Monate: Januar 2018

Verbinden statt trennen…

Sonntag Abend. Bin wieder zuhause angekommen. Jetzt muss ich erst mal durchschnaufen. Ich habe mir eben einige Reaktionen auf meinen Auftritt am Brandenburger Tor angesehen. Heute werde ich dazu aber nichts mehr sagen. Nur soviel: Ja, auf dieser Demo wurde einiges gesagt und auf Transparenten gezeigt, was mich erschreckt hat und was mir auch ein wenig Angst macht, weil die Töne zum Teil recht schrill, laut und auch unqualifiziert waren. Bei so vielen unterschiedlichen Gruppen kommt so was vor. Ich habe Ralf Pauelsen aus Orbroich wieder getroffen, der es genauso empfunden hat. Sein Kollege hat meine Worte mit meiner Kamera aufgenommen (dafür vielen Dank). Wir bringen das Video unten ohne Kommentar noch einmal. Wie man vielleicht hören kann, war es mucksmäuschenstill. Die Leute haben also zugehört. Vom Brandenburger Tor bin ich zur Heinrich -Böll-Stiftung gegangen, wo etwa 250 Demonstranten meinem Dialog mit einem Bio-Bauern  ebenso aufmerksam zugehört haben. Auch das schwierige Thema “Glyphosat” kam zur Sprache und ich habe meine Erläuterungen dazu geben können. Und obwohl ich mich klar dazu bekannt habe und meinen Wunsch geäußert habe, dieses …

Faire Kommunikation

Hallo, hier ist der Alois. ich habe eben mit Willi telefoniert. Er ist gerade in Berlin losgefahren und hat jetzt noch 6 Stunden Autofahrt vor sich. Zuvor hatte er am Vormittag noch einen Termin, wo es um Tierwohl und Tierschutz ging. Details dazu kommen später. Insgesamt ist alles sehr positiv verlaufen. Gestern Nachmittag war Willi zu einer Diskussion mit einem Bio-Bauer bei der Heinrich-Böll Stiftung geladen. Auch dort wurde die Notwendigkeit eines ernsthaften übergreifenden Dialogs zur Landwirtschaft hervorgehoben – und auch praktiziert. Das ist ein guter Anfang. So eine faire Kommunikation müssen wir fortführen. Wir sind beide überzeugt, dass die oftmals verwendeten Stilmittel der Skandalisierung von Problemen uns nicht zu Lösungen führen, sondern nur zu weiterer Spaltung und Konfrontation. Darüber müssen wir reden. Damit werden wir uns in nächster Zeit im Blog noch intensiv beschäftigen. Unsere Leser bitten wir schon mal darüber nachzudenken, wie wir das angehen könnten? Euer Alois  

“Wenn er es überleben tut…

…dann wird er nachher interviewt!” hat der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich mal gedichtet. 😉 Also, ich habe es überlebt, danach hat mich agrarheute dann tatsächlich noch interviewt.:-) Meine Botschaft ist klar: Aufeinander zugehen, miteinander reden, gegenseitiges Verständnis aufbauen und dann miteinander Lösungen suchen. Vielleicht war das heute ein guter Schritt, damit die “gegenseitigen Blöcke” sich einander annähern. Bauer Willi – der konventionelle Landwirt, der unkonventionelle Wege fordert. Wir haben ihn gefragt, wie er auf die große Bühne von Wir haben es satt gekommen ist. Gepostet von agrarheute am Samstag, 20. Januar 2018

Dialog-Gespräch am Brandenburger Tor

Danke an Agrarheute.com für die Aufzeichnung meiner Rede, oder besser gesagt, meines Dialog-Gespräches am Brandenburger Tor. Ich bin doch recht positiv überrascht, wie gut ich als konventioneller Bauer von den Menschen hier aufgenommen worden bin. Aber schaut selbst rein in das Video. So ab Minute 10 wird es interessant. 🙂 Live von der #wirhabenessatt Kundgebung Gepostet von agrarheute am Samstag, 20. Januar 2018

Ich habe es satt…

Ich bin heute um 13:30 Uhr am Brandenburger Tor. Ich bin aber nicht bei der Demo, sondern nur bei der Abschlusskundgebung von “Wir haben es satt”,  einem Bündnis von Agrarkritikern. Es gab im Vorfeld einige Aufregung, das ich dort hin gehe.  Ich will aber das Gespräch mit unseren Kritikern suchen. Wie die Reaktion ist, werden wir sehen. Ich  hab ja nichts zu verlieren. Nur zu gewinnen und wenn es an Erfahrung ist 🙂 Meine Stichworte für das Gespräch könnt ihr hier nachlesen: Woher kommt der Frust? Nicht so sehr von den Preisen, wie man vielleicht erwarten würde. Das auch, aber damit haben wir gelernt umzugehen. Was ich bei meinen Vorträgen (vor mittlerweile über 15.000 Bauern) immer wieder höre, kommt der meiste Frust durch die fast tägliche Kritik und die Forderungen, die an die Bauern gestellt werden. Es sind halt unheimlich viele, die die stellen. Das sind nicht nur Greenpeace, Foodwatch, BUND, NABU, WWF, die Kirchen. Noch bedeutender sind die Forderungen von Aldi, Lidl, Edeka und Rewe. Diese Kritik kommt immer schneller und immer lauter – und immer undifferenzierter und pauschaler. Und …

Auf der grünen Woche…

Gestern war ein anstrengender Tag auf der grünen Woche. Aber auch sehr ereignisreich. Ich traf allerlei Leute und führte viele Gespräche. Am Nachmittag stand ich dann auf der Bühne beim Erlebnisbauernhof und plauderte mit der netten Moderatorin. Anschließend gab es eine Lesung aus meinem Buch SAUEREI. Und ich signierte sogar einige Bücher. Am Abend ging es dann in die Saarländische Landesvertretung zu einer erquickenden Diskussion. Und heute Nachmittag bin ich ab 13:30 am Brandenburger Tor. Drückt mir bitte die Daumen, damit ich die richtigen Worte finde… 😉 Euer Bauer Willi      

Digitalisierung 4.0 – der selbstkontrollierende Agrarsheriff der Zukunft:

Diesen Text hat Mirjam im Jahre 2004 in einem Anfall von Zynismus geschrieben. Mir persönlich gefällt Punkt 10 am besten. Selbstkontrolle leicht gemacht das Head-Set zur Dauerkommunikation und ständigen Erreichbarkeit – es könnte ja grad ein EU-Kontrolleur unangekündigt den Hof mit seinem gechipten Auto befahren, sofort wird der Betriebsinhaber vom Hoftorscanner benachrichtigt. linke Hand: Smartphone mit GPS-Anschluss zur lückenlosen Dokumentation der Ackerwirtschaft kombiniert mit der Arbeitszeiterfassung, direkt in den AfL-PC und KTBL und der EU-Kontrolle der Förderungsabteilung. rechte Hand: der Iso-Scanner zur sofortigen Erkennung von Tierbewegungen, gekoppelt mit einem Ohrthermometer, wiederum vernetzt mit dem Bestandstierarztes und dem Schlachthof um den Hals: die Bestandsbuchkladde nach dem (Tam-)TamNog, leider noch schriftlich (der Stift dazu ist ergonomisch zwischen die Zähne geklemmt) linker Oberschenkel: das Small-Fax-Gerät für die sofortige Übermittlung der Bestandbucheinträge an das Gesundheitsmanagementkontrollsystems des Amtsveterinärs rechte Hosentasche: Der Geldbeutel mit (über das Smartphone) vernetzter EC-Karte, wo direkt die Bußgelder siehe Punkt 2, 3, 4 und 5 abgebucht werden linke Hosentasche: Kreditkarten für das Bezahlen von Rechtsanwälten, Baugenehmigungen, Immissionsschutzgutachten und Nachbaugebühren . Rücken: der Rucksack mit den wichtigsten Gesetzestexten …

Sturm auf dem Weg nach Berlin

Wollte eigentlich um 11 Uhr ab Köln nach Berlin starten. Daraus wird nichts, weil der Zugverkehr wegen des Orkantiefs komplett eingestellt ist. Bin jetzt wieder zuhause (mit dem Taxi) und habe um 12 Uhr dieses kleine Video aufgenommen. Mal sehen wann wieder Züge fahren… Sturm auf dem Weg nach Berlin Sturm auf dem Weg nach Berlin: Wollte eigentlich um 11 Uhr ab Köln nach Berlin starten. Daraus wird nichts, weil der Zugverkehr wegen des Orkantiefs komplett eingestellt ist. Bin jetzt wieder zuhause (mit dem Taxi) und habe um 12 Uhr dieses kleine Video aufgenommen. Mal sehen wann wieder Züge fahren… Gepostet von Bauer Willi am Donnerstag, 18. Januar 2018

Wir können alles…

…und wenn´s sein muss auch Hochdeutsch. Wir Bauern können sogar vieles gleichzeitig: Lebensmittel und Futtermittel und Energie und (Vertrags-)Naturschutz und… und…und.  Es muss aber auch bezahlt werden. Was ist euch das Wichtigste? Worauf wollt ihr verzichten? Bin heute unterwegs nach Berlin, werde also nicht viel mitdiskutieren können. Euer Bauer Willi

Gummistiefel statt Tastatur…

Nehmen wir einmal an, wir Bauern würden alle Forderungen der Gesellschaft, der NGO, der Kirchen, des LEH und was weiß ich sonst noch, erfüllen. Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Richtig viel Platz für die Tiere, alle mit Auslauf. Und Zweinutzungsrassen, die neben Fleisch auch noch Milch und Eier liefern. Wir würden auf mineralische Düngung verzichten und keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Unkraut kann man ja mechanisch oder von Hand entfernen. Befall mit Pilzen und Insekten muss man in Kauf nehmen, das hilft auch der Artenvielfalt. Die Fruchtfolge wird erweitert, neben Getreide, Raps, Rüben, Kartoffeln und Mais werden jetzt auch Leguminosen für den Stickstoff angebaut. Hört sich gut an. Und das geht auch. Allerdings nur, wenn zwei Dinge dazu kommen. Erstens muss ich für die so erzeugten Produkte mehr Geld bekommen, weil ich mehr Arbeit und weniger Ertrag habe, zweitens brauche ich Leute, die mir bei der Arbeit helfen. Alleine schaffe ich das nicht mehr. Zum höheren Preis: Nehmen wir einfach mal an, der Preis für alle Lebensmittel verdoppelt sich. Nehmt einfach mal euren letzten Einkaufszettel und multipliziert …