„Die intensive Landwirtschaft ist Schuld am Artensterben“. Diese Meinung vertritt Rita Schwarzelühr-Sutter, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium:
Erst den Link lesen, dann versteht man auch meinen Kommentar.
„Unser“ Imker ist sehr zufrieden mit uns…
…denn wir haben vor ein paar Jahren den Raps mit in die Fruchtfolge aufgenommen. Ohne Raps hätte er nicht so viel Honig. An den Ecken der Kartoffelfelder säen wir Bienenweide ein. Auch ohne staatliche Förderung. Die Feldränder werden bei uns nicht gemulcht. (ja, ich weiß, die Unkrautsamen fliegen dann ins Feld…) An Zwischenfrüchten säen wir schon seit Jahren mehr, als es für das Greening notwendig wäre. Ohne Neonicotioniode müssen wir wieder flächig spritzen. Leider! Das machen wir aber abends, nach dem Bienenflug, nach Absprache mit „unserem“ Imker. Seit 40 Jahren sind die Feldgrößen gleich geblieben. Die größte Schlaggröße ist bei uns 14 ha, wir haben 5 Kulturen im Anbau, mir machen seit Jahren eine Nährstoffbilanz und liegen unter 40 kg N/ha. Zum Habitatsverlust: Im Neubaugebiet finde ich nur Rollrasen und Thuja. Da blüht nichts! So wurden in den letzten 10 Jahren 15 ha allein in unserem Dorf versiegelt. Die Böschungen an den Straßen werden mindestens 2 mal im Jahr bis auf den Boden gemulcht. Die Leute wollen ja keinen Unkrautsamen in den Gärten. Und wie schreibt die Dame sehr richtig: „Auch Umweltverschmutzung, invasive Arten und der Klimawandel haben einen Einfluß“ Aber nicht nur, wie oben zitiert, auf die Agrarlandschaft, sondern auf die gesamte Landschaft, wozu auch städtische Ballungsgebiete gehören.
Dann noch zwei Fragen: Die Erklärung für den Artenrückgang in Naturschutzgebieten ist belegt? Oder sind das nur Vermutungen? Und jetzt, liebes UBA und BfN, sagt mir, was ich noch machen soll!
Ihr Bauer Willi
Moment mal so kann man das nicht stehen lassen das die Landwirtschaft alles kaputt macht! denn Wir Landwirte tun mehr als man von uns denkt. Hierzu einige Beiträge im Zeitraum von 1979 bis 1998 lief bei uns ein Flurberreinigunsverfahren und das ziel war es Größere Fluhrstücke zu haben was auch erreicht wurde auch ein entsprechendes Wegenetz wurde geschaffen im verhältnis Ackerfläche zu Wegfläche hat der Anteil Wegfläche deutlich abgenommen aber es hat jeder Landwirt ca 3 Prozent seiner Fläche abgegeben(ohne Entsätigung) und diese Flächen wurden aus der Produktion genommen und ausgleichsflächen geschaffen die sehen wie folgt aus es wurden Hecken angepflanzt, Streuobstwiesen angelegt, Grünstreifen oder auch pufferstreifen, Feuchtbiotope – steht zwar fast nie ein Wasser drin da es bei uns zu trocken dafür ist! So und dies trift nicht nur auf meinen Betrieb zu sondern auf die ganze Region!
Jetzt vergleichen wir doch mal was tut der Ottonormalverbraucher? der kauft ein Bauplatz baut ein Haus drauf und ne Autograge der rest wird geplastert oder mit Rasen eingesät der einmal die Woche gemäht wird keine Blühstreifen kein Baum, keine Sträucher nein einfach nix! Wer hier jammert soll erst mal sagen was er für die Artenvielfallt tut bevor er über andere schimpft. Ach ja noch was ich hab vor zwei Jahren eine Blühstreifen am Feldrand angelegt ein großes Hinweischild angebracht was erklärt hat für was es gut ist doch dieses Hinweisschild stand nicht lange dann haben es irgend welche Leute mutwillig kaputt gemacht – nein so war das nicht gedacht ich kann es auch sein lassen mit dem Blühstreifen.
http://www.kunz.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Mathematisch-Naturwissenschaftliche_Fakultaet/Biologie/Institute/weitere_und_ehemalige_Dozenten/Prof._Dr._Kunz/dokumente/Full_Texte/Aktuelles/Molfsee2017_Vortrag.ppt
Wie immer macht die Dosis das Gift …
Ich hatte es hier schon mal beschrieben:
Ende der 50er, Anfang der 60er gabs bei uns im Dorf noch Schweine und Ziegenhirten die die gesamte Gemarkung von knapp 700 ha regelmässig beweiden mußten. In alten Protokollen habe ich dann gelesen das die Landwirte sogar Mitte der 60iger noch Geld für den Hirten bezahlt haben, um die Kanten sauber zu halten …. soviel zu früher war alles besser und bunter …
Mir ist unverständlich aus welchem Grund die Bauern immer auf ihre Unschuld hinweisen müssen und auf andere Ursachen aufmerksam machen.
An dem Artensterben sind wir doch irgendwie alle beteiligt. Egal ob Bauer oder Konsument oder stolzer Besitzer eines Eigenheims mit sterilen Außenanlagen.
Wenn allein Insekten in der Nahrungskette, z.B. auf Grund der Lichtverschmutzung wie es so schön heißt, oder aufgrund von Pflanzenschutzmitteln die ja nicht nur von den Landwirten angewendet werden oder Monokulturen zur Energieerzeugung fehlen, trägt dies zur Reduktion derer bei die in der Nahrungskette folgen. Es scheint mir so zu sein, dass Alle irgendwas vermuten aber keiner so richtig zu einem belastbaren Ergebnis kommt.
Diese quadellige Ökoschlampe, einst Ministerin für Umwelt in NRW, stand seinerzeit für die Förderung der Bioenergie. Ein paar Jahre später beklagte sie sich über die zunehmende Vermaisung. Ja was denn jetzt?
Wir müssen uns wohl überwiegend an die eigene Nase fassen. Lasse mich aber gerne belehren.
Das Titelbild trifft schon den Punkt. Aber stellt euch mal vor, da würde einer in dieser spießigen Reihen- oder Doppelhaushaussiedlung etwas anderes machen und somit aus dem Raster fallen.
Bauer Willi, wir brauchen eine Datenbank über Landwirtschaft, so wie wikipedia sollte sie funktionieren, alle die etwas wissen schreiben es auf, andere korrigieren es oder erweitern es.
Wir in Österreich sind zwar nicht Europameister beim Fußball dafür aber Europameister beim Bodenverbrauch (da könnt ihr also noch was lernen von uns).
Mit 0,5 % Verbauung pro Jahr ist bei uns in 200 Jahren ohnehin alles zubetoniert.
Also liebe deutsche Bauern: richtet euch darauf ein, daß ihr in Bälde noch zusätzlich 9 Millionen Ösis mitfüttern müßt. Und danke schon mal vorab dafür.
https://www.bodenlos-arbeitslos.at/
mein vorletzter imker mied die raps-flächen, weil sie ihm laut seiner aussage den honig „versauten“. bei meinem derzeitigen weiss ich nicht, ob er drauf aufpasst.
mich wundert immer wieder die kompetenz der öko-schwachmatiker. in österreich wird nur auf rund 13 % der landesfläche konventionell ackerbau betrieben. warum der pestizid-einsatz jetzt in ganz österreich bienen, insekten und vögel gefährden soll, verstehe ich nicht.
Bauerwilli, du machst das vielleicht in Absprache mit einem Imker, viele Landwirte werden es nicht tun. So wie ich meinen Gemüsegarten mit Blumen und Kräutern bereichere, viele Eigenheimbesitzer tun es nicht. Wir hatten es hier auch schon so oft, dass nicht die Honigbienen bedroht sind, sondern Insekten (Hautflügler) im Allgemeinen und Besonderen. Du warst im Hamsterprogramm, die meisten werden es nicht sein. Deine Art von Landwirtschaft ist sicher nicht falsch, sie scheint mir aber, aufgrund der Bedingungen, ein Auslaufmodell in Deutschland zu sein. Diese Veränderungen wollen Umweltschützer aufhalten, sie wollen einfach nicht den radikalen Markt, der jedes menschliche Tun nur von seinem „Marktwert“ her sieht.
Danke, dass meine Art von Landwirtschaft „nicht falsch ist“. Ja, sie ist ein Auslaufmodell. Aber gerade weil die Umweltschützer mit ihrem Verbots- und Regulierungs-Wahn auch noch dem letzten mittelständischen Bauern die Lust an der Arbeit nehmen. Ob die Vorschriften und Dokumentationen auf einem 40 ha Betrieb oder einem 4.000 ha Betrieb eingehalten werden müssen, ist von der Arbeit her kaum ein Unterschied. Der 4.000 ha Betrieb hat dafür Angestellte, ich muss den Scheiß selber machen. Die Cross Compliance Broschüre hat 100 Seiten. Ich müsste die auswendig kennen. Kann ich aber nicht und das ist ein blödes Gefühl. Besonders wenn Jonny Controlleti kommt und mich fragt, ob ich denn dies oder jenes nicht gelesen hätte. Du verstehst?
Bauer Willi
Das Bundesumweltamt ist ein Amt und keine NGO. Leider treten die Beamten dort als NGO auf. Von einem Amt kann ich als Bürger amtlich sachorientiertes Auftreten erwarten. Das erfüllt dieses Amt nicht. In S. Auto und Diesel kann man von dort nichts hören, seltsam nicht ?! Ist also auch nur ein Sprachrohr der Autoindustrie !! — Auch bei uns im Betrieb bauen wir 40% mehr Zwischenfrüchte an , als das Greening vorgibt. Die Maisanbauer säen Bienenmischungen um die Maisfelder. Leider werden die Blumen von den Mitbürgern für die Vasen im Haus mitgenommen. Auch gab es bei uns viele Selbstpflückblumenfelder mit einem großen Sortiment an blühenden Blumen und Stauden. Da aber teilweise über 50% nicht bezahlt wurde , sind nur noch mit Personal besetzte Blumenfelder übriggeblieben. Unsere Stadt hat in unserem Ort ein Baugebiet ausgewiesen. Fast 50% der Grundstücke erinnern mehr an einen Friedhof, als an ein Hausgrundstück. Die restlichen Grundstücke sind überwiegend mit Rasen bestückt. Nur ein Grundstück ist schön grün mit Blumen , Stauden und Büschen bepflanzt. Es fällt auch im Dorf auf , daß kaum Laubbäume , sondern vermehrt nicht ortsübliche Nadelgehölze gepflanzt werden. Laub macht Arbeit , daß kann ich bei unseren, auf dem Hof stehenden
Nuß,-Kastanien-, Ahorn-und Lindenbäumen bestätigen. Auch die Büsche haben viel Laub. Dankbar dafür sind unsere Meisen, Stare, Finken, Krähen, Hasen, Spechte,Rotschwänschen, usw.. — Ich sehe des Artenrückgang in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Durch zeitweise große Trockenphasen sterben sicherlich viele Insekten ab. Durch die Hochwasser in Niedersachsen kommen ganz viele Arten wieder aus der Versenkung. Von Mückenplage ist die Rede.
Lieber Bauer Willi,
schön, wie ihr das bei Euch versucht/macht (bis auf die Neonicotinoide vielleicht). Leider ist es bei uns nur zum kleinen Teil so. Monokulturen von Mais, soweit das Auge reicht. Gülle bis an die Gewässerränder. Und ja, im dörflichen und städtischen Bereich nimmt die Versiegelung groteske Züge an. Um so wichtiger ist es, mindestens Aufklärung zu betreiben. Deine Internetseite „bauerwilli.com“ leistet dazu einen Beitrag, wenngleich derzeit die Fronten manchmal noch verhärtet erscheinen (Grrünenbasher ./. Bauernbasher).
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/neonicotinoide-so-gefaehrlich-sind-pflanzenschutzmittel-fuer-hummeln-a-1162778.html
„Monokulturen von Mais, “ besonders jetzt, wo fast alles andere abgerntet ist.
„Gülle bis an die Gewässerränder.“ Jawoll, auch das noch. Und dann noch ein Artikel aus dem populärwissenschaftlichen Mief, dann ist die Aufklärung perfekt.
… genau das meine ich mit verhärteten Fronten.
Und lesen Sie doch bitte den Artikel im Mief, bevor Sie kommentieren.
P.B. (in der Landwirtschaft groß geworden).
Genau weil ich den Artikel gelesen habe, komme ich zu der Aussage populärwissenschaftlicher Mief. Keine wisssenschaftlichen Fakten ( wie war den der Sirup zusammengesetzt), sondern akpokalytische Vermutungen (Hummeln können sogar aussterben). Solche Artikel gehören in den Müll!
Okay, ich bin raus.
>>P.B. (in der Landwirtschaft groß geworden).<<
Aha, noch einer der beim Erbe nicht in der erforderlichen Höhe berücksichtigt wurde.
„Monokulturen von Mais“
das war gestern,heute gibts untersaaten im mais.
Der Begriff Artensterben ist mehr Populismus und Arlarmismus denn Realität. Tatsächlich ist das „Artensterben“ ein höchst seltenes Ereignis. Was beobachtet wird ist eine Volatilität des Vorkommens diverser Arten. Ursachen für die Volatiltät ist unterschiedlich, Witterung ist am wichtigsten, aber auch die zunehmende Verwaldung und Verbuschung der Landschaft. Die Landbewirtschaftung hat nur geringen Einfluß, der heute sogar geringer sein dürfte als früher, da erstens die LN abgenommen hat und allen Unkenrufen zum Trotz wesentlich umweltschonender ist. Die Äußerungen aus UBA etc. sind daher als wahlkampfunterstützender Arlamismus einzustufen.
Nun, das Artensterben zu ignorieren und als “ höchst seltenes Ereignis“ abzutun, finde ich schon sehr seltsam. Ähnlich Trump ,der die Klimaveränderung leugnet. Man muss schon ziemlich unbedarft sein, Warnungen in dieser Richtung ,als Wahlkampfgetöse abzutun. Entweder fehlt Wissen oder man ist inkompetent.
Na,Deine Argumente sind aber sehr überzeugend! Respekt.
Na, Deine aber auch. Noch mehr Respekt.
Ich bin doch nicht raus. Na, dann nennt uns doch mal 3 Arten, welche in den Letzten 5 Jahren ausgestorben sind.
http://www.google.de.
Bei uns in BW allein ca. 30 Wildbienenarten, ca. 50 Pflanzenarten.
Laubfrosch, usw.
BTW. raus nur bei o.a. Thema 🙂
Die Feststellung, wann eine Art als ausgestorben gilt ist wissenschaftlich sehr umstritten. Pflanzenarten als ausgestorben zu definieren ist praktisch unmöglich, da Samen teilweise hunderte von Jahren im Boden keimfähig bleiben. Insofern wird kein einziges der erwähnten Individuen ausgestorben sein, der Laubfrosch im übrigen überhaupt nicht, den habe ich diese Jahr scon gesehen! Falls mir nicht geglaubt wird, hier noch eine seröse Quelle (i. GGS zu Nabu etc): Fangliang He und Stephen Hubbell (Nature, Bd.473, S.368, 2011).
Na, dann schauen wir uns doch mal an, was der Laubfrosch braucht. Der braucht warme stehende oder langsam fließende Gewässer möglichst ohne Fische und ohne Libellen oder Ruderwanzen. Im Sommer will er feuchte baum- und strauchbewachsene, nadelbaumfreie Flächen, am liebsten was dichtes, dorniges, was vor Reihern schützt, im Winter brauch er warme, also Südlage, ausgemusterte Wühlmausbauten. Könnte man auch im eigenen Garten hinbekommen, braucht man keinen einzigen Bauern für.
Wenn Du nen Laubfrosch haben willst, kein Thema ich komm und plan einen Garten um.
Das sehe ich anders. Genauso wie die Gülledüngung dafür verantwortlich zu machen, dass der Nitratwert im Wasser steigt. Interessanterweise sind einige der Messpunkte mit zu hohen Werten in NRW die letzten Zig Jahrzehnte Wald gewesen. Bis das Nitrat was ich heute ausbringe im Grundwasser wiederzufinden ist, vergehen Jahre. Wieso sollten Landwirte jetzt denn keine Gülle ausbringen dürfen? Kunstdünger wird doch auch nicht gewünscht.
Und Populationen verändern sich neunmal. Genau wie das Klima. Ganz ehrlich. Niemand wird den Klimawandel aufhalten, niemand wird ein Artenaussterben oder einen Wandel aufhalten. Die Erde wird sich regenerieren. Und wenn’s die nächste Eiszeit gibt.
Die Menschen fühlen sich unglaublich schlau. Sind aber alle nur ein Mückenschiss gegen die Gewalt der Erde. Wenn jeder ein klein bisschen Rücksicht, Toleranz und Gewissenhaftigkeit an den Tag legen würde, müssten wir diese Unterhaltungen nicht führen.
Wenn ich mir die Windschutzscheibe nach einer längeren Autofahrt im Sommer anschaue, gewinne ich den Eindruck, dass ich als Autofahrer auch einen ordentlichen Beitrag zum Artensterben leiste. Aber ich kann nichts dafür, die Autoindustrie hat das zu verantworten, ebenso wie die Zunahme des Verkehrs. Sie soll bitte Autos entwickeln, die keine Energie verbrauchen, keine Abgase erzeugen und Insekten rechtzeitig warnen. Welchen Einfluss auf das Artensterben haben Mobilfunk oder Windenergie? Es ist immer einfacher, Randgruppen (wie Landwirte) verantwortlich zu machen, statt die räuberische Lebensweise der eigenen Wähler in Frage zu stellen. Diese Art von Demagogie scheint jede Partei zu beherrschen.