Neonics weg – und nun?
Zuckerrübenanbauer müssen in Zukunft ohne insektizide Saatgutbeizung in Form der Neonicotinoide auskommen. Was sind mögliche Alternativen und deren Folgen? Ich habe mich mal bei einem ausgewiesenen Fachmann erkundigt, der mir diese Erläuterungen geschickt hat. Vielen Dank dafür. Rückblick Ab 1991 wurde Imidacloprid als das erste Neonicotinoid als Insektizid zugelassen. Im Lauf der Zeit kamen weitere Neonicotinoide hinzu. Die Wirkstoffe setzten sich als am häufigsten angewendete Insektizide weltweit durch. Für den Erfolg sorgten die breite Wirksamkeit, eine geringe Warmblütertoxizität und damit hohe Anwendersicherheit, gute systemische Wirkung und weitere Faktoren. Besonders erfolgreich waren die Neonicotinoide im Rahmen der Saatgutbehandlung. Die pro Fläche ausgebrachten Wirkstoffmengen stellten einen kleinen Bruchteil im Vergleich zur Flächenapplikation dar. Im Falle von Zuckerrüben sieht der Vergleich so aus: Wird gespritzt, so werden 10.000 m² behandelt. Wird das Insektizid an das Saatgut pilliert, werden 50-60 m² behandelt (jeweils bezogen auf einen Hektar). Ihre Vorteile: Sie verteilten sich schnell in der Pflanze und wirkten relativ lange. Diese Insektizide wurden gebraucht, um die oberirdischen Pflanzenteile wirksam zu schützen. Die wichtigsten oberirdischen Schädlinge sind Moosknopfkäfer, Grüne Pfirsichblattlaus …