Bauer Willi
Kommentare 44

Die Welt wartet nicht auf uns…

Es kommt nicht oft vor, dass sich eine große deutschsprachige Tageszeitung so offen zum Thema Gentechnik äußert.

https://www.zeit.de/green/2022-08/gruene-gentechnik-getreide-genome-pflanzenzuechtung-landwirtschaft?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Lesenswert sind auch die über 200 Kommentare. Wie man daran erkennen kann, spaltet das Thema.

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44 Kommentare

  1. Andreas sagt

    Der Text in der Zeit ist absolut inhaltsleer und nichtsagend, ausser dieser bemerkenswerte Absatz:
    Eine ganz andere Kritik an Gentechnik adressiert die wirtschaftliche Abhängigkeit: Ein offener Gentechnik-Kurs würde Bauern der Macht von wenigen Großkonzernen ausliefern. Anders als bei konventionell gezüchteten Pflanzen können Konzerne gentechnisch hergestelltes Saatgut als Biotechnologie streng patentieren. Landwirte dürfen also bei der Ernte keine Samen sammeln, um sie im nächsten Jahr selbstständig nachzuzüchten – das würde das Patent verletzen. Auch wenn das patentierte Gen womöglich nicht mehr als ein Dreißigtausendstel der DNA der Pflanze ausmacht: Wird es nachgewiesen, gilt der Besitzanspruch des Patentinhabers für die ganze Pflanze. Neben dem höchsten Gericht der USA hat auch das EU-Parlament diese Auffassung des Gentechnikrechts in den vergangenen Jahren weiter gestärkt.

    Diese Umstände führen zu Aussagen wie denen von Ralf Ehrenberg. Der Bundesvorstand der Freien Bauern kritisiert Landwirtschaftsminister Özdemir für dessen angebliche Offenheit gegenüber Gentechnik und schrieb auf der Website seines Verbands: „Gentechnik hat noch nirgendwo auf der Welt geholfen, Erträge zu sichern oder zu steigern, sondern immer nur mit flüchtigen Kostenvorteilen dafür gesorgt, dass Bauern in Abhängigkeit von der Industrie gerieten.“

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  2. Lady sagt

    Dass die Welt nicht auf uns wartet und unser Land langsam nach hinten durchgereicht wird, dämmert mittlerweile wohl doch auch der Zeit.Auch wenn einige Kommentatoren dort wohl noch nicht so weit sind.
    Und im Grunde sind es doch zu diversen Themen immer die gleichen unwahren Argumente.
    Viele davon fußend auf irgendwelchen Ängsten.
    Mal eine lösungsoriente Herangehensweise wäre zur Abwechslung erfrischend. Aber wer aus einer Gunstregion lieber verkrautete Landschaften macht…

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  3. evo.... sagt

    Die beginnen gleich mit dem Weizen. Da ist es schon mit herkömmlicher Züchtung gelungen den so zu verändern, dass den viele Leute nicht mehr vertragen. An das Buch „Weizenwampe “ mal erinnere!

    Der schweizerische Bio-Papst urs Niggli ist auch zu meiner Erkenntnis gekommen:

    Unsere üblichen Züchtungsverfahren (Mutagene) sind mindestens genauso gefährlich wie Gentechnik.

    Ich denke am Notwendigsten brauchen wie einen Test, mit dem alle Sorten auf Verträglichkeit untersucht werden. Wenn sie für den Menschen gut verträglich sind, werden die Sorten dann-wegen der Co-Evolution- auch für die Fauna und den Boden verträglich sein.

    In Kanada müssen alle Sorten, bei denen Mutagenese betrieben wurde, genau so sorgfältig untersucht werden wie GVO-Sorten. Uns so gehört es sich.

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    • Bauer Willi sagt

      Kennen Sie Sorten, die unverträglich sind? Bisher habe ich davon noch nichts gelesen oder gehört.
      Was bedeutet „für den Boden verträglich“?

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      • evo.... sagt

        Tiefer habe ich mich noch nicht in die Thematik eingearbeitet, Weil:

        1. Wenn es valide Informationen gäbe, werden der Staat und die Züchter alles im Geheimen regeln wollen und als einzelner Außenstehender wird man kaum an Daten kommen.

        2. Ich esse hauptsächlich Gemüse und Tierisches. Getreideprodukte ganz minimal und wenn dann Roggen und Dinkel.

        Ich kenne halt Leute, die moderne Sorten nicht vertragen. Ein Bauer in der Nachbarschaft ,z.B., hat mir vor 12…15 Jahren schon mal gesagt, dass er gekaufte Äpfel nicht verträgt. Und so denke ich halt, dass die Züchtung momentan ein größeres gesundheitliches Problem ist, als mal ein paar Spuren von einem Pestizid im Essen.

