Monate: Oktober 2017

Rückhaltlose Aufklärung!

Die kürzlich veröffentliche Studie zum Insektensterben hat uns Landwirte sehr erschrocken. Keine Branche ist von Insekten so abhängig wie die Landwirtschaft. Von daher fordern wir als Landwirte eine rückhaltlose und wissenschaftsbasierte Aufklärung über den Umfang und die Höhe des Insektensterbens. Die bisherige Studie liefert dafür Ansätze, ist jedoch methodisch noch lückenhaft, weil regional beschränkt. Ein jetzt dringend zu beginnendes Monitoring hat sich nicht nur auf Deutschland zu beschränken, sondern ist europaweit zu führen. Die dazu notwendigen Gelder und das Fachpersonal sind sofort verfügbar zu machen! Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung könnte davon abhängen. Neben dem reinen Monitoring, also der Beobachtung ist besonderes Augenmerk auf die Ursachenforschung und die Frage zu legen, welchen Anteil die vielen verschiedenen Parameter wie beispielsweise Klimawandel, geänderte Landnutzung, zunehmende Versiegelung der Landschaft und andere am Insektensterben haben. Ohne die vielen verschiedenen Ursachen zu kennen, ist eine Lösung des Problems nicht möglich. Kritisch ist anzumerken, warum die Ergebnisse erst jetzt veröffentlich werden. Da diese Untersuchungen bereits seit 27 Jahren gemacht werden und der Trend seitdem in die gleiche Richtung zeigt, muss die Frage …

Eure Kommentare zum Insektensterben

Weil die Zahl der Kommentare den Rahmen sprengt und man die Übersicht verliert, habe ich mich gestern (am Sonntag!) mal hingesetzt und einige interessante Aspekte aus euren Kommentaren gesammelt. Wir wollen ja Lösungen finden.  Und wie gesagt, ich habe nur gesammelt. Die Bewertung überlasse ich euch. Aufgrund des Klimawandels passen die Entwicklungsphasen der Insekten nicht mehr zu Entwicklung des Nahrungsangebotes Mit der Aufgabe von viehhaltenden Betrieben verschwindet das Nahrungsangebot aus der Fläche (und damit auch Schwalben) Dieser Prozess läuft schon länger Einfluss des Wetters: 2017 ist die Obstblüte befroren und damit fehlte die Nahrungsgrundlage für Bienen. Gleiches mit Rapsglanzkäfer und Rapsblüte. Extreme Wetterereignisse nehmen zu Sommertrockenheit: Tümpel und Pfützen trocknen aus, Insekten-Larven sterben ab Bestimmte Insektenarten nehmen zu. Die Kirschessigfliege wandert von Süden nach Norden. Auch ein Effekt des Klimawandels Die Waldfläche nimmt ständig zu. Ist viel Wald gut für die Insekten? Milchviehhaltung: Trend zur Stallhaltung weg von der Weidehaltung. Damit fehlen die Kuhfladen auf der Weide. Organischer Dünger muss zeitnah eingearbeitet werden. Keine Chance für die Insekten, dort ihre Eier abzulegen Unsere Umgebung ist …

Heute kein neuer Artikel

Alois und ich haben uns überlegt, dass wir heute keinen neuen Artikel bringen. Der Beitrag von gestern zum Thema “Insektensterben” hat zu so vielen guten und interessanten Denkanstöße geführt, dass es nach unserer Auffassung nicht gepasst hätte, jetzt wieder mit einem neuen Thema weiterzumachen. Eigentlich hatten wir vor, ein nettes Video zu bringen. Eines, auf dem ein ferngesteuerter Mähroboter zu sehen. Ein echtes “Männerspielzeug” eben. Aber bei einer so ernsthaften Diskussion wie gestern? Das wäre doch irgendwie albern, meinen wir. Und außerdem: warum eigentlich jeden Tag was Neues? Führt das nicht auf Dauer zu einer gewissen “Reizüberflutung”? Und ist weniger nicht manchmal mehr? Mehr Tiefe und weniger Oberflächlichkeit? In dem ein oder anderen Kommentar drückt sich auch ein gewisses Anspruchsdenken aus, wenn z.B. die Freigabe von Kommentaren nicht kurzfristig erfolgt. Man vergisst dabei schnell, dass wir ja auch noch ein Leben außerhalb des Internets haben und ganz alltägliche Dinge erledigen müssen. Und mittlerweile “frisst” der Blog schon so um die 4 bis 6 Stunden am Tag, auch am Wochenende. Und nach wie vor machen das Alois und …

Insektensterben – und jetzt?

Vor ein paar Tagen war es in allen Zeitungen zu lesen und in allen Nachrichten zu hören: Insektensterben. Jeder weiß, wovon ich rede und wenn nicht, hat er wohl geschlafen oder war im Ausland. Mich hat die Nachricht auch gepackt. Auch deshalb, weil ich von einer Kommentatorin, die ich sehr schätze, eine Mail mit einem Zeitungsartikel bekam, in der sinngemäß drin stand: “Willi, aus dieser Nummer kommt ihr jetzt nicht mehr raus. Das Thema wird euch noch lange beschäftigen”. So was geht unter die Haut. Mich hat die Studie auch deshalb betroffen gemacht, weil wohl kein Beruf mehr von Insekten abhängig ist als Bauern. Egal ob Ackerbauer, Obstbauer oder Weinbauer. Ohne Insekten geht es uns auf Dauer dreckig. Jedem anderen könnte es eigentlich egal sein, denn seine Existenz hängt nicht davon ab, ob es viel oder wenig Insekten gibt. Ich schon, und deshalb ist es mir nicht egal. Jetzt will ich auch nicht darüber spekulieren, ob die Datenerhebung statistisch richtig gemacht worden ist. Das liegt in der Verantwortung der Wissenschaftler und da vertraue ich darauf, …

Die Entwicklung des Waldes

Die Entwicklung des Waldes (dunkelgrün) und der Siedlungen (rot) von 1900 bis 2010. Hellgrün ist Grasland. Das Waldsterben begann etwa 1980. Zumindest in den Medien… Zur besseren Lesbarkeit auf den Link klicken, dann kann man es besser sehen. Und für unsere holländischen Freunde: man sieht sehr schön, wann der Flevoland-Polder entstanden ist (blau, links oben in NL)

Feldbegehung am 15.10.2017

Neulich habe ich euch im Video gezeigt, wie wir Raps und Gerste gesät haben. Wie haben sich beide entwickelt? Im Video die Feldbegehung von Sonntag 15.10.2017. Der goldene Oktober zeigt Wirkung. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Reiche Tiere – arme Tiere

Ein “interessanter” Beitrag von “scobel” in 3Sat über Haustiere. Doch auch die Nutztiere werden ins Visier genommen und es wirklich nichts ausgelassen: “Gentechnik, Antibiotika, auf Höchstleistung getrimmte Milch- und Fleischmaschinen, Gewinnmaximierung unter qualvollen Bedingungen, Gülle und die Gefahr von Seuchen” usw.. usw. Besonders “interessant” neben der Wortwahl auch die musikalische Untermalung, die immer dann einsetzt, wenn es um die Haustiere geht. Was die Haustiermode angeht, unbedingt bis zum Schluss sehen. Wegen dem “süßen kleinen Bademantel” für den Hund… Normalerweise enthalte ich mich ja einer Stellungnahme, aber diesmal mache ich eine Ausnahme: Ich finde den Beitrag von 3Sat erschreckend. Und das ist noch sehr vornehm ausgedrückt… http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=38345

Wer hat Recht?

Und sind wirklich alle Kritiker von Glyphosat so unabhängig? Dieser Frage geht Jan Grossarth, FAZ, nach. 160.000 $ ist ja kein “Pappenstil”… http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/glyphosat-eu-entscheidet-ueber-weiteres-vorgehen-15248763-p1.html

Eigener Kompost

Warum Torf, wenn es auch anders geht. Ich habe gerade unseren Kompost umgesetzt, damit das verrottete und nicht verrottete Material wieder gemischt wird. Man muss Kellerasseln ja nicht mögen, aber ich freue mich darüber, dass sie eine so tolle Arbeit leisten. Weitere Helfer: Tausendfüssler, Würmer und Pilze. Was man sonst noch braucht: Geduld…Geduld…Geduld… Kompost Warum Torf, wenn es auch anders geht. Ich habe gerade unseren Kompost umgesetzt, damit das verrottete und nicht verrottete Material wieder gemischt wird. Man muss Kellerasseln ja nicht mögen, aber ich freue mich darüber, dass sie eine so tolle Arbeit leisten. Weitere Helfer: Tausendfüssler, Würmer und Pilze. Was man sonst noch braucht: Geduld…Geduld…Geduld… Posted by Bauer Willi on Montag, 16. Oktober 2017

Fake News? – Marktbericht vom 16.10.2019

Die Ernteberichte aus den verschiedenen Teilen der Welt nehmen immer besorgniserregendere Ausmaße an. Die Sommertrockenheit in Nordamerika hat nicht nur die Maisernte vertrocknen lassen, sondern auch die Sojaernte wird wohl nur noch mit der Hälfte der sonst üblichen Menge eingeschätzt. Gleiches gilt für Canola-Raps in Kanada. Somit bleiben für den Export kaum noch Mengen übrig, will man nicht die Eigenversorgung in den USA und Kanada gefährden. Die Preise am Chicago Board of Trade (CBoT) erreichen nie gekannte Rekordhöhen. Guter Brotweizen ist in Nordamerika nicht zu bekommen, so dass größere Mengen aus der EU jetzt den umgekehrten Weg – aus der EU in die USA – nehmen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Preise an der MATIF, wo für Brotweizen in Standardqualität derzeit 312 €/t auf Termin Dezember genannt werden. Aber auch für geringere Qualitäten (11,0 % Protein) werden deutliche Aufschläge gezahlt. MATIF-Raps wird – bei sofortiger Verfügbarkeit – mit 681 €/t gehandelt. Entsprechend teuer ist auch Rapsschrot, was im Zusammenhang mit den hohen Getreidepreisen zu extrem hohen Futterkosten führt. Dies wiederum schlägt sich in …