Monate: Juli 2017

Die Abschaffung der Natur

Vor ungefähr einer Million Jahre begannen unsere Vorfahren damit, das Feuer zu domestizieren. Feuer wurde zum bestimmenden Faktor im Leben des Menschen. Ohne Feuer hätte es keine Bronzezeit gegeben. Der Mensch hätte keine Möglichkeit, Metalle zu verarbeiten. Ohne Feuer hätten wir keine Technologie und keine Industrie. Feuer reduziert organische Strukturen zu Asche und Rauch. Das heißt, Feuer vernichtet Natur. Manchmal ist das notwendig, damit die Natur sich verjüngen kann. Dank seiner Technologie vernichtet der Mensch ebenfalls Natur, und wo er die Natur nicht vernichtet, gestaltet er sie vollständig zu seinen eigenen Zwecken um.   Kulturlandschaft Wer glaubt, dass es in Deutschland noch Natur gibt, macht sich was vor. So gut wie jeder Quadratmeter ist vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft. Wo es wieder Wildnis gibt, ist dieser Raum explizit dafür vorgesehen. Die Menschen in Deutschland leben in einer “vollkommen artifiziellen Umgebung, in einer im Maßstab 1:1 umgesetzten Faller-Modellbahnwelt”, so der Philosoph Stephan Schleim in einem Artikel bei novo-argumente. Der Mensch ist nicht der Freund der Natur. Das brauchen wir uns gar nicht erst einzubilden. Der Mensch ist …

Dentabites für Katzen

40 g für 1,49 €. Hilft gegen Zahnstein. Bei Katzen !!! Enthält tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse. Preis pro kg: 37,30 €. Das bekommt der Bauer für 20 (zwanzig!) Kilo Schweinefleisch. Das sind 20.000 g. Weiß aber jetzt nicht, ob das auch gegen Zahnstein bei Katzen hilft. Und wem das noch nicht reicht sei dieses Video über die “Ernährung studierender Katzenbabys” empfohlen: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Doch es geht noch doller: Making of Netto-Katzenfilm, sehr tiergerecht… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Wenn es beim Alpenbauer Mango-Orange gibt…

Ist das schon der Klimawandel? Bonbons vom Alpenbauer mit der Geschmacksrichtung Mango-Orange? Wachsen die jetzt schon in den Alpen? Natürlich vegan, gluten- und lactosefrei, was anderes ist ja auch kaum noch verkäuflich… 😉 Und noch etwas Verwirrendes: Bavarian Sweets hergestellt in Österreich. Sind die Bayern jetzt aus der Bundesrepublik ausgetreten? Zuzutrauen wäre es denen…. Übrigens gab es die Bonbons neulich im Zug. Kostenlos…

Praktiker-Netzwerk – eine bunte Truppe

Am 12. Juli hatte das BMEL, allen voran Minister Schmidt zum ersten Treffen des Praktiker-Netzwerkes eingeladen. Nun ist Herr Schmidt nicht unbedingt ein begnadeter Rhetoriker, aber man merkte in seiner Begrüßungsrede sehr deutlich, dass ihm an der Meinung der Basis sehr viel gelegen ist und er sich freute, dass sich so viele dafür interessieren. Von den über 500 Bewerbungen konnten nur rund 100 angenommen werden, aber die Auswahl war wirklich gelungen. Da saß die Biobäuerin mit 20 Kühen aus dem Schwarzwald neben dem ostdeutschen Großbetrieb, der Selbstvermarkter neben der solidarischen Landwirtschaft, der/die Tierhalter/in mit 50 Legehennen oder 2000 Mastschweinen neben dem Acker- und Gemüsebauern, der Ökowinzer neben dem Imker. Eben eine sehr bunte Truppe aus allen Teilen der Bundesrepublik. Auf Augenhöhe Und das wirklich bemerkenswerte: alle haben sich verstanden und ohne Scheuklappen miteinander geredet und zugehört. Es wurden eben keine bekannten Sprechblasen produziert wie sie oft von Partei- oder Verbandsebene zu hören sind. Und eben auch kein wissenschaftlicher, sondern ein ganz praktischer Beirat, der aber mit einfachen Worten genau das zum Ausdruck bringt, was die …

Rundgang im Bio-Mustergarten Teil 2

Nun der zweite Teil des Rundgang im Bio-Mustergarten von Sascha und Ralf. Hier geht es um Reihenweite bei Kartoffeln, um die richtige Wahl der Zwischenfrucht, um Humus im Boden und um Nährstoffe ganz allgemein. Aber auch ganz andere Themen, die im Hausgarten eine Rolle spielen, werden angesprochen. Mir hat der Rundgang viel Spaß gemacht und ich habe auch was gelernt. Ist doch gut, wenn man miteinander redet… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Kuckucks-Ei

Sauberer ist nicht immer besser…Jedenfalls nicht für den Kuckuck… Also quasi ein “Kuckucks-Ei” der “Verbesserungen”. Gut erklärt vom Evolutionsbiologen. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

“Übernehmen Sie Verantwortung!”

Offener Brief an Ministerin Dr. Barbara Hendricks Unter der Federführung von Susanne Günther (schillipaeppa.net) schreiben die Agrarblogger von www.blogagrar.de und www.bauerwilli.com einen offenen Brief an die Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Anlass ist ein Treffen des Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Nahrungs- und Futtermittel (PAFF) am 19. Juli 2017 zu einer erneuten Diskussion über Glyphosat. Hier der Brief im Wortlaut: „Sehr geehrte Frau Dr. Hendricks, topagrar.com meldet, dass Ihr Haus weiterhin einer EU-Neuzulassung des Herbizid-Wirkstoffs Glyphosat nicht zustimmen will. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums bestätigte diese Information auf Twitter mit den Worten: „Mehr Negative #Glyphosat-Wirkungen auf Pflanzen, Tiere & Nahrungsnetze auf den Ackerflächen sind gut belegt. Unsere Haltung ist daher unverändert.“ Ich kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. In früheren Twitter-Dialogen mit Maria Krautzberger, der Präsidentin des Umweltbundesamtes, oder mit Jochen Flasbarth, dem Staatssekretär Ihres Hauses, wurde als Beleg stets auf eine Arbeit verwiesen, die im Auftrag des UBA erstellt worden ist. Es handelt sich dabei um die Veröffentlichung Jahn, Hötker et al. 2014: „Protection of biodiversity of free living birds and mammals in respect of the effects …

Unkrautbekämpfung in Bio-Möhren

Vor der Aussaat ist der Acker zweimal mit einem Gas-Flammgerät befahren worden, um die vorhandenen Unkräuter wegzubrennen. Nach der Aussaat wurde beregnet, trotzdem ist die Bestandesdichte nicht zufriedenstellend. Jetzt sind die jungen Möhrenpflanzen etwa 2 cm groß, etwa gleich groß ist das Unkraut, vor allem Melde. Dies muss jetzt von Hand gezupft werden. Dazu liegen 4 Personen bäuchlings in einem Fahrzeug, dass langsam (geschätzt ca. 1 km/h) vorwärts fährt. Jede Person übernimmt dabei eine Reihe. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren es etwa 30 Grad im Schatten. Da aufgrund der anhaltenden Trockenheit das Feld sicherlich noch einmal beregnet wird, wird auch das Unkrautzupfen nochmals erfolgen müssen. Die Nationalität der Unkrautzupfer ist mir nicht bekannt, ich habe aber eine Vermutung… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Interview: Wer ist der Killer?

Hallo Fred, du betreibst den Honighof in Dötlingen. Erzähle unseren Lesern mal, wer Du bist und was Du so machst. Wie du schon gesagt hast betreibe ich gemeinsam mit meiner Familie den Honighof zu Dötlingen. Der Honighof ist nicht nur eine Imkerei, sondern auch ein Informationszentrum für Biodiversität und Bestäubervitalität. Ich bin also in der glücklichen Lage mein Hobby, Bestäuberinsekten und Imkerei, auch beruflich ausüben zu können. Außerdem bin ich als freier Berater für Bienengesundheit tätig. Wir hören und lesen täglich vom Bienensterben. Gibt es Zahlen, wie sich die Zahl der Bienenvölker weltweit entwickelt hat? Mit dem Schlagwort Bienensterben wird der Bevölkerung von gewissen Gruppen, Verbänden und Parteien suggeriert unsere Europäische Honigbiene sei kurz vor dem Aussterben. Das ist eine klare Falschaussage. Unsere Europäischen Honigbienen sind heute domestizierte Nutztiere. Wie bei allen Nutztieren ist der Bestand stark von der Frage abhängig, ob damit Geld verdient werden kann. Nicht nur Honig, Wachs und andere Bienenprodukte sondern auch die Bestäubungsleitung sind auf dem Weltmarkt zurzeit sehr gefragt. Die Preise dafür steigen stetig. So stieg die Zahl der …

Hallo Herr Plöger…

Herr Plöger kann zwar kein Wetter machen, aber es gibt da etwas, dass er wissen sollte. Und weil wir uns kennen, habe ich ihm einen kurzen Brief geschrieben. …hier meldet sich “Bauer Willi” wieder mal. Ich hätte eine Bitte, was die Berichterstattung über das Wetter angeht. Wir haben hier im Rheinland eine große Dürre, von der kaum jemand was mitbekommt. Die Monate März bis heute waren extrem trocken, und auch von den Winterniederschlägen ist wenig Vorrat geblieben. Seit Wochen meldet der Wetterbericht den “Durchzug einer Regenfront” oder “ergiebige Niederschläge”, von denen aber nichts ankommt. Hier bei mir in der Nähe von Köln sind in den Monaten April. Mai und Juni statt der üblichen 180 mm gerade mal 60 mm gefallen und das in der für die Pflanzen wichtigsten Zeit. Die Getreideernte wird daher hier im Gebiet sehr schlecht ausfallen, ich gehe von einer Einbuße zwischen 30 und 50% !! aus. Betroffen ist im Wesentlichen das Gebiet Nordrhein, in Westfalen sieht es etwas besser aus. Der Rest von Deutschland dürfte eine normale Getreide-Ernte einfahren. Vielleicht können Sie dies …