUND, NABU, WWF und Co. zu kommentieren. Aktuell der “Pestizid-Atlas”. Und die Versprechungen der “Zukunftskommission Landwirtschaft” , die Landwirte in Ruhe zu lassen und sich mit ihnen solidarisch zu zeigen, kann man spätestens jetzt auch in die Tonne kloppen. Hat ja nicht lange gehalten. Über ein nicht wegzubringendes Phänomen im Medienbereich, das ebenso erstaunlicherweise wie  bedauerlicherweise am häufigsten vorzufinden bei sich selbst so bezeichnenden Qualitätsmedien. Und das nicht nur in Österreich. Dieses sonderbare Phänomen tritt vorrangig auf, wenn Medien Pressemitteilungen von NGOs erhalten und ist wie folgt zu diagnostizieren: Nahezu unmittelbar nachdem die “Guten per Eigendefinition” irgendeine übliche Alarm-Info raushauen, stellt sich bei den “Qualitativen per Eigendefinition” der sogenannte “Hirn-Aus”-Reflex ein. Während sie sich Jahr und Tag ihrer Rechercheleistungen rühmen, ihre Fakten-Checks preisen, ihre bestens ausgebildeten Journalisten hypen, …

Preisexplosion…

Im vergangenen August habe ich für unsere Heizung Holzpellets eingekauft.  Für 199 €/t netto. Jetzt müssen wir nachordern. Ich habe wieder bei unserer Genossenschaft angerufen, weil die die besten Preise hat. Der Verkäufer hat mich gebeten, mich erst zu setzen, bevor er mir den Preis nennt. Das war richtig. Der aktuelle Preis beträgt 386 €/t. Man muss nicht Mathematik studiert haben um schnell festzustellen, dass das fast der doppelte Preis ist. Es hilft aber nichts, denn wir können ja nicht im Kalten sitzen. Jeder weiß, dass der Diesel an der Tankstelle je nach Uhrzeit zwischen 1,55 und 1,65 €/l kostet. Auch das ist deutlich mehr als noch im Sommer. Im Sommer werden Benzin und Diesel aufgrund der CO2-Bepreisung nochmals teurer. Noch haben wir einen Stromliefervertrag. Ich habe mal in einem Portal nach den aktuellen Preisen für einen neuen Vertrag geschaut. Die Preise für 1 kWh: zwischen 0,44 und 0,60 €, für Kunden, die von ihrem (Billig)-Anbieter die Kündigung bekommen haben, sogar bis zu 0,70 €. Über die Situation bei Düngemittel hatte ich schon berichtet. Ein …

Was wichtig ist….

Seit dem 12. Januar 2015, also heute auf den Tag genau vor 7 Jahren, sind in diesem Blog 2701 Artikel erschienen. Dazu gibt es bisher 111.101 Kommentare. Mit anderen Worten: dieser Blog hätte sich nicht 7 Jahre gehalten, wenn die Themen nicht interessant wären und es nicht Menschen gäbe, denen es wichtig ist, ihre persönlichen Meinung dazu abzugeben und sich mit anderen Menschen darüber auszutauschen. Deshalb ein paar Worte, die mir wichtig erscheinen. Ich bekomme direkt und indirekt positive Resonanz dafür, dass der Diskussionsstil auf diesem (meinem) Blog menschlich anständig und (relativ zu vielen anderen) sachlich ist. Das soll so bleiben, auch wenn es bisweilen viel Aufmerksamkeit erfordert. Dass die Zahl der Kommentare je nach Thema mal höher und mal niedriger ausfällt, ist normal. Mir liegt daran, auch unterschiedliche Themen anzusprechen, die möglichst verschiedene Gruppen ansprechen. Einen Satz höre ich oft: “Ich finde Deine Artikel immer interessant, auch wenn ich manchmal anderer Meinung bin”. Und genau so soll es sein, denn wie langweilig wäre es, wenn alle einer Ansicht wären? Oder gar meiner Meinung… 🙂 …

Keine Chance für unfaire Einkäufer! Die BLE hilft

Unfaire Handelspraktiken sind an der Tagesordnung im Lebensmittelhandel. Das bekommen viele Landwirte und Lieferanten täglich zu spüren. Einige zucken resigniert die Schultern und denken:  “so ist der Markt, daran kann ich nichts ändern” . Denn wenn ich aufmucke, darf ich möglicherweise nicht mehr liefern oder bekomme andere Probleme. Doch das muss nicht sein. Seit dem 9. Juni 2021 verbietet ein neues Gesetz unfaire Handelspraktiken und gibt  Betroffenen die Möglichkeit, sich vertraulich bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hierüber zu beschweren. Wer sich nicht gleich mit einer förmlichen Beschwerde über einen bestimmten Vertragspartner an die BLE wenden möchte, kann ihr konkrete Hinweise zu unfairen Praktiken im Markt geben, die es ihr ermöglichen, solchen Verhaltensweisen von Amts wegen, d.h. unabhängig von der Beschwerde eines Einzelnen, nachzugehen und sie ggf. abzustellen und zu sanktionieren. Jede/r von euch kann sich jetzt an die BLE wenden. Einfach anrufen, Email schreiben oder eine Beschwerde online einreichen. Vertraulichkeit und Schutz der Identität sind garantiert! Und das ist sehr wichtig, denn etwas Schiss hat man ja schon…. Was ist unfair? Nicht …

Wetten dass…

Ich habe eben gesehen, dass der Raps-Preis an der MATIF in Paris die 800 €-Marke geknackt hat. Wahnsinn! https://www.kaack-terminhandel.de/de/matif-raps.html Leider habe ich keinen Raps mehr zu verkaufen, weil ich im Sommer in der Ernte mit 530 €/t sehr zufrieden war. Wenn ich jetzt für die Ernte 2022 einen Vorkontrakt machen würde, würde ich 550 €/t (oder 55 €/dt) erzielen. Jetzt meine Frage an euch: Wie hoch ist der Preis für Raps in der Ernte 2022, genauer gesagt, am 5 August 2022, also in 8 Monaten? Ihr habt folgende Antwort-Möglichkeiten a) der Preis geht wieder runter, du kannst froh sein, wenn er in der Ernte zwischen 40 und 45 €/dt liegt. Also mach jetzt einen Vorkontrakt mit 55 €/dt b) es ist egal, ob Du jetzt einen Vorkontrakt machst oder nicht. In der Ernte wirst Du zwischen 52 und 57 €/dt erlösen. Also keine Panik. c) Auf jeden Fall abwarten. 70 €/dt sind in jedem Fall drin. d) Bist du verrückt? Auf keinen Fall jetzt handeln, denn der Markt ist so eng, dass in diesem Jahr …

Weniger grüne Energie

Es ist nicht so, wie es aussieht. Viele Stromanbieter weisen jetzt weniger “Ökostrom” aus als noch vor einem Jahr. Das liegt aber nicht an der veränderten Stromerzeugung, sondern an einer neuen Regelung, wie diese auszuweisen ist. Bisher war da sehr viel Greenwashing möglich. Man kann es auch Verbrauchertäuschung nennen. https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-12/oekostrom-erneuerbare-energie-anbieter-5vor8/komplettansicht https://www.topagrar.com/energie/news/neue-stromkennzeichnung-so-viel-oeko-ist-in-oekostrom-12766581.html?utm_source=Maileon&utm_medium=email&utm_campaign=2021-12-16+Energie&utm_content=https%3A%2F%2Fwww.topagrar.com%2Fenergie%2Fnews%2Fneue-stromkennzeichnung-so-viel-oeko-ist-in-oekostrom-12766581.html

Die Frage hinter der Frage…

Mit welchem Wissen darf ich an einer Diskussion teilnehmen? Oder muss ich vom Thema eigentlich nichts wissen, um mitreden zu können? Und: alles wissen kann man nicht. Also was jetzt? Die Meinung des Wissenschaftlers Bartosz Bartkowski, der zumindest weiß, dass er nicht alles weiß. Ich habe schon einmal einen Text von ihm verlinkt. Hier jetzt sein aktueller Artikel. Woher weiß ich, was ich zu wissen glaube?    

Schweiz: Nationalrat weist auch die “Massentierhaltungs-Initiative” zurück

Nachdem im Sommer die “Trinkwasser-Initiative” und die “Pestizid-Initiative” in der Schweiz mit über 60% abgelehnt wurde (https://www.bauerwilli.com/sieg-der-vernunft/)  wurde jetzt auch die “Massentierhaltungs-Initiative” sowie ein Gegenvorschlag vom Nationalrat zurückgewiesen. Zur Erläuterung “Die Kommissionsmehrheit teilt die Auffassung des Bundesrats, dass die Initiative verschiedenen Probleme schaffen würde, unter anderem Unvereinbarkeit mit den internationalen Verpflichtungen der Schweiz, grosser administrativer Aufwand sowie Richtlinien einer privaten Organisation als Vorgabe auf Verfassungsstufe. Die Kommission weist insbesondere darauf hin, dass die Schweiz bereits heute das weltweit strengste Tierschutzgesetz und einzigartig tiefe Vorgaben bezüglich der Tierhöchstbestände pro Betrieb kennt. Der Vorschlag laufe zudem dem Ziel des Bundesrats, die Ammoniakemissionen zu reduzieren, entgegen und fokussiere primär auf die Rindviehhalterinnen und -halter.” Gegen Massentierhaltungsinitiative und Gegenvorschlag Zum Thema hier eine eindrucksvolle Rede von Martin Haab, Landwirt und Mitglied im Nationalrat (bitte etwas warten, der Seitenaufbau dauert etwas) https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-videos?TranscriptId=294632 Hier ein Textausschnitt: “Nun zu meiner Interessenbindung: Ich bin seit vierzig Jahren leidenschaftlicher Viehzüchter und Milchbauer. Zusammen mit meiner Familie halte ich heute 75 Kühe im Stall, ich bin also Massentierhalter. Dazu haben wir nochmals so viele weibliche …