Das ist die Kurzform eines Kommentares in der ZEIT, der sich mit dem “Nitrat-Urteil” des Europäischen Gerichtshofes befasst. Man kann trefflich über die fachlichen Aussagen streiten, aber mit der Überschrift hat er schon recht. Wenn wir seitens des Berufsstandes immer nur auf vermeintliche “Angriffe” reagieren, die berühmten “schwarzen Schafe” bemühen und keine eigenen Vorschläge machen, werden wir in der Gesellschaft immer mehr an Ansehen verlieren.
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-06/nitrat-urteil-eugh-grenzwerte-trinkwasser/komplettansicht
Und wer sich für “Volkes Stimme” interessiert, kann ja mal die über 200 Kommentare studieren.
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Mit dem Gestalten ist es schwierig, wenn man von dem Grünen Mainstream als Ersatz für die beschlossenen Atomkraftwerksabschaltungen ankommen muß. Die brauchen nur ein Thema um überhaupt noch im politischen Geschäft dabei sein zu dürfen. Wir alle haben ja schon festgestellt , daß deren Politik auf reiner Ideologie beruht und nicht auf sachlicher oder wissenschaftlicher Grundlage. Deshalb ist es auch schwierig gegen Dummheit anzukommen,
wenn man sich der Realität verweigert. Ich war in Dänemark und jetzt in GB . Dort habe ich mit Bauern gesprochen . Die machen sich über unsere Umfragenpolitik regelrecht lustig. Bei Besuchen von Supermärkten wurde dort gleich neben den Nahrungsmitteln in handlicher und gebrauchsfertiger Packung in verschiedenen Größen Round up angeboten. Auch mit den Betriebskontrollen ist dort anderes zu hören wie hier gehandhabt. Man redete von Kontrollen alle fünf Jahre. Als ich denen erzählte , daß ich schon über 50 x in den letzten 13 Jahren kontrolliert wurde , kam nur Fassungslosigkeit auf. Das ist nun unser einheitlicher EU-Markt. Was die Nitratproblematik angeht kann ich nur von Staatsterror gegen uns Bauern sprechen. Wie soll man so zusammen kommen ? Leider leben wir in einer Umwelt – und Tierschutzdiktatur. Da ist es eben schwierig mit dem Gestalten.
“Staatsterror” ? “Umwelt- und Tierschutzdiktatur” ? Geht´s noch?!
Solche Zeitungsartikel haben einen tieferen Sinn, als jetzt pauschal auf die Bauern loszugehen. Leider kapieren das die Interssensvertreter der Bauer nicht und noch weniger die Bauern selber.
Konzerne wie Nestle und co. betreiben hier ganz geziehlt Lobbyarbeit, für die kann nicht genug Nitrat im Grundwasser sein.
Der Artikel zeigt mir aber auch, dass die Bauern ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen müssen, sonst werden sie aufgerieben.
Ich war beruflich vor einigen Jahren in Pakistan, dort gibt es fast nur noch Trinkwasser in Plastik zu kaufen, den Bergbauern dort wurden die Wasserrechte für billiges Geld abgeluchst und heute bestimmen Konzerne was dort passiert.
Bei uns nicht möglich? Schaut man sich Protokolle von Sitzungen der Agrarausschüsse der EU oder des Deutschen Bundestages an, so werden diese Themen sachfremd diskutiert.
Es geht eher um Durchführungsbestimmungen denn praktischen Nutzen.
Wie gesagt, wenn es die Bauern in absehbarer Zeit nicht schaffen, egal ob konvetionell oder Bio, Ihre Geschicke zum größten Teil selbst zu regeln, werden es andere tun, die dann einen ganzen Berufsstand versklaven
“….einen ganzen Berufsstand versklaven”
konzentration ist das wort!
wenn ich hier sehe,wie betriebe wachsen und die arbeitsbelastung nur durch fremdkräfte zu schaffen ist,oft polen,die aber nicht mehr so reichlich zur verfügung stehen,dann ist das die allergrösste belastung.
Da sagst du was, Bauerhans!
Gestalten statt verweigern-diese Überschrift scheint mir hier nicht angebracht. Denn dies bedeutet doch nichts anderes, man solle falsche Unterstellungen widerspruchslos akzeptieren und mit dem “Falschspieler” kooperieren. Das geht so nicht! Wenn unter Federführung des BMU definitv falsche Daten an die EU gemeldet werden, auf dieser Basis ein falsches Urteil gefällt wird, dann kann man von den vermeintlichen Verursachern nicht auch noch Kooperation verlangen. Interessant in dem Artikel sind die Kernaussagen, auf der die schwammige Argumentation aufgebaut ist: im Grundwasser ist zuviel Nitrat. Diese Aussage stimmt definitiv nicht. Zweite Aussage: Die Nitratwerte könnten großflächig weiter steigen. Ja, und der Mond könnte auf die Erde fallen.
Wer sich auf so einer Basis auf ein “Gestalten” einläßt, mit dem wird “Schlitten” gefahren. Die Pressemitteilung des Bauerverbandes war dumm und hat noch Öl ins Feuer gegossen. Er gibt zu, dass bisher quasi alles schlecht war, und vertröstet auf die Zukunft, was überhaupt nicht notwendig ist. Warum verklagt er nicht das BMU wegen Weiterleitung falscher Daten? Die Strafe für Deutschland sollte dringend aus dem Haushalt des BMU bezahlt werden, dann wäre mit dem Falschspielen am schnellsten Schluss!
Mark,ich hab mir erlaubt,deinen kommentar auf ZON zu kopieren.
@Mark
Volle Zustimmung.
Das Thema Nitrat steht bei mir persönlich auf zwei Säulen.
1. Das verzerrte Bild zum Nitrat gerade rücken.
2. An Verbesserungen arbeiten. Das Bessere ist der Feind des Guten.
Die aktuelle Situation ist nicht schlecht, trotzdem halte ich die Augen auf, um langfristig effizienter und wirtschaftlicher bei der organischen und mineralischen Stickstoffdüngung im Rahmen meiner einzelbetrieblichen Möglichkeiten auf unseren inkontinenten Sandböden zu werden. Die Unterstützung experimentierfreudiger Landwirte wäre hier wichtig.
Solange wir Flächen für die menschliche Ernährung in Anspruch nehmen, werden wir höhere Nitratwerte haben als bei menschlich unberührten Flächen.
Was ist uns wichtiger? Eine sichere Nahrungsmittelversorgung oder möglichst niedrige Nitratwerte um jeden Preis.
Im Land Brandenburg liegt die Nitratbelastung fast überall unter dem Grenzwert und ich bin mir sicher, dass das in sehr vielen anderen Gegenden auch so ist. Es ist das gleiche wie mit dem Insektensterben – die Datenlage ist ungenau und wenn schlechte Werte dabei sind, werden sie verallgemeinert.
Das trifft dann auf den »aufgeklärten« landwirtschaftsfernen Verbraucher, der alle möglichen Verunreinigungen aus seinem Lebensumfeld und besonders seinen Lebensmitteln, einschließlich Wasser, verbannen möchte. Alles vergiftet, was vom konventionellen Bauern kommt. Er kauft nur Bio und trinkt aufbereitetes Leitungswasser, welches durch streng geheime, wundersame Prozeduren die Qualität von reinstem Quellwasser aus dem Hochgebirge erlangt. Die sichere Nahrungsmittelversorgung für alle tritt hinter seine abgehobenen Ansprüche auf »nicht nur sauber sondern rein« zurück. Und es gibt ausreichend mediale Unterstützung für sein Weltbild.
Unsere Wasserversorgung hat den größten Teil aus einem Grundwasserbrunnen, zusammen mit einer Kleinstadt von 25.000 Einwohnern. Im Einzugsgebiet befindet sich intensiver Obst und Weinbau.
Der Nitratgehalt liegt bei 30, in unserer Gemeinde bei 25, weil bei und noch Quellwasser zufließt.
Es gibt durchaus Flächen, die nicht der landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen, und dennoch Nitratwerte deutlich über dem Grenzwert haben (die Natur hält sich nicht an Grenzwerte). Das Vermeiden von hohen Nitratwerten im Grundwasser ist ja auch im Interesse der Landwirtschaft, man ist bestrebt die Pflanzen zu düngen, und nicht das Grund- oder Oberflächenwasser. Dass bei diversen betrieblichen Situationen Verbesserungen angebracht sind will ich gar nicht bestreiten. Allerdings müssen die Bauern aufpassen, dass mit ihnen nicht das Hase und Igel Spiel getrieben wird. Ich möchte daran erinnern, das der Nitratgrenzwert mal bei 90 mg/l lag, die Senkung auf 50 mg/l war sachlich nicht zu begründen, sondern war eine reine politische Entscheidung. Der BDEW und andere Alarmisten arbeiten bereits massiv an einer weiteren Senkung der Grenzwerte auf 35mg/l. Damit werden alle Anstrengung sinnlos, da kann man dann nur noch hinschmeissen.