Bauer Willi
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Regen, Frontal 21 und ein ideologisches Süppchen

Was für ein Tag!

Am 13.8. hatte sich ein Team von Frontal 21 (ZDF) angesagt. Kaum waren sie da, fing es an zu regnen, nein, wie aus Kübeln zu gießen. Satte 14 mm kamen in kurzer Zeit runter. Es war der erste nennenswerte Niederschlag seit dem 9. Juni. Zwei Monate mit Trockenheit und brütender Hitze sind jetzt erst einmal zu Ende gegangen. Zwar reicht diese Schauer bei weitem nicht aus, aber für alle Kulturen (und auch den Rasen im Hof) war sie schon mal sehr hilfreich. Ich bin sehr dankbar.

 

Frontal 21 – was waren die Themen?

Aufmerksam geworden war man wohl durch einen Bericht auf Tagesschau.de in dem ich zitiert wurde. Man wollte von mir wissen, wie sich die Dürre in unserem Betrieb auswirkt, (wir haben geringere Erträge aber jetzt steigende Preise für Gerste, Weizen und Raps) , was ich von der Dürre-Hilfe halte (finde ich richtig, für die Betriebe, die unverschuldet in Not gekommen sind, allen voran die Milchviehbetriebe, die in den letzten Jahren keine Rücklagen bilden konnten) wie ich zum Bauernverband stehe (macht bei uns auf Kreis- und Landesebene eine tolle Arbeit, auf Bundesebene gibt es noch „Optimierungsmöglichkeiten“) und wie ich zu Subventionen ganz allgemein stehe. Ihr kennt meine Meinung und so war mein ständiges Credo: „Fairtrade für alle Bauern“. Also nicht nur für Kleinbauern in Afrika, sondern auch für (Klein)Bauern in Europa. Wir würden gerne auf Subventionen verzichten, wenn wir für unsere Produkte einen angemessenen Preis erhalten. Das geht allerdings nur über einen gewissen Außenschutz (übrigens ohne Zölle!), den aber alle politischen Parteien incl. Grüne und Linke ablehnen. Mir haben Künast und Tackmann das so erklärt: Wir seien ja schließlich Exportnation für Autos und Maschinen, da ginge das nicht und überhaupt müsse Essen bezahlbar bleiben. Also nix mit Fairtrade…

Dürrehilfe: Ichverstehe mich als Unternehmer und nicht als Almosenempfänger. Rückzahlbare Kredite kann ich mir erstens bei der Bank holen und zweitens verschieben sie das Problem nur in die Zukunft. Die pauschale Forderung (oder auch der Wunsch)  nach 1 Milliarde halte ich immer noch für äußerst „ungeschickt“ weil sie das bekannte Image von ewig jammernden Bauern befördert hat und weil diese Summe nicht erklärt wurde. Wahrscheinlich ist der Schaden auch viel größer und die Summe reicht nicht. Aber Schwamm drüber. Es sollte sich nur nicht wiederholen.

Ungefragt habe ich dann noch zum Ausdruck gebracht, dass es mich zur Zeit fürchterlich nervt, dass Trittbrettfahrer wie Hofreiter, BUND, NABU, WWF etc. und bedingt auch die Bio-Verbände auf der Hitzewelle ihr ideologisches Süppchen kochen. Bin gespannt, ob man meiner Bitte entspricht und den Satz über den Äther schickt. Wollen wir wetten, dass der nicht kommt? Ich verwette einen Sack Kartoffeln (aber keine dicken, gibt’s dieses Jahr nicht…und ich hab ja studiert 🙂 )

Die Sendung wird am 21. August um 21 Uhr ausgestrahlt. Von den drei Stunden, die man bei mir verbracht hat, werden hoffentlich zwei Minuten gesendet. Der Beitrag soll insgesamt etwa 8 Minuten dauern.

Hoffentlich passiert mir nicht wieder das was mir bei ZDF Zoom passiert ist: Die Aussagen wurden damals in einen anderen Zusammenhang gestellt, der nicht dem Gesprächsverlauf entsprach. Man darf gespannt sein. Wie heißt es so schön in manchen Arbeitszeugnissen: „Er bemühte sich stets im Rahmen seiner beschränkten Möglichkeiten“. Ich habe jedenfalls mein Bestes gegeben, im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten :-).

Euer Bauer Willi

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84 Kommentare

  1. Monique sagt

    Sehr geehrter Herr Bauer Willi

    Ich wollte hier auch einmal den Kommentar posten, dass ich Fairetraide für die Bauern HIER fordere. Dann hörte ich diese Sendung da:
    https://www.srf.ch/sendungen/kontext/fair-trade-zwischen-versprechen-und-realitaet
    Der Mann von Fairetraide sagt, dass ein minimaler Betrag beim Bauern in wo auch immer ankommt. Also, ist Fairetraide nicht die Lösung weil das Geld hier „verbraten“ wird und nur Krümel für den ursprünglichen Zweck überig bleiben. Also, dass nicht viel vom Geld ankommt, dachte ich mir schon vor der Sendung- nur SO WENIG, ist ja nicht einmal ein schlechter Witz – aber gut VERMARKTET!

    Was nun? Selber handeln! Wenn möglich direkt beim Bauern kaufen – dort mach ich das Geld selber in seine Kasse – kommt garantiert an ohne Bürokratie. Ansonsten Inlandprodukte kaufen und auf Bananen verzichte ich fast komplett – drei bis vier Stück / Jahr sind es aber schon. Riz-Casimere schmeckt halt schon besser mit der gebratenen Banane… Schande!
    PS: Übrigens: Die Banane ist die meisst Verkaufte Frucht in der Schweiz! UND günstiger als der Apfel von hier.
    PPS: LOGO, wenn die Arbeitskraft und Infrastruktur der Produktion so tiefe Löhne und Kosten hat!
    Hier auch noch eine aktuelle Sendung über das „unnötige“ herumfahren von Lebensmitteln:
    https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/coop-schinken-irrsinn-wegen-schweinefleisch-ueberschuss-2
    Über die Banane habe ich das noch nie gehört…

  2. Obstbäuerin sagt

    Hallo Bauer Willi, ich werde mir die Sendung auf jeden Fall ansehen. Es gibt ja nicht so oft die Möglichkeit zu vergleichen, was wirklich gemeint war und was daraus gemacht wird. Vielleicht kommt es aber auch so rüber, wie Sie es gesagt haben. Man weiß nie. Wichtig ist auch der Hinweis zu den NGOs – das muss mal öffentlich kritisiert werden.
    Jetzt geht ja das Glyphosatding wieder los. Die Grünen wittern eine neue Chance, da werden die anderen bald nachlegen.

  3. Hartmut Keller sagt

    Ich frage mich immer mehr, ob die ganze Diskussion um die deutsche Landwirtschaft überhaupt etwas bringt. Es profitieren nur die NGO’s und die ihnen nahestehenden Parteien . Wie heuchlerisch das ist, zeigt doch die Aussage von Künast und Tackmann. Das gleiche bekommen unsere Vertreter in Brüssel auch regelmäßig zu hören. So lange die da oben nicht ehrlich ihre eigentlichen Ziele aufzeigen, werden wir immer um den heißen Brei reden. Ich bin schon lange der Meinung, dass die Politik zum größten Teil von der Autoindustrie beeinflusst wird. Trotz Allem wünsche ich uns, dass Frontal 21 möglichst ehrlich bleibt und Willi reichlich zu Wort kommt.

    • bauerhans sagt

      „…dass die Politik zum größten Teil von der Autoindustrie beeinflusst wird.“

      die ist gerade etwas in schwierigkeiten,weil es TESLA gibt.

