Bauer Willi
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Die digitale Milchkanne

Nein, es geht nicht darum, ob 5G an jeder Milchkanne verfügbar sein soll. Es geht um die Digitalisierung in der Landwirtschaft, die aktuell für DAS Allheilmittel angesehen wird.

Digitalisierung findet in der Landwirtschaft schon lange statt. Wer sich über den aktuellen Stand und die Einschätzung der Landwirte informieren will, findet hier einen lesenswerten Artikel aus der Computer-Woche. Und die ist ja nicht gerade ein landwirtschaftliches Fachblatt. https://www.computerwoche.de/a/was-sie-ueber-landwirtschaft-4-0-wissen-muessen,3544215

Meine Probleme mit der Digitalisierung sind:

Die Kosten

Das GPS-System für die Selbststeuerung unseres Traktors hat ein paar Tausend Euro gekostet. Ja, macht Spaß damit zu fahren, aber wo das Geld dafür wieder reinkommen soll ist mir noch nicht so richtig klar. Das mag beim Melkroboter ähnlich sein. Er erleichtert die Arbeit, aber die Kosten können nur wieder eingespielt werden, wenn ich in der frei gewordenen Zeit etwas anderes, Produktives tue.

Das Wissen

Wir haben einen Oldtimer-Trecker. Die Funktionen sind einem Laien so schnell erklärt, dass es spätestens nach einer halben Stunde das Ding selbst fahren kann. Bei unserem modernen Trecker sind so viele Knöpfe und Schalter, dass ich alle meine fünf Sinne beisammen haben muss, um alles richtig zu machen. Manche Schalter habe ich auch noch nie benutzt. Je mehr Elektronik ich also nutze, um so mehr muss ich also behalten. Weiß jeder von uns, der ein Smartphone besitzt. Wer kennt denn da schon alle Funktionen? Und wer nutzt alle?

Die technische Abhängigkeit

Wenn an einem landwirtschaftlichen Gerät etwas abbricht, nehme ich heute das Schweißgerät und „brate“ die Teile wieder zusammen. Bei Elektronik oder Software kann ich das nicht mehr. Unter Umständen muss ich meine Arbeit unterbrechen oder auf eine andere Art und Weise erledigen. Das kann zusätzliche Kosten nach sich ziehen.

Der gläserne Landwirt

Das ist eigentlich mein größtes Problem. Ich habe gerade ein Smartphone der neueren Generation bekommen. Nicht das Neueste, aber eines, das mehr kann. Und bei fast jeder Anwendung, die da drauf ist, werden Fragen gestellt „Darf ich ihre aktuelle Position verwenden?“, „Wollen Sie Ihre Kontakte importieren?“ Wollen Sie den Zugriff auf dies oder das erlauben?“ Meistens klicke ich die Anfragen weg, aber dann ist oft die Anwendung auch eingeschränkt. Mir ist das unheimlich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kann nichts mehr heimlich tun. Nein, ich will nichts verbergen, aber ich möchte auch nicht das Gefühl haben, kontrolliert und überwacht zu werden. Und um genau geht es mir. Um das Gefühl, dass es vielleicht doch möglich ist, das alles was ich tue, in einer riesigen Datenbank gespeichert wird.

 Daten sind die Währung des 21. Jahrhunderts

Es geht mir auch um das (ungute) Gefühl, daß jemand anderer mit den „gewonnenen (?!)“ Daten, also mit dem Wissen über mich, mehr Geschäfte macht als ich ihm je erlauben würde, während ich selbst aus der gesammelten Datenfülle nur geringen Nutzen ziehen kann. So steht es auch in diesem Artikel: https://www.silicon.de/blog/daten-sind-die-neue-waehrung-der-digitalen-transformation

Mit dem, was durch alle möglichen Pflichtaufzeichnungen von mir und meinem Betrieb bekannt ist, bin ich ja jetzt schon in einer Form gläsern und durchleuchtet, daß sich jeder Geheimdienst eigentlich erübrigt.

Wie seht ihr das?

Und eigentlich geht es nicht nur um Landwirtschaft…

Bauer Willi

 

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47 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Gläsern sind wir schon lange. Da ist die GPS-Anlage auf dem Schlepper eine Kleinigkeit. Über den Agrarantrag greifen viele Organisationen unsere Daten ab , z. B.die Berufsgenossenschaft. Jeder m3 Gülle , jedes Schlachttier, jedes Zukauftier, jeder m2 Land alles ist erfasst und wird kontrolliert. Wir haben bald mehr Kontrolleure als Bauern in diesem Land. An der Landwirtschaft wird mehr verdient , als in der Landwirtschaft. Die Agrarprämien waren mal als Ausgleich für die unterschiedlichen Umwelt- und Sozialstandards zum Weltmarkt gedacht. Inzwischen werden sie für neu geschaffene Vorschriften und Gesetze als Ausgleich angesehen , sodaß wir heute schlechter als unter Weltmarktpreisbedingungen wirtschaften müßen. Dies drückt sich in den übernormalen Betriebsaufgaben aus und die Vorschriften werden immer schlimmer. Ganze Regionen werden so dichtgemacht. Diese ganze Politik der EU und aus Berlin ist tödlich für die Bauern. Alle reden vom Familienbetrieb , aber gerade diese Betriebe werden plattgemacht. Kann nur jeden für die nächsten Wahlen raten , genau zu überlegen was er wählt, damit man sich mit dem Kreuz auf dem Wahlzettel nicht den Ast absägt , auf dem man sitzt.

    • Ackerbauer sagt

      Schritt für Schritt bis zum EFID-Chip!

      Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten.
      Kurt Tucholsky

  2. Marko sagt

    @Arnold Krämer, der 2. Satz unter Pkt. 3 dürfte Wunschdenken sein. Ich bin beruflich in Sachen techn. Sensorik unterwegs und habe an etlichen Entwicklungen mitgearbeitet bzw. diese verantwortlich begleitet. Aufgrund meiner Kenntnisse ist für mich schwer vorstellbar, dass ein Landwirt demnächst noch den Reifegrad z.B. des Getreides mittels Augenscheinnahme, Fingernagelprobe oder sonst wie vermutet.
    Der Reifegrad wird mittels (Hyper-) Spektralanalyse präzise festgestellt und der optimale Erntezeitpunkt wird in Verbindung mit meteorologischen Daten ermittelt. Anhand der auflaufenden Daten wird in Großbetrieben der Maschineneinsatz vorgegeben oder es werden alternativ externe Dienstleister informiert. Das ist jetzt eine sehr vereinfachte Darstellung von dem was bereits existiert und nicht nur angedacht ist.

    Paulus:
    1. Mach der Jugend in Sachen Technik mal nix vor
    2. Unterschätze die landwirtschaftliche Jugend mal nicht in Sachen Empathie und Fachwissen für ihren Beruf. Das Technik für ihren Beruf nicht alles ist, wissen die. Du scheinbar nicht.
    3. Überschätze bitte deine Fähigkeiten nicht, du marshallsplanbegünstigter von der derzeitigen Jugend finanzierter Rentner.

  3. Ackerbauer sagt

    Ein paar Fakten und Tatsachen zu 5G

    Googlt ua. auch nach:

    Active denial System (ray gun/ads)
    https://youtu.be/KEhmFp-Gvyc

    Der 5G Standard ist multifunktionell und in erster Linie ein verdecktes Waffen und Spionagesystem.(Herzinfarkt per Knopfdruck)

    5G- phased array Technologie
    64 Einzelantennen pro Antenne
    (mit elektronischer 3D Strahlsteuerung).
    Die geben phasenkonjugierte/kohärente Millimeter-Wellen ab.
    Wie ein Laser.

    Wer von euch möchte bitte in einer riesigen smarten Mikrowelle leben?
    Oder mit 150Km/h in einem gehackten autonom gesteuerten Auto unterwegs sein?

    Für Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Politiker!

    Anke Kern Min. 16.00-22.00
    https://youtu.be/7yHDvzh7ytk

    https://youtu.be/jE4uaGdwnAs

    https://youtu.be/IkPqcHUEBy8

    https://youtu.be/4HJmF0awfvQ

  4. Menschen werden immer besser darin sich selbst zu belügen. Nur deshalb können sie Digitalisierung als Heilsbringung, als technologisches Antibiotikum ansehen. Wenn Daten zur Währung des 21. Jahrhundert werden, dann ist es EINE Währung, die bereits enormer Inflation anheim gefallen ist. Was in Ländern geschieht, deren Währung in die Stratosphäre inflationiert, zeigt die Geschichte der Menschheit immer wieder. Was nutzt EIN technologisches Antibiotikum, wenn menschliche Kurzsichtigkeit viral unterwegs ist?

  5. Arnold Krämer sagt

    1. Digitalisierung basiert auf dem Funktionsprinzip 0 und 1, Strom an , Strom aus. Auf dieser Grundlage werden viele Daten produziert, immer häufiger automatisch oder auch, wo es nicht anders geht, durch manuelle Eingabe.
    2. Sinnvoll verknüpft entstehen aus vielen Einzeldaten Informationen. Das kann die Technik leisten. Frage aber: Wieviel und welche Informationen braucht der Landwirt (der Staat und alle anderen Interessenten)? Im Zweifel braucht ein guter Landwirt in Teilbereichen heute schon weniger, als ihm vielfach angeboten wird. (Und wem gehören diese Daten?)
    3. Informationen müssen bewertet werden. Nur daraus entsteht Wissen. Wer nimmt die Bewertung vor? Auch hier kann Technik einiges leisten, nämlich da wo Wirkungszusammenhänge klar und eindeutig sind. Da der Landwirt aber biologische Prozesse unter den unterschiedlichsten Haltungs- und Standortbedingungen mit einer großen Komplexität zu steuern hat, ist seine Bildung, sein Vorwissen, seine Erfahrung, sein Urteilsvermögen noch lange, lange Zeit durch nichts zu ersetzen.
    4. Und dann muss auch immer noch sinnvoll entschieden und zeitnah gehandelt werden. Und da zeigt sich in der breiten landwirtschaftlichen Praxis der Unterschied. Auf dieser Ebene trennt sich bildlich gesprochen immer mehr die Spreu vom Weizen. Das macht den entscheidenden Unterschied im Erfolg der Unternehmensführung aus.

    Die Digitalisierung in der Landwirtschaft dient heute schon mehr und mehr dem Kontrollinteresse des Staates. Hier ist ein Ende nicht abzusehen.

    • “Sinnvoll verknüpft entstehen aus vielen Einzeldaten Informationen. Das kann die Technik leisten. “

      Das dürfte EIN Trugschluss sein, denn so betrachtet, bleibt immer etwas Wesentliches auf der Strecke.

      https://guidovobig.com/2018/02/23/shannon-und-die-smarte-informationsluege/

      Es ist wie bei der einfachsten aller Rechnungen: 1 + 1 = 2. Diese Rechnung gibt es nur auf künstlichem Wege und kann nur mit Daten vollzogen werden. Von Natur aus gibt es nicht exakt zwei Gleiches, das derart addiert 2 ergeben kann, des natürlichen Informationsgehaltes wegen.

      • Arnold Krämer sagt

        Guido Vobig
        Ich hatte geschrieben „Sinnvoll verküpft……“
        Sinnvolles oder auch Unsinniges kann nur der Mensch produzieren, nicht die Technik selbst. Dass beim Einrichten und Nutzen von Technik durch den Menschen insbesondere im IT- Bereich nicht immer „Sinnvolles“ passiert, erleben die Landwirte zur Genüge. z. B. bei der EDV-basierten jährlichen Antragstellung für die EU-Prämien.
        Da hat man oft den Eindruck, dass vieles zum Selbstzweck wird. „Verwaltungsonanie“ eben.

        • 🙂

          Das “sinnvoll“ Mögliche menschlicher Interpretation ist selten/nie das sinnvoll Notwendige natürlicher Gegebenheiten. Der Wandel des Klimas lässt grüßen …

    • Paulus sagt

      @Arnold Krämer, der 2. Satz unter Pkt. 3 dürfte Wunschdenken sein. Ich bin beruflich in Sachen techn. Sensorik unterwegs und habe an etlichen Entwicklungen mitgearbeitet bzw. diese verantwortlich begleitet. Aufgrund meiner Kenntnisse ist für mich schwer vorstellbar, dass ein Landwirt demnächst noch den Reifegrad z.B. des Getreides mittels Augenscheinnahme, Fingernagelprobe oder sonst wie vermutet.
      Der Reifegrad wird mittels (Hyper-) Spektralanalyse präzise festgestellt und der optimale Erntezeitpunkt wird in Verbindung mit meteorologischen Daten ermittelt. Anhand der auflaufenden Daten wird in Großbetrieben der Maschineneinsatz vorgegeben oder es werden alternativ externe Dienstleister informiert. Das ist jetzt eine sehr vereinfachte Darstellung von dem was bereits existiert und nicht nur angedacht ist.
      Stadtnahe Betriebe werden möglicherweise Erfolg haben, wenn sie das Bedürfnis nach bäuerlicher Idylle, handwerklicher bäuerlicher Kunst oder sonstiger Idealvorstellungen einschl. Direktvermarktung befriedigen. Alle anderen werden sich zwangsläufig mit den Errungenschaften der Technologie und der daraus resultierenden Konsequenzen zu beschäftigen haben.
      Zur Ehrenrettung von Bauer Willi, das ist der mit zu vielen Schaltern und Knöpfen an seinem Trecker, sei noch gesagt: Wenn es darauf ankommt setzte ich mich auch lieber in meinen alten Lada Niva statt in meine hochgezüchtete Firmenkarre mit allem Zipp und Zapp. Ausfallrisiko zu 1=0, bei Ausfallrisiko zu 2 komme ich ins Stöhnen. Aber es wird …

      • Arnold Krämer sagt

        Klar, dass die Technik immer mehr Unterstützung bietet, aber man muss mit den vielen Daten und Informationen auch etwas anfangen können. Und man muss das, was automatisiert bewertet wird, auch kritisch auf seine Stimmigkeit und Relevanz beurteilen können. Es sind Entscheidungshilfen, nicht mehr und nicht weniger.

        Und wo die ganze Automatisierung hinführen kann, dafür scheint der aktuelle Flugzeugabsturz wieder einmal ein trauriges Beispiel zu liefern.

        Die künstliche Intelligenz wird vorangetrieben von Menschen, die unterstellen, dass es (sehr) viele Dumme gibt, und nur noch ganz wenige schlaue Entscheider. Vielleicht kommen wir da ja hin, wollen können wir es als Gesellschaft und als selbsständige Landwirte eigentlich nicht.

        • Paulus sagt

          @Arnold Krämer
          Ich habe in meinem bescheidenen Beitrag doch nicht behauptet, dass fundiertes landwirtschaftliches Wissen entbehrlich ist. LW 4.0 hin oder her. Eine solche Einstellung wäre fatal und würde z.B. im Falle eines Systemausfalls, welcher Art auch immer, unweigerlich zum Chaos führen. Was ich damit sagen wollte ist, die Dinge wie sie sind und die Gedanken der Entwickler, sowie die Forderungen übereifriger BWLer sind nun mal in der Welt und lassen sich nicht mehr weg diskutieren. Technischer Fortschritt ist nicht aufzuhalten.
          Mein augenzwinkernder Hinweis auf die alte russische Karre im Vergleich zu dem Produkt eines bayrischen Premiumherstellers wurde wahrscheinlich auch nicht richtig verstanden. Wenn ich im Winter in die Eifel, durchs Hohe Venn oder ins Hochsauerland muss nehme ich halt den Lada, der geht immer. Bei dem anderen Modell habe ich Angst vor der Ersten Steigung oder muss erst mal anhalten um die Betriebsanleitung zu lesen – da blinkt bis zur Reifendruckkontrolle alles was die Elektronik (und somit Sensorik :-)) hergibt.

          • Arnold Krämer sagt

            @Paulus
            Ich habe Sie schon richtig verstanden. Und was Sie anmerken, kann ich auch weitgehend unterschreiben. Mir geht es nur darum,
            1. den Landwirten hier deutlich zu machen, dass der Hype um die Digitalisierung völlig überzogen ist und für ihre Existenz und ihr wirtschaftliches Überleben andere Dinge der Unternehmensführung wichtiger sein könnten bzw. wichtiger sind.
            2. zu verdeutlichen, dass die politische Quatscherei zum Thema Digitalisierung vielleicht auch von wichtigeren poltischen Aufgaben ablenkt/ablenken soll.

      • Ackerbauer sagt

        Man sieht es bei den teuren N-Sensoren.
        Das Geld ist zum Fenster rausgeworfen.
        Die Landwirtschaft in der freien Natur hat zu viele
        Variablen, deswegen wird sich Präzisionsfarming im Ackerbau nicht durchsetzen.
        Das Auge,die Erfahrung und das stimmige Bauchgefühl des Betriebsleiters ist mit nichts zu ersetzten.

  6. Ackerbauer sagt

    Landwirtschaft 4.0 eine Digitalisierung von jeder Milchkanne würde einer
    totalen Enteignung gleichkommen.

    Die Aussage von Herrn Rukwied machte die wahre Gesinnung des DBV sehr deutlich
    Die Körperschaft des öffentlichen Rechts.
    Verehrte Landwirte das sind Kommunisten!

    Eine verdeckte Planwirtschaft.
    Der freie Markt ist eine Farce.

    Zitat:
    Manipulation der Märkte

    Freie Märkte sind nur noch ein Wunschtraum, egal in welchem Bereich.
    Regierungen und Banken manipulieren bis zum geht nicht mehr.
    Abseits des Mainstream wird bereits lange darüber berichtet, jetzt gab es sogar einen Artikel in der Welt zum Thema.,wie lange diese Manipulationen weitergehen können, ist eigentlich nur Spekulation.
    Bislang scheint ein Konsens zu herrschen, besser so – als anders.
    Das Märchen der freien Märkte, ist von objektiven Beobachtern schon lange zu Grabe getragen.
    Es spielt hierbei keine Rolle, ob nun das PPT, Comex, einige der mächtigen Großbanken oder auch Regierungen an den Hebeln spielen, entscheidend ist der Punkt – es passiert.
    Etwas erstaunt bin ich über die Welt, welche in der letzten Zeit mehrfach wirklich kritische Artikel veröffentlicht hat. Auch bei diesem Thema wird ein ordentlicher Schuss Tacheles geredet:

    Politische Börsen : “Wir leben in einer Welt manipulierter Preise”
    Zinsen, Währungen, Erdöl: Weltweit manipulieren die Staatenlenker die Preisentwicklung. Sparer und Investoren müssen sich darauf einstellen.
    Die Öffnung des Ölhahns ist nur das jüngste Beispiel für eine ganze Serie von politischen Interventionen. „Wir leben in einer Welt der manipulierten Preise“, sagt James Grant, Herausgeber des Interest Rate Observer, eines Investmentbriefs, der in den USA Kultstatus genießt.
    Mittlerweile sei das ganze Preisgefüge politisch motiviert, von Zinsen über Währungen bis hin zu Energiepreisen. Grant ist nicht der Einzige, der von einer Zeitenwende spricht. Wer an den Märkten Erfolg habe wolle, müsse die Komponente Politik neuerdings immer einkalkulieren.
    Die Mächtigen gehen dazu über, Realwirtschaft und Finanzmärkte so zu manipulieren, dass sie ihren Zielen dienen.
    Leider ist besonders der letzte Satz Usus und die Manipulationen werden immer frecher und offener durchgeführt.
    Besonders Eindrucksvoll ist das zu beobachten, wenn Knock Outs bei Optionsscheinen nach oben und unten gepitched werden.
    Die Emmitenten haben allerdings in Ihren AGB verankert, dass man sich dieses Recht einräumt. Solange alle Interessen gewahrt bleiben, scheint man sich rund um den Globus jedoch einig zu sein.

