Monate: November 2016

Ein Textvergleich…Zufälle gibt es…

Ein Text-Vergleich „SAUEREI!“ erschienen Februar 2016 (Dr. Willi Kremer-Schillings) S. 270 Kennen Sie „Gut Ponholz“? Klar, das ist der Bauernhof, von dem Netto seine Fleisch- und Wurstwaren bezieht. Bei Aldi Nord kommen die vom „Gut Drei Eichen“ und vom „Güldenhof“. Penny kauft auf dem „Mühlenhof“ ein und Tengelmann auf dem „Birkenhof“. Macht doch einen guten Eindruck, wenn auf der Packung wahlweise ein Gutshaus oder auch ein Fachwerkhaus zu sehen ist… Auf Nachfrage geben alle Supermärkte zu, das die Höfe nicht existieren.   „Fleischfabrik Deutschland“ erschienen Juni 2016 (Dr. Anton Hofreiter) S. 136 Wenn ich in einen Supermarkt gehe, um mir etwas zu essen zu kaufen, bekomme ich als Kunde von den Marketingabteilungen bestimmte Bilder vorgegaukelt. Hackfleisch von herrschaftlichen „Gut Ponholz“, Wurst vom fachwerkgeschmückten „Gut Drei Eichen“, Rindfleisch der Marke „Bauerngut“. Welche Bilder werden wohl damit im Kopf erzeugt? …. Nur existiert in der Wirklichkeit keines dieser „Güter“.   Fällt euch was auf? Ist sicher nur ein Zufall… 😉 Euer Bauer Willi

Wurst – die Zigarette der Zukunft?

“Wurst ist die Zigarette der Zukunft”, meint der Chef der Rügenwalder Wurst. Wenn er Recht hat, dann geht es aber richtig  um die “Wurst” bei den deutschen Tierhaltern. Oder vielleicht tangiert das sogar auch die Bürger. Was meint Ihr? Wurst ist die Zigarette der Zukunft "Wurst ist die Zigarette der Zukunft", so sagte es der Chef des Rügenwalder Wurst-Imperiums Christian Rauffus. Für die Zukunft heißt das: "Ihre Wurst müssen Sie leider draußen essen". Gepostet von quer am Freitag, 4. November 2016

Sicherheitsfaktor

Der Winter naht und der Wetterbericht spricht von einem Kälteeinbruch in den nächsten Tagen. Bevor ihr aufs Eis geht, solltet ihr euch überlegen, ab wann das Eis tragfähig ist. Vielleicht reicht euch ja auch ein Sicherheitsfaktor von 10. Hängt aber stark von eurem Körpergewicht ab…. 🙂  

Die Sicht der Wissenschaft – Hühner

Frau Dr. Inga Tiemann ist Leiterin des Wissenschaftlichen Geflügelhofes in Rommerskirchen-Sinsteden. Ich habe sie gebeten, uns ihre Erkenntnisse zu zwei viel diskutierten Themen in der Geflügelhaltung mitzuteilen. Hier ihre Antworten: Schnäbel kürzen, Federpicken und Kannibalismus Für die derzeitige Hühnerhaltung wurden in aller Regel die Schnäbel gekürzt. Dies sollte dazu dienen, das Federpicken und in der Folge daraus, den Kannibalismus, also das „Fressen“ von Artgenossen zu verhindern. In der Wissenschaft sind die daraus resultierenden physiologischen Folgen insbesondere in Bezug auf damit verbundene Schmerzen nicht unumstritten. Nun wird 2017 der Schnabel nicht mehr gestutzt und auf den Halter und Produzenten kommen große Herausforderungen im Tiermanagement zu. Doch wie entsteht Kannibalismus? Das Auftreten von Kannibalismus lässt sich nicht monofaktoriell erklären. Die Meinung, dass alleine mit einem größeren Platzangebot für die Tiere das Federpicken und der Kannibalismus beendet sind, trifft nicht zu. Weitere Einflussfaktoren sind u.a. die Genetik (es gibt aggressive und weniger aggressive Rassen, ähnlich wie z.B. bei Hunden), das Futter und das Wetter. Selbst wenn pro Huhn 10 qm Auslauffläche zur Verfügung stehen, kommt es zu solchen …

#schweinebesserhalten

Unter diesem Hashtag können und sollen möglichst viele Landwirte Bilder und Geschichten rund um ihre Schweine zeigen. Die Seite ist vor kurzem online gegangen. Die vier Urheberinnen Mirjam, Jutta, Nadine und Gabi freuen sich sicher über viele engagierte Ferkelerzeuger und Mäster, die einen Einblick in ihren Stall geben. So eine positive Idee kann man nur unterstützen. Also: Smartphone raus, draufdrücken und absenden. Ist doch nun wirklich keine Arbeit!!! Und natürlich das Liken nicht vergessen https://www.facebook.com/schweinebesserhalten https://twitter.com/ITWSchweine Euer Bauer Willi

Der öffentliche Schlachthof

Am Donnerstag hat Vion, Deutschlands zweitgrößtes Schlachtunternehmen nach Tönnies, einen bemerkenswerten Schritt getan: auf der Seite http://vion-transparenz.de sind Videos von der Schlachtung von Rindern und Schweinen zu sehen und zwar so, wie es im Schlachthof passiert. http://www.vion-transparenz.de/Einblicke/ Zugegeben, wer etwas sensibel ist, wird sich an den Anblick gewöhnen müssen, vielleicht auch wegschauen. Es ist aber der ehrliche Weg, wie (Zitat) “aus einem lebenden Tier ein Lebensmittel wird”. Etwas, was viele von uns verdrängt haben, wenn wir das Schnitzel über die Verkaufstheke gereicht bekommen. Doch nicht nur diese Videos sind bemerkenswert. Es werden auch so sensible Daten wie die Befunde der amtstierärztlichen Untersuchungen veröffentlicht. Daten, für die Kritiker bisher aufwändig recherchieren mussten. http://www.vion-transparenz.de/kontrollergebnisse/ Gezeigt werden die unter anderem die Befunde der Untersuchungen auf Antibiotika, der Lebensmittelsicherheit und der Organe. Mich persönlich haben die Befunde der Organe sehr erstaunt, denn bei Schweinen waren 34%, bei Rindern knapp 24% der Organe auffällig. Bemerkenswert die Zahlen der Antibiotika-Untersuchungen, die ein ganz anderes Bild zeigen, als es in den Medien transportiert wird: Die positiven Befunde liegen noch unterhalb des Promille-Bereichs (Schwein: 0,002%, Rind 0,041%) …

Moderner Landwirt…

Heute mal was Philosophisches. Als ich diesen Artikel schreibe ist es Sonntag, draußen ist es neblig und kalt. Da kommt man schon mal ins Grübeln. Und ich habe mich gefragt, ob ich eigentlich ein moderner Landwirt bin… Was versteht man unter “modern”? Wenn man was nicht weiß, fragt man den allwissenden Google, aber der kann mir diesmal nicht weiterhelfen. Auf einer anderen Seite werde ich fündig: da steht dann als Synonym: aktuell, auf dem neuesten Stand, fortschrittlich, neuartig, zeitgemäß. (wenn man das Wort auf der ersten Silbe betont (modern), steht es auch für vergammeln und verfaulen, aber das wollte ich ja nicht wissen). “Auf dem neuesten Stand, fortschrittlich, zeitgemäß”. Ja, ich habe ein Smartphone, fahre einen relativ neuen Trecker, mache die Buchhaltung mit dem PC. Aber wer von meinen Berufskollegen macht das nicht? Das alles trifft auch für Bio-Bauern zu. Die sind nach dieser Definition auch moderne Landwirte. Das ist so, denn ich kenne welche. So komme ich auch nicht weiter… Vielleicht versuche ich es mal mit der Umkehrung: wenn ich ein “moderner” Landwirt bin, wer ist dann ein “unmoderner” Landwirt? Der steht für …

Milch wird deutlich teurer

Nun können die Verbraucher ihre Solidarität mit dem Milchbauern beweisen. Indem Sie weiterhin die Milch kaufen, obwohl sie jetzt wesentlich teuer ist – oder besser gesagt – kostendeckender verkauft werden kann. http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/milch-wird-deutlich-teurer-aldi-erhoeht-milchpreis/14784578.html

Nahrung von der Hauswand

Mitten in Berlin, an einer grauen Hausfassade, wachsen Algen. Auf dem Euref-Campus in Schöneberg steht die weltweit einzig urbane Anlage, in der Algen für die Lebensmittelindustrie gezüchtet werden. Algen und Lebensmittel – zumindest für uns in Europa, trotz Sushi, immer noch eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung. Dabei werden Algen bereits als Bindemittel für Pudding, Eis oder Joghurt eingesetzt. Auch in Kosmetik oder in Zahnpasta finden sie Verwendung und ersetzen dort das teure Biokarotin. Algen sind außerordentlich proteinreich, bilden Omega-3-Fettsäuren aus und enthalten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Deshalb werden die beiden Berliner Sorten, die Chlorella vulgaris und die Spirulina platensis, im EUREF-Campus-eigenen Restaurant weiterverarbeitet und angeboten, vor allem als Smoothies und als Saucen. https://www.facebook.com/derbauerwilli/videos/1790985731174339/ Der Begriff “Landwirtschaft” passt jetzt aber nicht mehr… Mehr unter: http://foodculturenet.newsmarket.com/NEWS/algen–von-der-hausfassade-zum-sternekoch/s/6cd3f824-62d8-49a8-8ddc-48a6a7862cdd