Bauer Willi
Kommentare 238

60 % Getreide im Futter – oder wie man mit falschen Zahlen Stimmung macht

Die Halbierung der Nutztierhaltung …Zahlen und Fakten

Vor wenigen Tagen begegnete mir ein Video von Renate Künast (siehe am Ende des Artikels) in der sie zum wiederholten Male eine Halbierung der Nutztierhaltung fordert. Wenn man diesen Begriff in eine Suchmaschine eingibt, so bekommt man die Seite von Greenpeace angezeigt, die eine Studie beim Öko-Institut in Auftrag gegeben hat, die zu eben diesem Ergebnis kommt. Sie merken schon, alles voneinander unabhängige und neutrale Quellen (Ironie).  Man kennt sich, man hilft sich.

Man muss nun nicht jeden Blödsinn ernst nehmen, aber in diesem Falle habe ich eine Ausnahme gemacht und mir vorgestellt, das BMEL wolle diese Ziel der Halbierung tatsächlich in die Realität umsetzen.  Ich habe mir dafür Daten beim  DVT (Deutscher Verband für Tiernahrung) besorgt, die die offiziellen Quellen gut zusammengefasst haben. Beginnen wir mit den bloßen Tierzahlen.  Ich habe die Zahlen für 2020 nach vorne gestellt, in Klammern die Zahlen für 2010 dahinter.

  • Geflügel    173,1 Mio (128,9)
  • Schweine   24,7 Mio (26,5)
  • Rinder        11,2 Mio (12,8)

Das sind große Zahlen. Aber wie schaut es mit dem Selbstversorgungsgrad aus? Immerhin haben wir rund 83 Mio. Menschen in Deutschland zu ernähren. Hier wieder die Zahlen für 2020, in Klammern die Zahlen von 1995.

  • Rind/Kalbfleisch  94,6  (114,4)%
  • Schweinefleisch  125,0  (76,5)%
  • Geflügelfleisch     97,2   (64,3) %

Bei Rindern ist zu beachten, dass die Zahl ja auch Milchkühe beinhaltet, die vorwiegend zur Milcherzeugung gehalten werden. Bei Schweinen sind auch Ferkel und Sauen berücksichtigt, bei Geflügel muss zwischen Legehennen (rund 55 Mio.) und Masttieren (rund 92 Mio.) unterschieden werden. Der Rest sind Gänse und Enten und Puten.

Wenn man diese Tierzahlen alle halbiert, so kommt man auf einen Selbstversorgungsgrad von

  • Rind/Kalbfleisch 47,3%
  • Schweinefleisch 62,5%
  • Geflügelfleisch 48,6%

Wenn es also beim bisherigen Fleischverzehr bleiben würde, wären wir in allen Bereichen auf große Importmengen aus dem Ausland abhängig. Wie dort die Tiere gehalten werden? Ob das Tierwohl dort auch die gleich große Rolle wie bei uns spielt? Man kann da durchaus Zweifel haben.

Nun würde mir Frau Künast (wahlweise auch ihr Redner Özdemir) mit Recht sagen, dass die Halbierung natürlich nicht sofort, sondern in Etappen erfolgen würde. Frau Künast nennt im Video als Zieljahr 2035. Vermutlich ist sie dann keine Abgeordnete mehr, aber egal. Ich wäre dann 80, könnte das Jahr 2035 bei guter Pflege also noch erleben.

Da nicht genau erläutert wird, welche Tierarten halbiert werden sollen, nehme ich an, dass es linear für alle Tierarten gelten soll. Ich spare es mir, die oben genannten Zahlen zu halbieren. Bei Geflügel und Schweinen kann man anführen, dass das hofeigene Getreide dann theoretisch für die menschliche Ernährung zur Verfügung stehen könnte. Bei Rindern gibt es ein Problem, denn die Milchkühe, Mastrinder oder Mutterkühe stehen oft in den Regionen, in denen außer Gras nichts wächst.  Weltweit sind 3/5 der Landfläche nicht ackerbaulich so zu nutzen, dass man Lebensmittel für den direkten menschlichen Verzehr anbauen könnte. Diese Gebiete sind nur über die Veredelung des Tiermagens für den Menschen als Nahrungsquelle nutzbar. Auch bei uns gibt es solche Regionen. Das sind zum Beispiel die Mittelgebirge, das Alpenvorland und die norddeutschen Grünlandregionen hinterm Deich. Wenn wir also die Rinderhaltung halbieren, verlieren wir nicht nur die Hälfte des Rindfleisches sondern auch die Hälfte der Milch und der daraus hergestellten Produkte wie Käse, Joghurt, Kefir etc.  Dieser Anteil des Grünlands bliebe für den Menschen ungenutzt. Wenn es nicht verwertet wird, verrottet es im Herbst und Winter und setzt CO2 frei.

Aber auch Schweine und Geflügel sind notwendig, um sonst ungenutzte Ressourcen nicht zu verschwenden. Entwicklungsgeschichtlich wurden diese Tiere domestiziert, um für den Menschen nicht mehr nutzbare Abfälle zu verwerten. Dies ist bis heute noch so, dass „Abfall“- bzw. Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung in den Futtertrog wandern. Dies ist sogar bei Soja der Fall. Die Sojabohne wird nämlich nicht wegen den Tieren nach Europa exportiert, sondern wegen der Ölherstellung. Der verbliebene Rest, der Presskuchen, wandert als Sojaextraktionsschrot ebenfalls in den Futtertrog. Wie würde man diesen dann ohne Tierhaltung nutzbar verwenden?

  • Woher kommt das Futter?

Hier die Zahlen für 2019/20: Das gesamte Futteraufkommen von Inlandserzeugung und Einfuhren betrug 78,8 Mio. t.

  • Futterfrüchte wie Gras, Silomais und Zwischenfrucht  sind 42,5 Mio. t,
  • tierische Futtermittel (Vollmilch und Magermilchpulver) sind 0,330 Mio t.
  • Ölkuchen und -schrote 6,6 Mio. t,
  • Kleien 0,9 Mio. t, sowie
  • Trockenschnitzel, Maiskleberfutter, Melasse , pflanzliche Öle und Fette und Nebenprodukte aus Brauereien und Brennereien.

In der Summe machen pflanzliche Futtermittel aus der Verarbeitung 10,4 Mio. t aus. Man muss sich das einmal klar machen: all diese Reststoffe (Abfall gibt es in der Landwirtschaft nicht) dienen dazu, in eine für uns Menschen verzehrbare Form durch den Tiermagen transformiert zu werden. Nur der Vollständigkeit halber:   Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen machen 0,286 Mio. t aus.

25 Mio. t Getreide wird verfüttert. Davon sind 6,9 Mio. t Gerste, 7,4 Mio. t Weizen, 2,3 Mio. t Roggen, 2 Mio. t Triticale und 6,2 Mio. t Körnermais.

25 Mio. t Getreide sind 31,7% vom Gesamtfuttermittelaufkommen. Gerste, Triticale und Körnermais werden in Deutschland nicht vom Menschen verzehrt. Der Roggen, der in den Futtertrog kommt, ist für den menschlichen Verzehr nicht geeignet, weil er wegen fehlender Qualitätswerten oder anderer Mängel nicht verzehrt werden kann. Guter Brotroggen kommt in die Mühlen. Bleiben also 7,4 Mio. t Futterweizen, der meist auch Qualitätsmängel aufweist und nur bedingt  für die menschliche Ernährung genutzt werden kann.

  • Der Anteil des nutzbaren Getreides im Futter liegt bei maximal 9,4%

Nehmen wir aber den unrealistischen Fall, dass tatsächlich 100% des Futterweizen für den menschlichen Verzehr genutzt würden, läge der Anteil des Getreides im Futter bei 9,4%. Das ist weit weg von den 60%,die überall in den Medien genannt werden. Wenn man nun sagt, dass man ja die Anteile der Getreide verschieben könnte: Das ist zwar theoretisch denkbar, praktisch aber nicht möglich. Denn zu einer nachhaltigen Landwirtschaft gehört eine ausgewogene Fruchtfolge mit verschieden Pflanzenarten, um auf natürliche Art und Weise den Schädlings- und Krankheitsdruck zu unterbrechen. Die Belange von Cross Compliance (Voraussetzung für EU-Zahlungen)  mit den Anforderungen und Regelungen sind ebenso zu beachten.

In manchen Regionen sind die Böden in ihrer Ertragsfähigkeit (Bodenpunkte) wegen starken Steinbesatz oder ungünstigen Klimas schlichtweg für bestimme Kulturen nicht geeignet. Um hier eine Fruchtfolge gewährleisten zu können, muss neben Getreide eben auch Feldfutter angebaut werden. Wie man sieht, gibt es für komplexe Aufgaben keine eindimensionalen Lösungen. Dies ist auch ein Grund, warum man Landwirtschaft erlernen muss….

  • Veränderte Verzehrgewohnheiten

“Wir sollten alle weniger Fleisch essen”. Ja, das tun wir bereits. In der nachfolgenden Grafik ist die Entwicklung seit 1990 (kg/Kopf/Jahr) dargestellt. Wie unschwer zu erkennen ist, essen wir mehr Getreideerzeugnisse und Gemüse, aber weniger Fleisch und Frischmilcherzeugnisse. Als Feinschmecker haben wir aber Gefallen am Käse gefunden. Und obwohl ich gerne Kartoffelchips esse, ist der Verzehr von Kartoffeln deutlich zurückgegangen.

Und hier das angekündigte Video mit Renate Künast:        VLBT5065[1]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Aufrufe 42.535 gesamt, 1 heute)

238 Kommentare

  1. Die Diskussion über die Nutztierhaltung und insbesondere die Forderung nach einer Halbierung dieser hat in jüngster Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten. Renate Künast und Organisationen wie Greenpeace haben diese Forderung lautstark unterstützt und eine Studie des Öko-Instituts zitiert, die zu diesem Schluss kommt. Es ist jedoch wichtig, die Fakten und Zahlen genau zu prüfen, um fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Beim Blick auf die offiziellen Daten des Deutschen Verbands für Tiernahrung (DVT) für die Jahre 2020 im Vergleich zu 2010 wird deutlich, dass die Realität komplexer ist als die vereinfachte Forderung nach einer Halbierung. Die Diskussion über effektive und nachhaltige Nutztierhaltung in Berlin und darüber hinaus sollte auf einer soliden Datenbasis und einer offenen, sachlichen Debatte basieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen. In diesem Zusammenhang können Experten in Bereichen wie Landwirtschaft und Umwelt sowie professionelle Dienstleistungen wie Rohrreinigung Berlin (https://berlinrohrreinigung.de/) eine wichtige Rolle spielen, um ein tieferes Verständnis für die Thematik zu fördern.

  2. Tobias sagt

    Wenn es um die Aussage “In der Europäischen Union landen 60 Prozent des angebauten Getreides in den Trögen” geht, die ist aus dem Bodenatlas 2015, Seite 22. Keine Ahnung ob es die Primärquelle ist.

    Keine Ahnung aus welchem Jahr die Greenpeace / Öko-Institut Studie sein soll. Es ist ziemlich blöd, wenn man auf eine Studie verweist und weder den Titel der Studie benennt noch irgendwas im Quellenverzeichnis verlinkt.

    3
  3. Ben sagt

    Ich bin etwas spät zur Party, aber will trotzdem mal mein ungefragtes Feedback abgeben.

    Insgesamt spiegelt die Kommentarsektion ganz gut wider, was in Deutschland an Diskussionskultur übriggeblieben ist. Nämlich nur Schwarz und Weiß – Ich hab recht, du hast unrecht. Und das von beiden Seiten. Dabei werden die Begriffe “Grüne / Veganer” und “Landwirte / Bauern” nicht mehr als Bezeichnung für irgendetwas benutzt, sondern nur noch als Beleidigung. Immer schwingt ein Unterton vom kleinkindlichen “der Andere will mir etwas wegnehmen” mit. Das müsste nicht so sein, wenn jeder seine eigene Meinung auch mal reflektieren und sich in den jeweils anderen reinversetzen könnte. Und wenn man auch offen wäre für andere Meinungen und nicht auf seine Meinung bis aufs Letzte beharren müsste – aus welchen Gründen auch immer. Um es nochmals zu betonen: Das gilt für beide Seiten.

    Aber erstmal eine kurze Analyse Ihrer Ausführungen:

    Viele Argumente in diesem Artikel neigen zur Polemik – ich würde nicht soweit gehen, es mit einer BILD-Zeitung zu vergleichen, rhetorisch tendieren Sie aber schon in diese Richtung. Da Sie einen Doktor-Titel innehaben, gehe ich davon aus, dass Ihnen beim Schreiben bereits bewusst gewesen sein muss, dass Ihre Formulierung, wir seien bei gleichbleibendem Fleischverzehr auf Fleischimporte angewiesen, nicht den Kern trifft, auf den Frau Künast hinauswill. Ich stimme jedoch zu, dass die Herangehensweise seitens der Politik eine Falsche ist. Ziel sollte es sein, eine gemeinsame Lösung für eine nachhaltigere Zukunft zu finden. Politik, Verbraucher, Industrie und natürlich auch Landwirte. Die Pflicht einem Einzigen zuzuschreiben ist schlichtweg falsch. Änderungen erreicht man immer nur gemeinsam und nicht indem man die Abkürzung TEAM als Toll Ein Anderer Machts versteht.

    Weiterhin mag Ihr Argument, die für die Nutztiere bereitgestellten Futtermittel seien für den Menschen nicht genießbar, zwar so stimmen, führt den Leser aber bewusst in eine falsche Richtung – auch hier nehme ich an, durchaus bewusst (ich unterstelle nun mal jedem mit Doktortitel einen gewissen hohen Intelligenzgrad). Viele dieser minderwertigen Futtermittel werden nun einmal extra für die Nutztierindustrie hergestellt und nicht “aus Versehen”, sonst wäre es wirklich bedenklich, dass anteilsmäßig so schlechte Qualität durch die Landwirtschaft erzeugt wird. Die genutzten Ackerflächen ließen sich aber genauso leicht für eben menschlich verwertbare Qualitäten nutzen.

    Dass gewisse Mengen Abfallprodukt an die Tiere verfüttert werden, ist ebenso in der Formulierung korrekt. Wenn es allerdings nicht mehr die Nutztiere verwerten, finden sich schnell andere Industrien, die diese Abfallprodukte weiterverwerten können. Eine zwangsläufige Nutzung in der Nutztierhaltung ist hier nicht gegeben.

    Die Passage, dass Grünland im Herbst verrottet, ist dann schon beinahe eine sehr wilde Interpretation der Realität. Mähe ich das Gras ab und lass es liegen, sicher, ja. Aber wenn ich es einfach nicht mähe? Oder gar alternativ nutze? Ich werde ja nicht tonnenweise Grasschnitt herstellen, nur um dann festzustellen “oh stimmt ja, wir haben ja die Nutztiere halbiert… dann verrottet es halt”.

    Zum letzten Punkt, dass der Fleischkonsum ohnehin sinkt, bleibt anzumerken, dass der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen noch immer doppelt so hoch ist als der weltweite Pro-Kopf-Verbrauch. Ich denke auch, dass eine ausgewogene Ernährung Fleisch und Fisch beinhaltet. Der aktuelle Verbrauch – und das zeigen unabhängige Studien mehr als deutlich – ist allerdings nicht im Rahmen einer “gesunden Ernährung” verargumentierbar.

    Ich bin nicht der Meinung, dass jetzt alle Veganer werden sollen, dass alle auf Ihren Diesel verzichten oder alle Ihre Flugreisen stornieren sollten. Was wir als Gesellschaft allerdings verlernt haben, ist der bewusste Konsum. Alles ist immer und überall verfügbar – also auch selbstverständlich. Das war gerade mal vor 30 Jahren ganz anders. In meiner Kindheit gab es nicht immer Fleisch und Wurst auf dem Tisch, im Gegenteil war es eher etwas Besonderes. Mittlerweile ist es billiger, sich von Fleisch, Milch und Eiern zu ernähren, als von Obst und Gemüse (selbst regional wohlgemerkt). Wir haben uns so darauf fixiert, einen Status Quo aufzubauen, den wir nun krampfhaft halten wollen, dass wir die Dinge, die wir konsumieren Stück für Stück weiter entwerten. Das gilt für das Nutztier im Stall, aber genauso für den Landwirt, der uns damit versorgt. Es ist selbstverständlich für uns, im Discounter das Billigfleisch zu bekommen und wenn nicht, dann geh ich eben zum Discounter nebenan. Das viele Landwirte Ihre Tätigkeit aus diesem Denken heraus aufgeben mussten, nehmen wir bereitwillig hin. Das zwingt Landwirte dazu, die Haltungsbedingungen anzupassen, wirtschaftlicher zu machen, effizienter. Einen Faktor vergessen wir nämlich allzu gern, wenn “Grüne Veganer” und “Landwirte” sich gegenseitig die Köpfe einschlagen: Die Discounter haben einen nicht unwesentlichen Anteil an der aktuellen Situation.

    Jeder einzelne Konsument sollte einfach für sich reflektieren, was ihm seine Ernährung wert ist. Diese bildet nunmal den Kern unserer Existenz, unser Körper ist darauf angewiesen – und das sollte uns auch etwas wert sein. Für mich selbst heißt es, tierische Produkte zu substituieren, wo es mir nicht wehtut. Wurst, Käse, Milch, Sahne, Butter habe ich problemlos fast vollständig aus meinem Ernährungsplan streichen können, da es gute Alternativen dafür gibt, die teilweise deutlich bessere Nährwerte bieten. Hackfleisch, Eier und Salami (die einzige Wurstausnahme 😉 ) bleiben. Aber in Maßen. Und dafür in höherer Qualität – seitens Produktion und Tierhaltung.

    Als reine Trotzreaktion an veganen oder vegetarischen Artikeln im Supermarkt vorbeizugehen, ist gelinde gesagt eine sehr kindische Einstellung. Man verpasst geschmacklich viel zu viel – Thema ausgewogene Ernährung. Und am Ende des Tages muss einem nicht alles schmecken, aber zumindest kann man offen bleiben für anderes. Mir kann keiner glaubhaft machen, dass die 1,49€ Billigsalami oder die 1,99€ Bierschinken-Packung eine ernsthafte Säule der persönlichen gesunden Ernährung darstellt.

    Wenn jeder wieder bewusster konsumiert ohne sich selbst unter Druck zu begeben, sich “einzuschränken” oder seine “Lebensqualität zu verlieren”, ist allen am Ende geholfen. Die Landwirte können deutlich besser von Ihren Erzeugnissen leben, für die die Konsumenten wieder bereitwillig mehr ausgeben. Langfristig hat das auch positive Effekte für die Tierhaltung. Zusätzlich öffnen sich durch eine verstärkte Nachfrage nach Alternativen zu tierischen Produkten ganz neue Geschäftszweige für Landwirtschaftsbetriebe. Aber dafür muss eben die Politik auch diese mit ins Boot nehmen. In Kauf zu nehmen, dass nun wieder mehrere Landwirte in die Pleite getrieben werden, weil auf Krampf alles umgestellt werden soll, ist leider auch ein absolut falscher Ansatz.

    Lasst uns doch einfach gemeinsam Lösungen finden. Uns gemeinsam unterstützen. Uns wieder gegenseitig respektieren.

    Und seid verfickt noch mal wieder freundlicher zueinander, ihr Arschkrampen.

    32
    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Arschkrampe

      “Arschkrampe”ist eine Beleidigung, die vergleichbar ist mit “Idiot”, “Vollidiot”, “Trottel” oder “Volltrottel”. Als “Arschkrampe” werden Menschen bezeichnet, die schwer von Begriff, dumm und langsam sind. Sie machen viele Fehler und verstehen viel falsch.
      Quelle: Wikipedia

      Für einen Bildungsfernen wie ich, ist das unter meinem Niveau, auch wenn ich mit vielen Passagen mitgehen kann.😒

      6
      • Ben sagt

        In diesem Rahmen half mir das stilistische Mittel des Sarkasmus, meinen Standpunkt zu verstärken und sollte nicht wortwörtlich genommen werden (außer natürlich von den leibhaftigen Arschkrampen selbst).

        Liebe Grüße
        Ben

        11
        • Reinhard Seevers sagt

          Schöne umfangreiche Zusammenfassung vom Ben. Leider blitzt auch hier die intellektuelle Sicht auf die Realität durch. So viel Selbstreflexion und Selbstoptimierung ist leider der Mehrheit der Bevölkerung nicht gegeben.
          es mit der Umgangssprache zu sagen: es geht ihnen Arsch vorbei.
          Ferner fehlt komplett die ökonomische Seite des Kapitalismus…..das Geld bestimmt die Richtung, nicht die intellektuelle Sicht aus der Position des Wohlhabenden.

          4
          • Ingeborg Krausbauer sagt

            Klar, denn:
            wenn “Grüne Veganer” und “Landwirte” sich gegenseitig die Köpfe einschlagen: “Die Discounter haben einen nicht unwesentlichen Anteil an der aktuellen Situation.”

            Sie verdienen ja an dem größeren Soritment in ihrem Angebot, oder?

        • Dorfmensch sagt

          @Ben: ist ja eine tolle Wortwahl! Damit kommt ja mit seinem Gesprächspartner prima in`s Gespräch. Super!

    • Thorens sagt

      Selber Arschkrampe.

      “Lasst uns doch einfach gemeinsam Lösungen finden. Uns gemeinsam unterstützen. Uns wieder gegenseitig respektieren.”

      Eine schöne Forderung, die ich für unterstützenswert halte.

      “Wenn es allerdings nicht mehr die Nutztiere verwerten, finden sich schnell andere Industrien, die diese Abfallprodukte weiterverwerten können. Eine zwangsläufige Nutzung in der Nutztierhaltung ist hier nicht gegeben.”

      Ja, vielleicht. Im Sinne des ersten Zitats: Welche Industrien wären das? Was stellen diese her aus Treber, Trester, Kleien und Nebenprodukten der Pflanzenölproduktion? Welches sind die Alternativen?

      “Die Passage, dass Grünland im Herbst verrottet…”

      Aber was anfangen mit dem Aufwuchs von Grünlandflächen, die nichts anderes sein dürfen als Grünlandflächen? Welches sind die Alternativen? So lange es darauf keine schlüssige Antwort gibt, sind die dazu getroffenen Äußerungen leider substanzlos.

      • Reinhard Seevers sagt

        Tja, der Ben hat zaghaft versucht einen Bogen zu spannen, er wollte keine “Polemik” ala Bildzeitung, die er ja dem Verfasser vorgehalten hat….seis drum. Dieser Satz ist dann schon entlarvender:
        “Mir kann keiner glaubhaft machen, dass die 1,49€ Billigsalami oder die 1,99€ Bierschinken-Packung eine ernsthafte Säule der persönlichen gesunden Ernährung darstellt.”
        Was jetzt der Preis mit gesunder Ernährung zu tun hat, das kann eben nur ein “Eingefleischter” deuten.
        Die Italiener schaffen es, dem deutschen Touristen den Parmaschinken als Weltdeligatesse zu verkaufen, als reinste italienische Lebensweise…..sie nehmen dem Touristen richtig Kohle ab, dabei kommt der Schinken oft mit dem LKW aus Deutschland und hängt lediglich im Aufwind toskanischer Landluft dort ab. So macht man Menschen glücklich und Geldbeutel voll. Wenn der Deutsche dann nach Hause kommt, schimpft er über den billigen Bierschinken, besser wäre es gewesen, der wäre als Parmaschinken zweimal über die Alpen gefahren.😎

        3
        • Ben sagt

          @Thorens erstmal: 😛

          “Was anfangen mit Treber, Trester, Kleien und Nebenprodukten der Pflanzenölproduktion?”

          Treber: geeignet für menschlichen Verzehr, Verwertung in Biogasanlagen
          Trester: Düngemittel, Essig
          Kleien: geeignet für menschlichen Verzehr, Farbindustrie, natürlicher Pflanzenschutz
          Nebenprodukte der Pflanzenölproduktion: Verwertung in Biogasanlagen, Gewinnung von Lecithin für Arzneimittelherstellung oder als Zusatzstoff für Lebensmittel

          Viele “Abfallprodukte” werden im übrigen mittlerweile auch als Basis für biobasierte Produkte weiterverwertet. Das Ganze hat mich 5 Minuten Google gekostet, hat also nicht einmal den Anspruch der Vollständigkeit. Für alles finden sich andere Verwertungsmöglichkeiten, die Aussage “Ja aber dann zeig mir doch mal welche” ist eine, hinter der sich in vielen Bereichen gern versteckt wird (nicht nur in Bezug auf diese Seite, auch in vielen anderen Lebensbereichen). Wenn man welche finden WILL, findet man welche. Auch eigenständig. Eine ähnliche Aussage kam vor kurzer Zeit von Elon Musk, der darauf angesprochen, dass er mit seinen seltsamen Investment-Vermögen auch locker den Welthunger bekämpfen könnte, auch nur antwortet mit “Ja zeig mir wie, dann mach ich es” – wenn man etwas will, findet man auch Wege es zu tun. Wenn nicht, nutzt man solche Aussagen und bleibt bequem auf seinem Status Quo.

          “Was tun mit dem ganzen Aufwuchs von Grünlandflächen?”

          Naja, vielleicht – lassen wir sie auch einfach Grünlandflächen sein? Muss alles einen wirtschaftlichen, einen finanziellen Zweck haben? Oder könnten diese Flächen nicht vielmehr einfach genutzt werden, um der Natur zu dienen? Ich selbst habe 15ha Grünflächen (ja sicher, im Vergleich zu Landwirten ist das nichts, aber sicher mehr als der Otto-Normal-Bürger) und diese sind komplett ungenutzt, werden nicht bewirtschaftet, nicht gemäht oder irgendwas. Schadet es mir? Nein. Nutzt es der Natur? Sicher mehr, als es mir nutzen könnte.

          Aber natürlich ist das so für Landwirte nicht möglich, hier geht es um wirtschaftliche Interessen und finanzielle Grundlagen. Gras selbst dient mittlerweile als Grundlage für biobasierte Produkte oder in der Papierherstellung. Auch in Biogasanlagen ist es verwendbar. Heu und Stroh sind mittlerweile durch entsprechende Verarbeitung auch als Brennstoffe nutzbar. Kommt das alles nicht in Frage, wie wäre es mit Streuobst-Wiesen? Für alle Bodenarten und Regionen gibt es passende Obstbäume. Aber fragt jetzt nicht, was man dann mit dem ganzen Obst machen soll. Oder man schafft über ein paar Jahre eine wilde Blumenwiese und stellt sich ein Bienenvolk daneben hin. Schon hat man jeden Tag am Kaffeetisch auf der Terasse Bienen, die einem um den Kuchen rumfliegen. Auch hier ist die Antwort: Es gibt unzählige Möglichkeiten, auch wirtschaftlich zu profitieren, ohne das es einer Kuh oder eines Schweines bedarf.

          @Reinhard Seevers
          Mehrere Unabhängige Prüfinstitute haben dem Markt für Wurst in Deutschland durchgängig schlechte Ergebnisse bescheinigt, wenn es um chemische Zusammensetzung und Schadstoffgehalte im Bereich von Billigprodukten geht. Lustige Institute wie Stiftung Warentest finden aber dennoch “gute” und “sehr gute” Produkte im Segment <3,00€ pro 200g, indem sie beinahe 50% Sensorik in die Beurteilung mit einfließen lassen oder auch bspw. die Verpackung. "Fühlt sich gut an" und "ist schön verpackt" hilft mir natürlich sehr, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Da fällt die Note 3,0 in der Schadstoffbelastung natürlich nicht so ins Gewicht (bei Stiftung Warentest mit 5%, ja wow). Und um dieses Argument vorwegzunehmen: Diese schlechten Ergebnisse finden sich auch im Bereich vegetarischer und veganer Ersatzprodukte. Deshalb ja mein "Aufruf", sich mit seinem Konsum auseinander zu setzen und zu hinterfragen, was gut für einen ist und wie viel einem der eigene Körper wert ist.

          Meine Salami aus Italien hole ich ansonsten immer direkt selbst mit dem Flugzeug ab. Meistens verbrenne ich während meines Aufenthalts noch ein paar LKW-Reifen, die geben immer so schöne Wärme am Lagerfeuer. Genug Polemik? Ok. Dann weiter. Die Wurst, die ich kaufe, kaufe ich direkt beim Landwirt "meines Vertrauens", wie man so schön sagt. Ihn kenne ich seit Jahren auf einer freundschaftlichen Basis, weiß wie er arbeitet, weiß wie er füttert und wie er das Fleisch weiterverarbeitet. Keine LKWs, kein Italien, keine Marketinggebühren für Touristen.

          Den Status Quo beibehalten zu wollen, liegt in der menschlichen Natur. Erst recht, wenn man von außen gezwungen werden soll, diesen abzugeben. Je stärker der Druck von außen, desto härter wehrt man sich. Das ist vollkommen normal und verständlich. Ich will hier nur aufzeigen, das es für alles Alternativen gibt und das man vor keiner dieser Alternativen Angst haben muss, dass man Einbußen damit einfährt. Weder in der Lebensqualität noch wirtschaftlich. Man muss eben nur bereit sein, für diese Alternativen zumindest ein offenes Ohr zu haben. Es muss einem nicht alles gefallen. Man muss nicht alle Lebensbereiche von Grund auf umkrempeln. Aber zumindest die Bereiche, die einem nicht wehtun, da könnte man doch mal drüber nachdenken. Fahre ich jede Strecke mit dem Auto? Nein, ich nutze das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel. Fahre ich mit meinem Kleinkind in der vollgepackten Deutschen Bahn ohne Sitzplätze? Gott nein, da nehme ich dann lieber das Auto.

          Fakt ist aber, dass es in vielen Lebensbereichen zu Veränderungen kommen wird. Das war in der Vergangenheit so, das ist Heute so und wird immer so sein. Leben ist nicht Stillstand, sondern Veränderung. Und je empfänglicher man für diese Grundlage des Lebens ist, desto leichter fällt es einem.

          5
          • Bauer Willi sagt

            Lieber Ben,

            ich finde Ihre Kommentare nett. Danke.

            Und ja, es wird in vielen Lebensbereichen zu Veränderungen kommen. Aber anders, als es sich manch einer heute vorstellen mag…

            Ich habe in den letzten Tagen viele Landwirte kennengelernt, die nur eines haben: Existenzängste. Da passt ihr Satz “Leben ist nicht Stillstand, sondern Veränderung” sehr gut.

            2
            • Ben sagt

              @Bauer Willi
              Die Existenzängste kann ich sehr gut verstehen. Die kommen aber nicht erst seit den Umstellungs-Wünschen der Regierung weg von Schweine- und Rinderhaltung, sondern bereits seit mehr als 10 Jahren durch den Preisdruck am Markt. Milch ist nichts mehr wert, Fleisch ist nichts mehr wert, alles muss möglichst billig und ständig im Sonderangebot sein. Das alles wird schon seit Ewigkeiten auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen, ohne das man wirklich lösungsorientiert arbeitet.

              Dazu gehört, dass gemeinsam mit Land- und Viehwirten alternative Lösungskonzepte erarbeitet werden, wenn diese eben nicht mehr für die Fleisch-, Milch- oder Futtermittelproduktion tätig sein können. Das sollte spätestens jetzt passieren, im Idealfall hätte man damit schon vor 20 Jahren angefangen. Die traurige Realität wird aber wieder mal sein, dass es gar nicht passiert und Landwirte weiterhin reihenweise in den Bankrott gehen.

              @Reinhard Seevers
              Leider zeigt Ihre Antwort, dass Sie erstmal grundlegend sehr viel Wut in sich tragen. Das mag seine Gründe haben, die Wut mag nicht ursprünglich mir gelten, es macht es aber umso schwieriger, sachlich zu diskutieren.

              Da ich in meinen Postings einige sehr praktische Beispiele benenne und diese auch einigermaßen sachlich darstelle, fehlt mir gerade die Einsicht, wo es die Dekadenz-bedingten Luftblasen darin gibt. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass manches davon an Utopie grenzt, wie eben der Wunsch, jeder sollte bewusster konsumieren. Die Wegwerf-Gesellschaft wird uns aber nirgendwohin führen (und auch Fleisch zu Dumpingpreisen im Supermarkt schlägt in diese Kerbe). Ich habe die Ausführungen von Werner Sobek einmal überflogen und kann daran nichts Falsches finden. Es sind aber Thesen. Es hat also nichts mit praktischer Umsetzung zu tun. Aber: Es wird Sie vielleicht schockieren, aber bevor man sich an die Arbeit für (wie in diesem Fall) mehr Nachhaltigkeit macht, braucht es vorab Thesen, aus denen sich dann Handlungsfelder ableiten lassen. “Mit dem Kopf durch die Wand” hilft bei einem solchen Thema den Wenigsten – bestes Beispiel ist eben jene Lage der Landwirte über die wir hier reden, da unsere Politik mit dem Kopf durch eben jene Wand will, ohne dass da irgendeine Form von Struktur erkennbar ist. Tut das den Landwirten gut? Ich denke wir kennen die Antwort.

              “Die Konsequenz wäre, dass wir unser Leben in unseren Breiten aufgeben und in Regionen ziehen, in denen es keiner Heizung und Dämmung bedarf” – die Sorge kann ich Ihnen nehmen, diese Region kommt nämlich auch von allein zu uns. Natürlich sind wir jetzt an dem Punkt, an dem die Konsequenzen immer härter und unbequemer werden für unser Leben, wenn wir im Bereich CO2 unter das Level kommen wollen, um größere klimatische Veränderungen zu verhindern. Und ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen, dass sich das vor allem global nicht übertragen lässt, vor allem mit den vielen Ländern die jetzt auch wirtschaftlich aufstreben wollen. Steht das dem entgegen, dass man seinen eigenen Konsum einfach besser (oder überhaupt) reflektieren sollte? Das man seine eigenen Ernährungsstandards hinterfragt? Oder gilt hier: Solange die in China noch Kohle verheizen, ist es ok wenn ich für 500g Hackfleisch nur 2 € im Discounter bezahle? Wie passt das zusammen? Wem hilft diese Einstellung? Einem selbst? Den Landwirten? Fragen über Fragen, aber geben Sie mir gern Antworten darauf.

              Wissenschaftler warnen genau vor diesen Konsequenzen in allen Lebensbereichen schon seit über 50 Jahren – nur hat da eben keiner zugehört. Hätte man damals schon entsprechende Entwicklungen vorangetrieben und andere verhindert, wären die Einschnitte in das tägliche Leben nicht so hart gewesen. Wäre Wäre Fahrradkette – um unseren deutschen Philosophen Lothar Matthäus zu zitieren.

              @Thorens
              Ich habe auch nicht behauptet, dass jeder seine Grünflächen so behandeln kann, im Gegenteil habe ich sogar geschrieben, das Landwirte das eben nicht können. Dazu habe ich entsprechend alternative Nutzungen aufgeführt für diese Grünflächen (in der ursprünglichen Aussage ging es auch darum, dass diese genannten Grünflächen eben nicht für die Lebensmittelproduktion direkt einsetzbar sind, sondern nur indirekt um Tierfutter zu erzeugen, damit das Gras nicht verrottet).

              Wenn wir von emissionsarm sprechen wollen, müssen wir aber auch darüber sprechen, wie viel denn angebaut und importiert wird, um Milchkühe zu ernähren, nur um die Milch dann in Pulverform in den asiatischen Markt zu schiffen, weil wir in Deutschland nicht so viel absetzen können, wie produziert wird. Wie lässt sich das dann sinnvoll verargumentieren gegenüber der Aussage, dass wir vielleicht einfach weniger Milchkühe haben sollten? (Ohje ich seh schon, da wird wieder einer daherkommen, und es aus dem Zusammenhang reißen a la “ja und der Milchbauer geht dann pleite oder wie”)

              “Es geht doch gar nicht darum, möglichst vielen heutigen Produkten oder Nebenprodukten einer anderen Nutzung als Fütterung zuzuführen, nur um kein Vieh damit ernähren zu müssen.” – doch darum ging es in der ursprünglichen Aussage, in der darum gebeten wurde, eben für solche Nebenprodukte aus anderen Industrien alternative Verwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wenn diese eben nicht mehr verfüttert werden.

              @Ferkelhebamme
              Hui, da ist sehr viel los in den Aussagen, aber leider sehr wenig fundiertes oder belegbares. Ich versuche es aber mal aufzudröseln.

              Dem ersten Satz entnehme ich, dass Ihnen der Begriff “biobasierte Produkte” nicht geläufig ist. Daher in Kurzform: bei biobasierten Produkten geht es darum, herkömmliche Kunststoffe mit eben biobasierten Materialien zu ersetzen. Qualitativ lässt sich da mittlerweile kein Unterschied mehr feststellen, das Ganze kommt vor Allem im Verpackungsbereich zum Einsatz, aber auch mehr und mehr in anderen Lebensbereichen. Wenn diese Produkte aus der Kategorie “Scheiss” kämen, würde der Markt diese vermutlich nicht nutzen und die Marktanteile dieser Produkte nicht so rasant wachsen.

              Zum Thema “veganer Fleischersatz-Schrott” – dazu habe ich Ihnen teilweise sogar in meinem Posting zugestimmt, da es Produkte am Markt gibt, die wenig auf Qualität setzen, nur um den Absatz mitzunehmen, der sich dort bietet oder etwa um das Firmenimage aufzupolieren, wenn man solche Produkte im Portfolio hat. Es gibt aber auch eine große Palette an qualitativ hochwertigen Produkten, die auch nicht mal viel kosten. Aufgrund Ihrer Formulierung gehe ich aber davon aus, dass Sie dem Thema generell verschlossen gegenüber sind, weil – ja warum eigentlich? Würde man Sie in Ihrer Region schief angucken, wenn Sie 1 oder 2 vegane Produkte im Einkaufskorb hätten? Müssen Sie sich für jede Paprika und jeden Salatkopf im Privaten rechtfertigen?
              Einen anderen belegbaren Grund kann ich nicht sehen. Ansonsten geben Sie mir gern eine Quelle für die Aussage “ernährungsphysiologisch aber eine Katastrophe” – denn diese ist meines Wissens nach einfach grundlegend falsch.

              Auch die nächste Aussage zum Thema verschiedener Fleischsorten, “die zu meiner Gesundheit und körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit beitragen”, ist leider unbelegt und im Gegenteil sogar widerlegt. Eine Reduktion des Fleischkonsums hat gesundheitlich sogar noch Vorteile, während die Leistungsfähigkeit (sowohl körperlich als auch geistig) nicht eingeschränkt wird. Um nochmal zu betonen, was ich vermutlich in fast jedem meiner Postings klarstelle: Mir geht es immer nur um eine (gesunde) Reduktion des Fleischkonsums. In den 50er-Jahren lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei gerade mal 37kg pro Jahr – das heißt dann wohl, dass die Menschen damals nur 1/3 der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit hatten und es Ihnen auch gesundheitlich schlechter ging. Ich frage mich, warum man dann überhaupt von den Goldenen 50ern spricht.

              “Wer lieber Trester und Extraktionsschrot kauen möchte, soll das tun.” – leider auch nur ein Beispiel Ihrerseits, eine Aussage zu treffen, nur um dagegen zu sein. Gegen was auch immer, hauptsache dagegen. Weder bei Trester noch beim Extraktionsschrot schrieb ich etwas von menschlichem Verzehr. Extraktionsschrot kann (und wird) als Ergänzungsmittel in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

              Insgesamt zeigt Ihre Antwort leider nur allzu deutlich, was ich in meinem ursprünglichen Posting geschrieben habe (Danke an der Stelle für die traurige Bestätigung meiner Empfindung dahingehend). Damit Sie nicht scrollen müssen, hier noch einmal reinkopiert:

              “Insgesamt spiegelt die Kommentarsektion ganz gut wider, was in Deutschland an Diskussionskultur übriggeblieben ist. Nämlich nur Schwarz und Weiß – Ich hab recht, du hast unrecht. Und das von beiden Seiten. Dabei werden die Begriffe “Grüne / Veganer” und “Landwirte / Bauern” nicht mehr als Bezeichnung für irgendetwas benutzt, sondern nur noch als Beleidigung. Immer schwingt ein Unterton vom kleinkindlichen “der Andere will mir etwas wegnehmen” mit. Das müsste nicht so sein, wenn jeder seine eigene Meinung auch mal reflektieren und sich in den jeweils anderen reinversetzen könnte. Und wenn man auch offen wäre für andere Meinungen und nicht auf seine Meinung bis aufs Letzte beharren müsste – aus welchen Gründen auch immer. Um es nochmals zu betonen: Das gilt für beide Seiten.”

              3
              • Reinhard Seevers sagt

                @Reinhard Seevers versus Ben
                “Leider zeigt Ihre Antwort, dass Sie erstmal grundlegend sehr viel Wut in sich tragen. Das mag seine Gründe haben, die Wut mag nicht ursprünglich mir gelten, es macht es aber umso schwieriger, sachlich zu diskutieren.”

                Antwort: Ja Ben, Ihre väterliche Art geht mir auf den Keks, das stimmt. Sachlich zu diskutieren tun wir doch, Sie haben lediglich eine andere Sicht, und scheinen noch nicht lange in dieser Thematik unterwegs zu sein.

                “Da ich in meinen Postings einige sehr praktische Beispiele benenne und diese auch einigermaßen sachlich darstelle, fehlt mir gerade die Einsicht, wo es die Dekadenz-bedingten Luftblasen darin gibt. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass manches davon an Utopie grenzt, wie eben der Wunsch, jeder sollte bewusster konsumieren. Die Wegwerf-Gesellschaft wird uns aber nirgendwohin führen (und auch Fleisch zu Dumpingpreisen im Supermarkt schlägt in diese Kerbe).”

                Antwort:
                Die Preisfindung von Nahrungsmitteln hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern mit der Problematik, dass der Kapitalismus nicht zur landw. Urproduktion passt, ohne dass es Anpassungen in der Vermarktung gibt.

                “Ich habe die Ausführungen von Werner Sobek einmal überflogen und kann daran nichts Falsches finden. Es sind aber Thesen. Es hat also nichts mit praktischer Umsetzung zu tun. Aber: Es wird Sie vielleicht schockieren, aber bevor man sich an die Arbeit für (wie in diesem Fall) mehr Nachhaltigkeit macht, braucht es vorab Thesen, aus denen sich dann Handlungsfelder ableiten lassen.
                “Mit dem Kopf durch die Wand” hilft bei einem solchen Thema den Wenigsten – bestes Beispiel ist eben jene Lage der Landwirte über die wir hier reden, da unsere Politik mit dem Kopf durch eben jene Wand will, ohne dass da irgendeine Form von Struktur erkennbar ist. Tut das den Landwirten gut? Ich denke wir kennen die Antwort.”

                Antwort: Wenn ein Architekt, der von Projekten lebt, die Ressourcenverschwendende Prestige-Projekte weltweit umsetzt, dann sind die von ihm postulierten Thesen mehr als Heuchelei. Es hat zuerst den Sinn, seine Leistungen zu puschen.
                Wir haben bereits vor 40 Jahren kosten- und flächensparende sowie ökologische Projekte (Zwolle/Lelystad, Laher Wiesen etc.) besichtigt. 40 Jahre haben alle Bürger, Politiker und Verantwortliche diese Dinge nicht umgesetzt, weil Menschen im Wohlstand solche Dinge nicht umsetzen müssen. Im Gegenteil, das Kapital wirkt wie eine Droge, die das genaue Gegenteil hervorbringt.

                “Die Konsequenz wäre, dass wir unser Leben in unseren Breiten aufgeben und in Regionen ziehen, in denen es keiner Heizung und Dämmung bedarf” – die Sorge kann ich Ihnen nehmen, diese Region kommt nämlich auch von allein zu uns. Natürlich sind wir jetzt an dem Punkt, an dem die Konsequenzen immer härter und unbequemer werden für unser Leben, wenn wir im Bereich CO2 unter das Level kommen wollen, um größere klimatische Veränderungen zu verhindern. Und ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen, dass sich das vor allem global nicht übertragen lässt, vor allem mit den vielen Ländern die jetzt auch wirtschaftlich aufstreben wollen. Steht das dem entgegen, dass man seinen eigenen Konsum einfach besser (oder überhaupt) reflektieren sollte? Das man seine eigenen Ernährungsstandards hinterfragt?”

                Antwort: Natürlich kann man seine Ernährung hinterfragen. Dies geschieht in diesem Lande leider ausschließlich als Konsequenz für den Erzeuger. Er ist Objekt von Gängelung und Schuldzuweisung, seit Jahrzehnten. Es wird eben nicht hinterfragt, warum man 3 x pro Woche ins Restaurant gehen muss/kann, warum Nahrung ubiquitär zugänglich sein muss.
                Die Erzeugung von Nahrung ist das Essentiellste, was man als Mensch neben der direkten Betreuung von Menschen tun kann.

                “Oder gilt hier: Solange die in China noch Kohle verheizen, ist es ok wenn ich für 500g Hackfleisch nur 2 € im Discounter bezahle? Wie passt das zusammen? Wem hilft diese Einstellung? Einem selbst? Den Landwirten? Fragen über Fragen, aber geben Sie mir gern Antworten darauf.”

                Antwort: Wiederholung: Die Preisfindung ist kein Argument für Umweltschutz oder Nachhaltigkeit, es ist die Konsequenz falsch verstandener Marktwirtschaft innerhalb des Kapitalismus.
                Wir müssen endlich aufhören, unsere kleine Republik als Mittelpunkt der Welt zu betrachten. Nimm einfach den Taschenrechner und rechne den Anteil deutscher Bürger zum Rest der Welt, dann übertrage das Recht auf gleiche Lebensqualitäten und Lebensstandard auf den Rest der Welt. Wenn das nicht sein soll, sage mir bitte, wie man die Mehrheit von deiner Sicht überzeugt.

                “Wissenschaftler warnen genau vor diesen Konsequenzen in allen Lebensbereichen schon seit über 50 Jahren – nur hat da eben keiner zugehört. Hätte man damals schon entsprechende Entwicklungen vorangetrieben und andere verhindert, wären die Einschnitte in das tägliche Leben nicht so hart gewesen. Wäre Wäre Fahrradkette – um unseren deutschen Philosophen Lothar Matthäus zu zitieren.”

                Antwort: WAS hat das mit Nahrungserzeugung zu tun? Es geht am Ende um den Ablasshandel der Wohlstandsgesellschaft auf Kosten der Landwirtschaft. DAS hast du bis jetzt nicht verstanden, vielleicht wirds noch.

                4
                • Ben sagt

                  @Reinhard Seevers
                  Interessanterweise habe ich in meinem Leben noch nie mit jemandem gesprochen/geschrieben, dessen Ansichten meinen so ähnlich sind, der aber trotzdem so vehement gegen meine Standpunkte argumentiert. Aber man lernt halt nie aus.

                  “Die Preisfindung von Nahrungsmitteln hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern mit der Problematik, dass der Kapitalismus nicht zur landw. Urproduktion passt, ohne dass es Anpassungen in der Vermarktung gibt.”
                  //
                  “Die Preisfindung ist kein Argument für Umweltschutz oder Nachhaltigkeit, es ist die Konsequenz falsch verstandener Marktwirtschaft innerhalb des Kapitalismus.”

                  Die Preisfindung (und damit der Kapitalismus) ist das Kernproblem fehlender Nachhaltigkeit. Wieso müssen denn Futtermittel importiert werden? Warum müssen Rinder innerhalb von 9 Monaten bis zur Schlachtung hochgezüchtet werden? Warum müssen immer größere Ställe verhältnismäßig immer mehr Tiere fassen? Weil der Landwirt daran mehr verdient? Weil ihm dadurch vieles leichter gemacht wird? Oder aber, weil der Handel und die Konsumenten eine Preiserwartung haben und einfach nicht kaufen, wenn das Produkt diese übersteigt?

                  Bei 1,20€ pro Kg Schweinefleisch und unter 120€ pro Schwein, wie kann ein Landwirt da nachhaltig arbeiten? Eigenversorgung mit Futtermitteln? Unmöglich. Antibiotika-arme Versorgung der Tiere? Sicher, wenn reihenweise Tiere krank werden sollen. Freilandhaltung? Höchstens auf dem Weg vom Stall in den LKW. Da Sie mir Unwissenheit attestieren, bitte ich einmal um Aufklärung: Wie viele diese Aspekte könnten damit gelöst werden, wenn der Landwirt für das gleiche Tier den 3fachen oder gar 4fachen Betrag im Verkauf erhalten würde? Wie viel nachhaltiger könnte er sein Unternehmen führen, wenn der Konsument die Bereitschaft hätte, das für Fleisch zu bezahlen, was angemessen wäre?

                  Diese Begrifflichkeiten und Zusammenhänge lassen sich nicht trennen. Eines bedingt das andere. Es gibt nicht DIE Ursache für etwas, sondern oftmals eine Reihe von Ursachen und Entwicklungen. Außer wenn man an der Tanke ein Fischbrötchen holt, da ist die Salmonellen-Ursache relativ eindeutig.

                  Die Preisfindung ist kein Argument, dass damit Nachhaltigkeit oder Umweltschutz automatisch besser funktionieren, da stimme ich Ihnen zu. Aber im Fall der Land- und Viehwirtschaft fehlt durch die Preisfindung allein schon die essentielle Grundlage, um überhaupt eine Möglichkeit zu haben, umweltschonend und nachhaltig zu arbeiten. Und die Preisfindung und die Preisvorstellung des Konsumenten sind widerum grundlegender Bestandteil unserer kapitalistischen Marktwirtschaft. Das dieses System krank ist, darüber stimmen wir denke ich abermals überein.

                  “Natürlich kann man seine Ernährung hinterfragen. Dies geschieht in diesem Lande leider ausschließlich als Konsequenz für den Erzeuger. […]”

                  Dem stimme ich zu 100% zu.

                  “WAS hat das mit Nahrungserzeugung zu tun? Es geht am Ende um den Ablasshandel der Wohlstandsgesellschaft auf Kosten der Landwirtschaft. DAS hast du bis jetzt nicht verstanden, vielleicht wirds noch.”

                  Dem Mittelteil kann ich wieder mal voll zustimmen. Verrückt oder, wie ähnlich unsere Meinungen sind, obwohl Sie dem höchstwahrscheinlich widersprechen werden.
                  Was beides miteinander zu tun hat, ist ganz einfach. Die Viehzucht wird von der Politik Heute als eines der Kernprobleme des Klimawandels gesehen. Dass diese auch ein Treiber ist, ist wissenschaftlich belegt. Allerdings war das eben nicht immer so. Die ersten Studien, dass der menschengemachte Klimawandel ein Problem werden könnte, gab es bereits in den 1940er Jahren. Dass dieses Problem sehr wahrscheinlich eintritt und dramatisch wird, seit den 1970er Jahren. Hier hätte man frühzeitig eben auch die Nahrungsversorgung (neben allen anderen Industrien) auch kritisch hinterfragen müssen. In den 70er Jahren waren wir wohl sehr weit entfernt von den Massenbetrieben mit immensen Futter- und Energiebedarf von Heute. Da hätte man also etwas tun können, was genau den (familiären) kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben zu Gute gekommen wäre, die in den letzten 50 Jahren verschwunden sind. Was hat man stattdessen getan? Richtig: Kapitalismus. Mehr Tiere, mehr Energiebedarf, mehr Futtermittelproduktion, günstigerer Preis. Der Realpreis für Fleisch war 1950 bspw. etwa 500% höher als Heute, aber das nur als Fun Fact am Rande.

                  Was hat das alles hiermit und mit uns heute zu tun? Naja, da in den 70er Jahren und den Jahrzehnten danach nichts getan wurde, die Situation eher noch verschlimmert wurde, kommt jetzt die Politik und schwingt den großen Hammer. Jetzt muss auf einmal alles weg und alles anders und überhaupt alles klimafreundlich in Sachen Lebensmittelproduktion. Wer zahlt die Rechnung? Richtig: Nicht der Handel, nicht der Konsument, nicht die Politik – sondern ausschließlich der Landwirt. Und ganz nebenbei darf er und sie sich auch noch anhören, wie moralisch verwerflich es ist, was er und sie tun. Es schadet ja schließlich nicht, nochmal nachzutreten, wenn jemand schon am Boden ist.

                  Wie schon gesagt, es gibt nicht DEN einen Grund, DIE Ursache. Alles hängt miteinander zusammen.

                  Und ja, ich bin relativ neu in der Thematik. Aber ich versuche mein Wissen, dass ich mir in 15 Jahren angeeignet habe, immer weiter aufzubauen. Sie können mir gern dazu Input liefern.

                  4
                • Reinhard Seevers sagt

                  Na Ben, dann war unser Start evtl. von Ihrer Vorsicht geprägt, vorerst Allgemeinplätze mit vielen Worten zu umschreiben. Alles gut, wir sind auf einem guten Weg! 👍

                  1
              • Ferkelhebamme sagt

                “wenig fundiertes oder belegbares”, dito
                “Wenn diese Produkte aus der Kategorie “Scheiss” kämen, würde der Markt diese vermutlich nicht nutzen und die Marktanteile dieser Produkte nicht so rasant wachsen.” Naiv, mit gutem Marketing lässt sich definitiv der letzte “Scheiss” vermarkten, als Beispiel Spinner, Loombands, Beyond Meat,… auch wenn es nur kurzfristige Hypes sind.
                “Ansonsten geben Sie mir gern eine Quelle für die Aussage “ernährungsphysiologisch aber eine Katastrophe” – denn diese ist meines Wissens nach einfach grundlegend falsch.” Nur eine auf die Schnelle:
                https://www.oekotest.de/essen-trinken/Vegane-Wurst-im-Test-13-Aufschnitte-sind-mangelhaft-oder-ungenuegend-_12574_1.html
                Dass ich weder Paprika noch Salat meine, sollte Ihnen wohl klar sein…
                ““die zu meiner Gesundheit und körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit beitragen”, ist leider unbelegt und im Gegenteil sogar widerlegt.” Ach,ja? Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört tierisches Protein, in Maßen, da sind wir uns ja wohl einig.
                ““Wer lieber Trester und Extraktionsschrot kauen möchte, soll das tun.” – leider auch nur ein Beispiel Ihrerseits, eine Aussage zu treffen, nur um dagegen zu sein. Gegen was auch immer, hauptsache dagegen.” Interessante Interpretation… Bitte nochmal lesen, wo ist da ein “dagegen”?
                “Das müsste nicht so sein, wenn jeder seine eigene Meinung auch mal reflektieren und sich in den jeweils anderen reinversetzen könnte.” Ich bin ein sehr empathischer Mensch, und mir ist es schlichtweg schnuppe, wie mein gegenüber sich ernährt. Was ich nicht haben kann, ist der missionarische Eifer von Menschen wie Ihnen, deren Wissen fußballfeldweit aber nur spatenstich tief ist und gestandenen Fachleuten ihre Arbeit erklären wollen. Mir wäre es sehr lieb, wenn die Menschen wieder bewusster konsumieren würden, ich habe nichts gegen vegetarisch oder vegan, wenn sich der Einzelne für sich dazu entscheidet, ich habe aber sehr wohl was dagegen, wenn sogar unsere Kinder in der Schule von diesen Missionaren geframt und in der Katine sogar diesen veganen Fleisch-Fake-Schrott untergeschoben bekommen, suggerierend, dass das gesund ist.

                4
                • Ben sagt

                  @Ferkelhebamme
                  “Naiv, mit gutem Marketing lässt sich definitiv der letzte “Scheiss” vermarkten, als Beispiel Spinner, Loombands, Beyond Meat,…”

                  Das stimmt natürlich. Die biobasierten Produkte kommen aber in erster Linie in der Industrie zum Einsatz – eben hier Verpackungsmittel von mir benannt. Es geht zu großen Teilen nicht um Endkonsumenten-Produkte bei meiner Aussage. Und wenn die Alternativlösungen für die Industrie unbrauchbar sind, werden sie nicht eingesetzt. Ein Einkäufer oder ein Qualitätsmanager schert sich relativ wenig darum, wie ein Produkt beworben wird.

                  https://www.oekotest.de/essen-trinken/Vegane-Wurst-im-Test-13-Aufschnitte-sind-mangelhaft-oder-ungenuegend-_12574_1.html

                  Bestätigt zum Teil auch meine Aussage, dass nicht alle Produkte gut sind. Die Herangehensweise der Testung ist aber auch nicht zu vernachlässigen. In diesem Test werden für Schadstoffgehalte 2-4 Notenpunkte abgezogen. Vergleichbare tests im Bereich fleischbasierter Wurstwaren sieht das Schadstoffgehalt (wie ich bereits woanders schrieb) mit 5% in der Gesamtwertung als eher zu vernachlässigen. Sie sind ein Fan von Marketing – warten Sie bis Sie vom Thema Lobbyarbeit hören. Sie werden begeistert sein. (Ironie aus)

                  Trotzdem wie gesagt wird viel Mist für Profit produziert, deshalb ja der bewusste Umgang vor allem mit Ernährung als wichtigstes Konsumgut.

                  “Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört tierisches Protein, in Maßen, da sind wir uns ja wohl einig.”

                  Korrekt, in Maßen. Aber eben das findet in der Mehrheit der Bevölkerung nicht statt.

                  “““Wer lieber Trester und Extraktionsschrot kauen möchte, soll das tun.” […] Interessante Interpretation… Bitte nochmal lesen, wo ist da ein “dagegen”?

                  Ihre Formulierung sugerriert eine ablehnende Haltung gegenüber Alternativverwendung von genannten Rohstoffen. Wenn ich das falsch herausgelesen habe, entschuldige ich mich, ich wollte nichts unterstellen.

                  “Was ich nicht haben kann, ist der missionarische Eifer von Menschen wie Ihnen, deren Wissen fußballfeldweit aber nur spatenstich tief ist und gestandenen Fachleuten ihre Arbeit erklären wollen. ”

                  Hier aber nun eine Unterstellung Ihrerseits was mein Wissen angeht. Außerdem möchte ich hier niemandem seine Arbeit erklären, vielmehr will ich den Blickwinkel etwas erweitern. Ich gebe Landwirten für aktuelle Entwicklungen und Entscheidungen keinerlei Schuld. Ich unterstelle nicht einmal, dass die Landwirtschaft aus eigener Kraft und ohne Hilfe der Politik etwas wird ändern können. Die fehlende Bereitschaft der Konsumenten, die Inkompetenz der Politik und die Geldgier des Handels wird leider dazu führen, das auch noch letzten Landwirte verloren gehen werden, die keine überzogenen Massenbetriebe leiten wollen.

                  Insgesamt finde ich es aber schön, das wir im Rahmen des reflektierten Konsums einer Meinung sind.

                  2
              • Thorens sagt

                Ben,

                “Es geht doch gar nicht darum, möglichst vielen heutigen Produkten oder Nebenprodukten einer anderen Nutzung als Fütterung zuzuführen, nur um kein Vieh damit ernähren zu müssen.” – doch darum ging es in der ursprünglichen Aussage, in der darum gebeten wurde, eben für solche Nebenprodukte aus anderen Industrien alternative Verwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wenn diese eben nicht mehr verfüttert werden.

                Schlag mich tot, doch für mich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe. Meine Frage nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten bedeutet doch nicht gleichzeitig, es dann möglichst gar nicht mehr an Tiere zu verfüttern. Erst, wenn etwas davon übrigbleibt nachdem die Tiere satt sind, sollte es alternativ verwendet werden. Wenn Futtermittelimporte weniger werden sollen, worüber sich durchaus diskutieren lässt, und die Zahl der Tiere insgesamt sinken soll, dann ist es doch wohl immer noch besser, die angesprochenen Nebenprodukte an diese dann wenigeren Tiere zu verfüttern und damit Futter-/Nahrungsmittelfläche sparen und hochwertige Lebensmittel erzeugen zu können, als so etwas maximal Sekundäres wie Verpackungsmaterial herzustellen, selbst wenn es billig genug sein sollte, um auch dem Einkäufer zu gefallen.

                Und bitte erkläre mir nicht meine eigenen Worte, Ben.
                Sie mögen mitunter missverständlich klingen, was mir leid täte, doch habe ich nichts gegen eine Nachfrage.

                1
                • Reinhard Seevers sagt

                  Thorens, die neue Erzählung zur Verwendung von agrarischen Reststoffen passt wieder wunderbar in die Erzählung von “weniger Fleisch”. Medial ploppen vermehrt Berichte über Forschung, Start-ups und neuen Technologien auf, die uns Alternativen zu Kunststoffen suggerieren. Ganz vorne dabei die Verpackungsindustrie und die Baubranche. Die benötigten Mengen sind aber derart groß, dass es auf Importe hinauslaufen muss. Nun kann man das Feld aber für beide Bereiche, den Fleischverzicht und den Import von biobasierten Produkten, wunderbar gleichzeitig bespielen und im Vorfeld Zahlen und Daten raushauen, die die Agrarbranche nicht schaffen wird, zu widerlegen. Das ist sozusagen Teil II der Abschaffungsinitiative von nationaler Landwirtschaft zu Gunsten des greenwashing der Industrie. Der Sieg des Kapitalismus geht seinen Weg.

                  3
          • Reinhard Seevers sagt

            Ben schreibt: Fakt ist aber, dass es in vielen Lebensbereichen zu Veränderungen kommen wird. Das war in der Vergangenheit so, das ist Heute so und wird immer so sein. Leben ist nicht Stillstand, sondern Veränderung. Und je empfänglicher man für diese Grundlage des Lebens ist, desto leichter fällt es einem.”

            Ja nee, das ist uns allen völlig neu…..😮
            Du kannst dich gut mit dem Kollegen Werner Sobek zusammentun, der schafft es auch, mit ganz großen Luftblasen seine Position zu festigen, und den Menschen Sand in die Augen zu streuen. Dekadenz gebiert solche Auswüchse intellektuell wirkenden Mülls.
            https://www.wernersobek.com/de/themen/17_statements/

            Ben:” Der Status Quo unseres Handelns ist bestimmt vom Geld des kapitalistischen Systems.
            “Man muss nicht alle Lebensbereiche von Grund auf umkrempeln. Aber zumindest die Bereiche, die einem nicht wehtun, da könnte man doch mal drüber nachdenken. ”

            DAS ist der Gipfel der Heuchelei. Genau darum geht es. Man gängelt den Ernährer, das tut der Masse noch nicht weh, dafür fährt man mit dem E-Bike zum Bäcker, mit dem E-Auto zur Arbeit und mit dem Flieger weiterhin in Urlaub. Lies mal die 17 Thesen von Sobek, dann wird dir auffallen, dass eigentlich nichts mehr geht, ohne dass der Planet zugrunde gehen wird. Die ganzen Schwurbelargumente von Recycling und emissionsfrei lassen sich nicht aufrechterhalten und schon gar nicht global übertragen. Die Konsequenz wäre, dass wir unser Leben in unseren Breiten aufgeben und in Regionen ziehen, in denen es keiner Heizung und Dämmung bedarf, also den Migranten entgegen….die Nahrung können wir dann von hier in den Süden schicken, weil dort eh nix mehr wächst. Aber nein, wir zerstören die hiesige Landwirtschaft, um ein Wohlgefühl zu haben und schicken Geld in den Süden, was nie ankommt und niemanden hilft, nur dem guten Gewissen. Es ist nicht mehr auszuhalten….

            1
          • Thorens sagt

            Ich war bisher davon ausgegangen, dass wir das Drittel der Agrarflächen in D, das aus Grünland besteht, zur Nahrungserzeugung wirklich brauchen. Das, was du schreibst, scheint mir darauf hinzudeuten, dass das gar nicht so ist. Dann ist es ja einfach.

            Dass du deine 15 ha Grünland nicht nutzen musst, liegt nur daran, dass sie deiner Existenzsicherung nicht dienen. Weder finanziell noch um satt werden zu können. Das trifft aber nur auf die wenigsten solcher Flächen zu und lässt deine Aussage dazu schon ein wenig elitär erscheinen. Schon mal darüber nachgedacht, wie viele Lebensmittel aus anderen Ländern importiert werden müssen, weil deine 15 ha nicht der regionalen Nahrungsmittelerzeugung dienen? Auch das täte nicht weh.

            Es geht doch gar nicht darum, möglichst vielen heutigen Produkten oder Nebenprodukten einer anderen Nutzung als Fütterung zuzuführen, nur um kein Vieh damit ernähren zu müssen. Es geht darum, wie wir so umweltverträglich wie möglich satt werden können mit möglichst wenigen Importen. Dafür wird die Tierhaltung unbedingt gebraucht. Über deren Dimensionen lässt sich vielleicht streiten.

            1
          • Ferkelhebamme sagt

            Essbar ist fast alles, wie man am veganen Fleischersatz-Schrott oder an „biobasierten Produkten“ (was lasst ihr euch eigentlich für einen Scheiss verkaufen?) sieht. Füllt irgendwie den Magen, ist ernährungsphysiologisch aber eine Katastrophe. Da lobe ich mir Rind und Schwein, die aus biobasiertem Grundstoff hochwertige, gut verdauliche Lebensmittel zaubern, die zu meiner Gesundheit und körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit beitragen. Wer lieber Trester und Extraktionsschrot kauen möchte, soll das tun. Die Natur wird es regeln.

            2
    • Dorfmensch sagt

      @Ben: Ihr Einstieg in diesen Blog, zeigt, dass Sie die Landwirte nicht verstehen oder verstehen wollen. Die Situation der Landwirte ist dramatisch, aber keine Party.
      Gut, dass in der google-Universität alles zu finden ist, auch schöne Zitate: Die Landwirte schneiden den Schweinen den Rüssel ab, damit sie in den Stall passen (Cem Özdemir) und so weiter und so fort.

      • Ben sagt

        @Dorfmensch
        Dann bitte ich Sie, meine Kommentare im Einzelnen noch einmal durchzugehen, denn nichts anderes sage ich auch. Zeigen Sie mir gern Zitate aus meinen Posts, in denen ich die Situation der Landwirte herunterspiele. Im Gegenteil, schreibe ich mehrfach davon, dass ich einen massenhaften Bankrott sehr wahrscheinlich finde, eben aufgrund des Fehlverhaltens der Politik, des Handels und – leider eben auch – des Konsumenten.

        Inwiefern missverstehe ich die Landwirte, wenn ich davon schreibe, dass die jetzige Situation eben keine plötzliche Erscheinung ist, sondern eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren immer weiter vertieft und beschleunigt hat? Ich zeige nicht mit Fingern auf Landwirte und sage ihnen, wie böse sie sind, weil sie Haltungsbedingung XY haben. Vielmehr sage ich, dass aktuelle Haltungsbedingungen eine Notwendigkeit geworden sind, eine Pistole, die oben genannte den Landwirten auf die Brust setzen, die damit alles auf Kosten der Wirtschaftlichkeit vernachlässigen müssen. Nur um dann am Ende gesagt zu bekommen, wie un”menschlich” das alles ist – und dann doch Pleite zu gehen. Der Landwirt und seine Erzeugnisse sind der Gesellschaft nichts mehr wert. Immer mehr, immer billiger, immer immer. Und da es ja immer alles gibt, schert sich keiner darum, wenn Existenzen bedroht sind oder gar scheitern. Die Wurst und der Käse kommen schließlich aus dem Supermarkt und nicht von Menschen. Und die Politik mischt fleißig mit im Wettkampf darum, wer mit dem größten Hammer draufschlagen kann. Der lachende Vierte in dem Schauspiel sind dann ALDI, REWE und Co., die am meisten daran verdienen, sich aber schön aus dem Spektakel heraushalten.

        Achja und als Randnotiz bin ich ebenfalls in den ersten 20 Jahren meines Daseins auf dem Dorf groß geworden, 400 Einwohner, 2 landwirtschaftliche Betriebe, eigene Tiere auf dem Hof. Meine Distanz und Unverständnis zu der Thematik ist also vielleicht nicht so groß, wie mir unterstellt wird.

        3
    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Der letzte Satz hat Sie mein “Däumchen” gekostet…!!! – Respektlos überheblich.

      3
  4. Johann sagt

    Überlege langsam wirklich, meine 15 ha Dauergrünland mit ner Christbaumplantage vollzupflastern. Da gibts keine Teller oder Tank Diskussion und chemischer Pflanzenschutz scheint da auch kein Problem für die Bevölkerung zu sein.
    Ok, Weiderinder haben da dann keinen Platz mehr… Nur Nordmanntannen

    3
      • Johannb sagt

        Noch schlimmer, wenn das so wäre. In Bayeen geht auch auf Grünland. Die grossen Nordmanntannenanbauer in Dänemark sollen es nach meinem Wissen hauptsächlich auf Ackerland machen…

    • Inga sagt

      Gilt nicht, muss jetzt für Nahrungsmittel , bzw. Teller drauf angebaut werden.
      IN der jetzigen Situation müsste man es umpflügen dürfen.

    • Smarti sagt

      Es ist wohl eine “unumstössliche Wahrheit” unserer Regierung, dass die deutschen Schweine und Hühner den ganzen Weizen fürs Brot wegfressen.
      Aufklären ? Der Zug wird wohl abgefahren sein, da kommt niemand mehr gegen an.
      Also nach vorne gehen ? Den Fleischkonsum halbieren, indem der Fleischpreis von einem Tag auf den anderen vervierfacht wird. Dazu gibt es dann noch 9 kg Schweine-oder Hühnerfutter “gratis”.

      3
    • Thomas Bröcker sagt

      Irgendwie hat man den Eindruck, die Farm to Fork Strategie wird als eine Art unumstößlicher Steintafeln vom Berg Sinai verstanden. Nur scheinen diesmal zwei sich widersprechende Steintafeln herunter getragen worden zu sein.
      Die eine spricht die Kühe fast heilig (Essen aus Gras) und die andere brandmarkt selbige als Klimakiller Nr. 1. Die Schweine sind mal die Reste- und Futterverwerter der nicht essbaren Teile und Abfälle und mal die Nahrungskonkurrenten der Menschen. Bei uns hier müsste man doppelt soviel Roggenbrot und Gerstenfladen essen – weil Weizen wächst hier weniger. Dafür dürfte man dann soviel Fleisch wie bisher oder mehr essen, weil der Anteil nicht für die menschliche Ernährung geeigneter Pflanzenarten hier größer ist.
      In Sachsen Anhalt und anderen Bördegebieten darf ausschließlich Weizenbrot gegessen werden, ganz selten mal ein Ei, eine Hühnersuppe oder ein Schnitzelchen, weil Brotweizen dort so gut gedeiht.
      Die Spezialisierung und die Möglichkeiten der Distribution haben eine optimale Anpassung der Landwirtschaft an die örtlichen Gegebenheiten und damit die heutige Produktivität ermöglicht und sonst nichts.
      Das Gelaber mit den Lebensmittelabfällen kann ich auch nicht mehr hören. Es sind nämlich vermeidbar 8 -9 % mit stark fallender Tendenz wegen der Gegenmaßnahmen im Handel. Das sind um 100 g pro Tag und Person – Hand aufs Herz – bei wem ist es deutlich weniger. Schließlich haben wir ja unsere Kühlschränke, damit sich alle schön frisch hält, bis das Verfallsdatum die Entsorgung auslöst.
      Höhere Abfallquoten werden nur durch allerhand Rechentricks und Aufwertung von Futterqualitäten herbeigezaubert. Ich sehe bei dieser Agrarpolitik vor allem die Wirtschaftlichkeit und damit die Existenz vieler Betriebe baden gehen. Aber all die Professoren und Politiker können ja immer noch die vegane Zwangsernährung mit Polizei und Militär durchsetzen, wenn s mit der Versorgungssicherheit enge wird.

      4
      • Reinhard Seevers sagt

        Die Industrie wird sich der Agrarreststoffe annehmen…Nutztiere MÜSSEN weichen, damit eine neue innovative Industrie dem Bürger das schlechte Gewissen abnehmen kann….keine Verschwendung, kein Tierleid, kein Plastikmüll und neue Arbeitsplätze…Hurra, Hurra!

        https://www.businessinsider.de/gruenderszene/business/traceless-materials-alternative-zu-plastik/

        “Die Idee kam Lamp im Rahmen ihrer Promotion als Verfahrensingenieurin an der TU Hamburg. „Dabei ging es um das Thema Bioraffinerie, die Nutzung von Agrarreststoffen und die Umwandlung dieser natürlichen Ressourcen in Wertprodukte“, erzählt sie. Das heißt etwa, wenn man aus Resten der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion ein Material machte, das sich verwenden lässt wie Plastik. Noch während der Forschung dachte sie schnell: Daraus lässt sich mehr machen. Ein Startup. Und dann fand sie über den Accelerator Project Together Johanna Baare. Nach Jahren als Strategie- und Managementberaterin für Startups beschloss die schnell, als Mitgründerin einzusteigen.”

        3
        • Thomas Bröcker sagt

          Das sehe ich genauso, die Verarbeitungsindustrie wird sich zunehmend pflanzlicher Rohstoffe bedienen und so die Landwirtschaft verändern.

          1
          • Reinhard Seevers sagt

            Ist doch eigentlich eine indirekt Aufforderung möglichst viele Reststoffe zu produzieren, damit die Industrie eine Legitimation erfährt.
            Also, ran an den Speck! Sortiert mehr aus, produziert schlechte Qualitäten, schmeißt mehr weg….denn wenn das Gegenteil getan wird, muss diese noch nicht mal etablierte Industrie mangels ROHSTOFF ihre Heilsbotschaft einstellen.

            1
  5. Jürgen Donhauser sagt

    Beim Thema Fleischverzehr sehe ich inzwischen wieder Ansätze nach oben. Wir haben auf unseren Betrieb auch Fleischdirektvermarktung. Mag sein, dass die dekadenten Wohlstandzöglinge sich von den NGO verblenden, und sich zu Vegetarier umerziehen haben lassen. Aber wir stellen eine stark steigende Nachfrage nach Fleisch durch Osteuropäer fest. Diese kannten noch das eigene Hausschwein hinter dem Haus, und empfinden es als Selbstverständlichkeit, dass zur gesunden Ernährung auch Fleisch gehört. Jetzt, durch die steigende Anzahl der Ukraineflüchtlinge, gibt es noch einmal einen Nachfrageschub. Inzwischen sehe ich es also etwas lockerer, auch bei diesem Thema werden die GRÜNEN neben Waffen, Energie, Rohstoffe auch beim Fleisch von der Realität überrannt werden.

    6
  6. Jürgen Donhauser sagt

    @Stephan Schulz, ihr Kommentar ist leider nur eine Aneinanderreihung der bereits bekannten und oberflächlichen NGO-Slogan. Wenn sie bezweifeln, dass die Schweine keine “Verwerter” sind, dann lesen sie bitte weiter unten meine Betriebssituation durch. Ohne Tierhaltung, könnten wir in unser Region als Landwirt nicht bestehen. Wenn sie die Argumentation des Sojaextraktionsschrotes als Abfallprodukt nicht folgen können, dann lesen Sie bitte die Historie des Soja-Imports nach und den stetig steigenden Bedarf von Sojaöl in de Lebensmittelherstellung und Industrie. Ihre Reaktion zeigt mir, dass offensichtlich in ihren Reihen die Sorge wächst die Meinungs- und Deutungshoheit im Agrarbereich zu verlieren . Nehmen Sie zur Kenntnis, dass ihre Ideologie inzwischen von der Realität als dekadent und weltfremd überführt wurde.

    8
    • Reinhard Seevers sagt

      Gibt einen schönen Beitrag des NDR über die Getreideernte in Mecklenburg Vorpommern. Da ist u.a. zum Ende hin die Anlieferung, Lagerung und Verarbeitung von Rapsöl dargestellt. Da kann der Stephan vielleicht noch was lernen oder sein Weltbild auffrischen.
      https://www.youtube.com/watch?v=wyFStouMb7I
      Nur damit er mal ein Gefühl für die reale Welt bekommt.

      2
    • Inga sagt

      Oh,
      verbrauchen die NGOs und die GrünInnen viel Energie und Zeit, was
      könnte man damit alles anfangen?

  7. Stephan Schulz sagt

    Dieser Beitrag ist leider auf so vielen Ebenen Unsinn. Ich versuche es mal anhand der Kernaussagen zu beantworten:

    1. “Wir haben gar nicht genügend Selbstversorgung, um bei einer Halbierung der Tierbestände die Deutschen mit Fleisch, Milch und Eiern zu ernähren”.
    Sie haben leider überhaupt nicht den Hintergrund der Rechnung von Renate Künast verstanden. Das Argument ist nicht “lasst uns ab morgen bei gleichbleibender Nachfrage nach Tierprodukten nur noch 50% der Tiere in Deutschland züchten und den Rest aus dem Ausland holen.” Das Argument ist “wenn wir auf lange Sicht deutlich weniger Tierprodukte konsumieren, müssen wir deutlich weniger Tiere halten und können deutlich mehr Menschen ernähren.” Oder an diesem Beispiel: Mit 50% weniger Tieren, können wir 160 Mio. Menschen mehr ernähren. Die hier geäußerte Forderung zur Halbierung des Tierbestands ist also keine, die Frau Künast politisch einfach so politisch umsetzen will, sondern sie ist in erster Linie eine gesellschaftliche Entwicklung, welche dann eine politische Umsetzung zur Folge hätte. Frau Künast will nicht ab morgen einfach den Tierbestand halbieren, ohne dass sich etwas am Konsumverhalten der Menschen ändert. Es ist viel mehr der Hinweis “Ihr seid besorgt um verhungernde Menschen? Lasst uns weniger Tierprodukte konsumieren. Dann können wir viel mehr Menschen ernähren als bisher”. Sie fehlinterpretieren diese Aussage bewusst und machen ein Strohmann-Argument draus, auf welches Sie nahezu Ihren kompletten Artikel aufbauen.

    2. “Bei Rindern gibt es ein Problem bei der Halbierung der Bestände, denn die Milchkühe, Mastrinder oder Mutterkühe stehen oft in den Regionen, in denen außer Gras nichts wächst.”
    Auch hier bedienen Sie sich gewissermaßen einem Strohmann-Argument. Frau Künast sagt ja nicht “reduziert den Bestand jeder Tierart und jeder Haltungsform gleichermaßen”. Ihr Video bezieht sich auf den Jahrestag eines Brands in einer industriellen Schweinehaltung mit 55.000 Tieren, die dort alle verendet sind. Sie bezieht sich sicher nicht auf den kleinen Betrieb mit 100 Rindern in Mutterkuhhaltung,. Natürlich gibt es bei Rindern eine höhere Anzahl an Tieren, die draußen auf der Weide steht und Gras frisst und im Winter Heu zum Fressen bekommt. Natürlich gibt es auch Regionen, die sich nicht für den Pflanzenanbau eignen. Letztendlich stehen aber 60% der Rinder in Deutschland eben nicht auf der Weide und bekommen auch zu einem nicht unerheblichen Teil extra angebautes Futter. Die Flächen für dieses Futter kann man in den meisten Fällen auch für den Menschen verwenden. Und Sie sagen es ja sogar selbst: Der Bestand an Rindern liegt bei 11,2 Mio. Tieren. Im Vergleich dazu liegt der Bestand bei Geflügel (173,1 Mio.) und Schweinen (24,7 Mio.) deutlich höher. Das Einsparungspotential beim Tierbestand ist also bei den anderen Nutztierarten um ein Vielfaches höher. Zumal Masthühner und Schweine auch noch in Sachen Kalorienversorgung ineffektiver sind, da sie deutlich kleiner als Rinder sind und lediglich die “Ressource” Fleisch bieten, während bei den Rindern auch ein großer Teil Milchkühe dabei ist. Wenn Frau Künast von “Reduzierung der Tierbestände” spricht, spricht sie kurz gesagt ganz sicher nicht auf den geringen Anteil an Tiere an, die Landschaftspflege betrieben und Artenvielfalt schaffen. Sie spricht die industrielle Nutztierhaltung an, welche nun mal 98% unserer Fleischprodukte ausmacht. Stattdessen faseln Sie was von “Landschaftspflege im Mittelgebirge, dem Alpenvorland und den norddeutschen Grünlandregionen hinterm Deich”. Sie verstecken Ihre Argumentation – wie eigentlich immer – hinter einer kleinen Nische, die weder repräsentativ für den Fleischkonsum ist, noch hauptsächlich mit der Reduzierung der Tierbestände angesprochen war.

    3. “Aber auch Schweine und Geflügel sind notwendig, um sonst ungenutzte Ressourcen nicht zu verschwenden. Abfall- bzw. Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung wandern in den Futtertrog dieser Tiere. Die Sojabohne wird nämlich nicht wegen den Tieren nach Europa exportiert, sondern wegen der Ölherstellung. Der verbliebene Rest, der Presskuchen, wandert als Sojaextraktionsschrot ebenfalls in den Futtertrog. Wie würde man diesen dann ohne Tierhaltung nutzbar verwenden?”
    Dieses Argument des “Abfallprodukts Sojaschrot” wurde schon so oft widerlegt. Aus einer Sojabohne lassen sich 80% Sojaschrot und 20% Sojaöl gewinnen. Selbst wenn der Preis für ein Kilogramm Sojaschrot geringer ist, lässt sich insgesamt immer noch deutlich mehr Geld mit dem Schrot verdienen, als mit dem Sojaöl. Selbst jetzt, wo der Preis für Sojaöl so in die Höhe gegangen ist. In den letzten Jahrzehnten, wo der hauptsächliche Anbau von Soja für Tierfutter im Regenwald begonnen wurde, war der Unterschied noch viel größer. Man hat mit dem Schrot mehr als das Dreifache an Umsatz gegenüber dem Sojaöl gemacht. Es ist also vollkommener Unsinn, dass die gigantischen europäischen Agrarbetriebe ein paar armen Bauern in Südamerika ihren “Abfall” abnehmen für denen sie sonst keine Verwendung hätten. Dieser “Abfall” ist der Hauptgrund, warum Regenwaldrodungen und Sojaanbau in Südamerika existieren. Auch wenn Bauer Willi sich noch so oft einredet, dass es nicht so wäre. Zumal Soja auch nur 5% des Futters für die deutsche Nutztierhaltung ausmacht. 95% des Futters machen Mais, Getreide, Raps, etc. aus. Ist da das Schwein auch nur der Abnehmer von dem “Abfallprodukt Mais”, oder dem “Abfallprodukt Getreide”? Lächerlich.

    Die weiteren Punkte folgen in einem weiteren Kommentar.

    6
    • Bauer Willi sagt

      zu 1: Ich habe Frau Künast mehrfach getroffen und mit ihr, so gut es ging, diskutiert. Sie zäumt das Pferd immer von hinten, also von der Landwirtschaft auf. Davon abgesehen: ich habe noch von keinem Politiker der Grünen eine Antwort bekommen, wie sie den Fleischverzehr der Deutschen halbieren wollen. Haben Sie eine Antwort? Wenn das nämlich passiert, werden sich die Landwirte der Nachfrage anpassen.

      zu 2: was ist nach Ihrer Definition “industrielle Tierhaltung”? Wo setzen Sie da die Grenzen an? Auf diese Frage bekomme ich regelmäßig keine Antwort, sondern nur blöde Bemerkungen wie “ich wüsste doch schon…” Nein, weiß ich nicht. Dass in der Effizienz der Futterverwertung Unterschiede zwischen Geflügel, Schweinen und Rindern sind, weiß ich auch. Ich bin Dr. agr. und 67 Jahre alt. Ich weiß auch, dass Tierfutter zu gewissen Anteilen aus Bestandteilen besteht, die für die menschliche Ernährung genutzt werden können. Das war ja der Sinn und Zweck dieses Artikels. Es sind aber eben keine 60%, wie uns eingeredet werden soll. Eine Lüge wird nicht dadurch wahr, dass man sie dauernd wiederholt.

      3. Nehmen wir doch statt Soja einfach Raps. Wozu wird Raps angebaut? Was passiert, wenn man den Raps abgepresst hat? Kennen Sie ein Futtermittel, in das Rapskörner eingemischt werden? Doch zurück zum Soja: kennen Sie ein Futtermittel mit ähnlichen hohen Gehalten an Lysin, Methionin und Threonin wie Sojaextraktionsschrot? Erbsen, Ackerbohnen oder Lupinen erreichen gerade mal etwas mehr als die Hälfte. Ganz ersetzen lässt sich Sojaextraktionsschrot nun nicht, wenn man die Tiere ausgewogen ernähren will. Ist übrigens ein großes Problem im Bio-Bereich, weil Bio-Soja aus der Ukraine ausfällt.

      “95% des Futters machen Mais, Getreide, Raps, etc. aus.” Nein, falsch. Warum behaupten Sie die Unwahrheit? Wissen Sie es nicht besser, so sei es Ihnen verziehen. Aber dann haben Sie meinen Text nicht gelesen.

      Wenn Sie es wissen, warum lügen Sie?

      11
      • Inga sagt

        Das ist ja ein “Ding”
        Und das in unserem modernem fortschrittlichen und reichem Deutschland!

        1
      • Eckehard Niemann sagt

        Wer ist er, der “Erklärbär” bzw. “Klatsch-Bär” von “Bauer” Willi?

        1
          • Eckehard Niemann sagt

            Lieber Herr Timme, versuchen Sie doch stattdessen mal, die obige Diffamierung “Erlär-Bär” durch Herrn Seevers zu hinterfragen, auf die ich aufklärerisch-provokativ entsprechend antwortete…

            1
    • Jürgen Donhauser sagt

      @Stephan Schulz: Es ist viel mehr der Hinweis “Ihr seid besorgt um verhungernde Menschen? Lasst uns weniger Tierprodukte konsumieren. Dann können wir viel mehr Menschen ernähren als bisher”.
      Lasst uns doch den privaten Verkehr abschaffen, nur noch max. ein Zimmer heizen und das Internet abschalten – sofort hätten wir genügend Energie eingespart um Putin zu ärgern. Herr Schulz, dass ist so etwas von weltfremd. Wenn ich bei unseren hohen Produktionsanforderungen zu daraus resultierenden hohen Preisen einen Käufer in Afrika finden würde, dann würde das gehen. Aber uns wäre ja schon einmal gedient, wenn wir aus Ökowahn nicht noch weiter unsere Selbstversorgung drosseln und dann die fehlende Ware auf dem Weltmarkt den Ärmsten der Armen vor der Nase wegkaufen.

      4
      • Stephan Schulz sagt

        Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie rhetorisch mehr drauf haben als Whataboutism, populistische Phrasen und Strohmann-Argumente. Dann macht es vielleicht sogar mal Sinn mit Ihnen zu diskutieren.

        Sie haben auf jeden Fall nicht mal im geringsten verstanden, wovon ich rede.

        3
    • Dorfmensch sagt

      @Stephan Schulz: Warum greifen die Grünen*innen immer so plump an? Wenn Sie weniger Fleischverzehr haben wollen, dann müssen Sie die Verbraucher (also in der Mehrzahl die Stadtbevölkerung) erziehen. Sonst wird das nichts (Prinzip Lieferkette: von hinten schieben hilft hier nicht, bei offenen Märkten). Wie wollen Sie das machen mit der Umerziehung? Da müssen aber die Grünen*innen und ihre NGO mit gutem Beispiel voran gehen.
      Wo sehen Sie eine Vorschrift im Grundgesetz der Bundesrepublik, die so etwas gestattet? Und ist das auch Volkeswille? Oder nur der grandiosen Mehrheit von 14,8% bei der letzten Bundestagswahl.
      Viele Argumente, die Sie bringen, sind ganz einfach falsch.
      Letzlich geht es doch nur um das Vertreiben der deutschen Landwirt!

      4
      • Stephan Schulz sagt

        Zitat: “Warum greifen die Grünen*innen immer so plump an?”

        Ich bin weder Grüner, noch habe ich oder irgendein anderer jemanden plump angegriffen. Erklären Sie mir, was dieser “plumpe Angriff” gewesen sein soll?

        Zitat: “Wenn Sie weniger Fleischverzehr haben wollen, dann müssen Sie die Verbraucher (also in der Mehrzahl die Stadtbevölkerung) erziehen.”

        Sie haben da was falsch verstanden. Ich “erziehe” hier niemanden. Für Ihre eventuell gescheiterte Erziehung sind Ihre Eltern verantwortlich. Ich habe lediglich einen Beitrag kritisch kommentiert und die Behauptungen darin möglichst sachlich in Frage gestellt. Darauf haben Sie aber offensichtlich keine Gegenargumente. When you can’t debate the message, attack the messanger. Das gute alte Spiel.

        Zitat: “Wie wollen Sie das machen mit der Umerziehung? Da müssen aber die Grünen*innen und ihre NGO mit gutem Beispiel voran gehen.”

        Nochmal. Ich will niemanden “umerziehen”. Ich lasse nur nicht sinnlose Rechtfertigungen für die Ausbeutung von Tieren und die Verschwendung von Ressourcen unkommentiert.

        Zitat: “Wo sehen Sie eine Vorschrift im Grundgesetz der Bundesrepublik, die so etwas gestattet? Und ist das auch Volkeswille? Oder nur der grandiosen Mehrheit von 14,8% bei der letzten Bundestagswahl.”

        Von was zum Teufel reden Sie da eigentlich? Das macht alles so wenig Sinn, dass ich da nicht mal etwas zu antworten weiß.

        Zitat: “Viele Argumente, die Sie bringen, sind ganz einfach falsch.”

        Auch als Dorfmensch sollte man doch wissen, dass man im Idealfall These, Argument und Beispiel verwenden sollte, um überzeugend herüberzukommen. Das war jetzt nur eine These ohne jede Begründung warum. Kleiner Tipp: Dafür sollten Sie versuchen INHALTLICH zu werden. Sie verstehen? Ohne den populistischen Unsinn von Grünen*innen, Umerziehung und blablabla…

        Zitat: “Letzlich geht es doch nur um das Vertreiben der deutschen Landwirt!”

        Ja, das ist es. Es werden immer mehr Menschen vegan/vegetarisch, weil sie den deutschen Landwirt vertreiben wollen. Nicht, weil sie das unnötige Ausbeuten, Quälen und Töten von Tieren verhindern wollen oder etwas zu einer pflanzlichen Landwirtschaft ohne unnötige Ressourcenverschwendung beitragen möchten. Es geht nur darum den armen deutschen Bauern zu ärgern. Sie haben die Probleme der Zeit erkannt, lieber Dorfmensch.

        4
        • Bauer Willi sagt

          Darf ich höflich fragen, was ihr langer Kommentar, der sicherlich brilliant geschrieben ist, noch mit dem Thema zu tun hat? Sie ereifern sich, schreiben, dass Sie niemanden angreifen, niemanden umerziehen. Und genau das versuchen Sie mit ihrem Kommentar. Und werden auch noch zynisch.

          Sie können hier gerne weiter ihrer veganen Mission frönen. Vielleicht lässt sich ja noch jemand darauf ein. Ich tue es nicht.
          Aber immerhin belebt es die Diskussion.. Ist ja auch was…

          • Stephan Schulz sagt

            Wie Sie sehr einfach erkennen können, gehe ich auf jeden einzelnen Satz ein, den der User “Dorfmensch” auf meinen Kommentar geantwortet hat. Wenn Sie bemängeln wollen, dass der Kommentar am Thema vorbei ist, sollten Sie vielleicht beim ersten Kommentar damit anfangen. Aber damit würden Sie ja folglich Ihre Anhängerschaft verprellen, richtig? Vielleicht sollten Sie dieser einfach mal beibringen, wie man inhaltlich auf einen Kommentar antwortet und nicht in populistische Phrasen und persönliche Angriffe abdriftet. Dann hätte ich auch nicht die Arbeit auf diese einzugehen.

            3
      • Eckehard Niemann sagt

        Dorfmensch: Warum greifen so sehr viele “Kommentatoren” auf dieser Seite die VertreterInnen anderer Meinungen “immer so plump an”?

        1
    • Thorens sagt

      “Dieses Argument des “Abfallprodukts Sojaschrot” wurde schon so oft widerlegt. Aus einer Sojabohne lassen sich 80% Sojaschrot und 20% Sojaöl gewinnen. Selbst wenn der Preis für ein Kilogramm Sojaschrot geringer ist, lässt sich insgesamt immer noch deutlich mehr Geld mit dem Schrot verdienen, als mit dem Sojaöl. Selbst jetzt, wo der Preis für Sojaöl so in die Höhe gegangen ist. In den letzten Jahrzehnten, wo der hauptsächliche Anbau von Soja für Tierfutter im Regenwald begonnen wurde, war der Unterschied noch viel größer. Man hat mit dem Schrot mehr als das Dreifache an Umsatz gegenüber dem Sojaöl gemacht. ”

      Zwei mal drei macht vier
      Widdewiddewitt und drei macht neune…
      …wusste schon Pipi Langstrumpf.

      Mit dem Vierfachen an Schrot gegenüber der gewonnenen Ölmenge, den dreifachen Umsatz erzielt, soso. Kaufmann sind Sie wohl nicht, Herr Schulz? Wenigstens Rechnen in der Schule gehabt?

      Auf welcher Basis findet denn Ihre “Umsatzbetrachtung” statt? Wenn wir es aus der Sicht des Abnehmers betrachten, dann dürfte es wenig verwunderlich sein, wenn mit der vierfachen Menge des Schrots im Vergleich zum Öl auch etwa das Vierfache an Transport- und Verarbeitungs- und Vermarktungskosten auf das Schrot entfallen. Diese Kosten sind in den Umsätzen enthalten. Dabei kostet Sojaschrot gerade astronomische ca. 0,60 €/kg, das Öl um die 2,– €/l.

      Ich mach’s einfach für Sie: Sie haben 15 Stück Obst, 12 Äpfel und 3 Birnen. Äpfel kosten 60 Eurocent das Stück, die Birnen 2,– €/Stück. Mit welchem Obst machen sie den größeren Umsatz, wenn Sie es verkaufen wollen? ‘Wenn Sie sich das beantwortet haben, können wir das Thema Umsatz fürs Erste abhaken. Ja, genau, mit den Äpfeln haben Sie mehr verdient, sprich eingenommen. Ob auch der Gewinn bei den Äpfeln höher ist, kann daraus jedoch nicht abgeleitet werden.

      Dass Sojaanbau hauptsächlich für die Tierernährung stattfindet, ist nicht mehr als eine Behauptung, von irgendwem irgendwann in die Welt gesetzt und seit dem so breit getreten, dass jeder Hansel meint, das sei eine Tatsache. Bitte liefern Sie den Beleg dafür.

      5
      • Stephan Schulz sagt

        “Widdewiddewitt” passt auch gut auf Ihren Kommentar. Auch Sie bedienen sich eines Strohmanns. Wenn Sie lesen könnten, habe ich mich nicht auf die aktuellen Preise bezogen. Wie ich bereits selbst erwähnt habe, ist die Differenz im Wert heute sehr viel geringer als früher. Heute erzielt man aus einer Tonne Soja nur geringfügig mehr Umsatz mit dem Sojaschrot als mit dem Sojaöl. Ca. 480 Euro für das Schrot und ca. 400 Euro für das Öl. Noch vor ca. 7 Jahren hat man jedoch fast den doppelten Betrag mit dem Schrot umgesetzt und noch weiter zurück – als der Anbau von Soja im großflächigen Stil in Südamerika begann – war der Unterschied noch größer und ca. beim Dreifachen. Darauf hatte ich mich bezogen.

        Zitat: “Dass Sojaanbau hauptsächlich für die Tierernährung stattfindet, ist nicht mehr als eine Behauptung (…) Bitte liefern Sie den Beleg dafür.”

        Gegenfrage: Für wen findet sie dann statt? Und was ist der Beleg dafür? Fakt ist, dass es schon mal nicht der direkte Verzehr des Menschen sein kann, denn gerade mal 2 Prozent der weltweit produzierten Sojabohnen werden dafür genutzt. Die Sojaernte aus Südamerika landet sowieso gar nicht in unseren Mägen, da es fast komplett gentechnisch verändert ist.
        Halten wir fest, dass es der direkte Verzehr des Menschen schon mal nicht sein kann, richtig?

        Für wen könnte der Sojaanbau denn sonst noch stattfinden? Aus dem Sojaöl werden Tenside für Waschmittel und Weichmacher hergestellt. Es findet sich z.B. in Kronkorken, Klarsichtfolien, Druckerfarben, Kosmetika und Cremes. Überwiegend in den USA kommt das Sojaöl auch in Nahrungsmitteln wie Salatöl und Margarine vor. Nun habe ich nicht die Behauptung aufgestellt, dass überhaupt irgendeine Industrie die “Resteverwertung” der Sojabohne übernimmt, aber wenn ich sie aufstellen würde, hören sich die soeben beschriebenen Branchen am ehesten nach vielem Kleinkram an, der sozusagen “den Rest” verwertet. Wenn ich mir dagegen den Fakt vor Augen halte, dass die anderen 80% (!!!) im Tierfutter landen, kann ich für mich jedenfalls schon mal ausschließen, dass das “der Rest” sein soll.

        Solange beide Produkte einen kommerziellen Wert haben, kann man schlicht weder das eine, noch das andere Produkt als “Abfall” bezeichnen. Das meiste Geld pro eingesetzter Tonne Sojabohnen wird aktuell jedoch wie bereits beschrieben mit dem Schrot verdient. Die Aussage ” Sojaschrot sei nur ein Abfallprodukt, das man nicht anders verwenden könne” ist daher einfach kompletter Humbug und der verzweifelte Versuch Verantwortung von sich zu schieben.

        3
        • Thomas Bröcker sagt

          Das mit den wirtschaftlichen Anteilen der Soja-Komponenten stimmt schon so. Das mit dem Soja-Anbau auf gerodeten Regenwaldflächen eher nicht. Die Brandrodungen werden zu allergrößten Teilen von lokalen Kleinbauern und armen Menschen aus den Städten durchgeführt, um damit ihre Versorgungssituation zu verbessern. Das wird vom Staat auch weitgehend toleriert. Die Brandrodeflächen sind aber oft völlig ungeeignet für landwirtschaftliche Nutzung über Pflanzenproduktion und werden dann extensiv mit Rindern beweidet. Der Soja-Anbau für den großen Export findet definitiv nicht auf den gegenwärtigen Brandrodeflächen statt, die dafür meist gar nicht geeignet sind. Natürlich waren alle Ackerflächen Brasiliens (wie bei uns vor 1.500 bis 2.000 Jahren) mal Wälder. die für Landwirtschaft gerodet wurden. Da haben wir doch verdammt Glück gehabt, dass es zur Zeit der Rodungen bei uns noch kein Greenpeace ect. pp. gab.

          2
        • Thorens sagt

          “Und was ist der Beleg dafür?”

          Also unentschieden.

          Das mit dem Strohmann sollten Sie mir erklären. Ich lasse mir nicht gerne etwas Zweifelhaftes unterstellen. Erst recht dann nicht, wenn die Person, die das tut, mich nicht kennt.

          Im Übrigen sind Ihre Aussagen nach meiner Ansicht überwiegend von Ihren persönlichen Annahmen getragen. Das ist völlig in Ordnung. Sind Sie aber doch bitte so gut, diese selbst auch so zu behandeln.

          Wir sind hier offenbar bei einer “Henne oder Ei” – Diskussion gelandet mit der Frage, Öl oder Futter. Vielleicht könnte man das Ganze ja mal aus dem Blickwinkel betrachten, dass die Bohnen der strittigen Pflanze in mehrfacher Hinsicht recht nützlich sind. Wegen des Öls, wegen des Futters und wegen all der Menschen, die mit der Herstellung, der Verarbeitung, dem Transport und auch dem Handel ihr tägliches Brot verdienen. Als Futter ist der Presskuchen aufgrund seiner Eiweißeigenschaften kaum durch etwas Anderes, nicht synthetisches, zu ersetzen. Die Pflanze selbst gehört zu den Leguminosen, ist also ein Luftstickstoffsammler, was den Mineraldüngerbedarf für Stickstoff der betreffenden Fläche senkt. Und es ist so, wie Herr Bröcker schon sagt, dass für den Sojaanbau erstmal kein Regenwald abgeholzt wird. Der weitaus größte Anteil des in D eingesetzten Sojas kommt aus USA und hat mit den Regenwaldgeschichten eher nichts zu tun.

          Lassen Sie mich Ihnen bei der Gelegenheit auch noch sagen, dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir in Fragen der Ernährung gerade dabei sind, einen vergleichbaren Fehler zu begehen, wie wir ihn uns beim Energiethema geleistet haben. Mit dieser Ansicht bin ich hier nicht alleine. Was viele hier umtreibt, ist die schiere Sorge, auch aufgrund von Lebenserfahrung, dass in der aktuellen Lage die Weichen von den Verantwortlichen falsch gestellt werden und der Zug in eine Richtung fährt, die auch Sie sich nicht wünschen können.

          4
    • evo.... sagt

      Ich empfehle erst mal eine fundierte Ernährungs-Forschung zu betreiben, bevor GrünBio die jungen Leute in den Veggie-Wahn treibt.

      Ich fordere die Wiederzulassung von Tiermehl, weil das die wertvollste Eiweißquelle Europas war und man damit noch gesündere tierische Produkte als mit Soja könnte. Außerdem bräuchte man weniger Soja zu importieren, könnte Geld sparen und der Regenwald würde geschont.

      Die Künast hat damals den Skandal nur ausgenutzt um ihrer Klientel Geld rüber zu schieben. BSE war ein Problem der Pharmaindustrie, das man vertuschen musste.Der Seevers hatte ja mal einen Link zu Udo Pollmer gefunden und mir hatte er das am Telefon erklärt. BSE wird nur übertragen, den Erreger -wie bei Aids- direkt ins Blut bekommt. Die ganzen Rinder in England waren durch Hormonspritzen infiziert worden.
      Der Skandal hatte in Frankreich begonnen. Dort hatte man bei kleinwüchsigen Menschen viel nCJK. Die haben dann gemerkt, dass es mit Wachstumshormonen zusammen hängen muss, die man aus Rindergehirnen gewonnen hatte.

      Von Getreide in der Ernährung halte ich eh weniger. Ich mache auf Gemüse und viel Tierisches. Beim Fleisch kommt es ,meiner Meinung nach, schon darauf an, wie man es isst und mit was man es ist. Gebraten oder gekocht oder roh! Als gebratenes Würstel im Brötchen oder gekocht im Eintopf…! Es gibt hier viel Forschungsbedarf, denn die Gene der Menschen sind auch noch unterschiedlich.

      3
  8. Bauer Fritz sagt

    Bauer Willi hat ja hier nachvollziehbar nachgerechnet welchen Humbug hier das Triumvirat/Triummulierat aus NGOs-Medien-Kirchen so absondern.

    Was aber noch viel schlimmer ist: Nehmen wir doch mal an, die Bauern würden tatsächlich die angeblichen 60% Futtermittel durch Hokuspokus in Brotweizen umwandeln.

    Das hieße doch, daß es fürderhin auf Deutschlands Feldern keine Gerste, keinen Hafer, keinen Roggen, kein Triticale, keinen Silomais und keine Futterwiesen mehr gäbe.
    Sondern überall dort würde Brotweizen wachsen.

    Gabs´s da nicht auch noch von der gleichen unheiligen Allianz die (Er-)Schlagworte von den bösen Monokulturen, den unansehnlichen Agrarwüsten, den (jetzt schon) fehlenden Fruchtfolgen etc. ….

    Es ist zu befürchten, daß bei diesen Sagern wieder mal galt: “Hey Leute, schaut mal. Ich kann viel schneller reden als ich denken kann”.

    8
    • Inga sagt

      So ist es, wenn der Gund der Schlagzeile
      ” Ich kann viel schneller reden als ich denken kann”.

      wichtiger ist als die Monokultur!

      • Thorens sagt

        Die Dame stellt Behauptungen auf (Mais in Monokultur) die sie im Folgenden als die gängige Praxis der Landwirtschaft unterstellt. An Unverfrorenheit und Ahnungslosigkeit kaum zu überbieten. Warum ist sie wohl nicht bei der Musik geblieben? Wurde es etwa versäumt ihr beizeiten die Flötentöne beizubringen?

        6
    • Thomas Friedrich sagt

      Guten Abend in die Runde. Mich lässt das Thema nicht mehr los! Wir hatten heute unsere jährliche Betriebsversammlung im Lagerhaus. Die Zahlen im Getreideumschlag sind letztes Jahr um 10% gesunken trotz ausreichendem Niederschlag. Bei uns im Gebiet Ochsenfurter Gau mit Bodenwertzahlen bis 96 schießen immer mehr Photovoltaikanlagen auf Äckern in den Himmel. Dazu kämmen die Gewässerrandstreifen, Erosionsschutzflächen, komplett unbewirtschaftbare Bieberflächen und auf jedem noch so kleinen Ort neue Bau und Gewerbeflächen. Hier kann man in Echtzeit live jeden Tag sehen wie alles zu Tode versiegelt wird. Jetzt Mal ne fachlich ernstgemeinte Frage an alle. Gibt es für uns Produzenten eigentlich eine gesetzliche Pflicht die Bevölkerung zu ernähren? Es gäbe die Möglichkeit alte Gärten zu reaktivieren wenn se alle meinen sie kämmen mit rein pflanzlicher Ernährung aus. Dann natürlich ohne Mist und ohne den Mineraldünger. Jetzt wird es Zeit den Spieß Mal rumzudrehen. Genau jetzt! Und ne eher analoge Idee zum Tierhaltungslebel habe ich ich mir auch grad für das Getreide ausgedacht. Vermarktungsstufe eins: enthält ausschließlich gesundes Getreide Güteklasse eins. Stufe zwei: enthält Getreide mit leichten Mängeln. Stufe drei: enthält Getreide mit erheblichen Mängeln. Stufe vier: enthält ausschließlich “gute Futterqualität” und für Menschen unverwertbare Bestandteile. Das auf Mehltüten und Fertigfraß gedruckt wäre bestimmt interessant 🤭 wir sollten unsere eigenen Familien erstmal versorgen und die anderen sollen Mal schauen wo sie bleiben. Wenns so weiter geht stelle ich mir doch noch zwei Kühe zu meinen Pferden. Nen Garten und und Zwei Hektar Mischobstwiesen hab ich schon. Meine Familie wird nie hungern müssen, achso Angler mit Erfolg bin ich ja auch noch😅 schönen Abend noch.

      5
      • Eckehard Niemann sagt

        Angler sind doch sicherlich kritisch gegenüber der agrarindustriellen Fisch-Tierhaltung, oder?

        1
        • Thomas Friedrich sagt

          Guten Abend Herr Niemann. In der Tat! Irgendwas ist immer😄 als Angler hast du fast nur Totfeinde. Alles was Fisch frisst, Wasserkraftanlagen, Kläranlagen, … Und schlimmer als alles zusammen ist die PETA! In der Tat ist das so ein Thema mit der Fischindustrie. Es werden eben sinnlos viele Futterfische extra gefangen um Fischfutter für zum Beispiel Lachse zu werden. Die Lachse bzw ihre Hinterlassenschaften zerstören Dan wiederum ganze Ökosysteme… Ich sag ja … Irgendwas ist immer

  9. Thomas Bröcker sagt

    Ich hab die ganze Zeit überlegt, ob ich das mal zur Diskussion stelle, weil mir die Frage von Dennis nach dem produzierten Essbaren je Flächeneinheit nicht aus dem Kopf geht.
    Beim Versuch das nachzurechnen wird´s tatsächlich kompliziert, weil Wirtschaftlichkeit nicht zwingend mit der maximalen Erzeugung von “Essbarem” verkoppelt ist. Daher mache ich mal eine “Milchmädchen-Rechnung”:
    Die betrieblichen Entscheidungen für Struktur und Produktportfolio fallen anhand der Marktpreise (im Wesentlichen auf dem Weltmarkt bestimmt) und der Möglichkeiten vor Ort (Verarbeitungsinfrastruktur und natürliche Gegebenheiten). Die Kapitalverfügbarkeit will ich mal ganz ausklammern.
    Einige Kollegen in der näheren und weiteren Nachbarschaft haben sich für den Weg Milchvieh plus Biogas entschieden. Das findet dann oft auf reinem Acker statt. Für dauerhaftes ertragreiches Weideland reichen Bodenqualität und Niederschläge hier oft nicht aus. Die Weizenfähigkeit der Böden ist weitgehend nicht gegeben.
    Die Modelle haben i.d.R. rund 1 GVE/ ha Besatz (z.B. Milchvieh und Nachzucht) und versuchen das angebaute Futter effektiv zu verwerten. Das geht bislang mit Mais und Ackergras am besten, weil der organische Dünger (Gülle) dort technologisch und von der Menge am effektivsten verwertbar ist und zudem entgegen der landläufigen Erzählungen die Stickstoffüberschüsse beherrschbar macht. Wenn diese Betriebe aus dem Marktfruchtanbau weitgehend aussteigen geht der Anteil Mais und Ackergras schon mal gegen 70 %.
    Ohne jetzt auf die Details einzugehen: Bei intensiver Bewirtschaftung und Milchleistungen von 10.000 l/Kuh und Jahr erzeugt ein solcher 1.000 ha Betrieb mit rund 800 Milchkühen und 0,8 MW Biogasleistung 1,8 mio kcal Essbares je ha (reicht bei 2.800 kcal/Tag Verbrauch energetisch für knapp 2 Personen je ha) und kann 1.000 – 1400 Haushalte mit Konstantstrom versorgen. Der erwirtschaftete Warenwert je ha liegt mit hohem Kapitalaufwand bei ca. 3.500 €/ha. Davon können dann 2 Inhaberfamilien gut, und 8 bis 10 Arbeitskräfte schlecht bis mäßig bezahlt leben. Bei dieser Intensität werden rund 180 ha für Kraftfutterrationen (Zukauf) ausserhalb des Betriebes benötigt.
    Das ginge theoretisch zu Lasten des Energieanteils innerhalb des Betriebes zu lösen.

    Reiner Marktfruchtanbau kann auf unseren Standorten (um 65 dt/ha bei Getreide) nur 1.500 bis 1.800 €/ha Warenwert erzeugen. Das kann bei 1.000 ha auch zwei Inhaberfamilien und 2 mäßig bezahlte Festarbeitskräfte “bezahlen”. Bei derzeitigen Preisen sind die EU-Zahlungen hier aber 45-50 % des Einkommens. Bei Kombination mit Photovoltaik oder Windenergie (selbst wenn nur die Flächen verpachtet werden) sieht das sehr viel besser aus.

    Theoretisch erzeugt ein solcher Betrieb in unserer Region sehr viel mehr “essbare” Kalorien je Hektar (Getreide und Pflanzenöl hauptsächlich) als die vorher vorgestellte Variante. Nur lassen sich Roggen, Gerste und Triticale und Rapspresskuchen wiederum nur als Futter oder energetische Nutzung verwenden und damit kommt das Ergebnis “Essbares” je ha wieder deutlich näher an die intensiven Tierhaltungs- Kreislauf-Betriebe mit Milchvieh. Günstiger bezüglich der Kalorien, die tatsächlich essbar sind (also auch gegessen werden) wirds dann für solche Betriebe wieder mit Tierhaltung – besonders effektiv Schweine oder Geflügel.
    Wer soll die Berge an Roggen, Triticale, Gerste usw. essen ?

    Landwirtschaft ist als System nur als Ganzes zu betrachten, die regionalen Betriebsstrukturen sind aus guten Gründen in ihrer jeweilig unterschiedlichen Kombination von Tierhaltung und Marktfruchtanbau historisch so entstanden wie sie sind. Verordneter, erzwungener Strukturwandel kann nur mit Binnenmarktschutz (eigentlich sogar regionaler Marktschutz) gelingen. Das wird so nicht stattfinden.

    8
    • Reinhard Seevers sagt

      Thomas in deiner Rechnung fehlt noch die Alternative 100% Naturschutz mit staatlicher Alimentierung. Da liegt die Kalorienzahl pro ha am höchsten…..😎….oder ?

      5
      • Thomas Bröcker sagt

        Da kenne ich durchaus Kandidaten, bei denen die Erzeugung nur noch 15 – 20 % des Einkommens ausmacht. Zur Zeit sind die aber die Ausnahme und das wird wohl auch so bleiben. Ich wollte nur illustrieren, dass auf den schlechteren Standorten ohne Tierhaltung weder vernünftige Mengen an Nahrungsmittel erzeugt werden können, geschweige denn, wirtschaftlich gearbeitet werden kann. Die politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen der Neunziger Jahre haben hier die Hälfte der Tierhaltung gen Westen abwandern lassen – sehr zum Nachteil der Wirtschaftlichkeit.

        3
    • firedragon sagt

      Guten Morgen Herr Bröcker,
      danke, dass Sie sich die Zeit für Dennis’ Frage genommen haben.

      1
    • Ich habe es nochmal nachgerechnet.
      8000 Liter Milch pro Hektar mal 700kcal pro Liter Vollmilch mit 4% Fett ergibt 5,6 Mio kcal pro Hektar. Bei 2800kcal am Tag kann man damit 5,5 Menschen ernähren. Bei 2000kcal ( Ernährungsempfehlung) sind es sogar 7,5. Bei der Eiweißversorgung (50g/Tag) sind es sogar über 15 Menschen.

      3
      • Thomas Bröcker sagt

        Stimmt, Denkfehler meinerseits. Die Zahlen beziehen sich auf einen 2.200 ha Betrieb, bei der Umrechnung auf 1.000 ha habe ich den Hektarertrag Kcal auch gleich nochmal durch 2,2 geteilt. So ist es jetzt auch logischer gegenüber den rund 20 – 25 Personen, die der Marktfruchtbetrieb theoretisch (nach Kalorien) versorgen könnte.

        1
  10. Reinhard Seevers sagt

    Eben im Auslandsjournal, Ägyptische Bauern müssen 60% mehr Weizen anbauen, staatlich bei Strafandrohung verordnet.
    Geil, dafür müssen wir nur 4% stillegen…..und gleichzeitig sind Ägyptische Frühkartoffeln im Regal. 👍 Der globale Kapitalismus funktioniert.

    7
  11. Monique sagt

    Lieber Bauer Willi,
    erst einmal vielen Dank für die Klarstellung. Könnten Sie mir erklären, warum es so schwierig ist, frische Milch/Käse beim Bauer zu bekommen? Warum muss alles über Molkereien und Supermärkte laufen? Unser Gemüse wird zu 70% selbst angebaut. Getreide, Fleisch und Wurstwaren hol ich mir vom Bauer/Metzger meines Vertrauens. Joghurt, Quark und Butter herstellen ist ein Kinderspiel, wenn nur nicht erst in 20 km Entfernung die nächste Milchtankstelle mit max. 4% Fettgehalt wäre. Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus.

    1
    • Bauer Willi sagt

      Liebe Monique
      Warum die nächste Milchtankstelle so weit weg ist, kann ich nun auch nicht sagen. So ein Ding kostet auch schnell mal ein paar tausend Euronen und wenn es nicht genügend Kunden gibt, ist das kein Geschäft. Warum alles über die Supermärkte laufen muss? Ganz einfach: weil die Menschen bequem und sparsam (geizig?) sind. Der Anteil der Einkäufe beim Bauern liegen unter 10%…

      8
      • Eckehard Niemann sagt

        Statt Verbraucher-Beschimpfung wäre hier eher angebracht, die – wenn auch begrenzten – Chancen der Direktvermarktung aufzugreifen und gleichenfalls die Probleme zu thematisieren, die einem Verzicht Einkauf in Supermärkten entgegenstehen (unökologische Spritkosten beim Einkauf, ohnehin hohe Zeitbelastung vieler VerbraucherInnen etc…). Wo kauft denn der platt-polemisierende “Bauer” Willi ein??????

        1
        • Schmeckt gut sagt

          Herr Niemann, unser Betrieb macht seit über 50 Jahren Direktvermarktung. Ihre Kommentare sind einfach nur noch unterirdisch. Lassen sie ihren Frust nicht an uns Bauern ab.

    • Karl Timme sagt

      Liebe Monique,
      als Ergänzung:
      Eine Milchtankstelle ist eine nicht unerhebliche Investition die sich erst über die Jahre rechnet. Wenn dann Kunden(?) mehrfach statt der Milch, die Kasse mitnehmen (trotz Kamera) der Schaden höher, als der Inhalt der Kasse ist, dann hört die Bereitschaft, dem Kunden die Produkte direkt zur Verfügung zu stellen auf.

      5
    • Smarti sagt

      Sali Monique, frag doch einfach mal auf dem Hof direkt nach Milch. Bei uns stellen die Leute ihre sauberen Behälter hin, und wir füllen die auf. Weil wir alle persönlich kennen, ist das bezahlen kein Problem.
      Für die Milchtankstelle braucht es auch viel Putzzeit und nochmals zusätzlichen Strom und einen Stellplatz – das lohnt sich meist nicht.

      3
  12. Thomas Friedrich sagt

    Servus in die Runde. Jetzt muss es raus! Bin gelernter Tierwirt und arbeite seit fünf Jahren im Raiffeisen Lagerhaus. Ich kenne fasst alle Seiten landwirtschaftlicher Produktion. Bei uns im Lagerhaus wird ausschließlich SiebGetreide(kleine Körner, fehlender Mehlkörper, schlechte Eiweißwerte,usw.) zu Futterzwecken verkauft. Hätten wir Mal gutes Getreide zu Futterpreis verladen… Unser Chef hatte uns erschlagen. Ich habe selbst als Fütterer im Kuhstall sowie der Ferkelproduktion gearbeitet. Ich hab nur Nebenerzeugnisse als Kraftfutter verfüttert. Im konventionellen wie auch auf dem Biohof. Wie wollen die auf 60 Prozent kommen. Haben die schonmal ne Futterration für ne Kuh zusammengestellt? Jeder Landwirt weiß wie viel Futtergetreide und unverwertbarer Ausputz in jeder Ladung steckt. Würden wir 60 Prozent allen Getreides verfüttern, wären alle Bauern pleite und die Bevölkerung wäre längst verhungert. Ich bin noch jung und seh leider für die Zukunft schwarz.

    32
    • Smarti sagt

      Herr Friedrich, danke für den Bericht. Mit unserer Milchproduktion schreiben wir auf unserem Hof seit Jahren rote Zahlen ( ein sogenanntes Steuersparmosell ) – wir wären ja schön blöd, zusätzlich teures Lebensmittelgetreide zu verfüttern.
      Unsere Molkerei zahlt jetzt gerade 40 Cent für den Liter Milch… die Energie für die Verarbeitung, fürs Gläser waschen und für Diesel sind immens gestiegen… das Geschäft mit der Milch macht wie immer ( noch ) ein Anderer.

      10
      • Ferkelhebamme sagt

        Heute im „Angebot“: Filet, gefroren getaut, für 9,99€/kg Jetzt wird die billig eingekaufte Ware aus den Kühlhäusern mit riesen Marge auf den Markt geworfen. Gewinner sind die üblichen Verdächtigen.
        Die Bauern bekommen immer noch keinen kostendeckenden Preis fürs Schwein. Da unser Futtergetreide auch nicht ganz bis zur nächsten Ernte reichen wird, wird der Maststall nach diesem Durchgang wohl auch nicht mehr vollgemacht.
        Die Politik weiß das, bastelt aber lieber an einer Haltungskennzeichnung, statt erstmal zu retten, was noch zu retten ist

        14
        • Inga sagt

          Wir sind ein rohstoffarmes Land, deswegen ist die Arbeit um den Rohstoff eben teurer, als der wertvolle Rohstoff selbst. Daher kommt der Raubbau.
          Das ist eine große Sünde, der Kreaturen und der gesamten Ökologie gegenüber.
          Wie kann man das ändern?
          Leben wir auf Kosten anderer?

          2
          • T. Voigt sagt

            Liebe Inga ( durchaus stellvertretend für viele andere)
            Mir geht das Gejammer auf die Nerven! Klar leben wir alle irgendwie auf Kosten der Natur und unserer Nachfahren! Warum?
            Die Generation der 60 – 70iger hat versäumt, die explodierende Weltbevölkerungsvermehrung einzubrennen!
            Auch heute noch immer ein Tabuthema!!
            Seit 2015 haben wir jedes Jahr sprunghaft eine mittelgroße Stadt wie Nürnberg oDuisburg in D aufgenommen, jetzt kommen 2-3 Mio Ukrainer! D wird Infrastrukturell und Sozialstaatlich in die Knie gehen.
            Die an sich leistungsfähige Landwirtschaft wird mit den heutigen Rahmenbedingungen und Vorschriften die Ernährung vermutlich nicht mehr stemmen können

            12
            • Inga sagt

              Was?
              Wir sollen doch noch was für Afrika abgeben!
              Deswegen müssen die jetzigen Rahmenbedingungen aufgegeben werden und wieder auf intensive umgestellt werden.

              Wie sollten wir die Weltbevölkerungsvermehrung einbrennen, so lange noch vielerorts an den Pillenpapst geglaubt wurde?

              Es wird auch mehr Windräder geben?

              1
        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Metro hat die mit 4,80 Euro im Angebot mit Steuer. Gefroren im 5 Kg Paket, dänische Herkunft.

          • Inga sagt

            Ja, die holen das eingefrorene aus dem Lockdown jetzt raus, der Handel kann nicht nur verkaufen, er kann auch Situationen ausnutzen, um Geld zu machen.

            Gerade jetzt, wo wir alle Angst um Preiserhöhungen haben.

            2
              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Stehe nicht auf Männer und die Verkäuferinnen entsprechen nicht meinen Qualitätsanforderungen.😉

                1
                • Eckehard Niemann sagt

                  Wie borniert-bekloppt ist denn so eine Auslassung?!

                  1
                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Lesen sie die Kommentare nochmals durch, viel leicht verstehen sie meinen Kommentar.
                  Er ist immer noch besser, als die letzten Kommentare eines Eckehard Niemann.

                  1
        • Galinstan sagt

          Au Ja , Fleisch, oder ist es Fisch, für 9,99€/kg
          Wer das viel findet, sollte aufhören, Bauer zu sein

    • Thomas Bröcker sagt

      Die 60 % stimmen schon, Herr Friedrich. Bei Weizen sind es rund 45 %, bei Roggen um 65 % und bei sonstigem Getreide (Gerste, Triticale, Mais) rund 75 %.

      Bei Weizen gehen 35 – 40 % direkt in Nahrungsmittel und 15 bis 20 % in die Industrie.

      Beim Roggen werden 20 % für Nahrung, 15 % für Industrie und 65 % direkt als Futter verwendet.

      Beim “sonstigen Getreide” werden bei uns nur 4 – 5 % für Nahrung, 20 % für Industrie und rund 75 % als direktes Futter verwendet.

      Unter “Industrie” ist die energetische Nutzung mit erfasst.

      3
      • Thomas Bröcker sagt

        Ergänzung: – rund 15 mio. Tonnen Getreide sind “Eigenverwendung” (davon das meiste innerbetrieblich als Futter), tauchen also als Marktware gar nicht auf. So gesehen liegt der Futteranteil beim GEHANDELTEM Getreide aus Inlandsproduktion (der am Markt sichtbare Anteil) tatsächlich nur bei 35. Die “Eigenverwendung” verlässt halt als Fleisch, Milch, Ei oder Energie (und nicht als Getreide) sichtbar den Betrieb in Richtung Markt. Prozentzahlen versteht man nur, wenn man die materiellen Zahlen und Abläufe im Blick behält.

        2
        • Reinhard Seevers sagt

          Es ist wie immer eine akademische Frage vor dem Hintergrund ideologischer Weltanschauungen….am Ende zählt das, was auf dem Teller landet. Angenommen es regnet ein halbes Jahr nicht, dann können wir uns ja noch mal über die vorhandenen Nahrungsmittel unterhalten und streiten, wenn es Sinn machen würde.
          Oder lass es mal ein halbes Jahr so viel Regen geben, dass kein Getreide reif wird, noch besser, dann gibt es aber wenigstens genügend Gras.😎

          6
          • Thomas Bröcker sagt

            Dem “hätte – würde – könnte” steht ja zum Glück ein gewisses Maß an Datenerfassung aus der Vergangenheit (Gegenwart ist das laufende Produktionsjahr) gegenüber. Diskussionen ohne diese Daten und halbwegs genaue Zahlen ist meist ideologisch oder emotional auf irgendeine Weise populistisch. Dank www. und dem allwissenden bayrischen Gebäck (Googelhupf) kann ja Jeder auf fast alle Zahlen zugreifen. Voraussetzung ist aber das Verständnis der Zusammenhänge und der Herangehensweise bei der vormaligen Erfassung der verwendeten Daten. 😉😉😎

            2
      • Jürgen sagt

        Ich verstehe Ihre Argumentation gegen diese Zahlen auch nicht, Bauer Willi. Neben vielen ablenkenden Zahlen, die nichts mit der Validität der von Ihnen angezweifelten Zahlen versuchen Sie scheinbar, die 60%, was den Anteil von Futtermittel innerhalb der Gesamtgetreidemenge beschreibt, durch den Anteil des Getreides im Futter zu entkräften?

        Beispiel: Wenn ich 90% der Äpfel im Haushalt esse, heißt das noch lange nicht, dass ich zu 90& Äpfel esse.

        Ich zitiere: “Nehmen wir aber den unrealistischen Fall, dass tatsächlich 100% des Futterweizen für den menschlichen Verzehr genutzt würden, läge der Anteil des Getreides im Futter bei 9,4%. Das ist weit weg von den 60%,die überall in den Medien genannt werden.”

        In dem Fall beziehen Sie sich sogar einen fiktiven Fall – und wundern sich dann, dass die imaginären Zahlen von den tatsächlichen Abweichen. Was wollen Sie damit ausdrücken?

        Ich schätze Ihre Meinung sehr und bin dankbar für Ihre Arbeit, aber bitte bleiben Sie dabei bei den Fakten.
        MfG

        3
        • Bauer Willi sagt

          Die Ableitung der Zahlen ist doch nachvollziehbar, oder? Die Bezugsbasis auch, nämlich 78 Mio. t Futter.
          Was medial doch in den Köpfen verankert werden soll: die Fleischesser nehmen den Armen das Essen weg, weil wir das Getreide an Tiere verfüttern. Das jedenfalls bleibt beim normalen Leser und Hörer übrig. Dann kommen meist noch die 15.000 l Wasser-“Verbrauch” hinzu, so wie gestern bei “Wissen vor Acht” mit Hirschhausen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Werde in Zukunft nur noch Geflügelteile Essen, dann Rette ich die afrikanischen Bauern, zumindest einen, vielleicht.😉

            1
    • Thomas Friedrich sagt

      Servus an Smarti und alle die nach Lösungen suchen. Ein Tip wie es besser mit der Vermarktung klappen kann… Schaut euch Mal die Wirtschaftsweise des Demeterhof Mahlitzsch oder der Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall an. Bei ersterem habe ich zwei Jahre gearbeitet. Wir haben in der Rinderfütterung nur Anwelksilagen, Heu, unverkäufliches Gemüse ne Schippe Schrot aus SiebGetreide verfüttert. Im Sommer Weidehaltung mit frischer Luzerne aufm Futtertisch. Die Leistung konnte sich sehen lassen. Fleckvieh, top Gesundheit, reichlich Nachzucht, kaum Tierarzt kosten, Klauengesundheit top. Geld gespart was man nicht mit billigster Milch erwirtschaften müsste. Und die Bullenkälber haben auch etwas Geld gebracht. Die Kunst war mit viel Gespür die verschiedenen Silagen bedarfsgerecht zu mischen. Für mich war es die größte Herausforderung. Bin ja auch aus den konventionellen Großbetrieben dahin gewechselt. Frage an alle: wie steht’s um den aktuellen Flächenfraß in Deutschland? Wieso müssen wir über 60% Getreide im Futter reden dass ja dann doch ein Lebensmittel wird während jeden Tag Anbaufläche für hunderte Tonnen Getreide verschwindet? Merkt ihr was??? Der Fehler liegt nicht in erster Linie bei uns, sondern im System. Alle im grünen Beruf erwirtschaften nur das was der Konsument verlangt… Haltet die Ohren steif… Schönen Abend an alle

      8
      • Smarti sagt

        Hallo Herr Friedrich, futtertechnisch laufen unsere Betriebe etwa gleich. Die Fleckviehkühe sehen toll aus, sogar der Stall ist fast gleich :). Ja, auch unsere Fleckviehkälber sind sehr gefragt.
        Hof Mahlitzsch macht das top mit dem Direktverkauf, mein Ding wäre das nicht (viel zu viel Verantwortung und keine Zeit mehr für meine anderen Standbeine und Hobbys (bei mit zum Glück dasselbe).
        “Wieso müssen wir über 60 % Getreide im Futter reden, dass ja dann doch ein Lebensmittel wird, während jeden Tag Anbaufläche für hunderte Tonnen Getreide verschwinden ? ” Das stimmt genau. Und wenn dieses Bauernjagen nicht bald aufhört, dann verschwindet nicht nur die Fläche, sondern gleich auch noch der Bauer mit seinem Wissen und der Technik…

        5
  13. Dennis sagt

    Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich habe hierzu noch ein paar ernsthafte Verständnisfragen. Leider sind bei den Tieren Stückzahlen genannt und bei dem Futter Gewicht. Bedeutet es, dass aus 78,8 Mio to Futter auch 78,8 Mio to verwertbares Tierfleisch gewonnen wird? Oder wie ist der „Wirkungsgrad“ des Futters? Weiterhin verstehe ich nicht, warum Landwirte sich einerseits darüber beschweren, dass „so wenig“ für einen Liter Milch gezahlt wird aber andererseits die Verbraucher bereit sind, für Wasser mit Haferflocken 2,- €/Liter zu zahlen. Warum orientieren sich die Landwirte nicht am Markt? Ich freue mich auf Antwort!

    3
    • Bauer Willi sagt

      Hallo Dennis
      Das wäre schön, wenn aus jedem Kilo Futter auch ein Kilo verwertbares Fleisch würde! Tatsächlich sind die Verwertungsgrade je nach Tierart unterschiedlich. Das wäre noch mal ein extra Artikel wert. Ganz grob: die Verwertung ist bei Geflügel sehr gut, dann kommt das Schwein, dann das Rind. Zumindest, wenn man nur von der Mast redet. Nun legt das Huhn ja auch Eier (dafür braucht es auch Futter) und die Kuh gibt Milch (dito) Und dann gibt es die Erhaltungsfütterung, die dafür sorgt, dass der Organismus existiert. Alles jetzt grob vereinfacht, vielleicht schreibe ich da mal etwas ausführlicher drüber

      2 € für Wasser mit Haferflocken ist ein Super-Marketing. Ähnliches gilt auch für ein koffeinhaltiges Getränk, auf dessen Packung ein roter Bulle abgebildet ist. Ich will den Namen nicht nennen. 🙂 Die Milchbauern haben ein Problem, wenn die Kuh Milch gibt, kann man da keine Taste drücken, dass sie damit aufhört. Man kann weniger Kühe halten, aber dann gibt es weniger Einkommen. Mir hat mal ein Fachmann gesagt: Wenn die Milch viel kostet, melken die Bauern mehr. Wenn die Milch kostet, melken sie erst recht mehr… (Jetzt werden mich meine Berufskollegen vermutlich erschlagen wollen)

      3
      • Dennis sagt

        Hallo Bauer Willi, vielen Dank für die Ausführungen. Ich verstehe, dass eine Milchkuh nicht von jetzt auf gleich abzuschalten ist, allerdings hat ja auch Milchvieh nur eine bestimmte „Halbwertszeit“ und Transformationen sind in allen produzierenden Gewerben üblich. Hinsichtlich der Fleisch/Getreidediskussion: wie viel qm Land brauche ich denn tatsächlich, um 1000 cal in Rinderfleisch oder 1000 cal in Sojagranulat (oder Reis oder Hirse oder was auch immer zukünftig in unserem Klima auf „nicht so tollen Böden“ wächst) herzustellen?

        • Reinhard Seevers sagt

          Merkwürdige Frage…..können Sie Gras essen und verdauen, so dass es ihnen zur Ernährung dient?
          1000kcal sind nicht gleich 1000kcal……

          2
          • Galinstan sagt

            Jetzt vergraul doch den Dennis nicht, nur weil er “unbequeme”Fragen stellt. Es ist nicht jeder so stark wie ich, ich lass mich nicht vergraulen

            2
          • Dennis sagt

            Hallo Herr Seevers, vielen Dank für Ihre Nachfrage, die von Interesse zeugt: nein, Gras direkt kann ich nicht essen, allerdings eine Unmenge an anderen Pflanzen (nicht nur verarbeitetes Getreide). Die Landwirte hier in diesem Forum können Ihnen sicherlich mehr dazu sagen.

            2
            • Reinhard Seevers sagt

              “Die Landwirte hier in diesem Forum können Ihnen sicherlich mehr dazu sagen.”

              ….der war gut! 😁🙊

              4
              • Eckehard Niemann sagt

                Hallo Herr Seevers, stellen Sie die Bauernfamilien doch bitte nicht als borniert dar…

                1
        • Smarti sagt

          Hallo Dennis, Deine Fragen Sojagranulat oder Rindfleisch ? ist in Deutschland noch überflüssig. Der Grund: Wiesen dürfen von Gesetz wegen nicht umgegraben und darum natürlich auch nicht zum Anbau von Soja ( oder Getreide ) angebaut werden. Die meiste Fläche ist nun mal Wasser, Wald, Gründland und Industrie…. einzig die Ackerfläche schwindet jedes Jahr…
          Zusätzlich sollen weitere Ackerflächen dem Naturschutz “geopfert”werden, nächstes Jahr zum Beispiel 4 %. Je nach Gegend bestes Ackerland, auf dem Nahrung für Millionen von Menschen angebaut werden könnte. Und nein, da würde sonst kaum Tierfutter drauf wachsen, solange Menschen hungern und die Lieferketten einigermasse laufen würden.

          8
          • Dennis sagt

            Hallo Smarti, vielen Dank für Deine Ausführung und Erläuterung, die leider nicht auf meine hypothetische Frage eingeht. Wenn ich Dich richtig verstehe, lässt sich auf 4 % der deutschen Ackerflächen Nahrung für “Millionen von Menschen” anbauen, aber was bedeutet das konkret? 1 Million, 5 Millionen oder 20 Millionen? Wenn ich von 11,7 Mio ha Ackerland ausgehe (die Zahl habe ich beim googlen gefunden, also keine Ahnung, ob sie korrekt ist) bedeutet dies, dass 4 %/468.000 ha eine Million Menschen rein pflanzlich ernähren? Das erscheint mit ein bisschen viel Flächenbedarf…

            • Bauer Willi sagt

              @Dennis
              Ich habe es ja beschrieben: 4% Stillegung in Europa macht 4,22 Mio. ha. Der Durchschnittsertrag von 6,1 t/ha = 25 Mio. t Weizen. Nordafrika benötigt jedes Jahr 28 Mio. t.

              5
            • Thorens sagt

              Dennis, weltweit ca. 5 Mrd. ha Agrarfläche. Davon knapp 2/3 Grünlandflächen, die für nichts anderes taugen als Grünland. Verbleiben ca. 2 Mrd. ha Acker. Demnach weltweit ca. 2.000 qm Acker für jeden Einzelnen. Der weltweite Durchschnittsertrag von Weizen liegt bei ca. 3 t/ha bzw. 600 kg je Mensch, ohne unvermeidliche Verluste bei Ernte, Verarbeitung etc.

              Aufgrund der sehr günstigen Bedingungen in EU (Klima, Wetter, Böden) wird hier das Doppelte des welweiten Durchschnitts an Weizen geerntet. Die Weltbevölkerung nimmt zu und wir wollen weniger ernten. Überall wird mit Zahlen jongliert, die für sich genommen zwar vielleicht nicht falsch sind, aber meist nicht die ganze Wahrheit abbilden. So mag es zwar sein, dass 60% des angebauten Getreides in diesem Land in Futtertrögen landet. Lässt man dies sein, heißt das aber eben nicht, dass damit automatisch 60% mehr für den menschlichen Verzehr zur Verfügung steht. In den 60% sind auch all die Nebenprodukte enthalten, die ohnehin nicht von Menschen verzehrt werden. Dieser Umstand wird aber verschwiegen, um mit großen Zahlen beeindrucken zu können. So geschieht das bei vielen Dingen rund um die Landwirtschaft.

              Wenn du dir einen Eindruck von alledem machen willst, dann lohnt es sich, auch mal in älteren Beiträgen hier zu stöbern. Vieles wurde schon angesprochen. Wenn du dann die “andere” Seite gehört und dich noch ein wenig im Netz zu diesen Themen umgeschaut hast, wirst du vielleicht auch feststellen, dass das, was von Seiten der Landwirtschaft zu diesen Themen gesagt wird, nicht so verkehrt sein kann. Ja, das ist komplex und keineswegs so simpel, wie von vielen Weltrettern immer dargestellt. Deine dann noch nicht beantworteten Fragen stellst du wieder hier.

              7
            • Smarti sagt

              Sali Dennis, unser Nachbar baut seit einigen Jahren einige ha Bio-Soja an für einen deutschen Soja-Verarbeiter. Letztes Jahr war sehr kalt und regnerisch, die Pflanzen konnten nicht geerntet werden, sondern wurden als Gründünger untergepflügt.
              Auch unsere eigenen Edamame-Sojapflanzen hatten nur wenig Ertrag. Es ist “der Trick” der Landwirtschaft, ganz viele verschiedenen Kulturen anzubauen, und diese zur Not auch den Tieren zu verfüttern, wenn die Qualität für den Menschen nicht ausreicht.
              Bei einer Soja-Monokultur statt einer Tierhaltung hätte in Deutschland mit unserer Witterung immer mal wieder ein Jahr mit ( fast ) Totalausfall zur Folge.

              6
          • Reinhard Seevers sagt

            Smarti, was ich nicht verstehe ist, warum fragen all diese Besserwisser eigentlich nicht, wieso sich die ganzen Länder, die Getreide importieren müssen, dieses nicht selber produzieren können. Oder wieso die Ukraine und Russland so viel Getreide exportieren müssen, anstatt lediglich so viel zu produzieren, wie ihre Bevölkerung benötigt und den Rest der Fläche nicht der Natur zurückgeben….
            Nur der deutsche Bauer produziert zu viel und erzeugt Schäden an der Umwelt?
            Ich frage mich, warum ein Staat und seine Bürger sich überhaupt trauen den Mund aufzumachen, obwohl dieses Land keine eigenen Rohstoffe besitzt und es darauf angewiesen ist, dass andere unsere externalisiert produzierten Güter kaufen müssen.
            Wir sind zeitlebens von anderen abhängig, auch bei den alternativen Energien. Wenn China sich mit Russland einig ist, dann ist der Markt für seltene Erden der nächste Flaschenhals, der unserem Wohlstand im Wege steht.
            Wie naiv kann man sein. Oder besser gesagt, wem wollen wir demnächst in den Allerwertesten kriechen und im Nachgang die Schuld für falsche Entscheidungen aufbürden?

            21
            • Smarti sagt

              Herr Seevers, können wir bitte, bitte wieder über Hündchen reden ?
              Natürlich haben Sie Recht.
              Wenn ich jetzt mit “Landwirten” spreche, dann sorgen sie sich meist um Nahrung, um Rohstoffe, um Nachschub – wohl weil sie wissen, wie schlecht sich eine ungenügend aufgefüllte Scheune vor dem Winter anfühlt.
              Wenn ich jetzt mit “normalen Leute” spreche, dann sorgen sie sich um den nächsten Urlaub, die hohen Spritkosten und die hohen Lebensmittelkosten.

              10
        • Bauer Willi sagt

          @Dennis
          Die Zahl kenne ich jetzt nicht, aber probiere es doch mal auf 10 qm aus..

          Zur Transformation: Das bedeutet in der Landwirtschaft in der Regel die Aufgabe des Betriebes. Zumindest war das die letzten 60 Jahre so und das wird sich mit dier aktuellen Regierung noch beschleunigen.

          5
    • Stadtmensch sagt

      Homebiogas o.ä. statt Schwemmkanalisation und den Rest muss muss irgendwer forschen. Siehe unten. Wozu muss man 7Millionen ha aus Brasilien importieren, damit die energieintensive Lebensmittel verarbeitende Industrie Emulgatoren hat um aus Wasser, Fett und Zucker, nährstofflose, teure, cremige Produkte zu machen? Oder die Kosmetikbranche? Dann müssten wir auch keine Presskuchen verfüttern. Alles kommt auf den Prüfstand. Auch die Aluhütte, die man besser dort baut wo die Sonne immer scheint und die Rohstoffe lagern. Aber ok, ich hab keine Ahnung von Marktwirtschaft. Der Deal war glaub ich Traktoren gegen Agrarprodukte. Ich glaub man muss das nicht entwirren. Das ordnet sich alles neu, wenn jemand den Stecker zieht. Mal sehen…

      Werner Baumann in
      https://www.nzz.ch/wirtschaft/bayer-chef-baumann-wir-sind-in-lebensmittel-versorgungskrise-ld.1675143

      “Wir dürfen die eine Landwirtschaft nicht gegen die andere ausspielen”

      “Der Übergang in eine nachhaltige Landwirtschaft mit geringeren Umweltauswirkungen und weniger CO2-Emissionen ist alternativlos.”

      “Heute gehen allein mehr als 2 Prozent des globalen Primärenergieverbrauchs in die Produktion von Stickstoffdünger. Hülsenfrüchte können Stickstoff mithilfe von Mikroben direkt aus der Atmosphäre binden, viele andere Pflanzen können das nicht. Wenn es uns gelingt, diese Mikroben so weiterzuentwickeln und zu konfigurieren, dass auch Getreide Stickstoff binden kann, und wir dann den Einsatz von Stickstoffdünger zurückfahren, können wir allein in diesem Bereich in den nächsten Jahren den Energieverbrauch um 30 Prozent reduzieren. Wir und andere Unternehmen sind hier aktiv und machen gute Fortschritte.”

      1
      • Mark sagt

        Werner ><baumann:
        "Wir müssen also den Ressourcenverbrauch reduzieren und 25 Prozent mehr Menschen ernähren. Das geht nur über eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft, also eine Reduzierung des Flächenverbrauchs und eine gleichzeitige Erhöhung der Ernteerträge. Die ökologische Landwirtschaft stellt eher Produkte her, die sich viele nicht leisten können."

        8
      • Reinhard Seevers sagt

        “Homebiogas o.ä. statt Schwemmkanalisation und den Rest muss muss irgendwer forschen…..’

        DAS ist wieder so eine echte Stadtmensch Bullerbüsicht…..irgendwer macht schon irgendeine Einhornwelt für mich. Wird langsam Zeit, die Quarantäne zu verlassen.😎👍

        5
      • Bauer Willi sagt

        Gähn…wenn wir könnten, dann würden wir…Gemeint sind aber die anderen.
        Mir gefällt ein Satz, den Robert Habeck neulich im Zusammenhang mit Gastransporten gesagt hat: “Die ganz einfache, schiere Physik steht leider den makroökonomischen Modellen im Weg”

        Und einen anderen Satz habe ich heute gelesen: “Im Einklang mit der Natur würden wir alle verhungern”.

        @Stadtmensch: 2% in die Düngerproduktion!! Das ist ein Furz!! Wir haben seit dem Jahr 1800 fast 7 Milliarden Menschen MEHR ernährt! Und wir werden, wenn der Krieg noch bis in den Sommer andauert, Milliarden von Menschen hungern sehen. Ja, Milliarden, nicht Millionen. Sie haben den Knall noch nicht gehört.

        Ich gehe jetzt ins Bett und versuche zu schlafen.
        Gute Nacht Deutschland…
        Mannomann…

        17
        • evo.... sagt

          Genau, hab ich damals auch gedacht, als ich das gelesen habe. 2% der Primärenergie ( wenn die Zahl stimmt) für so etwas grundlegendes wie das Essen und die Bauern haben noch ein schlechtes Gewissen.

          Aber wir leisten uns ja ne parasitäre Minderheit, die meint ohne aus zu kommen und dann kaufen sie gespritztes Kunstdünger-Stroh von Glyphosat-Äckern zum Einstreuen.

          4
          • Reinhard Seevers sagt

            Evo, die ganzen Schlauköppe essen lieber Kryptogeld, dessen Energiebedarf ist größer, als die Herstellung von Nahrungsgrundstoff.
            Wie weit wird die Verblödung der Gesellschaft wohl noch gehen?

            6
      • Franco De Marinis sagt

        Lieber Dennis,
        dir ist schon klar, das Dr. Baumann damit Gentechnisch verändertes Saatgut meint?
        Dieses Saatgut stellt die Agrochemie wie Bayer her. Und wird an diese Fürstlich entlohnt. Die Körner sind entweder nicht mehr zum Säen geeignet, da nicht keimfähig, oder man muss nochmal Lizenzgebühren zahlen. Damit man das säen darf. Ds ist jetzt schon das Problem der Dritten Welt. Über google findet man viele Berichte von Bauern der dritten Welt, die deswegen total überschuldet sind.

        Willst du das haben? Nur um sagen zu können, ich esse kein Fleisch mehr.

        1
        • Bauer Willi sagt

          @Franco De Marinis
          – woher wissen Sie, dass damit gentechnisch verändertes Saatgut gemeint ist? Oder legen Sie ihm das in den Mund?
          – welchen Sinn soll Saatgut haben, dessen Körner nicht keimfähig sind? Und wo kann man Saatgut beziehen, das nichts kostet? Bitte um die Adresse
          – Über Google findet man”… Toll, dann wird das ja stimmen. Wahrscheinlich meinen Sie Vandana Shiva…(können Sie auch mal googeln)

          – Bitte um drei (3) Links von jeweils unabhängigen und seriösen (!) Quellen, die Ihre Behauptung der Verschuldung durch Saatgutkauf belegen. Meine Schwester hat lange in verschiedenen Ländern Afrikas gelebt und ich habe mich auch ein wenig in der Welt herumgetrieben…

          Vielen Dank für Ihre Antwort.

          3
        • Thorens sagt

          Ich denke, da sind Franco De Marinis entweder ein paar Dinge fürchterlich durcheinander geraten oder man hat ihm diese Dinge in den Mund gelegt.

          Das mit der Gentechnik ist ein ziemlich weites Feld, dass sich sicher nicht ine einem Satz abhandeln lässt. Ich denke: Große Chancen aber auch Risiken. Warum selbst die “Gen-Schere” bei uns nicht gestattet ist, wird sich mir nie erschließen.

          Hier in den Diskussionen wird mitunter angeführt, dass es Bestrebungen gibt, Getreide mit Luftstickstoff bindenden Eigenschaften auszustatten, wie Leguminosen sie besitzen. Immerhin könnten die mit hohem Energieaufwand industriell hergestellter N-Dünger weniger werden dadurch, was dem Gesamtenergiebedarf entgegenkäme sowie auch der leidigen Nitratdiskussion, wie sie geführt wird.

          Ich denke aber nicht, dass das per klassischer Züchtung auf absehbare Zeit Realität werden kann. Mit Gentechnik vielleicht eher. Wollen wir aber nicht. Probleme mit den Methoden des letzten Jahrhunderts bekämpfen geht nur, wenn die Probleme keine anderen sind, wie im letzten Jahrhundert.

          Und das mit den Lizenzen gilt für Nachbausaatgut, also den Teil der Ernte, den der Bauer fürs Einsäen zurückstellt: Auch darüber lässt sich sicher trefflich diskutieren. Laut Rechtsprechung befinden wir uns da im Urheberrecht. Vielleicht aber auch das kleinere Übel im Vergleich zu nicht fertilen Hybriden.

          1
      • Smarti sagt

        Lieber Galinstan, fragen Sie den Lastwagenfahrer auch immer, wo er den Diesel hernimmt, wenn er Überstunden macht ?
        Anstatt die Fläche zwangsweise brach liegen lassen, kann man ja, wenn der Dünger nächstes Jahr zu teuer bzw. zu knapp ist, eine Gründüngung säen und danach z.B. Hafer. Oder direkt Soja, Erbsen, Klee oder Luzerne, das braucht Alles nicht unbedingt Dünger. Dann kann man natürlich auch die Leguminosen mit Allerlei Getreide mischen und es erst füttern, dann in die Biogasanlage für Strom und danach gibts Dünger…
        Es ist Alles besser als Ampfer und Disteln zu vermehren.

        4
        • Schmeckt gut sagt

          Die heilende Wirkung der Ackerbeikräiter, die noch dazu ganz ohne Saatgut auflaufen, füllen ganz sicher die Mägen unserer genügsamen Nutztiere. So die Annahme unseres weitsichtigen Fachministers Özdemir. Da lachen ja die Hühner.

          3
      • Reinhard Seevers sagt

        Ich hatte jetzt vermutet, dass Galinstan den Bauern vorwerfen würde, sie würden nun den überzähligen Dünger auf die verbleibenden 96% verteilen…..aber nee, er hat eine andere Idee. 🤗🤔💪

  14. Thomas sagt

    Wenn Frau Künast die Anzahl der Nutztiere halbieren möchte, dann stellt sich die Frage wie steht sie zu Haustieren. In ihrem einfachen Weltbild bringen diese keinen Nutzen, im Gegenteil nur Nitrat und Phosphor Ausscheidungen und zudem fressen sie uns Menschen die Nahrung weg. Weiter geht es mit Erdbeeren, Spargel und Blumen , alles unnötiger Luxus den niemand braucht. Von Nährstoffkreisläufen möchte ich gar nicht sprechen.

    14
    • Schmeckt gut sagt

      Kunst, Kultur, Kino, Restaurants… Alles Luxus. Nur leben ganze Branchen davon. Wollen wir wirklich auf diesem Niveau diskutieren? Indem wir die Daseinsberechtigung von Branchen, die vor diesen elenden Kriegen gehypt wurden, jetzt infrage stellen? Dann bricht unser Gesellschaftssystem zusammen. Ganz sicher.

      • Reinhard Seevers sagt

        Es wird automatisch auf einen Sozialneid hinauslaufen…Wenn es ums Ganze geht, wird alles auf den “Prüfstand” kommen.
        Jeder wird fragen, ob das was der andere macht, notwendig und förderungswürdig ist.
        Und wenn Geld knapp wird, werden sich nunmal die Prioritäten verschieben, ist rein kapitalistisch gedacht voll normal.

        • Schmeckt gut sagt

          So sieht es leider aus, nur das diese Zusammenhänge die “stakeholder” vollkommen überfordert (insbesondere die Politiker) . Das die viel gescholtene Kreuzfahrtbranche vor einigen Tagen verkündete, dass die dringend notwendigen Preiserhöhungen ausgesetzt werden, zeigt erste Anzeichen einer Deflation (in Teilbereichen der Wirtschaft) und das sollte uns dann wirklich Angst machen. Das Kapital für Energie und Waffen geht in Richtung Amerika und arabische Halbinsel, Gelder für Digitales und Solartechnik in Richtung China. Wir bluten aus. Ebenfalls eine Strategie des russisch/chinesischen Blocks? Habe ich jetzt schon Wahnvorstellungen von Verschwörungstheorien?

          6
    • Dorfmensch sagt

      @Thomas: Die Frage nach den Haustieren ist sehr interessant und darf aus Sicht der grünen Kämpfer gegen die Landwirte eigentlich nicht an die große Glocke gehängt werden!
      Neben der noch zu klärenden Futterversorgung für Bello und Miezi (Fleisch: igittigitt) ist noch der Eintrag von N und P in die Oberflächengewässer von Bedeutung. Alle Exkremente, die in den Städten abgesetzt werden, landen in den Oberflächengewässern und werden den Landwirten als Verursacher angerechnet. In den Gewässern wurde die N- und P-Belastung gemessen, deren Quellen aber nur modelliert und was man nicht erklären konnte oder wurde der Landwirtschaft in die “Schuhe” geschoben. Als einziges Bundesland hat Hessen, allerdings erst nach der Festlegung von Maßnahmen (z. B. WRRL, P-Gebiete in der Düngeverordnung, die eigentlich auf die N-Einträge???!!!! abzielt) nachgemessen, mit dem Ergebnis, dass die Haupt-P-Eintragsquelle die Kommunen sind.

      Frage an die Grünen*innen in diesem Blog: Welche Konsequenzen sind daraus hinsichtlich Bello und Miezi in den Städten abzuleiten?

      2
  15. Raube sagt

    Ach am besten wir geben der Künast Silage,und Gras zu Mittag und Abend..soll dann ordentlich verdauen,ach ob die das überhaupt geistig umsetzen kann?

    3
    • Bauer Willi sagt

      Das ist zwar viel Rohfaser drin, aber die Cellulose könnte zu Verstopfung führen, was die Denkleistung stark herabsetzt 🙂

      7
      • Eckehard Niemann sagt

        Herr Willi – mal näher über die ernährunsphysiologischen Ursachen von Verstopfungen und – davon getrennt – über die ideologischen Ursachen von reduzierten Denleistungen informieren…

        1
  16. Lars sagt

    Um meinen Köcher mit Kennzahlen zu vervollkomnen und weil es häufig diskutiert wird, würde mich noch interressieren:

    Wie groß ist der Anteil an Silomais?

    2
    • Bauer Willi sagt

      Sie haben Fragen!! Es sind 18,2 Mio t GE (Getreideeinheiten) Jetzt fragen Sie mich nicht, wie die Umrechnung auf Getreideeinheiten geht…

  17. Paddy sagt

    > […]
    > Dieser Anteil des Grünlands bliebe für den Menschen ungenutzt.
    > Wenn es nicht verwertet wird, verrottet es im Herbst und Winter und setzt CO2 frei.
    > […]

    Welches es im nächsten Jahr dann wieder beim Wachsen bindet, das ist also nun mal gar kein Argument (für oder gegen was-auch-immer).

    Man könnte dann dort andere Sachen anbauen, die CO2 länger binden und für Menschen anders als Nahrung nutzbar sind. Z.B. Hanf für Papier- und Textilherstellung. Nur ein mögliches Beispiel, aber eins was z.B. einen sehr viel besseren “ökologischen Fußabdruck” hat, als z.B. Papier/Textil aus Holz/Baumwolle und vermutlich auch einen besseren als Nutzvieh.

    2
    • Bauer Willi sagt

      Ja, “Man” könnte vieles. Hier geht es aber erst einmal darum, was heute ist. Bitte nennen Sie mir drei Firmen, die Hanf für Textilien anbauen und dafür einen Preis zahlen, für den ich Hanf anbauen kann. Ich mach das sofort.

      Wissen Sie, die Ideen scheitern meistens an der Realität.

      Zum ökologischem Fußabdruck: nenne Sie mir ein paar ökologische Fußabdrücke? Zum Beispiel den von einem Liter Milch aus dem Allgäu? Oder einem Kilo Äpfel aus Südtirol? Oder von 100 kg Weizen aus dem Rheinland?
      Ich warte (und siehe da, Paddy wurde nicht mehr gesehen…)

      4
      • Paddy sagt

        > Ja, “Man” könnte vieles. Hier geht es aber erst einmal darum, was heute ist.

        Naja, heute ist ja auch noch keine Reduktion auf 50% der Tierhaltung. Das mag ein politischer Wille sein, ist aber noch kein heute.

        > Bitte nennen Sie mir drei Firmen, die Hanf für Textilien anbauen und dafür einen
        > Preis zahlen, für den ich Hanf anbauen kann. Ich mach das sofort.

        Auch das mit dem Hanf ist ‘ne politische Sache. Wenn’s genügend gefordert wird, wird’s irgendwann dazu kommen (kleine Anfänge gibt’s ja schon, hoffentlich werden die nicht aus Lobbygründen wieder im Keim erstickt).

        > Zum ökologischem Fußabdruck: nenne Sie mir ein paar ökologische
        > Fußabdrücke?

        Sowas?
        https://www.facebook.com/quarks.de/photos/wollt-ihr-umweltbewusst-milch-trinken-dann-achtet-auf-weidetierhaltung-denn-gera/10165496757275564/
        https://www.sciencesouthtyrol.net/blob/86427,,,UNIBZ,70,-1.pdf
        http://www.fussabdrucksrechner.at/upload/foodprint/01_Weizen.pdf

        > Ich warte (und siehe da, Paddy wurde nicht mehr gesehen…)

        Ach so, geht nur um’s Rummotzen … na dann viel Spaß noch dabei … 🙁

        2
        • Bauer Willi sagt

          Vielen Dank für die Links. Hätte ich auch selbst googeln können.
          Die Verweise, was andere zu leisten haben, bringen uns in der Diskussion leider nicht weiter.

          1
          • Der Jens sagt

            Der Fußabdrucksrechner ist interessant.
            Da berechnet ein Proffessor einer Alpenrepublik, wieviel Meeresfläche erforderlich ist, um die Emmissionen durch Versenkung im Meer auszugleichen.
            Es braucht 1 ha Meeresoberfläche, um die Emmissionen eines konventionellen Bienenvolkes auszugleichen. ( bei 30 kg Honig)
            Leider sind sie seit 25 Jahren nicht in der Lage, den Fußabdruck bei Bio-Honig zu berechnen.
            Es hat nur 2 Werte, –>Zucker und Energie.
            Auch war es mir nicht möglich, die Datengrundlage dieser Berechnungen herunterzuladen. Ein Überprüfen der Fußabdrucks-Berechnungen ist nicht möglich.

            1
        • Thorens sagt

          Ich denke, es geht hier nicht ums Rummotzen, sondern um fakten- und nicht ideologiebasiertes Diskutieren.

          “Naja, heute ist ja auch noch keine Reduktion auf 50% der Tierhaltung. Das mag ein politischer Wille sein, ist aber noch kein heute.”

          Das stimmt. Und damit es möglichst nicht dazu kommt, diesen formulierten politischen Willen Tatsache werden zu lassen, mit den unausweichlichen negativen Folgen für Alle, deshalb wird heute hier schon kontrovers darüber diskutiert. Egentlich sollte man froh darüber sein, dass das heute geschieht und nicht erst, wenn das Kind im Brunnen liegt.

          “Auch das mit dem Hanf ist ‘ne politische Sache. Wenn’s genügend gefordert wird, wird’s irgendwann dazu kommen (kleine Anfänge gibt’s ja schon, hoffentlich werden die nicht aus Lobbygründen wieder im Keim erstickt).”

          Ja, sehr schön. Wer fordert denn? Der Verbraucher, der seine Kleidung bei KIK u.dgl. bezieht? Die Modeindustrie, die lieber in Bangladesh produzieren lässt, weil Arbeit dort so gut wie nichts kostet? Wer oder was soll denn die angesprochene Lobby sein? Die Landwirtschaft ist es sicher nicht. Denn die produziert das, was ein möglichst sicheres Einkommen verspricht. Selbst dann, wenn es mit Hanfanbau zu erzielen wäre. Das ist aber hier und heute schlicht nicht der Fall.

          5
    • Reinerstoff sagt

      “Welches es im nächsten Jahr dann wieder beim Wachsen bindet, das ist also nun mal gar kein Argument (für oder gegen was-auch-immer).” von Paddy.

      Komisch das dieser Punkt bei den Kritikern der Tierhaltung, insbesondere der Rinderhaltung ala Klimakiller Kuh nie Beachtung findet!

      3
  18. WÖRNER KLAUS sagt

    Frau Künast wird es nie verstehen das normale Menschen mit Verstand nicht so denken wie sie

    17
  19. Ludwig sagt

    Mit dem Abbau der Tierhaltung kommt es schneller als gedacht. Am Beispiel Schweine schnell erklärt. In der Vergangenheit wurden 1,1 Mill. Schweine/Woche geschlachtet. Jetzt sind wir zwischen 700.000 bis 800.000 Schweine/Woche angekommen. So kommt es , wenn Politik und LEH den Markt außer Kraft setzen und nur mit Preisdruck meinen alles steuern zu können. Keine Vorräte , keine Vorsorge und keine Ahnung zeichnet unsere Eliten aus. Selbst in dieser für Deutschland schwierigen Lage wird weiter mit Moralideologie Politik betrieben. Merkel und Steinmeier haben jetzt schon einmal von der Ukraine die Meinung bekommen. Weder Corona oder Putins Überfall haben das ausgelöst. Wir haben auf diese Lage mit den Demos in den letzten Jahren dauernd Hinweise auf die kommende Lage gegeben , aber Politik und Medien haben nur gelacht.
    Jetzt ist Schluß mit lustig und der Markt holt sich das zurück was jahrelang mit Staatswirtschaft verschlammt wurde. Heute will es natürlich keiner gewesen sein.

    27
  20. Bauer Fritz sagt

    Man könnte sich natürlich auch mit Fug und Recht auf den Standpunkt stellen, den Rat von Dieter Nuhr (“Einfach mal die Klappe halten”) könnt sich Frau Künast zu Herzen nehmen. Vor allem angesichts der Personen mit den sie (und die Grünen) sich so gerne umgeben.
    Und angesichts der Desaster die diese Personen mitzuverantworten haben.

    Vordergrund (in den Medien): https://www.tagesschau.de/ausland/asien/sri-lanka-unruhen-ausnahmezustand-101.html

    Hintergrund: https://geneticliteracyproject.org/2022/02/23/viewpoint-despite-organic-farmings-massive-failures-and-extensive-fraud-many-people-still-think-the-miracle-of-smaller-yields-will-save-the-planet/
    (Rechte Maustaste – Menüpunkt “In Deutsch übersetzen”)

    Hauptgrund (nicht in den Medien): AKTIVISTEN AN DER MACHT (https://www.salonkolumnisten.com/aktivisten-an-der-macht/)

    7
    • Reinhard Seevers sagt

      Schöner Schlusssatz von Ludger Wess: “Bio ist derzeit nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.”

      18
  21. Jürgen Donhauser sagt

    Nur mal so aus der Praxis, um die Annahmen aus Willis Artikel zu unterstreichen. Mein Betrieb befindet sich in der Nord-Oberpfalz. Wir haben teilweise Böden mit nur 18 Bodenpunkte (Magdeburger Börde: 100 Bodenpunkte). Zudem haben wir durch das Juragebiet einen hohen Steinbesatz. Durch das raue Klima und den oftmals trockenen “Böhmischen Wind”, auch denkbar schlechte Vegetationsbedingungen. Unsere Landschaft ist stark vom Wald und Teichwirtschaft (Karpfen) geprägt. Deshalb wird auch die Nordoberpfalz “das Land der tausend Seen” genannt. Unsere Ackerflächen sind nur im Zusammenspiel mit Tierhaltung nutzbar. Wollte ich nur so zur Erweiterung des Horizontes anführen.

    24
    • Reinhard Seevers sagt

      …das sind eh Grenzertragsböden, die müssen der Natur zurückgegeben werden, so wie Moore und Sanderflächen auch…und die Karpfen sollte man im Teich lassen, die Armen.. 😮(Achtung Zynismus)
      Ist doch zukünftig für eine teutsche Urlaubsregion nutzbar, wenn die Flieger nicht mehr nach Malle fliegen. Man muss schon flexibel sein und neu denken, nicht immer in den alten Sprechblasen verharren. Dass die Bauern es immer noch nicht verstanden haben. (Achtung weiterer Zynismus)

      11
    • Inga sagt

      Ist da auch natürliches Grünland bei?
      Dann besteht die Tierhaltung aus Rindvieh, ev. Schafen, weniger aus Schweinen und Geflügel?

      2
      • Jürgen Donhauser sagt

        Nein Inga, wir befinden uns zwar in einer Region, in der die Milchviehhaltung dominiert, aber wir selbst haben einen reinen Schweinebetrieb. Warum? Weil es auch auf unseren schlechten Böden Ackerbau gibt, der zwar nicht die Qualität eines Backweizens, aber den eines Futterweizens erreicht der dann auch zusammen mit genügsameren Gerste sinnvoll über den Trog verwendet wird

        9
  22. Dorfmensch sagt

    Komisch, über den extrem niedrigen Selbstversorgungsgrad mit Obst und Gemüse macht sich niemand im Grünen*innen-Lager Gedanken. Braucht man den deutschen Gartenbau nicht? An Flugavocados oder ähnlichen köstlichen und unersetzlichen Früchten, die mit hoch subventioniertem Kerosin nach D geflogen werden, stört sich niemand. Vielleicht verstehe ich das aber alles nicht.

    32
      • Inga sagt

        So wie in Almeria es Wasser mit Sonnenernergie destiliert wird, so könnte man bei uns die Gewächshäuser auch mit Wond- und Sonnenernergie heizen.
        Vielleicht besser, wie die LKWs von Almeria hier mit Sonnenenergie in Batterie fahren zu lassen, oder?

        3
        • Reinhard Seevers sagt

          Ja klar Inga, man kann viel machen….aber wenn Strom zu noch mehr Zwecken genutzt werden soll, dann ist es niemals genug, in diesem Land Windkraft oder Solar zu nutzen. Allein die 7,1 Millionen neuen E-Bikes in 2021 benötigen 92 Millionen KWh, die vorher nicht gebraucht wurden…..Nico Paech behält Recht, die alternativen Energien sind keine Lösung.
          https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energiekrise-wie-die-hohen-gaspreise-unser-gemuese-aus-holland-verteuern-a-f44578cb-9d96-475c-9e37-a7794514163e

          5
          • Galinstan sagt

            Bei dir ist nichts ne Lösung was nicht aus deiner konventionellen, Un-Nachhaltigen Ecke kommt. Geh mal auf YT oder in diverse Forem die sich mit Solarenergie auskennen. Was da mittlerweile alles als möglich UND bezahlbar dargestellt wird, kanns du gar nicht glauben.

            1
            • Reinhard Seevers sagt

              Neee, glaub ich auch nicht geht häufig am realen Leben vorbei.
              Und nachhaltig ist das meiste eh nicht, nur profitabel für die Anlagenhersteller.
              Man kann nicht Energie aus nichts zaubern, nicht mal Galinstan, dazu braucht man mind. Quecksilber und Gallium……oder womit hat dein Vater dich zusammengebaut?😎

              3
          • Inga sagt

            Bei denen aus Almaria dachte ich, sie würden die Sonnenengie aus ihren extra da gebauten Solarzellen holen. Nicht ans dem öffetlichen Netz. So kann man das hier und in Holland auch machen, dachte ich.
            Für die LKWs müsste man sehen.
            Jede Spedition Alternativernergieanlagen für ihre Brummis, bzw. ihre Batterie.
            Ähnlich wie früher die Poststationen für Pferde könnten die Batterien der Brummis an den Raststätten mit alternatoven Energien nachgeladen werden.
            Nur so eine Idee.

            1
            • Jürgen Donhauser sagt

              Inga, beim LKW wird sich E nie durchsetzen. Die Akkus sind für diese Leistung so groß und schwer, dass kostet zu viel Nutzlast und ist physikalisch (zusätzlich aufzuwendende Beschleunigungsenergie) pure Energieverschwendung!

              2
              • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

                “beim LKW wird sich E nie durchsetzen”

                Elon Musk arbeitet da dran und er wird das hinkriegen.

                1
                • Inga sagt

                  Denke ich auch,
                  Ich wollte nur mal darlegen, wie man das Obst u Gemüse aus dem warmen Spanien, mit kostenlosem Wasser und Energie hergestellt zu uns bringen könnte.
                  Schon wegen den Handelsbeziehungen

                  Aber wenn man sich auf die hier wachsenden Obst- und Gemüsearten spezialisieren muss, dann reichen unsere Gewächshäuser oder Tunnel auf dem Feld aus.

                  Est gestern hat Doc Esser im WDR gezeigt, wie man Reibekuchen aus Kartoffel, Zwiebeln, etwas Mehl und Eiern herstellen kann.
                  Die Zutaten gibt es alle hier auf dem Wochenmarkt zu kaufen.
                  Gebraten wurden sie weder in Paps oder Sonnenblumenöl, sondern in Buttershmalz.

                  Und schmeckten viel besser als die industriell vorgefertigten mit Maggiwürze und anderes drin.
                  Seine Mitköchin zauberte einen Topfkuchen oder Dibbekuchen aus Kartoffelteig.
                  Irgendwie mit Apfel- und Birnenkompott.

                  Warum sollen diese Speisen ncht wieder modern werden,
                  Das ist uns die Ukraine doch werd, oder?

                  2
            • Schmeckt gut sagt

              Inga, in Almeria wird die Sonne über die plastisierten Tunnel genutzt. Nix mit Solar. Das Großkapital “Amazon” hat dort ein großes Projekt laufen, die Gemüsebauern haben für solche Projekte kein flüssiges Kapital. Dito in Holland. Dort wurde schon immer die Zusatzheizenergie für die Venloblöcke massiv gefördert, aber im Moment beginnt das große Zähneklappern. Der LEH ist nicht bereit, die nötigen Preise abzunicken. Ergebnis: es stehen etliche Gewächshäuser leer – in Holland und in Belgien. Der deutsche Verbraucher wird es in Kürze bemerken. Was sagt uns das? Der LEH ist zu blöd, den Bauern zuzuhören. Es kommt dicke!

              6
              • Inga sagt

                Er kann ja nur verkaufen,
                aber wie, wo und mit natürlichen Zusanmmenhängen es hergestellt wird, das wollen die nicht wissen.
                Ich finde das echt unmenschlich.

        • Schorsch Summerer sagt

          Wann brauche ich Strom und muss heizen? Im Winter. Und wann habe ich keinen Solarstrom (ich habe übrigens beides, PV und Solarwärme)? Auch im Winter.

          3
  23. Thomas Bröcker sagt

    Hier mal ein ähnliches (schlechter recherchiertes) Zahlenspiel:

    Die prozentuale Verteilung von Futtergetreide und direktem Nahrungsgetreide bleibt beim derzeitigen Produktportfolio und Qualitätsansprüchen der Lebensmittelhersteller/-verarbeiter gleich, unabhängig wieviel Fläche Bio- oder konvi bearbeitet wird.
    Eine Tank oder Teller-Diskussion ist möglich, weil die im Ausland für Futtermittel benötigte Fläche (die bei uns importiert und verfüttert werden) etwa der unsrigen Fläche für Energiepflanzenanbau entspricht.
    Eine “kein Getreide in die Futtertröge” – Diskussion ist aus mehreren Gründen sinnfrei.
    Auch und gerade der (sehr tierbetonten) Bio-Anbau könnte dieses “Problem” nicht lösen.
    Nach der derzeitigen Anbaustruktur und Ertragslage ständen dann insgesamt 17 mio (statt jetzt aktuell 43 mio Tonnen) Getreide zur Verfügung. Das wären nach jetziger Verwendungsstruktur 6,46 mio t für direkte menschliche Ernährung, der Verbrauch liegt aber derzeit bei rund 17 mio t (40 % von 43 mio t). Also entweder man importiert die “restlichen” fehlenden 10 mio t, oder man zerlegt alles Getreide in seine Einzelbestandteile und stellt “Einheitskekse” her .

    Da ist man dann wahrscheinlich ganz schnell bei der Grundidee, die dem Film “Soylent Green” zu Grunde lag. Ernährt kriegen wir uns schon irgendwie, spaßig wirds für die Städter allerdings nicht.

    Diese ganze absurde Diskussion muss beendet werden und statt “Schrottwissenschaft” endlich wieder ergebnisoffen und lösungsorientiert geforscht und gearbeitet werden.
    Weniger ist nämlich in der Gesamtbilanz ganz selten oder nie tatsächlich “mehr”.

    23
    • Reinhard Seevers sagt

      Vorschlag: Wenn jeder Bürger nur die Hälfte essen würde: FdH….dann würde sich die ganze Gängelung der Ernährer doch erledigen. Warum kann Frau Künast nicht endlich Lebensmittelmarken mit Kalorienvorgaben austeilen lassen?
      Ich finde, jetzt ist mal der Bürger an der Reihe, entsprechend dem Zitat aus dem IPCC…die Lebensweise ist entscheidend. Dann los, schreibt endlich dem Bürger vor, wie viel er von was zu essen hat.
      Und schließt endlich sämtliche Außerhäusigen Versorgungseinrichtungen!

      11
  24. Rita Kappert sagt

    soeben habe ich einen kleinen Film auf FB verbreitet, Lammzeit auf der Hallig Süderoog. Lämmer und adulte Schafe dort weg – und das Grünland taugt für nix mehr. Nur mal so als Beispiel.

    8
  25. CHK sagt

    Danke für den gut recherchierten Beitrag. Es wird in der Öffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommen, dass es auch in D Regionen gibt, in denen die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen für die Ernährung nur durch die Haltung von Weidetieren genutzt werden können. Selbst die ehemalige Landwirtschaftsministerin Künast ist auf diesem Auge blind. (Auf einigen anderen auch!)

    13
  26. Tammo voigt sagt

    Inhaltlich kann ich den Artikel nicht beurteilen. Unter der positiven Annahme, dass er sachlich korrekt ist, frage ich mich , warum in er in den großen Medien nicht dargestellt wird?! Ignoranz? Nicht sexy? Oder dürfen sie nicht?

    11
    • Bauer Willi sagt

      Desinteresse der potentiellen Leser. Landwirtschaft rückt allerdings so langsam wieder in den Focus. Weil Lebensmittel deutlich teurer und knapper werden. Dauert noch was, kommt aber langsam auch in die Medien.

      16
      • Städterin sagt

        Ich glaube es ist auch nicht jedem bewusst, dass die Gleichung “Supermarkt ist gleich Ernährung” zu kurz gedacht ist. Eigentlich gilt “Landwirtschaft ist gleich Ernährung!”

        6
  27. Galinstan sagt

    Natürlich sind es um die 60%, bei Schweinen und Geflügel eh noch mehr. Selbst bei Kühen muss man Maissilage zu m Kraftfutter zählen, schliesslich werden da ca 100dt/ha an Körner (plus Grünmasse) ins Silo gefahren.

    6
    • Bauer Willi sagt

      Maissilage ist in der Aufstellung mit drin. Erschließt sich aber nur, wenn man den Artikel auch liest…

      25
        • Reinhard Seevers sagt

          Aus dem link von Galinstan:
          “und kommt zu dem Schluss: Der Lebensstil und das persönliche Verhalten haben einen entscheidenden Einfluss.”

          So, jetzt noch mal tief Luft holen und nachrechnen, wie viele individuelle Lebensweisen es auf diesem Planeten gibt, und wer die 7,5 Milliarden dazu bewegt, diese zu ändern. DU nicht Galinstan und die deutsche Landwirtschaft erst recht nicht. Lies mal nach, wie viel Dünger, Mais, Soja etc. die Chinesen bunkern.
          Nach dem chinesischen Menschenbild gibt es kein Individuum, nur das Volk, und das wird zentral gesteuert….Der Deutsche überschätzt sich ständig und ist mal für das Weltklima entscheidend und mal nicht für die Ernährung wichtig. Je nachdem wie die ideologische Brille aufgesetzt wird.

          17
    • Reinhard Seevers sagt

      Galinstan, 60% des Futters ist Getreide oder 60% des Getreides wird als Futter genutzt?
      60% der Menschen sind Raucher oder 60% der Raucher sind Menschen?😎

      12
    • Galinstan sagt

      Das darfs du hier nicht fragen. Denn dann kommt die konventionelle Landwirtschaft schnell an ihre Grenzen und hat zudem keine Lösungen parat

      1
    • Thorens sagt

      “Und was wenn die Bevölkerung weiter steigt”

      Na, nach den augenblicklichen Erkenntnissen schaffen wir dann die Tierhaltung einfach komplett ab. Wär doch gelacht, wenn man den Nachwuchs nicht mit Sojapresskuchen, Biertreber und Getreideschlempe aufgepäppelt bekäme. Wer braucht denn schon Milch oder Käse, Quark, Joghurt oder gar Fleisch? Hat noch keiner einen Heutee vorgestellt?

      Man muss sich nur mal anschauen, wie das in Sri Lanka läuft, wo sich die Regierung von führenden Ökos beraten hat lassen. Da gibt es Tumulte und es treten gerade sämtliche Minister zurück. Hoffentlich macht auch das Beispiel bei uns noch Schule.

      9
  28. Arno Geyer sagt

    Nichtraucher, das ändert sich . Sonst hälst du den ganzen Schwachsinn nicht mehr aus. Warum wird das “Gras” legalisiert ? Damit sich das Volk ruhig und gleichgültig verhält. 😁

    17
  29. Bei Agropolit-X.de gibt es einen guten Artikel dazu. “Fressen uns die Nutztiere das Essen weg”. Die Zahlen dazu sind meines Erachtens besser recherchiert als die von Bauer Willi. Das Endergebnis ist jedoch das gleiche.

    3
  30. Eigentlich ist es ja ganz einfach. Mit jedem Kilo Fleischkonsum weniger müsste eigentlich der Selbstversorgungsgrad an Nahrungmitteln steigen. Jedoch das Gegenteil ist der Fall: Der Fleischkonsum sinkt pro Jahr um 1% und der Selbstversorgungsgrad sinkt um 0,5%.

    10
    • Ferkelhebamme sagt

      Und trotz der vermeintlich gesünderen Ernährung werden die Deutschen immer fetter. Wenn man jetzt die Verkaufszahlen von Glyphosat danebenstellt, lässt sich bestimmt eine Relevanz herstellen

      7
  31. Es ist nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Die Landwirtschaft wird seit Jahren beim den Themen Umweltschutz, Nitrat, Insekten, CO2, Tierhaltung, usw. durch Unwahrheiten systematisch und konsequent von Medien und NGO’s in eine schuldhafte Defensivrolle gepresst und verarscht. Dazu haben z.B. Herr Pollmer, Herr Keckl oder Prof. Kirstein in der Vergangenheit genug gute Gegenargumente gebracht, deswegen sind sie heute medial ausgelistet. Es soll nur keiner glauben das dieses Vorgehen bei den Themen Corona und Ukraine anders ist!

    36
  32. Reinhard Seevers sagt

    Nitratlüge, Wasserverbrauchslüge, Methanlüge, Biodiversitätslüge…..und nun noch die Getreidelüge. Und Landwirtschaft lässt sich auch diese gefallen. 🥴

    26
    • Inga sagt

      Nur weil die Recht behalten wollen
      Wie die kleinen Mädchen im Trotzalter.
      Die machen das beruflich.

      Der Bauer hat neben der vielen Arbeit und Verantwortung für so “Pipikram” gar keine Zeit.
      Vielleicht wird er deswegen von unqualifizierten Leuten bevormundet.

      Ein Bauer weiß aber, das in der Natur nicht alles gleich ist und man differenzieren muss.
      Wer in der Beziehung alles über einen Kamm schert hat Unrecht.

      16
    • Eckehard Niemann sagt

      Hallo Herr Seevers,
      wenn Sie jetzt noch mit Bill Gates als angeblichem Drahtzieher dieser “Lügen” kommen,
      sind Sie in einer üblen Gesellschaft. Wäre doch schade, oder?

      1
      • Reinhard Seevers sagt

        Nee Ecki, ich würde deines Gleichen als deren Drahtzieher bezeichnen wollen.
        Deine letzten Beiträge zeugen von Verzweifelung oder intellektueller Kapitulation?

        2
        • Eckehard Niemann sagt

          … intellektuelle Kapitulation – mitnichten, wäre auch nicht meine Sache, zumal ich an anderer Stelle (in den AGRAR-HINWEISEN) wöchentlich den Gegenbeweis liefere,
          … Verzweiflung – ja, allerdings überhaupt nicht generell, sondern speziell über das Bild von Landwirten, das manche (m.E. zu viele) BerufskollegInnen hier bedienen…
          Ehrlich gemeinte Frage: Seit wann duzen wir uns? Oder ist dies nur eine “kühn-konstruierte Frivolität” von Reinhard Seevers??

  33. oberländer sagt

    Willi wenn du das selbe Kraut rauchst das der Cem und die Renate rauchen
    redest du auch so wirr.
    Die halten an ihren alten Sprechzetteln fest wie der Wladimir P.

    10

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert