Monate: Juli 2015

Cicero – Ein Blick von aussen

Diesmal schreibt Marie, die als Journalistin  für das politische Magazin Cicero schreibt und die sonst übliche, rosarote Brille abgesetzt hat. Wohl auch, weil sie seit knapp zwei Jahren auf einem Bauernhof mit Pferden, Schafen, Gänsen und Hühnern in der Lüneburger Heide lebt. Wieder ein Blick von außen. Danke, Marie! Auf meinen gebeugten Rücken prasselt der Regen, ich wate durch eine Pfütze aus Schlamm und Pferdeäppeln. An der Weide, auf der ich meine Arbeit verrichte, fahren Autos vorbei, die Fahrer schauen nicht auf zu mir, der Frau, die da im Matsch steht. Schnell fahren sie durch die an diesem Morgen unwirtliche Landschaft, um Unterschlupf zu finden, vielleicht in gemütlich geheizten Büros, wo sie ihre Computer hochfahren und in ein mitgebrachtes Sandwich beißen. Mit den schmutzigen Äckern, an denen sie eben noch vorbeigefahren sind, hat ihr Leben nichts zu tun. Ich ziehe die Kapuze ins Gesicht und schaufle den nächsten Haufen feuchter Pferdeäppel in die Schubkarre. Kaum etwas stimmt einen verletzlicher als im Angesicht anderer, vermeintlich niedere Arbeiten zu erledigen. Gleichzeitig entwickeln Menschen aus solchen Situationen einen …

Kostbares Wasser für das Vieh auf der Alp

Bei der trockenen und warmen Wetterperiode müssen wir mit dem Wasser auf der Alp sparsam umgehen. Von der Nachbaralpe bekomme ich am obersten Brunnen gutes Quellwasser. Von dort aus wird das Wasser mittels Überlaufschnorchel talwärts auf weitere 4 Brunnen verteilt. In jedem Brunnen läuft das Wasser oben hinein und am Überlauf wird es zum nächsten tiefergelegenen Brunnen weiter geleitet. So wird nichts vergeudet. Ich kontrolliere jeden Tag die Brunnen, denn wenn es heiß ist brauchen meine Rinder immer genügend Wasser. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Reif für die Insel

Unsere Sprache verrät es: Eine “Insel der Glückseligkeit” ist der Inbegriff für das perfekte Dasein. Überschaubar und sicher sein im tosenden Meer der Befindlichkeiten. Und dazu einen eigenen Hof. Die Krönung wäre also ein eigener Bauernhof auf der eigenen Insel. Fernsehtipp: 05.07.2015, 14:00 Uhr NDR, Insel Öhe – Familienglück und Kuhgebrüll. Eigene Insel – eigener Hof Das gibt es tatsächlich. Mathias Schilling heisst der Inselbauer. Er besitzt die 72 Hektar große Insel Öhe, gleich neben dem Urlaubsparadies Rügen an der Ostsee. Dort grasen seine französischen Fleischrinder auf naturbelassenen Salzwiesen. Doch es nicht mein Ziel Ihnen verklärende Romantik zu zeigen. Die Inselstory bietet die Gelegenheit, einen Blick auf eine erfolgreiche unternehmerische Überlebensstrategie eines Bauern zu richten. Denn so eine Insel ist mitten im Wasser und Sie ahnen es vielleicht schon: Der Bauer kann nicht einfach zupachten und vergrößern. Und auch nicht intensivieren, weil der Gewässerschutz das nicht zulässt. Im Sinne der klassischen Wachsen-oder-Weichen-Theorie ist das also eine mehr oder weniger “beschissene” Situation. Das akzeptierten auch schon die alten LPG-Herrscher in der DDR-Zeit. Weil die Insel damals …

CO2-Konzentration – kaum bemerkt, aber bemerkenswert

  CO2-Konzentration erstmals über 400ppm Auf der Seite des renommierten Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung findet sich ein Verweis auf eine Meldung des NOAA, der es nicht in die großen Medien geschafft hat. Der Monat März 2015 wies erstmals eine durchschnittliche CO2-Konzentration von 400 ppm auf und stieg damit in den letzten 25 Jahren um 60 ppm. http://www.climate.gov/news-features/featured-images/monthly-carbon-dioxide-levels-hit-new-milestone Ein weiterer, deutlicher Anstieg des CO2-Gehaltes und gleichzeitig auch des Methan-Gehaltes ist durch das Auftauen von Permafrost-Böden zu erwarten. Hier ein Zitat: „Wenn man bedenkt, dass die Permafrost-Regionen, die immerhin fast ein Viertel der Landoberfläche auf der Nordhalbkugel einschliessen, vermutlich ebenso viel Treibhausgase freisetzen, wie die historisch viel beachteten menschengemachten Veränderungen in der Landnutzung, dann zeigt sich, wie bedeutend diese Vorgänge für unser Klima sind“, sagt Dr. Guido Grosse und relativiert damit andere Quellen für Methan. http://www.hammaburger-wissenschaft.de/permafrost-auftauen/ Ein höherer Gehalt an Kohlendioxid hat auch Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum. Allerdings liegen nur wenige Studien dazu vor, die Aussagen sind zum Teil widersprüchlich. Je nach Pflanzenart würden aber weiter steigende Konzentrationen schließlich toxisch wirken. Und das hätte Auswirkungen für uns alle.

Wirklichkeit und Wahrheit

  …oder wie wir selbst auf scheinbar wissenschaftliche Ergebnisse reinfallen. Mit unserem Artikel zu „Cyanidin in Erdbeeren“ haben wir bewusst machen wollen, wie wir selbst immer wieder auf scheinbare Wirklichkeiten hereinfallen, die sich bei genauerer Analyse als gezielte Desinformation, Halbwahrheit oder, wie in unserem Falle, ein gezieltes „in die Irre führen“ herausstellen. Was wir mit unserer Liste der natürlich vorkommenden Inhaltsstoffen in der Erdbeere zum Ausdruck bringen wollten: Wir lesen oft nur die Überschriften von Artikeln, hören oft nur die ersten drei Sätze einer Nachricht, um dann über den Inhalt der Meldung erschrocken, entsetzt oder zornig zu reagieren. Wir hinterfragen nicht, wie in unserem Beispiel mit „Cyanidin“, ob dieses wirklich eine Gefährdung darstellt. Deshalb sind solche „Skandal-Meldungen“ wie unsere, sehr zur Vorverurteilung und Stimmungsmache geeignet. Diese Methode wird auch im Bezug auf die Landwirtschaft sehr häufig angewandt. Bewusste Desinformationen, die bestimmten Zwecken dienen, sind jedoch absolut unwissenschaftlich…. ….meinen Willi und Alois   Aber, weil es so schön geklappt hat, noch ein paar Beispiele für scheinbare Wissenschaft. Biologie: Kennen Sie den Nasenschreitling? Er gehört zur Gruppe …