Bauer Willi
Kommentare 168

Lieber Bauer Willi…

Auf den “Verbraucherbrief” habe ich von einem Mitbürger eine verspätete Antwort  bekommen:

Lieber Bauer Willi, Heute habe ich dermaßen die Schnauze voll. Habe heute Morgen die Tageszeitung gelesen: Pestizid-Spuren in Muttermilch gefunden, so die Überschrift. „Danach wurde in einer Stichprobe von stillenden Frauen das Pflanzschutzmittel Glyphosat gefunden-eine höhere Konzentration als in Trinkwasser zulässig. Dieses Mittel kommt seit 1974 vor allem bei der Unkrautbekämpfung zum Einsatz und wird bei der Reifung von Getreide und Raps verwendet. Ob Glyphosat krebserregend ist, ist bisher nicht geklärt, obwohl die Welthandelsorganisation WHO im März dieses Jahres das besagte Mittel bereits als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufte.“ Und verwendest Du Glyphosat? Du hast geschrieben, dass Du Kinder hast. Hättest Du gewollt, dass Glyphosat durch das Blut Deiner Frau und Deines Ungeborenen fließt? Mit der Lebensmittel verarbeitenden Industrie seid Ihr es, ja, genau IHR, die dafür verantwortlich sind, dass wir uns täglich immer mehr vergiften: Lebensmittelallergien, und -unverträglichkeiten, Antibiotikaresistenzen, Pestizide in unserer Muttermilch und weitere durch Eure Nahrungsmittel verursachten Schäden an unserer Körpern und in unseren Nervensystemen.

Lieber Bauer Willi, In Deinem Artikel vom 19.01.15 beschwerst Du Dich darüber, dass wir uns über die chemische Düngung auf Deinen Feldern beschweren. Deutschland hat in Europa die höchste Nitratbelastung in den Böden und im Grundwasser vorzuweisen. Hauptverantwortlich dafür seid Ihr Landwirte. Und warum? Richtig: wegen ÜBERdüngung! Aber Ihr seid da ja beratungsresistent und wehrt Euch gegen strengere Regeln. Na wenigstens habt Ihr ne starke Lobby. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass es nach wie vor einen regelmäßigen Überfluss von Butter und Milch gibt, wovon letztes dann mal gerne in Hunderttausenden von Litern einfach so weggeschüttet wird, um einen konstanten Preis im Supermarkt zu halten. Macht schon Sinn …Da Du, lieber Bauer Willi als Unternehmer mit „Gewinnen“, „Erträgen“ und „Erlösen“ hantierst, probier’s an dieser Stelle doch einfach mal mit „Überangebot“ bzw. einen ausgewiesenen „Mangel an Nachfrage“ …

Lieber Bauer Willi, IHR, ja, immer noch IHR, seid es, die frisch geschlüpfte Küken schreddern (in Deutschland jährlich mehr als 50 Millionen), weil sie ein für Euch unbrauchbares Geschlecht haben. Während dieser Zeit pumpt ihr die Tiere mit Mastfutter zu, bis sie allein von der Stange fallen oder sich kaum noch bewegen können. Ist praktisch: Denn ob im Dunklen, in ihren Fäkalien, ob blutend, halb totgetreten oder bereits verendet. In Euren Ställen ist kein Platz für eine natürliche Lebensumgebung. Auch die Zudröhnung mit Antibiotika darf nicht fehlen. Genau mit diesem Antibiotika, dass wir beim späteren Verzehr ahnungslos zu uns nehmen, da dies merkwürdigerweise nicht hinten auf der Packung steht. Aber macht ja auch nix. Die ein oder andere Antibiotikaresistenz verträgt man schon …bis irgendwann nicht mehr…

Lieber Bauer Willi, Du beschwerst Dich über uns ahnungslose Kunden, die nur billig wollen und keine Qualität. Du solltest froh sein. Sehr froh sogar über Deine jetzige Situation. Wenn es nach mir ginge, dürftest Du Deine lebensverachtende Massentierhaltung nämlich einstampfen. Und zwar lieber heute als morgen. Auch müsstest Du den Tieren eine angemessene Lebensdauer zugutekommen lassen, bevor Du sie schlachten darfst. Und parallel dazu, lieber Bauer Willi, würde ich Dir Kontrollen zur Überprüfung der Einhaltung auferlegen, sodass Dir in regelmäßigen Abständen mal jemand auf die Finger klopft. Das muss sein, weil ich kein Vertrauen mehr in Dich habe. Auch müsstest Du auf jeder Packung Fleisch schreiben, wie Dein Tier gezüchtet und mit welchen Medikamenten vollgepumpt wurde. Dasselbe gilt für Dein Obst und Gemüse im Hinblick auf Deine Pestizid-Kanone. Letztendlich solltest Du froh sein, dass Dir die noch so „klugen Politiker“ bzw. „schlauen Journalisten“ oder irgendein „ahnungsloser Verwaltungsfuzzi“ nicht die Daumenschrauben anziehen. Denn darauf kannst Du Dich verlassen: Ich würde es. Sofort. Von mir aus darf jeder Landwirt werden. Aber nicht jeder Landwirt bleiben. Für mich hast Du bei wiederholtem Verstoß, ob fahrlässig oder gar vorsätzlich gegen das Leben von Mensch und Tier Deinen Hof zu räumen. Weil Du mit Deiner Arbeit eine Gefahr für die Gesellschaft bist. Darauf darfst Du diesmal Gift nehmen!

Also, lieber Bauer Willi, sei froh über die Politiker, Journalisten, Verwaltungsfuzzis, sei froh, dass Dein Berufsstand einer starken Lobby angehört, und sei froh, dass der Verbraucherschutz in Deutschland kleingeschrieben wird!

Das musste jetzt einfach mal gesagt werden.

Euer Verbraucher Christian

 

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168 Kommentare

  1. QuakQuak sagt

    Es macht keinen Sinn, Verbraucher zu beschimpfen. Wenn die Grünen hingehen und bar jeglicher wissenschaftlicher Minimalstandards ein paar Muttermilchproben bei Bekannten und Verwandten einsammeln, diese in irgendein Labor schicken und dann bundesweit mit den Ergebnissen Panik schüren, dann müsste die Republik mit dem Finger auf die Bundespartei zeigen.

    Wenn fast alle Medien hingehen – Print, Funk, Online – und ungeprüft die Pressemeldung der Grünen übernehmen, ist die 4. Gewalt im Lande zur Verantwortung zu ziehen. Schließlich gilt immer noch: Stand ja in der Zeitung, kam im Fernsehen, habe ich im Internet gelesen.

    Wenn Nichtregierungsorganisationen ihre Spendenkassen mit unwissenschaftlichen Angstkampagnen schüren, sind Vereine wie der BUND oder das Münchener Umweltinstitut oder Greenpeace zur Verantwortung zu ziehen. Unter anderem.

    Wenn Politiker hingehen und das Fürsorgeprinzip wie die Sau durchs Dorf treiben für etwas, das wahrscheinlich krebserregend ist (IARC, WHO) bei zahlreichen gegenteiligen Aussagen, aber bei definitiv krebserregenden Dieselabgasen (IARC) keinen Mucks sagen, dann liegt da etwas völlig im Argen. Und Politiker wie Umweltministerin Barbara Hendricks sind zur Verantwortung zu ziehen.

    Weiter unten zwei Links – bzgl. der volksverdummenden Muttermilchstudie zu einem Beitrag (von lediglich zweien), in dem Journalisten mit Sachverstand die Grünen-Pressemitteilung geprüft haben. Sinnigerweise Wissenschaftsjournalistinnen. Das Resultat ist eindeutig. Der zweite Link zur ebenfalls volksverdummenden Bierstudie des Münchner Umweltinstitutes wurde im Wissenschaftsmagazin Spektrum online veröffentlicht.

    http://www.stern.de/gesundheit/glyphosat-in-muttermilch–die-umstrittene-stichprobe-der-gruenen-6324356.html
    http://www.spektrum.de/news/meinung-glyphosat-im-bier-die-klickmaschine/1400943

    Mehr zum Thema Glyphosat lesen kann man bei http://www.schillipaeppa.net (Landwirtin/Philosophin Susanne Günthter) bzw. im Blog des Wissenschaftsjournalisten Ludger Weß http://ludgerwess.com/

    Mittlerweile mehren sich weltweit die Stimmen von Wissenschaftlern, die sagen: Glyphosat ist bei sachgemäßer Anwendung sicher. Unter anderem sind dies:
    das deutsche BfR;
    die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA;
    WHO | Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR);
    eine regionale Einrichtung in Kanada, deren Glyphosat-Evaluierung New Brunswick Review gestützt wird von einem Wissenschaftler, der an der IARC-Evaluierung beteiligt war (!) (http://www.cbc.ca/news/canada/new-brunswick/nb-glyphosate-john-mclaughlin-1.3730646);
    dann wäre da eine Veröffentlichung von Wissenschaftlern, die die IARC-Einschätzung untersucht haben: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27552246 und zu dem Ergebnis kommen: (…) It is shown that the classification of glyphosate as a probable human carcinogen was the result of a flawed and incomplete summary of the experimental evidence evaluated by the Working Group.(…);
    etc.;
    Mehr Material mit regelmäßigen Updates veröffentlicht der Risk Monger in seinem Blog (auch bei Facebook): https://risk-monger.com/

    Das, was hierzulande (oder auch in Frankreich) in der Glyphosatdiskussion abgegangen ist, ist zutiefst unwissenschaftlich und faktenfrei. Dass die Dosis das Gift macht, hat kaum einen interessiert. Theoretisch kann jeder Mensch sich mit Aspirin umbringen. Verbieten? Dass Glyphosat unbedenklicher ist als das im Biolandbau zulässige Schwermetall Kupfer – ist das außer in Fachkreisen irgendwo angemessen debattiert worden? Hat irgendjemand – außer Fachleute – verstärkt auf den enormen Wert von Glyphosat hingewiesen? In der Schweiz bzw. Deutschland haben zahlreiche Biobauern aktuell witterungsbedingt Missernten hinnehmen müssen. Konventionell wirtschaftende Landwirte hatten nicht annähernd dramatische Einbußen. Die “gute alte Missernte” – wollen wir die wieder haben?

    Ich nicht. In meinem Studium bin ich hier und da mit dem Thema Missernten bzw. Hungersnöte in Kontakt gekommen. Und da ich mir ferner darüber im Klaren bin, dass mein Essen nicht im Supermarkt wächst, kann ich kurz und bündig sagen: Ich stehe auf den Methoden der konventionellen Landwirtschaft!

    • Stadtmensch sagt

      Tja, so is das leider:
      “Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden. Die Klugheit steht zurück, um zu sehen.”

      In einem Punkt gebe ich ihnen recht:
      “Wenn Politiker hingehen und das Fürsorgeprinzip wie die Sau durchs Dorf treiben für etwas, das wahrscheinlich krebserregend ist (IARC, WHO) bei zahlreichen gegenteiligen Aussagen, aber bei definitiv krebserregenden Dieselabgasen (IARC) keinen Mucks sagen, dann liegt da etwas völlig im Argen.”

      • Philip sagt

        „Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden. Die Klugheit steht zurück, um zu sehen.“

        Ich trau mich ja fast gar nicht zu fragen, aber meinen Sie das in Bezug auf den Beitrag QuakQuaks oder in bezug auf die “grünen Studien” ? 🙂
        (die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂 )

        • Stadtmensch sagt

          >>Ich trau mich ja fast gar nicht
          Nur Mut! Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Ich z.B. wage mich mutig in “den Sumpf” der “Spendensammelindustrie” und finde bemerkenswerte Argumente
          http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gid/177/mertens/bt-mais-wirkt-auch-am-ziel-vorbei
          die mich ahnen lassen, dass tumbes Umweltschützer-Bashing reine Zeitverschwendung ist. Aber der QuakFrosch scheint ja noch jung zu sein – die Hoffnung (auf Weisheit) stirbt zuletzt…

          • QuakQuak sagt

            Der QuakFrosch ist alles andere als jung, werter Stadtmensch. Der Frosch hat ein stattliches Alter erreicht. Er gehört einer Generation an, bei der die frühkindliche Prägung noch zu einer Zeit stattfand, als Wissenschaftler die Hosen anhatten – und nicht Aktivisten. Dementsprechend fallen unsere Links auch unterschiedlich aus. Aber der Mainstream ist mit Ihnen, werter Stadtmensch. Die Errungenschaften der Aufklärung sind out, stellt die Fakten an die Wand – und willkommen im Age of Stupid (um mit dem Risk Monger zu sprechen! 😉

            • Stadtmensch sagt

              Ok – bei obrigkeitshörigen Konservativen, die im Patriarchat die einzig vernünftige Gesellschaftsordnung sehen, ist jedes Hoffen vergebens. Als der Glaube an Fortschritt und Wissenschaft noch ungebrochen war, hat man großzügig DDT gespritzt und sich mit Kernkraft eingedeckt. Rachel Carson hat mit Stummer Frühling den Anfang der Öko-Bewegung gemacht…
              Marta Mertens als promovierte Biologin hat bei mir nichts mit Age of Stupid zu tun. Anton Hofreiter nicht und auch Sarah Wagenknecht als promovierter Volkswirtschaftlerin traue ich Sachkompetenz bei Haushaltsdebatten im Plenum zu. Das ist etwas ganz anderes als diese ganzen Titelbetrüger in den Reihen von CDUCSU. Age of Stupid – haha…

          • Philip sagt

            Argumente die ahnen lassen sind, nun ja, das Problem.
            Wären es valide Argumente gäbe es keine Quakquak Beiträge.

            Alter schützt vor Torheit nicht 🙂

          • QuakQuak sagt

            Abgefahren. Ich bin obrigkeitshörig, konservativ und finde das Patriarchat gut. Wow. Das alles machen Sie an meinen wenigen Äußerungen aus, in denen ich mich weder zu meinem Wertekanon äußere, noch meine Meinung bezüglich der Verfasstheit unserer Gesellschaft sage und außerdem beweise, dass ich NICHT mit dem Strom schwimme. Letzteres ist kein stinkiges Eigenlob, sondern lediglich der Tatsache geschuldet, dass in diesem Land jeder ein Outlaw ist, der sich für Glyphosat bzw. die konventionelle Landwirtschaft, UND, Sakrileg, gegen Aktivisten ausspricht.

            Werter Stadtmensch, mit Vorurteilen sind Sie aber ganz schön flott zur Hand, oder? Ich kann mir nicht helfen, aber: Ich finde Ihren letzten Post herrlich spießig! So 68. 🙂

            • Stadtmensch sagt

              Obrigkeitshörig, weil Sie immer noch an “die vierte Gewalt” im Lande glauben und weil sie denken, jemanden zur Verantwortung ziehen lassen zu können.
              Wer von sich behauptet, einen “Wertekanon” zu besitzen ist voll auf Linie mit dem Worthülsengeklimper der Hofberichterstattung.
              Außerdem ist das Muttermilch- und Bierthema hier im Forum schon längst mehrfach durchgekaut worden.
              Meiner Interpretation nach, ist ihr “Wissenschaftler mit Hosen an” nichts anderes als eine unbewusste Affirmation des rational, kühlen (meist männlichen weil – früher) Intellekts im Gegensatz zum Flatterhaften, Impulsiven, Emotionalen einer nichtsnutzigen NGO, deren Vertreter denken, das Leben wäre ein Ponyhof.
              Ja, das alles lese ich aus ihren Zeilen raus. Es kann aber auch sein, dass ich sehr vorgespannt bin. Und natürlich gönne ich ihnen ihre Meinung (mehr ist es für mich nicht).

          • QuakQuak sagt

            Huch. Sorry. Mir ist tatsächlich entgangen, dass gleich zwei Themen hier im Forum fertig diskutiert worden sind. Ich hatte noch keine Zeit, alle Beiträge auswendig zu lernen. Und nett, dass Sie mir eine eigene Meinung gönnen. Das freut mich sehr.

            Ansonsten würde ich Ihnen unverbindlich empfehlen, mal darüber nachzudenken, dass das Leben zu komplex ist für Kaffeesatzleserei. Erst recht wenn es dabei um Menschen geht. Sie kennen mich nicht, ich kenne Sie nicht. Auf dieser Basis jemanden zu beurteilen bringt nichts. Außer Menschen gegen sich auf. Schönen Tag noch!

      • Stefan K sagt

        Ich weiß nicht, warum hier ein Zitat mit Dummheit und Klugheit herangezogen wurde? Halten Sie sich, verehrter Stadtmensch, für klug? Halten Sie QuakQuak für dumm? Da gibt es noch ein schönes Zitat: Ich weiß, dass ich nichts weiß!” Denken Sie mal drüber nach, dürfte bei Ihrer Klugheit ja schnell und einfach gehen.
        Ich jedenfalls kann nur erkennen, dass die Meinung von QuakQuak mindestens! genau so richtig ist wie Ihre, oder?
        Schlussendlich ist es doch immer das gleiche: Irgendjemand (natürliche oder juristische Person) köchelt auf kleiner bis mittelgroßer Flamme ein Thema, bis irgendjemand anderes drauf anspringt. Dann wird die Flamme hochgedreht und die Thematik schäumt über wie Milch. Dann aber, ja dann muss blinder Aktionismus an den Tag gelegt werden, um das gesellschaftlich relevante Thema auch entsprechend abzuarbeiten. Im Moment sind es im Bereich Landwirtschaft eben alle Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Tierhaltungsformen, Lebensstandards, politische Gesinnungen der Landwirte, deren abendliche Lieblingsbeschäftigung usw. In anderen Bereichen ist es Kohle oder teure Autos oder oder oder. Warum lässt man nicht einfach mal den Ball wieder flach gleiten und redet wie humanistisch gebildete Menschen miteinander? Leider scheint das abhanden gekommen zu sein in einer Welt, wo gerechtere Menschen ohne Not andren unerkannt mal so richtig die Meinung geigen können, einfach weil sie es können. Sie müssen nicht, aber sie wollen. Toll, so weit sind wir gekommen in einer so aufgeklärten Gesellschaft!

        • Stadtmensch sagt

          Quakfrosch ist (aus Mangel an Zeit) genau so oberflächlich wie ich. Nur lehne ich mich nicht aus dem Fenster und mache hier den “Opener” mit Bauernbeschimpfung. Wenn er sich für die Seite der “modernen Landwirtschaft”
          (ich sage Nahrungsmittelindustrie) entschieden hat, und meint, NGO oder Umweltschützer wären unnötiger Sand im Getriebe der totalen Verwertungsmaschine, ist es sein Ding. Humanistisch gebildet bin ich leider nicht. Als armseliger MINT-Spezi muss ich das mühsam in meiner Freizeit nachholen. Achso – mein Auto ist über 14 Jahre alt, da bleibt dann auch Geld übrig für die Umweltsanierung.

  2. Claudia Wiemer sagt

    Toll, Verbraucher Christian hat die Gießkanne über alles und alle ausgeschüttet. Wenn man einen konstruktiven Meinungsaustausch haben möchte, dann sind solche Verallgemeinerungen absolut fehl am Platze. Es gibt genug Bauern, die es richtig machen, dafür müssen wir Verbraucher aber auch einen angemessenen Preis zahlen. Das ist das, worum es immer geht.
    Danke an Bauer Willi, der auch solche Briefe veröffentlicht und damit dazu beiträgt, dass über die Themen diskutiert wird!
    @Verbraucher Christian: Es wäre interessant, ob Sie solche diffamierenden Äußerungen auch von Angesicht zu Angesicht gemacht hätten … fast anonym im Internet ist sowas ja immer einfach!

  3. fleckviehzüchter sagt

    Wir Landwirte sind selber schuld!

    Ich habe versucht mirch durch eine großteil der Kommentare zu lesen (Nebenbei bemerkt es wäre leichter wenn zu erkennen wäre in welch zeitlicher Reihenfolge sie abgegeben wurden). Was ich dabei mal wieder feststellen musste wir Landwirte verteidigen uns, wir gehen nicht in die Offensive. Wir und vor allem unserer sogenannten Berufsvertretungen sind es doch die verhindern das der Verbraucher uns Vertrauen kann. Anstatt dem Verbraucher aufzuzeigen was wir alles freiwillig oder unfreiwillig tun um seine Lebensmittel sicher herzustellen, im Gegensatz zu anderen Ländern, jammern wir nur das wir nicht auch mit Hormonen, Glyphosat und Antibiotika hantieren dürfen als gäb es kein morgen. Das muss aufhören, wir müssen dafür Sorge tragen das nicht jeder sich Landwirt nennen darf, der ein Stück Feld bewirtschaftet sondern das dies nur mit entsprechender Ausbildung und Sachkundenachweis möglich ist. Was ich als noch viel schlimmer empfinde ist die Tatsache das Subventionen der EU nur an Fläche gekoppelt sind und sonst gar nichts. Würde bei der Auszahlung der Subventionen auch berücksichtigt wieviele Arbeitskräfte auf dem Hof sind die pflichtversichtert sind in der landwirtschaftlichen Sozialversicherung sähe es mit unserer Tierhaltung viel besser aus, den dann müsste man nicht ständig überlegen wie man mit noch weniger Personal noch mehr Tiere halten kann. Oder weshalb hält man heute Sauen in Kastenständen? Wir Landwirte sind es doch die den Verbraucher darüber aufklären sollten, was unsere Produkte Wert sind, aber nein wir überlassen das lieber dem Handel mit schönen Bildchen und versuchen dann die Kosten zu drücken um noch irgendwie zu überleben.
    So sieht die Realität aus.

    • bauerhans sagt

      “So sieht die Realität aus.”

      nö,das ist deine persönliche meinung!
      subventionen gibts nicht in der landwirtschaft,sondern zahlungen dafür,dass wir die cc richtlinien einhalten.

  4. Stefan sagt

    Ich finde solche aussagen überhaupt nicht schön. Aber wir Landwirte wissen was wir machen und sollten uns nicht von solch einfach gestrickten Menschen die solche hassbriefe schreiben einschüchtern lassen. Solche Menschen gibt es immer wieder aber sie zählen nicht zu normal den verunsicherten menschen. Sie gehören zu denen die glauben nur die Natur sei gut und die Konventionelle Landwirtschaft wird sofort mit massentierhaltung und Umweltverschutzung verbunden .
    Wir sollten wo immer es geht den dialog mit den Menschen suchen und Informieren über das wie, warum und wieso.

  5. Egal, ob falsch oder richtig, ob sachlich oder emotional: es ist die Meinung eines Menschen, der sich betroffen fühlt und der sich die Mühe macht, einen Brief zu schreiben. Viele andere tun dies nicht, sind aber vielleicht ebenso betroffen. Genauso, wie sich viele Landwirte nicht äußern, obwohl sie angegriffen werden.
    Es geht immer wieder darum, im Dialog zu bleiben. Nur, wenn es uns gelingt, nicht zu resignieren, nicht aufzugeben und immer wieder sachlich zu informieren und aufzuklären, haben wir die Chance, Verständnis zu wecken.
    Insofern ist es richtig und wichtig, auch solchen Meinungen Spielraum zu geben. wenn wir schweigen, nichts tun, uns zurückziehen, haben wir verloren.

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Herr Schwintowski
      genau deshalb habe ich den Brief hier auch gebracht. Wenn wir nicht die Meinung unserer Mitbürger kennen und sie nicht ernst nehmen, können wir nicht reagieren. Sachlich zu bleiben und trotzdem die Emotionen in diesem Brief aufzunehmen fällt schwer. Aber es lohnt sich.
      Bauer Willi

  6. Bin schon ausgestiegen an der Stelle “Pestizid-Spuren in Muttermilch gefunden”. Falsch. So etwas ist nie passiert. Das haben die Grünen nach ihrem “Test” sogar zugegeben. Wenn jemand schon falsch so anfängt, kann nachher nicht mehr viel richtiges kommen.

  7. rustikus sagt

    Der polemische, alle Verbraucher in einen Topf werfende Wutbrief eines Bauern wird von einem dieser Verbraucher im gleichen Stil beantwortet – was dem Einen recht ist, ist dem Anderen billig. Doch wie sollte man mit solchen Statements umgehen?
    Ignorieren wäre am einfachsten, hülfe jedoch weder Bauern noch Verbraucher, widerspräche auch dem Anspruch dieser Seite, beide miteinander ins Gespräch zu bringen, um wieder mehr Verständnis füreinander zu finden.
    Ebenso wenig konstruktiv ist die Empfehlung an den frustrierten Verbraucher, es doch mal selbst mit der Urproduktion von Lebensmitteln zu versuchen. Für die erfolgreiche und regelkonforme Führung eines Hofes ist ein so umfangreiches Wissen notwendig wie in wohl kaum einem anderen Beruf. Von der dafür notwendigen Berufung mal ganz abgesehen.
    Brächte es etwas, auf die fachlichen Schwächen einzelner Argumente einzugehen? Für den Moment zweifle ich daran, denn die beiden völlig gegensätzlichen Standpunkte haben mehr mit Emotionen zu tun als mit sachlichen Argumenten. Für mich sind beide Briefe Ausdruck eines massiven Unbehagens gegenüber den jetzigen Zuständen, angefangen bei Tierhaltung und Bodenbewirtschaftung bis hin zur Ladentheke, incl. aller Zwischenstationen und der Preisbildung, die ein Lebensmittel bis dahin durchläuft. Beiden Briefen gemeinsam ist, dass sie Ausdruck einer gewissen Verunsicherung sind, beide sind Ausdruck der Diskrepanz zwischen eigenem Anspruch und wahrgenommmener Wirklichkeit. Bauer Willi möchte umweltschonend und ressourcensparend gesunde Lebensmittel im Stall und auf dem Feld gewinnen, die Kulturlandschaft pflegen und erhalten und vom Erlös seiner Arbeit sich und seine Familie versorgen können. Verbraucher Christian möchte eigentlich genau dasselbe, nämlich Lebensmittel kaufen, wie sie Bauer Willi nach bestem Wissen und Gewissen anbaut und erntet. Und ich bin mir sicher, dass er ihm auch zugesteht, davon leben zu können.
    Ich finde, dass wäre ein guter Ausgangspunkt für weitere Überlegungen und die Suche nach den Störfaktoren, die solche Briefe wie von Bauer W. und Verbraucher C. provozieren.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Verbraucher Christian möchte eigentlich genau dasselbe, nämlich Lebensmittel kaufen, wie sie Bauer Willi nach bestem Wissen und Gewissen anbaut und erntet.”

      Warum unterstellt der Verbraucher Christian dem Bauer Willi und allen Landwirten, dass sie gerade das nicht tun.

      Warum unterstellt er, wir würden den Verbraucher vergiften,

      warum unterstellt er, wir würden die Felder überdüngen,

      warum unterstellt er, wir wären Beratungsresistent,

      warum unterstellt er, die Tierhaltung wäre Lebensverachtend,

      Warum unterstellt er, dass es keine Kontrolle bz. der Einhaltung der gesetzlichen Verordnungen gäbe?

      Für mich sind das Beschimpfungen der übelsten Sorte, ohne einen sachlichen Inhalt.

      • rustikus sagt

        Ehem. Landw.: “Warum … ”

        Wenn es Sie wirklich interessiert: fragen Sie ihn doch einfach. Nehmen Sie ihn ernst, hören Sie auf seine Argumente, widersprechen Sie ihm freundlich dort, wo Sie meinen, dass er irrt – und lassen Sie den Gedanken zu, dass es in jedem Landwirtschaftsbetrieb Möglichkeiten gibt, umweltschonender zu wirtschaften, ohne sich dabei selbst zu ruinieren.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Kennen sie die Adresse des Verbrauchers Christian, ich nicht.

          Außerdem irrt er sich nicht, er schreibt ein Hetzbrief.

          Wenn es in meinem jetzt noch Minibetrieb Möglichkeiten gibt umweltschonender zu wirtschaften, dann lassen sie es mich wissen.

          Vergessen sie jedoch nicht uns zu sagen, wie ihr Beitrag zur Umwelt aussieht.

          • rustikus sagt

            Kommen Sie mal raus aus ihrer Wagenburg … setzen Sie mal die Sturmhaube ab … schalten Sie mal einen Gang runter – sonst wird’s nix mit der Kommunikation.
            Verbraucher C. wird hier sicher die Reaktionen auf seinen Brief an Bauer W. lesen. Ansonsten müsste Bauer W. eigentlich auch seine Mailadresse haben, denn irgendwie muss ihn ja der Brief erreicht haben, und könnte Ihre Fragen weiterleiten.
            Wie Sie den Brief von Verbr. C. interpretieren, ob aus irrtümlichen Annahmen resultierend oder als Hetzbrief liegt allein bei Ihnen. Dass er bei Ihnen Fragen hervor ruft, zeigt ihr obiger Beitrag.
            Was die Verbesserungsmöglichkeiten in Ihrem Betrieb angeht, traue ich Ihnen zu, selbst darüber Bescheid zu wissen – ebenso wie ich die Schwachstellen in dem meinigen kenne.
            Auch sehe ich keinen Grund, hier mit irgend welchen vermeintlichen oder echten Umweltbeiträgen hausieren zu gehen. In dem Alter, in dem kleine Jungs um die Wette weitpinkeln, sind wir doch beide nicht mehr.

            • Andreas Schmid sagt

              “Was die Verbesserungsmöglichkeiten in Ihrem Betrieb angeht, traue ich Ihnen zu, selbst darüber Bescheid zu wissen – ebenso wie ich die Schwachstellen in dem meinigen kenne.”

              Verbraucher Christian macht hier aber etwas ganz anderes. Er will den Bauern vorschreiben, wie sie die Landwirtschaft betreiben müssen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Weder habe ich eine Sturmhaube auf, noch lebe ich in einer Wagenburg, offensichtlich verstehen sie unter Kommunikation was anderes als sie.

              Irgendwie hat man mir mal im Religionsunterricht beibringen wollen:
              „Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“

              Mein Spruch lautet:
              So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

              Ist doch ganz einfach, oder?

      • Gepard sagt

        Warum er das alles unterstellt? Hat er doch implizit geschrieben. Euch als Informationsquelle vertraut er nicht mehr. Er traut Quellen, die diese verdrehten Aussagen befeuern.

        Achja, Tierhaltung ist in aller Regel lebensverachtend, denn die Tiere werden gehalten, nicht so zu leben, wie sie es sonst eigentlich tun würden. Kein Huhn würde freiwillig mit 1000 Artgenossen unter engstem Raum und mit möglichst wenig Sonnenlicht leben wollen. Und auch bei vielen Privathaltungen zwingt der Halter seinem angeblich so geliebten Tier seinen Willen auf und bricht den Willen des Tieres. Viele vergessen, dass Lieben impliziert, dass man jemanden so akzeptiert wie er ist.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wie sieht die Lösung aus?

          Der Veganer würde sagen, wir brauchen keine Nutztiere.

          Was füttern wir dann dem FIFFI?

          Auch wenn es derzeit modern ist, Vegetarier oder Veganer zu sein, die Mehrheit der Bevölkerung möchte sein Fleisch essen.

          Dann wäre noch die Frage offen, wie kann man das Volk zb. mit angeblich glücklichen Hühnern ernähren?

          Der Bauernhof mit 20 scharrenden Hühner wird es nicht richten können.

  8. Walter Parthon sagt

    Der Volksmund bezeichnet einen Verfasser eines solches Hetz-schreiben wohl als einen Idioten.

    Mich erinnert es an einen Ziegenbauer aus dem Schwarzwald.

  9. Dorothea Zahn sagt

    Bauer-Willi, Sie sollten eine Bauer-Kolumne schreiben für die Welt und am besten auch eine Sendung im Fernsehen bekommen, jeden Tag 5 Minuten Aufklärung Bin sicher Sie bekommen ganz viele die das unterschreiben und unterstützen.

    • Bauer Willi sagt

      Dann besorge mir mal den Sender und den Zugang zur Redaktion. Ich würde das gerne machen!
      Bauer Willi

    • Andreas Schmid sagt

      Schreibe mal die Sender an, ob sie nicht so was machen könnten!
      Etwa: “Bauer Willi erklärt die Landwirtschaft”

    • Andreas sagt

      Ich hoffe das war Ironie, Frau Zahn.
      Bauer Willi stammt aus der Zuckermafia. Ich verweise auf die Hart aber fair Sendung vom letzten Montag. Er scheidet als Aufklärer aus, wenn er nicht unter Kontrolle oder Aufsicht durch uns hier steht.

      • Walter Parthon sagt

        Werner Schwarz auf dem Baunertag:
        “Politiker wettern gegen Massentierhaltung, Monokulturen und Pestizide. Ich frage mich: Geht es noch um das Richtige oder darum, Recht zu bekommen? Von etablierten Parteien hört man die Klage, in der Flüchtlingsdebatte werde von einigen mit Schlagworten gefischt. Nur bei landwirtschaftlichen Themen scheint es akzeptabel zu sein, mit Schlagworten und schiefen Fakten nach Wählerstimmen zu angeln. Diese Diskrepanz belastet uns! ”
        https://www.facebook.com/BauernverbandSchleswigHolstein/photos/a.329685690456055.75061.329684410456183/1091001550991128/?type=3&theater

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        “stammt aus der Zuckermafia”

        Durch solche Aussagen disqualifiziert man sich selbst.

      • Bauer Willi sagt

        Andreas, Ich lach mich tot! 🙂
        Gerade eben rief der WDR an, ob ich für eine Live-Schaltung aus dem Feld zur Verfügung stehe. Ich soll 3 min was über die diesjährige Getreideernte sagen. Wer kontrolliert das jetzt? Willst Du mich dabei beaufsichtigen?
        Bauer Willi

  10. Marion Ascher sagt

    Uns steht hier als Verbraucher gar nicht zu so zu schimpfen. Wir sind doch diejenigen, welche beim Kauf von Lebensmitteln steuernd eingreifen können. Es sind jedoch wir Verbraucher, welche 40 Cent für einen Liter Milch ausgeben oder unser Aldi-Steak auf einem 400Euro-Grill grillen müssen! Tiere werden durch unwissende Verbraucher in Ställe verbannt, weil uns jede Fliege stört, weil wir Angst haben, die Tiere könnten im Winter frieren oder weil wir mittlerweile bei jedem ausgebrochenem Kalb die Polizei anrufen müssen. Es sind doch die Verbraucher selbst, die steuern können, wie landwirtschaftliche Produkte entstehen. Es würden sich viele Meckerer in Grund und Boden schämen, wenn sie wüsten, was so manche Landwirte für ihr Getreide oder Fleisch eigentlich noch bekommen. Wir leben nur noch in einer Freizeitgesellschaft, wo sich die Jogger oder Nordic-Walker durch landwirtschaftliche Fahrzeuge gestört fühlen und drei mal im Jahr in den Urlaub fliegen müssen. Für unsere “Mittel zum Leben” will aber niemand entsprechend zahlen. Ausserdem macht sich niemand Gedanken darüber, wie unsere Kulturlandschaft entstanden ist.

    • Kathrin - Verbraucherin sagt

      Bitte liebe Marion, warst du es, die 40 Cent Milch wollte? Nein? Ich auch nicht… nicht wir haben die Preise mit den Molkereien verhandelt, Aldi war es initial… und alle haben mitgemacht. Die meisten Verbraucher wussten doch gar nicht, was sie für einen Liter Milch bezahlt haben…

      Ich gebe dir ja Recht, unser “Wollen” ist wirklich facettenreich… Joggen ohne Autolärm, um dann mit dem SUV mit 60 durch die 30 Zone zu donnern…

      Find ich auch grenzwertig… aber das scheint das Leben zu sein, derzeit…

      Aber ehrlich? Woran erkennst du die Qualität ausser -vermeintlich – am Preis?
      Woher weißt du, dass der kleine Fleischer um die Ecke qualitätsmäßig besseres Fleisch bietet, von Schweinen, die – auch vermeintlich – glücklich sind, als der Supermarkt?
      Angebote haben sie alle! Und die Frage, die sich der Verbraucher stellt, ist doch meistens gar nicht, wo kriege ich es am günstigsten sondern warum soll ich es dieses Woche für 10 EUR kaufen, wenn es das gleich Fleisch letzte Woche für 6 EUR gab. Wo ist der qualitative Unterschied, der die 4 EUR ausmacht…
      Und warum soll ich die Milch für 1,50 EUR nehmen, wenn das billigere “No-Name”-Produkt daneben den gleichen Molkereistempel hat?
      Wenn wir als Verbraucher, die qualitativen Unterschiede nicht sehen können, entscheidet der eine oder andere nach dem Preis – aber bitte, wonach denn sonst?

      • Sabine sagt

        Geschmack, wäre ein Qualitätsmerkmal. Bei Kuhmilch merkt man es schon, gerade bei unbehandelter oder nichthomogenisierter. Die ist halt nicht besonders haltbar. Bei anderen Milchtieren merkt man es, finde ich, noch stärker. Meine Mutter hat immer gesagt, dass man bei ner Ziege sogar merkt, ob der Stall ordentlich gemistet wurde. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber gerade die Haltung von Milchziegen ist wohl eine Wissenschaft für sich.
        Ei, ich mag keinem Landwirt hier zu nahe treten, aber was meine Zwerginnen im da in zwei bis drei Tagen während der Legeperiode raushauen, ist was ganz anderes, wie das was man im Handel als Ei bekommt. Nicht nur die Dotterfarbe ändert sich mit der Jahreszeit und dem frischen Futterangebot. Meine Zwerge stopfen sich im Moment mit Beeren, Äpfeln und Klee voll, die Farbe und den Geschmack bekommt die beste Futtermischung mit Carotin und Kräutern nicht so hin. Ich kann wenigstens bei den drei Strubbels da Vergleiche anstellen, die Strubbels haben eine sehr kurze Legepause im Winter und ihre Wintereier machen sie nur aus der Futtermischung und dem bisschen Grünzeug, was bei mir in der Küche anfällt.
        Fleisch? Wieviel und wo ist das Fett? Welche Farbe hat das Fleisch? Wie riecht es? Alles Dinge, die man in vielen Discountern erst erfährt, wenn man das Fleisch zuhause auspackt. Licht und Gasverpackung täuschen da oft. Ist man hinterher lange satt? Auch ein Qualitätsmerkmal finde ich. Hausmacherwürstchen könnt ich mich reinsetzten, aber mehr als zwei und man fühlt sich noch Stunden später wie gestopft.
        Also man kann für sich schon Qualitätsmerkmale suchen und finden, ob das dem Tier hilft, ist die Frage. Umständlich ist es schon. Aber noch gibt es die Möglichkeit am Discounter vorbei zu kaufen.

    • Moritz sagt

      Lieber Herr Reinecke, ohne das ein Mensch nur im geringsten überhaupt etwas Ahnung haben muss von der Landwirtschaft kann er doch folgendes überall dort sehen was in den speziellen Konzentrationszonen (z.B. der Nutztierveredelung wie bei uns im Kreis Borken.) abgeht. Aufgrund mangelnder Fläche, Überdüngung , zu hohen Einsatz von PSM, zu vielen Agrargasanlagen (90) , kommet es für jedermann sichtbar zu nachfolgenden Verhältnissen und Beobachtungen: Kompletteinbruch bei den Insekten, Ampiebien, Niederwild, durch diverse diffuse Einleitungen in die Oberflächengewässer zu weit über 1000 Km verseuchter klinisch Toter Gewässer, zerstörter ländlicher Wegestrukturen durch immer schwerere landwirtschaftliche und auch überladene Fahrzeuge, massive Probleme mit hohen Nitratwerten und den Abbauprodukten der PSM im Trinkwasserschutz. Und da sind wir noch nicht einmal bei der abenteuerlich anmutenden Vorgehensweise in Sachen ,,Tierwohl” und den Einsatz ,, genverändertem Glyphosathaltiger importierter Futtermittel angekommen.

    • Moritz sagt

      Welch eine Quatsch Aussage von Marion Ascher, die Argumentationen das Menschen aus der Mittelschicht 3 mal im Jähr in Urlaub fliegen. Die mag es ja geben aber sie sind in der Minderzahl und nicht in der Masse. Und wenn ich bei einem der größten regionalen Discounter im Kreis Borken nicht einmal Biomilch beziehen kann, werden die Verbraucher doch zu den wenigen noch verbleibenden nicht regionalen ,, Riesen” getrieben. Eine Kulturlandschaft ist immer im Wandel und ist ganz zweifellos durch die Landwirtschaft entstanden und geformt worden, was wir jetzt aber erleben ist vor allem eine Zerstörung dieser durch zu viele PSM und Monokulturen.

      • Sabine sagt

        Moritz, ich weiß nicht aus welcher Feenwelt ihr “früher” stammt. In meinem Geburtsstadt ist das Sammeln von Holz- und Laub auf städtischem Grund verboten. Ein Verbot was aus der guten alten Zeit stammt, weil in diesem Früher, die Menschen im Herbst die Wälder leer fegten, im wahrsten Sinn des Wortes, um sich mit Einstreu für ihre Tiere und Brennmaterial für den Winter zu versorgen. In diesem Früher wurde so ziemlich alles was draußen rumflatterte oder hoppelte mit Fallen gefangen und landete auf dem Teller der Leute, die sonst keine Möglichkeit hatten an Fleisch zu kommen. In dieser guten alten Zeit gab es kein Tier in der Nähe einer menschlichen Siedlung, dass seines Lebens sicher war und die Leute schimpften auf die “Landherren und Junker”, die in den umliegenden Wäldern gegen Wilderei vorgingen, das Wild angeblich auf Kosten der Bevölkerung mästeten und das ganze Wildbret nur für sich behalten wollten. Und die Krönung war, dass sie sogar Schädlinge wie Füchse und Dachse in ihren Wäldern tolerierten, die den armen Leuten das Kleinvieh wegholten. In dieser guten alten Zeit lag die Lebenserwartung irgendwo um die 45 Jahre. Wenn ich mit einer PSM- und Antibiotikavergiftung keine 80 werde, werde ich persönlich beleidigt sein. Mein Großvater (der die 80 geknackt hat) erinnerte sich an den Bach, der an seinem Elternhaus vorbei floss als eine einzige stinkende schwarze Brühe, der man besser nicht zu Nahe kam. Ich war vor zwei Jahren mal da, Verwandte besuchen. Selten so viele Frösche und Kröten gesehen. Ich hab einige Jahre in Wuppertal gewohnt und kann mich an Sommer erinnern, wo es schulfrei wegen des Gestanks der Wupper gab. Das war in den 70/80igern des letzten Jahrhunderts. Bei meinem letzten Besuch in der Stadt standen Reiher Mitten in der Stadt im Fluss und jagten Fische.

  11. Schweinebauer Piet sagt

    Da hat der Christian aber richtig Dampf abgelassen. Ob er schon mal in einem Schweinestall war und Meyer heißt?

  12. Kathrin - Verbraucherin sagt

    Hmm… nun bin ich doch etwas erstaunt über die doch sehr harten Worte, die hier gefunden werden.
    Christians Kommentar war wütend… und irgendwie hat doch genau auf dieser Seite so alles angefangen… als Bauer Willi mal ähnlich Dampf ablassen wollte.
    Nun wollte ein Verbraucher sich mal ähnlich persönlich “Luft machen” und er wird als unwissender Depp dargestellt.
    Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich mag persönliche Angriffe nicht besonders und finde es insbesondere in Christians Kommentar wirklich drüber.. aber so wie ich damals Bauer Willi verstanden habe, verstehe ich irgendwie auch Christian.

    In der Tat ist doch nirgends ein Hinweis darauf zu finden (mal abgesehen von Eiern und freiwilliger Deklaration zu Werbezwecken) wie Getreide, Milch, Fleischs, etc. produziert wurde.
    Es gibt keine Deklarationspflicht gegenüber Konsumenten, welche Medikamente gegeben wurden und was gespritzt wurde, wie die Felder gedüngt wurden und wie das Getreide verarbeitet wurde (manipulierte Enzyme?)
    Vielleicht gehen ja auch nicht alle Landwirte so umsichtig mit der Gülleausbringung um, wie ihr das tut oder wie ihr euch das wünschen würdet?

    Warum darf ich als Verbraucher nicht wissen, ob die Kuh, deren Milch ich trinke mit genmanipuliertem Futter gefüttert wurde? Ob das Schäden verursacht oder nicht ist an diesem Punkt erst einmal egal. Ich will es wissen und ich will auf Grundlage dieses Wissens selbst entscheiden können. Darf ich aber nicht…
    Warum weiß ich nicht, wie ein Schwein gefüttert wurde, dass ich esse, wie alt es war, wie es gehalten wurde… auch hierüber besteht keine Auskunftspflicht mir gegenüber… Mir als Verbraucher.
    Warum gibt es keine festgelegten, bundesweiten Standards, die mir ermöglichen auch am Produkt zu erkennen, das es ein gutes Produkt ist.
    Das ist – und ich kann es nur immer wieder wiederholen – das Problem der Verbraucher.
    Viele von uns würden besser einkaufen, aber die Unterschiede sind doch nicht erkennbar.
    Wie soll ich denn qualitätsorientiert einkaufen?
    Woran erkenne ich Qualität. Nur weil ich teures Fleisch kaufe, heißt das doch noch lange nicht, dass es dem Schwein gut ging und das Produkt gut ist. Im Zweifel heißt teures Fleisch zu kaufen doch nur die Marge des Einzelhandels zu erhöhen…
    Und warum muss alles “Bio” sein? Bio ist doch auch nicht immer ein absolutes Gütesigel und kein Garant für gute Qualität….

    Wie gesagt, ich halte nichts von so sehr persönlicher Kritik. Aber was für eine Seite gilt muss auch für die andere gelten.
    Hut ab, Bauer Willi, dass du den Kommentar so öffentlich gemacht hast. Das zeigt mir wieder, dass du es mit dem Dialog wirklich ernst meinst.

    Und alle anderen bitte ich einfach mal, unsere Brille aufzusetzen… wir haben keine Möglichkeit, das eigene Schwein einfach mal ein paar Monate länger stehen zu lassen und es anders zu füttern…und vor allem zu wissen, wie es ihm ging
    Wir sind hinsichtlich der Qualität auf die Informationen angewiesen, die wir bekommen… meistens sind das keine…
    Und weil es ja eigentlich um Glyphosat geht… Mir macht das auch Angst!

    • bauerhans sagt

      “Warum darf ich als Verbraucher nicht wissen, ob..”

      doch,du kannst alles erfragen,da alle QS oder QM zertifiziert sind,kannst du an der fleischtheke oder über die registriernummer der lebensmittel herausfinden,woher es stammt und der produzent muss weitere auskunft geben können.

    • Andreas Schmid sagt

      Wenn ich das alles aufschreiben und in einen Computer einpflegen müsste, habe ich viel weniger Zeit für die Tiere.

    • Moritz sagt

      Endlich mal wieder eine Aussage/Kommentar in der/dem sich alle Verbraucher und auch Umwelt- und Naturschützer wiederfinden können von ,,Verbraucherin Kathrin”.

  13. Melanie sagt

    Und wenn es in Deutschland keine Landwirtschaft mehr gibt wirst Du lieber Christian Lebensmittel bekommen die wirklich nicht mehr genießbar sind….

  14. Benedikt Fleige sagt

    Also wir halten ein paar Kühe, schweine und mastbullen, und wir versuchen den antibiotikaverbrauch auf ein minimum zu reduzieren, die schweine halten wir komplett ohne einen antibiotika einsatz, bei den bullen kommen wir mit einer Spritze im Jahr aus, bei den kühen ist es etwas mehr, aber die sind auch anfälliger für krankheiten wie euterentzündungen, aber einem kranken Tier das sichtbar leidet muss doch geholfen werden, man kann es doch nicht quälen indem man ihm nicht hilft, das wäre tierquälerei!
    Und beim dünger sparen wir auch überall wo es geht, wir arbeiten dabei eng mit dem wetter zusammen, wird kein regen gemeldet muss die kultur halt ohne auskommen, ist immer sehr ärgerlich aber nunmsl nicht zu ändern.
    Dünger und Antibiotika sind sehr teuer, warum sollten wir unsere tiere und flächen damit vollpumpen so wie sie es schildern?
    Außerdem werden wir da durch die veterinärämter und landwirtschaftsämter sehr stark kontrolliert, sodass wir uns keine verschwendung leisten können
    Und wir werden bereits komplett kontrolliert, für QS, QM, CC, unsere Produkte die wir abliefern werden auf keime und überraschenderweise auch auf medikamenten rückstände überprüft, milch oder fleisch mit antibiitika rückständen werden hart bestraft, sogar zivilrechtlich, und dann aus dem verkehr gezogen.
    Ich hoffe sie merken dass eine vergiftung wie sie es uns vorwerfen nicht gerade einfach ist und höchste risiken bietet
    Euer Bauer Benne

    • Andreas sagt

      Zitat: “sogar zivilrechtlich”
      Es muss lauten: “sogar strafrechtlich”
      Ich vermute sogar, dass es sich um ein Offizialdelikt handelt. Schätzungsweise Körperverletzung oder ähnlich.
      Im Strafrecht unterscheidet man zwischen Antragsdelikten (Verleumdung, Beleidigung, Üble Nachrede , …) Bei diesen Delikten streikt der Amtsschimmel. Man versucht Anzeigen immer abzublocken um sich Arbeit bei der Staatsanwaltschaft zu ersparen.
      Bei Offizialdelikten müssen die ermitteln und ist somit noch eine weiter Steigerung im Strafrecht. Mord, Totschlag, Raub, Antibiotikaschwein, … sind Offizialdelikte.

  15. Berglens, Peter sagt

    In unserer Großgemeinde gibt es (noch) 3 Haupt- und etwa 15 Nebenerwerbslandwirte. Einer der (konventionellen) Haupterwerbslandwirte hat einen Mischbetrieb. Freilaufende Hühner, Weidehaltung 6 Kühe, Freilandhaltung 10 Schweine, Obst, Beeren, Kartoffeln, Getreide, Holz. In seinem Hofladen (Selbstbedienung) verkauft er seine Produkte, er beliefert noch ein paar andere Direktvermarkter. Das Futter für seine Tiere wird überwiegend selbst angebaut. Pflanzenschutzmittel kommen restriktiv zum Einsatz. Die Großeltern machen Marmeladen, Säfte, Liköre und Schnäpse, aber auch wunderschöne selbstgestrickte Socken. Dort einzukaufen macht Laune, die Preise sind moderat, die Produkte schmecken toll, wie früher.
    Sicher lässt sich die nahe Großstadt mit dieser Art von Landwirtschaft nicht versorgen. Aber die Art dieser Landwirtschaft ernährt eine Großfamilie dennoch gut.
    Ich meine, dass jeder – der Landwirt wie der Verbraucher – für sich entscheiden muss, wie und wovon er lebt. Insofern sind o.a. Diskussionen mit gegenseitiger Beschimpfung wenig zielführend.

    • bauerhans sagt

      “Die Großeltern machen..”

      gibts hier auch und wenn die nicht mehr machen können,kommt die ernüchterung.

      • Berglens, Peter sagt

        … wenn die nicht mehr machen können, sind vielleicht Enkel da und die Eltern werden zu Großeltern ???
        Zumindest früher war’s meistens so ………..

        • bauerhans sagt

          leider ist das heute nicht mehr so,denn die potentiellen nachfolger legen oft keinen wert mehr darauf,den betrieb weiter zu führen,weil sie sich zu eingeengt fühlen.
          hab hier gerade ein beispiel: der hofnachfolger hatte nach der lehre ein studium aufgenommen und nun dem vater erklärt,dass er den betrieb doch nicht übernehmen werde.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Zuerst müssen die Kinder, oder eines den Betrieb übernehmen.
          Zumindest was es bei mir so.

          Anstatt selbstgestrickte Socken zu verkaufen, haben die ein Studium vorgezogen.
          Kann sie verstehen, dass sie dem 15. Stundentag nichts abgewinnen wollen.

          Kenne einen Hofladen, wo der Mann nach den 8 Stunden außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit weiter im landwirtschaftlichen Betrieb arbeitet, die Frau Brot bäckt, Marmeladen kocht usw.

          Bei jedem Besuch bekommen wir mit, wie erschöpft die Frau ist.

  16. Andreas sagt

    Ich habe länger überlegt hier was zu schreiben. Ich möchte das Randthema “Wutbrief” nicht noch künstlich aufwerten, denn wir Bauern haben ganz andere Probleme zu lösen. Aber nun denn, der DLG Präsident hat in seiner Rede dringend davon abgeraten, Verbraucherschelte zu betreiben. Aus meiner Sicht ein klare Rüge an den Populisten “Bauer Willi” (Populismus = Personalisierung und Moralisierung).

    Das Thema ist hier Medien. Der “Wutbrief” passte zu 100% in die Geschäftslogik der Medien. Armer kleiner Bauer hat Wut – Rücksichtslose Lebensmittelindustrie zockt ab. Fazit: Sachliche Faktendarstellung hat bei heutigen Medien keine Chance. Auch deshalb war der Wutbrief falsch. Man kann dem Verbraucher doch nicht vorwerfen keine Ahnung zu haben, wenn sie von Medien dumm gehalten werden.

    Ich finde es dennoch gut, dass es den Bauer Willi gibt. Weil er gegen Vollgaslandwirtschaft ist und er insgesamt der Landwirtschaft gut tut. Auch wenn ich manchmal Bauchschmerzen habe.
    Wir brauchen auch eine Opposition zu den Großbauernvereinen wie DLG oder Bauernverband und ganz schlimm die Untergrundorganisation FDL. Wir dürfen und nicht verarschen lassen.

  17. Ehemaliger Landwirt sagt

    Verbraucher Christian,

    es ist eigentlich sinnlos auf diesem Rundumschlag zu Antworten.

    Hoffentlich geht es ihnen besser, es tut mal gut seinen Frust loszulassen, was bietet sich besser an, als die Bauern?

    Ein Tipp:

    Kaufen oder Pachten sie einen Bauernhof, dann können sie den Bauern zeigen, wie Landwirtschaft gemacht wird.

  18. Sabine sagt

    Ich kann da nur sagen, nicht motzen, sondern selber machen!
    Durchschnittlich ißt jeder Deutsche im Monat inzwischen ein Huhn und ein halbes Schwein im Jahr. Die müssen irgendwo herkommen. Wenn es mir nicht passt, wie sie großgezogen werden, muss ich mir entweder einen Landwirt suchen, der es mir für das passende Geld macht, oder es eben selber machen.
    Und da geht es dann los. Grundsätzlich glauben so ziemlich alle Leute, die mit mir über das Thema reden, dass sie das mit dem Großziehen wenigstens bei Kaninchen oder Hühnern hinbekämen. Nur der entscheidende Schritt vom Huhn zum Brathuhn mögen die wenigsten gehen.
    Ich versteh das. Ich heule den ganzen Tag, wenn ich die Tiere auf ihrer ersten und letzten Reise begleite und entschuldige mich tausend Mal bei ihnen, dass nicht immer alles so optimal war, wie ich es ihnen gerne geboten hätte.
    Denn ich bin es der die Tiere großzieht und ißt und wenn irgendwas nicht gut lief, ist es meine Schuld. Das es sterben muss, ist auch meine Schuld.
    Es mag sehr grobgeschnitzte Hausfrauen-Psychologie sein, aber ich denke, vieles was gerade den Tierhaltern unter den Bauern vorgeworfen wird, hat was genau mit diesem Schuldempfinden zu tun. Wenn man sich ein Huhn aus der TK-Truhe beim Supermarkt angelt, würde man gerne die Schuld los werden. Da bietet sich der Erzeuger an.
    Wir wissen auch, dass unser Gemüse und unsere Brötchen nicht vom Himmel fallen, aber die Schuld, dass sie vllt. nicht immer so umweltfreundlich erzeugt werden, na, die laden wir doch gerne bei den Bauern ab.
    Das ist einfacher als selber einen stets verlorenen Kampf gegen Schnecken, Mäuse und Insekten im eigenen Garten zu führen, einfacher als ein Tier zu töten alle Mal.
    Also lieber mit dem Finger auf die Bauern zeigen und “Pfui, Teufel” rufen.
    Als Stones-Fan möchte ich dem Christian etwas mehr Sympathie für den Teufel ans Herz legen, denn am Ende sind es nicht die Anderen gewesen, sondern Du und ich.

  19. Melanie Jans sagt

    …bravo lieber Verbraucher Christian!! Du hast wirklich alles was schlechtes über uns Bauern geschrieben wurde verinnerlicht. Du glaubst wirklich das alle Bauern profitgierige, gewissenlose und verantwortungslose Menschen sind!!! Wirklich..??? Im Ernst…?? Wenn Dich das tatsächlich interessieren würde, wüsstest Du, welchen Auflagen und Kontrollen sich ein Landwirt unterstellt. Geh doch mal in einen Betrieb, schau Dir an, was ein Landwirt alles machen muss um nachzuweisen, das sein Lebensmittel eben nicht verseucht bzw. nicht misshandelt worden ist.
    Es ist schon schwierig bei jedem Thema dahinter zu blicken, ABER,- wenn ich schon eine Meinung so öffentlich vertrete, dann habe ich mich vorher informiert und kenne mich beim Thema aus!!!
    Leider ist es Mode geworden einfach mal eine Meinung zu übernehmen, mag sie noch so polarisieren! Schlimmer noch, es ist schick, dann einen ganzen Berufsstand (oder was gerade Thema ist) zu verunglimpfen und feste drauf zu hauen!! Sicher,- es ist nicht einfach in der heute so multimedialen Welt eine differente Meinung zu bilden….
    Nochmal ABER: Sollten uns unsere Lebensmittel nicht wert sein, mal genauer zu schauen, als einfach mal drauf zu hauen. Wie das Wort schon sagt: L E B E N S M I T T E L
    Das wovon wir LEBEN.
    Und Du lieber Verbraucher Christian glaubst wirklich alle Bauern sind so, wie Du es geschrieben hast?? WIRLICH? ….im ERNST? ALLE???

    WOW, so was stimmt mich sehr traurig, weil ich es besser weiß!!

    Eine von vielen Lebensmittelproduzenten, die sich sehr wohl viel Arbeit und viele Gedanken um das macht, was hier bei uns so produziert wird!!!
    Melanie

  20. Andreas Schmid sagt

    Die ersten zwei Absätze gehen schlicht weg von Lügen aus. Die Hühner werden zu Katzen- und Hundefutter verarbeitet. Was fressen die stattdessen? Oder sollen die lieben Haustiere euthanisiert werden? An den Folgen der nachfolgenden Forderungen würden viele Menschen auf der Um-Welt verhungern. Vermutlich gibt es ja auch, wie manche schon sagen, zu viele Menschen, die die Umwelt zerstören.

  21. Inke Suhr sagt

    Da kann man mal wieder sehen, was die Medien für Unheil beim “Verbraucher Christian” angerichtet haben. Der glaubt alles, was selbsternannte Fachleute so verbreiten. Aber mit der Realität hat es wenig zu tun. Und ausbaden müssen es wieder die Landwirte!

    • Der Rundumschlag entsteht auf Grund des Eindrucks den der Schreiber des Briefes auf Grund der Berichterstattung und Propaganda von Medien, Organisationen und Politik erhalten hat.

      Wenn den Landwirten die Meinung nicht gefällt, dann müssen sie eben mit eigenen Argumenten aufklären und die ändern.

      Die Verbraucher zu beschimpfen ist wenig zielführend.

    • Andreas Schmid sagt

      Ich glaube, der Verbraucher Christian ist der Medienprofi, der in so einem selbsternannten Fachleutezirkel ist. Vielleicht kommt bei solch einem Verein bald ein passender versteckter Kommentar.

  22. bauerhans sagt

    das ist die retourkutsche,nenne ich “bauernbeschimpfung”!
    (alles nur emotionen)
    bevor ein betrieb geschlossen würde,unterläge dieser dem schutz des rechtsstaates.

  23. Willy Toft sagt

    Der Verbraucher Christian, sieht die Welt aus seiner “Wahrnehmung”! Das die Medien sich gern mit “Halbwahrheiten” bedienen, wissen wir zur Genüge. Wie soll er auch mit diesem Wissen, sich ein gerechtes Urteil über unser Anliegen, der Aufklärung des Verbrauchers, machen. Seine Forderungen an die Ernährungswirtschaft, gleicht einer Aufforderung, wieder Hungerperioden auf der Welt einzuführen, denn Deutschland wird sich auf der ganzen Welt mit Nahrungsmitteln eindecken. Nur da kann der Verbraucher keinen Einfluss mehr auf die Produktion nehmen!

  24. Armin Streitbrrger sagt

    Ich verstehe es nicht. Das ist ja das was du versuchst. Den Leuten zu erklären, dass sie eben falsch informiert sind. Klar ist der Verbraucher der Meinung, dass es bei uns schief läuft, weil er ja keine Ahnung hat und zudem falsch informiert wird. Was hilft uns jetzt dieser Artikel von dir?

    • Andreas Schmid sagt

      Ich habe den Eindruck, dass der Verbraucher inzwischen kritisch bei den grünlichen Vereinen nachfragt und man denen nicht mehr alles glaubt. Dies wäre mit ein Verdienst von Bauer Willi, Klasse! Da Willi inzwischen zu einer wichtigen Institution herangewachsen ist, wird über “Willi-bashing” versucht ihn klein zuhalten. Dieser Versuch könnte aber nach hinten losgehen.

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