    • Moin! Ich finde nicht gut, wenn Frau Tackmann sowas geäußert hat, da werde ich auch nachhaken; faire Löhne und Einkommen für jeden sind ein Grundanliegen der LINKEN. Weil es sonst quasi ein Kleinbeigeben ist gegenüber der Marktwirtschaft, Exportüberhang und was nicht allem, und das als LINKE geht gar nicht!

      Dennoch mag ich es nicht, wenn man gleich die heuchlerisch-Karte ausspielt. Man bedenke, die Opposition könnte auch naiv irgendwas vor sich hinspinnen, nur um Stimmen zu fangen (ich kenne da eine Partei, die da so manch Schwachsinniges en masse raushaut nur als Stimmungsmache).

      Schauen Sie sich bei Frau Tackmann doch einfach mal ihre Aussage an:
      https://kirstentackmann.de/aktuelles/

      Ich muß gestehen, ich selbst bin kein Landwirt, mein Ururgroßvater war der letzte Landwirt in unserer Familie, danach zwei Generationen Genossenschaft, danach ist mein Vater eigene Wege gegangen. So verstehe ich noch nicht inhaltlich alles, was da beschrieben wird mit Pachtflächen etc. Doch ich sehe, daß da viel Handlungsbedarf ist, während in den Medien oft nur – auch unter LINKEN – von Glyphosat und Nitrat schwadroniert wird und selbst da die Diskussionen oft wenig sachlich sind (Roundup mit Glyphosat gleichgesetzt, über Netzmittel wie Tallowamin hört man auch kaum was etc.).

      Dialog funktioniert nur miteinander, weswegen man Anfeindungen möglichst vermeiden sollte.

      Ich selbst als Verbraucher würde gern mal den realen Wert von Lebensmitteln kennen, gibt es da eine Liste? Durch Subventionen und Manipulationen vom Handel hat man ja kein Gefühl mehr für die Wertigkeit. Vorzugsweise auch im Vergleich No Till Farming vs. Pflügen (oder Grubbern) etc.

      Chris

  4. Hans-Günter Felser sagt

    Hallo Willi, bei Pressearbeit kommt immer der Moment, wo man alle Standpunkte dargestellt, alle Informationen gegeben und alle Appelle ausgesprochen hat. Dann übernimmt der Journalist und es ist ungewiss, was dieser aus dem Material macht.
    – Wurde ich richtig verstanden?
    – Wird die Berichterstattung „fair“ sein?
    – Wie wird die Reaktion ausfallen?
    – usw.

    Man muss da dann loslassen und abwarten, ein etwas sonderbares Gefühl.

    Lieber Willi, so wie du das geschildert hast, sind deine Meinungen und Mahnungen richtig gesendet. Ich freue mich, wenn sie so auch rüberkommen werden!

    Was ich derweil befürchte ist: Da es jetzt – endlich – mal etwas geregnet hat und der Leidensdruck nachlässt, wird bei manchen der Anflug von Vor-Denken wieder
    verfliegen. – Bis zum nächsten Mal.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Herr Felser,Ihre Tipps für Willi, sind sehr wichtig und helfen Ihm bestimmt weiter. Bei Ihrer Erfahrung, die Sie uns immer vermitteln, könnte das ,das gewisse Salz in der Suppe sein. Was Ihr Satz, am Ende Ihres Kommentares soll, bleibt mir ein Rätzel!

    • Bauer Willi sagt

      ja, das Gefühl ist nicht neu und ist in der Tat komisch. Ich habe der Journalistin heute diesen Artikel zugemailt. So kennt sie meine Erwartungshaltung. Ob es was hilft? Man wird sehen.
      Übrigens eine kleine Anekdote von gestern: Auf meine Aussage hin, dass wir den Weizen wegen der Trockenheit drei Wochen früher als normal geerntet hätte, meinte sie, ob das denn nachhaltig wäre (ihn früher zu mähen…) So viel zur Ausbildung von Journalisten. Ich bin dann wohl etwas lauter als normal geworden…
      Bauer Willi

      • Heinrich Graf sagt

        Willi,
        wenn ich das lese, dann schwant mir nichts gutes. Die Jounalistin scheint ja wirklich „chemisch rein“ von landwirtschaftlichem Wissen zu sein.
        Hast Du von Deinem Recht als Interviewten noch kurz vor der heutigen Ausstrahlung Gebrauch gemacht und Dir den fertig fabrizierten Beitrag ansehen können?

        • Bauer Willi sagt

          Ich warte noch auf eine Bestätigung ob das Thema überhaupt gesendet wird. Der Beitrag scheint also noch in der Schwebe zu hängen.
          Bisher waren meine Bemühungen vorab informiert zu werden immer erfolglos
          Bauer Willi

          • Heinrich Graf sagt

            Willi,

            der Beitrag ist ja nicht in zdf Frontal“ gesendet worden. Insofern ist ja noch nichts schief gelaufen.
            Gestern Abend 22.08.18, im Heute Journal hat sich Frau Marietta Slomka mit zweifelhaftem Sach- und Fachverstand, wie ich finde, als „Hobbyagrarwsissenschaftlerin“ versucht. Ihre Interviewpartnerin hat ihr etwas Nachhilfe gegeben.
            Zu sehen und hören unter:
            https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/hilfe-nicht-in-vollkaskomanier-100.html
            Mein Fazit:
            Die öffentlich rechtlichen Sender haben bezogen auf landwirtschaftliche Themen vielfach ihre Objektivität bei der journalistischen Arbeit aufgegeben.

            • Der Brandenburgbauer sagt

              Moin Heinrich Graf, danke für den Tipp.
              Die Frau Klöckner wird mir immer sympatischer.Die Konter die Sie der Slomka verpasst hat, müssen bei Der wie KO schläge angekommen sein.

            • sonnenblume sagt

              Hab mir das angesehen, Frau S. reagierte leicht pikiert! Oder?
              War wohl nicht das, was sie hören wollte.

  5. Do not worry: https://wattsupwiththat.com/2018/08/13/i-guess-we-can-stop-worrying-about-climate-mit-says-computer-predicts-end-of-world-in-2040/

    Lässt man noch die kommende Abkühlung des globalen Klimas, die sich beschleunigende Mutationsrate von Viren durch kosmische Strahlung und das weiter um sich greifende Unvermögen der Menschen miteinfließen, in langfristigen Kontextzusammenhängen zu denken, um Naheliegendes zu erkennen, dann … steht auf dem (Armuts)Zeugnis der Menschheit vielleicht auch: “Sie bemühte sich stets im Rahmen ihrer beschränkten Möglichkeiten.“

    Aber vielleicht kommt es auch A N D E R S.

  6. Alles steht und fällt mir der Landwirtschaft. Da Frau Tackmann angesprochen wurde, mußte ich zweimal lesen, was da geäußert worden ist. Natürlich muß man gewährleisten, daß Bürger sich das Essen auch leisten können. Doch die Lösung sind nicht billige Lebensmittel, sondern faire Mieten, Löhne, Energiekosten und Sozialleistungen, dann paßt’s auch mit fair und nachhaltig produzierten Lebensmitteln. Eigentlich ja auch Inhalte, für die die LINKE kämpft.

    Manchmal habe ich das Gefühl, jeder betrachtet nur seinen eigenen Teller.

    Also ich bohre da mal nach, geht ja gar nicht!

    Ansonsten: Gründet Eure eigene Partei, ich helfe gern bei Homepage, Design und Co.! Die extrem wirtschaftsliberalen wie CDU, FDP, AfD und SPD befeuern nur den Unterbietungswettkampf hier und am Weltmarkt mit Steuervergünstigungen, von denen wieder vor allem nur die Großbetriebe mit mehr Umsatz profitieren, Subventionen, die den Markt verzerren etc. Bei den Grünen wird verboten, ohne nach Alternativen zu schauen und die Landwirtschaft mit den nötigen Mitteln auszustatten (auch rechtlich und wirtschaftlich), Bürokratiewahn und Co. lassen grüßen (Greenwashing, Öko nur, wenn die Rendite stimmt etc.). Und anscheinend sind auch in der LINKEN einige sehr desillusioniert 🙁

    Essen wächst nicht im Supermarkt!

    Oder wenn ich als LINKER mal ’nen Konservativen zitieren darf:
    „Im Verfall der Landwirtschaft sehe ich eine der größten Gefahren für unseren staatlichen Verbund.“ – Otto von Bismarck

    Christian Suhr, Oldenburger Land, Niedersachsen

      • Also meine Stimme habt Ihr 😉

        Oder Ihr müßt so ein Staat im Staat Ding machen. Von den Verbänden sehe ich hier höchstens irgendwelche Aufsteller im Bahnhof Oldenburg als Imagewerbung, erinnert ein wenig an die Kampagne früher mit der Milch. Doch den ernstgemeinten offenen Dialog suchen Wenige (sowohl Verbraucher als auch Erzeuger).

        Super wären auch Insider aus der Landwirtschaft selbst. Doch Whistleblower werden vom Staat ja nicht gewünscht, bloß nichts aufdecken, was Reformdruck verursacht.

        Zur finanziellen Einschätzung: Wir schmeißen ca. 50% weg und das ist einkalkuliert, also wenn wir stattdessen für die andere Hälfte einfach nur mehr bezahlen würden, würde sich im Geldbeutel nichts ändern. Nur die Hälfte zu produzieren für den gleichen Preis wäre nachhaltiger und vermutlich auch fürs Tierwohl nicht schlecht *grübel

        Dem Supermarkt wäre es doch eigentlich egal, ob er für 2 Schnitzel 4 € verdient oder für ein Schnitzel, solange der Umsatz stimmt. Und genaugenommen würden all die Umlagen für das Weggeworfene wegfallen, sprich das eine Schnitzel kostet am Ende vermutlich trotzdem nicht viel mehr als 2 €.

        Ich glaube, das ufert aus in einer kapitalistisch-philosophischen Diskussion 😀

        • Brötchen sagt

          Christian suhr! das mit dem Anteil weggeworfenes am Endprodukt liegt an was anderem und nicht da, wo sie die Ursache vermuten. z.b. ist zu ostzeiten viel mehr vergammelt, dagegen verdirbt heute so gut, wie nichts mehr, jedenfalls nicht, wegen mangelhafter lagerbedingungen. es ist ganz einfach ein Problem, was Vorschriften betrifft und ein kosten/Wirtschaftlichkeitsproblem. der Supermarkt bestellt Schnitzel abgepackt für einen bestimmten Preis. bestimmte Ketten, wie z.b. Kaufland, die haben eigene fleischwerke, wo hälften/ Viertel zerlegt und entsprechend zerlegt werden. heute ist alles küchenfertig verpackt. bei Kaufland managt das alles eine zentrale für die Filialen. die machen sicher auch die Preise. da gibt es mindesthaltbarkeitsdaten. die hauptkosten sind nicht der Rohstoff, hauptkosten ist immer die arbeitskraft, Transport, Verpackung.
          ihre Kalkulation ist falsch, das wegwerfen spielt da nicht die Hauptrolle! das teuerste ist in d. überall die Arbeitskraft! deshalb muss alles getan werden dort den Aufwand zu senken. wenn man was erreichen will, muss man immer da ansetzen!

          • Moin!

            Es sind viele Dinge, die zusammenkommen.

            In meinem Supermarkt wollte ich ein Brot, welches seit kurzem über MDH war, günstiger erwerben, bevor es weggeworfen wird. Die Rückmeldung war: Können wir nicht machen, Lieken kommt und tauscht es 1:1 gegen Neuware aus, wir würden draufzahlen, wenn wir es jetzt günstiger verkauften. Wohlgemerkt wird das MDH von der Wirtschaft festgelegt, nicht zuletzt um Verkaufsdruck zu erhöhen, damit Abgelaufenes schneller in der Tonne landet, selbst wenn’s noch gut wäre, man dann nachkaufen muß.

            Mindesthaltbarkeitsangaben auf Salz etc. sind ja auch eine nette Geschichte. Ein Apotheker hat mir darüber kürzlich auch erst was erzählt, daß er ein millionenjahrealtes Präparat verkaufen würde, also direkt aus der Natur, und dieses auf einmal ein MDH drauf hat.

            Volle Fleisch- und Brottheken bis Feierabend etc. Es gibt viele Ansatzpunkte bis hin zum Konsumenten, der sich oft übernimmt in seinem Konsum.

            Das mit dem Fleischfabriken ist heftig, die Doku „Wege des Fleisches“ ist da sehr eindrucksvoll. Unfair daran: Im Supermarkt sieht man nur ein nettes idyllisches Logo eines Bauernhofes, während so eine Fabrik dahintersteckt. Man möchte vom Bauernhofidyll profitieren, strahlt umgekehrt jedoch negativ auf die Landwirte zurück. Das ist schon eher Verbrauchermanipulation.

            Das mit der Arbeitskraft lasse ich nicht im Raum stehen. Beispiel: Alles Roboter und digitalisiert, wer hat dann noch Lohn und Einkommen, woher soll dann die Kaufkraft kommen? An Arbeitskraft zu sparen bringt dem Einzelnen einen Vorteil, wenn andere noch ihre Mitarbeiter entlohnen, damit diese sich was leisten können; in der Gesamtheit ist diese Einstellung jedoch schädlich. Mehr Binnenmarkt ist die Lösung, wenn die eigenen Arbeitnehmer auch die Kunden sind.

            Die Frage ist doch, findet man sich mit dem System des Unterbietungswettkampfes am Weltmarkt oder auch hierzulande ab und spielt das Spiel mit mit seinen Dumpinglöhnen, Monokulturen, Bodenauslaugung, Landgrabbing und Co. Oder fängt man an, auch unter Erzeugern solidarischer zu agieren. Sonst werden die Kleinen weiterhin über Kopf gehen, weil die größeren stärker von Steuervergünstigungen, günstigeren Einkaufskonditionen und Strukturen profitieren.

            Das System haben wir jetzt seit ein paar Jahrzehnten. Und es sieht nicht so aus, als würde es für Landwirte besser werden außer für einige wenige große, die sogenannte Agrarindustrie.

            Chris

            • Brötchen sagt

              Das MDH kann jeder Hersteller vergeben, wie er denkt, er muss nur eben sicherstellen, das die Ware bis zu dem Datum OK ist. das ist ein reiner rechtlicher Akt und hat nichts mit der wirklichen Haltbarkeit zu tun. Jeder Kunde, der reduzierte Ware kauft, kauft keine normale, da er das Brot nur einmal essen kann.
              Rein von der Logistik ist es eher gut, die ware hält sich ewig, deshalb ist ja auch vieles übersalzen oder überzuckert. Das ist mit ein Grund!
              Also bei mir im Betrieb (fleisch) wird ganz ganz selten mal was schlecht und geht in die Tonne. Hygienisch fast keimfrei und sehr gute Kühlung.

              <Das mit der Arbeitskraft lasse ich nicht im Raum stehen. Beispiel: Alles Roboter und digitalisiert, wer hat dann noch Lohn und Einkommen, woher soll dann die Kaufkraft kommen?<

              das ist richtig, aber ich muss jede Massnahme, wo ich Arbeitskraft nutze auch erwirtschaften, wenn der Kunde drei Scheiben wurst abgeschnitten haben möchte, dann muss ich jemand hinstellen und wenn der nicht ausgelastet ist, dann schiesse ich Geld in den Wind. Zumal die Wurst dann auch antrocknet und dann muss ich nämlich was wegwerfen. wenn das Fleischwerk, die Wurst aufschneidet und das fasst niemand an, hält die sich eingeschweisst ewig! verstanden?

              Solidarisch….ja was haben wir hier Märchenwald.

              ich hatte 30 jahre Märchenwald und da war die Wurst schlecht, kaum war ich zu Hause.
              Und für ein Schwein bekam man einen Monatslohn!
              Heute bekommen sie nicht mal 10 %
              Dann machen sie mal die Augen zu und denken sich alle Einkaufstraßen, mediamärkte und auslandsreiseziele weg. Das ist dann so, wenn wir 30 % des Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben. Das war auch um die jahrhundertwende so. Das vergnügen war 10 km zum Biergarten und zum Tanz zu fahren, zu Fuss und mit dem fahrrad.
              Zu Ostzeiten haben wir schulfrei bekommen, wenn ein Auto vorbeikam, so wird das dann werden und dann dürfen sie die Oma fragen, ob sie ihnen was aus dem westen mitbringt. Das ist aber dann der osten 😉

              Habe die Ehre!

          • Hallo! Ich kann auf Ihren weiteren Kommentar nicht antworten, deswegen nochmal über diesen.

            Ich bin nicht im Osten aufgewachsen, ich hatte jedoch Großeltern, die mir ein bißchen was vermittelt haben. Es ist auch nicht Märchenwald oder wie auch immer Sie es darstellen wollen. Nur weil ich mich als LINKER geoutet habe, hoffe ich nicht, daß Sie jetzt mit SED-Kram, DDR-Unrechtsstaat und Co. kommen, das ist mir bewußt, aus meiner Sicht war das alles Etikettenschwindel. Schauen Sie sich China an, kapitalistischer mit Ausbeutung der einen zum Wohle der anderen geht’s nicht! Und hey, soll ich jetzt auch sagen, daß ich palmölvermeidender Veganer bin, meine Frau und Kinder aber ganz normal Fleisch essen und wir uns trotzdem super verstehen?

            Doch zurück zum Thema: Wertschätzung für Lebensmittel, dann vielleicht auch über Modelle nachdenken wie solidarische Landwirtschaft, wundersamerweise gibt es da sehr große Gemeinschaften in den USA, der Handel wird ausgeklammert. Oder mehr Wertschätzung für Fleisch, ich kenne geschichte vom jährlichen Schlachtfest, bei dem sich die Straße getroffen hat und das Hofschwein dran glauben mußte, doch es wurde Wertschätzung gelebt.

            Fleischereien hier mit ihren Dumpinglöhnen hauen gerade in Frankreich die Fleischindustrie kaputt, nicht nur in Afrika. Und einer meiner Freunde ist Fleischermeister, er beklagt sich darüber, daß niemand mehr dort arbeiten will. Natürlich verkauft man mehr, wenn man billiger ist als andere, doch das zwingt andere dazu, auch billiger zu werden, und ja, dann bleibt für Personal etc. nichts mehr übrig, ganz zu schweigen von Nachhaltigkeit und Tierwohl.

            Ich kann auch gern auf Herrn Pfarrer Peter Kossen verweisen im Hinblick auf Arbeitsbedingungen, er hat mir seine 1. Mai-Rede zugesandt auf Anfrage. Ich mag ja LINKER sein, doch nur miteinander kommen wir aus der Nummer raus und da braucht es ein bißchen Märchenwald und Hoffnung, Risikobereitschaft und Dialog.

            Das hier wurde vom Bauernverband Schleswig-Holstein gepostet:
            https://de-de.facebook.com/BauernverbandSchleswigHolstein/photos/a.499410323483590.1073741825.329684410456183/1836105979814011/?type=3

            Oder auf Fake-Wurst, die auch noch prämiert wurde. Auch auf Frontal21:
            „Diese Wurst bestand nur zu neun Prozent aus Fleisch. Frontal21 zeigt, wie aus Wasser, Protein-Pulver und Fleischabfällen eine Wurst hergestellt und dafür sogar von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft ausgezeichnet werden kann.“

            Mir geht es nur darum, daß Verbraucher wieder Bezug zu den Produkten haben. Daß man das nicht allein betrachten darf, sondern auch Einkommen etc. wichtig sind, steht außer Frage.

            Wenn die Wertschätzung der Nachkriegsgeneration (bzw. Kriegsgeneration) wieder einkehren würde, wäre vielen geholfen. Und da gab’s keine billigen Lebensmittel, alles war im Eimer nach dem Krieg und nicht zuletzt mit Preisfestlegung unter Adenauer/Lübke etc. wurde die Landwirtschaft zum Eckpfeiler für die Wirtschaftswunderjahre, soweit ich informiert bin.

            Ich weiß nicht, welche Lösungen wirken würden, wäre jedoch spannend, wenn Erzeuger daran mitwirken würden. Ob Preisdefinitionen seitens der Regierung, wie man Dumping-Importe vermeiden kann, wie man Landwirten den Rücken gegen Oligopole stärken kann, Verbraucherinformation im Hinblick auf Anbau und wirkliche Preise. Es ist viel Mist gerade.

            Beispiel Glyphosat: Wird oft gleichgesetzt mit Roundup, über Netzmittel Tallowamin spricht kaum jemand, wie sich Glyphosat auf Mikroorganismen im Boden und auf die Fusarium-Begünstigung auswirkt, höre ich auch selten (danke auch für einige Einblicke an Bauer Willi!) … es gibt wirklich viel zu schnacken. Resignieren, Vorurteile und Co. helfen nicht, die Landwirte im Osten haben es nur etwas besser, weil sie mitunter größere Höfe haben (siehe Übersichten zum Einkommensdurchschnitt), doch meiner Meinung nach schießen wir uns gerade selbst ins Bein. Entweder man bleibt im System und glaubt daran, daß es ja doch für einen selbst irgendwann besser würde, weil alle anderen vorher pleitegegangen sind, oder aber man versucht auszubrechen und andere Wege zu gehen.

            Hier ist eine Fleischerei (Monse in Oldenburg) auch über Kopf gegangen. Doch einer hat’s quasi gerettet, indem er mehr nach Bedarf arbeitet und jetzt zusammen mit Grühkohl etc. diverse Produkte online anbietet im Versand, sich neu erfunden hat.

            Chris

            • Brötchen sagt

              Chris wir haben eine andere Zeit!

              das Fleischerhandwerk hat es zur Zeit schwer, die einzige Chance ist Dienstleistung, damit lässt sich am meisten Geld verdienen. das ist genau das gegenläufige Geschäftsmodell also Arbeitskraft einsetzen um anderen die Arbeit zu erleichtern. Also Catering usw.!!! Das läuft super!

              Um zu den richtigen Gegenmassnahmen zu kommen, muss ich erstmal eine richtige Analyse der aktuellen Situation machen!

              um auf die gute alte Zeit zurückzukommen, die ist noch nicht so lange her. heute ist ware aus Italien in 8 h vor Ort!

              Ich kann in den USa bestellen, manches Paket ist schneller da, als ob ich in D. bestelle.
              Vor 20 -30 Jahren war das noch undenkbar. Selbst ware aus einer anderen Stadt war nicht so einfach. es ist alles überall verfügbar…z.b. bei uns im Edeka gibt es Büffelbutter, dry aged Rindfleisch, italienischen Schinken und französischen Camembert.
              das ist auch erst seit 5 Jahren flächendeckend so.
              Viele wollen die alte Zeit zurück, das sehe ich aber nicht! In Nischen ja, aber nicht flächendeckend. Man kann nur versuchen sich in Nischen einzurichten oder man muss eben mit dem Mainstream mit.
              was anderes ist eine Illusion! Gucken sie sich doch mal Frankreich an,die dümpeln doch erfolglos dahin, klar hängt man sich gerne an der so grossen Wertschätzung von Lebensmitteln dort auf.

              den LW.und den Lebensmittelproduzenten dort geht es auch nicht so blendend, sonst wären die auch nicht mit Kampfpreisen mit ihrem guten Käse bei Edeka. Das Problem ist, es gibt alles überall im Überfluss!
              Ich kenne Zeiten, wo es nicht so war und warum das so war.

              Wer möchte kann das wieder so haben, ich muss es nicht haben, lieber arbeite ich mich tod.

        • Obstbäuerin sagt

          Das Märchen mit den 50% weggeworfener Lebensmittel ist doch längst widerlegt. Überlegen Sie doch mal, wie viel Prozent Ihres Einkaufs Sie selber wegwerfen. Also statistisch gesehen werden deutschlandweit unter 10 % noch verwertbare Lebensmittel weggeworfen. Allein die 10 Millionen, die um die Armutsschwelle existieren müssen, würden alle schon längst verhungert sein. Und wenn die 10 Millionen ihre 50 % nicht schaffen, dann müssten die ja bei dem Rest noch obendrauf kommen.

          • Gut, lassen Sie’s ein Drittel sein:

            http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/192766/index.html

            Oder allein diese Zahlen hier:

            https://www.zugutfuerdietonne.de/warum-werfen-wir-lebensmittel-weg/wie-viel-werfen-wir-weg

            Wir können auch über Dunkelziffern sprechen, was mit altem Brot passiert, daß unsere Geflügelreste in Afrika verkauft werden, also nicht als Müll bewertet werden, oder wie war das noch gleich?! Manchmal ist es nur ein Bewertungsmaßstab, der verändert wird.

            Sie argumentieren aus dem System heraus. Wenn man für faire Sozialleistungen und Löhne kämpft, sind auch faire Preise für Lebensmittel drin. Denn dann wären die Armen nicht die Abgehängten der Gesellschaft, wir hätten einen Mindestlohn von 12 € aufwärts, menschenwürdige Sozialleistungen und Rente etc.

            Damit zu argumentieren, daß die Armen sich sonst nichts leisten können, also müssen Lebensmittel billig sein, nennt sich „Race to the Bottom“, sich immer am Schlechten orientieren. (Gefühlt sind hier einige FDPler bzw. Wirtschaftsliberale unterwegs *grübel)

            Anders rum gefragt: Wenn die Armen sich die Lebensmittel selbst nicht mehr leisten könnten, würde dann nicht Reformdruck nach oben entstehen? Diese Brot-und-Spiele-Mentalität geht gar nicht und ist fern von jeder Wertschätzung!

            Ich würde auch behaupten, der stetige Unterbietungswettkampf und Ausgleich des Preisverfalls durch Masse waren in den letzten Jahren nicht so wirklich erfolgreich … außer für die Großbetriebe und Konzerne.

            • Obstbäuerin sagt

              Die unter 10% sind statistisch gesichert – es sind keine 30 %. Und was in den Medien so als Fakten daher kommt, sollte man schon argwöhnisch betrachten. Denken Sie nur an das Bienensterben. Noch im Januar starb die Honigbiene aus – der Todeskampf der Menschheit hatte schon begonnen. Da stellte sich irgendwann im April heraus, dass die Honigbiene ein Haustier ist und nur ausstirbt, wenn der Imker stirbt. Flugs hat man die Honigbiene nie gemeint und jetzt stirbt die Wildbiene aus. Sie vergessen außerdem, Herr Suhr, dass wir nicht auf einer Insel leben. So sehr ich jedem 12 € und mehr Lohn gönne, weiß ich doch genau, dass ich diesen Stundenlohn an meine Saisonkräfte nur einmal zahlen kann und dann pleite bin. Wir wissen jetzt schon nicht mehr, wo wir noch einsparen können. Entweder innerhalb der EU kriegen alle den gleichen Mindestlohn und Renten und Sozialleistungen und Umwelt- und Produktionsauflagen, dann können auch alle höhere Preise bezahlen und kein Erzeuger kann billiger an den LEH liefern oder die Betriebe in den Ländern mit den höchsten Löhnen und Auflagen gehen zuerst baden.

            • Brötchen sagt

              Obstbäuerin ich war gerade in Thüringen, unstrutradweg, die Obstbäume am Radweg brechend voll, rechts und links „Industrieacker;)“…,.wer die wohl bestäubt hat, ich vermute die Radler. Grüsse!

            • Obstbäuerin sagt

              Hallo Brötchen, es könnte auch eine Invasion von Bestäubungsdrohnen gewesen sein. Bei uns das gleiche Bild. Vor allem Sämlinge und Wildwuchs hängt krachend voll.

              • Bauer Willi sagt

                @Obstbäuerin,
                Haben Sie denn nicht die Gruppe Chinesen gesehen, die da mit ihren Pinseln unterwegs waren 🙂 ? Nix mit Drohnen…
                Bauer Willi

            • Zu den Obstbauern habe ich gerade (immerhin von heute) – naja, wenn man dem Springerverlag Glauben schenken mag – das hier gelesen:

              https://www.zeit.de/arbeit/2018-07/erntehelfer-saisonkraefte-mangel-landwirtschaft-agrarbereich/komplettansicht

              Auf jedenfall läuft irgendwas arg quer. Ich möchte mich nicht damit abfinden, daß die Welt ist wie sie ist. Ich leiste mir ja auch Produkte von regionalen Hof und es gibt durchaus einige, die ebenfalls dazu bereit wären.

              Außerdem interessant, zumindest irgendwie mal eine neue Idee, ist die Online-Bewirtschaftung von realen Flächen:

              https://ipgarten.de/

              https://ngin-food.com/artikel/startup-ip-garten-internet/

              Sich tot arbeiten kann nicht die Lösung sein, nur weil man irgendwie Panik vor staatlicher Einflußnahme hat. Resignation hilft nicht, nur weil’s heute so ist, muß es morgen nicht so bleiben! Meine Meinung: Um zwei ungleiche Handelspartner, z.B. Erzeuger und Lebensmitteleinzelhandel/-konzern, zu fairen Vertragsbedingungen zusammenzubringen, muß der Staat dem Schwächeren (Erzeuger) auch den Rücken stärken. Und ich rede hier nicht von Planwirtschaft oder sowas.

            • brötchen sagt

              Christian Dein bsp. ist so ähnlich was ich schon zur Obstbäuerin gesagt habe, die leute wollen eigentlich bespasst werden und dabei eben lebensmittel konsumieren. Das kann man so nutzen.
              Gibt es viele bsp. die gut funktionieren…Erlebnishöfe, Selbstpflücke usw…
              Was die staatl. Einflussnahme betrifft hast Du einen vergessen, den Produkterzeuger, der oft noch dazwischen hängt…also Stufen
              primärerzeuger(Milch)>Produkterzeuger(Molkerei)> LEH

              Die beiden ersten Stufen haben vielleicht vom Endprodukt einen Anteil von 1/3 der letzte von 2/3.

              deshalb müssen beide Stufen 1 und 2 immer größer werden, um kostenvorteile nutzen zu können. es ist aber rel. wenig Luft wirtschaftlich drin.

              es sei denn Du machst Stufe 1-3 selber.

              Wenn Du eine gewisse größe hast, bist Du unter Druck das Produkt zu verkaufen, weil es sonst verdirbt. Also ist Stufe 3 wichtig….dein konkurrent ist dann aber Stufe 3 mit getrennten Stufen. hast Du ein lagerfähiges Produkt, ist das kein problem. Almkäserei ;). ist dein Produkt eine spezialfrucht, die in drei tagen nicht mehr vermarktbar ist, hast du ein problem.

              Dazu kommt noch Du hast rel. hohe Grundkosten, um Deine produktion in Gang zu bringen und das Kapital ist lange gebunden.
              Ackerbau sagen wir 6 Monate.
              Bsp. Imbissbude….kannst Du auf Kredit ware kaufen, nächsten tag kannst Du den abzahlen.

              Was soll der Staat nun an welcher Stelle machen?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              mag – das hier gelesen:

              https://www.zeit.de/arbeit/2018-07/erntehelfer-saisonkraefte-mangel-landwirtschaft-agrarbereich/komplettansicht

              Die Obsternte war und ist reichlich, aber keines Weges der Preis, so stehen in der Abrechnung mal 50 Cent für Erdbeeren/Kg
              3 Euro für Heidelbeeren und Brombeeren je Kg.

              Ich weiß von einigen Betrieben, die einen festen Stamm von Erntehelfer haben, die seit Jahren immer kommen.

              Ob die bei 12 Euro Mindestlohn noch kommen dürfen, halte ich für fraglich, es sei denn, der Handel bezahlt die Mehrkosten.

            • bauerhans sagt

              „Noch im Januar starb die Honigbiene aus…“

              interessante beobachtung in meiner scheune:
              meine schrotfutterwagen werden tagsüber von zahlreichen bienen belagert,die auf dem schrot sitzen.
              ich erkläre mir das durch den 8% igen sommergerste/erbsenanteil im schrot,was dem futter eine süssliche note gibt.

        • Thomas Apfel sagt

          Ich kann diesen dauernd wiederholten Dünnschiss von den angeblich 50 % weggeworfener Lebensmittel nicht mehr hören. Aber offensichtlich hat sich diese von den NGO- Follower – Medien bewußt in die Welt gesetzte Fehlinterprätation der Zahlen des BMLFV von 2012/13 in den Köpfen festgesetzt: Hier also nochmal die Zahlen im Zusammenhang:
          Es wurde ermittelt, das 129 kg des Abfalls den Lebensmitteln zuzuordnen sind (~11 mio t). Davon wären 53 kg vermeidbar (4,5 mio t)). Diese 41 % des Abfalls aus dem Lebensmittelbereich wurden von den Medien flugs in „fast die Hälfte der Lebensmittel werden weggeworden“ umgewandelt.
          Weggeworfen wird aber ein Teil des Gesamtverbrauches an Lebensmitteln. Dieser lag 2012 bei 593 kg pro Kopf.
          Somit liegt der Anteil unnötig weggeworfener Lebensmittel in Deutschland bei 8,9 % der insgesamt verbrauchten Lebensmittel (53 kg : 593 kg). Der gesamte Anteil weggeworfener Lebensmittel am Verbrauch bewegt sich um 20 % (129 kg : 593 kg).
          Soviel als Nachhilfe im Grundkurs Prozentrechnung an der Grundschule.

    • Obstbäuerin sagt

      Die Idee hatte ich auch schon mal, Christian Suhr, allerdings hielt sich das Interesse sehr in Grenzen um nicht zu sagen bei Null.

    • Heinrich Graf sagt

      „Ansonsten: Gründet Eure eigene Partei, ich helfe gern bei Homepage, Design und Co.! Die extrem wirtschaftsliberalen wie CDU, FDP, AfD und SPD befeuern nur den Unterbietungswettkampf hier und am Weltmarkt mit Steuervergünstigungen, von denen wieder…“

      Christian,
      vergiss bitte nicht, die Grünen bei der Aufzählung der Parteien zu erwähnen. die haben mittlerweile auch ihre Unschuld verloren. Sie predigen vielfach Wasser fürs Volk und trinken allzu gern selbst den Wein.

  7. Friedrich sagt

    Außer dir Willi haben wir doch fast keinen mehr , der in die Medien kommt. Du weist auch damit umzugehen und bist inzwischen schon Profi geworden. Das geht uns anderen nicht so . Bei mir war schon des öfteren die ein oder andere Zeitung. In den meisten Fällen wurde der Text dermaßen verdreht , daß man nur noch die vertraulichen Reporter überhaupt noch
    zuläßt. Die ganz Seriösen , lassen einen den Entwurf auf Sachlichkeit noch lesen , was aber sehr selten vorkommt. Leider kommen die meisten , wie wahrscheinlich auch bei dir mit einem bestimmten Auftrag , der dann aus unserer Sicht völlig verdreht gesendet wird und das was du gemeint oder gesagt hast nicht wiederbringt. So sind sie halt , unsere Medien , nur noch der Schlagzeile und dem Maistream verpflichtet. Inzwischen schaue ich schon zur Überprüfung bei wichtigen Berichten in die Presse in Österreich und der Schweiz , wie mancher schon sagt , in die neue Westpresse. Eigentlich traurig , oder ?

    • Frage sie zukünftig nach der Aussage des Textes oder Beitrages vorab, bzw nach ihrer Intention einen solchen Bericht zu machen. Entsprechend kannst du deine Antworten bzw Aussagen auch formulieren. Ich bin gespannt, wie Wili und ich in dem Beitrag ‚zusammen geschnitten‘ werden mit unseren jeweiligen Satements.

      • Bauer Willi sagt

        Hallo Bernd
        habe ich gleich am Anfang gemacht. Mittlerweile dämmert mir, wohin die Kernaussagen gehen werden. Es wurde auch ein Herr von der Marwitz (kenne ich) in Brandenburg interviewt, der der Journalistin (ihr Zitat) gesagt haben soll „dass er auf seinen Sandböden mit der Dürre kein Problem hat, weil er ja einen Biobetrieb bewirtschaftet. Bei ihm sei alles grün, während bei den Konvis alles vertrocknet.“
        Da ich als Administrator ja deine Website sehen kann, ist mir klar, warum die zu Dir gekommen sind. Es wird vermutlich das bekannte Spiel guter Biobauer – böser Konvi-Bauer gespielt. Du bist also der Gute! Glückwunsch 🙂

        ‚Welche Rolle ich da spielen soll, ist mir noch nicht ganz klar. Aber da ich die Forderung von Rukwied nach einer Milliarde kritisiert habe, werde ich wohl der Konvi-Bauer sein, der auf seinen Verband schimpft. Da ich noch gesagt habe, dass ich wohl die Mindererträge hoffentlich durch höhere Erlöse auffangen kann und keine Hilfen brauche, wird der DBV dumm aussehen. Und schon ist die Story fertig. Ich rufe Dich morgen vielleicht mal an. Die Telefonnummer habe ich mir rausgesucht.
        Bauer Willi

          • sonnenblume sagt

            Hallo Brötchen, die Wetterdaten und Dein Hinweis auf Grundwassernähe sagen doch alles. Verschweigen ist nicht Lügen, aber so kann man auch manipulieren. Es bestätigt nur mal wieder meine Meinung.

            • Brötchen sagt

              ja du ich will nicht recht haben, ich würde mich nie hinstellen und rumposaunen, guckt, wie gut es mir geht. erstens sind die Leute manchmal neidisch und vielleicht hat man auch mal Pech und braucht Hilfe. ohne Wasser ist jeder erschossen. man kann sich das auf Maps ansehen, da sind rundum Seen, man kann da Flächen haben, die sind noch von unten versorgt. manchmal gibt es auch lehmschichten. wir haben das hier auch rechts neben der Strasse Mais geht so, andere seite sehr schlecht.

            • sonnenblume sagt

              Man muss ehrlich bleiben. Wir haben hier auch keinen Regen bekommen. Die Bestände sind teils gut, was man unter den Umständen als gut bezeichnen kann, teils auch total daneben und alles manchmal direkt nebeneinander. Das hat dann schon mit einer achtsamen Bodenbearbeitung zu tun. Aber das hat nix, aber absolut nix mit Bio oder Konvi zu tun. Und wenn wir jetzt, nach genauer Bestandsprüfung sagen müssen, wir kommen trotz allem noch gut durch die Zeit, dann sollte man auch die Hintergründe offenlegen und genau hin sehen. Da gilt es jeden Faktor zu beachten. Wir arbeiten mit Kollegen in nahem und weiterem Umkreis zusammen und so können wir auch Wetterdaten austauschen. Das war in diesem Jahr schon manchmal erstaunlich. Und wenn die Maisernte gelaufen ist, dann wird auch mit ehrlichen Daten diskutiert, ob unser Anbau einen Vorteil bringt, oder nicht. Alles andere wäre Betrug am Kollegen.
              Vielleicht hätte Herr M. darauf hinweisen sollen, dass man seinen Betrieb zum Thema Dürre nicht als repräsentativ einstufen kann. Grundsätzlich gab es ja vielleicht keinen Regenmangel in D. Man muss mal die ganzen Gewitterfronten bedenken die hier durchgezogen sind. Nur leider nicht überall.
              Wir hätten uns an seiner Stelle nicht zu dem Thema geäußert. Jedenfalls nicht so!!!

