Konrad und der Wolf
Konrad Müller ist Bio-Bergbauer im Oberallgäu. Auf seiner Alpweide hat sich vor wenigen Wochen ein Wolfsriss ereignet. Ich (Alois) habe Konrad auf seiner Alpe besucht. Er hat mir die Orte des Geschehens gezeigt und mir von seiner Wut und Verzweiflung berichtet. Die Bauernfamilie Müller bewirtschaftet in Kranzegg im Oberallgäu einen, für die Region, typischen Milchviehbetrieb mit 25 Milchkühen und Jungviehaufzucht. Dazu gehört eine Alpe am Grünten, wo Konrad seine Milchkühe von Mai bis September weidet und milkt. Er hat also zwei Ställe, einen im Tal und dazu noch den Sommerstall auf dem Berg. Was von der Arbeit her wesentlich aufwändiger und kostenintensiver ist im Vergleich zu hochspezialisierten Laufstallbetrieben. Dennoch liebt er seinen Beruf und ist mit “Leib und Seele” Bergbauer. Eigentlich hat Konrad eine Landwirtschaft, wie sie die Kritiker der “modernen, intensiven Landwirschaft” sich immer wünschen: Bio-Betrieb, kleinstrukturiert und familiär bewirtschaftet: Die Kühe gehören quasi zur Familie. Doch seit der Wolfsattacke auf seiner Alpweide “kocht” Konrad innerlich und er macht aus seiner Verzweiflung keinen Hehl. Er kann einfach nicht verstehen, dass uns Bauern von Staat …