Bauer Willi
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Bedingte Ernährungssicherheit – die Sorgen werden größer

Ich habe in der vergangenen Woche viel telefoniert. Vor allem mit Menschen, die in Bereichen arbeiten, die der Landwirtschaft Produkte liefern oder deren Produkte kaufen. Vieles von dem, was man mir erzählt hat und über das ich hier berichte ist nirgendwo nachzulesen. Ich kann es nicht überprüfen sondern muss mich bei diesen Informationen darauf verlassen, dass man mir die Wahrheit erzählt. Für alles andere gibt es eine Quellenangabe.

  • Nicht nur Getreide

Allgemein bekannt dürfte inzwischen sein, dass die fehlenden Exporte der Ukraine von Weizen und Sonnenblumen weltweit zu Versorgungsengpässen führen wird. Weniger berichtet wird über die Versorgung mit Mais, die in großen Mengen in die EU exportiert wurde. Zwar liegen noch große Mengen in der Ukraine in den Lägern, aber zum einen sind  Silo-Anlagen zerstört oder geschädigt, zum anderen ist ein Export  über die Häfen nicht möglich, über die Schiene erschwert. Die Prognose für die Maisernte 2022 beläuft sich auf etwa 50% einer normalen Ernte.

Die andere Hälfte der Erntemenge fehlt!! Was man immer wieder deutlich machen muss: selbst mit viel Geld ist ein physischer Mangel nicht zu ersetzen. Ich sage das deshalb so deutlich, weil finanzielle Hilfen den Ärmsten der Armen nicht helfen werden. Sie brauchen den Mais, den Weizen, das Futter. Vor Ort! Und bald!

Doch es wird auch zu Verknappungen oder Fehlmengen bei anderen Produkten kommen. So wird Lecithin auch aus Sonnenblumen hergestellt. Es ist ein Bestandteil in vielen Verarbeitungsprodukten und lässt sich nicht ohne weiteres ersetzen. Fehlen werden auch große Mengen an Senfsaat, die zur Herstellung von Senf benötigt wird. Wer meint, dass er ja im Haushalt auf Senf verzichten kann: viele Rezepturen von verarbeiteten Lebensmitteln sind dringend darauf angewiesen. Gleiches gilt – so meine Information – für Wacholder und Lorbeer. Diese Zutaten finden sich in Konserven, aber auch in vielen Marinaden oder Saucen. Derzeit haben die Laborleiter der weiterverarbeitenden Industrie die Schweißperlen auf der Stirn stehen, weil ihnen immer mehr Bestandteile ihrer Rezepturen fehlen.

  • “Hergestellt ohne Gentechnik” vor dem Aus

Die Ukraine war bisher ein großer Exporteur von Rohstoffen wie zum Beispiel Mais und Soja, die die Bezeichnung “ohne Gentechnik” tragen durften. In wenigen Wochen werden die noch vorhandenen Vorräte versiegt sein und dann müsste eigentlich der grüne Aufdruck auf den Verpackungen wegfallen.

https://www.noz.de/deutschland-welt/ukraine-konflikt/artikel/ohne-gentechnik-bauern-geht-gentechnikfreies-kuhfutter-aus-22876051

Was aber tun, wenn noch Verpackungsmaterial mit Aufdruck existiert? Denn auch das ist ja teurer geworden.

  • Bio-Futtermittel aus der Ukraine

Was ich bisher nicht wusste: die Ukraine war ein nennenswerter Exporteur für Bio-Futtermittel. Auch hier werden die Vorräte bald aufgebraucht sein. Am ehesten wird es die Bio-Tierhalter treffen, die größere Mengen Getreide oder Mais verfüttern, also vor allem Geflügel wie Hühner und Puten. Auch Bio-Eier dürften daher irgendwann schwierig zu beschaffen sein und deutlich teurer werden. In einer Pressemeldung des BMEL ist dann auch nachzulesen, dass  (Zitat) “pragmatisch und flexibel alle Möglichkeiten  geprüft werden, weiterhin eine tiergerechte Fütterung in der ökologischen Tierhaltung zu ermöglichen. Der Ökolandbau ist vom Wegfall der Futtermittel aus der Ukraine in besonderem Maße betroffen” (Zitatende) Muss ich das so interpretieren, dass dann auch konventionelles Futter im Bio-Betrieb eingesetzt werden dürfte? Das wäre Verbrauchertäuschung und Etikettenschwindel.

https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/28-ukraine-krieg-massnahmen-landwirtschaft.html

  • Fritten, Chips, Reibekuchen, Schnitzel….

Alles, was in Öl gebacken wird, muss zukünftig mit anderen Ölen als Sonnenblumenöl fritiert werden. Von einem großen Hersteller von Kartoffelchips weiß ich, dass auch dort mit Hochdruck an neuen Rezepturen gearbeitet wird. Kartoffelchips sind nicht für jeden lebensnotwendig, aber für manch einen ein kulinarischer Genuß am Abend. Engpässe bei Kartoffeln sind in Deutschland nicht zu erwarten, aber bei den genannten Produkten wird man auf Alternativen ausweichen müssen.

https://www.come-on.de/verbraucher/pommes-mcdonalds-burger-king-speiseoel-sonnenblumenoel-mischung-aenderung-ukraine-krieg-91450619.html

  • Warum auch Fleisch knapper und teurer wird

“Wir sollten weniger Fleisch essen”. Ja, dies wird zukünftig mehr und mehr der Fall sein. Der Grund: man wird sich die bisherigen Mengen an Fleisch- und Wurstwaren schlicht nicht mehr leisten können, weil sie knapper werden. Ein Berufskollege  erzählte mir, dass in den Hochburgen der Schweinehaltung derzeit Schweine mit 70 statt 110 kg geschlachtet werden. Der Grund: die Landwirte können oder wollen das Futter nicht mehr bezahlen oder bekommen es nicht mehr geliefert, weil die Liquidität fehlt. Viele steigen auch aus der Schweinehaltung endgültig aus, weil für die Vollkostendeckung 2,50 €/kg notwendig sind, aber nur 1,95 €/kg bezahlt werden. Zur Erinnerung: Zum Jahreswechsel waren es 1,20 €/kg. Auch die Ferkelerzeuger bringen ihre Zuchtsauen zum Schlachthof, so dass auch die Ferkel knapp und teuer werden.

https://www.schweine.net/news/schweine-und-ferkelpreise-muessen-weiter-steigen-a.html

Hähnchen- und Putenmäster stallen auch weniger oder keine Tiere mehr auf, weil sie nicht sicher sein können, ob sie das Geld für das Futter jemals wiedersehen. Von Dezember bis heute hat sich der Preis für das Futter nahezu verdoppelt!

  • Milch

Die Milchviehhalter bekommen derzeit Milchpreise von mehr als 45 Cent ausgezahlt. Für die Vollkostendeckung sind aktuell etwa 55 Cent notwendig. Betriebe, die in 2021 das Stroh mit 120 €/t bezahlt haben, werden in diesem Jahr 250 €/t  und mehr bezahlen müssen. Zumindest ist das der aktuelle Stand, denn alles ist im Fluss und kann morgen schon anders sein.

  • Eier

Hühnereier: für “freilaufende Mobileier” wird das Rechnen einfach. 50 Cent für ein Ei, einen Euro für zwei Eier. Der Sechserpack drei Euro. Wie lange diese “niedrigen” Preise zu halten sind, bleibt offen. Übrigens sind Vitamine und Spurenelemente für Hühnerfutter auch knapp und teuer geworden.

  • Was mir Angst macht: Soziale Unruhen

Ich habe mich bemüht, die derzeitigen Verhältnisse möglichst fachlich sauber wiederzugeben. Jetzt wird es emotional.

Was mir Angst macht sind die Auswirkungen, die die kommenden Zustände haben können. Wenn sich die Lebensmittelpreise weiter in diesem Tempo nach oben entwickeln, wird sich der Niedriglohn- oder Sozialhilfeempfänger viele Lebensmittel nicht mehr leisten können. Wie wird dann der Staat reagieren? Für mich unverständlich sollen fossile Energieträger wie Benzin und Diesel von der Ampel-Regierung subventioniert werden. Wie wird man verfahren, wenn es um die Ernährung geht? Die Tafeln bekommen immer weniger Spenden, die Nachfrage steigt aber, auch bedingt durch die Flüchtlinge aus der Ukraine.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/tafeln-zu-wenig-spenden-mehr-kunden-100.html

Wird es zukünftig Zuschüsse für Lebensmittel geben? Oder gar wieder Lebensmittelmarken? Diese Fragen gelten nur für Deutschland, denn hier wird niemand verhungern. Aber was wird dort passieren, wo wirklich keine Nahrung mehr ankommt? Wo die Menschen wirklich hungern?

Diese Angst vor einer weltweiten Hungerkatastrophe ist der Grund gewesen, warum ich die #grueneVier bei mir auf dem Feld aufgestellt habe. Ich finde es von allen grünen Landesagrarministern und vom BMEL unverantwortlich, für das Anbaujahr 2023 eine Flächenstilllegung von 4% mit aller Gewalt durchzusetzen. Es ist nicht nur unverantwortlich sondern auch menschenverachtend und zutiefst unchristlich. Ja, Klima- und Artenschutz ist wichtig, aber nicht auf Kosten von Menschenleben.

Meine Hoffnung: dass die Ministerpräsidenten, auf deren Tisch jetzt die Entscheidung liegt, richtig entscheiden und alles tun werden, damit die Landwirte ohne Einschränkungen Lebensmittel produzieren können. Wenn diese Hoffnung stirbt, sterben noch mehr Menschen.

 

 

 

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103 Kommentare

    • Bauer Willi sagt

      Das wäre gut, wenn es denn stimmt. Allerdings ist ein weiteres Problem der Export: die Häfen sind nicht verfügbar und über Schiene und Strasse sind die notwendigen Mengen nicht zu händeln.

  1. evo.... sagt

    Ich frage mich, wie der Rest der Welt auf die Nahrungs-Krise reagiert. In einer Sendung zu den wandernden Lohndreschern in den USA hieß es mal dass 70 dt dort ein Spitzenertrag wären.
    Werden die Amis, Australier, …. jetzt aus ethischen und/oder finanziellen Gründen auch intensivieren?

    Persönlich bin ich gegen mehr Getreide in der menschlichen “Ration”. Esse selber kaum Getreideprodukte und bin gesund dabei.

  2. Limes sagt

    zu dem letzten Satz von Willi: “Meine Hoffnung: dass die Ministerpräsidenten, auf deren Tisch jetzt die Entscheidung liegt, richtig entscheiden und alles tun werden, damit die Landwirte ohne Einschränkungen Lebensmittel produzieren können. Wenn diese Hoffnung stirbt, sterben noch mehr Menschen.”
    Das Ergebnis der Runde ist mittlerweile bekannt. Die Positionen von LM Özdemir und den Grünen haben sich nicht verändert, Devise – weitere so- und die SPD schaut zu. Da wird sich auch in den nächsten Wochen nichts tun denn bei den Landtagswahlen Mitte Mai in NRW, dort lebt jeder 4te Deutsche, zählt jede Stimme und man will seine Klientel nicht verschrecken. Der Wahlkampf läuft schon auf Hochtouren siehe Auszug Veranstaltung mit Fr Nick.
    „Die Landwirtschaft ist extrem dieselabhängig. Wie werden die Traktoren der Zukunft betrieben? Biogas, Elektro oder Wasserstoff – oder werden es solarbetriebene Roboter sein?“, stellte Nick als Frage in den Raum. Eine Antwort konnte auch sie nicht geben.”

    Viele Fragen aber keine Antworten am Ende wollen Wähler satt werden und ein gutes Gefühl haben so war es schon immer.
    Weltweite Lebensmittelknappheit war kein Thema.

    https://rp-online.de/nrw/staedte/willich/staatssekretaerin-ophelia-nick-besucht-den-stautenhof-in-anrath_aid-67697883

  3. Mark sagt

    Hier stehe ich und kann nicht anders: diese Deppen haben den Schuss noch nicht gehört!!!

    “Die Einführung eines solch umfassenden Maßnahmen-Bündels sollte durch eine breitangelegte Informations- und Bildungskampagne – u.a. in Bildungseinrichtungen, Behörden und Betrieben – begleitet werden. Die aktuelle Forschung zeigt, dass eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung bereit ist, auch kostenintensive Maßnahmen-Bündel mitzutragen, solange die Kosten sozial gerecht verteilt werden, Maßnahmen sowohl auf der Produktions- als auch Konsumseite greifen, und die Bürger*innen den Grund für die Einführung der Maßnahmen nachvollziehen können.

    Der aktuelle Krieg in der Ukraine, steigende Agrar- und Nahrungsmittelpreise sowie eine drohende Zunahme von Mangel- und Unterernährung erhöhen somit nicht nur den politischen Handlungsdruck, sondern öffnen auch neue Handlungsoptionen für eine strategische Neuausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik, um gleichzeitig der Erreichung verschiedener nachhaltiger Entwicklungsziele wie Klimaschutz, öffentliche Gesundheit, Frieden, wirtschaftliche Entwicklung und Ernährungssicherheit näherzukommen.”
    https://agrardebatten.de/agrarzukunft/offener-brief-handlungsmoeglichkeiten-fuer-die-transformation-des-ernaehrungssystems-angesichts-des-russischen-angriffs-auf-die-ukraine/

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    • Reinhard Seevers sagt

      Aus dem Link von Mark:
      “In zahlreichen Ländern des Globalen Südens droht deshalb eine Zunahme der Ernährungsunsicherheit und von damit einhergehender Unter- und Mangelernährung. Diese Entwicklungen verschärfen auch in Deutschland und der EU soziale Ungleichheiten in der Ernährung. Im Einklang mit dem aktuellen Aufruf von mehr als 600 Wissenschaftler*innen, sehen wir vor allem die Reduktion des Fleischverzehrs, der Lebensmittelabfälle und der Nutzung von Bioethanol als essentielle Chance, trotz des Ukraine-Krieges eine Zunahme von Mangel- und Unterernährung zu verhindern”

      Es sind mind. 600 Deppen…man glaubt es nicht….die Vollverblödung nimmt ihren Lauf…

      Es heißt weiter:
      “Das Ernährungssystem, insbesondere die Produktion tierischer Produkte, ist für rund ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine Reduktion des Fleischkonsums und der Tierbestände ist kurz- bis mittelfristig besonders wertvoll, da die Tierproduktion für hohe Methanemissionen (ein kurzfristig besonders schädliches Treibhausgas) verantwortlich und weltweit größter Treiber von Entwaldung (z.B. in tropischen Wäldern wie dem Amazonas) ist. Eine rasche Reduktion der Methanemissionen und Abholzung kann helfen, das Überschreiten von Klima-Kipppunkten (trotz kurzfristig voraussichtlich steigender Kohlenutzung) zu vermeiden”

      Es ist nicht auszuhalten, wie die Menschen für dumm verkauft werden.

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      • Inga sagt

        Wer behauptet denn so was
        Und warum muss unsere Landwirtschaft mit der Weltweit verglichen werden?
        Diese Leute sind doch auch dafür sich regional zu zu ernähren, oder?

        Na ja,wenn wegen Soja im Schweinefutter Wald gerodet werden muss?
        Es ist ja nur ein Abfallprodukt von Sojaöl.
        Können wir daraus eine Speise Als Alternative herstellen?

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  4. Smarti sagt

    Kann es ein Veganer / Vegetarier eigentlich mit seinem Gewissen noch vereinbaren, Kriegsverbrecher – Energie zu verbrauchen ?
    An jedem Stück Fleisch klebt Blut – klar… aber man kann doch davon ausgehen, dass dieses Tier gut gelebt hat, und so schonend wie möglich getötet wurde.
    Der Gedanke, dass mit meinem Geld weitere Morde an Frauen und Kindern finanziert werden finde ich zum K…, und diese armen Menschen werden mit voller Absicht zerbombt und ausgehungert – keine 1000 km entfernt von uns…
    Jetzt noch mehr als irgend nötig an Energie zu verbrauchen bzw. über den Preis zu jammern finde ich menschenverachtend.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Unser grandioses Problem, liebe/r Smarti, auf unseren Höfen läuft ohne Energie auch nichts.

      Wir Bauern haben es in der Vergangenheit leider versäumt, uns autark aufstellen zu wollen/können, in geschlossenen Wertschöpfungskreisläufen auf unseren Äckern/in unseren Ställen zu denken und selbige konsequent umzusetzen; ein Umdenken hier kommt zumindest kurzfristig jetzt in den meisten Fällen etwas zu spät (AdBlue/neueste modernste Schleppergiganten etc.)

      Zumindest unsere hofeigene Technik könnte ohne fossile Energieträger heute voll einsatzfähig sein, um unsere Ernten damit auch sichern zu können…

      Wir stehen dahingehend also überwiegend ebenfalls in einer grandiosen Abhängigkeit, von der kaum mehr wegzudenkenden Digitalität, die sich im Einsatz befindet mal ganz abgesehen. Eine noch andere Großbaustelle…

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ich finde die Feststellung der Abhängigkeiten immer etwas heuchlerisch. Es gibt keinen Wirtschaftszweig in diesem Lande (anderswo auch kaum) der nicht von fossilen Energieträgern abhängig ist.
        Es gibt auch kaum einen Haushalt, der ohne Strom auskommt. Nicht einmal ohne Wasser aus der Leitung.
        Und in der Vor-Fossilen Zeit musste der Ackergaul auch Energie aufnehmen, die dann den Menschen zur Ernährung fehlte….alles nichts Neues.
        Jeder Mensch in unserer Gesellschaft ist abhängig von der fossilen Energie…und die Erzeugung neuer Nichtfossiler Energieerzeuger muss zuerst mit fossiler Energie vollbracht werden…und irgendwann amortisiert sich das Teil, wenn es nicht vorher kaputt geht.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Ja das stimmt wohl, aber um unseren motorisierten Ackergaul überhaupt in Bewegung zu setzen, könnten wir hier durchaus auf Pflanzenöle vom Acker zurückgreifen, die uns in dem einen, nicht unwesentlichen Bereich der Nahrungsmittelerzeugung -darüber sind wir uns wohl einig, lieber Herr Seevers- von einer heute fatalen Abhängigkeit weitreichend befreiten.

          Das haben wir schlussendlich versäumt – das fällt uns jetzt ganz gehörig auf die Füsse. Kein Manna ohne die funktionsfähige modernste Technik…, gar nicht heuchlerisch gemeint.

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          • Reinhard Seevers sagt

            ….ich lasse nicht logger…ohne fossile Energie keinen Dünger, ohne Dünger keinen Raps oder keine Sonnenblume, ohne deren Öl keinen alternativen Sprit….es bleibt dabei.😉
            Und ohne Wasser ist eh alles Wunschdenken.

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            • Lieschen Müller sagt

              Womit wir doch wieder beim menschengemachten Klimawandel mit sich ändernden Regenmustern und -mengen sind.

            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              😉 …na, liefern wir uns den wohl notwendigen Meinungsaustausch; dann lass’ ich mal auch nicht logger:

              Zunächst – die Ernte 2023 steht noch auf dem Acker. 🙂

              Liebe Oberaufsicht, in 2021 haben wir eine jedenfalls kontinuierlich medial kommuniziert weitgehend “normale Ernte” eingefahren, Dünger war bis dahin verfügbar, wenn auch schon etwas teurer zu erstehen. Insofern könnten wir jetzt alle etwas alternativen Sprit auf unseren Höfen im Notfall verfahren. – Ochs und Esel, die in früheren Zeiten traditionsgemäß nicht nur in unserer Weihnachtsgeschichte auftauchten, haben zu damaligen Zeiten auf ihren Höfen auch nicht die Scheunen komplett leergefressen, wenn sie ganzjährig schwere Zugleistung erbringen mussten.

              Mit meiner hofeigenen Ölpresse, die ich schon seit längerem gekauft habe, steht mir eine solche Alternative im Bedarfsfalle noch immer offen, den Raps dafür hätte ich auch noch – bislang mangelte es mir insbesondere an der Zeit hierfür, um das in die Tat umzusetzen… Die vorhandenen Schlepper müssen diese Energie allerdings auch erst einmal verdauen können.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Hätte, hätte Fahrardkette…es geht doch nicht um dieses Jahr oder um das nächste, es geht mir um die grundsätzliche zukünftige Sicht auf die Dinge…..ich hab auch noch Mehl im Keller, aber ob das auch zukünftig und langfristig der Fall sein wird, steht ja wohl in den Sternen.

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Herr Seevers, wo laufen Sie, wo laufen Sie denn hin….!?

                  Wenn wir derart argumentieren wollten, verharren wir also auf dem Status quo!?

                  Welchem Status quo übrigens, nach Ihrer Meinung!?

                  (Mehl verdauen meine Schlepper übrigens nicht, bei Ihren PKWs sollten sie das auch gar nicht erst probieren… Sorry, ich bin frech 😉 )

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Übrigens: Nicht hätte, hätte – haben!!!

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Wurzelwicht, wir sind uns doch weitgehend einig.
                  Allerdings hilft es der Mehrheit weder heute, noch morgen kein Öl zu haben, weil man früher etwas versäumt hat und gleichzeitig in der Zukunft keine Aussicht auf Besserung besteht.
                  Wenn der Staat die Wichtigkeit von Dünger für die Ernährungssicherung nicht einsieht, dann hilft es dem Öl besitzenden Traktoristen wenig, wenn er sein Ross anspannen kann, aber nix zu beackern hat.
                  Der Staat muss jetzt Priorisieren und laut äußern, was ihm wichtig ist: Kreuzfahrten zu erlauben, oder deren Sprit für die Düngerherstellung zu konfiszieren? 😁

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                • Lieschen Müller sagt

                  Heizungen umrüsten anstatt Aufrüstung?

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Lieschen, wer soll denn mit welchem Geld, welcher Technik und welchem Personal die Heizung in welche Technik umrüsten?

                • Lieschen Müller sagt

                  Die, die jetzt für 100 Mrd aufrüsten! Die Waffenhersteller könnten mit den gleichen Rohstoffen Wärmepumpen herstellen. Die Ausbildung eines Heizungsmonteurs dauert bei Vorbildung 1 Jahr. Das ist auch eine Art der Priorisierung.

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Lieber Herr Seevers, unser seit Jahren verfügbarer Stickstoffdünger wird großteils aus russischem Gas hergestellt.

                  In Belarus, Russland und Polen sind die größten Düngerhersteller beheimatet. Noch niemals war uns Bauern das bewusster als heute.

                  Das Fatale an einer solchen Abhängigkeit ist aktuell, dass Dünger, der uns in gigantischen Mengen zur Verfügung stünde, hierzulande politisch gewollt der Pyrolyse zugeführt wird und damit auch noch das Klima belastet. Unvorstellbare Mengen, wo man damit einhergehend auch noch das überlebensnotwendige Phosphat zusätzlich mit vernichtet, von dem man heute bereits gesichert weiß, dass diese Vorräte sehr endlich sind. – Ohne Phosphat kein Leben!!!

                  Unsere Gesellschaft, jeder deutsche Bürger, hilft diesen Schwachsinn mit zu finanzieren, sehr teure 800-1.000 Euronen für jede einzelne Tonne, in jeder Hinsicht. – Unfassbar DIESE Fehlentscheidung, ein solches Versagen!

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Lieschen, guckst du:
                  Wärmepumpen-Offensive: Das sind die Herausforderungen
                  Problem 1: Personalmangel

                  Laut Bramann fehlen allein in seiner Branche 60.000 Monteure, um die Vorgaben der Politik umzusetzen. Diese Stellen seien praktisch alle ausgeschrieben, es gebe aber schlicht die Leute nicht. Darüber hinaus fehlten auch 26.000 kaufmännische Mitarbeiter und 31.000 Auszubildende.

                  Problem 2: Fachliche Kompetenz

                  Die Betriebe sind auf die Wärmepumpen-Offensive ganz offensichtlich fachlich noch nicht eingestellt. „Wir gehen derzeit von etwa 15 bis 20 Prozent der Betriebe aus, die bereits damit Erfahrungen gesammelt haben“, sagt Bramann. Die Politik müsse für die Umsetzungskapazitäten sorgen. „Aber wir reden beim Umsteuern der Gesamtheit der Betriebe über einen Tanker. Die Wärmepumpe ist Teil der Ausbildung, aber der Fokus darauf ist noch relativ klein.
                  Das braucht alles Zeit.“

                  Problem 3: Betriebe sind jetzt schon gut ausgelastet

                  Die 49.000 Betriebe des Sanitär und Heizungs-Handwerks seien „sehr gut ausgelastet“ und hätten derzeit einen Vorlauf beim Auftragsbestand von im Schnitt 14 Wochen. Auch macht Bramann klar: „Wir leben ja nicht in einer Planwirtschaft. Wir reden über freie Unternehmer. Und bislang erscheint der Montageauftrag ‚Wärmepumpe‘ für viele Handwerker eben noch komplexer und unattraktiver als andere Aufträge.“

                  Das alles führt dazu, dass der von Habeck vorgegebene Zeitplan, Stand heute, offenbar utopisch ist. Denn nach Berechnungen des Verbandes müssten ab jetzt an sieben Tagen die Woche jeden Tag 2000 Wärmepumpen eingebaut werden, um auf die Zahl von sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030 zu kommen. Bramann: „Das wäre selbst dann vollkommen illusorisch, wenn die Betriebe nichts anderes mehr täten als Wärmepumpen zu verbauen, wie es übrigens auch jüngst vonseiten der Politik gefordert wurde.“

                  Aber selbst, wenn dies organisatorisch gelänge, gibt es für Bramann einen weiteren Stolperstein.

                  Problem 4: Viele Gebäude sind nicht für Wärmepumpen gedacht

                  „In vielen Gebäuden kann man nicht so einfach Wärmepumpe einbauen“, sagt Bramann. „Wer im schlecht gedämmten Altbau wohnt – das betrifft 30 Prozent des deutschen Wohnungsbestands –, müsste ja von jetzt auf gleich ausziehen, um das Gebäude erst mal für eine Wärmepumpe – die ist ja neben der Pelletheizung die einzig realistische Option – zu ertüchtigen. Das allein dauert Monate.“

                  Kurzum: Bramann lässt kein gutes Haar an den politischen Vorgaben. „Wir sollten mit Blick auf die Wärmewende nicht so tun, als seien die neuen Ansagen aus dem Wirtschaftsministerium die kontinuierliche Entwicklung eines Klimapfades – was hier gerade passiert, ist zerstörerisch. Erst vor zwei Jahren wurde eine umfassende Förderung von Gashybridheizungen aufgelegt, und jetzt sollen überall nur noch Wärmepumpen eingebaut werden.“

                  In dem Interview macht Bramann aber auch deutlich, was bereits getan wird, um die Branche fit für die neuen Gegebenheiten zu machen und welche Schritte aus Sicht seines Verbandes noch notwendig sind.”

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                • Thorens sagt

                  “Die, die jetzt für 100 Mrd aufrüsten! ”

                  Und wenn da einer kommt und alles zusammenschießt, auch die dann neuen Heizungen, und wir haben nichts um uns zu wehren, was hätten wir damit gewonnen?

                  Leider ist es so, dass nur der ernst genommen wird, der auch wehrhaft ist. Oder wollen wir uns in der Landesverteidigung, wie in so vielen anderen gerade schmerzlich zu erfahrenden Punkten, auch auf andere verlassen? Vielleicht auf Russland?

                  Wenn es uns mit der EU ernst ist, dann braucht diese EU effizientes Militär, wie auch immer das dann strukturiert ist.

                  Persönlich wäre es mir deutlich lieber, wenn sich die Menschen miteinander vertrügen und Waffen überflüssig wären. Dummerweise ist die Welt nicht nach dem.

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                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  “Die, die jetzt für 100 Mrd aufrüsten! Die Waffenhersteller könnten mit den gleichen Rohstoffen Wärmepumpen herstellen. Die Ausbildung eines Heizungsmonteurs dauert bei Vorbildung 1 Jahr. Das ist auch eine Art der Priorisierung.”

                  Der Einbau von Wärmepumpen macht in Niederenergie Sinn, da wo man Fußbodenheizung einbauen kann, die normalen Heizkörper eignen sich nicht.
                  Für mich machen Wärmepumpen sinn, wenn wir zu 100% auf EE zugreifen können, so lange wir Strom aus Kohle beziehen liegt der Umwelteffekt bei null.
                  Alle meinen, die Wärmepumpe ist das Null plus Ultra, halten es nicht für nötig sich zu Informieren.

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              • Ostbauer sagt

                Genau das ist das Problem, wir hatten 2005 über die Hälfte unser Flotte auf pflanzenöltauglich umgestellt und das auch 3 Jahre betrieben. Deutz fertigte sogar serienmäßig ein Schlepper dazu.
                Dann war man in Berlin der Meinung, dass zu viele Steuern verloren gehen; Pflanzenöl als Treibstoff wurde besteuert und unatraktiv, sowohl für die Anwender, als auch für die Hersteller. Es wurde nicht weiter optimiert und der Service kam total zum Erliegen.
                Nach knapp 15 Jahren gibt es keinen Sevice und keine Ersatzteilversorgung mehr, viele Firmen sind vom Markt.
                Das wieder auf die Reihe zu bringen, wird schon ein paar Jahre dauern, zumal die dezentralen Ölmühlen alle kaputt gemacht wurden.
                Vielleicht ist es ja jetzt ein heilsamer Schock; hilft mir jedoch im Moment herzlich wenig.

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              • Thorens sagt

                “die normalen Heizkörper eignen sich nicht.
                Für mich machen Wärmepumpen sinn, wenn wir zu 100% auf EE zugreifen können, so lange wir Strom aus Kohle beziehen liegt der Umwelteffekt bei null.
                Alle meinen, die Wärmepumpe ist das Null plus Ultra, halten es nicht für nötig sich zu Informieren.”

                Einspruch.
                Bei mir läuft seit Herbst eine Luft-Wasser-WP in Verbindung mit überwiegend wandhängenden Heizkörpern und es ist warm in der Bude. Fußbodenheizung wäre zwar besser, da stimme ich zu. Es geht aber auch mit Heizkörpern. Es sind, wie auch im Agrarbereich, viele Gerüchte in Umlauf bzgl. Wärmepumpen.

                Es ist auch nicht richtig, dass der Umwelteffekt bei Null liegt, wenn der Strom fossilen Ursprungs ist. Fossiles Heizöl hat einen Energiegehalt von gut 10 kWh je Liter, Braunkohle etwa 4,17 kWh/kg. Mein Wohnhaus hat im Schnitt der Jahre um die 2.500 l Heizöl/a verbraucht, damit es hinreichend warm war und auch Warmwasser ausreichend verfügbar. Also roundabout 25.000 kWh Energiebedarf fürs Heizen und Warmwasser. Hätte ich Braunkohle genommen, wären es ca. 6 t pro Jahr gewesen für dieselbe Wärmemenge. Brunkohleverstromung hat einen Wirkungsgrad von gut 40 %. Demnach etwa 1,8 kWh Stromerzeugung je kg Braunkohle.

                Meine Wärmepumpe hat seit Ende September etwa 5.000 kWh an Strom verbraucht und damit ca. 23.000 kWh Wärmeenergie geliefert. Je nach Heizflächen (Radiatoren oder Fußboden-/Wandheizung) beträgt heute bei Luft-Wasser-Wärmepumpen die Jahresarbeitszahl zwischen etwa 4,0 bis 6,0. Das heißt, es werden aus 1 kWh elektrisch 4 – 6 kWh thermisch erzeugt. Ich werde im ersten Jahr bei ca. 4,5 landen und muss noch ein wenig dämmen und im kältesten Raum noch eine Wandheizung nachrüsten. Danach werde ich wohl die 5,0 erreichen.

                Bleiben wir, wie aktuell, bei den 4,5, was einem Strombedarf von ca. 5.500 kWh entspricht, um 25.000 kWh thermisch zu erzeugen.
                Für die benötigte thermische Energie könnte ich auch ca. 6 t Braunkohle verfeuern oder aber die Braunkohle verstromen, was ca. 1,8 kWh elektrisch je kg Braunkohle ergibt. Das bedeutet, dass für die benötigte Energie für die Wärmepumpe ca. 3.050 kg Braunkohle verstromt werden müssen (Leitungs- und Umspannverluste nicht berücksichtigt) und damit nur etwa die Hälfte der Menge, die ich brauchte, wenn ich dirket mit Braunkohle heizte. Also immerhin eine Einsparung an Primärenergie von fast 50 %. Das ist ein Umwelteffekt, meine ich.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Es sind, wie auch im Agrarbereich, viele Gerüchte in Umlauf bzgl. Wärmepumpen.”

                  Stimmt, wie bei Äpfel und Birnen auch…..einen schlechteren Heizwert als Braunkohle findet man auch nur schwer in Deutschland…..die Mehrheit heizt mit Öl und Gas, da ist dann die Bilanz schon eine andere.☝😎

                • Thorens sagt

                  Na selbstverständlich, mein Herr.
                  Es ging aber um fossilen Strom im Beitrag vom Ehemaligen, auf den ich mich bezog. Bei Steinkohle ist der Wirkungsgrad wenig höher. Das mit dem Gas ist gerade nicht so pralle. Haben wir auch Kraftwerke, die Heizöl verbrennen? So wegen Äpfel und Birnen, meine ich.

                  Immerhin konnte ich den Primärenergiebedarf von meinem Haus von ca. 190 kWh/qm*a auf knapp 70 kWh/qm*a senken. Ziehe ich davon noch den selbst erzeugten Strom der PV ab, bleiben noch ca. 50 kWh/qm*a, die ich beziehen muss aus dem Energiemix des Netzes. Das wohlgemerkt im mäßig gedämmten Altbau von Ende der 60er.

  5. Elisabeth Ertl sagt

    Das ist es auch, was mich so zutiefst beunruhigt: dass in der Politik noch nicht angekommen ist, dass wir jetzt mit Geld gar nichts mehr regeln können, sondern dass wir überlegen müssen, wie wir lebensnotwendige Dinge produzieren, und wie wir sie verteilen.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Ja, liebe Frau Ertl, da ist das beherzte Anpacken der Landwirte, gepaart mit einer zumeist intuitiv abrufbaren Bauernschläue heute mehr denn je unverzichtbar.

      Und gerade dahingehend verorte ich den grandiosen Mangel unseres 100-tägigen Bundesagrarministers Cem Özdemir:

      – Fachkompetenz bringt er nachweislich leider nicht mit,
      – eine intuitive Bauernschläue lässt sich bei ihm zumindest bis dato nicht erkennen,
      – er orientiert sich ausschließlich an zumeist falschen Beratern und Einflüsterern,
      – und wäre das alles nicht schon genug, müssen wir unter seinem Persönlichkeitsprofil in der Außenwirkung eine grandiose Portion an Halsstarrigkeit, seiner beharrlichen “Ich-weiß-es-besser-Bockigkeit” verbuchen,
      – …und dann, ja dann kommt leider nicht mehr viel, was kurzfristig gewichten könnte, um im BMEL mit Fachlichkeit punkten zu können. – Der sympathische Kumpeltyp Cem ist dort schließlich gerade jetzt nicht unbedingt gefordert.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Drum bin ich ja schon 2009 aufs Land gezogen, produzier zwar nicht viel, aber immerhin 200 kg Fleisch, 1000 Liter Apfelsaft und Gemüse und Obst für den Eigenbedarf …..

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  6. Christian Bothe sagt

    B. Willi: “Für mich unverständlich sollen fossile Energieträger wie Benzin und Diesel von der Ampel-Regierung subventioniert werden.” Das sehe ich nicht so! Die Steuern auf Kraftstoff in der BRD, eine der höchsten auf der Welt/l Sprit und die unsägliche CO2 Steuer sollte man vorübergehend senken oder abschaffen. Ich habe eine Kolln., welche täglich 70km zum Arbeitsplatz, einem Kraftfutterbetrieb, und zurück fahren muß! Das macht sie seit 10 Jahren…Das betrifft ja viele Berufsgruppen, B. Willi! Es sind nicht alle Rentner, die entscheiden können, ob sie mit PKW, Bus oder den Zug benutzen können, Bei den Lebensmitteln ist eben Sparsamkeit angesagt. Als gelernte DDR-Bürger ist man ja ein “gebranntes Kind”, was das Nahrungsmittelangebot betrifft! Brauchen wir denn so eine Vielzahl von Brotsorten im Regal ( Bsp. Globus u.a.)? Das trifft auch auf andere Produkte zu. Muß es genfreie Milch noch sein oder Bioprodukte in dieser Situation? Im Übrigen wird immer noch zu viel weggeworfen wie Untersuchungen zeigten. Wichtig ist das bei den Preiserhöhungen im Lebensmittelbereich auch etwas bei unseren Bauern ankommt, denn die Kosten fressen sie auf…
    Mal sehen, wenn unser FDP “Sparminister” Lindner wieder eine Schatulle öffnet…

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    • Bauer Willi sagt

      Man braucht das Geld noch für Lebensmittelkarten. In der Abwägung nichts zu essen oder teure Mobilität würden Sie sich wie entscheiden?

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      • Christian Bothe sagt

        Ganz einfach, Sparsamkeit ist angesagt und das auf allen Ebenen…Verhungern wird keiner in Deutschland, und dafür sind wir als Landwirte in unterschiedlicher Funktion verantwortlich!Dazu gehört auch Mobilität, um Geld zu verdienen und den Lebensunterhalt bestreiten zu können, B.Willi

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Dazu gehört auch Mobilität, um Geld zu verdienen und den Lebensunterhalt bestreiten zu können, B.Willi”

          Die Frage wird aber zukünftig sein, wie Mobilität aussehen wird. Wenn Sparsamkeit der Maßstab sein soll, dann werden sich Menschen schon selbst überlegen, ob sie evtl. dichter an die Arbeit ziehen, sich andere Verkehrsmittel suchen, Verkehrsmittel alternative Antriebe besitzen, Arbeit wieder anders organisiert wird, usw. Der Maßstab dafür ist die Ökonomie nach kapitalistischen Maßstäben. Evtl. muss man auch mal nicht den gutbezahlten Job in 2000km Entfernung annehmen oder die Politik stärkt endlich das Handwerk damit die Leute ihre Arbeit in der Nähe haben, oder die öffentliche Hand legt eine andere Ausschreibungsform an den Tag, damit nicht Firma A aus 500km Entfernung die Firma B aus dem eigenen Dorf aushebelt….usw. Alles hat einen Einfluss auf Alles.
          Ob die Gesellschaft bereit ist, alles auf den Prüfstand zu stellen, das glaube ich eben nicht.

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          • Lieschen Müller sagt

            Das geht hin bis zu Familienmodellen: zwei Akademiker müssen in der gleichen Stadt/Region Arbeit finden, oder einer steckt wieder zurück. Was ist mit dezentralen Schulen? Oft gibt es nur große, zentrale Einrichtungen, die Kinder müssen 45 min Bus fahren. Trotzdem denke ich, dass ein Umdenken nicht in den nächsten Jahren stattfinden wird, jedenfalls nicht für meine Generation. Wer auf einen der drei Kurztrips verzichtet, hat erstmal wieder Geld für andere Dinge. Wer bisher nichts hatte (Hartz 4), hat sowieso kein Auto. Ich kenne das durchaus aus früheren Phasen meines Lebens, man kann sich sehr einschränken.

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          • Peter sagt

            Die Ökonomie nach kapitalistischen Maßstäben und Sparsamkeit schließen sich kategorisch aus. Alles was zählt ist Wirtschaftswachstum. Bleibt dieses aus oder wird gar rückläufig, gerät der ganze Kahn ins Schlingern. Hier ist im Gange, dass sich die Mischung aus Vermögen/Kapital, Macht und wirklich hohen Einkommen genau diese Maßstäbe erhalten will/wird; über alle Anderen wird eine kommunistische Glocke gestülpt. Diesen Leuten / uns erlegt man den Sparzwang auf und erzeugt immer tiefere Abhängigkeiten in wirklich jedem Lebensbereich. Der Pass vom 1. April lässt sich bestimmt generalisieren.
            „Die Gesellschaft“ (wer immer das sein soll…) braucht nichts auf den Prüfstand zu stellen, solange das hier : https://kontrast.at/co2-ausstoss-verursacher/
            möglich ist.

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        • Bauer Willi sagt

          @Christian Bothe
          Hatte heute morgen ein Telefongespräch. Ein Ehepaar fährt zusammen jeden Tag rund 300 km zur Arbeit. Sie haben ausgerechnet, dass das Mehrkosten ausmacht von 700 € im Monat. Wenn das Essen doppelt so teuer wird, kommen noch mal grob 300 € dazu. Geheizt werden soll auch, macht noch mal ein paar Scheine.

          Grob gesagt hat dieses Ehepaar über 1.000 € ZUSÄTZLICH monatlich an der Backe. Wo werden sie sparen? Werden Sie eine Lohnerhöhung von 1.000 € bekommen? Und wenn ja, wer bezahlt die denn?
          Fakt ist: wir werden ärmer…

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            War gestern im Raum Karlsruhe auf der Autobahn, dar vom teuren Sprit nichts zu merken.

            (Mussten zu einem runden Geburtstag in den Kraichgau, möglicherweise, die andere auch)😉

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          • Lieschen Müller sagt

            Entweder sie haben bisher diese 1000 € für Konsum gehabt (Reisen, Kleidung, Möbel, Rücklagen), dann können sie ein paar Jahre aushalten, oder es war schon immer knapp, dann wird es Zeit, das Modell zu überdenken.

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          • evo.... sagt

            Ich denke da müssen die Arbeitgeber wohl Wohncontainer oder Ähnliches einrichten. Dann fährt man am WE und meinetwegen am Mittwoch nach Hause.
            Machen die Chinesen (Japaner?) so.

  7. Schmeckt gut sagt

    Putin plant die Trumpfkarte “Migration durch Hunger” fest in seiner brutalen Strategie mit ein. Die Niederlage im Kampf um Kiew motiviert ihn um so mehr, das Chaos in der Welt zu steigern. Er wird Indien und China mit billigen Grundnahrungsmitteln versorgen (wenn der Westen Russland noch stärker sanktioniert, um so mehr) . Trotz aller Versprechen wird China ihn im Gegenzug mit lebensnotwendiger Technik versorgen. Die Konzentration der Invasion auf die Küste des schwarzen Meeres und des Asowschen Meeres kann nur bedeuten, dass der Ukraine der Zugang zu den so wichtigen Häfen abgeschnitten werden soll. Odessa ist Russlands letztes Ziel und eine Einnahme des so wichtigen Hafens muss (aus Sicht der Ukraine) verhindert werden. Sollte Russland diese Strategie umsetzen können, ist viele Jahre lang Schluss mit Weizenlieferungen an die WHO. Und die europäischen “Zuschauer” unterhalten sich über FarmToFork, Greendeal, gesicherte Verfügbarkeit von LM für Europa und Energiesicherheit durch erneuerbare Energien. Leute, es wird noch brutaler werden.

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  8. Mark sagt

    Die Schreier, die bis vor ein paar Wochen noch ständig eine Agrarwende und eine große Transformation der Landwirtschaft gefordert haben, werden sie bekommen, aber mit Sicherheit ganz anders, als sie es sich in ihren infantilen Träumen vorgestellt haben.

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  9. Galinstan sagt

    Nur gut dass die Grünen das Ressort Landwirtschaft haben, sonst würden alle Dämme brechen hinsichtlich Gentechnik und industrieller Landwirtschaft. Man bedenke: Afrika, deren Landwirtschaft wir kaputtgebilligheimert haben, wird sich wieder auf seine eigene Leistungsfähigkeit in Punkt Agrar besinnen, und unsere Exportmaerkte auf Jahrzehnte Weg sein für Weizen und Fleisch. Dann sind wir froh wenn wir weniger durch Bio produzieren dürfen

    1
    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      “Man bedenke: Afrika..”

      Afrika hat eine gewaltige Korruption,woran wir arbeiten müssen,weil die es selbst nicht können.
      Bei uns gibts auch Korruption,aber nicht so ausgeprägt.

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    • Limes sagt

      “Man bedenke: Afrika, deren Landwirtschaft wir kaputtgebilligheimert haben,….” und der Cannabisanbau in Afrika? Die Pflanzenextrakte ohne Nährwert werden hier fröhlich in die Luft geblasen. Die Flächen in Asien z.B Afghanistan mal aussen vor sind die Flächen in Afrika z.B Maroko nicht unerheblich. In Uganda gibt es wohl Überlegungen für einen Anbau. Der angestrebte Anbau in Europa steht natürlich auch im Wettbwerb zu Nahrungsmitteln ganz zu schweigen vom energieintensiven Anbau in Gewächshäusern, Kellern… Schon Rückmeldung was die deutsche Politik empfiehlt? Frage für einen Freund der sich Sorgen bezüglich Warenverfügbarkeit macht und überlegt jetzt noch schnell zu hamstern.

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      • Bauer Willi sagt

        @Limes

        Der/die Kannitverstan will nur spielen. Offensichtlich hat er den Text auch nicht gelesen, denn dann würde er nicht so argumentieren.

        Die Bio-Szene wird es zuerst treffen. Vor allem Bio-Eier werden bald knapp. Und das ist wirklich tragisch, weil Bio-Eier ein wichtiges Standbein für viele Bio-Betriebe ist.

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        • Limes sagt

          @Willi ja Der/die Kannitverstan bringt nur halbgare Versatzstücke und kann nicht sachlich/fachlich argumentieren. Als Fussball Fan ist er für mich ein klassischer Kandidat für die Kacktore bei Zeiglers wunderbare Welt des Fussballs.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Das hat sich aber eh schon jahrelang abgezeichnet, dass Bio sich mehr im Grünlandbereich etabliert und weniger im Ackerbau. Und wenn der Kunstdünger knapp wird, dann wird diese Trennung halt noch viel schärfer werden. Also man kann nicht generell sagen, dass jetzt Konvi über Bio siegt. Der konventionelle alpine Berglandwirt wird vielleicht sogar zu Bio gezwungen werden, weil die Flächenproduktivität darüber entscheidet, ob man sich Kunstdünger überhaupt noch leisten kann. Und steigende Produktpreise könnten dazu führen, dass man bereits aufgegebene Grenzertragsstandorte mit wenig Input von außen, z.B. mit Robustrassen wieder bewirtschaften kann.

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          • Reinhard Seevers sagt

            In Zeiten von Knappheiten sind Labelierungen Blödsinn und werden als solche auch vom Verbraucher wahrgenommen werden.

    • Chris sagt

      Glaubst du auch was du da schreibst?
      Bei höheren Preisen wird es auch hier wieder Menschen geben die nicht nur Hühnerbrust und Filet essen wollen und können. Wo bitte soll das mehr an Getreide denn herkommen? Wer nicht über den Tellerrand schauen kann sollte erst mal versuchen eine Brücke zu bauen . Es wird schneller schlechter als viele glauben mögen.

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    • Christian Bothe sagt

      @Galistan,was ist eigentlich bei Ihnen passiert? Was Sie so im Blog in letzter Zeit publizieren, geht ziemlich an der Realität vorbei! Erinnert mich alles so an meine Jugend und Ihr “Blogname” passt irgendwie hervorragend zu den Karl May Büchern. Diese waren ja auch gefakt…
      B. Willi hat in der Präambel klar heraus gearbeitet, wo Biogetreide und non-GVO Futtermittel herkommen! Also Ihre Argumentation ist nicht realistisch wie leider vieles von Ihnen in letzter Zeit…Zur Gentechnik nur soviel. Die EU hat gerade entschieden, das GVO Futtermittel und Lebensmittel importiert werden können. Was sagen Sie nun? Das die Grünen das Agrarressort haben, ist bekannt bloß man merkt nicht soviel davon…

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  10. Arne Bohlen sagt

    der Herr Özdemir spielt lieber im neuen Musikvideo von Marteria und den Toten Hosen mit wo er dann den Roberto Blanko innig umarmt.

    Villeicht soll uns das zeigen das wir die dunkelhäutigen Menschen auch weiterhin mit offenen Armen aufnehmen sollen, so wie jetzt die Flüchtlinge aus der Ukraine…

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    • Bauer Willi sagt

      Ich finde, dass gehört nicht zusammen. Flüchtlingen soll geholfen werden. Wir bereiten uns auch vor, Ukrainer zu beherbergen.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Wir haben unsere Erntehelferunterkünfte auch zur Verfügung gestellt. Allerdings werden die wohl nicht gebraucht werden, da die meisten Ukrainer weiter wollen in die großen Städte und Ballungszentren. Bei uns ist zu wenig Arbeit, da wird eine Unterkunft in Rommerskirchen sicherlich eher in Anspruch genommen.

        1
        • Bauer Willi sagt

          Na ja, ein “Ballungszentrum” ist Rommerskirchen gerade nicht. Unser Hauptbahnhof hat nur zwei Gleise… 🙂
          Aber Du hast schon recht: in 24 Minuten ist man mit der Bahn am Kölner Dom… und beim 1. FC Köln…

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            • Bauer Willi sagt

              @Thorens

              Nu aber mal ganz vorsichtig. 🙂
              (Für den Erzbischof können wir nichts und da ist Rommerskirchen sogar ein Widerstandsnest)

              4
    • Inga sagt

      Wenn Özdemir als Landwitschaftsminister in dieser ernsten Lage sich in aller Öffentlichkeit mit Musivideos beschäftigt,
      ist das nicht genau so unverschämt,
      wie das Lachen von Laschet
      im Hintergrund unseres Bundespräsidenten, der gerade zur ernsten Lage von Corona
      seine Ansprache hielt?

      7
  11. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Sehr vielen unserer selbst jetzt noch medial gefeierten, nur gefühlt “großherzigen” Gutmenschen, die wirklich alles, detailversessen alles, weitaus besser wissen als heute jeder einzelne noch ackernde, mit zähem Überlebenswillen ausgestattete Landwirt -erstere selbstredend “extrem belesene” Google-Professoren, deren überreicher
    Wissensschatz geistig leider nur kurzfristig abrufbar ist, zieht man den Stecker wird’s sofort bedrohlich dunkel- werden am morgigen Montag ganz brutal die Augen geöffnet; verbittert wird man mit tränengefüllten Äuglein zur Kenntnis nehmen, dass mittlerweile die Realitäten heute Geschichte schreiben – wohl leider erst der Anfang…

    Im März 2022 verzeichnen wir eine Inflation von 7,3%, Tendenz steigend…

    2021 haben wir lt. Statistik eine weitgehend gute Ernte eingefahren, was seitens sämtlicher Agraranalysten auch so medial kommuniziert wurde. Unsere Erzeugerpreise widerspiegelten in der Ernte auch demgemäß.

    Schon jetzt in den April 2022 hinein explodieren die Preise, und das massiv, obgleich die Lebensmittelversorgung hierzulande sichergestellt ist. Rukwied und Özdemir verteilen dieselben Beruhigungspillen noch immer ans vertrauensselig gläubige(?) Volk.

    Waren vorstehende gefühlte Mengen physisch überhaupt jemals abrufbar oder existierten diese nur auf dem Papier!?

    Christian Lindner prophezeite den deutschen Bürgern, dass wir alle ärmer werden. Die Zeiten, wo der durchschnittliche 4-Personen-Haushalt hierzulande allenfalls 10-11% für Nahrungsmittel vom eigenen Haushaltseinkommen aufwenden musste, gehören wohl jetzt der Vergangenheit an. Eine Verdoppelung dieser Kosten kann gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden, ist durchaus denkbar.

    Noch ein paar Frostnächte wie die der letzten Tage und schon könnten Obst und Gemüse zum teuren Luxusgut mutieren. – Kaufen kann man schließlich nur jene Ware, die auch verfügbar ist.

    Plötzlich werden Pellkartoffeln mit etwas Butter wieder zu einer Köstlichkeit, die satt macht. Wahrscheinlich ernte ich heute für eine solche Aussage noch ein mildes Lächeln, …abwarten.

    Jedenfalls ist an dieser Stelle ausdrücklich festzuhalten:

    Es scheitert nicht am Willen, schon gar nicht am Können von uns Bauern, hinreichend heimische Nahrungsmittel zu produzieren. Wir unterliegen allerdings selbst heute -angesichts dieser fortdauernd brandgefährlichen zusätzlichen Krisensituation infolge des menschenverachtenden Überfallskrieges in der Ukraine- auch hier im wohlstandsgenährten Deutschland leider noch immer der blindwütig massiven agrarpolitischen Regulierungswut, wo man uns systematisch fatale Fesseln anzulegen weiß, denen wir uns so ohne weiteres NICHT(!) entledigen können.

    Deshalb ist es wichtig, um auch selbst nach wie vor tagtäglich in den Spiegel schauen zu können, medial mit Rückgrat zu kommunizieren, dass wir Bauern bereit sind, das uns Menschenmögliche zu tun, um gegen Nahrungsmittelmangel anzukämpfen, wo immer das umsetzbar ist. Transportiert diesen starken tatkräftigen Willen der Bauern insbesondere in Medien, wo noch immer die unzähligen Bauernhasser die Deutungshoheit innehaben. Mitschuldig an einem Vergehen wider die Menschlichkeit machen sich nämlich diejenigen, die sich selbst egoman im wohlig warmen Nest wähnen, mit Tatenlosigkeiten aufwarten bzw. rethorisch verkrampft dickköpfige Inkompetenz wortreich wild zu schwadronieren wissen. – Wie Prof. GOOGLE ein solches VERSAGEN im Nachgang wohl zu bewerten wissen wird…!?

    Wer lädt hier also wissentlich und wollentlich eine solche Schuld auf sich!? Kein “Schreibtischtäter” wird diese Schuldhaftigkeit überhaupt schon realisieren, schließlich setzt man persönlich nur “VOLKES WILLEN” beherzt um! – Bleiben demnach ausschließlich die üblichen medialen Prügelknaben der Nation, die auf ihrer Büßerbank sitzen bleiben müssen….!? NEIN, werte Damen und Herren Entscheidungsträger, in diesem Falle springt man damit einfach viel zu kurz!!!

    Energie ist aktuell wichtiger als die bisher sicher geglaubte Nahrungsmittelgrundversorgung. Sollten hier die Positionen realiter getauscht werden müssen -Nahrungsmittel auf Position eins- wird daraufhin in nur kurzen zeitlichen Verläufen das absolute Chaos ausbrechen; denken wir in Gegenüberstellung nur einmal daran, dass in der noch immer fortdauernden Corona-Pandemiekrise sich im letzten Jahr die Verbraucher im Kampf um Toilettenpapier fast die Köpfe eingeschlagen haben.

    Wenn’s nicht genug zu beißen gäbe, werden wir eine weitaus bedrohlichere Form von Tumulten erleben, die sich keiner wünschen kann, in erster Linie auch wir Bauern nicht, denn uns wird man dann vermutlich die Köpfe einschlagen im Kampf um Essbares.

    Deshalb, genau deshalb, sind wir BAUERN(!!!) geradezu verpflichtet, unserem Bundesagrarminister und all seinen verbissenen Scheuklappenträgern zu vermitteln, dass man Geschichte weitaus vernetzender, vorausschauender denken können muss.

    Was nutzt es schließlich, wenn die Bienchen, Karl der Käfer, unsere Blümchen, bleiben dürfen, eine große Masse von unschuldigen Menschlein aber gehen müssen..!? Ja, die Natur selbst ist grausam, extrem grausam! – Verbuchen SIE, werter Herr Özdemir, werte Frau Bender, eine solche Zeitenwende unter “Biologie pur”, was ja zunächst einmal prinzipiell nicht falsch wäre, unterliegen Sie dabei aber bitte nicht dem Irrglauben, mit Koffern voller Geld helfen zu können, weltweit DAMIT Eindruck schinden zu können. Geld kann man nämlich nicht essen; und damit wird man Sie weit eher als Totalversager innerhalb Ihres Mininsteriums abqualifizieren. – Keine Beleidigung an dieser Stelle, nur ein grundehrliches Vorskizzieren möglicher Konsequenzen bei forthin bewusst unterlassener Hilfeleistung!!!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Wurzelwicht, auch der Bürger selbst ist Teil des Problems. Alle schreien nach der Digitalisierung als Lösung für die Zukunft. Keiner merkt, dass hiermit die neuen Abhängigkeiten geschaffen werden. Außerdem fressen die digitalen Systeme Energie ohne Ende…
      https://www.derstandard.de/story/2000130809343/bitcoin-frisst-so-viel-strom-wie-manche-staaten-muss-das
      Dieser Krieg hat bereits jetzt unzählige Verlierer und unzählige Gewinner. Zu den Gewinnern gehören u.a. die Medien, die big five und die Waffenindustrie,…..alles hat einen Sinn. Am Ende stehen sie alle vor den leeren Tellern und fragen sich, warum man bitcoins nicht essen kann, wie davor das Geld auch schon nicht.

      “Ein gelehrter Dummkopf ist ein größerer Dummkopf als ein unwissender Dummkopf.”
      (Molière, 1622-1673)

      17
  12. Günter sagt

    Es ist eine einfache Geschichte.
    Man braucht nur nachschauen, wo die Schlachtzentren in D liegen, diese dann ausser Betrieb setzen und schon ist es passiert.
    Früher waren Metzgerei Betriebe über das Land verteilt alle haben Ihre Tiere fast verlustfrei geschlachtet und auch verwertet. Jeder der Metzger hat seinen Beruf richtig erlernt und hat daher auch gewusst auf was es ankommt.
    Wenn Tönnies schon an den Grenzen Arbeitskräfte
    von den Flüchtlingen abwirbt spricht das Bände über den Zustand der Deutschen Lebensmittel Versorgung.
    Dies ist nur ein Beispiel , man könnte diese Dinge unendlich weiter ausführen. Und da faseln Leute wie relevant D für die Welternährung ist. 2015 war ich in
    beruflich in Kenia, da wurden Deutsche Lebensmittel billiger angeboten als es einheimische Bauern konnten. Diese Bauern haben natürlich auch Probleme mit Ihrer Existenz bekommen.
    Vielleicht würde eine “Erdung” von Teilen der Bevölkerung einmal guttun um zu sehen dass es auf mehr ankommt als auf billige Polemik die das ganze Problem dominiert.

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    • Reinhard Seevers sagt

      ” 2015 war ich in
      beruflich in Kenia, da wurden Deutsche Lebensmittel billiger angeboten als es einheimische Bauern konnten.”

      Nennt sich Welthandel, deshalb ist Kenia auch größter Rosenexporteur der Welt…Rosen bringen mehr, als krude Lebensmittel….money makes the world go around! 🌻🙋‍♂️

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      • Günter sagt

        Ok Reinhard:
        wg.Welthandel: Dann haben Deutsche Landwirte auch nicht das Recht sich zu beschweren.
        Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Und die kenianischen Bauern sollten sich bei ihrer Führung beschweren, dass ihnen nicht die Möglichkeit zur Nahrungserzeugung gegeben wird, sondern die Verantwortlichen lediglich den globalen Investoren und deren Geld aus den Korruptionssäckel fröhnen.

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          • Schorsch Summerer sagt

            Sind das überhaupt kenianische Bauern? War der grösste Exporteur nicht ein Inder? Nix gegen Inder, aber wer hat dem das Land übrereignet? Kenia?
            Ich fragt mal den Hillary, ein Ugander der in unserer Gemeinde in einem Betrieb in der Lehre war, wie das so ist mit dem Land für die Landwirtschaft. Antwort: gehört dem Staat und wir bewirtschaften es. Und wenn ein Fremder kommt und das Land erhält? Dann muss uns der Staat neues Land geben.

            • Inga sagt

              Dann können die Chinesen da auch ncht viel wollen, oder?
              Weil ich mal gehört habe, dass die in Afrika und Südamerika schon ganz schön viel gekauft haben.
              Bis wir Europäer munter werden, ist alles weg.

              🤔

        • Inga sagt

          Der Welthandel mit unseren lw. Produkten machen ja nicht die Bauern, sondern der Handel damit.
          Und der Handel kann keine Ökologie gerücksichtigen.
          Das sieht man auch an unserem LEH

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      • Inga sagt

        Aber es tut der dortigen Ökologie nicht gut.
        Die müssten ihrer Ökologie, der Boden und Witterungsverhältnisse entsprechend Pflanzen für Nahrungsmittel anbauen und entsprechend zubereiten.
        Die Rezepte dafür heben ihre Omas bestimmt noch, weil die noch nicht in der industriellen Rosenzucht für den Welthandel ihr Geld verdient haben und keine internationale Superfood kaufen könnten.

        Altmodisch?
        Nee umweltfreundlich.

        Wenn die Ökologie des Landes erhalten bleibt, dann kann ihre Kultur aus der entsprechenden Natur aufgebaut werden.
        Und das Land bleibt lebenswert, jeder liebt seine Heimat, keiner will füchten.

        Vielleicht hat die internationale Landwirtschaft auch Programme, wie man Wüsten zurückdrängen kann.

    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Günter,die Bevölkerung will “Gut und Günstig” und nach Malle,auch zu Kriegszeiten.

      6
  13. Smarti sagt

    Man muss das auch mal positiv sehen: Noch gibt es ein paar Bauernhöfe… stellt Euch doch einmal vor, diese Situation wäre erst in drei Jahren eingetreten ?
    Jetzt trampelt “man” auf den Landwirten rum… die liegen am Boden ( mindestens finaziell… die hätten alle keine drei Jahre mehr ausgehalten ! ) – es gäbe einfach keine Landwirte mehr.
    So wie es fast keine kleinen Metzger, Bäcker und keine Textilindustrie mehr gibt. Stört es da jemanden ? Hätte es jemanden gestört, wenn Aldi und Co “Alles” importiert hätte…. ? Ist ja billiger… bis …

    Jetzt ist jedenfalls noch etwas Landwirtschaft und die dafür notwendige Industrie ( Milch, Zucker, Mehl, Mechaniker, Schlachthöfe….da ).

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  14. Ferkelhebamme sagt

    Die Hoffnung schwindet, die Grünen leben in ihrer eigenen Welt, die Ergebnisse der Agrarministerfonferenz von gestern:

    https://www.agrarheute.com/politik/gruene-agrarminister-verhindern-nutzung-brachen-fuer-nahrungsmittel-592129

    Unser LW-Minister sollte tunlichst zusehen, dass er wie Willi einen aktuellen Sachstand ermittelt und erstmal rettet, was noch zu retten ist. Die Schlachter beispielsweise telefonieren sich die Finger nach Schlachtschweinen wund. Anfang des Jahres hieß es seitens der Schlachter noch, dass man als Mäster auf ITW umstellen muss, wenn man ab 2023 noch Schweine liefern möchte. Ist gerade scheissegal!
    Bei Özdemir ist das noch nicht angekommen, sein oberstes Ziel ist ausschließlich der Umbau der Tierhaltung, Er hat es nicht mal geschafft, eine Herkunftskennzeichnung einzuführen, besteht aber auf eine Haltungskennzeichnung. Stroh z.B. wird dann nochmal mehr zum gesuchten Objekt und unbezahlbar. Können wir uns den Luxus dieses Umbaus als Gesellschaft noch leisten? Die Tierhalter selber können es nicht, der Bogen ist sowas von überspannt und der Markt regelt gerade genau in die andere Richtung. Es ist bald niemand mehr da, der diese grünen Träume umsetzen könnte.
    Beängstigend ist, dass er als LW-Minister seine Hausaufgaben nicht macht. Aktuell hat er sich zur Düngeverodnung geäußert und bewiesen, dass er sich null Fachwissen angeeignet hat. Dafür turnt er auf allen möglichen Veranstaltungen rum, die mit LW nichts zu tun haben. Herr Özdemir, die Hütte brennt!

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    • Ferkelhebamme sagt

      Tja, den Luxus des Umbaus der Schweinehaltung MUSS die Gesellschaft sich leisten. Da kommt die Regierung nicht mehr raus, denn die aktuelle Schweinehaltung ist als abgrundtief böse von ebendieser stigmatisiert. Selbst Habeck bei Lanz, wo es um die Katar-Energiegeschäfte geht: “…wenn wir unser Hack aufs Mettbrötchen draufschmieren, immer sind wir auf der Seite der Guten, das können nur Leute glauben, die noch nie im Schweinestall waren. Wir ziehen mit unserem täglichen Leben eine Spur der Verwüstung durch die Erde und wir kümmern uns da noch nicht drum.“
      Macht schon mal das Portemonnaie auf.

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    • Einigkeitundrechtundfreiheit sagt

      Das ist wohl vergrbliche Liebesmüh. Die deutesche Landwirtschaft soll ruiniert werden und ausgelöscht. Es fing mit TTip an dann mit den Vorschriften der EU, die nur die grössten der Branche ohne große Schwierigkeiten erfùllen konnten und genau die waren es, die mit hohen Subventionen rechnen konnten, alle anderen wurden nach und nach zur Aufgabe getrieben. Nun Corona mit dem Wegfall der Nachfrage aus Restaurants und Gastwirtschaften und die fast vollständige Abhängigkeit vom preisdrückendem LEH. Unter dem Deckmäntelchen von bio und ökologischer Landwirtschaft, zerstören die Grünen, ganz im Sinne der NWO eine grundlastfähige Nationale Landwirtschaft. Wie kann man in einem und nach einigen Krisenjahren weitere Auflagen für die Stelle und Felder fordern, ohne zu sehen, daß dies zu weiteren dramatischen Betriebsaufgaben führen wird. Vom Bauernbashing der letzten Jahre ganz zu schweigen. Nur wer nicht die Augen vor der herrschenden politischen Agenda verschließt, kann dieser auch entgegen wirken. Mit Aufklärung der Verbraucher z.B., Gründung von Genossenschaften, Crowdfunding, Solawi Produktion und v.m..

  15. Bauer s sagt

    Dorfmensch das ist eine Milchmädchen Rechnung. Durch Fleischverzicht müssen die fehlenden Kalorien durch Getreideeinheiten ersetzt werden. Das relativiert die Einsparung! Da die menschliche Gülle ( Klärschlamm) nicht verwendet werden kann, muss diese durch Mineraldünger ersetzt werden um die Erträge zuhalten. Also letztendlich ein Nullsummen Spiel!

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    • Thomas Bröcker sagt

      Genauso ist es. Wenn man die Struktur der Pro Kopf Verbräuche bei Lebensmitteln anschaut, kommen rund 40 – 45 % der Kalorien, die wir zu uns nehmen über Tiere aus der Futterfläche.
      Selbst 100 % Bio auf diesen Flächen kann das nicht ersetzen. Vegan geht schon gar nicht, weil mineralischer Stickstoffdünger eingesetzt werden müsste UND Gras energieaufwändig geerntet werden müsste, um dann kompostiert zu werden – unsinnig UND unbezahlbar.
      Man muss solche Zahlenspiele, wie “Futter auf den Teller” schon bis zum Ende durchspielen. Es ist einfach unglaublich, wieviel halbverdauter Datenmüll da auf den Markt geworfen wird.

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  16. Ludwig sagt

    Putins Überfallkrieg lehrt uns unsere Defizite zu erkennen. Keine Vorsorge , keine Strategie , ja fast den deutschen Untergang für Europa. Unsere Politiker haben doch geschworen alles Gute für das Land zu machen , haben aber genau das Gegenteil gemacht. Nur mit Bullerbü ,
    Moralideologie und Politik nach Umfragen ist eben kein Staat zu machen. Dazu kommt noch die desaströse Geldpolitik der EZB , die hier letztlich alles zum Einbruch bringt.Diese Geldpolitik des ständigen Gelddruckens ist es letztlich , die hier alles in den Niedergang bringt. Putin dient heute nur allen als willkommene Ausrede.Unser Land erstickt an Bürokratie.Die Freiheit des Denkens und des Wirtschaftens wird so erdrückt. Eben DDR 2.0 ! Was wir brauchen ist ein Reset , also alle Gesetze und Verordnungen die ab z.B. von 1995 gemacht wurden innerhalb von sechs Monaten außer Kraft zu setzen. Das gibt der Politik die Möglichkeit einige Gesetze zu erhalten . Auch die Staatsquote muß auf
    30% runter, also um 50% gesenkt werden. Der Staat darf sich nur noch um die Rahmenbedingungen kümmern. Äußere und Innere Sicherheit , Währung usw. . Nur mit “Sozialer Marktwirtschaft” bekommen wir unser Gemeinwesen wieder flott. Auch die Politik sollte erst einmal nur mit Fachleuten , statt mit Traumtänzern besetzt sein. Unser politischer rotgrüner Weg ist jedenfalls der Weg gegen die Wand.

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    • Der brandenburgbauer sagt

      @ludwig. Meine volle Zustimmung für deinen Kommentar. Viele unserer Mitbürger haben es aber noch nicht geschnallt was uns erwartet . Sie vertrauen weiter den schwaffligen Aussagen unserer irreal denkenden Politiker.

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    • Inga sagt

      Ja mit Fachleuten anstatt mit Trauntänzern.

      Hat das auch etwas damit zu tun, dass wir deutschen zu wenig und zögerlich Waffen an die Ukraine geliefert haben? Während andere EU-Staaten da fleissiger waren?
      Ich dachte die ganze NATO müsste sich da zurückhalten, wegen einem grösseren Rückschlag von Putin, der zum 3. Weltkrieg führen könnte.

      Wenn die Ukrainer ihr Land so weit ohne oder mit altmodischen Waffen verteidigen können, warum konnten die Russen sie nicht mit moderneren Waffen schlagen?
      Haben die keine moderneren?
      Dann konnten sie ja in Syrien und Aphganistan die NATO auch nicht zurückschlagen, oder irre ich mich da?

      Wenn das stimmt, dann hätten wir sofort mit moderneren Waffensystemen den Ukrainer helfen können und es wäre alles nicht so weit gekommen.
      Weniger Tode…

  17. Wolfgang Daiber sagt

    hallo Willi
    vielleicht sollten wir uns Gedanken machen,alle Politiker die dieses Emplame am Revert tragen oder noch besser die sich regelmäßig in Davos treffen ganz einfach zum Teufel jagen,ich bin mir sicher es wird wieder besser laufen in dieser Welt

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  18. Dorfmensch sagt

    Cem, die Grünen*innen und die Vorfeldorganisationen arbeiten ja intensiv an der Schuldzuweisung an die Landwirte, mit großer medialer Unterstützung. Weniger Fleisch, dafür mehr Getreide! So einfach ist das.
    Ich frage mich, wer bekommt das eingesparte Schweinefutter? Die deutschen Mühlen oder geht das alles in den Export in die von Hunger betroffenen Gebiete? Eine Antwort von den hier mitlesenden grünen Experten wäre schön.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Interessant wird ja auch, wie die Nawaro- Biogasanlagen Wärme bereitstellen sollen, wenn sie ihre Verträge erfüllen müssen. Da werden ohne Dünger wohl viele Wohnungen und kommunale Einrichtungen kalt werden. Hier werden Schulen mit Wärme aus Biogas versorgt. Die Vorzeige – Ökodörfer werden zu Vorzeige – Loser einer verfehlten Ökoromantik. Irgendwann wird sogar der Dorfdepp erkennen, dass alternative Energie aus fossiler resultiert.

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      • Schmeckt gut sagt

        Echt jetzt. Diese Hoffnung habe ich schon lamge aufgegeben. Resultiert aber auch aus den “Auswürfen” der so neutral berichtenden, gut informierten und recherchierenden Medien 😉

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        • Stadtmensch sagt

          Technologisch kann man fossile Energie auch mit “Faktor 5” nutzen und den anfallenden Kohlenstoff “verbauen”. Stichwort Methanpyrolyse bzw. “Türkiser Wasserstoff” als Basis z.B. für Ammoniakherstellung (leicht händelbarer Energieträger)…
          https://veranstaltungen.handelsblatt.com/wasserstoff/pyrolyse-als-eine-aussichtsreiche-technologie-der-klimafreundlichen-wasserstofferzeugung/

          Voraussetzung wäre natürlich sowas Vernünftiges wir North Stream 2. Aber heh, wir schaffen Waffen und psychopathische Freischärler (scheint absolut angesagt zu sein derzeit, bei Twitter mit seinen existenziellen Nahtoderfahrungen eines echten Krieges prahlen zu können) in die Ukraine und verlieren jede Chance, jemals wieder rationale Handelsbeziehungen mit Russland zu pflegen.

          Leute was ist nur los, wir kaufen jetzt von Katar Erdgas, das mit deutschen Waffen im Jemen bis dato 370000 Leutchen gekillt hat und Millionen mit dem Hungertod bedroht. Frauen und andere diskriminierte Gruppen dort sehnen sich nach den Freiheiten, die sie in Russland hätten…

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    • Schmeckt gut sagt

      LM Özdemir warnt ja Ungarn laut vor Protektionismus. Ungarn solle “seine Märkte nicht schließen, sonst handelt es wie ein Brandbeschleuniger. Wenn das alle machen, fahren wir gegen die Wand. Dann schießen die Preise durch die Decke.” Oder könnte es nicht sein, dass unser LM Druck aus der Biobranche bekomm? Ungarn ist schließlich auch ein großer Player im Bioexport. Wie wäre es Herr Özdemir, wenn sie alles daran setzen, dass die deutsche Bioerzeugung wettbewerbsfähig bleibt oder wird?

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  19. Stadtmensch sagt

    “Wenn sich die Lebensmittelpreise weiter in diesem Tempo nach oben entwickeln, wird sich der Niedriglohn- oder Sozialhilfeempfänger viele Lebensmittel nicht mehr leisten können. Wie wird dann der Staat reagieren?”

    Lebensmittelmarken. Vorbild USA. Scheint aber noch eine Weile zu dauen, bis es so weit ist. Gestern war hier Fußballspiel und die ganzen Sportbegeisterten reisten mit ihren PKW an. Alle mit lokalen Kennzeichen. Auch sonst lässt der Individualverkehr, bei dem 2t Blech für 80kg Lebendgewicht sinnlos mitbewegt werden nicht nach.

    Ein bemerkenswerter Zusammenhang aus nachstehender Doku ist noch hängen geblieben bei mir: “Je mehr Angst und Unsicherheit” ermittelt wird, um so “dynamischer” fällt das Ergebnis der Algorithmen der Spieltheorie an den Börsen aus. Mangel hat nichts mit tatsächlichem Mangel zu tun. Der Mangel ensteht duch Angst und Horten. Ist wie bei einer Massenpanik, wenn hinten gedrängelt wird, werden vorne welche erdrückt.

    https://www.ardmediathek.de/video/dokumentarfilm/boom-und-crash-wie-spekulation-ins-chaos-fuehrt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE1MTgxNzU

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    • Bauer Willi sagt

      @Stadtmensch
      Die Spieltheorie zu erwähnen ist ja ganz “nett”, aber in diesem Zusammenhang einfach nur zynisch. Die Ukraine rechnet damit, die Hälfte des Ackers bestellen und ernten zu können, die andere Hälfte nicht!

      Das sind 21 Mio. Hektar und damit knapp die doppelte Fläche des deutschen Ackerlandes. Da wächst nichts!!!
      Und was macht Özdemir: er hält eine Rede auf dem Weltfrauentag und schaut sich das Spiel vom VfB Stuttgart an. Soll er ja machen, aber das öffentlich zu machen und damit seine Untätigkeit in seinem Amt zu dokumentieren ist einfach … ach was reg ich mich auf… Schönen Sonntag…

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  20. Thomas Bröcker sagt

    Wenn ich die Zahlen aus dem vorherigen Beitrag richtig interpretiere, wird es zuerst in der Industrie Probleme geben. Unsere “Wirtschaftskraft” basiert nun mal auf Rohstoff- und Energieimport. Wenn genug Energie da ist, kann man Stickstoff auch bei uns in Dünger umwandeln – der “Rohstoff” Luftstickstoff ist schließlich überall vorhanden – alles eine Frage der Prioritäten. Das “Essen” kann man sichern. Problematischer ist ist der mögliche weitgehende Zusammenbruch von Industriebetrieben – egal in welchen Bereichen.
    Wenn dieser Sch……..krieg vorbei ist, muss man sich wieder Richtung Osten orientieren. Die Böden und die Energie im Osten verschwinden ja nicht, es verändern sich nur die Waren- und Geldströme (zu Gunsten Amerikas). Keine Region wird durch einen neuen kalten Krieg mehr und nachhaltiger geschädigt als der europäische Wirtschaftsraum.
    Russland, China und Indien als Wirtschaftsblock können durchaus auch autark. Das sind immerhin ein Drittel der Weltbevölkerung und die Hälfte der Rohstoffreserven – das sanktioniert man nicht einfach weg – außer wieder durch Krieg. Es kann doch einfach nicht wahr sein, dass der “geballten Intelligenz” des Kapitalismus nichts anderes einfällt.

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    • Stadtmensch sagt

      “Keine Region wird durch einen neuen kalten Krieg mehr und nachhaltiger geschädigt als der europäische Wirtschaftsraum.
      Russland, China und Indien als Wirtschaftsblock können durchaus auch autark.”

      Genau. Wir kaufen jetzt erstmal dieses überteuerte Fracking-Gas von unseren “Freunden”, nehmen die ganzen Flüchlinge, die durch die “Kriege für Demokratie und Menschenrechte” entstehen und ballern unser Volkseinkommen in Raketenschutzschilde und Rüstung.
      Sicherer kann man eine Volkswirrtschaft nicht zu Grunde richten. Also ich hab nichts dagegen, dass die Prioritäten sich verschieben bei dem was und wie produziert wird. Aber das was unsere Administration hier vor hat, führt nur dazu, dass wir unter unseren Möglichkeiten bleiben. Den Amis gefällt das natürlich….

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      • Marian E. Finger sagt

        Mit dem Methanausstoß aus Fracking-Gas befeuern wir den Klimawandel und für die zu errichtenden Windparks holzen wir gleichzeitig die eigenen Wälder ab. Wozu brauchen wir Naherholungsgebiete? Zum Ausgleich richten wir dafür einen neuen Lehrstuhl ein: “Ästhetik der Industrielandschaft. Warum uns der Anblick von Windrädern glücklich macht.”

        Dafür erwartet die Gesellschaft dann Dankbarkeit von all den kleinen Idas, die in diese schöne neue Welt hineingeboren werden.

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        • Stadtmensch sagt

          Grr, der ewige Mumfort ist wieder unterwegs 😉

          Mir geht nicht (mehr) um Klimawandel. Der Zug ist abgefahren. Kannst du schon an der Verschiebung der Isotopenverhältnisse von Kohlenstoff in THG aus biologischen (jung) und fossilen (alt) Quellen in der Atmosphäre ablesen. Mir geht eher um Effizienz. Ich will effizient in die “Klimahölle” einfahren…
          So ein schönes menschengemachtes Dansgaard-Oeschger-Ereignis innerhalb von 100 Jahren. Wer kann schon behaupten, das mal mitgemacht zu haben…

          • Marian E. Finger sagt

            Klar ist der Zug abgefahren, und nicht erst durch den Krieg in der Ukraine. Das sage ich schon lange.

            Und es ist doch so, dass jeder das weiß, inklusive Habeck, Baerbock, Scholz und Greta Thunberg, sonst würden die doch nicht bei der ersten ernsthaften Belastung ihrer bislang verkündeten Thesen sämtliche Klimaziele derart leichten Herzens in den Wind schießen und einen auf “Realpolitik” machen, was immer das sein soll. Würden denen inklusive den Zeitungsschreibern die Klimarettung ernsthaft was bedeuten, hätten sie an Nord Stream 2 festgehalten und würden den CO2-Ausstoß nicht durch die Befeuerung der Öfen in den Waffenschmieden nochmals erhöhen. Das zeigt uns doch, in welchem Ausmaß wir all die vergangenen Jahre ver*rscht worden sind.

            Im übrigen ist es so, dass die Dynamik, die durch in der Vergangenheit getroffene politische Entscheidungen in Sachen Ukraine entstanden ist, uns aktuell jeden freien Handlungsspielraum nimmt. Der westliche Welt kann nicht tatenlos zusehen, wie Putin die Ukraine attackiert, nach dem wie der Westen in der Ukraine Einfluss genommen hat, inklusive des vermutlichen Putsches von 2014. Dass die Ukraine sich gegen den russischen Überfall wehrt, ist mehr als verständlich, auch dass viele Ukrainer Russland nicht unbedingt wohlgesonnen sind, wenn der Opa seinerzeit beim Holodomor verhungert ist. Andererseits kann man auch verstehen, dass Putin nicht tatenlos zusehen will, wie Russland von Nato-Raketen umzingelt wird. Putin bricht mit dieser Aktion das Völkerrecht, so wie Amerika es in der Vergangenheit allerdings auch mehrfach gebrochen hat und es sterben dabei Leute, die schon lieber ihre Enkel hätten aufwachsen sehen. Der Konflikt ist doch überhaupt nicht lösbar.

            Es macht deshalb schon Sinn, sich grundlegendere Gedanken drüber zu machen, wieso die Menschheit sich ständig in solch unlösbare Konflikte verwickelt, und ja, tatsächlich, da ist Mumford nicht der schlechteste Ansatz.

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