        Als „gesunde Sorten“ sind wohl Sorten aus der Zeit vor Borlaugh zu erwarten, oder eben moderne Sorten aus Kanada, weil dort sorgfältiger geprüft wird.. Ich habe schob einmal bei der Saatzucht Breun angerufen, ob sie Sorten hätten, die auch in Kanada zugelassen sind. Bin damals aber nicht weitergekommen und müsste mal wieder nachhaken. Oder eben bei anderen Züchtern.

        „für den Boden verträglich“:

        Meine Hypothese ist eben, dass wenn wir Resistenzen in unsere Kulturpflanzen hinein züchten, dass dann auch Auswirkungen auf das Bodenleben zu erwarten sind. Das Leben auf, über und im Boden hat sich über die Jahrtausende gemeinsam entwickelt. Wenn wir jetzt unsere Kulturpflanzen züchterisch verändern sind Auswirkungen auf das gesamte System zu erwarten.

        Das wäre doch ein Thema für die ZKL, oder?

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    • Inga sagt

      Sie meinen wohl den Backweizen mit viel Gluten drin, Evo?

      Diese Gluten oder Klebereiweiss sorgt dafür, dass der Teig aufgeht und beim Backen ein Stabiles Gerüst gibt.

      Früher hat man, der Bäcker den Teig geknetet, über Nacht aufgehen lassen, in der Zeit könnte sich das Gluten biochemisch verändern und am anderen Tag wurde es gebacken.

      Jetzt wird mit schnelleren Backmethoden gearbeitet, damit das Brötchen billiger wird, aber das Mehl könnte sich nicht so aufschließen und diese positiven biochemischen Veränderungen erfahren und das macht uns Bauchweh, das vertragen wir nicht.

      Natürlich haben wir den Weizen mit Züchtung zu mehr Backquälität verholfen,
      Aber der Bäcker muss auch danach weiterverarbeiten.
      Aber er richtet sich eben nach seinen Kunden, die wollen eben nur

      Billig, billig, billig.

      Und der Bauer ist Schuld, das sie durch die Billigproduktion Bauchschmerzen bekommen.

  4. Smarti sagt

    Als ich den verlinkten Artikel gelesen hatte, wurde mit Roundup „ohne Sachkundeausweis“ im 10 l Kanister geworben. „Lustig“, wie der Algorithmus arbeitet.

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  5. Knut Ludwiczak sagt

    Die Grünen wie Friedas for Future mögen die Wissenschaft nur, wenn sie ihrer Meinung entspricht. Gentechnik, Diesel, Atomenergie – alles aus dem Reich des Bösen und daher nicht akzeptabel, da zählt die Wissenschat auf einmal nicht mehr.

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  6. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    Das für mich Erstaunlichste ist, dass insbesondere die Grünen Khmer – die ich vor über 30 Jahren zweimal gewählt hatte -, die etwa 40 Jahre lang absolut alles abgelehnt haben, was auch nur im Entferntesten nach „Gentechnik“ aussieht, zu den stärksten und rücksichtslosesten Befürwortern der angedachten Zwangsinjektionen mit der potentiell stark gesundheitsschädigenden mRNA-Plörre gehören. Noch nie war so deutlich zu sehen, dass die Grün Denkenden Polylogismen anwenden, wenn sie einerseits fürchten, dass „Gen-Tomaten“ das Schlimmste auf der Welt sind, während sie sich experimentelle mRNA-Substanzen* injizieren lassen und andere diskriminieren, die keine „Versuchskaninchen“ (laut Olaf Scholz) werden wollen. Dieses extrem paradoxe und diktatorische Verhalten spricht für sich. —

    „Journalistinnen fragten auf einer Pressekonferenz den grünen Landwirtschaftsminister, ob gentechnisch gezüchtetes Saatgut künftig auf deutschen Feldern denkbar sei. Er antwortete: „Ich bilde mir gerade eine Meinung.“ (…) Die Organisation Brot für die Welt findet, dass mit grünen Gentechnologien „Grenzen überschritten werden, die nicht überschritten werden sollten“. Auch der BUND stellt sich gegen Gentechnik auf dem Feld.(…) Aktivisten formieren sich unter Sprüchen wie „Gendreck weg!“, brechen in wissenschaftliche Einrichtungen ein und zerstören dort Forschung – sie nennen das „Feldbefreiung“. Umweltorganisationen wie Greenpeace warnen, Genpflanzen würden die Biodiversität und die menschliche Gesundheit gefährden.“ —

