Bauer Willi
Kommentare 17

Wir können alles…

…und wenn´s sein muss auch Hochdeutsch.

Wir Bauern können sogar vieles gleichzeitig: Lebensmittel und Futtermittel und Energie und (Vertrags-)Naturschutz und… und…und.  Es muss aber auch bezahlt werden.

Was ist euch das Wichtigste? Worauf wollt ihr verzichten?

Bin heute unterwegs nach Berlin, werde also nicht viel mitdiskutieren können.

Euer Bauer Willi

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17 Kommentare

  1. bauer chrischen sagt

    nochmal zum Thema Freizeit: ich kenne einige direkt vermarktende Berufskollegen, die sich zur „Verkaufsförderung“als Attraktion einen Streichelzoo aus Hühnern, Schafen, Hängebauchschweinen usw (Lamas sind mir nicht bekannt aber gute Idee ;-D) zugelegt haben. einige Spielplatzgeräte sind auch dabei. (fast schon Kirmes) und einige Kinder bleiben dort den ganzen Tag, obwohl die Mutter nur eine Kanne Milch kauft. wenn der Bauer da jetzt geld für nimmt ist das natürlich außerlandwirtschaftliches Gewerbe- aber : Er kann es! Wenn wir nur noch Blühsteifen anbauen sollen und Tiere nicht mehr „ausgebeutet“ werden sollen dann sind wir tatsächlich mehr Landschaftsgärtner und Zoowärter… wir werden sehen!

  2. Sabine sagt

    Ich hab mal einen Bericht über einen Farmer in UK gesehen, der hat seinen gesamten Betrieb „verwildern“ lassen. Das Immer-Mehr und Immer-Größer ging bei dem Familienbetrieb einfach nicht mehr. Aber jetzt zieht die gepflegte Wildnis große Herden Rotwild an und allerhand selten gewordene kleine und große Wildtiere. Der Betrieb verdient sein Geld mit Rind- und Schweinefleisch aus extensiver Haltung, da er es schafft trotz der TB-Problematik die Rinder zusammen mit den Wildtieren – wohl auch mit vielen Dachsen- zu halten. Allerdings verdient er wohl das meiste Geld mit Foto-Safaris, Camping-Gästen und anderen Besuchern. Auf der einen Seite ist die Landschaft einfach umwerfend, auf der anderen Seite finde ich es schon sehr bedenklich, dass man da eine Wildnis und Premium-Produkte für die zahlungskräftige Städter geschaffen hat, weil es sich einfach nicht mehr lohnt den Otto-Normalverbraucher zu versorgen. https://knepp.co.uk/

  3. bauerhans sagt

    offensichtlich können wir doch nicht alles!
    die wurstfabrik REINERT kündigt heute in der NW an,dass sie mit hilfe des schlachtkonzerns DANISH CROWN wurst von schweinen herstellen will,die gänzlich ohne antibiotika aufgezogen werden.
    wie das funktioniert,erschliesst sich mir nicht,da ich gerade eine influenza-erkrankung bei schweinen von 100 bis 120kg gewicht hinter mir habe,von denen ich nur 10% gegen brüllhusten behandeln musste.

    • Aufklärer sagt

      Also als kreativer Szenebeobachter würde ich sagen, man nehme seine Ställe, ziehe diese konventionell auf und sobald kranke Tiere da sind, nimmt man die raus, die anderen bleiben da.

      Ganz am Ende bleiben in einem „Gesundstall“ nur die übrig, die nie behandelt werden mussten, der Rest mit Karenzzeit bleibt ganz normale Ware, die wirklich gesund durchgekommenen Tiere dürfen dann ein tolles Siegel mit doppeltem Preis bekommen.

      Kombiniert mit besonders viel Hygiene, besonders professioneller Betreuung, besonders umsichtiger Klimatisierung kann man das vielleicht machen, oder?

      Vielleicht erwartet ein Global Player wie Danish Crown auch einfach nur das seine Lieferanten zwischen nie antibiotika behandelt und normal unterscheiden? Dann könnte DC antibiotikafreie Tiere liefern.

