Wenn jetzt auch die Qualitätsmedien darüber berichten, dass Glyphosat auch „natürlich“ entstehen kann (wird im Artikel erläutert) muss ja was dran sein. Bisher wurden die Forschungsergebnisse überwiegend nur in landwirtschaftlichen Medien veröffentlicht.
Auf die Idee, dazu zu forschen war die Universität deshalb gekommen, weil man den Wirkstoff auch zu Zeiten in Gewässern nachweisen konnte, zu denen definitiv keine landwirtschaftliche Anwendung stattfindet. (z.B. November bis Februar)
Dass diese wissenschaftlichen Ergebnisse etwas an der Berichterstattung bestimmter „Umweltschützer“ ändern wird, ist sehr unwahrscheinlich.
Hier ein früherer Artikel zu gleichen Thematik:
(Aufrufe 4.008 gesamt, 1 heute)
Viele Landwirte regen sich immer wieder darüber auf, dass die Medien skandalierend und sensationsgierig über ldw. Problemstellungen berichten. Wenn nun die Topagrar in der Überschrift titelt: „Glyphosat-Rückstände in Gewässern kommen aus Haushalten“, dann ist das ebenfalls sehr grenzwertig. Der Versuch, die Landwirtschaft als komplett unbeteiligt an der G.-Problematik darzustellen, ist kritikwürdig. Wir haben nun einen Verursacher mehr für das Problem. Wer in welchem Maße an der Entstehung des Problems beteiligt ist, muss sich wohl erst noch herausstellen.
lesen hilft
„Die Belastung europäischer Fließgewässer durch Glyphosat ist wahrscheinlich nicht ausschließlich auf Einträge durch den Pflanzenschutz zurückzuführen.“ kann jeder im top agrar Beitrag lesen.
Also wie sie zu dieser Aussage: „Der Versuch, die Landwirtschaft als komplett unbeteiligt an der G.-Problematik darzustellen, ist kritikwürdig.“ kommen das bleibt wohl ihr Geheimnis. Kann es sein das ihnen persönlich die Ergebnisse der Tübinger Studie nicht passen?
Die Tipps, die Sie anderen geben, sollten Sie zunächst selbst befolgen. Ich hatte meine Aussage auf den Titel bezogen.
https://www.topagrar.com/acker/news/verdacht-erhartet-glyphosat-ruckstande-in-gewassern-kommen-aus-haushalten-a-20014535.html
Mich erinnert diese Glyphosat-Geschichte an das Thema Gewässereutrophierung durch Phosphate Ende 70er/Anfang 80er Jahre. Damals wurde auch die Landwirtschaft als einzig denkbarer Verursacher an den Pranger gestellt.
Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass die Hauptquelle der Einträge die als „Weißmacher“ in Waschmitteln verwendeten Phosphate waren.
Bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis auch in Sachen Glyphosat tatsachengemäß berichtet wird.
Für die Industrie,
ja sogar für die chemische Industrie,
ist es von Vorteil, wenn alle glauben,
dass Pestizide das Problem wären.
Tatsächlich vergiftet sich der moderne Mensch ja
eher durch Abgase, Baustoffe, Kleidung, Elektronik,
Wasch- und Putzmittel, Kosmetik, Farb und Klebstoffe …
Die Liste könnte man endlos fortsetzen.
Man stelle sich nur mal vor,
die Leute würden die echten chemischen Gefahren meiden.
Da würde ja alles zusammenbrechen.
Solange so viele an die Pestizid Geschichte glauben,
kaufen sie weiter zentnerweise Gift für teures Geld
und schleppen es selbst nach Hause.
Also zu erzählen, dass Pestizide zu meiden wären,
rechnet sich an allen Ecken und Enden,
sogar für die chemische Industrie.
Danke für diesen Link. Warum wird dieser Teil der Glyphosatgeschichte in den Medien nicht abgehandelt? Weil es die mit Riesensummen Werbung betreibende Waschmittelindustrie betreffen würde. Die Medien sind durch diese Werbeeinnahmen bestochen und wollen dadurch jede Unruhe vermeiden, weil sonst kein Geld mehr flösse. Wir Landwirte können nur hoffen, dass die Leute es langsam merken,dass die Bauern nicht für alles herhalten können, was in der Umwelt passiert. Aber bei uns Bauern ist es eben leichter, sich abzuputzen. Daher nochmals Dank für diesen Link.