    * Und wer die Lüge glaubt, dass mRNA nicht in DNA umegwandelt werden kann, der hat sich täuschen lassen. In vitro lässt sich nachweisen, dass mittels Reverser Transkriptase RNA in DNA umgewandelt bzw. eingebaut werden kann. Das kann z.B. in der menschlichen Leber stattfinden. – „A reverse transcriptase (RT) is an enzyme used to generate complementary DNA (cDNA) from an RNA template, a process termed reverse transcription. Reverse transcriptases are used by viruses such as HIV and hepatitis B to replicate their genomes, by retrotransposon mobile genetic elements to proliferate within the host genome, and by eukaryotic cells to extend the telomeres at the ends of their linear chromosomes. Contrary to a widely held belief, the process does not violate the flows of genetic information as described by the classical central dogma, as transfers of information from RNA to DNA are explicitly held possible. (…)“

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  7. Thorens sagt

    Natürlich kann Gentechnik Risiken mit sich bringen. Das tut Autofahren allerdings auch, wie überhaupt das gesamte Leben. Durch unser kategorisches Ablehnen der grünen Gentechnik haben mindestens 20 Jahre Entwicklung hier nicht stattgefunden. Die nun nicht gewonnenen Erkenntnisse daraus hätten uns heute sehr nützlich sein können, denn über die klassische Züchtung werden wir niemals die notwendigen Erfolge bzgl. Klimaanpassung der Feldfrüchte in der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit erzielen können. In Schönheit sterben heißt das wohl…

    Es zeigt nur einmal mehr, was Ideologie wirklich zu verhindern weiß.

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  8. Limes sagt

    Gut NGO`s wie BUND und Aktivisten äussern sich im Zeit Beitrag und den Kommentaren ablehnend das ist nicht überraschend.
    Erstaunlich ist jedoch: „Die Organisation Brot für die Welt findet, dass mit grünen Gentechnologien „Grenzen überschritten werden, die nicht überschritten werden sollten“.
    Brot für die Welt will sich doch gegen Hunger auf der Welt einsetzen und wirbt primär für diesen Zweck um Spenden. Offensichtlich geht es der kirchlichen Organisation nicht nur um den Einsatz der Spendengelder zur Hungerbekämpfung sondern um politische Statements. Gerade Organisationen die in Regionen mit Armut und Hunger unterwegs sind sollten auch für andere Positionen offen sein um die Lage der Menschen dort zu verbessern. Es dürfte ihnen doch nicht entgangen sein das die grüne Gentechnik in diesen Regionen auch zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt. Hat sogar das Bundesministerium für Bildung und Forschung festgestellt.

    https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/inderinnen-profitieren-von-gentech-baumwolle-755

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    • BerndK sagt

      Das die Kirchen (alle Konfessionen und Freikirchen zusammen) Gentechnik ablehnen erstaunt mich gar nicht. Vom Kern sind sie Kreationisten. Da kann die Kirche über Jahrhunderte ohne Reue Schindluder treiben, es bleibt dabei. Allerdings kann man „linken“ Gentechnikgegnern, wenn sie von einer Schöpfung parlieren, in die man nicht herumpfuschen sollte, den Wind aus den Segeln nehmen, indem man fragt, ob sie wirklich an das Werk eines höheren Wesens glauben.

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  9. Elisabeth Ertl sagt

    Meine Meinung dazu: Ich sehe die Chancen sehr wohl, wahrscheinlich können wir die Herausforderung durch den Klimawandel und die Bevölkerungsexplosion anders gar nicht bewältigen. Trotzdem finde ich den Einsatz in Europa noch zu früh: nicht weil die Forschung noch nicht weit genug wäre, sondern weil Missbrauch droht, so lange die Gesetzgebung den Wünschen von Konzernen bzw. von ihnen verursachten Sachzwängen hinterher hechelt. Es müsste zuerst der Neoliberalismus überwunden werden und die Politik wieder ein Feld werden, wo Entscheidungen wirklich demokratisch und fachlich korrekt nach primär moralischen und nicht nach wirtschaftlichen Prinzipien getroffen werden. Das ist derzeit nicht der Fall.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Werte Frau Ertl, wir können leider nicht länger zuwarten, bis wirklich die allerletzte Detailfrage im Klein-Klein in Gesetzen festgeschrieben wird.

      Auch Sie müssen heute doch erkennen wollen, wie zäh behäbig unsere Gesetzesmühlen am Schroten sind, werden wir doch heute schon ungeachtet dessen von der Not förmlichst überrannt.

      Worauf können wir also noch zuwarten!`?