      Alternative bleibt noch das man spezielle Definitionen erfindet, besonders lange Karenzzeiten einhält und am Ende kommt ein Tier Antibiotikafrei aus der Mastzucht – während Antibiotika als Medikament ggf. durch andere ersetzt werden mag oder gar nicht mitgezählt wird, weil die Definition antibiotikafreie Mast nur auf Mastmittel-Antibiotika abzielt. Wäre eine klasse Verbrauchertäuschung … aber wenn der unbedingt meint irrationale tierschutzfeindliche Produkte zu wollen … 😀

  4. bauer chrischen sagt

    @ Paulus Freizeit verstehe ich jetzt so, dass Landwirte z.B. Ferienwohnung, Gastronomie, Streichelzoo und ähnliches als Freizeitgestaltung für den (gestressten) Verbraucher anbieten. und damit müssen sie ja auch was verdienen, also ja dafür auch bezahlen! Preise bilden sich hier wohl noch durch Angebot und Nachfrage…

    • Paulus sagt

      Was haben Ferienwohnungen, Gastronomie und dergleichen mit LW zu tun? Ich betrachte das als Gewerbe außerhalb der LW. Sogenannte Streichelzoos mit Lamas und ähnlichem Getier sind ja gut und schön und haben für ein gewisses Klientel eine gewisse Anziehungskraft. Überspitzt gesagt könnte man auch sagen Bauern können sogar Kirmes.
      Na denn …

      • Inga sagt

        Ich denie da an die Alpenregionen, wo aus einem Bauernhaus ein Gasthaus und dann Horel wirt,

        Ich denke auch an die vielen Bauern im Land, die Ferienzimmer mit Frühstück anbieten.

        Im Sauerland, Uppland Waldeck, Winterberg ist das schon seit den Anfang der 60iger so,
        Die haben gerechnet
        1 Ferien Bett bringt so viel ein, wie ein Kuh pro Jahr!

        Da haben schon die Kleinbauern in der Zeit Kühe abgeschafft, wenn sie Zimmer für Feriengäste hatten.

        Da durften die Stadtkinder dann mit den Kälbchen, Ferkelchen u. Katzen spielen und Pferde waren da auch noch mehr auf dem Hof. Hühner mit Gockelhahn auch.

        Es wurden für die Ferienkinder dann Ponys angeschafft, je nachdem…

        Und das hat nichts mit Bauernhof zu tun?

        • Paulus sagt

          Hallo Inga, ich bin nun zufällig gebürtiger Sauerländer. Das von dir geschilderte traf vor ca. 45 Jahren mal bedingt zu. Mit Bauernhof und LW hat der Tourismus im Sauerland nicht mehr das Entfernteste zu tun. Die Schilder der ehemals bäuerlichen Pensionen mit „Fremdenzimmer mit fließend kalt und Warmwasser“ sind Geschichten von vorgestern.
          Wenn ich mal in mein ehem. Heimatdorf muss, bin ich gezwungen im ehem. Gasthof, heute Hotel zur Post zu übernachten. Das wird von einem Holländer betrieben.

          • Inga sagt

            Ja, das glaube ich,

            das ist der Rationalisierung und Spezialisierung zu verdanken, wie bei andere Zweigen der LW auch!.

      • Inga sagt

        Klar,früher die Dorfkirmessen auf dem Saal,

        die Leute hatten Land- und Gastwirtschaft und die Kirmes wurden auf dem Saal veranstaltet. Heute könnte er sich ja als Berufszweig ein Karussell leisten, oder eher den Festwirt im Zelt machen.

  5. Paulus sagt

    Die Aussage Landwirte können auch Freizeit war vielleicht etwas unüberlegt, lieber „Ackerbauer“ Willi. Soll ich als armer Verbraucher dafür jetzt auch noch was bezahlen?
    So eine Winterüberbrückungshilfe käme mir da in den Sinn. Die Bemessungsgrundlage überlassen wir den Koryphäen in Brüssel. Man darf hier ja mal etwas sticheln, oder? 🙂

  6. Aufklärer sagt

    Tjaha, die Wahl der Qual! Für welches Produkt und welche Dienstleistung werde ich morgen noch bezahlt werden?

    Also große Unternehmen haben dafür Marketing – Marktforschung und Co. mitsamt Trendüberwachung.

    Machen das eure Verbände etwa nicht mit euch gemeinsam?

    Es gibt aber bestimmt spezialisierte Unternehmensberater für landwirtschaftliche Betriebe!??

    __
    Kleiner Witz am Rande:

    Glück im Unglück: Der Landwirt hat wenigstens die Cashcows im Stall!!!

    *gacker

  7. bauerhans sagt

    als stadtrandbauer behaupte ich: bauland sehr gern!
    damit wurde hier schon mancher betrieb gerettet oder vergrössert.
    was ich nicht verstehe,dass baulandverkäufe dazu genutzt werden,um mehr arbeit zu generieren.

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