Bauer Willi
Kommentare 68

Schreiben an den Rundfunkrat

Die Sendung “Das Ende der Insekten?” hat viele Landwirte verärgert, weil dort wieder einmal Behauptungen aufgestellt werden, die längst widerlegt sind. Da ist ein Schreiben an den Rundfunkrat der richtige Weg, um darauf aufmerksam zu machen. Harm Nöhre hat dies getan. Folgen Sie seinem Beispiel. Hier sein Schreiben

“Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe gestern ihre Wissenschaftssendung „Erlebnis Erde“ mit Frau Furtwägler verfolgt.
Ich bin großer Fan von Wissenschaftssendungen, da ich die jedes Mal die Hoffnung habe das diese Art von Sendungen wissen schafft. Ich bin allerdings zutiefst enttäuscht über ihre Berichterstattung! So etwas schafft kein Wissen! Das ist pure Ideologie.

Wenn Sie sich mit dem Insektensterben, das nicht in Abrede zu stellen ist, wissenschaftlich beschäftigen hätten wollen, hätte ich erwartet das Sie, als öffentlichen rechtliche Rundfunkanstalt, sich mit Herr Professor von Tiedemann der Universität in Göttingen beschäftigen. Er ist ein steuerfinanzierter Wissenschaftler der sich mit dem Thema sehr genau beschäftigt hat.

Bei Ihrem Besuch im Alten Land hätten Sie sich besser mit Professor Dr. Roland Weber treffen sollen. Er ist Wissenschaftler im Obstbau mit dem Schwerpunkt Pflanzenschutz. Er wäre in der Lage die Situation so dazustellen wie Sie ist.

Zu ihre Reise nach Amerika. Viele der von Ihnen beschriebenen „neuen“ Methoden wie z.B. Bodenfeuchtesensoren, Prognose Programme zur exakten Terminierung von Pflanzenschutz maßnahmen, … sind in Deutschland seit 30 Jahre gängige Praxis. Der von innen gelobtem Austausch zwischen Wissenschaftlern und Anbauern ist in Deutschland seit Jahrzehnten gängige Praxis.

Ich bin zutiefst erschüttert das ein öffentlich rechtlicher Sender so eine Art von Berichterstattung leistet. Ich erwarte in Zukunft das man sich in Wissenschaftssendungen mit Wissenschaftlern beschäftigt und nicht mit Ideologie.

Mit freundlichen Grüßen
Harm Nöhre
Obstbaumeister

Hier geht es zum Portal für Beschwerden: https://www.programmbeschwerde.de/

Oder hier: https://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Kontakt-zum-NDR-Rundfunkrat,kontakt778.html

(Aufrufe 5.045 gesamt, 20 heute)

68 Kommentare

  1. Michael sagt

    Die Berichterstattung ist eine Katastrophe, sie ist völlig einseitig.
    In D spritzen Landwirte ihr Getreide i.d.R. nicht mehr gegen Insekten (Blattläuse – bei uns bis in die 80er), sondern im Herbst mit Herbizid und im Frühjahr mit Fungizid. Dabei werden immer mehr Wirkstoffe vom Markt genommen, wenn Bedenken auftauchen. Die Mittel sind so teuer, das wir Bauern sparen, wo es nur geht. Es wird nach Schadschwellen gespritzt und genau geschaut, was für Unkraut (Beikraut), oder Pilze man hat.
    Insektizid spritzen wir nicht mal mehr im Raps, weil das Zeug teuer ist und ich beim durchfahren mit dem Schlepper noch Schaden verursache. Sollen die Käfer ihren Teil (Blüten) halt fressen. Das ging die letzten Jahre gut.
    Wenn man die Bauern noch mehr gängelt, so kommen die Nahrungsmittel vermehrt aus dem Ausland. Da kann noch fast alles gespritzt werden (z.B. in Osteuropa). Und im schlimmsten Fall geht es wie mit den Medikamenten: Wenn wir zu wenig zahlen, dann gibts halt nix.
    Am meisten ärgert mich aber, das ich GEZ zahlen muss – obwohl mir die einseitige Berichterstattung zum Halse raus kommt.

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    • Martin Krinn sagt

      Ein weiterer Beitrag zu: Sie säen nicht, sie pflegen nicht, und sie ernten nicht. Aber sie wissen alles besser

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  2. Mark sagt

    Jetzt gleich nochmals einen Beschwerdebrief an den Rundfunkrat, diesmal betrifft es das ZDF und unseren guten alten Bekannten Hannes Jänicke, der in seiner bekannt populistischen Lügenmanier gestern eine Auftritt im hinlegte, der nur noch als widerwärtig bezeichnet werden kann. Entsetzt muss man darüber sein, dass die Regiesseure solcher Propagandastreifen immer wieder Berufkollegen finden, die in die Rolle der Kameradenschweine und Brunnenvergifter schlüpfen!
    Auffällig ist die anlasslose Häufung des Bauernbashings in dieser Woche. VdL mit ihrer Hetzrede, darauf folgend die Regierungssender mit ihren Propagandafilmchen, bestimmt folgen jetzt die Printmedien. Es ist ganz offensichtlich, dass hier eine Kampagne angezettelt wird, um von den tatsächlichen Problemen und dem kläglichen Versagen der Politik dabei abzulenken!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Jaennicke ist ein Narzist und hat enormes Geltungsbedürfnis. Außerdem rechtfertigt er seine schlechte Ökobilanz seit seiner Geburt mit dem bashen der konventionellen Landwirtschaft.
      Vielleicht kommt ja irgendwann ein metoo- Vorgang auf ihn zu…..wer weiß? Zuzutrauen ist es ihm. Wünschen möchte ich es ihm natürlich nicht.😎

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      • Arnold Krämer sagt

        Die Kritik an der konventionellen Landwirtschaft kommt nicht selten (meistens) hochmoralisch daher. Sie sagt meist mehr über den “Sender” als über die “Adressaten” aus.
        Philipp Hübel spricht in in seinem gleichnamigen Buch von “Moraltheater”, das ich hier noch einmal ausdrücklich empfehle.
        Jaenicke, Furtwängler und vielen anderen geht es nur/überwiegend um moralische Selbstdarstellung. Sie senden “billige Signale”, die sie nichts kostet, da sie weiter um die Welt jetten und ihren Lebensstil nicht wesentlich ändern. Dabei nutzen sie und die darbietenden Platformen (ARD, ZDF und andere) ihr soziales und erotisches Kapital.

        “Moral ist die Währung der Stunde”

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      • Frank sagt

        Der Jaenicke hat doch seine Strafe schon. Wenn der nur die Hälfte seiner Panikmeldungen selber glaubt, sind sein Leben und sein Geisteszustand doch zwingend kaputt.
        “wagt der Schauspieler und Umweltaktivist ein Selbstexperiment” und lässt sein Blut testen, was bekanntlich heutzutage ein Wagnis sondergleichen ist.
        Ergebnis: alle Schadstoffe drin … gut, weil ihm ja sowieso nicht zu helfen ist bei Behauptungen wie “Wenn ich mein Weinchen trinke, trinke ich eigentlich Rohrreiniger“. Prost!

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        • Reinhard Seevers sagt

          Jaenicke ist in einem Alter, wo er sich entscheiden muss: ewige Jugend und Schönheit als Selbstbetrug oder Anerkennung des Alterns und Näherkommen des Siechtums. Auch er ist sterblich, das will er nur noch nicht so richtig an sich rankommen lassen. NOCH umflirren ihn die weiblichen Anhänger….glaubt er.
          Schauspieler eben.

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      • evo.... sagt

        https://weltvermoegen.de/hannes-jaenicke-krankheit/

        Der Jaenicke macht ein Geheimnis um seine Krankheit. Vor ein paar Tagen habe ich gehört er hätte schon mit Anfang 20 eine Autoimmunkrankheit bekommen.

        Damit wäre er dann wieder ein typischer Fall dafür, dass kranke Leute ihr Heil dann bei Bio suchen. Etwas Placebo-Effekt wird wohl auftreten und sie fühlen sich besser. Meistens kommt dann auch noch eine allgemeine Umstellung der Lebensweise hinzu ,die ein besseres Befinden fördert und sie meinen Bio sei die Ursache dafür. Glaube ich aber nicht.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Schauspieler, Medienschaffende im Allgemeinen haben immer (häufig) den Drang zur Selbstinszenierung. Man muss sich nur die talkrunden ansehen, wo sich die Menschen ständig selber feiern und auf die Schulterklopfen, anerkennend nicken und verständnisvoll schauen. Da labern sie dann Dinge, die sie eigentlich gar nicht vertreten, nur um im “richtigen” Licht dazustehen. Für mich ist das inzwischen eine reine Heuchelei…..

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  3. evo.... sagt

    Die Frau hat sich auch ihre Gesprächspartner so ausgesucht . dass sie zu ihrer Meinung passen. Und dann wird alles noch zurecht geschnitten. die hätte sich auch mal mit Udo Pollmer unterhalten können. Ich hatte was in Erinnerung, dass er gegen Soja ist und das gefunden:

    https://www.youtube.com/watch?v=E5Qe1DlWzIY

    Da habe ich Galgenhumor entwickelt. Hat jemand mal die Auswirkungen von Soja auf die Insekten auf dem Bio-Soja-Acker untersucht?

    Die Mitfinanzierer des ÖRR hätten auch das Recht zu erfahren wie viel Fr. Furtwängler an dem Film verdient hat.

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  4. Ex-Baumschuler sagt

    Rundfunkrat, Ethikrat, geplanter Corona-Bürgerrat, EU-Rat – die verfinden sich alle räterisch.

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  5. Thomas Bröcker sagt

    Hier nochmal die Publikation von 21 Wissenschaftlern eines Projektes der Uni Würzburg:
    (Nature Communication 12.10.2021) dankenswerterweise von Willi vor einiger Zeit hier vorgestellt.
    “Zusammenhang von Insektenbiomasse und -reichtum mit der Landnutzung entlang eines Klimagradienten ”
    Kernergebnisse:
    – naturbelassene Landschaften haben die höchste Artenvielfalt
    – Von intensiven Land- und Forstwirtschaftlichen Anbauverfahren geprägte Landschaften
    haben die höchste Insektenmasse
    – Siedlungs- geprägte Landschaften haben eine höhere Biodiversität als
    landwirtschaftlich geprägte, aber eine deutlich geringere Biomasse
    – Studien, insbesondere aus UK, sehen den Massenrückgang bei Insekten eher in
    Siedlungsgebieten (47 Jahre Beobachtungen z.B. bei Motten)

    Diese Untersuchungen stehen im Widerspruch zu der (statistisch unzulässigen) Extrapolation der Daten der Krefeldstudie (Halmann u.A. 2017) auf die gesamte Landwirtschaft.

    Warum schaffen es solche (methodisch extrem gut angelegten) Studien nicht in die Medien ???

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    • Bauer Willi sagt

      Thomas, warum die nicht in die Medien kommen? Weil niemand das will! Der Aufregungskoeffizient ist nicht hoch genug!

      Ich habe vor Botaniker referiert und die englische Studie erwähnt. Antwort: „die interessiert mich nicht“.
      Dann ist jeder Dialog sinnlos.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Interessant war gestern Abend 20.30. die Sendung “Die Bodenretter, ackern mit Zukunft” (RBB).
        Da geht es schon mal darum den Begriff “Regenerative Landwirtschaft”, wie auf dem Bio-Bauerntag Brandenburg vor 3 Wochen gefordert, vorbeugend umzudeuten und zu framen. Es wird explizit gesagt, dass “regenerativ” ja von “reparieren” kommt und dass die konventionelle Landwirtschaft mit ihren ausgelaugten zerstörten Böden ja durchaus einen “Reparaturbedarf” hat.
        Als Alternative wird Agroforst gezeigt (in dem Falle mit einem für mich überzeugendem Konzept). In Bezug auf Bio wird ein Bio-Gemüse -Betrieb gezeigt, der fast ausschließlich auf Folie und Meypex anbaut.
        Der darf dann verlautbaren, dass der Begriff regenerative Landwirtschaft für Bio viel zu niedrieg angesetzt ist, weil er ohnehin viel besseren Boden hat (durch seine Art zu arbeiten) und keiner “Reparatur” bedarf.
        Die dritte Variante war ein Betrieb der vollauf eigene Kompostierung setzt … mit täglicher Belüftung (also einer, der 75 – 80 % des Kohlenstoffs des Ausgangsmaterials in die Luft bläst).
        Ich find es erstaunlich, wie das in dieser kurzen Zeit Eingang in das RBB Programm gefunden hat. Das spricht dafür, dass sowohl der FÖL, als auch die geneigten Landtagsabgeordneten (z.B. Sascha Phillip SPD) einen sehr direkten Draht zum ohnehin verframten RBB haben. Die sind da sehr viel wendiger und schneller in der Öffentlichkeitsarbeit als unsere Verbände.

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        • Mark sagt

          Alles was ich bisher über regenerative Landwirtschaft mitbekommen habe (ich erhebe keinen Anspruch auf vollumfängliches Wissen über RL) ist Stuss, vertreten von Scharlatanen. Die arbeiten mit genau demselben Framing wie die Bios, nämlich alles was die konventionelle LW so macht ist falsch und schädlich, Die Lösung ist dann Komposttee und Bruderpflanzen für die Kulturpflanze…… Also dem BioFraming das RL-Framing entgegenzusetzen ist für mich den Teufel mit dem Belzebub austreiben.

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          • Thomas Bröcker sagt

            Ok. Ich habe mir das nochmal angesehen. Das ist ja zum Teil tatsächlich ähnlicher Hokus-Pokus wie bei Demeter. Ich hatte nur gedacht, da der Begriff noch nicht definiert ist, könnte man da etwas Vernünftiges draus machen. Aber da ist tatsächlich schon wieder viel zu viel Erzählung unterwegs.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ich glaube mittlerweile, man sollte die selbsternannten Weltretter einfach labern lassen und nicht mehr darauf reagieren. Null Resonanz und null Widerspruch ….einfach arbeiten und schauen. Die Welt, Europa und Deutschland sind derzeit in einer derartigen Zerrissenheit unterwegs, dass es schon dafür nicht genügend Energie gibt, einen Kurs zu finden.
          Die nächsten Jahre werden komplett neue Konstellationen und Unsicherheiten bringen, da bin ich sicher.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Warum schaffen es solche (methodisch extrem gut angelegten) Studien nicht in die Medien ???”

      Vielleicht hat Ulrike Guerot ja Recht, wenn sie fragt, wer oder welches Kapital die Medien so steuert, dass ein “Herrschaftsfreier Diskurs ” nach Habermas immer unmöglicher wird. Cui bono?
      Wenn ein Herr Schwarz als reichster Deutscher 44 Milliarden Vermögen besitzt, dann ist leicht deutbar, wer Richtungen mindestens beeinflussen kann.

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    • Frank sagt

      “Artenvielfalt, Insektenmasse, Biodiversität, Biomasse”
      und schon wären Macher und Zuschauer verwirrt und überfordert. Wer ist denn nun der Schuldige? Das muss man schon ein bisschen klarer herausarbeiten.
      Furtwängler, Exfrau von Burda dem reichsten Verleger Deutschlands, dürfte das mediale Spiel doch kennen. Wenn nicht, dann finden sich Helfer.

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  6. evo.... sagt

    Aussage Furtwängler:

    Obwohl ich meinen Garten immer mehr danach ausgerichtet habe, ist auch hier offensichtlich, dass es Jahr um Jahr immer weniger Hummeln und Schwebfliegen gibt.”

    Das ist doch auch ein Indiz, dass die Konzentration auf die Insektizide den Blick auf die wirklichen Ursachen vernebelt. Oder, obwohl wir seit Jahrzehnten immer mehr Ökolandbau haben ist es nicht besser, sondern schlechter geworden.

    Ich habe was von einer “Temperaturwaage(?)” aus den Biologiebuch meiner Tochter in Erinnerung. Wikipedia bietet da dies an:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Thermoregulation

    In dem Zusammenhang fällt mir ein, wie sich die Schmetterlinge auf die Feuchte gestürzt haben, als ich 2018 mit Bewässerung auf meinem Gemüseacker begonnen habe. Oder das Mismatch von Heringslarven und ihrer Nahrung in der Nordsee:

    https://www.tagesschau.de/wissen/klima/natur-tiere-erwaermung-rhythmus-101.html

    Sowas kann doch auch mal an Land passieren. Oder Reifenabrieb. War immer Sommer einige Tage in Kehlheim. Am Friedhof sind wir beim wandern auf einen Einheimischen gestoßen. Im Zusammenhang mit “Waldfriedhof” hat er uns auf das Absterben der Buchen hingewiesen. Das ist dann auch wirklich auffällig.

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    • Bauer Willi sagt

      @evo,
      In nassen Jahren gibt es in der Regel mehr Insekten, weil die Bedingungen besser sind. Auch ein Grund, warum es große Schwankungen in der Population gibt.

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      • Pälzer Buh sagt

        Warum haben Sie nicht österreichische Insektenstudie mit veröffentlicht oder denen gleich im Anhang dazu gesetzt? Jedenfalls Beschweren Antoni R. Lee und einige Namhaften Leute vom LSV- Deutschland. Eine Studie die es so in dem Umfang in der EU nicht geben hat. So deren Aussage.
        Ich habe diese nur Überflogen.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Haben Sie dazu mal einen Titel, eine Überschrift oder Quellenangabe ?
          Solche Dinge gehen manchmal an einem unbemerkt vorüber, zumal sie ja auch nicht in dem Maße öffentlich gemacht werden wie solche Mainstream – Bestätigungs- Machwerke wie die von Frau Furtwängler.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Habe die Studie gefunden … sehr interessant … in den letzten 30 Jahren kaum Veränderungen in der Masse und Artenanzahl … aber Verschiebung in Richtung wärmeliebender Arten. wie zu erwarten: bewirtschaftete Wiesen (Bergregionen extensiv) haben eine deutlich höhere Biodiversität als die naturbelassenen .

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  7. Arnold Krämer sagt

    Was soll man davon halten, dass zeitgleich mit der Veröffentlichung der von der Bundesregierung finanzierten Studie zur Biodiversität ein bekanntes Fernsehgesicht (Furtwängler) einen angeblichen Wissenschaftsfilm präsentiert, der die bekannten und immer wiederholten Vorwürfe gegen die (konventionelle) Landwirtschaft zum Thema hat.

    Das ist medialer, abgestimmter „Kampagnebetrieb“.

    Besonders fragwürdig werden Bericht und Film dadurch, dass die Professorenstudie keine echte wissenschaftliche Basis hat. Ich zitiere hier jetzt mal aus „proplanta“:
    https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/umwelt/wer-ist-fuers-artensterben-verantwortlich_article1727744483.html

    „Großteil der Daten kommt aus Ehrenamt

    Für die Analyse haben die Autoren den Wissensstand zu den fünf Hauptlebensräumen in Deutschland – Agrar- und Offenland, Wald, Binnengewässer und Auen, Küsten und Küstengewässer, urbane Räume – zusammengetragen. Studien wurden ausgewertet und Zeitreihen der biologischen Vielfalt zusammengestellt. Fast alle Daten, die Auskunft über den Stand der Artenvielfalt geben, kommen den Autoren zufolge aus dem Ehrenamt. Repräsentative Langzeitbeobachtungen gebe es auf behördlicher Ebene kaum. Der Bericht wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert“.

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  8. Thomas Bröcker sagt

    Noch eine kurze Bemerkung zu einer Beobachtung am Rande.:
    Ich war am Wochenende wieder mal in der Uckermark unterwegs. Da gibt es in Teilen ja eine gute und vernetzte Landschaftsstruktur mit viel Wald und Wasser. Da ist sozusagen schon viel “re-wilded”. Das Problem ist nur, die Kraniche, Gänse, Kormorane fühlen sich in Schilf und Dickicht wohl, nur zum Fressen fliegen sie dann auf die Felder der Landwirte oder an die Zuchtteiche der Binnenfischer.. Ist ja auch sooo ein tolles Nahrungsangebot. WIR füttern die mit und nicht irgendwelche “Natur”. Die Felder sind teilweise so voll mit Gänsen und anderen Vögeln, dass man das Grün nicht mehr sieht. Ein Landwirt erzählte mir, dass die Wölfe (in der Nähe der Brohmer Berge) am Tage, wie sonst die Füchse und Störche, in der Pflugfurche hinterm Traktor herlaufen und sich die Mäuse holen. Die haben keine Angst mehr vor den Menschen.
    Mit der ganzen “Wiederherstellung” der Natur holen wir uns auch eine Vielfalt an großem und kleinem Getier an den Hals. Unsere Vorfahren wussten noch um die Gefahren des Unkrautdrucks und des Massenauftretens bestimmter Insekten (z.B. Brachkäfer).
    Bei dem heutigen Eia-Popeia wird völlig vergessen, dass man das auch kontrollieren und regulieren muss.
    Noch haben wir die Werkzeuge dazu (Flinte und Pflanzenschutzmittel) … aber bald nicht mehr. Dann “Gute Nacht Marie” … wie man so schön sagt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      OT, ……in unserer Stadt hat man seit einiger Zeit extreme Probleme mit Ratten…die laufen den Leuten schon am hellichten Tag über die Füße. Große Empörung all überall. Der Kammerjäger und die Stadtverwaltung kommen nicht hinterher.
      Ich hätte eine alte Idee, wie man dieses Problem lösen könnte: Für jeden abgelieferten Rattenschwanz bekommt der Bürger 10€. Das Problem würde von ganz bestimmten Bevölkerungsgruppen professionell gelöst. Aber heee, das ist sowohl Menschenunwürdig, als auch Tierschutzwidrig…..also, weiter Beschweren! Schland, Schland über alles!😎

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  9. Frank sagt

    Das letzte Mal, wo Briefeschreiben von Hinz&Kunz noch was genützt haben soll (und ich weiß nicht einmal ob es nur eine Legende ist) soll in der DDR gewesen sein.
    Da haben manche Leute wohl Erfolg mit Briefen an ganz oben gehabt und damit das eine oder andere bewirkt. Z.B. nach langem vergeblichen Warten eine Badewanne erhalten.

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  10. Peter sagt

    Die Kommentar-Funktion zu dieser Sendung ist noch offen, dort sollte die Beschwerde (auch) rein.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Es gibt 139 Studios, Korrespondentenbüros, Regionalstudios übers Land verteilt. ergo 139 Anlaufstellen, um eine Ladung organischen Düngers abzukippen. 🤡 Öko für alle!
        DAS sollte am Besten wirken oder?

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      • Frank sagt

        Zuschauerbriefe oder auch Programmbeschwerden sind doch kein irgendwie besserer “offizieller Weg”, zumindest nicht in dem Sinne, dass sie mehr Beachtung oder gar Berücksichtigung erhalten als (genauso offizielle) Kommentare im Neuland, die ihrerseits, falls nicht wegmoderiert, mehr Leute mitbekommen können. Man bekommt eine Antwort und fertig.
        Wenn man das irgendwie mit einer wenigstens höheren Lästigkeit versehen will, muss man schon die Spielregeln des ÖRR erfüllen, sonst ist es ganz fix nur eine “allgemeine Programmkritik”, die irgendwer mit Musterschreiben 3B beantwortet.
        Mit einer anerkannten Beschwerde eranstaltet der Sender halt etwas mehr Bohei. Das ist wie der Unterschied zwischen normaler Beschwerde und Vorstandsbeschwerde anderswo, das Ding dreht eine Extrarunde.
        Allerdings hörte man auch von massiven, stark ausgearbeiteten Programmbeschwerden (z.B. wegen politischer Ausgewogenheit), die bekanntlich auch zu nichts führten. Da wird eben mit Musterschreiben 3C und zwei individuellen Sätzen geantwortet.

        Hier mal die Vorstellungen eines ÖRR-Senders, zu Programmkritik/Programmbeschwerden.
        https://www.swr.de/gremien/rundfunkrat/ablauf-beschwerdeverfahren-100.html

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        • Bauer Willi sagt

          @Frank
          Jeder weiß, welche Antwort auf eine solche Beschwerde bekommt. Es stellt sich nur die Frage, welche anderen Möglickhkeiten es gibt, sich zu äußern. Mit dem Trecker in den Sender fahren? 🙂

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          • Reinhard Seevers sagt

            Rukwied ist doch Mitglied im Rundfunkrat des SWR….ergo, kann der Kollege doch mal die Eier haben und dort auftreten oder nicht?🤔

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            • evo.... sagt

              Unrealistisch Herr Seevers. Der BV will auch die Bio-Bauern vertreten, die von dem System profitieren. Und 2. sind die Höfe der BV-Führung groß genug um in dem System zu überleben. Und 3. hat auch der BV (wie die NGO´s) keine validen Informationen.

              Also ruhig bleiben

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            • Wolfsfeind sagt

              ich sehe schon die Überschrift
              Rüpelhafte Randale Rukwied tritt Tüte des SWR ein
              ich schätze aber ich müsste es selber machen gut das ich von dort keinen Empfang habe

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          • Peter sagt

            §56 Gegendarstellung
            (1) Anbieter von Telemedien mit journalistisch-redaktionell gestalteten Angeboten, in denen insbesondere vollständig oder teilweise Inhalte periodischer Druckerzeugnisse in Text oder Bild wiedergegeben werden, sind verpflichtet, unverzüglich eine Gegendarstellung der Person oder Stelle, die durch eine in ihrem Angebot aufgestellte Tatsachenbehauptung betroffen ist, ohne Kosten für den Betroffenen in ihr Angebot ohne zusätzliches Abrufentgelt aufzunehmen. Die Gegendarstellung ist ohne Einschaltungen und Weglassungen in gleicher Aufmachung wie die Tatsachenbehauptung anzubieten. Die Gegendarstellung ist so lange wie die Tatsachenbehauptung in unmittelbarer Verknüpfung mit ihr anzubieten. Wird die Tatsachenbehauptung nicht mehr angeboten oder endet das Angebot vor Aufnahme der Gegendarstellung, so ist die Gegendarstellung an vergleichbarer Stelle so lange anzubieten, wie die ursprünglich angebotene Tatsachenbehauptung. Eine Erwiderung auf die Gegendarstellung muss sich auf tatsächliche Angaben beschränken und darf nicht unmittelbar mit der Gegendarstellung verknüpft werden.
            https://www.urheberrecht.org/law/normen/rstv/RStV-12/text/2009_06.php

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          • Frank sagt

            @ Bauer Willi
            Was tun? Das mit dem Trecker hilft da nicht, es sei denn, es werden hunderte.
            Es ist das alte Lied, im Rahmen der gesetzten Rechtsordnung kann man denen gar nichts und auch hier hilft CDU wählen nicht.
            Außerhalb kann man die Herrschaften am ehesten mit dem Beitrag ärgern.
            Unregelmäßige variierende Teilzahlungen kann man sogar so einrichten, dass man alles fristgemäß gezahlt hat und der Beitragsservice hat trotzdem den Aufwand. Ich weiß, ein schwacher Trost.

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    • Bauer Willi sagt

      @Peter
      habe trotzdem einen Kommentar abgegeben. Ganz anders als die üblichen “Jubelgesänge” über die doch so wichtige Sendung.
      Danke für den Hinweis, geht wirklich sehr schnell und einfach.

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      • Karl Timme sagt

        Willi, dein Kommentar wurde von der ARD beantwortet:

        “**DasErste: Wir rufen Sie freundlich dazu auf, Ihre inhaltliche Kritik im Detail konstruktiv über o. a. Webformular an die Zuschauerredaktion zu senden. Ihr Anliegen kann dann der Fachredaktion des Beitrags zur Prüfung und Stellungnahme übermittelt werden. Die Kommentarspalte an dieser Stelle bietet dafür keinen Platz.”

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      • Jockel sagt

        Interessant ist dabei der – bislang nur hier – angehängte „Belehrungskommentar“ von DasErste. Das vorbereitete Formular für eine Bewertungsmöglichkeit der Sendung passt da auch ins Gesamtbild.
        (Screenshots liegen vor)

  11. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen Ich werde später zu einem Brief losschicken ich hatte ein wenig den Eindruck dass die Furtwängler zusammenhängt mit dem Heiner Lauterbach der auch mal sehr viel Quatsch erzählt und der Landwirtschaft schadet sowas sollte man immer in der Öffentlichkeit kund tun
    so ein Blödsinn schade der Landwirtschaft dir eigentlich alles tut um die Umwelt zu schonen und die Bevölkerung mit guten Lebensmitteln ernähren willi
    diesen Beitrag werde ich auch sehr viele Landwirten weiterleiten damit sie auch tätig werden schönen Tag

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  12. Thomas Bröcker sagt

    Solange wir mit unseren eigenen Vertretungen nicht die Daten und Möglichkeiten nutzen dem Anti-Pflanzenschutzwahn entgegenzutreten, bleiben einzelne Briefe, an den Rundfunkrat, an Zeitungen, an sonst wen, wirkungslos.
    Ich bin eigentlich immer noch fassungslos, dass Daten, die vorliegen (10 Jahre Insektenmonitoring im Obstbau des mittleren Elbtals; Vergleichende Untersuchungen über das Biodiversitätsprojekt der FG Obst im Zentralverband Gartenbau … das allein mit 1,2 mio € finanziert war) nicht entsprechend wirkungsvoll medial verwertet werden.
    Es kann nicht sein, dass das allein unter der Rubrik “Vielfalt statt Einfalt” in der Fachzeitschrift “Obstbau” Bröckchenweise veröffentlicht wird.
    Das Ergebnis ist nämlich, dass sich die Produktionsflächen des produktiven Bio-Anbau´s nicht oder kaum von denen des modernen konventionellen Anbau´s unterscheiden.
    Trotz des (neben Hopfen) höchsten Behandlungsindexes in beiden Systemen werden über 1.700 Insektenarten nachgewiesen. Es ist vor allem die Dauerhaftigkeit der Strukturen, die diese Vielfalt schafft.
    Das ist sicher eine Besonderheit des Anbau´s von “Dauerkulturen” wie schon der Begriff nahelegt. Das ist nicht so einfach auf die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht zu übertragen. Aber den derzeitigen Angriffen auf den Pflanzenschutz und seine angebliche “Hauptwirkung” auf das Insektensterben könnte so Paroli geboten werden.
    Da der obige Brief ja aus dem Obstbau kommt, bitte ich auch um solche Briefe an die berufsständischen Vertretungen desselben. Es kann nicht sein, dass die Angst davor eine Säule der Marktabgrenzungserzählungen auch des Bio-Obstanbaus zu gefährden, nicht endlich auf frontale Attacke gegen diese “Pestiziderzählungen” geht.
    Ich werde beides tun (Rundfunkrat und ZVG) und bitte darum auch die Berufsverbände unter Druck zu setzen.

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