      Wir haben uns übrigens nicht nur beim Russen-Gas in fatale, heute kaum mehr verantwortbare Abhängigkeiten hineinmanövriert!!!…

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      • Elisabeth Ertl sagt

        „Wir haben uns übrigens nicht nur beim Russen-Gas in fatale, heute kaum mehr verantwortbare Abhängigkeiten hineinmanövriert!!!…“
        Dasselbe droht dann bei der Gentechnik.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Was schlagen Sie für die Zeiten der Überbrückung vor…

          Ich jedenfalls habe beim Mais dieses Jahr festgestellt, dass ältere Sorten weit besser mit dem Trockenstress umgehen können und auch Kolben angelegt haben als die älteren, vom Handel zur Aussaat euphorisch gefeierten.

          Bei uns ist übrigens schon einiger Mais im Silo bzw. das passiert jetzt sehr zeitnah zwecks Schadensminimierung.

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Da steckt natürlich ein Fehlerteufelchen drin, muss heißen „…., als die neuen Sorten, die vom Handel zur Aussaat euphorisch gefeiert wurden.“

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Ich denke da mehr gesamtgesellschaftlich:
              Ich finde die Kapitalismuskritik von Ulrike Herrmann und ihren Lösungsvorschlag plausibel.
              https://www.youtube.com/watch?v=L8msbQNR0BA&t=26s
              Der Kapitalismus treibt derzeit die Arm-Reich-Schere so auf die Spitze, dass bereits der Bürgerkrieg droht.
              Die Politik hat die Wahl, sich mehr an Ethik zu orientieren oder unterzugehen, und zwar demnächst. Da kann man bei aller Utopie nur ersteres wünschen. Dann ist auch Zeit für Grüne Gentechnik.

              • Bauer Willi sagt

                Kapitalismuskritik ist immer recht einfach. Können Sie mir eine Regierungsform nennen, die weniger Fehler hat? Kubanischen Sozialismus will ich nicht, eine Diktatur der Oligarchen finde ich auch nicht prickelnd. Weitere Vorschläge?

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Kapitalismus = Wachstum = steigender Energiebedarf = Klimawandel. Die erneuerbaren Energien reichen unmöglich aus, um den gegenwärtigen Energiebedarf zu decken.
                  Ulrike Herrmann nimmt die Kriegswirtschaft Großbritanniens ab 1939 zum Vorbild: Die ganze Kraft wurde in die Rüstung gelegt, die restliche Produktion wurde begrenzt auf das Lebensnotwendige und über Rationierung verteilt.
                  Die Analogie: Die Ressourcen werden knapp, lebensnotwendige Güter werden aus diesem Grund rationiert werden müssen, allerdings im Rahmen von privat organisierter Wirtschaft und nicht Staatswirtscjaft wie im Kommunismus. Die Analogie zur Rüstung: die ganze Kraft muss in die Reparatur jener Schäden gehen, die durch den Klimawandel verursacht sind.

                • Smarti sagt

                  Etwas mehr direkte Demokratie wie in der Schweiz finde ich noch gut. Da hat jeder einzelne das Gefühl, dass seine Stimme ankommt, das heißt richtig eingesetzt wird. Aber vielleicht ist Deutschland auch zu groß dafür.
                  Im Zuge der Abstimmungen wird auch sehr umfassend über das jeweilige Thema informiert und diskutiert ( Medien ). Meist endet es in einem Kompromissvorschlag der Regierung, der dann vom Volk angenommen wird, und die Initiative wird abgelehnt. Das funktioniert recht gut und das Ergebnis wird dann großteils auch akzeptiert.
                  Trotz aller Widrigkeiten in D – wirklich besser ist es anderswo wohl wirklich nicht.

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                • Christian Bothe sagt

                  Das ist eine gute Frage B. Willi. Spontan fällt mir da Alexander Dubcek ein, welcher 1968 in der CSSR einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz erschaffen wollte…Die bürgerliche Demokratie scheint ja auch nicht „das non plus ultra“ zu sein, zumal diese auf der Welt auch in der Minderheit ist! Der Export von Demokratie (mit Waffengewalt) in arabische Länder und Afghanistan hat ja auch nicht funktioniert. Ich denke jede Nation sollte nach seiner Mentalität und seiner Fasson seelig werden…Autokratien und Demokratien plus diverse Hybridformen sollten nebeneinander existieren können. Das Ausland sollte sich keinesfalls unter irgendwelchen Vorwänden in die inneren Angelegenheiten einmischen.

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              • Lady sagt

                Elisabeth, der Vorschlag von Ulrike Herrmann ist nicht plausibel sondern beschreibt eine instabile ökonomische Konstellation. Kapitalismus ohne Markt oder auch Zentralverwaltungswirtschaft mit Privateigentum der Produktionsmittel. Das klappt nicht, da bewegen sich Mensch und Material. Aber anders als Frsu Hermann sich das denkt.
                Warum sollte ich mich als privater Unternehmer darauf einlassen,dass irgendein staatliches Gremium -wer eigentlich?- mir eine Produktionsmenge vorgibt. Du siehst doch gerade,dass gerade das etwa die Bauern nicht wollen!
                Mit einer demokratischen Ordnung ist eine „Planwirtschaft“ nicht auf Dauer vereinbar.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Das von Herrmann beschriebene System war natürlich auf Zeit gedacht. Man wollte nachher wieder zum Wachstum zurückkehren. Wir wissen heute aber, dass das Wachstum auf Dauer nicht funktionieren kann. Immerhin hat das britiche System bis in die 1950er Jahre gut funktioniert.

                • Brötchen sagt

                  Wachstum qualitativ + Wachstum quantitativ = Gesamtwachstum

              • Lady sagt

                “ Wir wissen heute aber, dass das Wachstum auf Dauer nicht funktionieren kann. “

                Genau das wissen wir nicht. Was wir hingegen wissen, dass etwa die vom Club of Rome beschrieben Grenzen des Wachstums in großen Teilen so nicht stimmen. Immer wieder taucht dabei das Problem auf, dass viele Aspekte schlicht vermengt werden. So wie wir das aus andere Bereichen auch kennen. Einigkeit besteht hingegen darüber, dass immer wieder Technologien wie etwa die Gentechnik die Grenzen nach oben verschieben. Daher sind wir rückblickend vermutlich schon x mal untergegangen.
                Und deswegen ist es auch so wichtig, dass auch in Europa endlich wieder ein innovationsfreundliches Klima entsteht. Um alle Chancen nutzen zu können.
                In dem Welt von Frau Herrmann funktioniert das doch nicht, das ist genau das Gegenteil .

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Abgesehen von der Tatsache, dass Wissenschaft und Technologie die Grenzen des Wachstums immer wieder verschieben, hätte ich doch eine grundsätzliche Frage an Sie als Volkswirtin: Sehen Sie kein Problem in der immer stärkeren Konzentration von Kapital in immer weniger Händen? Dieser Umstand birgt zu mindestens ein großes Potential durch internationales, demokratisch kaum kontrollierbares agieren, privater kleinerer oder größerer Gruppen mit extrem viel Geld, ein System weltweiter „Hintergrund-„Oligarcheokratien“ zu entwickeln, die unkontrolliert agieren und Frieden und Wohlstand Aller gefährden.

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                • Lady sagt

                  „Sehen Sie kein Problem in der immer stärkeren Konzentration von Kapital in immer weniger Händen? “

                  Mein Blickwinkel ist anders. Ungleichheiten auf der Verteilungsseite, egal ob Einkommen oder Vermögen, können problematisch werden. Sie sind aber schwer zu messen und noch schwerer zu korrigieren. Mir sind übrigens die fast 3000 Milliardäre, die wir bald haben werden, lieber als nur 10.
                  Recht schnell eine Bedrohung für Frieden und Wohlstand sind Probleme auf der Entstehungsseite. Und genau das spüren viele Menschen heute.
                  Da halten es unsere Politiker für eine tolle Leistung, dass sie die Gewinne der großen Digi-Konzerne „gerechter“ besteuern. Schon merkwürdig , dass das überhaupt eine Thema gewesen ist, da hatte jemand seine Schulaufgaben nicht gemacht.
                  Aber warum ist es unsere Politik nicht peinlich, dass es hier nichts, aber auch gar nichts gibt, was mit Silicon Valley vergleichbar wäre? Da kommt man noch nicht mal ins Grübeln, was denn USA besser macht, wo bei uns die Säge klemmt usw. Aber wir gendern korrekt . Da würde ich auch in Panik geraten, wenn ich noch ein Berufsleben vor mir hätte.
                  Noch schlimmer ist es doch in der Landwirtschaft: Da wird nicht nur eine sinnvolle Zukunftsforschung verhindert und stattdessen lieber in Crowd-Breeding oder Zuckerkügelchen sogar wissenschaftlich investiert. Da wird sogar das aktuell unbestritten hohe Produktivitäts- und auch Qualitätsniveau
                  ganz bewusst reduziert. Mitten in eine Krise hinein. Unfassbar.