Die Entstehung von Glyphosat aus Waschmitteln in Verbindung mit Mangan kann man nun nicht gerade „natürlich“ nennen, denn sowohl Waschmittel als auch Mangan sind industriell erzeugte Produkte. Mangan kommt in der Natur als Mineral, also als Gemenge vor (Braunstein). Dieses Mineralgemenge muss zuerst einmal chemisch aufbereitet werden, um daraus Mangan für die Stahlindustrie zu gewinnen. Mineralgemenge haben es an sich, dass sie chemisch träge sind, also natürlicherweise kaum noch chemische Reaktionen mit anderen Stoffen eingehen. Wenn man in den Kläranlagen also reines Mangan findet, ist das wohl ein Abfallprodukt aus der Stahlindustrie.
Die sogenannten „Umweltschützer“ könnten in Sachen Umweltschädigung also genauso gut die Montan- und die Stahlindustrie an den Pranger stellen wie die Waschmittelindustrie oder die industrielle Landwirtschaft. Schnell wird dann klar, dass die chemische Industrie die eigentliche Verursacherin von Umweltschäden ist, denn ohne chemische Industrie gäbe es weder Glyphosat noch Waschmittel noch Mangan oder Stahl. Es gäbe allerdings auch weder Städte noch Autobahnen noch Autos, denn da werden jede Menge Stahl und Beton verbaut.
Ohne chemische Industrie würden die Felder noch mit Steinäxten bestellt, denn auch reines Eisen kommt natürlicherweise so gut wie gar nicht vor, wenn man mal von dem seltenen Meteoriteneisen absieht. Und auch schon Steinzeitmenschen haben bei ihren Steinäxten den Schaft und den Kopf mit Birkenpech verklebt, denn sie künstlich mit Hilfe von Feuer hergestellt haben.
Dass als Stellvertreter für die gesamte chemische Industrie von den sogenannten Umweltschützern vor allem die industrielle Landwirtschaft an den Pranger gestellt wird, ist eine Farce. Mich wundert, dass es unter den Landwirten niemanden gibt, der diese Problematik erkannt und sie als Argumentation gegen die NGOs ausgearbeitet hat. Würden sich die Landwirte in dieser Auseinandersetzung um eine angeblich „saubere Umwelt“ als Stellvertreter für die gesamte chemische Industrie darstellen, hätten diese unsäglichen, weil halb verlogenen Auseinandersetzungen bald ein Ende. Denn dann würde klar, dass so gut wie alle Aktivitäten der Menschen „umweltschädlich“ sind. Karl Marx hat schon recht damit, wenn er behauptet, dass unsere Technologien das „aktive Verhalten des Menschen zur Natur enthüllen.“ Die menschlichen Aktivitäten bestehen nun mal eben darin, in der Natur nichts so zu lassen, wie es „natürlicherweise“ vorkommt.
Mangan ist im Grundwasser natürlich in mehr oder weniger löslicher Form vorhanden. Das hängt vom Umgebungsmaterial und dessen Zusammensetzung ab. Wir haben hier bei uns z.B. trotz kaum Industrie und überwiegend Wald in den Grundwasserneubildungsgebieten und Wasserschutzgebieten immer mit Manganausfällungen zu tun. Teilweise mehr als mit Eisen.
Wir haben in unseren Moorlagen Probleme mit eisenhaltigem Wasser. Dies läßt sich relativ einfach klären. Allerdings machen die Mangananteile im Wasser Schwierigkeiten, denn diese lassen sich nicht so einfach minimieren. Übrigens: Je nach Bodenart fängt der Aluminiumanteil mit stark sinkendem pH-Wert an, mobil zu werden und kann bei deutlich zu niedrigem pH auch toxisch für Pflanzen werden. Hinweis: Wie wir Bauern immer wieder betonen, sollten wir dann langsam doch zu den komplexen, landwirtschaftlichen Themen medienwirksam Stellung nehmen können, denn was da über LW mittlerweile öffentlich diskutiert wird, ist zum Haare raufen. Fragt uns doch einfach – die Wenigen, die übrig gebleiben sind, haben alle eine fundierte Ausbildung.
@schmeckt gut
Stimmt. Ich habe gestern (ökumenischer Bittgang) erstmals eine Diskussion verweigert. Auf der Gegenseite war Null Wissen aber 100% Meinung. Es ging darum, dass man doch alle Schweine auf der Weide halten könnte, damit sie sich dort von Gras ernähren.
Sehr gut. Die Leute, die dort meinten „Diskussion sachlich und neutral“ moderieren zu können, sollen gerne ihre Zeit „verschwenden“. Zeit verschwende ich bspw. sehr gern für mein Hobby, aber nicht für Leute, die Toleranz und Lösungsorientiertheit vorgaukeln, aber „meine Argumente sind alternativlos“ meinen.
Wenn das so wäre, könnten Sie Ihr Glyphosat selber erzeugen und müssten es nicht erst teuer bei Bayer & Co. einkaufen. Einfach Waschmittel in den nächsten Bach kippen und die Brühe auffangen. Vielleicht funktioniert es ja sogar mit dem Trinkwasser. 🙂
Dosierung ist das Problem😎😂😊
Womit wir wieder bei der chemischen Industrie als Verursacherin sind. 🙂
In der Natur kommt Mangan in elementarer Form so gut wie gar nicht vor, auch nicht im Wasser:
https://www.chemie.de/lexikon/Mangan.html
Kaum ein Element kommt in der Natur in elementarer Form vor. Wo war denn die Rede von elementarem Mangan im Klärwerk? Die Löslichkeit bzw. Mobilität von Mangan und seinen Verbindungen ist stark pH-abhängig und vermutlich auch abhängig vom Grad seiner Oxidation. Wissen Sie, Frau Finger, was die einzelnen biologischen und chemischen Klärprozesse im Klärwerk konkret sind und unter welchen Bedingungen (pH, Temperatur, zugesetzte Fällmittel etc.) diese ablaufen? Wie diese im Abwasser enthaltene Mn-Verbindungen verändern? Wie T. Bröcker schon schrieb, kommt Mn überall in der Natur vor, wird festgelegt, wird gelöst, wird verlagert, immer abhängig von den aktuell herrschenden chem. Bedingungen.
Sorry, in dem verlinkten Artikel steht, dass Phosphonat DTPMP zu Glyphosat wird, wenn es mit dem Element Mangan in Verbindung kommt. Natürlich gehe ich bei so einer Aussage davon aus, dass Mangan in der Kläranlage dann in elementarer Form vorliegt. Sonst würde da ja stehen: „… wenn es mit Manganoxid“ (oder welcher Verbindung auch immer) in Verbindung kommt“.
Tja, was da stehen sollte ist bei journalistischen Darstellungen oft nicht identisch mit dem, wie es formuliert wurde. Daraus entstehen Missverständnisse. Gewollte oder versehentliche.
@Marian E. Finger sollte es so einfach sein dann könnte er es alternativ auch im heimischen Pool herstellen. DTPMP wird nicht nur bei Waschmitteln sondern vielfältig u.a auch in Schwimmbädern verwendet als Kalkschutzmittel, aktiver Sauerstoff Stabilisator und Entflockungsmittel. Also Mangan in den Pool und abwarten. DTPMP wird u.a noch in der Heizungsindustrie als Metallionenbinder in Heizungs- oder Kühlsystemen verwendet. Wärmepumpe?
https://lerochem.eu/de/pagrindinis/136-na-dtpmp-natrium-diethylentriaminpentamethylenphosphonat-32-l.html?srsltid=AfmBOoogoePk_k1ts0RSL4DakzwC0fFIHofYw9xVcTIb2D30YS1wo5_8
Als Glyphosat vor Jahrzehnten noch Patentschutz hatte, es nur einen Lieferanten/Hersteller gab und die Produkte sehr, sehr teuer waren wurde gewitzelt das stellen wir selber im Waschzuber her. Hat sich dann nach Ablauf Patentschutz geändert als vor allem China große „Waschzuber“ baute und die Wirkstoffkosten deutlich gesenkt wurden.
Sollte es gelingen mit diesen alternativen Methoden Glyphosat zu produzieren dann ist zu beachten, nur reines Glyphosat einzusetzen ist nicht sinnvoll denn man benötigt sehr hohen Mengen um Effekte zu erzielen. Deshalb mischt man wie bei anderen PSM auch Hilfsstoffe z.b Netzmittel hinzu mit dem Ziel die Wirkstoffmengen zu senken und die Wirkung (Blattaufnahme) zu verbessern. Standardnetzmittel für Glyphosat waren früher Tallowamine hergestellt aus Rindertalg sozusagen einem Produkt auf Basis von „Naturstoffen“. Tallowamin wurde ausgetauscht da das „Naturstoffprodukt“ und durch andere Hilfsstoffe ersetzt da es Nebenwirkungen hatte. Es zeigt sich die Materie ist komplex und nicht nur auf Glyphosat zu reduzieren auch „Naturprodukte“ sind Bestandteil der Glyphosat Geschichten und nicht nur dieser und müßen im Auge behalten werden.
„Wenn man in den Kläranlagen also reines Mangan findet, ist das wohl ein Abfallprodukt aus der Stahlindustrie. “
Das ist genauso logisch wie die Annahme, dass die gefundenen Stoffe nur aus landwirtschaftlicher Glyphosatanwendung stammen können, was ja nun widerlegt ist.
