Bauer Willi
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Liebe Frau Ministerin Schulze, liebe Frau Ministerin Klöckner

Dieser Brief ist unterwegs nach Berlin.

Liebe Frau Ministerin Schulze, liebe Frau Ministerin Klöckner

Wie das Volksbegehren in Bayern eindrucksvoll gezeigt hat, ist den Menschen der Schutz von Artenvielfalt und Klima ein Anliegen. Das gilt auch für mich als Bauer, der ja viele der geforderten Maßnahmen schließlich umsetzen soll und wird.

Wir Landwirte können jedoch diese große Aufgabe nicht alleine bewältigen und benötigen dafür die Mithilfe der Zivilgesellschaft. Wie diese aussehen soll, habe ich in einer Petition zusammengefasst, die seit dem 26. Februar mittlerweile von über 56.000 Mitbürgern (Stand 10. März 2019 um 12:00 Uhr) unterzeichnet wurde. Sie finden diese hier:

https://www.change.org/p/bundesumweltministerium-gemeinsam-f%C3%BCr-bienen-und-klima

Welche zusätzlichen Maßnahmen wir Landwirte leisten können, haben 3 Landwirte und 21 Naturschützer unter Leitung des Bundesamt für Naturschutz (BfN) in einer zweitägigen Klausur-Tagung auf der Insel Vilm erarbeitet. Alle Beteiligten stehen hinter diesem Papier, weil es in  – teils kontroversen – Diskussionen entstanden ist. Es ist ein guter Kompromiss.

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2018/2018-Vilm_11Punkte_final_clean.pdf

Arten- und Klimaschutz kann nur gelingen, wenn wir alle „an einem Strang“ ziehen. Das gilt auch für Ihre beiden Ministerien, von denen man von außen den Eindruck hat, dass sie eher gegeneinander als miteinander arbeiten.

Es mag sein, dass Sie in der Petition einzelne Punkte finden, von denen Sie sagen werden, dass Sie dafür nicht zuständig sind (Beispiel: Unterricht in Schulen, Steuer auf PKW etc.) Das ist mir klar, allerdings ist das eine sehr schwache Argumentation. Nehmen Sie deshalb diese Forderungen mit in die Kabinettssitzungen und die Länder-Konferenzen und verteilen dort die Aufgaben, die Sie nicht lösen können. Es ist ja nur eine Frage des Wollens, nicht des Könnens.

Wie das Volksbegehren und auch diese Petition zeigen, sind Bürger und Bauern bereit, ihren Beitrag zu leisten. Das wird auch bedeuten, auf gewohnte Dinge zu verzichten. Das ist unpopulär und die nächsten Wahlen stehen bevor. Es kann aber gelingen, wenn jeder seinen Beitrag leistet, Bauern und Bürger.

In diesem Sinne freue ich mich, wenn Sie sich beide für die gemeinsame Sache einsetzen, auch wenn ich diese Petition ursprünglich  nur an das Bundesumweltministerium adressiert habe. Ich würde mich auch freuen, eine –zumindest kurze – Antwort auf mein Anliegen zu bekommen. Und gerne mehr als nur eine Eingangsbestätigung…

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Willi Kremer-Schillings („Bauer Willi“)

 

Hier der volle Wortlaut der Petition:

Gemeinsam für Bienen und Klima

Landwirte retten Bienen und Klima

Mit eurer Unterstützung – weil wir es allein nicht schaffen (können)!

Wir, die Landwirte in Deutschland, sind nur noch rund 300.000 Verantwortliche für Biodiversität, Natur und Umwelt. Was wir zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen können, ist nachfolgendem Papier des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zu entnehmen:

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2018/2018-Vilm_11Punkte_final_clean.pdf

Wir bewirtschaften etwa 50 % der Fläche in ganz Deutschland. Bisher und in Zukunft vorrangig mit dem Ziel

–          euch mit guten und preisgünstigen Lebensmitteln zu versorgen

–          Futtermittel für die Tiere, auch eure Haustiere, zu produzieren

–          Wärme für unsere Turnhallen, Schulen und sonstige öffentlichen Einrichtungen und

–          Strom für die Energiewende zu erzeugen.

Deshalb brauchen wir eure Unterstützung, denn ihr seid mehr als wir und für die übrigen 50 % der Flächen verantwortlich. Nachfolgende Vorschläge will ich, Bauer Willi, dem Bundesumweltministerium machen und brauche dafür eure Unterschrift.

 

Mobilität ist wichtig, aber auch sehr billig. Zu billig. Deshalb:

– Besteuerung von Flugbenzin und Streichung von Inlandsflügen unter 500 km. Vorschlag: Die Boni für Flugmeilen gehen an universitäre Forschungseinrichtungen zum Arten- und Klimaschutz

– Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. Denn meist ist ohnehin nicht mehr möglich.

– KW-Steuer auf PKW mit mehr als 80 KW. Wer braucht wirklich einen SUV?

–  Paket-Steuer von 2 €/Paket bei Online-Einkäufen. Vorschlag: Die Einnahmen kommen regionalen Gewerbe-Betrieben mit Lehrlings-Ausbildung zugute

 

In Haus und Garten

– Verbot von Mährobotern und Laubbläsern auf Rasenflächen. Beides verbraucht unnötig viel Energie und stört die Artenvielfalt. Und von Hand geht es auch. So wie früher.

– Kein vollständiges Mulchen und Mähen von Straßenrändern und –böschungen, sowie von Parks und öffentlichen Grünflächen vor dem 15. Juli (Schnitthöhe über 20 cm). Das rettet die Nester der Bodenbrüter und schont die Insekten.

–  Verbot von Verkauf und Anwendung von Pestiziden aller Art für Personen ohne Sachkundenachweis. Gleiche Vorschriften für alle.

–  Nachweis von 10% naturbelassenen Flächen an jedem Bauwerk. Auf Beton wachsen keine Blumen und Rollrasen ist eine Monokultur. Insekten brauchen Wildnis.

–  Städtische Parkanlagen weniger pflegen. Mehr Wildwuchs zulassen. Und warum Totholz nicht einfach liegen lassen.

–  Supermärkte und Einkaufszentren wandeln 1/3 ihrer Parkplätze zu ganzjährigen Blühflächen um. Gilt auch für Logistikzentren. Sieht nicht nur schön aus, sondern hilft wirklich.

Öffentliches Leben

–  Bioverbundnetze und Räume für Artenvielfalt in Kommunen schaffen. Ein guter Bauplaner kann das. Man muss es nur wollen

–  Flächenverbrauch drastisch verringern, Nachverdichtung in vorhandenen Baugebieten, Entsiegelung von bebauten Grundstücken. Brauchen wir wirklich noch mehr Umgehungsstraßen?

–  Schaufensterbeleuchtungen von nicht geöffneten Unternehmen spätestens ab 22 Uhr ausschalten; Straßenbeleuchtungen ab 22 Uhr um 50% dimmen. Lampen sind Insektenfallen.

–  Schulgärten werden überall Pflicht. Nur wer in der Natur ist, lernt sie auch zu schätzen.

–  Die Kenntnis und Zubereitung regionaler Lebensmittel wird Unterrichtsfach. Kartoffeln werden nicht gesät und Heu-Milch macht man nicht aus Heu. Die kommt von Kühen.

–  Jeder Schüler sollte einmal pro Jahr einen Bauernhof besuchen. Dann wächst auch das Verständnis füreinander wieder.

Ich weiß, für ambitionierte Ziele der Gesellschaft benötigt man auch drastische Maßnahmen, die alle gesellschaftlichen Gruppen einbeziehen. Nur wenn wir uns gemeinsam für diese Ziele einsetzen, wird uns gemeinsam die Wende im Arten- und Klimaschutz gelingen. Ich zähle auf euch.

 

 Bauer Willi

Dr. Willi Kremer-Schillings

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37 Kommentare

  1. Borkenkäfer sagt

    Zitat:
    „Lieber Borkenkäfer,
    die BIO-Gasanlagen wurden von der Politik gewünscht und viele Bauern haben Kredite aufgenommen und Investiert.
    Jetzt von denen die Stillegung zu fordern und die Betriebe in die Insolvenz zu treiben ist unredlich.“

    Es gibt für 20 Jahre eine Garantie Einspeisevergütung die man nicht verlängern muss, um dann Bauern und Bienen zu retten. Oder will die Petition gar nicht retten?

    Die Petition ist unredlich, Herr Sofapflüger.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      @ Borkenkäfer.

      1. Mir ist nicht bekannt, dass die Einspeisevergütung über die 20 Jahren hinausgehen soll, wissen sie etwas, was ich nicht weiß?

      2. Erwartet jemand von mir, dass ich jenseits der 65 Jahre noch die Arbeit machen soll, die ich 50 Jahre lang gemacht habe? Würde ein gleichaltriger Rentner der als Arbeitnehmer beschäftigt war, noch genau so viel Arbeiten, würde die ganze Nation in Tränen ausbrechen, weil der arme Rentner noch was Arbeiten muss.
      Wenn bei uns ein Altbauer nicht in den Reben tot umfallen tut, gilt der schon als Faulenzer.

      3. „Bauernschänder“.

      Diese Frage haben sie mir nicht beantwortet, warum meinen sie, dass Bauer Willi ein Bauernschänder wäre?

      Haben sie ein besonderes Problem, Herr Käfer.

      • Borkenkäfer sagt

        zu 1)
        Sie kommen wohl nicht viel rum und wissen wenig
        zu2)
        Nicht wichtig keine Relevanz und keine Antwort
        zu3)
        Bauer Willi hat eine Petition gestartet mit dem falschen Schuldeingeständnis, dass Landwirtschaft gegen Insekten arbeitet. Maisanbau für Faulgasanlagen ist tatsächlich nicht förderlich, aber das kritisiert er nicht aus bekannten Gründen eines Viehlosen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          zu Punkt 1.
          Es wird immer welche geben, die mehr wissen, ob sie das sind halte ich für fraglich, ihren Beiträgen nach, gehören sie nicht dazu.

          zu 2
          Wenn man mich als Sofapflüger anspricht, das kommt aus einem Munde eines Menschen der einem Rentner kein normales Rentnerdasein gönnt, man könnte auch Neid dazu sagen.

          zu 3
          Es gibt wichtigeres zu tun, als darauf zu antworten.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Manche Menschen sind sich mit ihnen selbst nicht zufrieden, dann lassen die in den sozialen Medien die Sau raus.

        Eigentlich ist das jetzt eine Beleidigung, für die Sauen. 😉

        • Borkenkäfer sagt

          Zitat:“Manche Menschen sind sich mit ihnen selbst nicht zufrieden, dann lassen die in den sozialen Medien die Sau raus.“

          Ich glaube Bauer Willi ist mit sich zufrieden und das kann nicht der Grund für seine Säue und Petitionen sein. Es ist eher Langeweile und Spaß daran. Ob er dafür bezahlt wird, kann man nie ausschließen.

  2. Bauer Willi sagt

    Ich war heute den ganzen Tag draußen, um Sturmschäden zu beseitigen. Komme erst jetzt dazu, die Kommentare zu lesen.
    Die frische Luft hat mir sehr gut getan und die körperliche Bewegung auch.

    Morgen bin ich den ganzen Tag unterwegs und es kann mit dem Freischalten von Kommentaren länger dauern. Vielleicht klappt es auch gar nicht, weil ich mit dem Auto fahren muss. Ich bitte um Verständnis.
    Bauer Willi

  3. Thomas Apfel sagt

    Ich habe noch nicht richtig verstanden, worin der Kompromiss in dem 11 Punkte-Papier besteht. Die „Schriftführer“ und Mitautoren sind Mitarbeiter von Dr. Sebastian Lakners INA (Ingenieurbüro für Naturschutz und Agrarökologie). Lakner war Student und Doktorand bei Prof. Oppermann IFAB (Institut für Agrarökologie und Biodiversität).
    Beide gemeinsam haben das NABU-Positionspapier zur Neugestaltung der GAP verfasst.
    Sie haben das an einem 100 ha Ackerbaubetrieb rechnerisch durchexerziert.:
    Der Deckungsbeitrag wird bei 550 €/ha angesetzt, die „öffentlichen Gelder“ mit 285 €/ha.
    Das ist der Staus quo vor den Reformvorschlägen.
    NABU und oben gen. Autoren erkennen nur 20 % der aktuellen Greening- Maßnahmen als Nachhaltigkeits- fördernd an. Das heißt, alle Betriebe haben zur Zeit nur 1 % von den Umweltverwaltungen anerkannte Greening- Flächen mit Wirkung auf Biodiversität und Nachhaltigkeit. Die „nachhaltigen ÖVF“ sollen zukünftig mit 1.350 €/ha gefördert werden.
    Betriebe unter 5 % anerkannter ÖVF bekommen keinerlei Förderung mehr.