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        • Christian Bothe sagt

          Quatsch! Russengas war und ist gut und preiswert! Genauso wie Kohle! Jetzt importieren die Grünen (in der Verantwortung derselben) Gas gefrackt aus den USA und Kohle aus Südafrika, Australien und Südamerika… Sie sch…… auf CO2 Fußabdruck usw. und UBA, BMEL verlangen eine CO2 Reduktion von den Landwirten! Was für eine makabre Sache und Verdummung des Volkes…

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          • Bauer Willi sagt

            Na ja, warum die EU kein Putin-Gas haben will, dürfte wohl jedem klar sein. Das hat mit Umweltgedanken wenig zu tun. Und Habeck verbiegt sich gewaltig, um die Energie ranzuschaffen.

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            • Christian Bothe sagt

              Nein das verstehe ich nicht, und ich sehe das ganze Dilemma mit Russland und der Ukraine als einen regionalen Konflikt. Deutschland hat sich unter Führung von Biden und der NATO da hineinziehen lassen! Getreu den 3 Musketieren „einer für alle, alle für einen“ handeln sie mit der EU, geben Ihre Eigenständlichkeit auf ( abgesehen von den Verpflichtungen im GG…).Für mich haben Habeck, Müller und Co. bisher versagt, was die billige Bereitstellung von Gas, Öl und Kohle aus Russland betrifft. Nordstream 2 liegt an ,wir kaufen teures Gas ein und „bejammern“ die Bevölkerung, Industrie und LW Energie und Gas zu sparen. Zum Systemvergleich B. Willi, das hat nicht einmal Honecker fertig gebracht. Billige Nahrungsmittel und warme Wohnungen gab’s für jeden DDR Bürger. Schröder hat mit seinen Aussagen dazu und den Versuchen diesen unsäglichen Krieg von Putin/ Selenskyi zu beenden, einfach recht! Immer wieder fallen mir als Katholik zu diesem Disaster die Worte des Papstes ein: wenn die NATO nicht so laut gebellt hätte, wäre Putin nicht in die Ukraine einmarschiert…“ oder wie H.Schmidt einmal sagte: „lieber 100x umsonst verhandeln als einmal zu schiessen…“
              Das sind für mich Kernaussagen, und zeigen mir das keiner von unseren Politikern in der Lage ist auf Basis friedlicher Koexistenz ( kennt überhaupt noch einer das?) einen Frieden für diese Region zu unterstützen. Im Gegenteil die BRD(u.a.) liefern Waffen und verlängern damit das Leid der ukrainische Bevölkerung. Übrigens gab’s dazu in dieser Woche im Net einen guten Kommentar von dem bekannten Journalisten Stefan Aust in der „Welt“

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              • Christian Bothe sagt

                Das es auch anders geht, zeigen Ungarn, Serbien,Indien,China,Slowakei…Das funktioniert trotz der Invasion von Putin…

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  10. Sal Mander sagt

    Die Menschheit hat den Karren bereits mit Karacho gegen die Wand gefahren. Auch die grüne Gentechnik wird uns nicht mehr retten. Aber zu verlieren ist auch nichts mehr. Deshalb soll grüne Gentechnik machen, wer noch Milliarden scheffeln will. Ist eh egal.

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  11. BerndK sagt

    Angst ist, wie richtig beschrieben, der Haupttreiber der Biotechnologiefeindlichkeit. Da hilft nur eine bessere Bildung. Für Multiplikatoren, wie Lehrer oder auch Politiker und Landwirte und Funktionäre von Bioverbänden sollten an geeigneten Weiterbildungsmassnahmen an forschenden Instituten teilnehmen müssen. Bei Ärzten werden verpflichtende Weiterbildungen auch verlangt. Wenn der Staat die unberechtigte Angst damit etwas reduzieren könnte, wäre jeder € in solche Projekte eine super Investition.

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  12. Christian Bothe sagt

    “So kommt es, dass vier von fünf Deutschen Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnen.” Diese Aussage zweifle ich an, weil es die Leute gar nicht verstehen!!! Das sich die” Zeit” mit dieser Problematik beschäftigt,ist erst einmal löblich.Ohne grüne Genetik und Crisp/CAS geht es in diesen Zeiten von Klimaerwärmung überhaupt nicht! Alle anderen Meinungen von NGOs,Greenpeace und anderen Vereinen sind unsinnig und verkennen die Nahrungsmittelsituation in der Welt…Es gibt genug Studien über die Notwendigkeit( agrarfakten.de u.a.).Das sollten auch unsere grünen Weltverbesserer ( sind sie das eigentlich noch nach dem ständigen Verrat ihrer Ideologie)in Berlin und Brüssel erkennen!
    Habe allerdings nicht den ganzen Artikel der Zeit und die Zuschriften gelesen…

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  13. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Den meisten ZEIT-Lesern ist sowieso nicht bewusst, welcher allgewaltig große Knall uns bereits ereilt hat. Wenn sich die kalendarisch klimatischen Verläufe der letzten vier Jahre auch forthin wiederholen, nutzt alle Schönfärberei nichts mehr, sind sämtliche überaus perfide um sich greifenden Schuldzuweisungen in Richtung Landwirtschaft schlichtweg einfach nicht mehr haltbar.

    Die Gletscherschmelze hier in Deutschland -in diesem Jahr verschwindet einer der letzen vier, in spätestens 5 Jahren sind alle nur noch Geschichte, allenfalls noch eine weiße beeindruckende Zauberwelt auf Bildern. Der Saharastaub, der in einem allgewaltigen Ausmaß in 2022 über uns hinweggezogen ist, verschärft eben selbige katastrophalen Zustände zusätzlich.

    Wenn man nunmehr zukünftig verbissen auf Gentechnik komplett verzichten will, erkläre man der breiten Masse bitte aber folgeschlüssig, wie man mit den aktuell verfügbaren Sorten eben diesen sich massiv verändernden Herausforderungen künftig überhaupt noch gewachsen sein will/kann. Die seitens unserer administrativen Zwangsverwaltung dato an den Bildschirmen uns Bauern gnadenlos aufoktroyierten Wasservernichtungsstrategien im Verlaufe der Wintermonate gehörten mittlerweile unter Strafe gestellt für diejenigen, die derzeit für eben ein solches Fehlverhalten persönlich nicht in die Haftung genommen werden können. Die Bauern, letztendlich aber das gesamte gemeine Volk, müssen dies jetzt teuer bezahlen und dafür ganz bitter büßen.

    Kluge Bauern hatten in weiser Vorausschau schon vor mehr als 15 Jahren direkt neben dem Dorf ein Nahwärmenetz mittels Biogasanlage aufbauen wollen, rigoros gescheitert ist selbiges Ansinnen an unserem Beamtenstaat, welcher eine solche Idee schlichtweg mit der engstirnigen Einlassung von unzumutbarer Dreck-, Lärm-/Geruchsbelastung für die Dorfbewohner , ohne sich zunächst einmal in die Detailplanung vertiefen zu wollen, noch in den Kinderschuhen steckend, einfach ad absurdum geführt. In diesem Herbst/Winter werden diese Dörfler ggf. bitterlich frieren müssen.

    Die 10-h-Regel für Windkraft in Bayern hat diesen dringend notwendigen Ausbau unter den fadenscheinigsten Vorwänden komplett zum Erliegen gebracht.

    Jede innovative Idee scheitert heute in den Büroräumen derer, die hierfür ihre Macht gnadenlos zu missbrauchen wissen, die Betreiber von BHKW-Anlagen werden bis heute gegängelt nach Strich und Faden, unzählige Stunden muss der Erzeuger verbraten, vertane Zeit, die ihm nicht vergütet wird; eine Technik wird damit energiepolitisch ignoriert, die längst bestens erprobt ist, Zukunft gestalten könnte und das in einer perfekten NACHHALTIGKEIT mit Wirkungsgraden über 90%. Im Vergleich: Ein Atomkraftwerk schafft da gerade einmal den Super-Wirkungsgrad von maximal 36%. In Frankreich gestattet EDF Group derzeit, weil ein Stromnotstand herrscht, die Kühltemperatur des benötigten Kühlwassers von bislang maximal 6 Grad auf 10-12 Grad zu erhöhen, eine fließende Grenze mithin. Wer in diesem Umfeld zum Schwimmen geht, kann sich dementsprechend sehr schnell mit Wassertemperaturen von 40-45 Grad konfrontiert sehen, was sogar zu Verbrennungen führte…!

    Ich plädiere schon seit einiger Zeit für Mischkulturen auf unseren Äckern, um einem Totalausfall infolge des rasant voranschreitenden Klimawandels begegnen zu wollen. Eine Reihe Mais neben einer Reihe Sonnenblumen wäre denkbar, schlussendlich ein Segen für den jeweiligen Bauern, der heuer beim Mais einen Totalausfall verzeichnen muss. Und eben ein solcher wird wohl künftig nur schwerlich in den Griff zu bekommen sein bei eben diesen Niederschlagsverhältnissen.

    Zentraleuropa steht mittlerweile vor der Bedrohung, den Status als weltweite ackerbauliche Gunstregion zu verlieren. Unsere Feuerflugbeobachtung ist aktuell ständig in der Luft, parallel dazu aber auch die vielen sonnenhungrig Reiselustigen in Massen, für die es überhaupt kein Halten mehr gibt, die dabei leider egoman ignorant das Klima ruinieren; und das nicht nur hier bei uns. Unlängst sind 600.000 an nur einem Tag mit dem Flieger ins Reiseabenteuer geflüchtet…

    Bislang vermittelte man uns den Aberglauben, man könne nur einen Würfelz Zucker im Bodensee nachweisen, man verbreitete damit förmlichst Angst und Schrecken bei den Bauern. Nunmehr, da man dieses Wissen/Können realiter beeindruckend unter Beweis stellen könnte in unserer ODER, wo das große Fischesterben erschreckend zuschlägt, bleibt von diesem Profeliergehabe nicht mehr viel übrig. Keiner kann die Gründe dafür benennen, alle geistigen Überflieger mithin nur ganz kleine Geister – gleich dem menschlichen Scheinriesen, unserem Herrn Tur Tur…

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    • evo.... sagt

      Ich denke der offizielle Grund für die 10H-Regel klingt schon fadenscheinig. Den wahren Grund kann er halt nicht sagen. Zu mir hat vor 7…8 Jahren mal eine Frau aus den neuen Bundesländern gesagt:

      „Westlich von meinem Heimatort hat man 40 Windräder aufgestellt, seitdem regnet es nicht mehr!“
      Eine Friseuse aus meinem „Laden“ kommt aus der Gegend vom Hermsdorfer Kreuz. Dort sagt man das auch. Und je länger ich darüber nachdenke, desto sinnvoller wird mir diese Argumentation.

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        • evo.... sagt

          Ich meine das muss man großräumiger denken. Ein Windrad verändert das Mikroklima und viele veränderte Mikroklimas werden mal Auswirkungen auf das Makroklima haben. Allein in Deutschland stehen schon ca. 30 000 solche Dinger herum.

          In Italien haben sich die Luftströmungen verändert. Die haben mehr Sahara- Luft als früher. Auf den Gletschern liegt Sahara-Staub. Wenn wir den Winden in Nordeuropa die Kraft nehmen, kann eben Sahara-Luft leichter nach Südeuropa vordringen.

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  14. Thomas Bröcker sagt

    Es ist wieder die selbe Spaltung, die, hier vor allem vom Umweltministerium betrieben, Ängste säht, um dem Projekt Öko-Anbau Vorteile zu verschaffen. Diese Spaltung, eigentlich aus Marktabgrenzungsgründen entstanden, hat auf der „Angstseite“ inzwischen irrationale Züge angenommen. Zu heilen ist dieser Konflikt vorerst nicht mehr, dazu wurde und wird zu medienpräsent an der Vertiefung der Spaltung gearbeitet. Was passieren wird, im täglichen Konsum wird diese Ideologie weniger stark auf das Kaufverhalten Einfluß haben, als es sich die Öko-Marktteilnehmer auf der Erzeuger- und Anbieterseite wünschen. Wünschenswert wäre, wenn auch die mediale Begleitmusik unserer öffentlich-rechtlichen Klugscheißer etwas neutraler würde. Der obige Artikel weist in die richtige Richtung. Die Angst vor dem bösen „Pflanzenmedikamenten“ (PSM), wird aber weiter bedient. Man möchte ja nicht völlig aus der grünen Sozialisierung der Medienlandschaft herausfallen.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Sehr wahr, dass bewusst eine gesellschaftliche Spaltung forciert wird in Unkenntnis dessen, dass eine gelingende Spaltung sehr schnell komplett entgleisen könnte.

      In der Zeit wurde von mir unlängst ein Kommentar nur deshalb gelöscht, weil ich von der Bedrohung geschrieben habe, dass man fortwährend eine Demokratisierung unseres Energiemarktes zu unterbinden weiß mit den heute fatalen Auswirkungen eines weitreichenden Abhängigkeit vom Russen-Gas, infolgedessen im kommenden Herbst/Winter viele Menschen wohl frieren müssen.

      Nachstehend die Begründung, warum man löschte:

      „Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/mlf“

      Die vierte Macht in unserem Staate, die offensichtlich gnadenlos nicht zu Wissen, sondern auch unliebsame Wahrheit zu zensieren weiß. Bei TopAgrar plant man offensichtlich zukünftig ähnliche Vorgehensweisen.

      Das wird die Wahrheit allerdings nicht zu unterbinden wissen, die Menschen werden anstelle dessen vermehrt auf die Straße gehen; hoffentlich bekommen wir keine russischen Verhältnisse…

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  15. Frikadellen piet sagt

    Da bin ich doch sehr gespannt wann wir Deutschen endlich wach werden die Gentechnik bringt so wie wir es gelesen haben sehr viel Vorteile keine Ahnung welche Nachteile die entscheidenden sehen schönes Wochenende

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