Ich möchte mal wissen um wieviel die Konzentration in den Flüssen ansteigt wen die Bauern Glyphosat spritzen.
Das hat man im Vorharz mal untersucht (2016/17 Raum Gernrode). Glyphosat war in Bächen die keinen Siedlungseinfluss hatten, bis etwa 14 Tage nach Anwendung nachweisbar. Unterhalb von Siedlungseinläufen nebst vielen anderen Wirkstoffen aber quasi permanent vorhanden.
Was ja die obige Theorie bestätigt.
Wenn die G.-Zuführung aus den Kläranlagen konstant ist, wäre es doch gar kein Problem, die Zufuhr aus der ldw. Anwendung zu quantifizieren. Höchstwert minus Konstantwert gleich G. aus ldw. Anwendung. Oder ist das zu einfach?
btw: In Öko-Waschmitteln ist kein DTPMP vorhanden.
Das würde ich auch wissen wollen.
Eigentlich ist die Tatsache bei den Wasserversorgern schon länger bekannt. Die Tatsache, dass Ampa (Abbauprodukt des Glyphosat) in Amerika nur zu den Anwenderzeiten in den Gewässern zu finden ist, bei uns aber ganzjährig, gab zu denken. In Amerika hat das Waschmittel eine andere Zusammensetzung als in Europa. Dieses haben schweitzer Forscher aufgegriffen und in Deutschland Frau Professor Huhn wissenschaftlich behandelt. Leider geht mit dem bestuntersuchten Pflanzenschutzmittel jetzt eine Figur des Bösen verloren.
Als 2016 noch die Tagesschau titelte: „Viele deutsche Biere mit Glyphosat belastet“ nachdem schon vorher die Milch als teilweise belastet überführt wurde (sogar die Muttermilch), wurde in landwirtschaftlichen Kreisen die Mutmaßung immer lauter: Die Quelle könnte eine andere sein. Bei den Abfüllanlagen von Bier und Milch werden ständig Reinigungsmittel eingesetzt um die Hygiene zu gewährleisten. Der Nachweis von Glyphosat in Muttermilch wurde sogar komplett wegen falscher Analysemethode zurückgenommen. Wir Landwirte wurden damals als „Spinner“ abgetan, die nur ihre „Schuld“ nicht eingestehen wollen. Liebe Journalisten, die ihr wie zu Corona gerne die Mainstreammeinung verbreitete und die Landwirte an den Pranger stelltet, wo bleibt eure Entschuldigung? Ihr habt auch einen Tropfen dazu beigetragen, dass bei Landwirten das Faß überläuft und frustriert das Handtuch werfen oder junge Hofnachfolger keinen Bock auf ständige „Hexenjagd“ haben!
Ja, die Entschuldigung müsste kommen.
Eine Entschuldigung wird es nicht geben, davon bin ich felsenfest Überzeugt! Genauso wenig wie bei anderen Ereignissen. Hauptsache negativ Presse,… .
Wo bleibt der Aufstand gegen Negativpresse
Es sind doch noch mehrere davon betroffen, wenn ich richtig gehört habe.
Wo gibt es denn sowas, dass die für die Berichterstattung gegenseitig abschreiben dürfen, ohne richtig zu recherchieren und ohne zu wissen über was sie schreiben und berichten. Das ist ein Armutszeugnis.
Die sind blamiert.
Es dürfte wohl in erster Linie die ökonomische Grenzwertigkeit sein, die junge Leute von einem Engagement in der Landwirtschaft abhält. Auf den Rest kann man pfeifen, wenn die Existenz gesichert ist und es ein Auskommen mit dem Einkommen gibt.
Was ich bis heute nicht verstehe ist, dass offenbar niemand mal einen Braugerstenerzeuger gefragt hat, ob er seine Braugerste (vielleicht zur Sikkation, eine andere Behandlung im wachsenden Nutzpflanzenbestand macht ja gar keinen Sinn) mit Glyphosat behandelt. Dann wäre dem Fragesteller sicher mitgeteilt worden, dass die Keimfähigkeit der Braugerste, die ja essentiell für die Malzherstellung und letztlich für einen erfolgreichen Bauvorgang ist, durch eine Glyphosatbehandlung massiv verschlechtert bis vollständig beseitigt würde. Solche Gerstenpartien würden von den Mälzerreien gestoßen bzw. nicht verwendet werden.
Fazit: Eine mit Glyphosat behandelte Braugerste macht zur Bierproduktion keinen Sinn und dürfte somit als Herkunft für die im Bier gefundenen Glyphosatabbauprodukte wie AMPA nicht in Frage kommen (reiner Glyphosatwirkstoff, so wie die Schlagzeilen suggerieren, wird ja nicht gefunden sondern lediglich dessen Abbauprodukte).
Der seriöse, an einer objektiven Berichterstattung interessierte Journalist hätte hier vor einer Veröffentlichung weitere Fragen an Wissenschaftler gestellt, um die Möglichkeit anderer in Betracht zu ziehender Quellen zu beleuchten.
Das ist hier, stellvertretend für andere Nachrichten zum Thema Landwirtschaft etc. des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks in Deutschland unterblieben.
Die Wirkung von Roundup bei dem Standardscreening jedes neuentwickelten Produktes auf seine Wirksamkeit als Pflanzenschutzmittel gefunden. Dieses Screening läuft in allen großen Chemiefirmen, bzw. lief, als die Zerschlagung noch bevorstand. Eigentlicher Forschungsgegenstand war in der Tat ‚Waschmittel‘.
Schon der Titel dieses Themas ist fragwürdig. DTPMP ist kein natürlicher Stoff. Somit ist die Entstehung von Glyphosat aus Mangan und DTPMP kein natürlicher Vorgang. Wollte man hier das Antreffen von Glyphosat in der Natur als Folge natürlicher Abläufe darstellen?
@Kemetbauer
Ist es ein „künstlicher“ Vorgang? Welche Formulierung wäre Ihnen genehm?
Warum vermuten Sie hinter der Formulierung unlautere Absichten?
Vielleicht können wir uns darauf verständigen, dass das Vorhandensein von Glyphosat, in der Natur, nicht natürlichen Ursprungs ist.
G. war ein Billigmacher, bis man sich so davon abhängig gemacht hatte, dass Alternativen die Ökonomie des konv. Pflanzenbaus, in vielen Betrieben, komplett gegen die Wand gefahren hätten. Für mich steht die G.-Anwendung für eine pflanzenbauliche Bankrotterklärung. Es würde auch ohne gehen aber der Weg wäre für viele Kollegen wohl zu anspruchsvoll.
Zitat chemie.de Lexikon
Natürliches Vorkommen
1959 wurde mit 2-Aminoethylphosphonsäure die erste natürliche Phosphonsäure identifiziert. Sie kommt in Pflanzen und vielen Tieren vor, vor allem in Membranen. Phosphonate sind ziemlich weit verbreitet in vielen verschiedenen Organismen, z. B. in Prokaryoten, Eubakterien, Pilzen, Mollusken und Insekten. Die biologische Rolle der Phosphonate ist noch nicht gut verstanden. Bis jetzt wurde keine natürlich Bis- oder andere Polyphosphonate entdeckt.
https://www.chemie.de/lexikon/Phosphonate.html#Nat.C3.BCrliches_Vorkommen
Wieder mal eine Meldung aus dem kleinen Lager der Sonderkulturen:
Wir waren froh, als Glyphosat aufkam und Simazin, Atrazin und Paraquat ersetzte.
Im Obst- und Wein geht es darum den Baumstreifen halbwegs von Konkurrenzpflanzen freizuhalten. Das geht mechanisch, mit Bodenherbiziden plus Mechanik oder eben mit Blattherbiziden wie Glyphosat. So paradox es klingen mag, mit Glyphosat als Blattherbizid ist die Biodiversität in der Anlage Welten höher als beim Einsatz von Ladurner, Hacke, oder eben Boden-Herbizid und Laubkehrer.
Die Behandlung erfolgt erst nach der Blüte und das Verdrängen der Gräser durch Glypho eröffnet vielen typischen Acker(un)kräutern die Möglichkeit sich zu entwickeln. Das ist in der Regel eine diverse Mischung verschiedener Frühblüher (Taubnesseln, Ehrenpreis, Erdrauch , Hirtentäschel, Schmalband, Vogelmiere, Goldstern usw.). Sie sind die erste Hauptnahrung für viele Insekten (Hummeln, Mauerbiene, Sandbienen usw.) und damit auch Eiweiß – Nahrungsquelle für Vögel im Beginn der Aufzucht der Jungen. Stieglitze und andere Finken, Neuntöter usw. sind dort in großer Zahl anzutreffen.
Die selbe Beobachtung kann man übrigens in (versehentlichen) Randstreifen der Äcker machen. Randstreifen der Bio-Äcker vergrasen innerhalb weniger Jahre total, während auf den Konvi- Randstreifen, bei von Total-Herbiziden unterdrückten Gräsern, mehr Raum für dikotyle Ackerunkräuter entsteht.
Wenn die Totalherbizide hingegen wegfallen, übernehmen die Gräser in den Konvi-Randstreifen noch schneller die Oberhand. Das gilt besonders für Getreide-betonte Fruchtfolgen und liegt an den hochwirksamen Herbizide gegen dikotyles Begleitkraut.
Ich will damit nur sagen, es gibt keine einfachen Schwarz- Weiß- Antworten. Wie immer ist die Realität komplexer als Scheuklappen- Erzählungen. Es heißt also auch in Feld und Flur „Augen auf im Verkehr“, sonst können Fehleinschätzungen üble Folgen haben.
Meine Beobachtungen hierzu habe ich über Jahrzehnte fotographisch und schriftlich dokumentiert.
Zurück in die Zukunft? Dann bleib ich doch lieber in der Gegenwart.
@ Kemetbauer „Für mich ist die Glyphosat-Anwendung eine pflanzenbauliche Bankrotterklärung“
Landwirtschaft ist divers und die Bedingungen sind abhängig vom Standort sehr unterschiedlich. Kluge Landwirte nutzen alle Möglichkeiten um Ressourcen zu sparen z.B Diesel durch weniger Bodenbearbeitung oft verbunden mit geringerer Bodentiefe und weniger Überfahrten. Positive Effekte sind Wassereinsparungen durch Vermeidung unnötiger Wasserverdunstung und Erosionsschutz der zu Verlust von wertvollem Boden inkl Humus führt.
Kontrolle von Wurzelunkräutern inkl Quecke durch wiederholte intensive Bodenbearbeitung oft auch mehrjährig ist keine Wohltat für landwirtschaftliche Flächen das kann schonend mit einem Glyphosat Produkt durchgeführt werden.
Kluge Landwirte kennen all diese Vorteile und es wäre eine Bankrotterklärung wenn diese Vorteile von Landwirten nicht genutzt würden.
@Kemetbauer, Ihre Aussage „Für mich ist die Glyphosatanwendung eine pflanzenbauliche Bankrotterklärung“, erweckt bei mir den Eindruck, dass Sie sich gar nicht oder nicht ausreichend mit dem Thema Conservation Agriculture, der konservierenden Bodenbearbeitung im Ackerbau (minimale mechanische Bodenbearbeitung) und den damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Vorteilen auseinandergesetzt haben.
Dieses aus vorgenannten Gründen interessante Bodenbearbeitungsverfahren kommt in Deutschland leider nicht über einen einstelligen prozentualen Anteil bei der Bewirtschaftung der Ackerflächen in Deutschland hinaus.
Der Grund dafür ist, dass durch den Verzicht auf die massive mechanische Bodenbearbeitung wie das Pflügen oder den tieferen, intensiveren Grubbereinsatz insbesondere hartnäckige, gut an dieses Verfahren angepasste Unkräuter und Ungräser (z.B. Distel und Quecke, um die wichtigsten zu nennen) innerhalb einer 4-6 jährigen Fruchtfolge wenigstens einmal einen Glyphosateinsatz erforderlich machen, damit diese Unkräuter und Ungräser wirksam und auch nachhaltig „in Schach gehalten werden können“.
Allerdings hat die vorletzte Bundesregierung mit den Anwendungsbeschränkungen bzw. Verboten des Glyphosateinsatzes auf ldw. Nutzflächen innerhalb ausgewiesener Wasserschutzgebiete damit mittelbar einer Ausbreitung der ökologisch und ökonomisch sinnvollen Conservation Agriculture einen Bärendienst erwiesen, weil wie ich finde, bei dieser Regierung die politischen Dogmen schwerer wogen als der faktenbasierte wissenschaftliche Sachverstand.
@ Kemetbauer „Für mich ist die Glyphosat-Anwendung eine pflanzenbauliche Bankrotterklärung“…
Das sehen Betriebe in den hügeligen Lagen ganz sicher ganz anders. Pfluglose Bodenbearbeitung und Direktsaat sind seit Ende der 80-iger Jahre die erste einfach umsetzbare Maßnahme gegen die allgegenwärtige Bodenerosion der gepflügten Hügel gewesen. Fragen Sie die Betriebe, die in der Lommatzscher Pflege in Sachsen oder bei Göttingen arbeiten, wie oft der Acker nach Gewitterregen auf einmal auf der Straße war, oder eben mit dem abgespülten Boden das Phosphat und alles was die Pflanze so braucht in den Gewässern gelandet ist.
In den Betrieben ohne solche Hangneigungen, wie zum Beispiel in der Altmark, ist dieses Problem sicher nicht so groß.
Hallo zusammen das ist ja mal eine sehr interessante Meldung! Das ganze kann man sehr schnell verbreiten, am besten bei wissen vor acht! Dann hätte Herr Hirschhausen wirklich mal was Gutes über den Landwirtschaft berichtet, die ja anscheinend völlig zu Unrecht beschuldigt wurde. Sie war nämlich an nichts schuldig, was so über Glyphosat berichtet wurde. Einen schönen Tag wünsche ich euch.
Sorry aber Du glaubst auch an das SpülmaschinenFest
Interessant bei Glyphosat werden regelmässig Untersuchungen inkl Abbauprodukte und Metaboliten durchgeführt und diskutiert. Das ist gut so.
Hier mal Infos zu „natürlichen Wirkstoffen“ die mit breiter Wirkung gegen Insekten ausgelobt werden und glaubt man diversen Protagonisten bedenkenlos ja man hat den Eindruck sogar förderlich für die Umgebung sind. Diese „natürlichen Stoffe“ kommen ja gar nicht in unseren Breiten vor sondern werden importiert chemisch aufbereitet und dann bei uns auch breitflächig ausgebracht.
Auszüge aus Bericht UBA:
Alle Bestandteile von Neem, für die Abbaugeschwindigkeiten bekannt sind, werden im Boden bei Temperaturen um 20 °C rasch mit einer Halbwertszeit von 3-7 d abgebaut (Azadirachtin A: 3 d), wobei bisher keine Angaben zu Metaboliten, Mineralisation und gebundenen Rückständen verfügbar sind. Neem bzw. dessen Hauptbestandteil Azadirachtin A adsorbiert nur schwach an Bodenpartikel (KOC = 30 l/kg). Gleichzeitig besitzt Azadirachtin A eine hohe Wasserlöslichkeit (2.9 g/l) und es ist mit einer hohen Mobilität im Boden zu rechnen. Auch in Säulenversickerungsstudien wurden erhebliche Konzentrationen an Azadirachtin A im Eluat gefunden (42 – 90 %).
Durch rasche Verlagerung in das Sediment wird ein Teil der Pyrethrine dem weiteren Abbau offenbar zunächst entzogen. Die Halbwertszeit der Pyrethrinpräparate im Wasser/Sedimentsystem lässt sich nicht ohne weiteres voraussagen, da es sich um Kombinationspräparate handelt und Piperonylbutoxid mit 60 d eine deutlich längere Halbwertszeit aufweist als die Pyrethrine selbst.
Interessant oder hätten sie sich dies vorstellen können? Ja und Lebensmittel die mit diesen „natürlichen Produkten“ behandelt werden sind doch wohl nicht 100% Rückstandsfrei oder?
Glyphosat ist offensichtlich auch ein „Naturprodukt“ und es wird im Gegensatz zu anderen sogar lokal produziert.
https://orgprints.org/id/eprint/1997/1/michalski-b-2001-neem-pyretrin-naturhaushalt.pdf#:~:text=Alle%20Bestandteile%20von%20Neem%2C%20f%C3%BCr,und%20gebundenen%20R%C3%BCckst%C3%A4nden%20verf%C3%BCgbar%20sind.
Einmal Herbizid, immer Herbizid.
Und: „Ein Herbizid hat einfach gefährlich zu sein“ (Udo Pollmer)
Von den Medien beschwiegen wird auch der Diskussions- bzw. Risikoaufklärungsbedarf bei den als „bio“ verorteten Pflanzenschutzmitteln (siehe Bacillus thuringiensis, https://www.deutschlandfunkkultur.de/glyphosat-vergleichsweise-harmlos-100.html). Entsprechende Stimmen werden gerne zum Schweigen gebracht.
Das ist ja mal eine wirklich gute Nachricht für die konventionelle Landwirtschaft.
Wenn BAYER wie angekündigt Konkurs macht und die Produktion von Roundup einstellt,
haben die Bauern einen guten Ersatz, sie fahren zur Kläranlage und Spritzen das
geklärte Abwasser auf ihre Felder und Wiesen.
http://www.topagrar.com/acker/news/glyphosat-streit-bayer-schliesst-konkurs-fur-monsanto-nicht-mehr-aus-a-20014497.html
Dieser Beitrag disqualifiziert sich selbst. Bei uns im Gemüsebau ist die Ausbringung von Klärschlamm streng verbozen. Warum wohl?
Im Obstbau durch die Anforderungen des LEH (und eigene Ansprüche) ebenfalls
Im Obstbau ist die Aufbringung von Klärschlamm verboten.
Unser ehemaliger Bürgermeister wollte mal den Klärschlamm im Weinbau unterbringen, kein Winzer wollte ihn. Er wird verbrannt.
Bitte genau lesen !
Ich habe nicht vom Klärschlamm geschrieben, sondern vom geklärten Abwasser.
Das Glyphosat ist nicht im Klärschlamm, sondern im geklärten Abwasser,
das in die Flüsse geleitet wird, vorhanden.
Dann stammt es v8n den Haushalten und nicht vom Acker.
Aber doch nicht wegen dem Glyphost, das hat andere Gründe. Bitte Ehrlich bleiben.
Hast Du deinen Link auch gelesen? Wenn nicht, solltest Du das nachholen.
es geht in dem topagrar Beitrag um Bayer die überlegen ob man Monsanto in die Insolvenz führen soll.
Für Glyphosat und die Landwirte ändert sich nichts sie kaufen dann halt wie heute auch schon ein Glyphosat Produkt eines anderen Herstellers. Genug Produzenten gibt es z.B in Asien die den Markt in D und Europa schon sehr lange beliefern.
Also kein Sorge sie müßen nicht zur Kläranlage fahren sondern können weiterhin Glyphosat Produkte definierter Herkunft einsetzen.
Lieber Willi
Bei unserer Molkerei ist es schon seit gefühlt 30 bis 40 Jahren verboten Klärschlamm auf Flächen auszubringen. Nun bestätigen sich mit immer genaueren Messmethoden diese Befürchtungen.
Entscheiden finde ich bei Pflanzenschutz, wie die Produkte wirken und wie sie sich abbauen. Auch Cocktails sollten in die Prüfungen mit einbezogen werden. Mich würde es mal interessieren in wie weit es Untersuchung gibt, wie sich Herbizide, Total Herbizide, auf das direkte Bodenleben auswirken und was tatsächlich über die Drainagen abfließt, im Vergleich zu mechanischer ständiger Bodenbewegung. Insektizide setzen wir bewusst nicht ein. Wir haben auch keine Sonderkulturen. Dieses Jahr verzichten wir auch auf Fungizideinsatz.
Diese Untersuchungen sind sicherlich Bestandteil des Zulassungsverfahren.
Die Ausbringung von Klärschlamm und Abwässer mit menschlichen Fäkalien sind auf Grünland- u. Ackerfutterflächen verboten. Der Grund ist die Übertragung von Trichinen über das Rind – Zwischenwirt- im Muskelfleisch auf den Menschen. (Fadenwürmer).
https://de.wikipedia.org/wiki/Trichinen.
Ja,
dieser Berichterstattung wird die Einstelling dieser „Umweltschützer“ nicht ändern, denn die brauchen ja die Landwirtschaft als
schwarzes Schaf,
diese alten Petzer!
echt Kindergartenniveau.
Wollen wir uns davon leiten lassen?
Es wurde doch schon im Anfang der Glyphosat Diskussion gewusst, dass das auch in Mulch und Bier nachweisbar ist.
Da wurde auch darüber nachgedacht, ob es nicht von Reinigungsmittel stammt, mit denen man in der Molkerei und Brauerei die Rohre, wo Milch oder Bier durchfliesen stammt.
Und zwar nur, wenn da nicht ordentlich nach dem Spülgang mit Reinigungsmittel nachgespült hat.
Also doch im Waschpulver.
@Bauer Willi: Dieser Beitrag taucht beim direkten Aufrufen der Seite bauerwilli.com gar nicht auf, lediglich über das E-Mail-Abo hat man Zugriff darauf. Geht es anderen auch so oder ist das ein technisches Problem auf meiner Seite?
Habe ich auch bemerkt. Ich versuche es noch einmal.
(Es war mein Fehler. Ich habe ein Häkchen falsch gesetzt…)
Man könnte ja nicht nur Pflanzen, sondern auch Menschen genotypisch so hinkriegen, dass sie Glyphosat-resistent werden. Die modRNA-Technik dazu lässt sich ja heutzutage am Computer entwerfen. Nachteil: höhere Krankenkassenbeiträge und mehr Rentenzahlungen, Eingriffe in die körperliche Unversehrheit, Grundrechtseinschränkungen. Vorteil: Phänotyp zwischen Gates und Lauterbach.
@Ex-Baumschuler
Kennen Sie einen Menschen, der nachweislich durch Glyphosat krank geworden wäre? Und kommen Sie mir jetzt nicht mit amerikanischen Juristen…
Das ist nicht möglich, die haben vorzeitig das Zeitliche gesegnet. Schuld hatte das Backpulver und das Speisesalz, die beiden sind toxischer, als Glyphosat. 🙁