Monate: November 2016

Globalisierte Walnüsse

Wir haben auf unserer Wiese mehrere Walnuss-Bäume. Doch in diesem Jahr fällt die Ernte bescheiden aus. Es liegen Unmassen von Früchten unten, von denen sich die Fruchtschale nicht ablöst. Sie werden schwarz, nass und matschig, die Nüsse sind nicht zu verwerten. Bisher hatte ich das so noch nicht erlebt. Auf der Suche nach den Gründen habe ich festgestellt, dass es sich dabei um den Befall mit der Walnussfruchtfliege handelt. Sie wurde in den 80er Jahren aus Nordamerika eingeschleppt und verbreitet sich seitdem aus der Schweiz in Richtung Süden (Italien) und Norden. In 2015 ist sie erstmals auch im Raum Berlin nachgewiesen worden. Aufgrund des Klimawandels können die Larven jetzt überwintern und im nächsten Jahr wieder Schäden anrichten. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Es wird dazu geraten, alle befallenen Früchte einzusammeln, sie aber in keinem Fall auf den Kompost zu bringen. Sie sollen in den Restmüll entsorgt oder verbrannt werden. Da habe ich aber noch ein Stück Arbeit vor mir. Auch ohne TTIP und CETA bin ich also schon jetzt ein “Opfer der Globalisierung und …

Wir sind zuständig

Gedanken von Alois Ein Landwirt, der sich in Sachen Öffentlichkeitsarbeit engagiert, brachte es letzte Woche bei Topagrar-Online so auf den Punkt: „Oftmals fühle ich mich als Don Quijote der gegen die Windmühlen kämpft. Was nützt alle Öffentlichkeitsarbeit, was nützen vertrauensbildende Maßnahmen, wenn der nächste Kübel Dreck nur darauf wartet undifferenziert über der gesamten Landwirtschaft ausgeschüttet zu werden? „ Zunächst scheint mir dieses Aussage als Landwirt verständlich. Trotzdem kommt in mir dann auch die Frage, woher denn immer wieder der Inhalt für einen neuen „Kübel Dreck“ stammt? Nehme ich als Beispiel den Skandal mit dem Merklinger Landwirt, dann gibt es nichts zu beschönigen. Dort lagen definitiv üble Tierschutzmängel vor. Aber auch bei weniger aktuellen Kritik-Themen wie Nitratwerte oder Pflanzenschutz, kriegen wir Landwirte den schwarzen Peter einfach nicht weg. Die Flut von Bürokratie und Kontrollauflagen, unter denen ich heute schon als Landwirt stöhne, kommt nicht von ungefähr.. Es ist ein bedenklicher Vertrauensverlust zu spüren, der offensichtlich immer weiter geht. Wie wird die Gesellschaft, wie wird der Gesetzgeber weitermachen? Kriegt in Zukunft jeder Landwirt einen eigenen Aufpasser vor …