      • Ackerbauer sagt

        Der Fendt im Hamsterrad für Bauernfunktionäre und Leuchtturmbetriebe und der Betrieb bis Unterkante Oberlippe beliehen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Und hast Du keinen Fendt?

          Ich hab einen im Stall stehen, nein, keiner von den Großen und du wirst es kaum glauben, er gehört mir zu 100%.

          • Ackerbauer sagt

            Lieber ein älteres Modell und bezahlt
            Als das man sich zu einem Subunternehmer degradiert.

            Horsch hat das auf den Farm&Food in aller Deutlichkeit zu verstehen gegeben.
            Ein geschickter Schachzug 🙂
            Guck mal einer an, das linke Lager outete sich und der mediale Aufschrei zum weiteren Ausbau der Digitalisierung folgte postwendend.

        • Inga sagt

          Wenn Ackerbauer Bares mit in der Natur gewachsen Lebensmittel verwechselt, kann er kein echter Bauer sein, oder?

        • Ackerbauer sagt

          Ganz klar, in der Krisenzeit sind die Lebensmittel neben Gold die härteste Währung.
          Momentan geht es in unserem arbeitsteiligen Wirtschaftssystem ohne Geld es leider (noch) nicht.
          Solang die Discounterregale immer schön voll sind wird der Autoverkäufer wird bestimmt keine Lebensmittel als Zahlungsmittel akzeptieren.

    • Wenn aber mehr und mehr Fremdenergie zur Verfügung steht, dann nehmen die Möglichkeiten “böser“ Nutzung mit jeder “guten“ Nutzung zu, sprich, unsere bisherige Form des Fortschritts kann nur mehr und mehr zum Fluch denn zum Segen werden. Das verdeutlicht die Digitalisierung sehr anschaulich.

  7. Daten sind die Berge, mit denen sich längst ganze Kontextgebirge versetzen lassen, weil Informationen mehr und mehr aus Zusammenhängen herausgerissen werden.

  8. Brötchen sagt

    mein weidezaun mit zwei solarpanelen läuft fast das ganze Jahr ohne nachladen. meine Küken haben einen LED Strip als Beleuchtung. die Aufzuchtkiste wird über eine günstige Regelung gut geheizt. der LED Strip hat vielleicht 5 Watt. den kann man auf länge schneiden. der ganze Stall wird mit 3 Lampen LED mit 30 Watt beleuchtet sind ca. 30 Watt.
    die gluckenplatte brauch extrem wenig Strom ca. 30 Watt. schon super was sich in den letzten Jahren getan hat. nur mal ein paar Anwendungen aus dem hobbybereich.

  9. Brötchen sagt

    mal gesponnen. Schafe im nachtpferch. Videoüberwachung mit infrarot. wenn Wölfe um den pferch gesichtet werden steigt eine drohne auf und fliegt die an. danach wieder zurück auf ihren ladepunkt. der Schäfer kann immer mal gucken, ob alles ok ist.
    viele arbeiten im tierbereich sind reine kontrolltätigkeiten. lieber 10 mal umsonst geguckt, als ein Tier verloren oder irgendeine havarie. wie Futter läuft über, Wasser läuft. Futterkette gerissen usw.
    heute ergeben sich über kurze funkstrecken W-Lan und günstige Bauteile ungeahnte Möglichkeiten. ein raspberry Pi oder ein arduino kosten ca. 10 bis 20 Euro. dafür gibt es sensoren ohne ende.

  10. Digitalisierung ist keine Lösung, sondern EINES von vielen Symptomen EINES Problems. Und das Problem ist, dass uns Menschen immer mehr Fremdenergie permanent zur Verfügung steht. Rund um die Uhr, durch alle Jahreszeiten hindurch.

    • Inga sagt

      Die Technik birngt uns aber Geld,

      denn wir können uns nicht mehr wie in der Steinzeit unterhalten und ernähren.
      Wir sind zu viele hier,
      wir müssen unseren Lebensunterhalt mit der Hilfe von Technik erarbeiteten!
      Dabei haben wir verschiedenen Lebensstile und Ansichten entwickelt, mit denen dann auch dir Zunkunft ausgerichtet wird!

      • “Die Technik birngt uns aber Geld,“

        Das mag ja sein, nur entstammt dieses Geld den Kosten, die Menschen mehr und mehr im Nutzen ihrer Form von Fortschritt zu bezahlen haben. Es ist dieses Geld, mit dem sich der Fortschritt ins Leben einkauft. Man könnte es auf lange Sicht auch als feindliche Übernahme der Natur durch EINE Gigamaschinerie bezeichnen. Im Grunde ist es perfide: Menschen streben danach, an dieses Geld zu kommen, wollen aber nicht wahrhaben, dass es dem natürlichen Vermögen entstammt. Somit führt der Fortschritt zur sich beschleunigenden Vermögensentwertung und speist uns Menschen mit Wertlosem ab. Eigentlich sind die sogenannten “Reichen“ der Gesellschaft die Verarmten und die “Armen“ der Gesellschaft die wahrlich Betrogenen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Sie benutzen das Internet auch, dies ist eine neue Technik, wenn der Bauer nicht mehr mit dem Pferd, sondern mit dem Traktor über das Feld fährt, schreiben sie von feindlicher Übernahme der Natur durch eine Gigamaschinerie.
          Könnte es sein, dass sie den Fortschritt verpasst haben?

          • Darüber bin ich mir im Klaren. Es geht nicht darum, den Fortschritt per se zu verdammen, sondern als das wahrzunehmen, was er ist – ein Symptom von permanenter Fremdenergieverfügbarkeit. Anstatt das Symptom zu leugnen und weiter zu unterhalten, versuche ich, die Ursachen des Symptoms möglichst zu minimieren – ohne dass dadurch meine Lebenszufriedenheit leidet. Ich könnte auch komplett auf das Internet verzichten, wenn es der Kontext, in dem ich lebe, es ermöglicht. Ich besitze z. B. kein Smartphone, weil ich nicht wüsste, wofür ich es bräuchte. Es ist kein Ausdruck von Technikfeindlichkeit oder Technikversäumnis. Es ist eine Frage der Handhabung von Energie und somit eine Frage der Gewichtung von Fremdenergie und Energie, die von Natur aus vor Ort verfügbar ist, möglichst zugunsten der Letzteren.

            Und dann gibt es noch die Möglichkeit, Fremdenergie als Trojaner mit “guten“ Absichten zu nutzen – aber das ist EIN ANDERES Thema.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Die jüngeren wollen es nicht Glauben, ich habe tatsächlich noch Zeiten erlebt, wo es kein Internet gab, Es ging auch, warum soll es bei ihnen nicht gehen?

              • Oh, die Zeiten kenne ich auch. Sicher wäre es möglich, darauf zu verzichten, aber darum geht es im Grunde nicht. Worum es (mir) wirklich geht, das hier darzulegen, würde den Rahmen (und die Themen) sprengen. Das kommuniziere ich daher lieber und ausführlicher in meinen Büchern.

  11. Mark sagt

    Den gläsernen Landwirt haben wir schon, die nächste Stufe ist der digital gesteuerte Landwirt. Woobei dann die Bezeichnung „Landwirt“ allenfalls noch Symbolcharater haben dürfte.

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