Bauer Willi
Kommentare 105

Wir haben mal drüber geredet…

Am Donnerstag Abend ging es bei Top Agrar um das Thema „Image in der Landwirtschaft“. Die zwei Stunden wurden aufgezeichnet und können hier noch einmal angesehen werden.

https://www.youtube.com/watch?v=-DsFeBgox-k

Ich bin anschließend gefragt worden, wie es denn war. Ich will unterscheiden in Gefühle und Fakten. Mein Gefühl am nächsten Morgen (man soll ja über alles erst mal eine Nacht schlafen) war: viel gebracht hat es nicht, aber wir haben (wieder einmal) darüber geredet. Kann sein, dass in drei Jahren eine ähnliche Runde (mit anderen Personen) wieder einmal zusammen kommt und ein ähnliches Thema bearbeitet. In der Zwischenzeit ist (wieder einmal) nichts passiert.

Manch einem mögen meine Ausführungen zu negativ vorkommen. Sie fanden die Veranstaltung gut, vor allem die jungen Influencer Marie und Hannes, die auf Instagram, TikTok oder YouTube 100.000 Follower und mehr haben. Aber auch die Ausführungen der beiden Konzernlenker Christoph Gröblinghoff (Fendt/AGCO) und  Jan-Hendrik Mohr (Claas), zwei sehr geerdete Unternehmer, waren aufschlußreich.

Zur Sendung selbst will ich nicht viel sagen, die kann jeder jederzeit ansehen. Für mich persönlich war das Zusammentreffen nach den Aufnahmen und die dort geführten direkt geführten Gespräche wertvoller als die Sendung selbst. Eine Frage, die ich hinter den Kulissen gehört habe, bewegt mich heute noch: Warum braucht die Landwirtschaft eigentlich ein besseres Image? Wem bringt das was? Und dann sind da noch andere Fragen: wenn es denn eine größere Kampagne geben sollte (wofür ich plädiert habe) wer ist die Zielgruppe? Was genau soll erreicht werden und welche Vorteile bringt das? Wenn also Geld eingesammelt werden könnte (was nach meiner persönlichen Einschätzung schon oft probiert und jedesmal gescheitert ist) wo zahlt sich das für diejenigen, die das Geld geben, eigentlich aus? Was ist der Nutzen? Fragen, die ich an diesem Abend nicht zum ersten Mal gehört habe. Dabei fällt mir immer ein Satz ein, der dazu gut passt:

„Wer nicht weiß, wo er hin will, muss sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt“.

Auch am Donnerstag war die Rede von Wertschätzung und gesellschaftlicher Anerkennung. Ja, das wünschen wir uns. Damit sind wir aber nicht alleine. Das wünschen sich auch Ärzte, Krankenschwester und andere Berufe auch. Und nun die harte Frage, die von denen gestellt wird, die das große Geld geben sollen: Was bringt mir das? Was bringt das meinem Unternehmen? Egal ob es nun Landtechnik, Dünge- oder Pflanzenschutzfirmen sind: sie müssen diese Ausgaben ja auch intern rechtfertigen und da zählt zum Schluß nur das Verhältnis von Input zu Output. Und das ist schwierig zu ermitteln.

Zu der Vorgehensweise über die am Donnerstag Abend auch gesprochen wurde. Ich finde es großartig, dass mit Personen wie Marie und Hannes und ihren Tausenden Followern Landwirtschaft ein Gesicht bekommt. Sie, aber auch viele andere Influencer erklären (vor allem in Videos) wie Landwirtschaft funktioniert und wie der Alltag aussieht. Die Aussage von Hannes, dass es keines Budgets bedarf, um das Image der Landwirtschaft zu verbessern, kann ich nicht unterstreichen. Viele Follower zu haben ist gut, aber nach meiner Auffassung reicht es nicht, weil es nur eine ganz kleine Zielgruppe innerhalb Social Media erreichen kann. Ich kann da etwas mitreden, weil ich auch bei Facebook, Instagram und X (vormals Twitter) unterwegs bin und an den Kommentaren sehe, wer da wie kommentiert. Zum guten Schluß bleibe auch ich in einer Blase, aus der es schwer ist, herauszukommen. Es freut mich aber, wenn Medien wie FAZ, Handelsblatt und Wirtschaftswoche oder auch das ZDF direkten Kontakt mit mir haben. Wenn diese Redakteure meine Argumentation verstehen und akzeptieren und in ihren Beiträgen verarbeiten, bringe ich es  -indirekt – auch auf große Zahlen, die sich aber nicht als Follower schriftlich festmachen lassen.

Und dann ist da noch ein anderes, schwieriges Thema. Geld. Schwierig deshalb, weil man hier schnell falsch verstanden werden kann. Wie allgemein bekannt sein sollte, kann der Beruf des „Influencer“ auch wirtschaftlich interessant sein. Das ist nicht verwerflich, denn „was nichts ist, kostet auch nichts“ Ich bekomme jede Woche mindestens (!) zwei Anfragen wegen Werbung auf meinen Media-Kanälen. Ich antworte nicht mehr, sondern lösche die Mails unbeantwortet. Ich habe aber Kosten und muss Rechnungen bezahlen. Diese kommen von einer Media-Firma, die dafür sorgt, dass auf meinem Blog technisch alles funktioniert. Da der Inhaber der Firma auch (Nebenerwerbs-) Landwirt ist, sind die Rechnungen wohl am unteren Rand dessen, was eine solche Software-Pflege üblicherweise kostet. Meine einzigen Einnahmen sind die Honorare meiner Vorträge. Im vergangenen Jahr 2024 haben die Einnahmen meine Ausgaben gerade eben gedeckt. Von „richtigen“ Influencern weiß ich, dass sich deren Einnahmen pro „Job“ zum Teil im mittleren vierstelligen Bereich bewegen. Ich werde dies nicht kopieren, weil ich mir meine innere und äußere Unabhängigkeit bewahren will, und nicht noch zu der vielen privaten Zeit auch noch privates Geld hineinstecken will. (Gäbe auch Ärger mit meiner Finanzministerin, die mich ansonsten frei rumlaufen lässt) Und wer meint, mit Bücherschreiben sein Geld zu verdienen, irrt auch gewaltig. Das ist wirklich reines Hobby, das mir aber eine intellektuelle Freude bereitet, weil man hier komplexe Zusammenhänge ausführlicher erläutern kann als es in kurzen Statements oder Videos möglich ist.

Doch zurück zum Image der Landwirtschaft. Wir haben (mal wieder) darüber geredet. Das Video von top agrar hatte am Samstag Mittag 10.000 Aufrufe bei YouTube. Das ist in Ordnung und es werden durch diesen Artikel wahrscheinlich noch einige mehr. Aber wer schaut es sich an? Der ganz überwiegende Teil – so meine Vermutung – sind Menschen rund um die Landwirtschaft. In die breite Öffentlichkeit kommt die Branche damit nicht.

Um nicht falsch verstanden zu werden: der Abend war gut und wichtig, er hat viele Erkenntnisse gebracht, er hat Personen zu Wort kommen lassen, die man nicht jeden Tag hört. Es war interessant. Aber was ist das Fazit? Welches Fazit zieht ihr?

Meine Meinung kennt ihr nun, jetzt seid ihr dran.

Einen schönen dritten Advent.

Euer Bauer Willi

 

(Aufrufe 3.127 gesamt, 1 heute)

105 Kommentare

  1. Wolfsfeind sagt

    ich würde gerne den umgekehrten Weg gehen.
    Die Verbraucher im Hunger abholen.
    ein neues Buch etwa so
    Hungrig und zufrieden.
    eine positiv Imagekampagne ist Geldverschwendung

    4
    • Wie haben sich Menschen in Zeiten der Lebensmittelknappheit verhalten?

      So werden Sie sich dann auch eventuell benehmen und sich mehr für deren Beschaffung und Herkunft interessieren.

      Das sollten auch alle machen, die glauben, die Bauern vergiften alle Lebensmittel mit Kunstdünger und Pestiziden.

      1
      • maximilian sagt

        Lebensmittel, die auf dem gemeinsamen europäischen Markt in Verkehr gebracht werden stellen keine Gefahr für die Gesundheit des Verbrauchers dar.
        Das zeigen auch die ERgebnisse der Kontrolluntersuchngen durch die Behörden.
        Eher vergiften sich die Landwirte selbst, wie die Anerkennung von PAekinson als Berufskrankheit zeigt. Parkinson ist eine Nervenerkrankung. Die Mehrzahl der in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzten Insektizide sind Nervengifte.

        1
    • maximilian sagt

      Das der Verbraucher in den nächsten Jahrzehnten wird Hunger leiden müssen ist äußerst unwahrscheinlich.
      Die Erzeugerpreise sind schon seit langem hoch, die Subventionsquellen sprudeln.
      Der Landwirt erfährt als natürliche Person vor Ort die verdiente Wertschätzung.
      Das schlechte Image der Landwirtschaft erfährt sie auf Metaebene. Für all die schlechten Nachrichten die über sie medial verbreitet werden, und die ihre Quelle in realen Geschehnissen haben. Tiertransporte, Schlachthofskandale, Fortsetzung rechtswidriger Haltungsformen, usw.
      Dagegen hilft das tollste Buch nicht.
      Bwispielsweise war es ein schwerer Fehler der Berufsvertretung und von ihr lobbyierter Politiker zu versuchen die Aufdeckung von Tierschutzskandalen in landwirtschaftlichen Betrieben zu kriminalisieren. Da sie von namhaften Strafjuristen verlacht wurden, haben sie es schließlich aufgegeben. Albern war schon der Spruch vom °Stalleinbruch°, weil es diesen in unserem Strafgesetzbuch nicht gibt. Der Straftatbestand des Einbruchdiebstahls war aber i.d.R. nicht gegeben.
      Die Landwirtschaft braucht Ehrlichkeit und Selbstkritik.
      Sie sollte rechtswidrige Vorgehensweisen in der Tierhaltung erkennen und versuchen sie zu beenden. Das kann einige Zeit dauern aber das Ziel zählt.
      Zu behaupten, sie würde Tiere in jedem Fall und immer rechtskonform halten ist unglaubwürdig.
      Das zeigt objektiv der Vergleich der Lebenswirklichkeit mancher Tiergruppen mit den Vorgaben der guten landwirtschaftlichen Praxis, die mit dem Tierschutzgesetz identisch ist.
      Egal welches Buch wie geschrieben würde.

      1
      • Reinhard Seevers sagt

        Ich ertrage diesen Schwachsinn nicht mehr …Maxi, ich habe einen Kunden, der ist von den Vier Pfoten angezeigt worden. Stalleinbruch, Videoaufnahmen, Veröffentlichungen mit Klarnamen, Verunglimpfungen in allen regionalen Medien. Nachbarn und Dorfbewohner wendeten sich ab, der Abnehmer kündigte die Verträge, der Futtermittellieferant wollte nicht mehr liefern.
        Das Ende vom Lied war, dass aufgrund von Aufzeichnungen, Daten der Tiho-Hannover und der Vetbehörde nachgewiesen wurde, dass alles gefakt war. Stalleinbrüche sind keine Straftat? Im Gegenteil, solche Aktionen sollten mit Gefängnis nicht unter 5Jahre bestraft werden. Und Menschen wie Sie, sollten als Unterstützer mit in den Knast…Sie sind ein Menschenfeind.

        5
        • maximilian sagt

          Stalleinbruch ist kein Straftatbestnd in unserem Strafgesetzbuch. Das bedeutet nicht, dass die Taten von VierPfoten rechtmäßig sind. Soweit sie strafbare Tatbestände erfüllen, dürften sie auch strafrechtlich verfolgt worden sein.
          Es handelt sich um Hausfriedensbruch, der strafbar ist, und auf Antrag verfolgt wird. Was weiter bei ihrem Kunden geschah, erfüllte vermutlich andere Straftatbestände. Die Diskussion um die Strafbarkeit von „Stalleinbrüchen“ ist Vergangenheit. Ich habe sie als Beispiel angeführt für in meinen Augen falsche Verbandspolitik, wie auch der ausbleibende Erfolg bewiesen hat. Wäre der Warheitsgehalt von solchen Videos und Filmaufnahmen bestätigt worden wie z.B. bei den acht Schlachtschweinelieferanten von Tönnies oder dem Milchviehstall im Allgäu, so wäre der Hausfriedensbruch zwar strafbar gewesen, aber duch das Notfallrecht gerechtfertigt gewesen.
          Unsere Justiz kann im Unterschied zur betroffenen Berufsgruppe sehr gut unterscheiden, wann eine Strafbarkeit vorliegt.
          Aufgrund ihrer persönlichen Betroffenheit ist Ihre Meinung nachvollziehbar, ohne das sich unter rechtlichen Gesichtspunkten eine andere Sachlage ergibt.
          Dass Ihrem Kunden Unrecht widerfuhr, ist ist äußerst bedauerlich. Tierrechtsaktivisten die Handlungsgrundlage zu entziehen gelingt am ehesten, wenn die Tierhaltung rechtskonform erfolgt.
          Dazu sollte die Landwirtschaft ehrlich und selbstkritisch sein und die Lebensumstände der landwirtschaftlichen Nutztiere mit den gesetzlichen Vorgaben abgleichen.

  2. Bergamasca sagt

    Mittlerweile bin ich dazugekommen, mir die Sendung anzuschauen.
    Ich fand sie von Anfang bis Ende hervorragend konzipiert, gecastet und moderiert.
    Kompliment an alle Beteiligten!
    Mein persönliches Highlight war die Aussage des Herrn von der Werbeagentur, der im Intermezzo am Stein sinngemäß sagte, dass die Herausforderung darin liege, ins allgemeine Bewusstsein zu bekommen, dass Landwirte sehr gut und zum Großteil akademisch ausgebildet sind und „verdammt gut“ wissen, was sie tun und wie sie es tun.
    Mein Fazit ist und bleibt: Das Thema muss zuvörderst in die Schulen, in die Schulen, in die Schulen. Das Stichwort lautet agrarwissenschaftliche und agrarpolitische Alphabetisierung.

    7
  3. Rolf Müller sagt

    Sie essen daher lieber das bspw. in China, in Hochhäusern billig produzierte Schweine- oder Geflügelfleisch, oder die Dumping Früchte aus aller Welt. Oder wie verstehe ich schlußfolgernd Uhr Statement?
    Wie kann hier ein Pink Lady Apfel, eingeflogen aus Neuseeland, billiger sein, als der urige aus dem alten Land oder vom Bodensee ?
    Immer brav dem Motto folgend:
    was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
    Wie soll ich diese Haltung benennen ?

    3
    • Reinhard Seevers sagt

      Sämtliche Produkte, die an anderen Orten billiger produziert werden können, werden importiert, nicht nur Lebensmittel. Man muss evtl. Mal die relative Vorzuglichkeit des Produktionsstandortes in Verbindung mit der Globalisierung betrachten und weniger moralisierend durch die Welt laufen. Wer den Markt und die Globalisierung nicht ablehnt, stimmt automatisch dem Import bestimmter Produkte als Konkurrenzprodukt zu, so what?
      Oder man ist selbst bereit mehr Geld für heimische Produkte auszugeben, dann aber nicht heucheln und es lediglich auf Lebensmittel beschränken, bitte.

      6
  4. Elisabeth Ertl sagt

    In Österreich ist das Image der Landwirtschaft deutlich besser als in Deutschland. Das ändert aber nichts daran, dass der Kunde auch bei uns zum Billigsten greift und sich darüber aufregt, dass bei uns die Lebensmittel teurer sind als in D.

    2
  5. Ferkelhebamme sagt

    Wir sind die Urproduktion der Lebensnotwendigkeit. Wie weit ist es gekommen, dass wir im eigenen Land Imagewerbung betreiben müssen?

    20
    • Reinhard Seevers sagt

      Genauso denke ich auch Ferkelhebamme. Man stelle sich vor, Ärzte, Krankenschwestern und Altenpfleger machen Imagekampagnen für ihren Job, der ja wohl unverzichtbar ist. OK, Werbung zur Nachwuchsfindung, ja, aber eine Imagewerbung für eine existenzielle Tätigkeit? Das spiegelt doch eher die Sichtweise der Bürger wider, als die Tätigkeiten der Bauern, oder?
      Ich glaube die Landwirtschaft hat sich über die Jahre eine falsche Selbstwahrnehmung zugelegt, eine Opferrolle, ein Rechtfertigungsapparat mit Schuldkonto für alles und jedes.

      18
      • Thomas Bröcker sagt

        Dass sich „Die Landwirtschaft“ das Schuldkonto selbst zugelegt hat ist aber auch eine Erzählung. Mit Nichtreagieren und abducken auf die Lügenmärchen der Spendensammler und „Besserbauern“ zu „antworten“ war jahrzehntelange Taktik. Was hats gebracht … NICHTS.

        16
        • firedragon sagt

          BÖLW hat einen Forderungskatalog an die neue Bundesregierung verfasst. Unter andrem wird eine „PSM – Abgabe“ vorgeschlagen/verlangt und natürlich die weitere finanzielle Unterstützung für die Bioalandwirtschaft.

          Wenn die Bioverbände mit solchen Forderungen um die Ecke kommt, wird es schwierig ein gesamtlandwirtschaftliches „Image“ aufzubauen.

          8
          • Christian Bothe sagt

            firefragon: lächerlich diese Gequatsche von BÖLW! Wie war das doch gleich mit den synthetischen Inhaltsstoffen von Biopestiziden? Die Sendung bei 3Sat oder (arte) war dazu sehr aufschlussreich vor ein paar Wochen!

            4
      • Arnold Krämer sagt

        Wegen der strukturellen Überproduktion in vielen Sektoren versuchte man im Umfeld der Urproduktion Marktabgrenzungsstrategien zu entwickeln, (im konventionellen Bereich z.B. durch QS, ITW, QM, regional u.ä), die viel Geld kosten, den Landwirten aber wenig bringen.
        Erst wenn die Rohware knapp wird, knapp ist oder durch Integration der unmittelbare Landwirtskunde (Schlachthof, Kartoffelverarbeiter u.a) Verantwortung übernimmt (besonders positives Beispiel: Hähnchenschlachterei) ist der ganze Aufwand überflüssig.
        Landwirte sollten kommunizieren, dass sie nach Recht und Gesetz produzieren. Und wenn der Kunde mehr will, soll er es bezahlen.
        Weil uns Deutschen demnächst das Geld ausgeht (eigentlich erkennbar schon ausgegangen ist) muss vieles wieder einfach werden.

        17
        • Reinhard Seevers sagt

          „Wegen der strukturellen Überproduktion in vielen Sektoren versuchte man im Umfeld der Urproduktion Marktabgrenzungsstrategien zu entwickeln, (im konventionellen Bereich z.B. durch QS, ITW, QM, regional u.ä), die viel Geld kosten, den Landwirten aber wenig bringen.“

          Ich habe mich immer gegen diese Zertifizierungen und Qualifizierungen ausgesprochen. Man wurde immer rundweg als Bremser oder Rückwärtsgewandter bezeichnet. DIN ISO war auch so ein Rohrkrepierer…..Man konnte doch sehen, wohin der ganze bullshit lief, ich kann nicht verstehen, warum die meisten da mitgelaufen sind.
          Der regionale EDEKA besteht auf QS und drängt die regionalen Anbieter dieses vorzulegen. Er bewirbt es aber nicht. Inzwischen sind zwei große Lieferanten ausgestiegen und haben ihm den Mittelfinger gezeigt. Der EDEKA wirbt aber weiterhin mit regionalen Produkten, obwohl er fast keine mehr vorweisen kann….ich finde das langsam eine Vollkatastrophe.

          13
          • Schmeckt gut sagt

            Reinhard, es wird noch sehr viel schlimmer werden. Nachhaltigkeitszertifikate werden vom LEH erzwungen. Es liegen noch keine (neutral erarbeiteten) Daten zur Nachhaltigkeit in den meisten Betriebszweigen vor und es wird gefordert, dass sich die Balken biegen. Konsequenz ist, dass das Geschäftsmodell der Zertifizierer noch weiter aufgebläht wird, diese aber keine Auditoren (mehr) für diese undankbare Aufgabe finden und auch die Daten von „ominösen Privatanbietern zur Verfügung gestellt“ werden, im schlimmsten Fall von NGO-nahen „Spendensammlern“.

            6
            • Reinhard Seevers sagt

              Hier müsste jetzt der DBV ansetzen und Widerstand leisten, anstatt sich dem woken Irrsinn zu unterwerfen….da fehlen eben die Eier. Lieber gendert Ruckwied korrekt.
              Britische Bauern haben letzte Woche in London gesagt: Kein Beamter und kein Zertifizierer wird zukünftig auf die Höfe gelassen.
              Tja, so könnte es auch gehen. Die können sich das auch trauen, die haben keine EU-Geldverluste zu befürchten.

              9
            • Arnold Krämer sagt

              Nachhaltigkeit, das neue Geschäftsfeld für DLG, Bauernverband und Landwirtschaftskammern. Die Forderungen kommen letztlich von der EU. Dort muss man ansetzen.

              5
            • Rolf Müller sagt

              Diese schizophrene überbordende Bürokratisierung zieht sich überall so durch . Keine Brancheist davon ausgenommen. Je nachdem ist es eher noch irrer, noch schlimmer.

              Wie bereits hier geschrieben, es leben Heerscharen von diesen Zertifizierungsrittern sehr auskömmlich von uns. Diese Wertschöpfungsvernichter los zu werden, das wird noch ein harter Kampf.
              Wir haben diese, wie Krebsgeschwüre sich in allen Wirtschaftszweigen verbreitenden Bürokraten zu lange unbekümmert wachsen lassen.

              Z.B. wird in der EU kein Medizingerät mehr neu entwickelt und auf den Markt gebracht werden können. Schuld ist Brüssel, das die Medical Device Regulation (MDR) im Mai 2021 scharf geschaltet hat. Die MDR wurde damit automatisch Landesgestz. Der Bürokratieaufwand der hier von der MDR verlangt wird, ist nicht mehr im halbjährlich zu aktualisierenden Rhythmus einzuhalten, sobald ihr Device, also Med.Gerät mehr als zehn Teile aus unterschiedlichen Materialien hat.
              Oder nehmen wir die unsägliche PFAS Gesetzgebung, an der die EnCha derzeit, wo ? , selbstverständlich in Brüssel , bastelt.
              Alle sogenannten Lebenslang Kunststoffe sollen damit verboten werden. Kaum eine Hydraulikdichtung die kein Flourpolymer oder dergleichen in sich trägt . Auch Herzkatheter soll es dann zukünftig hier in der EU nicht mehr geben. Mikropolymere lagern sich ansonsten womöglich gesundheitsschädlich im Körper von Lebewesen an. Seltsam nur, so alt wie heute, wurde zurück blickend kein Mensch.
              Und ob nun Schweröl Jahrhunderte im Boden schlummert, oder ähnlich gebundenes, das alles hat der Menschheit auch nicht so geschadet, das sie ausstarb. Im Gegenteil.

              Oder ab Jan.25 nun neu dazu, noch das Lieferketten Dokumentationsgesetz in all seiner Pracht. Keine Kinderarbeit mehr. Bye Bye Bur, der du dem Vater Traktorfahrend zur Hand gings.
              Der Bauer wird bald gar nicht mehr die Zeit für seinen Acker haben, oder er stellt unnötige, aber hoch studierte Leute ein, die sich tagtäglich an der Einhaltung dieser bürokratischen Verordnungen aufgeilen.
              Alles also nur gewinnträchtige Geschäftsmodelle mit Angst und Moral, mit dem Ziel, der Geldschneiderei. So wie im Mittelalter der Ablaßscheinehandel.

              Dieser zeitgleich gestartete Regelrechte Vielfrontenkrieg mit der Bürokratie gegen alle, hilft, das sich kaum eine breite Front dagegen aufbaut. Jede Branche kämoft verzweifelt mit sich und den dort gegebenen Verwaltungsvorschriften.
              Prost Mahlzeit

              9
          • Dietmar Groß sagt

            Schon vor vierzig Jahren war doch eigentlich klar, dass es in der agrarpolitischen Strategiedebatte sowohl einzelbetrieblich als auch überbetrieblich und verbandspolitisch nicht nur um Produktionsweisen (mehr oder weniger umweltrelevant,tiergerecht uw.), sondern auch um die Produktionsverhältnisse, d.h. die Macht über die Wertschöpfungsketten gehen muss.
            Diese Debatte ist nur in Randgruppen (AbL, später BDM) geführt worden.

            Vorherrschend war das Dogma „Wachse oder Weiche“ als einzelbetriebliche und agrarpolitische Strategieempfehlung, verbunden mit massiver staatlicher Förderung. Daran haben auch viele der hier aktiven Diskutanten mitgewirkt.

            Weil dieser Weg in der Praxis zu Widersprüchen (Gründe will ich hier nicht diskutieren) führte, kam es seit den 80er Jahren zunehmend zu Marktdifferenzierungen.
            Die Biobewegung schuf einen dezentralen Biomarkt.
            Direktvermarkter sorgten für persönlich und regional profilierte Lebensmittelangebote.
            Mit der Mc Sharry-Reform beabsichtigte die EU, mit der Flächen-Förderung von Bio-Produktionsweisen die Überproduktion von Massengütern in den Griff bekommen und leitete damit Ende der 80er Jahre eine Fehlentwicklung ein, die uns bis heute beschäftigt:
            Die prämieninduzierte Bio-Marktentwicklung.
            Die so erzeugten Überschüsse weckten aber erst 10 Jahre später in der Ära Künast das Interesse des LEH.
            Mit dem Biosiegel-Sechseck und bei erkennbarem weiteren Bio-Marktwachstum im damals volumenmäßig bestimmenden Fachhandel wurde der Handel mit Bioware zu einem interessanten Geschäftszweig.

            Logischerweise bestimmt der LEH selbst, wie er seine Wertschöpfungsketten organisiert und folglich setzte auch hier der Prozess des „Wachsen oder Weichen“ ein. Das fing mit BioEiern aus industriellen Großbeständen an und und wir werden sicherlich noch diskutieren, ob und wie Mercosur den Biomarkt beflügelt.
            Zeitversetzt hat die in diesem blog skeptisch beurteilte „mainstream-Debatte“ um den „richtigen“ Weg der Landwirtschaft „Regionalität“ als das „neue Bio“ entdeckt und prägt derzeit sowohl die Förderstrategien der Politik und findet sich auch verstärkt in den Profilierungsstrategien des LEH, mit denen sich REWE und Edeka von den Discountern abgrenzen wollen.
            Klar ist:
            Hier geht es zunehmend ums Image des Handels, daraus resultiert keinesfalls zwingend eine verbesserte Wertschöpfung auf den Bauernhöfen.

            Wer glaubt, er könne bei der heute ausdifferenzierten Landwirtschaft eine Image-Debatte führen und gewinnbringend für die Landwirtschaft umsetzen ohne die Produktions- und Machtverhältnisse in den Wertschöpfungsketten zu thematisieren, der glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann.

            10
    • Elisabeth Ertl sagt

      Die Urproduktion ist auch nicht in Gefahr, sie wandert nur eventuell in den Hände der Balmanns, vor allem, weil sich Deutschland jetzt auch noch für Mercosur stark macht, sodass der Preisdruck keine kleinen Strukturen mehr übrig lassen wird.

      3
      • Reinhard Seevers sagt

        Die Urproduktion kann sehr wohl in Gefahr geraten, wenn sie in nur ganz wenigen Händen liegt. Eine Resilienz ist eher gegeben, wenn viele Akteure sie sicherstellen können und auch ihr Wissen, ihre Erfahrung an die nächste Generation weitergeben können. Durch die Balmanns dieser Welt steht das doch arg in Frage, finde ich.

        11
          • Elisabeth Ertl sagt

            In der Übernahmephase werden die Balmanns schon noch für volle Regale mit Billiglebensmitteln sorgen, um zu zeigen, wie wichtig sie sind. Erst mittel- und langfristig wird ihnen der eigene finanzielle Vorteil wichtiger sein als die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Dann werden sie versuchen, den Staat ebenso abzuzocken wie die „systemrelevanten“ Banken. Nur bis dahin wird der Staat kein Geld mehr haben, und dann tritt Reinhard Severs` Szenario in Kraft.

            3
    • maximilian sagt

      Nicht die Notwendigkeit der Urproduktion braucht Imagewerbung, sondern die landwirtschaftlichen Produktionsmethoden sind durch ihre Negativwirkung auf Natur und Umwelt und die Tierwelt in Verruf geraten. Zu einem erheblichen Teil zurecht. Dazu gehört der Einsatz von Pestiziden und anderen Ackergiften, deren Auswirkungen auf die belebte Umwelt nicht ausreichend untersucht sind wie beim Glyphosphat. Freisetzung von THG, auch aus der Landwirtschaft. Artensterben und Verlust an Biodiversität, auch durch die Landwirtschaft (wo fliegen heute noch Feldlerchen?).
      Massentierhaltung wurde als „faktische Straflosigkeit institutionalisierter Tierquälerei“ von der Rechtswissenschaft benannt.
      Nicht die Produktion von Fleisch als Nahrungsmittel, seit Jahrtausenden vom Menschen ausgeübt, ist der erkannte Missstand, sondern der in Teilen rechtswidrige, tierquälerische Umgang mit dem lebensmittelliefernden Nutztier sowohl im Handling als auch in der Haltungsform. Die Gründe für diese Handlungsweise mögen vielfältig sein, Trägheit im Denken, Bequemlichkeit durch Tradition, Profitstreben. Die Misshandlung von Tieren stellt einen Straftatbestand dar und ist sittenwidrig. Im verfassungsrechtlichen Verständnis umfasst das Sittengesetz alle sittlichen Normen, die als Allgemeingut der Zivilisationen weltweit anerkannt sind. Die Misshandlung von Tieren ist also in keinem Falle durch die freie Entfaltung der Persönlichkeit nach Art 2 Abs. 1 GG gedeckt. Im Gegenteil, diese wird durch die verfassungsmäßige Rechtsordnung, die Rechte anderer und durch das Sittengesetz beschränkt. Jeder rechtswidrige Eingriff bei Tieren verletzt folglich unser Grundgesetz in Art. 2 I.
      Mag auch der eine oder andere Begriffe wie Ethik und Moral in Zusammenhang mit der industriellen Landwirtschaft im allgemeinen, mit der gewerblichen Tierhaltung im Besonderen ablehnen, so ist es doch allgemein gesellschaftlicher Konsens, dass das Sittengesetz die für ein geordnetes Zusammenleben als unverzichtbar anerkannten grundlegenden sozialethischen Wertvorstellungen umfasst. Folglich ist es die Missachtung des Sittengesetzes beim Umgang mit landwirtschaftlichen Nutztieren und bei ihrer Haltung, die die Landwirtschaft in Rechtfertigungszwang bringt. Eine Imagekampagne wird die Agrarwirtschaft nicht aus ihrer Rechtsfertigungsnot befreien, solange die Ursache, nämlich der Mangel an vernünftigem Grund für die Misshandlung der landwirtschaftlichen Nutztiere nicht beseitigt ist.

      1
      • Sonnenblume sagt

        Es geht mittlerweile doch gar nicht mehr um die Urproduktion. Selbst wenn wir alle Mißstände und Mängel beseitigt haben wird es nicht besser werden.
        Der LEH und die NGO`s haben mit dem Themen Qualität und Nachhaltigkeit die Deutungshoheit an sich genommen. Der eine für den Gewinn, der andere für Spenden. Und hier kommen dann auch die Balmanns ins Spiel. Sie wollen den Markt unter sich aufteilen. Gegessen wird zwangsläufig immer. Welcher Bürger dann was bekommt, hängt vom Geldbeutel ab. Der eine bekommt das Filet, der andere die Steckrübe. Das ist den obengenannten Akteuren aber völlig egal. Hauptsache die Kasse stimmt. Gesetz und Kundenwünsche hin oder her. Man will sich bei denen die heute und morgen über finanzielle Möglichkeiten verfügen einschleimen. Der Mensch, der jeden Euro zweimal umdreht, oder die Tafel in Anspruch nehmen muss, interessiert nicht.

        4
        • maximilian sagt

          Hallo Sonnenblume,
          in der obigen Diskussion ging es sehr wohl um die Urproduktion, und die Frage, ob sie eine Imagekampagne bräuchte. Dem LEH wurde schon vor Jahrzehnten das Feld überlassen, als sich der Staat aus der Kontrollfunktion zurückzog. Beispiel MP Stoiber, CSU, BY, : 10 % Personaleinsparung in der Verwaltung, mit der Einführung der „offenen Stalltür“ in Bayern. QHB Bayern. Bundesweit hat die QS-GmbH privatrechtlich als GmbH organisiert die Produkt- und Produktionskontrolle übernommen und die Teilnehmer zertifiziert. Die 5 Gesellschafter der QS-System GmbH sind DBV e.V., drv e.V., VDF e.V., HfM, BVWS d.i. Bundesverband Deutscher Wurst & Schinkenhersteller. NGO’s sind das gesellschaftspolitische Äquivalent zu den Lobbyverbänden und geben jenen Teilen der Gesellschaft Stimme, die sonst unter die Räder der Interessenverbände kommen.: Natur und Umwelt.
          Spenden für soziale und gemeinnützige Zwecke sind gesamtgesellschaftlich gewünscht und aufgrund ihrer Freiwilligkeit Ausdruck der freien Entfaltung der Persönlichkeit. Missstände und Mängel, insbesondere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sind zwingend abzustellen, unabhängig ob sich die Lage der Landwirtschaft verbessert, da sie geltendes Recht missachten. Gleichzeitig sind Mängel und Missstände gerade in der landwirtschaftlichen Tierhaltung Nährboden für die Kampagnen von NGO’s, da Tierschutz ein hohes gesellschaftliches Allgemeingut ist und die Misshandlungen landwirtschaftlicher Nutztiere medial einen hohen Skandalwert besitzen. Notwendigerweise müsste also die konventionelle Landwirtschaft in einer Imagekampagne glaubhaft darstellen, dass die routinemäßigen Misshandlungen von landwirtschaftlichen Nutztiere gerade in ihrer Kleinkindphase (Ferkel, Kälber, Lämmer) der Vergangenheit angehören.
          Damit könnte sie den Spendenaufrufen von NGO’s das Wasser abdrehen.
          Wer sind die Balmann’s? Den landwirtschaftlichen Tierhaltern, die ihre Tiere durch routinemäßige nicht kurative Eingriffe misshandeln ist das Leid ihrer Schutzbefohlenen auch völlig egal. Hauptsache, die Kasse stimmt.

          1
          • Reinhard Seevers sagt

            Wann hört dieses ständige Verallgemeinern und Diffamieren der landw. Nutztierhalter endlich auf? Es ist so ermüdend und peinlich….😒

            14
            • maximilian sagt

              Es handelt sich keineswegs um eine Verallgemeinerung. Ichhabe konkrete, die landwirtschaftlichen Nutztiere misshandelnde Vorgehensweisen benannt.
              Es ist wohl der Hochmut in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, der verhindert, die eigenen Fehler zu erkennen und zu beseitigen.

              1
              • @maximilian und ich habe ihnen schon mehrmals erklärt, warum Schwänzekupieren bei den Ferkeln gelebtes Tierwohl und eben keine Mißhandlung ist. Sie als Theoretiker kapieren es einfach nicht.

                7
              • schon mal beim Ferkel kastrieren und ihren Schwanz kopieren zugesehen,
                Oder selber gemacht?

                Ich schon.

                Deswegen finde ich ihre ahnungslosen Äußerungen lächerlich

                Ach so, stimmt ja, nur Troll

                2
              • maximilian sagt

                Leider können Sie nicht differenzieren.
                Die betäubungslose Kastration ist kein Thema mehr.
                Das Ferkelschwanzkupieren ist im Einzelfall, dessen Unerlässlichkeit belegt ist, zulässig aus Tierschutzgründen.
                Rechtswidrige Tiermisshandlung ist das pauschal vorbeugende Kupieren ohne Beweis der Unerlässlichkeit.
                Dass es Situationen gibt, in denen darauf verzichtet werden kann belegen in der Vergangenheit die Ferkelschwanzprämie des Landes Niedersachsen und für 2025 die Ferkelschwanzprämie, die die Fa. Tönnies ausgelobt hat.
                Unser TierSchG enthält ein grundsätzliches Amputationsverbot.
                Es gewährt davon eine Ausnahme, wenn der Eingriff unerlässlich ist.
                Ich bin keineswegs ahnungslos, sondern argumentiere rechtstreu.
                Daher verstößt der vorbeugend pauschale, für den Einzelfall unbegründete Eingriff gegen das Sittengesetz.

                1
        • Smarti sagt

          Sonnenblume, viele Tafeln haben seit Monaten einen Aufnahmestopp. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die LEH aus Imagegründen die sogenannten Rettertüten für kleines Geld verkaufen – aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Und wenn der Kunde schon mal im Laden ist und ein Schnäppchen geschossen hat, dann gönnt er sich doch gleich noch ein paar Artikel. Anders als in den Tafeln werden die Lebensmittel in den Rettertüten nicht an Bedürftige abgegeben, sondern es gewinnt der Schnellste mit dem Handy. Es ist ein richtiger Sport geworden…
          Es ist nicht mal mehr auf die Tafeln verlass.

          2
          • Rolf Müller sagt

            Ce la vie.
            Survival of the fittest.
            Der Stärkere überlebt.
            Wollen wir eine Verordnung dagegen formulieren ?Z.B. mit Hilfe einer Enqutte-Kommission, pendelnd zwischen Brüssel – Strassbourg – Luxemburg, im wöchentlichen Wechsel.
            Wir werden bestimmt reich damit. Wir müssen nur schnell genug sein die entsprechende NGO und die Exekutivstellen zu ersinnen und zu installieren.

            1
          • Sonnenblume sagt

            Hallo Smarti,
            Solche Tüten habe ich hier tatsächlich noch nicht gesehen. Es gibt Boxen mit aussortierten Produkten zum halben Preis. Da kann sich dann jeder bedienen.

        • maximilian sagt

          Nicht kurative Eingriffe, die routinemäßig ohne vernünftigen Grund pauschal vorbeugend durchgeführt werden sind rechtswidrig und stellen also eine Misshandlung i.S. § 17 Nr. 2 a und b TierSchG dar.
          Die Qualhaltung der länger andauernden Anbindung von Milchkühen und andern Rindern stellt ebenfalls eine Misshandlung i.S. § 17 Nr. 2 a und b TierSchG dar, weil ihnen die Ausführung angeborener, natürlicher Verhaltensweisen vorenthalten wird, wodurch ihnen fortgesetzt erhebliche Schmerzen, Leiden und Schaden zugefügt wird.
          Siehe beispielsweise die Niedersächsische Tierschutzleitlinie für die Haltung von Milchkühen.
          Entsprechend den „Bundeseinheitlichen Eckwerten für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen“ niedergelegten Haltungsmodalitäten gehaltene Puten werden misshandelt. Denn 1. die in den „Bundeseinheitliche[n] Eckwerte[n] für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen“ niedergelegten Haltungsmodalitäten können nicht als Maßstab für eine art- und bedürfnisgerechte Ernährung, Pflege und Unterbringung von Puten i.S.v. § 2 Nr 1 TierSchG herangezogen werden. Denn 2. Ein Haltungssystem, in dem Puten in Herden mit mehreren tausend Tieren sowie in Ställen gehalten werden, die nahezu keinerlei Strukturierungselemente und Rückzugsmöglichkeiten aufweisen und den Tieren das – insbesondere nächtliche – „Aufbaumen“ nicht ermöglichen, ist mit den Vorgaben des § 2 Nr 1 Var 3 TierSchG nicht vereinbar. In einem solchen Haltungssystem ist ein artgemäßes und bedürfnisentsprechendes Ruhe- und Sozialverhalten der Tiere nicht gewährleistet.
          So das Urteil des 6. Senates des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 07.03.2024, Az. 6 S 3018/19 in Leitsatz 1 und 2, Rn. 119 und 130. zur“ Untersagung artwidriger Putenhaltung.“
          Die behauptete Misshandlung von Nutztieren ist also belegt.
          Weitere Belege sind die von NGO’s in den Medien veröffentlichten Bilder, misshandelter Rinder, Schafe und Schweine die regelmäßig zu Strafgerichtsurteilen geführt haben.

          1
          • Reinhard Seevers sagt

            Jeden Tag überfahren tausende Autofahrer die rote Ampel = Alle Autofahrer gem. Maxi-Logik.
            Wir planen seit 2007 in Niedersachsen gem. der Tierschutzleitlinie Milchkuhhaltung…..sind ergo immer noch ALLE Milchviehhalter Tierquäler? Die sind der Negativbeispiel eines krankhaft geprägten Bürgers.

            11
      • Bauer Willi sagt

        @Maximilian
        Ihre Tierrechtsinteressen haben Sie hier schon häufiger in epischer Breite erläutern dürfen. Bitte nicht schon wieder.

        14
        • maximilian sagt

          Die Zusammengehörigkeit von Menschen- und Tierschutz setzt den Nutzungsinteressen des Menschen unüberschreitbare Grenzen. Die Anerkennung des Verfassungsrangs des ethischen Tierschutzes macht es unerlässlich, die Tiere als im Rechtsleben Unmündige und Wehrlose wirksam zu schützen – der Tiere, aber auch der Menschen wegen.
          Weil das Tier als Mitgeschöpf kraft Verfassung geachtet und besonders vor nicht artgemäßer Haltung geschützt werden muss, ist darin der Schritt zum Tier als Subjekt der Verfassung angelegt, und das heißt als Anerkennung als tierspezifischer Grundrechtsträger, aufbauend auf dem wirksamen Schutz des subjektiven Rechts, der auch in Art. 19 Absatz 4 GG die gerichtliche Kontrolle der Justiz gebietet.
          Während der herkömmliche Tierschutz, der allein gesetzlichen Regelungen unterliegt, wirken Tierrechte kraft Verfassung grundrechtsgleich.
          Das Letztere ist auch als Gewissensnorm der Gesellschaft zu lesen, die sich in Art. 20a GG ausdrückt. Sie sind nach Art. 2 Abs. 1 GG im Licht des Sittengesetzes Teil menschlicher Verhaltensnormen gegen sich selbst. Damit hat dieser Grund aus sich heraus – wie bei jeder grundrechtlichen Rechtsstellung – eine herausragende Wirkung.
          Die in der Menschenwürde angelegte Einbeziehung derjenigen Tiere, die sich in Menschenhand befinden, wurde im Jahre 2002 anlässlich der Verfassungsänderung ausdrücklich zur Begründung der Tierrechte anerkannt. Ihr gebührt höchster Rang, weil die Tiere uns als Retter und Gefährten helfen, während wir als Treuhänder für sie nicht zulassen dürfen, dass Tierhalter Tiere beliebig als seelenlose Ware behandeln und wir Bundesbürger dadurch als sittliche Wesen Schaden nehmen. Wenn die Sklavenhaltung der Tiere damit grundrechtsgleich beendet ist, dann muss dies jetzt auch in der Praxis umgesetzt werden.
          Eine Imageverbesserung der Landwirtschaft bleibt aus ohne Wertschätzung der landwirtschaftlichen Nutztiere. Jede Diskussion um das Image der Landwirtschaft wird unglaubwürdig, wenn Stimmen von außerhalb der Agrarblase abgelehnt werden.

          2
          • firedragon sagt

            „… wir Bundesbürger dadurch als sittliche Wesen Schaden nehmen. …“
            Was für eine KI verwendest Du, dass dabei so ein Satz rauskommt ?

            7
            • maximilian sagt

              Ich verwende keine KI. Ich versuche provozierend den Unterschied zwischen Tierhaltern, die Tiere beliebig als seelenlose Ware behandeln und uns Bundesbürgern die wir uns für sittliche Wesen halten, darzustellen. Schließlich verstößt, wie ich eingangs gesagt habe, die Misshandlung von landwirtschaftlichen Nutztieren gegen das Sittengesetz.

              1
                • Sonnenblume sagt

                  Ihr Text ist nicht mehr provozierend, sondern hochgradig beleidigend. Welcher Hass treibt sie zu solchen Formulierungen? Wenn die Tierhalter allgemein derart angegriffen werden, dann sollte man die Aussage über den Bundesbürger als allgemeine Aussage überdenken.
                  Da liegt auch so manches im Argen, im Kleinen wie im Großen.

                  7
          • Bauer Willi sagt

            @Maximilian
            Haben Sie nicht verstanden, was ich Ihnen geschrieben habe? Wenn Sie sich nicht mäßigen, werde ich Sie blockieren. So wie Sie bei top agrar auch blockiert wurden, weil Sie nicht nachlassen, Ihr einziges Thema zum Gegenstand der Diskussion zu machen. Wir diskutieren hier und heute über Kommunikation und nicht über Tierwohl.

            Das hier ist mein Blog und ich erlaube es mir, hier für eine gewisse „Netzhygiene“ zu sorgen.

            Dies ist die letzte Warnung.

            11
      • firedragon sagt

        „… (wo fliegen heute noch Feldlerchen?). …“

        Bei uns, ziemlich viele sogar. Und wenn Du, Maximilian, jetzt noch mit Kiebitz daher kommst … die sind auch da und Fledermäuse auch, Milane zu genüge und Weißstörche sowieso. Laubfrösche tummeln sich auf Rapsäckern und hüpfen des nächtens auf dem Feldweg rum.

        8
        • Reinhard Seevers sagt

          Es muss mehr Wälder geben, dann werden auch die Lerchen verschwinden…wir arbeiten dran, gemeinsam mit dem Naturschutz…läuft.🤗

          9
        • Bauer Willi sagt

          @Firedragon
          Auch bei uns Feldlerchen und Kiebitze. In diesem Jahr sogar Weißstörche, die ich hier bisher noch nie gesehen habe. Seit 5 Jahren sind die Fledermäuse wieder da, es brüten die Wanderfalken im Gemäuer. Und da die Mauern alt und sandig verfugt sind, auch viele Mauerbienen. Dass es hier vor Eichhörnchen nur so wimmelt, brauche ich nicht besonders zu erwähnen.
          Maximilian ist ein Troll, der bewusst provoziert, um entsprechende Reaktionen auszulösen. Mein Tipp: einfach nicht auf ihn reagieren…
          Don´t feed the troll

          8
          • Sonnenblume sagt

            Gibt es bei Euch keine Krähen? Was sich einigermaßen verteidigen kann überlebt, aber alles andere hat schlechte Karten.
            Die Schwärme werden mit jedem Jahr größer.

            4
  6. Thomas Wörle sagt

    Die Landwirtschaft würde von selbst ein besseres Image erlangen.Wenn Lebensmittel mal weniger oder gar nicht vorhanden wären (Hunger).Aber das wird nicht passieren weil Waren aus allen Teilen der Erde unseren noch kaufkräftigen Markt versorgen.

    11
    • Das bessere Image muß über den Zeitgeist kommen.

      Wie das eigentliche Thema der Grüne, nämlich

      Umweltschutz

      Jeder macht da mitunter ws ist dadurch schon alles in diesem Sinne positives passiert.

      die Bauern holen eben unsere Ernährung aus der Natur,
      er muss wissen wie man aus Samen in Erde mit Hilfe von Wasser und Sonne unsere Ernährung holen,
      die wir brauchen, um unseren biologischen Körper zu ernähren und so erhalten können.

      Diesen Durchblick zu haben, müsste erstrebenswert sein, wie andere Vorgänge in der Ökologie.

      2
    • maximilian sagt

      Die Landwirtschaft würde einen ungeheuren Imageverlust erleiden, weil ihr zurecht Ineffektivität und Tatenlosigkeit vorgehalten würde, wenn es zu einer Verletzung von Art. 2 Abs. 2 GG durch Hunger und Not kommen würde. Art. II besagt: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ Dazu gehört zweifellos die Freiheit von Hunger und Durst.

      2
      • Thomas Wörle sagt

        Was willst Du dagegen tun wenn die Ware knapp oder nicht vorhanden weil Sie einfach nicht gewachsen ist. GG hin oder her .Wo steht das alles zu jeder Jahreszeit zur Verfügung stehen muss. Nirgends

        4
        • Reinhard Seevers sagt

          Diese Denke ist typisch für solche Asozialen….Anspruch auf Nahrung gem. GG. Auf solch einen Schwachsinn muss man erstmal kommen. Jetzt weiß ich auch, warum so viele Menschen hungern müssen, sie haben kein GG.🥳🍺😆

          9
      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Mein lieber Maxi,
        man kann die Lebensmittel billig aus anderen Ländern herkarren, aber in einer Versorgungskrise, darf keiner erwarten, dass in den Blümchenwiesen, plötzlich Lebensmittel erntereif stehen.

        5
        • maximilian sagt

          Wir leben in einem marktwirtschaftlichen System, das auf Handel beruht.
          Eine Versorgungskrise ist in der Europäischen Union in den nächsten 50 bis 100 Jahren nicht zu erwarten, es sei denn durch kriegerische Vorkommnisse. Mir scheint nur, dass manche Landwirte davon träumen, um die Preise für ihre Erzeugnisse in die Höhe treiben zu können. Unverständlich, da lt. DBV-Präsident Rukwied machen 50 % des landwirtschaftlichen Einkommens Agrarsubventionen aus.
          Dass Österreich ca. 25 % seines Rohmilchaufkommens nach Bayern verkauft scheint niemand aufzuregen.

          1
            • maximilian sagt

              Warum ist bloß von den Diskussionspartnern hier in diesem Forum keiner in der Lage, meine Argumente zu entkräften?
              Stattdessen wird mit persönlichen Anfeindungen reagiert, oder mit Sperre der Teilnahme.

              2
              • Karl Timme sagt

                Leider sind wir nicht in der Lage uns auf deinem Niveau zu begeben. Unser Intellekt reicht offensichtlich nicht aus dir in deinen Gedankengängen zu folgen. Alle Versuche sind bisher leider erfolglos geblieben. Ich denke du mußt dir ein Forum suchen, das dir gerecht wird, wir bedauern dies zu tiefst da wir dir das nicht bieten können.
                Schließlich können wir nicht von dir erwarten das du dich auf unser Niveau begibst. Vieleicht sieht man sich ja mal wieder?

                6
              • wieso sollten wir das?
                Die sind wohl zu unfachmännisch und nicht relevant genug.

                Wir lassen nicht mit uns spielen.

                Fragen werden gerne beantwortet.

                1
                • maximilian sagt

                  Hallo Inga:
                  4 Fragen:
                  1. Wo ist die gesetzliche Grundlage, die es erlaubt, Rinder länger andauernd (ganzjährig, saisonal 245 Tage im Jahr) ständig am gleichen Stand-/Liegeplatz zu fixieren?
                  2. Wo ist die gesetzliche Grundlage routinemäßig pauschal vorbeugend den Ferkeln betäubungslos die Ringelschwänze zu kupieren?
                  3. Wo ist die gesetzliche Grundlage routinemäßig pauschal vorbeugend neugeborenen Lämmern betäubungslos die Schwänze zu kupieren?
                  4. Wo ist die gesetzliche Grundlage routinemäßig pauschal vorbeugend Kälbern betäubungslos die Hornknospen auszubrennen?
                  Fragen und Antworten sind eine Form der Kommunikation.

    • Oder besser geachtet und wertgeschätzt werden.

      Schließlich sind es kostbare Sachen aus der Natur.

      1
  7. Polymesos sagt

    Es geht bei der Landwirtschaft ja nicht um Image.
    Es geht um das genaue Gegenteil.
    Wie soll man das jetzt nennen?
    Demütigung, Entehrung, Verruf.

    Die deutsche Sprache liefert kein passendes Wort,
    denn es geht ja nicht um irgendeinen Fehler,
    den die Landwirte gemacht hätten.

    Es geht auch nur sekundär um Beleidigung,
    denn die Leute empfinden es nicht mehr als
    Beleidigung den Landwirt zu beleidigen.
    Sie fühlen sich im Recht.

    Es geht darum,
    dass es zur allgemeinen Überzeugung wurde,
    dass Landwirte überflüssig bis schädlich sind.

    Und das hat selbstverständlich nicht das geringste
    mit logischem Denken zu tun.
    Logischerweise müsste man ja sehen,
    dass Landwirte systemrelevant sind.
    Logik wird dabei aber sicher ausgeschlossen.
    Das kann also auch nicht mit Argumenten widerlegt werden.

    Es ist rein emotional.
    Landwirte sind zum Sündenbock für alles geworden.
    Und bei Sündenböcken gibt es kein logisches Denken mehr.

    Und das geschah nicht in jüngster Zeit.
    Es läuft schon lange so
    und es ist noch nicht mal aufs „grüne Denken“ beschränkt.

    Erinnert sich noch jemand an diese wissenschaftliche Studie,
    die zweifelsfrei belegte, dass im Umkreis von Atomkraftwerken
    die Leukämierate signifikant erhöht ist?

    Das war irgendwann in den 90er Jahren,
    als noch niemand daran dachte die Dinger stillzulegen.

    Es war also ein echter Skandal
    und ein wohlbegründeter dazu
    und der dauerte ungefähr drei Tage,
    in denen die Sache in den Medien langsam hochkochte.

    Dann konnte man plötzlich überall unisono hören
    und lesen, dass daran ja nicht die Atomkraftwerke
    sondern eindeutig die Landwirtschaft schuld ist.

    Das hat sicher nichts mit grünem Denken zu tun,
    wenn man Atomkraftwerke mit Bauernbashing verteidigt.

    Das wurde in allen damals noch durchaus renommierten
    Blättern für einen Tag abgedruckt und dann aus.
    Es wurde von niemanden hinterfragt
    und es ist nie wieder ein Wort darüber gesagt worden.

    Das ist es woran die Landwirtschaft schuld ist.
    Sie ist anders!

    Niemand „Normales“ muss befürchten
    mit einem Landwirt verwechselt zu werden,
    jedenfalls solange man keinen Traktor kauft.

    Nebenbei,
    den Lehrern gehts auch nicht besser.
    Und auch die Polizisten bekommen ihren Teil ab,
    wenn auch weniger heftig als Landwirte.

    Ich hab den Eindruck,
    bei den Polizisten nimmt die Beschimpfung bereits ab,
    bei den Lehrern aber wird sie noch viel schlimmer werden.
    Das hat ja gerade erst angefangen
    und als Landwirt weiß ich wovon ich da rede.

    Es geht dabei um andere pervertierte Moralvorstellungen,
    aber vom technischen Prinzip her betrachtet
    erleiden alle Sündenböcke das gleiche Schicksal.

    Der Landwirt jedenfalls ist der perfekte Sündenbock der Gegenwart.
    Sein Sündenbockstatus ist auf dem Gipfel angekommen.
    Beschimpfen, in die Wüste treiben
    und man fühlt sich schon besser.

    Es wäre schon was gewonnen,
    wenn wenigstens die Lehrer da nochmal
    drüber nachdenken wollten.

    22
    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war sagt

      Wer ist denn dafür verantwortlich das bei VW Mitarbeiter entlassen und Werke geschlossen werden? Sicher nicht die Landwirte, aber diejenigen in der Politik die das Umfeld dafür geschaffen haben sind auch die denen sich Teile unserer berufsständischen Organisationen versuchen anzubiedern (Klimareligion, Gendern, Brandmauer,…).
      Der Staat verlangt das sogar von uns, macht aber ein Freihandelsabkommen zu niedrigeren Standards um Absatzmärkte für eine Wirtschaft zu schaffen die er vorher durch hohe Auflagen gebeutelt hat. Das Image der Landwirtschaft interessiert dabei nicht. Übrigens hat der DBV ein Projekt „Zukunftsbauer“, was im Internet mit eher peinlichen Videos propagiert wird. Meines Wissens hat Frau Schulze -Bockeloh nicht mal dazu etwas gesagt.

      13
      • Haben die Bauern das nötig?
        Sie halten doch die Landschaft so nebenbei in Ordnung und holen die Nahrungsmittel für uns alle aus der Natur.

        Warum interessieren sich die Menschen mit normalen durchschnittlichen Intellekt nicht dafür?
        Das müssten die doch aus Eigeninteresse schon tun.
        Soll die Werbung im Gernsehen ds machen, sond wir ihr schon so verfallen?

        Das ist doch eine individuelle Interesse.
        Oder nicht?

    • Ja,
      wo bleibt das soziale Gewissen?

      Ich dachte bei uns sind alle Leue gleich, egal welcher sozialen Herkunft oder Beruf.

      1
  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Die Bauern allesamt pflegen ein positives Image, Jahr um Jahr, zumeist ein Jahrzehnte andauerndes, über das gesamte mühsame und arbeitsreiche Bauernleben entlang. Wer wollte das bestreiten!? Per definitionem sind wir SYSTEMRELEVANT! – Ja was denn nun, woher, initiiert von wem, kommen demnach die über uns ausgeschütteten Imageprobleme unterschiedlichster Prägung!? Man beißt damit die Hand, die viele unbeirrt proaktiv füttert. PUNKT!

    Am heutigen 3. Advent ein kleines Geschichten, das zu vorstehend Geäußertem in die Vorweihnachtszeit sehr gut passt, nicht nur bei Kindern Gehör finden sollte:

    „Die Gaben Gottes

    …In meinem Traum betrat ich einen Laden. Hinter dem Verkaufstresen stand ein Engel.

    Erstaunt und überrascht fragte ich: „Was verkaufst du?“

    „Ich verkaufe die Gaben Gottes“, antwortete der Engel.

    „Was kosten diese, sind sie teuer?“ fragte ich.

    „Nein“, sprach der Engel, „…es ist alles kostenlos.“

    Ich sah mich um und betrachtete aufmerksam mit doch etwas Verwunderung all die Dinge, die es in diesem ganz besonderen Laden gab:

    Da standen Krüge voller Glück, Päckchen gefüllt mit Glück, Päckchen voll mit Hoffnung, Körbe, die vor lauter Zufriedenheit überquollen, Schachteln gefüllt mit Hinweisen und Weisheiten, Tüten mit Vertrauen.

    Ich fasste Mut und bat: „Ach bitte, ich möchte gerne ein Glas Glauben, viel Glück und Frieden für mich und meine Familie, meine Nachbarn und Freunde; reichlich Dankbarkeit und Vergebung, eine immerwährende große Liebe zu allem…“

    Der Engel bereitete mir eine Packung, so klein, dass sie leicht Platz in meiner Hand hatte.

    Verwundert fragte ich: „Hast du all das, was ich mir wünschte, in dieses Päckchen getan?“

    Der Engel lächelte sanft: „Liebes Menschlein, in diesem Laden gibt es keine Früchte zu kaufen, es gibt nur Samen.“

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, für den einen oder anderen mag das jetzt etwas infantil daherkommen, ein Weihnachtsmärchen für die Kinder, wer aber ganz genau hinhört, versteht vielleicht die Botschaft, die sich dahinter verbirgt:

    Wir Bauern in Summe säen Jahr um Jahr zum Segen unserer Mitmenschen und natürlich auch, um das Fortbestehen unserer Höfe sichern zu können, um das Ein- und Auskommen unserer Familien zu finanzieren. Eine Imagepflege dahingehend präsentiert sich in der Praxis, für jeden, der aufmerksam hin- und nicht wegschauen möchte, das ganze Jahr hindurch. Für meine Begriffe sollten schleunigst genau diejenigen ihr eigenes Image gehörigst aufpolieren, die den gemeinen Bauernstand medial öffentlich ganz brutal zum wehrlosen Wurm degradieren, um auf diesem achtlos herumtrampeln zu können. Im großen Haifischbecken ziehen sehr viele eben solcher Protagonisten extrem fresswütig ihre Runden, stets auf der Lauer, den nächsten Bauern „verfrühstücken“ zu können.

    Die Anzahl dieser tumben Bauerntore nimmt stetig rasant ab, so dass die angstvolle Frage im Raum steht, wer in Bälde die vielen Samen ausbringen soll, die unsere Welt einen jeden Tag besser, friedvoll zufrieden, zu erhalten vermag!?

    Ein Fingerzeig an TA u. ähnliche Formate: Wenn die Zahl der Bauern immer mehr abnimmt, sinkt damit auch die Anzahl der Abonnenten. Schafft sich u.a. TA damit sukzessive nicht selbst ab!?

    Einen schönen 3. Advent zusammen, sprecht miteinander, in den verschiedenen Talk-Formaten wird euch bestimmt nicht geholfen sein. – Ersteres kostet Zeit und bisweilen auch Nerven, ist für meine Begriffe aber mit Geld kaum aufzuwiegen.

    51
  9. Für mich braucht es eine realistische Darstellung, warum es überhaupt die Landwirtschaft in seiner jetztigen Form braucht. Ansonsten überlässt man das Feld den grünen NGOs und den Sarah Wieners dieser Welt. Leider haben die noch recht harmlosen Erfahrungen der Liederkettenengpässe 2020 zu keiner nachhaltigen Wahrnehmungsverschiebung in der breiten Öffentlichkeit geführt. Es braucht eine breit aufgestellte deutsche Landwirtschaft, die die Bevölkerung unter allen Umständen ernähren kann. Das ist so fundamental, dass es mich immer wieder schmerzt zu sehen, wir ignorant die Leute diesbezüglich sind.

    23
  10. Arnold Krämer sagt

    Image-Werbung betreibt man, um mehr Absatz und/oder höhere Preise zu erzielen.
    Kunden der Landwirte, also die die ihn bezahlen, sind Molkereien, Schlachtereien, Kartoffelverarbeiter usw. Die bezahlen nur das in einem Umfang und einer Höhe, was sie selbst kostendeckend weiter verkaufen können.

    Wie das wirkt, kann man aktuell wieder einmal deutlich sehen bei den Schlachtschweinen.
    Landwirte folgen dem Ruf der Wissenschaftler, der Meinungsforscher, der Mainstream-Medien, des LEH und produzieren „Tierwohl-Schweine“. 5,28 €/Mastschwein hat man ihnen versprochen für die Tiere aus der Stufe 2.

    Weil die Nachfrage „ganz hinten“ aber fehlt, wollen viele Schlachthöfe die Tiere erst verspätet abnehmen. Die Tiere wachsen aber weiter, werden für die gängigen Abrechnungsmasken zu schwer. Das wird mit Preisabzuzügen je kg Schlachtgewicht bestraft. Im Endergebnis bekommt der Mäster 5,28 €/Mastschwein mehr ausgezahlt, aber beim abgerechneten Gewicht weniger. Unter dem Strich verliert der Landwirt wegen der Mehrkosten ( für a) Tierwohl, b) längere Mastdauer) immer. Der Schlachthof hat aber mehr Fleisch für weniger Geld am Schlachthaken und behält seine Marge trotz ausgezahltem Tierwohlbonus, auch wenn er diesen nicht an den LEH und andere Großabnehmer überwälzen kann.

    Der (Denk-) Fehler in den ganzen Diskussionen um Image und Wertschätzung liegt darin, den LEH als Kunden der Landwirte zu bezeichnen, den Rohstoffcharakter der landw. Erzeugung weitgehend auszublenden und Umfragen der „Wissenschaftler“ und Mainstreamforderungen zum Maßstab für politisches Handeln zu machen.

    36
    • Der Bauer hat vor dem Verbraucher ein schlechtes Image,
      Weil dieser sein Geld leichter in der Industrie verdient.

      Da will niemand mehr was mit dem ach so altmodischen Bauern zu tun haben, die sogar noch „so primitiv“ ist, weil er die Naturgesetze beachten muss.

      Ds hat ein Industriefacharbeiter doch nicht mehr nötig.

      2
  11. Sonja Dengler sagt

    Ich gehöre zu denen, die dafür plädieren, ein besseres Aussenbild/Image über Bauern zu erstellen – denn noch immer gilt, besonders in D – dass Lebensmittel billig sein muss und mittlerweile weiß auch fast niemand mehr, wieviel Mühsal Landwirtschaft bedeutet (aber auch freies Unternehmertum). Der ehemalige Minister Leber (schon lange her) hat dieses Wort über billige Lebensmittel geprägt und bisher hat das eben niemand über Autos oder sonstige hergestellte Dinge gesagt. Leber hat im Zusammenhang mit billigen Lebensmitteln sogar geprägt, dass D sich dann eben auch Luxus gönnen könne. Daher war dieses Wort, von den Medien wieder und wieder wiederholt, so erfolgreich. Bis heute.
    Ich gehe davon aus, dass es keine allgemein gültige Lösung geben wird, sondern für jeden Bauern bzw. Region müssen die passenden Nischen gefunden werden. Die Sendung fand ich gut.
    Das habe ich heute bei Epoch Times gefunden, vielleicht auch für andere interessant?: https://www.epochtimes.de/wirtschaft/unternehmerin-des-jahres-2024-thueringer-trueffelexpertin-auf-erfolgskurs-a4958131.html?utm_source=nl-morning-subs&src_src=nl-morning-subs&utm_campaign=nl-morning_2024-12-15&src_cmp=nl-morning_2024-12-15&utm_medium=email&utm_content=LMzGQKrew~177&est=39fhfV1ngnsAX3WtkI1RasqQ2%2Bq2DOIolWp7w9mHnM4xq0TDQOqE0suzwYIGMmhMqNfU&utm_term=news6&utm_content=6

    4
    • Bergamasca sagt

      Trüffel, Lavendel und Safran werden hierzulande (Norditalien), auch dank EU-Mitteln, stark gefördert. Zu stark, angesichts der Tatsache, dass diese Produkte keinen Nähr-, sondern nur Luxuswert haben. Alles natürlich mit Blick auf den Tourismus, der für die ganze Welt als Heilsbringer beschworen wird. Arbeitsplätze bringt das auch nur bedingt. Beispiel Trüffel: Rings um uns herum werden mit entsprechenden Zuschüssen ehemalige Äcker und Wiesen zu Trüffelplantagen aufgeforstet. Nach 7 Jahren Anzucht werden die Trüffel dann im großen Stil schwarz verkauft. Ich weiß von keiner Kontrolle in unserer Gegend. Bin aber kein Insider, gebe nur weiter, was ich beobachte. Anderes Beispiel: Haselnüsse. Viele Mailänder Investoren kaufen hier im Hügelland LNF auf und betreiben Vertragsanbau für Ferrero, mit enormem Verbrauch an Wasser, das es hier gar nicht gibt. Ferrero diktiert mittlerweile international mit die Preise für Haselnüsse. Früher wurde hier immerhin Futtergetreide und Luzerne für die Tierhalter in der Poebene angebaut.

      7
  12. Rolf Müller sagt

    Werter Dr. Kremer-Schillings,
    wieder ein guter Beitrag von Ihnen, vielen Dank.
    Ihre Frustration kann ich in gewisser Hinsicht nachvollziehen. Ich gehöre zu der Ziel-Gruppe, die von berufswegen nichts mit Landwirtschaft zu tun hat. Die aber wie selbstverständlich natürlich von ihr lebt, leben muß. Wer will schon nur noch künstliches, d.h. in Bioreaktoren Produziertes essen ? Ich nicht.
    Mein grüner Daumen ist eher mikrig, umsomehr bewundere, und inzwischen auch, mit fühle ich mit den Landwirten.
    Ich stand bei den ersten Traktor Bauern Demos in Lübeck mit nach oben weisenden Daumen an der Straße, dito anfang dieses Jahr, als die noch gewaltigeren Convois die Otto-Brenner Straße in Göttingen entlang fuhren. Ich bin also bei Ihnen, doch was kann ich konkret für die Bauernscbaft hier und heute, oder morgen tun ?
    Ich verfolge auch die YouTube Beiträge von Bauer Antony Lee, und kann auch seine Statements durch die Bank unterschreiben.
    Auch hier wieder meine Frage was kann ich tun?

    Gestern erreichte uns wieder das jährliche Schreiben der Agrar GmbH, Holleben, Saalkreis.
    Mein Vater nennt dort noch ein paar Ar Land sein eigen, was er der Agrar GmbH verpachtet. Aus regional nostalgischer Verbundenheit mochte er sich von diesem Landeigentum noch nicht trennen, auch wenn wir jetzt in Bergheim-Nda. leben.
    Die Agrar GmbH jedenfalls bewirtschaftet sehr viele solcher Mini-Landstücke, welche zusammengenommen dann doch ansehnliche Felder ergeben. Seit Jahren nun schon veranstaltet die Agrar GmbH sogn. Hoffeste, zu denen sie ihre „Landgeber“ einlädt. Voriges Jahr war ich, weil Vattern inzwischen nicht mehr reisetüchtig, an seiner Stelle dort. Ich kenne Holleben aus dsn Ferienaufenthalten in meiner Kindheit, da herrschte dort noch eine sozialistische DDR. Mein Onkel arbeite seinerzeit dort in der LPG. Seine damaligen Schilderungen über den seinerzeit dort praktizierten planwirtschaftlichen Wahnsinn, erinnern mich erschreckend an das was sich hier und heute nun darstellt. Es ist nicht zu fassen was die Landwirte heutzutage, nun aber Deutschland und Europaweit, durch jetzt andere Planwirtschafts-Ideologen verursacht, auszuhalten haben. Doch letztlich wird es wieder auf das Gleiche hinaus laufen: Frustration – Demotivation – Niedergang.
    Zurück zu den Holleber Landwirten und ihren Hoffesten: meine dortige Teilnahme half mir, hautnah die Faszination Landwirtschaft und deren natürliche wie unnatürliche Herausforderungen hautnah zu erleben, und in Teilen auch zu verstehen.
    Was also, kann ich als Verbraucher, oder Ingenieur für Kunststoffe tun, um den Landwirten zu helfen ?
    Kommendes Jahr gibt es dort bei der Agrar GmbH wieder ein Hoffest und ich plane dort zu sein. Es macht Freude vor Ort zu sehen, was sie in ihren zwei Din A4 Seiten umfassenden Ernte-Bericht, indem sie alljährlich ihre Leistungen und auch Rückschläge beschreiben, life zu sehen. Außerdem mag ich die Grill Bratwurst und Hof-Atmosphäre.
    Vielleicht würde es allen Landwirten helfen, z. B. „Patenschaften“ an ihren Betrieben auszugeben, und so mehr „Verwurzelung“ außerhalb ihrer „Blase“, eben mit ihren Konsumenten zu schaffen.
    In der Nähe von Straßburg erlebte ich vorletztes Jahr beim Flammkuchen und Wein Hoffest ähnlich geschaffene Verbundenheit. Die umwohnenden Elsässer scheinen ganz dicke mit ihren Bauern zu sein.
    Vielleicht können auch Sie hier, oder Bauern anderer Regionen durch so gewonnene Kontakte auch einfach mehr Hilfe von anderen Disziplinen einbinden, die ihnen helfen gemeinsam die Herausfordefungen zu stemmen ?
    Ich bin bereit dazu.
    Landwirte, die ihr das lest, plakatiert doch bei solchen Gelegenheiten öffentlich Eure Herausforderungen, eine nach der anderen, und bittet um Ideen und Unterstützung von außen. Wenn mehr Köpfe über eine Sache denken, kann das Resultat bestimmt nicht schlechter sein, als das des Einzelkämpfers.
    In diesem Sinne bleiben wir zuversichtlich.
    Grüße Rolf Müller

    33
    • Smarti sagt

      Hallo Herr Müller, danke für diese tolle Rückmeldung. Patenschaften hat wohl für viele „stolze“ Landwirte etwas den Charakter von „betteln“ und nicht für die Arbeit/ die Produkte fair bezahlt werden. Sondern auch noch nach Feierabend mit sozialen Medien, Geschichten etc. um Aufmerksamkeit und um Patenschaften zu betteln. Hinzu kommt, dass sich ja nicht nur die Befürworter der Landwirtschaft melden, sondern zunehmend diejenigen, welche die Tierhaltung und die Monokulturäcker abschaffen wollen – sprich, man gibt den Feinden auch noch brav eine Plattform für deren Lügen. Ja, wenn man denn Zeit und Lust hätte, dann könnte man sich wehren… aber eher lande ich in der Psychiatrie…
      Hier im geschützten Rahmen von Bauer Willi geht das schreiben gut, weil es viele sind – und dann eben auch viele Argumente kommen.
      Als Ingenieur für Kunststoffe könnten Sie sich dafür einsetzen, dass mehr nachwachsende Rohstoffe wie Mais, Stroh oder Gras für Kunststoffe eingesetzt werden können. Gerne auch mit einem Recyclingsystem um die alten Lebensmittelverpackungen zu kompostieren oder thermisch verwerten. Wenn die angebaute Nutzpflanze „mehrfach“ verkauft werden kann, dann ist der Anbau eher besser bezahlt und Ackerbau rentiert sich wieder.

      13
      • Rolf Müller sagt

        Hallo Smarti,
        Ihre Einschätzung zu den Bauern, die sich aus Angstan Einfluß zu verlieren, kaum öffnen mögen, mag stimmen.
        Vielleicht ändert sich das in Zukunft.

        Das Thema Kunststoff-Recycling.
        Das daran was Gutes sei, das ist genauso ein Betrug, wie seinerzsit der Ablaßscheinhandel zu Luthers Zeiten: man muß daran feste glauben.
        Die ganze Choose mit grünem Punkt, ISCC+, EcoVadis, usw. das sind alles nur Geschäftsmodelle smarter NGO, die einzig und allein darauf abzielen, das unser Geld in deren Tasche wandert.
        Solange wir immer noch unsere Hütten mit Erdöl, oder Erdgas beheizen, müssen wir uns nicht über Recycling von Kunststoff unterhalten. Die aufgewndete Energie für das wieder Einsammeln, Sortieren, Schreddern, Waschen – mit energiereich hergestelltem Trinkwasser- Separieren, wieder Einschmelzen, Granulieren, Trocknen, sollten wir besser für sinnvolles nutzen. Außerdem wird auf diese Weise nur minderwertiges Kunststoff-Recyclat gewonnen, das eigentlich niemand haben will. Denn mit jedem Zyklus werden die Polymerketten verkürzt und das Endmaterial dadurch von natur aus schlechter. Wir schmeißen praktsich gesprochen, den Schinken der Wurst hinterher.

        Den Hausmüll durch Mülltrennung, um diese wertvollen Brennstoffe zu berauben, um ihn dann, damit er zur Fernwärme Erzeugung überhaupt in der Müllverbrennungsanlage brennbar wird, durch zugeben von eingesammelten gelben Säcken, oder noch perfieder, mit reinem Erdöl oder Erdgas zu befeuern, das ist doch Irrsinn. Wird aber so hsutzutage gemacht!
        Was ist daran schlimm, aus dem Öl oder Gas erst einen Kunststoff zu machen, um daraus Produkte für das tägliche Leben zu fertigen, und am Ende von deren Nutzung, dann dann damit unsere Hütte zu beheizen?
        Die so eingesparte Menge an Heizöl und Erdgas nutzen wir sinnvoller zur Herstellung von Medikamenten, oder eben für technische Polymer-Kunststoffe hoher Qualität.

        Und diesen Zellulosekram vergessen wir am besten auch ganz schnell wieder.
        Es geht nichts über technische Kunststoffe wie PE, PP, PVC, PC, PET, PBT, PSU, PTFG, ABS, usw. als virgin Material direkt aus Erdöl oderErdgas gemacht.

        14
        • Reinhard Seevers sagt

          Tja, so lange Menschen meinen, sie könnten dem Entropiegesetz durch Augen zu entkommen, so lange kommen wir eben nicht weiter.🤗

          4
            • Reinhard Seevers sagt

              „Augen zu“ Sie haben das „zu“ vergessen. Also Augen zu bedeutet ääähh……Augen zu. 🤔

                • Reinhard Seevers sagt

                  Tja, jetzt brauchen wir wohl einen Hermeneutiker oder einen Rechtschreibexperten oder einen Deutschprofessoren, oder?
                  So ist das mit dem Textverständnis im http://www……die einen lesen es so, die anderen verstehen es so. Lustich, ich meine es jedenfalls so, wie ich es geschrieben habe.😎

                  2
        • Christoph aus der Stadt sagt

          Die Prognosen, dass die Erdölvorräte bald erschöpft sind („Peak Oil“), waren ja bekanntermaßen falsch. Nicht zuletzt durch Fracking kann immer noch mehr als genug gefördert werden. Das heißt aber nicht, dass es irgendwann, wenn auch erst in ein paar Generationen, doch erschöpft bzw. zu teuer sein wird. Dann könnte am Ende doch wieder die Landwirtschaft ins Spiel kommen. Moderne Kunststoffe lassen sich doch auch aus den bekannten Speiseölen herstellen.
          In den Frühzeiten der Kunstsstoffe gabs ja mal Galalith (künstliches Elfenbein). Im Prinzip auch ein „landwirtschaftliches Produkt“, da der Grundstoff Casein, ein Milchprodukt, war.
          Den Landwirten gehört die Zukunft.

          6
          • Rolf Müller sagt

            Hallo Antwortenschreiber,
            es freut mich, das so viele sich hier einbringen, auch wenn die Diskussion vom Thema Landwirtschaft nun ganz weit weggegangen ist. Ja, Plastik und Kunststoff das ist ein breites und spannendes Thema.
            Und das wir uns hier sogar bis zur physikalisch maximalen Unordnung der Entropie von 2 nähern, das fasziniert mich obendrein.

            Doch wertvolle Äcker zu bestellen, nur zur Erzeugung von Stoffen zur Stromerzeugung, Heizen, oder um Kraftfahrzeuge anzutreiben, das halte ich für einen falschen Ansatz. Genauso wie das Abholzen von Tropenwäldern für noch mehr Rinderweideflächen zur billigen Steakproduktion. Der Ackerboden und diese Wälder, sollten uns Menschen dafür zu wertvoll sein

            Aber ich empfinde es auch die Produktion von Fleischzellen in Bioreaktoren, um z.B. Hamburger-Pattis, oder Steaks, etc. ohne den Weg über ein Tier für fragwürdig. Das passiert inzwischen bereits hoch effizient und ganz steril, im technisch industriealisiertem Stil in Fabriken.
            Dieses Können fiel sozusagen als „Beifang“ an, als die in-vitro Produktion von Herzmuskelzellen erforscht wurde. Hier sollte ein „Pflaster“ für Herzinfarktpatienten kreiert werden, um geschädigte Herzmuskelbereiche zu „reparieren“.
            In der breiteren Öffentlichkeit habe ich noch keine Stimmen vernommen, die diese Art der künstlichen Fleischzellen Produktion diskutieren. Das ist Gentechnik einer ganz anderen Branche.
            Wie sagte der Professor dieses Forscherteams sinngemäß: „mein Steak lebt, bis es in der Pfanne im heißen Fett liegt. Frischer geht es doch nicht.“
            Wir stehen also vor gewaltigen Herausforderungen was uns Landwirtschaft in Zukunft hier bedeutet.
            Grüße Rolf Müller

            2
  13. Arnold Krämer sagt

    Wozu braucht es ein besseres, cooleres Image, wenn von dem, was Landwirte in D produzieren, rund jeweils 1 Drittel über den LEH, Großverbraucher und das Ausland verkauft wird, und dann meist auch erst in mehr oder weniger stark verarbeiteter/veredelter Form.
    Landwirte brauchen eine bessere Politik ( erfordert anderes Wahlverhalten) und bessere/stabilere Erzeugerpreise (für Rohstoffproduzenten nur über Knappheit zu erreichen).

    16
    • Sonja Dengler sagt

      Arnold Krämer: Ja, wir brauch bessere Politiker, aber die sind nicht gegeben und die werden sich am Ende dem Druck des Volkes beugen müssen, wenn das Volk wieder verstanden hat, was Landwirtschaft ist und was sie bedeutet. Werbung umgibt uns täglich und millionenfach – und sie hat Erfolg. Landwirte können also gut für das, was sie stehen, „werben“, das würde Erfolg haben. Aber nur, wenn die Werbung emotional ist: Menschen kaufen eben nicht einfach Butter, sie kaufen irisches Weideland. So ist der Mensch nun einmal und ich will sagen, er ist so zum Glück: emotional sehr gut erreichbar. Kälte gibt es schon genug.

      5
      • Arnold Krämer sagt

        70 % der LEH-Kunden interessieren sich nur für den Preis und das, was sie an Qualität (Geschmack, Aussehen usw.) selbst wahrnehmen, also nicht für behauptete Eigenschaften, die in den Agrarrohstoff „hineinproduziert“ werden (Bio, regional usw.). Für Einkäufer von Großverbrauchern oder aus dem Ausland gilt das umso mehr.

        Ich zitiere hiermit sinngemäß einen Chefeinkäufer der EDEKA.

        19
        • Bauer Willi sagt

          @Arnold, deine Analyse ist richtig und stimmt für Deutschland in jedem Fall. Ich war vor zwei Wochen vier Tage in Österreich und habe dort einige Gespräche geführt. Meine Wahrnehmung: in Österreich und auch in der Schweiz ist die Beziehung zwischen Bauern, Bürger und Verbraucher besser als bei uns. Dort ist auch der LEH mit eingebunden und selbst bei Aldi in der Schweiz (!) kleben an allen schweizerischen Produkten die rot-weißen Fähnchen. In Austria gibt es das AMA-Gütesiegel, das auch breit bekannt ist.
          Ich weiß nicht, ob jemand sagen kann, was eine DLG-Medaille bedeutet.

          12
          • Reinhard Seevers sagt

            Österreich und Schweiz zusammen haben weniger Einwohner, als NRW. Es handelt sich eigentlich um eine geschlossene Regionalität, die so für uns nicht vergleichbar ist. Wie sagt Ulrike Guerot immer: Größe ist ein Problem, je größer die Einheit, umso unpersönlicher, umso ineffektiver, umso schwerer zu steuern..(parafrasiert)
            Nun versucht man mit dieser Erkenntnis bei uns, eine künstliche Kleinheit durch Werbung und Beeinflussung zu schaffen. Das funktioniert aber in einem so stark von wenigen Akteuren dominierten Markt nicht. Da steht man neben globalen Mitbewerbern im Regal und der Kunde muss sich den Mehrwert ständig selbst neu einreden oder moralisch rechtfertigen.

            5
  14. Kemetbauer sagt

    Wir arbeiten in einem Wirtschaftsbereich, der ein Grundbedürfnis befriedigt nämlich Lebensmittel erzeugt. Unsere „Partner“ (Verarbeiter) sind sehr groß und eine Einflussnahme auf ihr Geschäftsgebaren scheint unmöglich zu sein. Der Absatz unserer Produkte ist trotzdem gesichert denn gegessen werden muss. Wozu also das Image der Landwirtschaft aufpolieren? Wir erleben doch aktuell, dass an halbwegs guten Verbraucherpreisen die Verarbeiter und der Handel überproportional partizipieren. Für die Landwirtschaft bleiben von den sehr hohen Verbraucherpreisen nur Brosamen. Ein aufpoliertes Image würde vor allem den Verarbeitern und dem Handel in die Karten spielen. Die legen die Hände in den Schoß, lassen die Landwirte glänzen und kassieren ab. Dazu kommt noch, dass die zwei auf der Stufe über uns, ständig die Ansprüche an die „Qualität“ des Rohstoffs und dessen Erzeugung steigern, ohne dafür einen angemessenen Aufpreis zu zahlen. In den Augen der Verbraucher erreicht der Handel so, ohne dass er etwas dafür tut, ein hohes Ansehen. Wie war das noch mit den Strohschweinen in MV? Der Verbraucher ist schizophren und vergesslich. Das ist keine Basis um sich abzustrampeln.
    Wer einen direkten Kontakt zum Endverbraucher hat, für den sieht die Welt ganz anders aus. Aber diese Sparte leidet z.Zt. unter Kundenschwund. Anonym produzieren und sich für Verarbeiter und Handel ins Zeug legen? Nein Danke!

    27
    • Bauer Willi sagt

      Gute Analyse! Der Bürger ist satt und unzufrieden…

      Der LEH könnte etwas für die Landwirtschaft tun. Aber warum sollte er? Er bekommt ja seine Produkte ohne weiteren Aufwand. Zum Teil wirbt er noch mit dem „Bauern von nebenan“, der das Spiel gerne mitspielt, weil es für ihn einen kommerziellen Vorteil bedeutet.

      14
  15. Reinhard Seevers sagt

    „Warum braucht die Landwirtschaft eigentlich ein besseres Image? Wem bringt das was? Und dann sind da noch andere Fragen: wenn es denn eine größere Kampagne geben sollte (wofür ich plädiert habe) wer ist die Zielgruppe? Was genau soll erreicht werden und welche Vorteile bringt das?“
    Ja, das sind die Fragen, die ich auch gestellt hätte.
    Die Diskrepanz zwischen DER Landwirtschaft und dem Einzelbetrieb in der öffentlichen Wahrnehmung ist ja schon für Insider nicht deckungsgleich.
    Es ist doch dem LEH-Kunden egal, wer hinter dem Produkt im Regal steht und ob es dem gut oder schlecht geht, schließlich wird er als Einzelperson ebenso wenig gesehen.
    Die Diskussion um DIE Landwirtschaft wird auch von den Betrieben selbst komplett unterschiedlich gesehen und bewertet.
    Hier spielen persönliche existenzielle Dinge eine Rolle, die aber aus einem Einfluss der Bevölkerung herrühren, die medial und politisch geformt wird.
    Ich frage mich, ob die grundsätzliche Versorgung mit Nahrung in den Augen der Bürger eine ähnliche naive Gleichgültigkeit besitzt, wie die der Energieversorgung? Nach dem Motto: Irgendwer wird’s schon richten, Hauptsache es gibt nicht das böse Glyphosat oder die Kernkraft…..wann fliegt der Flieger nach Malle?😎

    22
    • Bauer Willi sagt

      Der Vergleich mit der Energie ist recht passend. Vielleicht fehlt der Branche eine „Dunkelflaute“, damit über die Bedeutung der Selbstversorgung wieder nachgedacht wird. Allerdings ist die nach ein paar Tagen wieder vorbei….
      Ich bin ernsthaft besorgt, ob die ständige Stromversorgung wirklich gesichert ist.

      21
      • Reinhard Seevers sagt

        Niemand kritisiert den Autobauer für das Herstellen eines Verbrennerautos, oder den Techniker bei der Herstellung von Panzern…..hat der einfache Arbeiter keine moralische Verpflichtung das Richtige zu tun?
        Dennoch will der Bauer sein Tun ständig rechtfertigen, die Herstellung von Nahrung? Wie komplett schizophren, oder?

        20
        • Christian Bothe sagt

          R.S.So ist es, insbesondere letzteres! Weiß allerdings nicht warum man einen Arbeiter für das Herstellen eines Verbrenners kritisieren soll? Dann eher schon für ein E-Mobil…! Na ja Job ist eben Job und der kennt keine Moral, sondern nur den Check am Monatsende! Für unsere LW sehe ich eigentlich keinen Handlungsbedarf in diesem Sinne! Immerhin versorgen wir das Volk mit Nahrungsmitteln als Konvi-oder Bio- Produzent…Habe mir das o.g.Video noch nicht angeschaut, mache ich aber noch!

          5

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert