Monate: August 2015

Raritäten im Rübenfeld

„Jürgen-Klopp-Gedächtnis“-Spinne im Rübenfeld Letzte Woche war ich mal wieder in den Rüben unterwegs. Diesmal aber nicht, um Schosser zu ziehen, sondern weil die Unkrautbekämpfung wegen der Trockenheit und der starken Sonneneinstrahlung (die Wirkstoffe werden dann schneller abgebaut) nicht so geklappt hatte, wie es sonst der Fall ist. In diesem Jahr kamen noch Unkräuter nach dem Reihenschluss, vor allem Melde. Und die muss noch weg. Man will sich erstens nicht blamieren und zweitens verhindern, dass die Samen bilden. Das Spritzfenster hatte ich ja vor ungefähr drei Wochen bereinigt (hatte davon  ja ein Video gemacht) und jetzt bekamen die Rüben darunter wieder etwas „Luft“. Hier der Vergleich von normal zu Spritzfenster.                                             normal                                                       ehemaliges Spritzfenster Deutlich zu erkennen, dass die Rüben rechts deutlich kleiner sind, was ja auch nicht verwundert, weil die ja wochenlang mit der Unkrautkonkurrenz zu kämpfen hatten. Unter den Rüben liegen noch die verwelkten Unkrautstängel.   (ja, schreibt man jetzt mit “ä”) Was ich auch noch gefunden habe, sind Rüben mit vollkommen weißen Blättern. Das nennt man “panaschiert” und ist ein Gendefekt. War aber nur …

Bauernkinder sind fleissig

Bauernkinder sind fleißig und können hart arbeiten. Stadtkinder hingegen sind Weicheier und faul. Vielleicht nicht ganz so, aber auch nicht viel anders. Lesen! http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/lebenskunst/ethan-a-huff/arbeitgeber-sagt-kinder-die-auf-dem-bauernhof-aufwachsen-lernen-engagement-und-harte-arbeit.html

Subventionen – abschaffen !?

Ein – zugegebermaßen – nicht ganz einfaches Thema. Aber ein hochbrisantes, weil es auch zu den typischen Schlagworten gehört, mit denen Landwirte immer wieder konfrontiert werden. Was sind Subventionen, warum bekommen wir Landwirte die überhaupt und wäre es nicht besser, sie abzuschaffen? (Wer sich nur für die Abschaffung interessiert, kann gleich zum letzten Kapitel springen, doch der Text davor ist auch nicht uninteressant) Von der Preisstützung zur Flächenförderung Seit 1992 hat die EU, angefangen mit dem Getreide und den Ölsaaten, bis hin zu Rindfleisch (und ab 2017 auch bei Zucker), nahezu alle Preissteuerungsmaßnahmen zurückgefahren. 1999 entkoppelte die EU die Agrarförderung von der Produktionsmenge und band sie an die landwirtschaftliche Fläche. Die Überproduktion endete, die erwartete Marktbereinigung blieb jedoch aus. Es gibt immer noch viele kleine Höfe, die aufgrund ihrer Produktionsmenge auf dem freien Markt keine Chance hätten. Die zahlenmäßig meisten Höfe in Deutschland sind nach wie vor Kleinbetriebe mit weniger als 15 Hektar Fläche – um effizient zu produzieren, müssten sie mit 0,45 Beschäftigten auskommen. Deshalb werden viele Betriebe auch im Nebenerwerb bewirtschaftet. Der Bauer klebt halt …

Remmel bei “meiner” Genossenschaft

Am vergangenen Donnerstag (13.08.2015) hatten wir Minister Remmel in “meiner” Genossenschaft zu Besuch. Ich hatte ihn im Frühjahr auf einer Veranstaltung getroffen und wir haben bei einem Glas Bier über Landwirte, Handel und Verbraucher diskutiert. Beim Thema der Selbstorganisation von Bauern hatte ich den Eindruck, das es Sinn macht, ihm eine gut arbeitende Genossenschaft vor Ort zu zeigen. Nach zwei Stunden intensiver Diskussion, vor allem um Düngeverordnung und Intensiv-Tierhaltung, waren wir uns nicht in allem einig, aber froh, den Dialog gesucht und gefunden zu haben. Euer Bauer Willi

Entwicklungshilfe für LIDL

Monitor Sendung vom 13.08.2015: Wie Lidl mit Hilfe der Weltbank in Osteuropa seine Macht ausbaut. Für die Eröffnung neuer Filialen in Rumänien hatte Lidl 2011 Kredite über knapp 67 Millionen US-Dollar von der Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC) erhalten.  Bedingungen: Anzahl lokaler Zulieferer erhöhen. Neue Vertriebswege für regionale Lebensmittelproduzenten eröffnen. Das Leben der Menschen in ärmeren Ländern verbessern. Lidl hat damit fast 200 Filialen in Rumänien eröffnet.  Das sollte auch den Landwirten und Zulieferern dort zu Gute kommen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Rund 70% der Waren kommen aus dem Ausland. Lidl weitet, wie jeder Discounter, sein Filialnetz und seine Eigenmarken aus. Lokale Erzeuger werden als anonyme und unter Preisdruck austauschbare Subunternehmer unter Vertrag genommen. Das nennt man also Entwicklungshilfe: Machtstellung der Discounter weltweit ausbauen. Damit ist klar: LIDL lohnt sich – Bauer lohnt nicht.  

Wassermangel auf der Zielgeraden

Die Wetterberichte melden zwar das Ende der Sommerhitze, doch mir geht jetzt doch noch das Wasser auf der Alpe aus. Heute morgen (14.08.2015) höre ich meine Rinder schon von weitem rufen. Als ich zum Brunnen komme sehe ich, dass der Brunnen so gut wie leer ist. Aus der Zuleitung tröpfelt es nur noch. Es gibt Rangkämpfe um das bisschen Wasser. Also fahre ich gleich wieder heim und krame meine alten, verrosteten Milchkannen aus der Tenne hervor. Fülle Sie bis zum Rand mit Wasser und fahre ganze 170 Liter Wasser als Noteinsatz zum Brunnen. Für den ersten Durst. Am Nachmittag bringe ich dann mit meinem Sohn weitere 400 Liter zum Brunnen hoch und wir füllen ihn randvoll auf. Das sollte erst mal bis zum Abend reichen. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Mittlerweile ist es 19 Uhr und die ersten Gewitter sind schon über uns weggezogen. Wir hoffen jetzt inständig, dass es doch mal ein paar Tage regnet. Sonst müssen wir jeden Tag Wasser auf …

Strohpressen im Rheinland

Die Getreideernte ist im Rheinland (fast) beendet. Das Wetter hat mitgespielt. Jetzt wird noch das Stroh gepresst und alles ist unter Dach und Fach. Nächste Woche fahre ich das Stroh (Marke Bauer-Willi) dann ins Allgäu zum Alois. 🙂 Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Artenreichtum auf Beton

Lotte ist eine junge Bauerntochter, die sich Gedanken um den Rückgang der Artenvielfalt und die Versiegelung der Landschaft gemacht hat. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass wir alle daran nicht ganz unschuldig sind. Und wir es uns zu einfach machen,  wenn wir die Sache mit der Artenvielfalt nur auf die Landwirte schieben.   Lieber Mitbürger, du profitierst ganz schön vom mangelnden Artenreichtum. Wie bequem ist es für dich, mit dem Auto direkt vor den Baumarkt oder den Discounter vorzufahren? Denn der Boden, der mal unser Acker, Grünland oder Wald war, wurde schön zugepflastert, damit du darauf parken und einkaufen kannst. Nur keinen Meter zu weit mit dem Einkaufswagen fahren. Wie gut geht es deiner Stadt, wenn sie 10 Hektar unseres besten  Ackerlandes für Gewerbeflächen ausweist und so richtig viel Gewerbesteuer einnimmt? Die Industriebrachen will keiner, die gammeln vor sich hin. Brauchst du wirklich den zehnten Baumarkt im Grünen? Brauchst du das hundertste Neubau-Wohngebiet, obwohl alle demographischen Entwicklungen prophezeien, dass wir immer weniger Menschen in Deutschland werden? Ich denke nicht, dass Beton eine gute Lösung ist. …