    Bei 5 % ANERKANNTER ÖVF gibt es eine Grundförderung (Nachhaltigkeitsprämie) von 150 €/ha und 6.750,- € Prämie für die 5 ha : der Betrieb hat rund 9.000,- € weniger Betriebsergebnis als jetzt.
    Ab 10 % ANERKANNTER ÖVF kommt eine Nachhaltigkeitsprämie von 50 €/ha dazu. Jetzt hätte der Betrieb ein Betriebsergebnis wie derzeit (rund 85.000,- €), nur der Anteil Fördermittel am Einkommen liegt jetzt nicht mehr bei 34 % sondern bei 41 %.

    Ein 100 ha BIO-Betrieb erfüllt die ANP Anforderungen auf der Gesamtfläche und würde somit 135.000,- € „Öffentliches Geld“ erhalten (diese Absicht wurde auf direkte Nachfrage an Prof. Oppermann während eines Vortrages bestätigt).
    Konventionelle Betriebe können sich auf dieses Förderniveau „HOCHEXTENSIVIEREN“ durch weitgehenden Verzicht auf chemische´- synthetischen Pflanzenschutz und Mineraldünger (so den weitergehenden Forderungen der „Begleitpapiere des Reformvorschlages kolportiert).
    Die Hoheit zur Anerkennung und Auswahl der Kriterien für ÖVF soll ausschließlich bei der Umweltverwaltung verankert werden.

    Lieber Willi, ist es das was auch auf Vilm diskutiert worden ist, und inwieweit weicht der Kompromiss davon ab ?

    • Thomas Apfel sagt

      Ich will noch ergänzen, dass ich den Grundansatz von Oppermann und Lakner nicht falsch finde, soweit er die ÖVF betrifft. . Wenn bei diesem Ansatz auch für Bio-Betriebe die getrennte Betrachtung von ÖVF und Produktionsflächen erfolgt, habe ich mit bis zu 10 % kein Problem. Falsch finde ich den vermittelten Eindruck der Notwendigkeit einer noch weitergehenden Extensivierung der verbleibenden Produktionsflächen des Ackerbaus, die Verteufelung des Pflanzenschutzes mit chemisch synthetischen Produkten ist meine rote Linie.

  4. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, ich finde die Pedition die Willi da gestartet hat sehr gut.Nicht gut, finde ich die Vorbehalte,Mägelein und Zweifel die von einigen von Euch hier herbeigerededet werden.
    In meinem Verteilerblog habe ich viele Ansprechpartner, alle unterstützen diese Initiative.Was diese so kritisierte Webseite betrifft, die Willi da nutzt, ist mir völlig Wurst.
    Willi nicht unterkriegen lassen.

    • Obstbäuerin sagt

      Vielleicht hast Du recht, Brandenburgbauer aber ich finde es sehr bedenklich, dass ein amerikanisches Wirtschaftsunternehmen solchen Einfluss auf Meinungsbildung bekommt.

  5. Christian Bothe sagt

    Lieber Bauer Willi, ich hoffe Sie lassen sich nicht durch diese Platform change.org vereinnahmen. Meine Meinung zur Petition habe ich gestern auf Top agrar wie folgt,kundgetan : Auch wenn ich mit einer Petition oder Volksbegehren nix anfangen kann, habe mich ja schon zu 2 Sachen geäußert,weil für mich unsinnig (hat Bauer Willi eigentlich selbst erläutert). Nichtsdestotrotz sind viele aufgezeigte Forderungen richtig. Ob die Gesellschaft das auch so sieht,bezweifle ich allerdings und bin da leider Pessimist. Was soll so etwas bringen? Möchte mal wissen,um welche Unterschriftsklientel es sich da handelt?

    • Christian Bothe sagt

      zur Ergänzung meiner Zuschrift noch: die 2 Sachen betreffen Tempolimit und KW Steuer.

  6. Obstbäuerin sagt

    Avaaz und change.org sind Plattformen, die schon häufig in der Kritik standen, weil sie mit den Daten ihrer Unterzeichner nicht sorgsam umgehen, um es mal vorsichtig zu formulieren. Was ich bisher nur aus zweiter Hand gehört habe, wurde jetzt bestätigt. Change.org ist in der Lage, innerhalb von zwei Tagen eine in ihre Linie passende Petition von 5.000 Unterzeichnern auf 50.000 zu katapultieren. Das nenne ich mediale und politische Macht. Ansonsten unterstützt change.org gerade die Petition für ein sofortiges Verbot von Glyphosat mit bereits über 200.000 Unterschriften:
    https://www.change.org/p/bienensterben-glyphosat-schadet-bienen-jetzt-muss-das-herbizid-erst-recht-vom-acker?source_location=topic_page
    und hat auch die Kampagne WIR HABEN ES SATT unterstützt. Diese Unterstützung erfolgt darin, dass aus dem Pool der Unterzeichner thematisch ähnlicher Petitionen, diese angemailt und zur Unterstützung aufgefordert werden.
    Aus diesem Grund habe ich nicht unterschrieben – ich möchte nicht in diesem Pool verwertet werden.

    • Inga sagt

      Dann machen ja
      Avaaz und change

      unsere Demokratie kaputt, Obstbäuerin!

      Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen!

      Gibt es da gegen keine Petition?

      Wie gehen denn Politiker damit um?

      • Obstbäuerin sagt

        Politiker, wie Herr Häusling von den Grünen nutzen die Plattform. sieh link oben, Inga.

  7. Roger Roggenbrot sagt

    An Bauer Willi.
    Ein guter erster Ansatz, Dder ja auch Früchte trägt, wie man an der Zahl der Unterzeichner sehen kann.
    Wenn jetzt noch ein einzelner Punkt aus dem Bereich Landwirtschaft dabei gewesen wäre, wäre es noch wertvoller geworden, aber das kann ja noch kommen.

    Ich sehe es so, dass es nicht Bauer und Bürger gibt, sondern den Bauern auch als Bürger.
    Er ist ein Bürger, von Beruf Bauer.

    Dies zur Annäherung, kostet noch nicht mal einen Cent.

    Wenn Sie die Begrifflichkeit so anwenden, nehmen sie dieses „Kontra“ aus der Diskussion und die Bauern gliedern sich alleine durch diese Überwindung der sprachlichen Barriere in den Kreis der Bürger ein.

    Wie gesagt, erstmal sprachlich. Da wird dann auch der Bauer ein Konsument, denn auch das ist er.
    Wenn er sich als Bürger und Konsument sieht, wird er künftig auch weniger auf „den Bürger“ und „den Konsumenten“ schimpfen und eine Annäherung auf allen Ebenen könnte gelingen.

    Ihrer Petition alles Gute, das Wesentliche des Inhalts unterschreibe ich gerne.

  8. Helmut Kohl sagt

    Das Volk will vermeintlichen Naturschutz, aber nicht einmal jeder zehnte kauft entsprechend! Die Kasse im Supermarkt entscheidet was und wie die heimische Landwirtschaft produziert. Die Wissenschaft und nicht die BILD etc. sollte gehör bekommen!!

  9. Ulrich Schleiter sagt

    Eine gute Initiative die ich eigentlich von unserer Berufs- Vertretung erwartet hätte.
    Der klassische Familienbetrieb ein Bild aus einer anderen Zeit ? !
    Was wir benötigen ist eine Vision und ein verlässlicher Rahmen der es uns ermöglicht im Konsens mit der Gesellschaft in der wir nun mal leben die Landwirtschaft weiter zu entwickeln.
    Vorschläge wie Landwirtschaft 4.0 und andere zeigen nur die Isolation und Orientierungslosigkeit in der wir uns zur Zeit befinden.

  10. bauerhans sagt

    wer wie frau schulze bei einem treffen in bielefeld die auswirkungen des glyphosats bz. der orientierung von insekten in den vordergrund stellt und darüber nachdenkt, die zulassung zu widerrufen,betreibt parteipolitik, keine umweltpolitik.

  11. Lieschen Müller sagt

    In der Petition gibt es noch ganz viele Punkte für „Städter“, wie diese sich beteiligen müssen.

  12. Borkenkäfer sagt

    Liebe Frau Ministerin,
    auch wenn über 50000 „unterschrieben“ haben, bitte ich Sie, weder diese Initiative einer Einzelperson noch die große Volksinitiative zu berücksichtigen.

    Insekten sind nicht bedroht sondern der Anzahl und Menge an Biomasse schwindet mit jedem Quadratmeter den die Landwirtschaft an Naturschutz und Betonflächen verliert.

    Was wirklich bedroht ist, sind Bauernhöfe die von Familien geführt werden. Diese benötigen eine Zukunftsperspektive, die Leider durch Beschimpfungen einerseits und Strukturwandlern, wie das „Forum moderne Landwirtschaft“ andererseits, zerstört wird.

    Sprechen Sie mit normalen Bauern die sonst schweigen. Hören Sie nicht auf Demagogen und Edelrentnern, die nur sich selbst wichtig finden.

    LG

    • Ackerbauer sagt

      Das ist ein normaler Prozess
      Der (Sozial)Staat und seine Planwirtschaft bläht sich zum Ende hin immer weiter auf.
      Die Mitläufer und Nutznießer spüren es aber instinktiv das diese Entwicklung nicht gut gehen kann.
      Diese „Nervosität“ wird im Bauernbashing offensichtlich.
      Je näher der Crash umso wahnwitziger die Aktionen!

      • Borkenkäfer sagt

        @Bauer Willi
        Ich brauche so viele wie Sie vorher sperren weil ich bauerwillikritisch schreibe.
        Realist und Realo brauchte ich, weil nicht freigeschaltet wurde.

        Warum befassen sie sich nicht inhaltlich mit meinen Aussagen?

        • Ackerbauer sagt

          Bauer Willis Artikel und Kommentare halten den Ball immer schön flach.

          Alles ist in Wirklichkeit eins und wird zentral geleitet.
          Er bekleidet die gesteuerte Opposition,
          sitzt quasi mit der „rechten“ Pohälfte im Betrieb und mit der „Linken“ im Staat.
          Er bläht so den „Apparatschik“ noch weiter auf.

          Zitat:
          „Viele kleine, auf ersten Blick vielleicht sehr unterschiedliche, sogar sich widersprechende Kreise können auch gezielte Aktionen sein, um den großen Kreis entgültig zu realisieren, der später alle in sich aufsaugen und vereinigen wird. Im Klartext: wer nicht freiwillig mitmacht oder sich dagegen stellt, wird mit etwas für ihn Maßgeschneidertes in einen neuen kleinen Kreis geholt und wird sich ein wenig später genau dort befinden, wohin er eigentlich nicht wollte.
          Im großen Sammelbecken.“

          Meine Posts müssen übrigens auch auf die „Moderation“ warten.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Wenn sich in einer Post mehr als ein Link befindet, geht es automatisch in die Moderation.

      • Ackerbauer sagt

        Warum der Staat und seine bürgenden Bürger sich dem Sog des „Linksdralls“(der sich selbst verfrühstückenden Eigendynamik) nur sehr schwer entziehen kann!?

        Brachte Honeker bereits schon auf seine Art zum Ausdruck
        https://youtu.be/B7reIMSpBNA

        Hier in dem Artikel wird dieser „Mechanismus“ gut beschrieben.

        Es gibt nur zwei Arten der Herrschaft:
        Die mit dem Schwert (oder der Kalaschnikow) und die mit Brot und Spielen (sprich: Bestechung oder Stimmenfang, in der modernen Version na­mens Wohlfahrtsstaat). Für beide Methoden bedarf es gewal­tiger Geldmittel. Und zu Geld kommt man nur auf drei We­gen: arbeiten oder betteln oder rauben. Herrscher wählen stets den dritten Weg: Rauben; entweder mit oder ohne begleitende Erpressung und Gewaltandrohung.und moderne demokrati­sche Staaten wählen als Herrschaftsinstrument vorzugsweise die Bestechungsversion Brot und Spiele – also den Wohl­fahrtstaat.
        So kommen die Phänomene Raub und Wohl­fahrtsstaat zusammen als konstituierende Elemente jeder mo­dernen Herrschaft oder jeden modernen Staates. In früheren Zeiten war das auch nicht anders, aber das Gewicht lag mehr auf dem Schwert als auf Brot und Spielen, und die Geschenke gingen an herrschaftsstützende Eliten; Brot und Spiele für alle war eine einsame Ausnahme im späten Rom. Im 20. Jahr­hundert hat das Pendel zweimal wieder in Richtung Schwert ausgeschlagen, nämlich mit den zwei Weltkriegen; inzwi­schen liegt das Schwergewicht wieder auf dem bestecherischen Füllhorn des Sozial- und Wohlfahrtsstaates.
        Auf jeden Fall braucht der Staat, um Herrschaftsmacht aus­üben zu können, riesige Geldmittel. Da die benötigten Sum­men astronomische Größenordnungen angenommen haben, reicht das Steuersubstrat schon lange nicht mehr aus, und so hat der Staat überall auf dem Globus einfach das Monopol auf Papiergelderzeugung an sich gerissen, um gigantische Geld­mengen aus dem Nichts schaffen zu können.
        Es war kein Zu­fall, dass der Goldstandard bei Ausbruch des
        Ersten Weltkrie­ges in allen beteiligten Ländern abgeschafft wurde und man mit Hilfe der bereits bestehenden oder neu geschaffenen Zen­tralbanken auf das beliebig vermehrbare Fiat Money überging. Mit Gold als Geld – also mit echtem Geld – hätte weder der Erste noch der Zweite Weltkrieg geführt werden können.
        Al­lenfalls drei Wochen lang. Und auch der „seichte Großkrieg” an der Wohlfahrtsfront ließe sich ohne das Staatsmonopol auf beliebige Geldvermehrung nicht führen. Bezahlt wird er von den Fleißigen und Sparern, denn die Geldmengeninflation ist eine heimliche, aber unheimlich hohe Steuer in Form des Kaufkraftverlustes der Einkommen und Sparvermögen. US-Präsident Hoover hat einmal gesagt: „Papiergeld ermöglicht es den Politikern, die Ersparnisse der Bevölkerung durch Manipulation der Inflation und der Deflation zu konfiszieren.
        Wir haben Gold [als Währung], weil wir den Regierungen nicht trauen können.”
        Die Eroberung des Geldes durch den Staat, der damit zum
        totalen Staat und zum Götzen wurde, hat der israelische Histo­riker Martin van Crefeld in seinem genialischen Werk .The Rise and Fall of the State’ eindrücklich beschrieben. Er zeigt auch im geschichtlichen Rückblick, wie bisher alle Papier­geld-Währungen kläglich gescheitert oder spektakulär zusammengebrochen sind, von den Papiergeldversuchen der chinesi­schen Kaiser vor Beginn unserer Zeitrechnung über den Schah von Iran (1294) und die ersten modernen Versuche in Spanien und Schweden um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, bis zum Experiment von John Law in Frankreich und der Ausgabe der Greenbacks durch die amerikanische Regierung während des Bürgerkrieges. Ein Fazit van Crefelds: „Die Ausweitung des staatlichen Zugriffs auf die Gesellschaft und damit die be­deutendste Entwicklung der Jahre 1789 – 1945 wäre unmög­lich gewesen, wenn sich der Staat, um seine Ansprüche zu untermauern, nicht auch Geldmittel in beispiellosem Umfang beschafft hätte.” (S. 254) Und zur Abkehr der westlichen In­dustriestaaten vom Goldstandard ab 1914 und zum Übergang auf das papierene Fiat Money schreibt er: „Nun, da den Staaten endlich die beabsichtigte Eroberung des Geldes gelungen war, besaßen sie dank der absoluten Herrschaft über die Wirtschaft die Möglichkeit, sich gegenseitig in bis dahin und seither bei­spiellosem Ausmaß und mit ebenso beispielloser Erbitterung zu bekämpfen. Zentrale Planung und zentrale Kontrolle in mehr oder weniger großem Umfang ermöglichten es, dass Hunderttausende von Panzern und Flugzeugen von den Fließ­bändern direkt in die
        Schlacht rollten.”
        Zu den unveränderlichen Phänomenen in der Entwick­lung des
        Menschengeschlechtes gehören die Mechanismen der Macht – genauer: die Mechanismen der Herrschaft. Ebensounveränderlich (oder nur langfristig und ziemlich wenig veränderbar) ist der Mensch mit seinen Trieben und Ängsten, seinen Sehnsüchten und Hoffnungen, seinen Emo­tionen und Denkgewohnheiten, seinen Grundbedürfnissen und Verhaltensmustern. Die Herrschaftsmechanismen neh­men
        in der modernen Massendemokratie subtile und schwer durchschaubare Formen an. Gleichwohl bleiben ihre Grund­muster gleich. Die Frage „Wie komme ich zur Herrschaft und wie bleibe ich an der Macht?” lässt sich mit der Benen­nung von drei grundsätzlichen Strategien beantworten:

        1) Man verbreite Angst und verspreche den Leuten sodann Si­cherheit
        und nehme ihnen die Angst vor der Zukunft (ge­nauer: Man tue so, als könne man das).
        In jüngerer Zeit tru­gen die verlogenen oder maßlos übertriebenen Gefahren eingängige Namen wie Saurer Regen, Neue Eiszeit, Waldsterben,Ozonloch und Rinderwahnsinn’, derzeit kommt der Großbetrug im Gewand der menschengemachten Klimaka­tastrophe daher.

        2) Man verspreche und gewähre den machtstrategisch
        wichtigsten und lautesten Wählergruppen Sondervorteile und sage ihnen, vieles von dem, was sie sich wünschen, werde man „kostenlos” bereitstellen.

        3) Man be­friedige die Neidgefühle und
        Minderwertigkeitskomplexe der Menschen, am besten unter dem Vorwand der Sorge für „Gerechtigkeit”, womit die hässliche Fratze des Neides eine edle Gesichtsmaske bekommt.
        Das die Menschen auf diese strategischen Komponenten der
        Herrschaft positiv reagie­ren, versteht sich von selbst – sonst wären die Methoden nicht so erfolgreich und ewig gültig.
        Sie entsprechen den elementaren menschlichen Bedürfnissen, Sehnsüchten und Trieben. All dieses Treiben aber muss finanziert werden, mit unvorstellbar großen Summen. Und diese beschaffen sich die Herrschaftseliten der Welt vermittels des staatlichen Geldmonopols auf ungedecktes Papiergeld.
        Merke: Die Wurzel des Übels in Form des endlosen Wucherns
        des Staa­tes und der totalen Politisierung und Fiskalisierung des Le­bens der Bürger ist die beliebige Finanzierbarkeit des Übels durch das beliebig vermehrbare „leichte Geld”, das Fiat Money.

    • A. Oberländer sagt

      Werter Borkenkäfer,
      ich muss Dir leider widersprechen, die Insekten sind ebenso durch eine fehlgeleitete Politik bedroht wie die Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe. Setze die Betonwüsten mit den ausufernden Flächen für die Energiegewinnung gleich was Lebensqualität und Artenvielfalt betrifft. Gleichzeitig stehen sie in direkter Konkurrenz um Flächen für die Gewinnung von Nahrungsmitteln und treibender Faktor bei den Pachtpreisen.
      Aus oben genannten Gründen halte ich die Politik für den falschen Adressaten von Appellen jeglicher Art, denn das sind diejenigen, die die Verantwortung für den Status quo tragen. Es werden Anreize geschaffen, Ausnahmen genehmigt und Zulassungen besseren Wissens erteilt und Selbstrefelexion aus meiner Sicht nicht vorhanden.

      Nun wenigstens ansatzweise zum Inhalt. Die Idee mit städtischen Blühstreifen/Wildwiesen ist nicht neu und in teilen vielfach schon praktiziert. Die Idee könnte vielleicht einen Städter faszinieren, von einem Landwirt bzw. Bauern hätte ich hier mehr Kenntnisse vorausgesetzt was die Zusammenhänge betrifft. Die Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen mehr als deutlich dass die Ansätze eben nicht ausreichen. Allerdings ist auch das Volksbegehren in Bayern für Bestäuber wie die Honigbiene ein Supergau. Warum sollte ich einem Landwirt nicht erklären müssen. Statt weiter zu spalten, und das tun genau die Sätze mit dem Mähroboter sollte Sachaufklärung erfolgen und das notwendige KnowHow setze ich jetzt einfach voraus und bin überzeugt das nicht nur Hohlköpfe über den Acker fahren.
      So, nun dürft ihr mich ruhig weiter von euren Kundenlisten streichen, mich als Bauernhasser bezeichnen und all das was ihr gern möchten, nur seid euch gewiss es wird nichts zum Besseren bewegen.

      • Borkenkäfer sagt

        Natürlich müssten alle Biogasanlagen stillgelegt werden wenn Bauer Willi glaubwürdig sein will. Aber er und andere viehlose lassen sich die Felder gern kostenlos düngen oder sogar noch Geld drauf zahlen. Bauer Willi ist ein Bauernschänder, glaube ich.

          • Borkenkäfer sagt

            Nicht immer Täter und Opfer vertauschen. Ich fühle mich gegen die Wand gedrückt wie viele andere auch. Nur die meisten Bauern „sterben“ leise (Zitat)

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Lieber Borkenkäfer,
          die BIO-Gasanlagen wurden von der Politik gewünscht und viele Bauern haben Kredite aufgenommen und Investiert.
          Jetzt von denen die Stillegung zu fordern und die Betriebe in die Insolvenz zu treiben ist unredlich.

          Wenn Bauern Gärsubstrate und auch Gülle übernehmen, damit tun die was gutes für die Umwelt, sie entlasten andere Böden vor der vollen Ausnutzung der erlaubten Aufbringmenge.

          Dann kommen wir noch zu dem Wort „Bauernschänder“.
          Haben sie ein besonderes Problem, Herr Käfer.

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