            • Brötchen sagt

              🌻 gutes statement. ich denke man kann auch mit Bio einiges gutes erreichen, aber Wunder vollbringen ist schwierig.

            • sonnenblume sagt

              Brötchen, ich habe mir die Karte auch angesehen. Es heißt doch immer Wasser zieht Wasser an. Und da ist nach meiner Meinung sehr viel dran. Wo man immer ein großes natürliches Wasservorkommen hat, gibt es häufig auch mehr Niederschläge. Aber nicht immer. Der Niederrhein dürstet in diesem Jahr ja auch Gebietsweise sehr.

            • Brötchen sagt

              🌻 du ich weiss jetzt nicht genau, wo der seine Flächen hat. bauerhans meinte ja oderbruch, dächte ich auch. da gibt es richtig gute Flächen.

          • bauerhans sagt

            marwitz hat viele flächen im oderbruch.
            früher hat der oft radikale entscheidungen getroffen,die nicht zielführend waren.
            ich habe mich damals etwas gewundert.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Willi, Hans-Georg von der Marwitz ist Mitglied des Deutschen Bundestages. Dieses Gremium entscheidet ja was aus der Dürrehilfe wird.
          Da kann ich mir so richtig vorstellen , wohin die Reise geht!
          Sein Zitat, spricht ja ,wie könnte es auch anders sein, für den und seinen Biobetrieb der in der Streusandbüchse von Brandenburg,mit der Dü+rre durch seine wirtschaftsform keine Probleme hat.

        • Thomas Apfel sagt

          Die Gegend um Seelow hat im Zeitraum 08.07. bis 16.07. 108 mm Landregen nach 9 Wochen Trockenheit bekommen. Am 4. August hat es nochmals 11 mm geregnet (Messstation Manschnow). Nach diesem Regen ist der Mais (auch fast tot aussehende Bestände) nochmal 1 bis 1,5 m gewachsen. Das gilt für konventionelle und Bio- Betriebe in dieser Gegend gleichermaßen. Vom Boden her handelt es sich um lehmige Sande (D2a) AZ 28 – 45 (oft Lehm-unterlagert) und teils Sandböden mit AZ unter 25 (ca. 20 % der Flächen). Auf den Sandstandorten ist der Mais in beiden Anbausystemen nicht höher als 1,2 bis 1,8 m und jetzt komplett trocken, vor allem bei sehr späten Aussaatterminen..

        • Moin Willi,
          ich hab die Redakteurin noch einmal darauf hin gewiesen, bitte sachlich und sauber zu recherchieren. Sie rief mich wg unserer Mindererträge noch einmal an, die ich auf 40% beim Grünland und 20% etwa beim Getreide angegeben habe. Da es sehr schwer für Menschen ohne vorherige Berührungspunkte mit der Materie Landwirtschaft ist, die Zusammenhänge nachzuvollziehen, habe ich ihr auch geraten den konv. Kollegen in SH noch einmal anzurufen und zu befragen. Sie hatte mir von seinen Aussagen zu Auflagen berichtet, die so nicht sein können. Ihr Beitrag würde sonst in unseren Fachkreisen nicht ernst genommen werden können und sie als Journalistin direkt in eine Ecke geschoben. Für diesen Hinweis hat sie sich bedankt und gesagt, dass allein durch die Recherche ihr Blick nun ein ganz anderer geworden ist. Drum müssen wir alle daran arbeiten, Städtern mit Wissensdurst auch ausreichend an Informationen zu reichen. Heute kommt ein Wandergruppe zu mir, macht Rast und will sich ein Bild machen. Es ist zwar Sonntag, aber eine Chance unser Leben auf dem Hof nach außen zu tragen.
          Gruß Bauer Bernd 🙂

          • Bauer Willi sagt

            Ja, sie hat mir auch noch mehrere WhatsApp geschickt und mich gefragt, was Zwischenfrüchte sind und wozu die gut sind. Habe ich ihr gesagt.

            Als wir an den Zuckerrüben vorbeigefahren sind, wollte sie wissen, was das denn ist. Ich habe es ihr erklärt.

            Sie wollte auch wissen, ob es denn nachhaltig sei, den Weizen drei Wochen früher als normal zu ernten. Ich habe ihr gesagt, dass der vertrocknet ist und wir den ernten mussten. Sie hat ein wenig ungläubig geschaut.

            Dann habe ich ihr noch gesagt, dass es in 2019 ein Problem für die Bienen gibt, wenn wir wegen der Trockenheit keinen Raps säen können.

            Genau so lief es auch bei ZDF Zoom im letzten Jahr. Habe alles erklärt, die Journalistin hat sich überschwänglich bedankt und sie hätte so viel gelernt. Was gesendet wurde war unterirdisch.
            Es gibt noch viel zu tun. Viel Glück heute.

            Bauer Willi

  8. Sandra Harms sagt

    Hallo Willi
    „Hoffentlich passiert mir nicht wieder das was mir bei ZDF Zoom passiert ist: “
    ja,wollen wir es hoffen! andererseits, bist du nicht der erste dem das passiert. Ich sehe 2 möglichkeiten zur selbsthilfe was dies betrifft.
    1. Selbst die gespräche mitfilmen wie es … beim Bocholter landschwein macht.
    2. Sollten wir landwirte die öffentlichkeitarbeit machen eine liste führen, wo genau vermerkt wird welcher journalist, 1:1 das rüber bringt was wir auch wirklich gesagt haben, und wo vermerkt ist welcher journalist uns übers ohr gehauen hat, das ganze einsichtlich für alle, das auch kollegen die rein zufälllig mal anfragen bekommen, vorher gucken können ob herr oder frau xy nur einen dummen büttel suchen um die eigene meinung zu untermauern. So kann der landwirt der nicht so dicht an den agrarbloggern und kollegen steht die öfter mal in den medien auftauchen, entscheiden, tu ich mir herrn oder frau xy überhaupt an, oder spare ich mir die zeit und mache was sinnfolleres….

    • sonnenblume sagt

      Die Idee, die Gespräche selber mit zu filmen, halte ich für sehr wichtig. Immerhin hat man dann einen klaren Beleg und kann auch im Nachhinein Sachverhalte und Aussagen richtig stellen und die Journalisten werden vielleicht etwas vorsichtiger, wie sie die Beiträge bearbeiten.

      • Sandra Harms sagt

        @ Sonnenblume
        Das ist der beste weg, nur leider ist all zu oft niemand greifbar der dann filmt… deshalb würd ich einen schritt weitergehen, und wie ich es oben beschrieben habe eine öffentliche liste führen, wo sich jeder landwirt vorher informieren kann,wem er rede und antwort steht. ich denke der ein oder andere journalist, würde ruck zuck ohne gesprächspartner da stehen, wärend andere die ihren job neutral machen, aus dem vollen schöpfen können. und am ende des tages evtl nen euro mehr verdienen…

        • sonnenblume sagt

          Auf jeden fall könnte man sich durch die Liste schon im Vorfeld absichern. Andererseits könnte eine Dokumentation das Gespräch positiv beeinflussen und dem Landwirt mehr Sicherheit geben. Es hält den Rücken frei, weil man notfalls einen Beweis in der Hand hat.

          • Brötchen sagt

            ach, das ist doch illusorisch.
            die rufen an und dann ist Termin immer vorgestern. Politiker müssen auch ihre Botschaften in drei Sätzen unterbringen. Wer das mal selbst machen durfte, weiss erstmal wie schwierig das ist! also ich käme mir blöd vor, wenn da noch einer mitfilmt. das ist so schon stressig, wenn man das nicht oft macht. wichtig finde ich, das das authentisch rüberkommt, den Inhalt verstehen die wenigsten fachlich. wichtig ist die Botschaft. übrigens umgeht ein gewisser Herr das ganze Problem, der macht das über Twitter. taktisch clever. das ist wohl der Trend.

            • sonnenblume sagt

              Ich habe so gar keine Ahnung wie man das Problem technisch auf die einfachste Art lösen könnte.
              Ja der Herr und Twitter!!!! Auch eine Art von Kommunikation!!!!

            • Brötchen sagt

              Sonnenblume reden lässt sich immer gut, machen.
              Die medien sind auch sehr sprunghaft, da ändert sich auch ganz schnell was. ob gewollt oder nicht. Na ja ich kann den Willi schon verstehen, labbern können sie alle gut, bloss mit machen sieht es schlecht aus.;)

            • sonnenblume sagt

              An Brötchen, Du hast recht, gute Ratschläge erteilen kann jeder, aber so etwas durchziehen, was Willi macht, das ist lange nicht jedem gegeben und trauen sich auch die wenigsten, mich eingeschlossen. Man kann nur versuchen, im Rahmen der eigenen Fähigkeiten, im eigenen Umfeld mit zu arbeiten und zu unterstützen. Hilft vielleicht ja auch etwas.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Hab ich doch gedacht, die Sandra Harms wäre Landwirtin, gehen sie jetzt unter die Filmemachern, oder sind sie Sprecherin einen landwirtschaftlichen Verbandes?

          • Sandra Harms sagt

            @ ehemaliger landwirt
            ich bin nach wie vor landwirtin und werde es auch bleiben, unter die filmemacher werd ich nicht gehen, und auch mit den verbänden hab ich nicht wirklich was am hut ausser meiner mitgliedschaft, also keine weiteren ambitionen in der richtung irgendwas zukünftig zu machen. Das würde mein gesundheits zustand auch nicht zulassen, wie Willi dir sicher auch bestätigen kann.
            mal die frage, lieber ehemaliger, was ist daran verwerflich zur eigenen absicherung mit zu filmen, um nachher nicht als dummer büttel da zu stehen….? und zum zweiten, was ist daran verwerflich, ein medium zu schaffen (bzw drüber zu diskutieren ob man eins schafft) woraus ersichtlich wird auf den ersten blick, journalist xy macht gute neutrale arbeit, jornalist 123 verdreht die dinge….
            ich würde sagen an beiden varianten ist nichts verwerfliches, und im zweiten fall, würden die jenigen die dinge aus dem kontext reissen, relativ schnell ohne gesprächspartner da stehen, hingegen die, die ihre arbeit sorgältig machen ,können aus dem vollen schöpfen,und verdienen am ende das tages vll sogar einen euro mehr…

            hier mal das beispiel vom mitfilmen

            https://www.youtube.com/watch?v=WV51RIwi4ok

      • sonnenblume sagt

        Schade, vielleicht findest Du doch nochmal jemanden. Es werden doch wohl nicht so viele Termine sein, die diese Bedeutung haben und wo es so wichtig wäre. Ich glaube, es würde von Deiner enormen Druck aufbauen.

  9. Bauer Willi sagt

    Hallo Bernhard,
    Das kann sein, war aber nur ein Bruchteil des Interviews und würde genau das bedeuten, was ich im letzten Abschnitt gesagt habe: aus dem Zusammenhang reißen, so wie es bei ZDF Zoom auch gemacht wurde.
    Habe aber immer besonders betont, das die Arbeit der Kreis- und Landesverbände für ich im Alltag wichtig ist und von „Optimierungsbedarf“ bei der Zentrale gesprochen. Und genau so sehe ich es auch. Da stehe ich übrigens nicht alleine, selbst unser Wochenblatt hat die Milliarden-Forderung kritisiert. Wenn also der volle Satz (so wie oben beschrieben) gesendet würde, wäre es für mich in Ordnung, es darf allerdings nicht die einzige Botschaft sein, die sie verwenden.
    Ich habe mir auch überlegt, das Interview nicht zu machen, weil ich das Format von Frontal 21 für ziemlich reißerisch halte. Auch das habe ich der Redakteurin schon bei der Anfrage ganz offen und unverblümt gesagt. Hat ihr nicht gefallen, sie wollte aber trotzdem kommen.
    Bauer Willi

    • Arnold Krämer sagt

      Agrarstrukturell besteht Deutschland grob gesprochen aus 3 Regionen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dafür eine konsistente, stimmige Agrarpolitik zu machen ist fast unmöglich. Dasselbe gilt dann auch für die Verbandspolitik eines DBV. Nicht umsonst sind die Fachverbände z. B. der Gefügelwirtschaft, der Kartoffelwirtschaft nach meinem Eindruck schlagkräftiger und wirkungsvoller. Die Konsequenz daraus kann nur lauten, einen klaren, einfachen ordnungspolitischen Rahmen für die Landwirtschaft zu schaffen, viele Sonderregelungen (früher gut gemeint und auch notwendig, wie z. B. die extreme Vieheinheitenstaffelung im Bewertungsgesetz) abzuschaffen und die Landwirte von überflüssiger Gängelei zu „befreien“. Das auswuchernde „Klein-Klein“ vieler fördernder wie auch eingrenzender Vorschriften und die dabei deutlich werdenden Zielkonflikte macht die Landwirte mürbe und verändert die Strukturen schneller und nachhaltiger als das von allen Akteuren der Agrarpolitik gedacht wird.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Das dümmste was Bauern machen können ist, wenn sich in dieser Situation die Bauern selbst ihre Ideologien um die Ohren hauen, das deutsche Volk wird hämisch darüber lachen.

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Diskutieren über den richtigen Weg darf man aber schon noch, oder? Einheitsverband – Einheitsmeinung?

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Herr Ilchman,
            diskutieren ist richtig, es ist auch wichtig, Kritik, wenn man es für nötig hält, kann das auch hinter den Kulissen tun, mehr will ich jetzt nicht schreiben.

            Schauen sie mal in Foren rein, wie beim Spiegel, was manche von den Landwirten halten, wenn sie denen weiteres Feuermaterial bereit stellen möchten, nur zu.

      • Sandra Harms sagt

        aus meiner sicht absolut nicht schlimm, wer auf so plumpe weise immer und immer wider daher kommt wie der verband, hats echt nicht anders verdient. jeder kleine agrar blogger hat mehr drauf beim thema öffentlichkeits arbeit als so mancher beim dbv. das dumme nur, wir haben die selbst gewählt…

      • Sandra Harms sagt

        @ ottmar ilchmann
        ich fänd das überhaupt nicht schlecht, so plump wie man beim dbv immer und immer wider vorgeht, haben die es nicht anders verdient als feuer zu bekommen.jeder kleine agrar blogger hat mehr drauf beim thema öffentlichkeitsarbeit als die herrschaften beim verband… das dumme nur, wir haben die leute ja selbst gewählt….

          • Sandra Harms sagt

            Ja herr ilchmann, sie sind ja auch in nem anderen verband, nichts desto trotz würd ich mal ganz frech behaupten sie finden auch nicht zu 100% gut was ihr verband so von sich gibt. aber wie auch immer, das soll jetzt nicht das thema sein, es geht ja schliesslich um den umgang mit den medien

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