Monate: August 2017

Insekten auf der Windschutzscheibe…

Ich bin neulich mit meinem VW Diesel 2.o l auf der Autobahn gefahren. Und was soll ich sagen? Nach 30 km Fahrt kein einziges Insekt auf der Windschutzscheibe!!! Aber warum? Es regnete und ich stand im Stau. (Übrigens finde ich im Winter nie Insekten auf der Scheibe…) “Jetzt will der wieder alles lächerlich machen” werden Sie als Leser wohl sagen. Nein, ich will mit diesem Beispiel nur aufzeigen, wie schnell wir alle mit Urteilen bei der Hand sind. Wenn in diesem Frühjahr und Sommer wesentlich weniger Insekten unterwegs sind, so liegt das auch mit daran, dass wir Spätfröste hatten. In vielen Regionen Deutschlands ist die Obstblüte befroren (und nicht nur die Obstblüte!) und wo nichts blüht, haben Insekten auch kein Futter. Und ohne Futter sterben die Insekten und bekommen auch keinen Nachwuchs. (Zum Glück ist die Rapsblüte nicht befroren, denn sonst hätte es die Honigbienen noch empfindlicher getroffen.) Jeder Bürger ist ein Experte Doch noch etwas ist an der Aussage “wir finden ja keine Insekten mehr auf der Windschutzscheibe” kritisch. Um den Spritverbrauch zu senken, sind die Fahrzeuge gegenüber …

Arten-Sterben…

“Die intensive Landwirtschaft ist Schuld am Artensterben”. Diese Meinung vertritt Rita Schwarzelühr-Sutter, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium: https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Bundesregierung-bestaetigt-Insektensterbent-durch-intensive-Landwirtschaft-8427172.html Erst den Link lesen, dann versteht man auch meinen Kommentar. “Unser” Imker ist sehr zufrieden mit uns… …denn wir haben vor ein paar Jahren den Raps mit in die Fruchtfolge aufgenommen. Ohne Raps hätte er nicht so viel Honig. An den Ecken der Kartoffelfelder säen wir Bienenweide ein. Auch ohne staatliche Förderung. Die Feldränder werden bei uns nicht gemulcht. (ja, ich weiß, die Unkrautsamen fliegen dann ins Feld…) An Zwischenfrüchten säen wir schon seit Jahren mehr, als es für das Greening notwendig wäre. Ohne Neonicotioniode müssen wir wieder flächig spritzen. Leider! Das machen wir aber abends, nach dem Bienenflug, nach Absprache mit “unserem” Imker. Seit 40 Jahren sind die Feldgrößen gleich geblieben. Die größte Schlaggröße ist bei uns 14 ha, wir haben 5 Kulturen im Anbau, mir machen seit Jahren eine Nährstoffbilanz und liegen unter 40 kg N/ha. Zum Habitatsverlust: Im Neubaugebiet finde ich nur Rollrasen und Thuja. Da blüht nichts! So wurden in den letzten 10 Jahren 15 ha …

Unterschiedliche Ansichten…

Ein Vergleich der Forderungen der AbL zur Bundestagswahl mit den entsprechenden Positionen, die ich im Bundesprogramm von Bündnis 90/Die Grünen gefunden habe. Die Rückschlüsse möge bitte jeder für sich selbst vornehmen.   Hier die Forderungen der AbL und die entsprechenden Auszüge aus dem Bundesprogramm: Tierhaltung AbL: Die Tierhaltung, insbesondere die Schweine- und Geflügelhaltung, muss umgebaut werden. Das kostet viel Geld und damit dürfen die Bauern nicht allein gelassen werden. Bund- und Landesregierung müssen ein befristetes Finanzierungsinstrument dafür schaffen und klare verständliche Qualitäts-Kennzeichnungsregeln festlegen. Grüne: Deshalb fordern wir radikale Änderungen in der Tierhaltung. Darum werden wir eine eindeutige Kennzeichnung von Fleisch einführen, die deutlich macht, wie die Tiere gehalten wurden – so wie bei der Kennzeichnung von Eiern. Und wir führen die Kennzeichnung auch für verarbeitete Produkte ein. Bodenpolitik AbL: Bodenpolitik für Bauern. Bund und Land sollen nicht weiter den Bodenkauf durch außerlandwirtschaftliche Investoren beklagen, sie sollen ihn gesetzlich beenden. Nicht die flächenstärksten Betriebe sondern bäuerliche Betriebe und insbesondere junge Menschen, die sich in der Landwirtschaft eine Existenz aufbauen wollen, müssen ein Vorkaufsrecht erhalten. Grüne: Die intransparente und großflächige …

Wählen gehen

Am 24. September hat jeder Wahlberechtigte wieder die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben und damit über die Zusammensetzung des Parlamentes mitzuentscheiden. Das Portal Agrarheute bietet allen unentschlossenen Agrariern die Möglichkeit, sich über die Standpunkte der Parteien zu informieren. Dazu hat agrarheute 5 Parteien 22 Thesen vorgelegt und um ihre Position dazu nachgefragt. https://www.agrarheute.com/agraromat Anders als vorgesehen habe ich aber mal die mir passenden Statements abgelehnt und den mir nicht passenden Statements zugestimmt. Also gerade umgekehrt, wie ich normal abstimmen würde. Und dann habe ich geschaut, bei welcher Partei es die wenigsten Übereinstimmungen gab. Interessant… Euer Bauer Willi  

…plädiert für Dialog

Ralf vom Selbstversorgerkanal und Sascha von Selfbio haben mich interviewt. Trotz unterschiedlicher Ansichten ist ein fairer Dialog möglich. Das Video (30 Minuten!!) ist mittlerweile 14.000 mal aufgerufen worden. Bei YouTube könnt ihr euch auch die 280 Kommentare ansehen. Tja, da ist wohl noch viel Dialog notwendig… Euer Bauer Willi Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Die Natur in Schach halten…

Hier ist der Alois: Ich war vorgestern auf meiner Alpweide und habe Brombeeren und Dornbüsche gemäht. Wenn ich die Weide der “Natur” überlasse, gibt es bald die offene Kulturlandschaft (auch für die Urlauber) nicht mehr. Richtig oder falsch? Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Brasilien…irgendwie ähnlich…

Neulich hatte ich Besuch von 40 Landwirten aus Brasilien. Ein Reisebüro aus Deutschland hatte angefragt, ob ich denen meinen Betrieb zeigen wollte. Also meine knapp 40 Hektar. Ist doch irgendwie lächerlich, dachte ich. Doch dann erfuhr ich, dass es in Brasilien viele Betriebe ähnlicher Größenordnung gibt. Klar gibt es auch Unternehmen mit mehreren tausend Hektar, aber die gibt es in Deutschland auch. Gut, wenn man Information aus erster Hand bekommt. Neben vielen Fragen zur Anbautechnik (Düngung, Pflanzenschutz) dann auch die Frage zu Pachtpreisen und was ein Hektar Land kostet, wenn man es kaufen will. Habe die Antwort gegeben. Kopfschütteln. Das kann doch nicht lohnen. Meine Frage zurück: Wie ist der Pacht- und Kaufpreis bei euch? Die Antwort: viel zu teuer, aber trotzdem wird gepachtet und gekauft. Aha… Dann waren wir noch bei “meiner” Genossenschaft. Neben vielen Fachfragen auch hier eine eher ungewöhnliche: Wie viele Mitglieder kommen bei euch zur Generalversammlung? Na, sage ich, wenn es gut läuft (und wenn es was zu essen gibt) vielleicht fünf Prozent. Allgemeines Gelächter. Da wusste ich, dass Rheinländer und …

Mineraldüngereinsatz geht zurück…

Nitrat: Kannte Herr Remmel die Zahlen aus dem eigenen Haus nicht? Ein Rückgang des Mineraldüngereinsatzes in NRW um 46%. So steht es in der Landtagsdrucksache NRW 16/7576 S.13-14. Geschönt waren die Zahlen sicher nicht, denn das hätte ja nicht ins Bild gepasst.Hier noch mehr Details. http://www.rlv.de/nachricht/detail/wasser-wird-teurer-durch-nitrat-rlv-warnt-vor-populismus/

Einwanderer der anderen Art…

Die Liste der “invasiven Arten” der EU wurde 2017 erweitert. Neu hinzugekommen sind unter anderen auch die für Deutschland relevanten Arten wie Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut, Nilgans, Marderhund und Bisam. Insgesamt erfasst die Liste nun 49 Arten. Hier die vollständige Liste: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/invasive-arten/unionsliste.html Doch viele sind der Meinung, dass diese Liste bei weitem nicht vollständig ist. Und damit ich mir nicht den Zorn so mancher Kommentatoren zuziehe, zitiere ich aus einer Veröffentlichung des NABU: Zitat: – “Allein in Deutschland sind mindestens 168 Tier- und Pflanzenarten bekannt, die nachweislich negative Auswirkungen haben – oder haben könnten. So viele Arten listet das Bundesamt für Naturschutz in seinem Managementhandbuch für invasive Arten auf. In der gesamten EU gehen Experten sogar von rund 12.000 gebietsfremden Arten aus, von denen etwa 15 Prozent als invasiv eingestuft werden, und damit potenziell Schäden ausrichten.” – Zitatende. Manch einer hat sicherlich schon von der Chinesischen Wollhandkrabbe gehört, die sich in den heimischen Flüssen breit gemacht hat. Nutria und Bisam haben ihre Bauten in Uferböschungen und wandern zur Nahrungsaufnahme auch auf die umliegenden Felder aus. (Bei mir haben …