Bauer Willi, Medien
Kommentare 110

Ende der Glypho-Phobie?

Die ECHA (Europäische Chemikalien-Agentur) hat kürzlich mitgeteilt, dass aufgrund der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse der Wirkstoff Glyphosat nicht die Kriterien erfüllt, um als krebserregend, mutagen oder fortpflanzungsschädigend eingestuft zu werden.

Zum gleichen Ergebnis waren vorher schon die EFSA, das BfR und die Arbeitsgruppe JMPR der WHO gekommen. Die IARC, die ebenfalls zur WHO gehört, hat es dagegen als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Die IARC überprüft jedoch nicht das Risiko, sondern nur die potentielle Gefahr und hat daher unter anderem auch Wurst, Alkohol und Feinstaub als sicher krebserregend bewertet.

Um einen anderen Vergleich heranzuziehen: Haie sind potentiell gefährlich  wie wir von tödlichen Hai-Unfällen nicht nur in der Karibik wissen. Und obwohl auch in der Nordsee Haie leben, ist es kein Risiko, wegen der dort lebenden Haie in der Nordsee zu baden.

Im Video seht ihr meine – wie immer unmaßgebliche – Meinung zu diesem Themenkomplex. Fazit: Es wäre für uns Landwirte gut, wenn sich jetzt die Entscheidungsträger – allem voran die Politik – endlich zu einer einheitlichen Entscheidung durchringen würden und die neu gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse dabei berücksichtigt würden. Ich persönlich könnte auch mit strengeren Regeln zurechtkommen, die mir weiterhin die boden- und umweltschonende Mulchsaat erlauben. Keine Entscheidung zu treffen ist jedenfalls keine Lösung.

Euer Bauer Willi

Glyphosat: Wie geht es weiter?

Aktuell wurde die Studie der Europäischen Chemikalien-Agentur (ECHA) zu Glyphosat veröffentlicht. Diese wird nun der EU-Kommission vorgelegt, die dann entscheidet, ob und unter welchen Auflagen der Wirkstoff weiter zugelassen wird. Schließlich brauchen wir Bauern Planungssicherheit. Zu wünschen wäre, dass wissenschaftliche Erkenntnisse den ihnen zustehenden Stellenwert bekommen. Übrigens nicht nur in der Landwirtschaft. Mit ideologisch eingefärbte Meinungen kommen wir nicht weiter. Im Video könnt ihr sehen, warum der Wirkstoff bei der von mir praktizierten bodenschonenden und umweltfreundlichen Mulchsaat EIN Baustein des Systems ist. Ich möchte auch in Zukunft, im Sinne einer positiven Humuswirtschaft, gerne auf den Pflug verzichten.

Posted by Bauer Willi on Donnerstag, 16. März 2017

 

(Aufrufe 1.480 gesamt, 1 heute)

110 Kommentare

  1. Martin Gork sagt

    Passt zum Thema Glyphophobie

    Die weltentrückten Wissenschaftler
    http://plus.faz.net/evr-editions/2016-11-26/NFb8NqQ8CcCEkf8BE7HcoPKx?GEPC=s3

    „Wenn jeder alles behaupten kann, wenn Humbug zum politischen Programm wird und Tatsachen wie schlechte Unterhaltungssender ausgeschaltet werden können, dann ist es so weit: Kommt und holt uns, Aliens. Wozu noch Wissenschaft?“

    „Den Wissenschaftlern fehlt offenbar etwas, das die Populisten für sich instrumentalisieren: der Anschein von Nähe und Einfachheit, ein radikales Problembewusstsein. Der Fortschritt dagegen, den die Wissenschaften versprechen, ist anfangs komplex, abstrakt und spekulativ; die Möglichkeit des Scheiterns und des Missbrauchs ist in der aufgeklärten Gesellschaft genauso präsent wie die Möglichkeit erfolgreicher Innovation.“

    • Bauer Willi sagt

      Dazu passt auch mein Lieblingsspruch „Einfache Lügen haben es leichter als komplizierte Wahrheiten“
      Bauer Willi

    • Stadtmensch sagt

      Bullshit Bingo..

      Postfaktisch, Moderne, Wissenskultur, Informationszeitalter, ideologisch, Akteure,
      billiger Populismus, zivilisatorische Tragödie, Kompetenzen, Gift für eine Gesellschaft,
      Volksverdummung zum Programm, Tragödie dieser Zeit, das Vertrauen erodiert, Visionen vom besseren Leben, moderne Genforschung, Bildungsbürger, Big Data, Aussicht auf autonomes Fahren, radikales Problembewusstsein, Fortschritt, komplex, abstrakt, spekulativ, aufgeklärte Gesellschaft, erfolgreiche Innovation, Rattenfängerei, Pharisäer, Wo bleibt der Aufschrei…

      Wenn ihr die Wissenschaft wenigstens ernst nehmen würdet. Wisst ihr warum Ulrich in Musils „Mann ohne Eigenschaften“ kein Mann der Technik werden wollte? Stichwort: widernatürlicher Gebrauch des Hammers?
      Aber vom Bildungsbürger schwadronieren…

      • Martin Gork sagt

        Ich nehme an, mit dem Alter ist Ihre Angst vor dem Fortschritt gewachsen.
        Ähnlich wie beim Brexit bestimmen Ältere über eine gewisse Konservierung oder gar über Rückschritte, die nicht wirklich eine Verbesserung bringen.

        Wurde vor 500 Jahren die Erforschung des menschlichen Leichnams als Frevel an Gottes Werk bezeichnet, ist es heute die Genforschung,

  2. Stadtmensch sagt

    Also verbieten würde ich das Mittel für den landwirtschaftlichen Bereich nicht, aber es sind meiner Meinung nach noch viele Fragen offen:

    CopyPaste aus
    http://www.deutschlandradiokultur.de/pflanzengift-glyphosat-von-der-wunderwaffe-zum.976.de.html?dram:article_id=331859

    Nach Jahrzehnten des Glyphosateinsatzes weiß man, dass im Ackerboden nützliche Knöllchenbakterien und Pilze sterben, die den Pflanzen beim Aufschluss von Nährstoffen helfen. Auf künstlich gedüngten Äckern fällt das nicht so ins Gewicht, ein Biobauer merkt das dagegen stärker. Und auch anderswo könnten Mikroorganismen durch Glyphosat geschädigt werden, ergaben die Befunde von Wissenschaftlern in Göttingen und Leipzig. Denn die Verdauung von Tieren und Menschen funktioniert ebenfalls nur dank einer Vielzahl Bakterien in ihrem Darm. Die ehemalige Direktorin des Institutes für Bakteriologie und Mykologie der Tiermedizin an der Universität Leipzig, Monika Krüger berichtet::

    „Wir hatten von 2007 bis 2010 ein vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gesponsertes Projekt gehabt, mit acht Teilnehmern, und wir hatten festgestellt, dass die Tiere, die vermehrt Clostridium botulinum oder auch das Botulinum Neurotoxin im Panseninhalt oder im Kot beherbergten, eine gestörte Magen-Darm-Flora hatten. Und nun fragt man sich natürlich, wie diese Störung der Magen-Darm-Biota zustande kommt. Und dann hatte ich zufällig 2010 einen Anruf von einem Saatgutvermehrer, und der berichtete von Glyphosat. Dass man vermutet, dass hier bestimmte Schädigungen entstehen können. Und dann hatte ich mich damit befasst und habe festgestellt, dass Glyphosat eben auch eine antimikrobielle Wirkung hat.“

    Ausgangspunkt der Forschung waren Milchkühe, die Lähmungserscheinungen hatten, die bis zur Notschlachtung führten. Möglicherweise schädigt Glyphosat also auf sehr langsame Arte, die von den bisherigen Tests für die Zulassung nicht erfasst wird. Das Herbizid steht auch im Verdacht, Missbildungen im Mutterleib hervorzurufen. So brachte ein dänischer Schweinezüchter 41 tote missgebildete Ferkel aus seinem Stall ins Institut, die über das Futter ihrer Muttersauen Glyphosat im Körper hatten. Monika Krüger untersuchte sie:

    „Wir sehen ja vor allen Dingen, dass die langlebigen Tiere davon massiv gefährdet werden, das sind eben die Milchkühe, das sind zum Beispiel Zuchtsauen und das ist natürlich auch der Mensch. Der eben sein ganzes Leben unter Umständen geringe Mengen davon isst und dementsprechend eine entsprechende Wirkung dann auch hinterlässt.“

    • Martin Gork sagt

      Mit ihrer Meinung steht Frau Krüger aber recht alleine da.
      Warum übernehmen die Medien immer wieder ungeprüft solche Aussagen? Es sollte eigentlich nicht schwer fallen die Widersprüche in ihren Aussagen zu überprüfen.

      Und wenn man den Boden mehrfach bearbeitet und anschließend pflügt, dann sterben die Bakterien und Pilze nicht? Im Gegenteil, das schädigt diese sehr extrem, wer mit pflugloser Bodenbearbeitung anfängt und den Boden minimal bearbeitet (auch unter der Nutzung von Glyphosat), der wird spätestens nach 3 bis 5 Jahren feststellen, was sich dann an Bodenorganismen bildet.

        • Martin Gork sagt

          Ja die Silvia, die hat ein Monsanto Trauma.
          Keinerlei journalistische Neutralität von dem Mädchen, bei dem Namen Monsanto schaltet bei ihr anscheinend etwas ab.

          Warum setzt sie sich nicht mit der IARC auseinander?
          Da gäbe es doch einiges zu hinterfragen, interessiert sie nicht, Aktivisten sind immer „neutral“ in ihren Augen.
          Dieses ewige mädchenhafte Gejammer kommt ja an Netzfrauen Niveau ran.

          Tausende Wissenschaftler auf der ganzen Welt scheinen ja früher mal bei Monsanto gearbeitet zu haben oder bekommen von den Geld… Jede popelige Behörde und dann auch noch Politiker werden von Mon geschmiert…

          Die Dame sitzt bei solchen Artikeln mit Aluhut am Laptop.

          Vielleicht hinterfragen wir mal ihre Motivation zu dem Thema, immerhin ist sie seit langem Anti-GVO-Aktivistin.
          Wird so eine Dame jemals neutral über Glyphosat oder GVOs schreiben?
          Mit Journalismus hat die Verbreitung ihrer Meinung jedenfalls wenig zu tun, soll sie ihre Artikel als „Meinung“ kennzeichnen.

  3. Eva-Maria sagt

    Die Motorräder sollen endlich aus dem Straßenverkehr gezogen werden, sie sind viel zu lebensgefährlich!

    Glyphosat & co. wird von hochgebildeten Gartenbesitzern bedenkenlos verwendet.
    Glyphosat soll weiterhin zugelassen werden!

  4. Friedrich sagt

    @bauerhans. Ich habe in London und Wales Verwandtschaft. Leben möchte ich dort auch nicht. Aber , wer weniger Geld zur Verfügung hat , geht eben damit sorgfältiger um. Unsere Energiewende ist eine reine Geldschlacht zu Lasten der „Kleinen Leute“, die das alles bezahlen müßen und später eine kleine Rente bekommen. Für 25 MRD im Jahr würden die Renten höher ausfallen für die jungen Leute von heute. Wir leben doch auf Kosten unserer Kinder. Wo doch immer „Nachhaltigkeit“ angesagt ist. Die Schwerpunkte der Engländer sind anders als bei uns. Zu 85% leben die in eigenen Wohnungen , bei uns nur 45%. Autos sind nicht so wichtig wie bei uns. Der Gebäudebestand dort ist so eine Sache , gewöhnungsbedürftig zu unserem Standard. Während wir bei den Fenstern auf dem Weg zur Dreifachfensterverglasung sind , ist dort der Beginn der Doppelverglasung
    angesagt usw. .Auch fehlt der industrieelle Hintergrund. Wenn man über Land fährt , ist kaum Industrie oder Gewerbe zu sehen. Die meisten Farmer sind Pächter von den Landlords. Da lob ich mir die deutsche Höfeordnung.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Dass die Energiewende schlecht gemanagt wurde, steht außer Frage, soll die Zukunft sein, dass wir nur noch Kohle oder Gas verbrennen um den notwendigen Strom zu erzeugen?

      Strom aus PV ist für viele machbar, dann wird die Stromrechnung günstiger. Manche schreiben von 30 bis 32 Cent je KW die sie bezahlen müssen, ich bezahle 25.38 Cent an ein Wasserkraftwerk, der Eigenbedarf von meiner PV Anlage kostet mich 18.50 Cent.

      Bei eigenen Wohnungen ist es manchmal so, dass man als Kapitalist beschimpft wird, wenn man ein Haus gebaut hat, andere haben halt das Geld am Ballermann versoffen.

  5. Friedrich sagt

    @ Stadtmensch. Ich rege mich weiter über die in den Sand gesetzte Energiewende und Tennet auf. Auch die Kraftwerksbetreiber hasse ich mehr , als das ich die liebe, aber wie man mit denen umgesprungen ist , ist eine Sauerei ! Im Jahr vor Fukuschima die Laufzeit verlängert und nach Fukuschima abstellen. Das geht überhaupt nicht. Wo bleibt da die Planungssicherheit für die Betrieber und deren Arbeitsplätze. Die paar Jahre längere Laufzeit hätten wir auch noch ausgehalten. Das hätte uns die Energiewende auch nicht ausgebremst. Vielleicht mehr zum „Nachdenken“ und weniger zum“ Planlosen Ausbau „gebracht. Ich sagte ja schon einmal , daß wir 30% Grüne Energie haben und 30/32 ct/KW bezahlen und in GB 20% Grüne Energie erzeugt wird und die Leute dort 12 ct /KW bezahlen ! Der Unterschied ist , daß hier alles bürokratisch von Ideologen und in GB marktwirtschaftlich bearbeitet wird. Die Verbraucher kostet die Energiewende jährlich 25 MRD. Euro und bisher insgesamt 525 MRD Euro hier in Deutschland. Hier haben wir zwei volle Kraftwerkseinheiten nebeneinander , während in GB das eine reduziert und das andere aufgebaut wurde. Welcher Weg ist wohl der Bessere ? Südlink wird noch einmal einige ct/KW dazu bringen. Kein Politiker hat den Mumm diesen „Deutschen Irrsinn“ zu stoppen.

    • bauerhans sagt

      „daß hier alles bürokratisch von Ideologen und in GB marktwirtschaftlich bearbeitet wird.“

      friederich,möchtest du hier oder in GB leben??
      ich bin mehrfach dort gewesen und hab bei den farmern in der küche gesessen.
      ich will hier leben!!

  6. Friedrich sagt

    Glyphosat ist das am meisten und intensivsten untersuchte Pflanzenschutzmittel. Mehr als 1000 Studien und Versuche sind durchgeführt worden. Auch wenn noch weitere 10. 000 Studien und Versuche unternommen würden , würden die Gegner ihre Meinung nicht ändern , weil Glyphosat ein Kampfbegriff für die Angstmache gilt. Was wären die NGOs ohne dieses Mittel ? Die wären glattweg Pleite. Nachdem sie die AKW-Betreiber jetzt in die hohen Verluste getrieben haben , gibt es im AKW-Bereich keine Spenden mehr zu generieren. Das System ist ganz einfach , man sucht sich eine kleine Gruppe die sich nicht wehrt und schlägt auf sie ein , wie z.B. mit Glyphosat, Nitrat oder MRSA und erreicht damit einen Angsteffekt. Das bringt dann Spenden. Die NGOs würden nie sagen , daß die Hausheizungsanlagen , die älter als zwanzig Jahre alt sind , stillzulegen sind , oder das Urlaubsflugreisen zu verbieten sind oder das Autofahrten beantragt werden müsssen.
    Das würde keine Spenden bringen. Die “ Masse Mensch“ muß immer frei von Schuld sein , um an die Spenden zu kommen, damit man immer auf die „Anderen“ zeigen kann und als schuldige benennen kann. Man selbst macht ja alles richtig und steht auf der „guten Seite“ !!

    • Stadtmensch sagt

      Also Friedrich, erst regst du dich über 9% Rendite für Tennet auf und jetzt nimmst du die „armen“ AKW Betreiber in Schutz, die von pösen NGO in den Ruin getrieben werden.
      AKW Betreiber haben weder die Technologie noch die Infrastruktur für den Betrieb dieser Kraftwerke finanziert und sie werden auch nur zu einem Bruchteil an der Entsorgung der Hinterlassenschaften beteiligt. Während der Betriebszeit haben sie sich aber locker 7% Rendite gegönnt. Staat und Kapital sind im Kapitalismus zwei Seiten derselben Medaille. Gespeist wird dieses Konstrukt durch Arbeit (die jemand machen muss). Mit anderen Worten: egal für welche Seite du schuftest, dir wird vom „Kuchen“ nur so viel zugestanden, wie du fürs Schuften brauchst. Die „Masse Mensch“ ist quasi gezwungen, zu kaufen, zu reisen, zu Amüsement, weil sie alle einen Arbeitsplatz brauchen.
      Sie können nicht sagen, mir reicht‘s, ich brauch den Scheiß nicht…

      „Die Menschen wollten nie Arbeiterinnen werden, jetzt können sie sich nichts anderes mehr vorstellen, also kann man sich die Unterdrückungskosten sparen. Dazu gehören auch die demokratischen Umtriebe, die nicht mehr nötig sind, wenn die Unterwerfung unter die Arbeitsmaschine schon in den Köpfen verankert ist und gar nicht mehr gespürt wird. Wie Robert Kurz es ausdrückt, sind wir zu perversen «Hausschweinen» geworden, die es ganz normal finden, ja sogar noch stolz darauf sind, wenn sie zu Schinken verarbeitet werden.“
      http://www.doka.ch/subcoma.pdf

    • Gephard sagt

      Also ich habe schon eine Stand gesehen, der zur besten Urlaubszeit den Urlaubsfliegern ein schlechtes Gewissen gemacht hat und auch die Medien haben die CO2-Last des Fliegens auch mit Unterstützung der NGOs fleißig diskutiert.

      Natürlich war die Entscheidung der Politik für AKW-Betreiber ziemlich kacke. Aber die wussten ja nicht erst seit Fukushima, auf welch riskante und auch unbeliebte Technologie sie setzen. In der Vergangenheit wurden viele Dinge abgeschafft, wo als Konsequenz einige wenige arg zu leiden hatten, z.B. die Sklavenhalter. Gerne wird vergessen, dass bei der Atomkraft potenziell viel Leid hintersteckt, das man vermeiden möchte. Hätte sich die Aromwirtschaft nicht für das System mit der Wasserkühlung entschieden, um waffenfähiges Plutonium zu erhalten, sähe es heute vermutlich anders aus. Es gibt und gab auch schon zur Anfangszeit alternative Konzepte, bei denen bei einem Störfall weniger schlimmes passiert wäre. Die Leute sind das Riskio bewusst eingegangen. Jetzt müssen sie sich nicht wundern, dass sie damit gegen die Wand fahren. Ob das überhaupt so ist, wird sich noch zeigen.

  7. Thea S sagt

    Bauer Willi: Das Hai-Beispiel ist richtig um den Unterschied von Gefährdung (Klassifizierung) und Risiko zu verdeutlichen. Sowohl IARC, wie auch ECHA sprechen beide nur von der Klassifizierung und kommen da zu unterschiedlichen Schlüssen. ECHA hat sich nicht nur die Studien angesehen, die IARC zu der Klassifizierung führten, sondern auch weitere Untersuchungen (siehe auch ECHA Presseerklärung https://www.youtube.com/watch?v=PkksDCntfXw&feature=youtu.be). Alle zusammen führten zu der NICHT-Klassifizierung, d.h. Glyphosat steht nach ECHA nicht im Verdacht Krebs zu erregen, deshalb gibt es natürlich auch kein Krebsrisiko.
    All das wird die politische Diskussion sicher nicht ändern. Es ist längst ein Glaubenskrieg geworden, in dem wissenschaftliche Fakten nicht mehr zählen. Alles was gegen die einmal gefaßte Meinung spricht muß „gekauft“ sein (so sind alle amtlichen Bewertungsorganisationen der Welt gekauft, nur IARC ist „unabhängig“, und die guten NGOs beeinflussen niemals Wissenschaftler). Und wenn schon kein Krebserreger, dann wenigstens ein schlimmes Umweltgift, auch wenn die (sicher auch gekauften) Zulassungsbehörden das Mittel zuließen (EFSA: „Low risk for organisms of surface water“ und „low risk for earthworms“ – im Gegensatz zu den alternativen Fakten es vernichtet Regenwürmer).
    Die EU wird vermutlich politisch entscheiden.

  8. Gephard sagt

    Nicht fortpflanzungsschädigend? Aber will man nicht gerade, dass sich die glyphosierten Kräuter nicht mehr weiter vermehren? Ist Glyphosat also wirkungslos? 😉

    • Martin Gork sagt

      Der Unterschied zwischen Pflanze und Säugetier ist Ihnen unbekannt?
      Wäre nicht verkehrt den Wirkungsweg von Glyphosat zu verstehen, dann kommen auch nicht solche Stilblüten.

      • Brötchen sagt

        Martin gork! Sie sind fachlich fit! Aber der Kunde reagiert nicht auf sachliche Argumente! Mir erschließt sich nicht, warum sich ein 40 ha Bauer nicht abgrenzen möchte. Die 3000 ha lw ist schon längst auf einem anderen weg. In unserem Bauern Blatt gibt es schon reihenweise Artikel, wie ohne glyphosat auskommen. Glyphosat ist für alle Pflanzen Gift! Als MarketingStratege kann ich mir kein schöneres Bild wünschen! Nur mal so als denkhilfe.

        • Zenzi sagt

          Guten Morgen Brötchen (das passt schön:-) kannst du bitte Linkverweise einstellen über diese Fachartikel. Das interessiert mich. Bisher scheint ja nur „pflügen, pflügen,pflügen“ zu helfen und das ist wieder sehr Energieintensiv.

            • bauerhans sagt

              ich kenne einen betrieb bei neustadt/dosse,der auf 250 ha seiner 320ha nur roggen im vertrag anbaut und ca.50dt erntet.
              raps,weizen oder gerste klappte bei dem nicht,weil die frühjahrstrockenheit erbarmungslos ist.

            • Philip sagt

              Jetzt verlinkten sie sogar schon Artikel in denen steht:
              „Ich will maximal verkaufen und minimal einkaufen – das ist meine Devise.“

              Endlich verstehen wir uns! 🙂

            • Martin Gork sagt

              Sie dürfen mich gerne besuchen kommen, ich arbeite seit Jahrzehnten mit Zwischenfrüchten, die Vorteile sind hier seit den 1970gern bekannt.
              Leider sind Böden sehr unterschiedlich, vor allem aber das Unkrautvorkommen, da kann man nicht pauschal sagen eine Zwischenfrucht würde das Unkraut sicher unterdrücken.
              Letztes Jahr gab es hier dann auch noch Ende Oktober die ersten Nachtfröste und einzelne Zwischenfrüchte haben das zeitliche gesegnet, anschließend hatten die Unkräuter dann beste Bedingungen bis ins Frühjahr.

              Landwirtschaft könnte so einfach sein, wenn denn immer alles so laufen würde, wie es auf dem Papier steht…

          • Brötchen sagt

            Du @Zensi das war mal in der Bauernzeitung. Die stellen das nicht alles online. Damals dachte ich mir: schau mal an, die sind weiter als manch diskutiert. Ich kann mal gucken, ob ich das finde. Das war so ein KombiGerät.

          • bauerhans sagt

            „Bisher scheint ja nur „pflügen, pflügen,pflügen“ zu helfen“

            schälen,eggen,pflügen und danach saatbettkombination „scheinbestellung“.

            • Zenzi sagt

              Super. Endlich ein konstruktiver Beitrag von @Bauerhans und nicht nur das allgemeine Gejammere von „Hexenjagt“ und schimpfen auf die „ideologischen Idealisten“.

      • Zenzi sagt

        Stimmt. „Fortpflanzungsschädigend“ in dem Zusammenhang bei Grünpflanzen zu verwenden ist beschönigend. @Gephard
        Die Wirkungsweise von Glyphosat ist, dass ALLE grünen Pflanzen ausnahmslos zugrunde gehen. Der Wirkstoff wird mit Netzmitteln über das Blattgrün aufgenommen und zerstört die Pflanze bis in den Wurzelbereich.
        Dadurch dass der Wirkstoff nur über das Blattgrün aufgenommen wird, kann Glyph. z.B. unter Weinstöcke gespritzt werden und schädigt aber den Weinstock nicht, da dieser nicht „grün“ ist.
        http://www.glyphosat.de/glyphosat-grundlagen/wie-glyphosat-wirkt

        Die Medienwirksamen Bilder wo der Landwirt mit Spritzmitteln eben über seinen Winterweizen z.B. fährt sind allesamt falsch. Da wird garantiert gerade kein Glyh. gesprüht. Sonst hätte der Landwirt danach ein braungelbes totes Feld.

        • Martin Gork sagt

          Alle grünen Pflanzen?
          Halte ich für ein Gerücht, es gibt Pflanzenarten, die nicht sonderlich auf Glyphosat reagieren, ganz ohne Gentechnik.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Das Weideröschen reagiert überhaupt nicht auf Glyphosat !

            Von der ersten Spritzung an.

          • Schmeckt gut sagt

            Völlig respektlos gegenüber Roundup ist z.B. kriechender Hahnenfuß oder das schön pink-lila blühende Weidenröschen. Ganz ohne Gentechnik.

            • Zenzi sagt

              Vielleicht kommt es auf den Oberbewuchs an. Vielleicht hält das Netzmittel nicht am Blatt? Schachtelhalm ist evtl nicht „Grün“ genug.
              Ich kenne Privatleute die bevorzugt im Garten ihren Giersch und die Brennnessel dezimieren. Ja gut , der angrenzende Rasen sieht dann auch hellgelb aus… Ich bin für den Verkaufsstopp von glyphosathaltigen Mitteln für Privatleute, besonders die ihre Garageneinfahrt gleich mitbehandeln.
              Finde ich gut, wenn ihr Landwirte euch wirklich Gedanken macht was ihr wo ausbringt.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @Zenzi

              Vor mehr als 10 Jahren hat man im Wasser ein Abbauprodukt von einem Herbizid namens Prefix gefunden. Die angeblichen Missetäter hat man schnell gefunden, die Winzer sollen es gewesen sein.

              Hätte man die Winzer gefragt, dann hätten die schnell erfahren, dass die Ausbringung eines Granulates völlig unwirtschaftlich für den Winzer ist.

              Auffallend war, dass sich die Gartenwege und die Garagenzufahrten in Wohngebieten völlig frei von Gras usw. befanden.

            • Martin Gork sagt

              Gegen Giersch hilft Glyphosat auch nicht sonderlich gut, ein Wuchsstoff ist da die bessere Wahl und der Rasen verträgt das dann auch.

            • Schmeckt gut sagt

              Nochmal. Kriechender Hahnenfuss, Weidenröschen, Giersch, Acker- und Sumpfschachtelhalm, kleine Brennnessel, Sumpfkresse … sind mit Roundup nicht zu bekämpfen. Diese Unkräuter reagieren selbst mit einer allerersten Behandlung überhaupt nicht oder nur mit einer kurzen Wuchsminderung. Zenzi, haben sie schon mal Erfahrung mit diesen Unkräutern gemacht. Nein – dann haben sie Glück gehabt. Also Totalherbizid zu sagen – naja, so wirbt Monsanto. Wir Landwirte müssen uns schon sehr genau überlegen, welche Wirkstoffe wir wo einsetzen. Eine verminderte Wirkung können wir uns nicht leisten – ist einfach zu teuer.

    • Philip sagt

      Glyphosat unterbindet die Synthese gewisser Aminosäuren in der Pflanze.

      Menschen besitzen diesen Syntheseweg nicht und versorgen sich daher u.a. mit pflanzlicher Nahrung. D.h. die Hauptwirkung von Glyphosat ist z.B. für Säugetiere irrelevant, ja.

      Der Streit entzündet sich an der Frage ob es ernstzunehmende Nebenwirkungen von Glyphosat gibt.
      „verfügbare wissenschaftlichen Erkenntnisse“ gibt es dafür nicht. Aber die Diskussion dreht sich ja immer um die nicht verfügbaren und warum sie nicht verfügbar sind 🙂

      • Zenzi sagt

        Aber aber: Für Amphibien und alle im Wasser lebenden Organismen ist Glyphosat schädigend. Können wir uns darauf mal sachlich-fachlich einigen?
        http://www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/froesche-wandern-im-herbizidregen-amphibien-befinden-si-10140
        (Das Bild in diesem Artikel ist so ein Negativ-Beispiel für Glyph. spritzungen: Der Bauer wird eine Teufel tun und mit Glyph. spritzend über den Acker zu fahren, wo die Saat so schön aufgegangen ist)

        Wenn „verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse fehlen“ ist das ja gerade kein Grund die Zulassung zu erlauben.
        In den 50/60er war es CONTERGAN. Kam auf den Markt und blieb auch trotz Anzeichen von Schädigungen noch zu lange zugelassen.
        Nein ich bin nicht hysterisch…
        Ich hatte einfach Glück dass meine Mutter dieses Medikament nicht genommen hat

        • Philip sagt

          Ich weiss nicht, ist das so?
          Ihr verlinkter Artikel hilft da nicht weiter, der letzte Satz lautet:

          „Somit sei es umso dringender nötig, die direkte Wirkung herbizider Wirkstoffe aber auch der in den Formulierungen enthaltenen Beistoffe an jungen und ausgewachsenen Amphibien unter realistischen Feldbedingungen zu untersuchen, um deren Einsatz umweltverträglicher zu gestalten.“

          Ist das somit ein weiteres Beispiel aus der Kategorie „verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse“ gibt es nicht?
          Wie gesagt, ich weiss es nicht. Aber vielleicht haben sie ja noch andere Quellen.

        • Brötchen sagt

          Zensi das war die Nr. 43/2016 artikel: wie geht pfluglos ohne glyphosat Bauernzeitung.de vielleicht da nachfragen. Grüße!

        • Martin Gork sagt

          Und nach dem Contergan Skandal hat auch Deutschland endlich die Grundlage geschaffen, um Risiken zu bewerten.
          Die USA hat Contergan damals jedenfalls nicht zugelassen, da Studien vom Hersteller damals schon Auffälligkeiten in dieser Hinsicht ergaben, die hatten schon ein recht gut funktionierendes Bewertungssystem.

          Der Unterschied damals und heute sollte eigentlich bekannt sein, anscheinend doch nicht.

          Heute wird Contergan wieder eingesetzt, ist ein Mittel gegen Krebs,

        • bauerhans sagt

          „Ich hatte einfach Glück….“

          mein opa mütterlicherseits hatte um 1915 für schell auf java öl gesucht und ne million gulden gemacht,die aber in reichsmark gewechselt und fast alles war futsch.
          da hatte ich wohl kein glück.

    • Ich seh das so sagt

      Ich bin vor allem von dem super Service von Monsanto begeistert. Ich hatte für diese Mega-Kohle nichts zu tun. Die haben sich einfach in meinen PC gehackt, nachgeschaut wieviel Glyphosat ich gekauft habe und dann Jahr für Jahr einen Betrag auf mein ebenfalls gehacktes Konto überweisen, mit dem man sich doch zumindest die Erhaltung des Zweitporsches leisten konnte.

      Toll war auch, daß sie durch die enge Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst über ihre tausenden Spione hier im Dorf genau wußten, daß ich mich in der Öffentlichkeit und im Internet zumindest nicht abfällig über Glyphosat geäußert habe. Und dafür haben die richtig was springen lassen. Das hat dann für die Anschaffung des Zweitporsches gereicht.

      Ich hoffe halt nur, daß das jetzt durch die Übernahme durch Bayer genauso bleibt, fürchte aber es wird in einem Auszahlungs-Bürokratie-Monster ausartet, nach guter preußischer Praxis.

      Ich meine, gerade im Vergleich war Monsanto wirklich super. Ein Konzern mit gerade mal 13, 5 Mrd. Umsatz hat europaweit jeden Bauern mit Geld zugeschüttet der Glyphosat auch nur 1x im Jahr angewendet hat.
      Jetzt nehme ich mal nur den REWE Konzern her, der hat 52,5 Mrd. Umsatz, ich kaufe da wöchentlich ein und was bekomme ich von denen ? Wenn´s hochkommt mal 5% Rabatt wenn ich 1000 Einkaufsmarken gesammelt habe ! Also echte Knauserei !!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert