169 Kommentare

  1. AdT sagt

    Auszug aus Hirt/Maisack/Moritz, Tierschutzgesetz, 3. Aufl., München 2016, Tierschutz-Schlachtverordnung Einführung, Randnummer 4:

    „Schwere Missstände in deutschen Schlachthöfen hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN am 15. 6. 2012 im Bundestag
    beschrieben (BT-Drucks. 17/10021): Bei Schweinen, die noch mit handgeführten elektrischen Betäubungsanlagen (Elektrozangen) betäubt werden, gebe es Fehlbetäubungsraten von 10,9-12,5%. In automatischen Anlagen betrage die Fehlbetäubungsrate 3,3%. Die Fälle des Wiedererwachens während der Entblutung müssten bei reversiblen Betäubungsverfahren auf 0,4-2,5% veranschlagt werden. Bei den CO2-Betäubungsanlagen könne, wenn jeweils mehrere Schweine zugleich aus den Betäubungsgondeln ausgeworfen würden, das vorgeschriebene 20-sec-Intervall nicht eingehalten werden, so dass Ausnahmegenehmigungen benötigt würden. Bei der Rinderschlachtung werde in der Fachliteratur von 4-9% Fehlbetäubungen ausgegangen. Als Möglichkeiten zur Vermeidung von Fehlbetäubungen und Fällen des Wiedererwachens werden benannt: die CO2-Betäubung mit anschließender elektrischer Induktion von Herzkammerflimmern; die Gasbetäubung unter Verwendung von Argon, die im Gegensatz zu CO2 keine Atemnot und keine aversiven Reaktionen erzeuge; die Gasbetäubung mit >90% Helium, bei der es weder zu Aversionen noch zu Schlachtkörper- und Fleischqualitätsmängeln komme.“

  2. Sabine sagt

    Also erstmal, mein Arbeitsplatz wird gemonitort, Bild, Ton und meine Computeraktivitäten, der ganze Kram kann mir jederzeit vor die Füße geworfen werden. Finde ich das schlimm? Nein. Hat aber auch was mit der Unternehmenskultur zu tun. Da mag ich in einem privilegierten Umfeld arbeiten.
    Ich denke, jeder der sich Mühe mit seiner Arbeit, seinem Produkt oder seiner Dienstleistung gibt, ist zu recht beleidigt, wenn jemand am Ende darauf einen Scheiß gibt und es versaut. Wenn ich Landwirt wäre, würden mich solche Bilder mehr als nur ankotzen. Das sowas eigentlich das Vet-Amt verhindern sollte, ist wohl richtig, doch…. äh, wir haben glaube ich genau 3 Amts-Vets auf … wieviele Einwohner…. so ca. 600.000. Die sollen also alles kontrollieren … den gesamten Tierhandel, Transport, Schlachtung, Haltung, privat und kommerziell. Super Plan.
    Sollte ich jemals den Auftrag bekommen eine Behörde scheitern zu lassen, würde ich so ziemlich genau so eine Personalausstattung für so einen Arbeitsumfang wählen.

  3. Friedrich sagt

    Ich habe mir diese schlimmen Bilder noch einmal angesehen. Wer läßt sich schon filmen mit solchen Taten ? Kann es sein , daß die Bilder absichtlich so gestellt sind ? Die Kamera war ja immer beweglich bei den Taten . Der Tierquäler hat die doch gesehen. Wer ist schon so doof ??

    • AdT sagt

      Vielleicht einfach mal den verlinkten Artikel lesen und gesunden Menschenverstand einschalten. Die Behörden haben dem Schlachthof die Betriebserlaubnis entzogen. Da wurde vorher also gründlich ausermittelt. Der Schlachthof konnte zur Verteidigung alles vorbringen.

      Es gibt nun mal Menschen, die neigen zum Sadismus gegenüber wehrlosen Tieren und Menschen, s. auch Krankenhäuser, Altenheime, Kitas, Haftanstalten. Aufschlussreich: das Stanford Prison Experiment.

      Vielleicht sind es solche Situationen, in denen man meint: Sich gegen verbreitetes Leiden zu stellen bringt eh nichts, also identifiziere ich mit dem Leiden, so dass dieses auf mich normal wirkt, wenn ich selbst das Leiden mitverursache. Von der Ohnmacht zur Macht also. Daher gibt es auch Gewaltexzesse im Krieg.

      Vielleicht braucht es ein realistisches, d.h. zugleich hoffnungsvolles und kritisches Menschenbild, um daraus Maßnahmen abzuleiten, auch um Menschen zu schützen: 1. Risikobereiche der Dehumanisierung identifizieren (s.o.), 2. Vorkehrungen dagegen überlegen und umsetzen. Dies kann Videoüberwachung sein. Es wird aber effektivere Möglichkeiten geben, mit denen starke Aggressionen oder sexuelle Gefühle erkannt werden. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Auch hier sollte es keine Denkverbote geben. Nicht immer muss damit die Freiheit unbeteiligter Menschen eingeschränkt werden. Wer meidet ernsthaft einen kameraüberwachten Bereich, weil er meint, sein Nachbar bei der Polizei könnte ihn da sehen, wie er mit Freunden aus der Bar kommt?

    • Sabine sagt

      Naja, wer ist schon so doof und stellt ein Video von seinen Straftaten auf Facebook? Also… da gibt es schon einige…. nicht nur der Typ, dessen Mordvideo für heiße Diskussionen sorgt.

  4. Landwirtschaftsmeister Hans Nauert sagt

    So langsam werden wir in Deutschland immer mehr überwacht, kontroliert, mit Dokumentations und Aufzeichnungspflichten bestraft, die uns über Gebühr belasten. Ich denke das die Politiker, den Forterungen von Tierschützer, Umweltschützern und Verbraucherschützer zu viel nachgeben.

  5. Zuckerkranker sagt

    Herr Bohrer, es gibt bei Tönnies schon Kameras. Zum Nachzaehlen der Lieferungen. Wasquatschen Sie von Gesetzen???

    Bauer Willi hat gegen Honorar einen Vortrag bei der Westfleisch gehalten. Das erklärt hier einiges

    • Stadtmensch sagt

      „Bauer Willi hat gegen Honorar einen Vortrag bei der Westfleisch gehalten.“

      Naja, es kommt natürlich drauf an, was er den geladenen Gästen (Verbandvertretern, Lobbyisten und sonstigen Systemstützen) erzählt hat. Vielleicht hat er ihnen eine neue „Transparenzoffensive“ empfohlen oder „emotionale Botschaften“, um den Verbraucher bei seiner „Doppelmoral“ zu packen. Die Gastgeber wird er wohl kaum gemahnt haben, ihre Profite statt in Wachstum in Tierwohl und Nachhaltigkeit zu investieren. Darauf geben die keinen Cent. Das wäre gegen deren Geschäftsmodell.

    • Schmeckt gut sagt

      Was soll das jetzt werden? Neidisch. Oder fehlen die Argumente? Personen so anzugreifen geht garnicht, ohne Kenntnis des Vortrags. Die Bilder gehen natürlich ebenfalls garniert. Willi ist aber Ackerbauer.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Ja, Willi hat bei Westfleisch einen Vortrag gehalten.
      Willi sagt dort seine Meinung, wie hier auch.
      Ja, wir verlangen für Vorträge Honorar.
      Mit dem Geld finanzieren wir diesen Blog.
      Damit Ihr hier so frei diskutieren und Eure Meinung sagen könnt.
      Damit Verbraucher und Landwirte sich austauschen.
      Damit wir uns näher kommen und vielleicht der eine oder andere sogar Lösungen findet.
      Was ist denn daran bitte so verwerflich.
      Alois

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Willi‘ Vortragsthemen sind:
        – Das Bild der Landwirte in der Öffentlichkeit
        – Das Dilemma der Essensmacher

        Meine Vortragsthemen sind:
        – Bauer sucht faire Partner
        – Image der Landwirtschaft
        – Best Practice Social Media zur Öffentlichkeitsarbeit
        – Landwirtschaft – Die Herausforderungen der Verbraucherwünsche

        Gemeinsamer Nenner unserer Vorträge ist die Motivierung der Landwirte die Herausforderungen anzunehmen indem sie kritisch hinschauen. Kritik aufnehmen anstatt zu verteidigen und ihre Zukunft mit Eigenintiative in die Hand zu nehmen.
        Wir reden dabei nicht nach den Vorgaben der Auftraggeber. Ganz im Gegenteil, sehr oft ist es gewünscht konstruktive Kritik zu bringen um die Leute aufzurütteln.

        Alois

    • Ich seh das so sagt

      @Zuckerkranker oder @Andreas Müller
      Es gibt ohnehin schon zu viele bäuerliche Erzeugnisse, die nix kosten.

      Ich weiß nicht in welcher Branche sie arbeiten, aber ich nehme an, daß sie für ihre Produkte oder Dienstleistungen auch Geld nehmen und keine Kauri-Muscheln.

      Wenn sie mehr oder überhaupt was für die Seite hier spenden würden (https://www.bauerwilli.com/?s=Spende), könnte er sich vielleicht viele Vorträge oder Diskussionen ersparen (https://www.bauerwilli.com/unzufrieden/).

      Aber manchen ist sogar geschenkt noch zu teuer. Dafür möchten die aber vorschreiben, mit wem er reden darf und mit wem nicht, wo er Vorträge halten darf und wo nicht, welche Themen er zur Diskussion stellen darf und welche nicht ……..

      • Andreas Müller sagt

        Welche kostenfreien Erzeugnisse sollen das sein? Bauer Willi kann hier seine neoliberale Meinung unter die Leute bringen. Ist das nicht Lohn genug?

      • rebecca sagt

        Welche vielen bäuerlichen Erzeugnisse kosten denn nix?

        Außerdem, abgesehen vom Zeitaufwand die Kosten für so einen Blog überschaubar. Die Software ist Open Source und damit kostenlos, und das Hosting gibts für fünf bis zehn Euro im Monat.

        • Zuckerkranker sagt

          @rebecca
          Das würde mich auch interessieren wo die Kosten sind?

          Es ist wohl umgekehrt. Die bloggerei verhelfen den beiden zu den Honoraren. Und ohne die wertvollen kritischen Beiträge einer rdecca und anderer, wäre der blog längst tot.

          • Schmeckt gut sagt

            Na sowas, ich gönn es den beiden. Ein kleiner Ausgleich für den Stress mit den unter Lobbyistenverfolgung leidenden Mitmenschen. Was ist eigentlich mit den wirtschafts-/industrie-/landwirtschaftskritischen NGOs? Sind das auch Lobbygruppen, Lobbyisten, die für ihr zu kritisierendes Klientel Meinungsbildung betreiben? Zum Schaden der Volkswirtschaft? Fände ich auch ein äußerst spannendes Thema 😉 . Na, da wird aber was los sein im Blog.

        • AdT sagt

          Wenn Sie Richter wären, würden Sie Leute unschuldig einbuchten, weil Sie das Problem einiger Menschen haben, etwas zu „sehen“, was überhaupt nicht da ist, was objektive Anhaltspunkte nicht hergeben (wie z.B. im Fall Amanda Knox oder Gustl Mollath). Als Anwalt hätten Sie auch Ihre Vorurteile und würden sich keine Mühe geben. Solch eine Verwechslung der eigenen Kopfgeburten mit der Realität kotzt mich an.

          • Bauer Willi sagt

            Danke, AdT. Macht aber wahrscheinlich wenig Sinn, wenn Leute nur darauf aus sind, andere persönlich zu diffamieren. Wir werden trotzdem unseren Weg weitergehen und den Dialog mit wirklich kritischen Stimmen suchen. Auch wenn sie Veganer sind 🙂
            Bauer Willi

            • Zuckerkranker sagt

              Schade, dass Sie Ihren Weg weiter gehen zum Schaden aller.
              Natürlich sind Sie Opfer und Kritiker Boese.

          • Andreas Müller sagt

            Anwalt der Tiere nannten Sie sich ehemals… ich bin ich und weder Richter noch Anwalt… und stehe hier und habe meine Meinung. Kameras auf Schlachthöfen machen Sinn. Das ist meine Meinung… was ist Ihre und wo führt der Weg mit Willi hin?

            • AdT sagt

              S. meinen Beitrag oben zu Friedrichs. Wo der Weg Willis hinführt, weiß ich nicht. Vielleicht ins Bett. Aber das ist reine Spekulation. In meinem Fall sogar eine Projektion. In diesem Sinne: Gute Nacht.

  6. Schweinebauer Piet sagt

    Nicht schön diese Videos und wir halten unsere Schweine so ordentlich.

  7. Zuckerkranker sagt

    Mal eine Frage an euch. Habt ihr euch das Video ganz ansehen können? Ich nicht und ich brauche Tage um die Bilder wieder los zu werden.

    Sollte man als Landwirte nicht mal in sich gehen statt wie hier ein Sau durchs Dorf zu jagen?

    Ich bin mit einer Backbox im Stall einverstanden, wenn wir es nicht anders in den Griff kriegen. Im Schlachthof sowieso.

      • Zuckerkranker sagt

        Ach, in Belgien haben Schweine kein Schmerz empfinden?

        So ein Hans muss umgehend kontrolliert werden nach seinen Kommentaren insgesamt.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Man wird keinen Landwirt finden, der diese Tierquälerei verteidigt, egal wo sie stattfinden. Ich denke mal, man kann keinem Lieferant der Schweine verantwortlich machen.

    • Zenzi sagt

      @Zuckerkranker „Mal eine Frage an euch. Habt ihr euch das Video ganz ansehen können? Ich nicht und ich brauche Tage um die Bilder wieder los zu werden.“
      Ging mir genauso. Obwohl AdT oben die Zusammenhänge von sadistischen Menschen zur Machtausübung erklärt hat, kann ich es einfach nicht nachvollziehen, wie Menschen zu solchen Taten fähig sein können. Aber wie gesagt, auf Kriegsschauplätzen gibt es auch diese Exzesse. Wie Ruanda in den 90ern.
      Ich glaube die Arbeit in Schlachthöfen am Band ist sehr hart. Oft auch mit „importierten “ Arbeitskräften unter Mindestlohn. (Wer sich wehrt fliegt raus) Menschen neigen ja sogar bei allgemeinen Alltagsunbequemlichkeiten zu überzogenen Verbalattacken gegenüber den Mitmenschen. Bei diesem Arbeitsstress in Schlachthöfen gehören mehr Überwachung, ad hoc. Kontrollen, technische Warnsignale und was es alles geben könnte. Zudem viel höhere Fleischpreise und weniger Fleischproduktion.

      • Zuckerkranker sagt

        Was mich schockiert ist die Tatsache, dass Bauer Willi wohl nicht so große Probleme mit dem Video hat, dass er sofort auf die „Freiheitsrechte“ (Ueberwachungsstaat) kommt. Das begreife ich nicht und er erwartet wohl noch viel Honorar aus der Fleischindustrie.

        Entscheidend bei der Videoüberwachung ist doch, wer Zugriff zu dem Material hat. Es muss ein Hilfsmittel für Behörden sein, mehr nicht. Bei jedem blöden Geldautomaten gibt es Kameras.

        Wenn ich als Mann sage, dass mir nach dem Viedeo die Traenen in den Augen standen, ist das glaube ich deutlich genug. Bin immer noch fassungslos und meine Einstellung zu ARIWA hat sich grundlegend geändert.

        Als Bauern Präsident würde ich denen für die Sache in Belgien einen Preis verleihen .

  8. Altbauer Jochen sagt

    Kameras helfen bei Fehlverhalten nur weiter wenn
    man sich anschließend bemüht die Ursachen und Gründe
    dafür festzustellen und Abhilfe zu schaffen.
    Bloßes Anprangern hilft nichts.
    Gegenseitiges anschwärzen zu wollen auch nicht.
    Das gilt für alle Bereiche unseres öffentlichen Lebens.

  9. Friedrich sagt

    Das sind grauenvolle Bilder. Nicht Videoaufnahmen sind nötig , sondern Veterinäre , die aufpassen , daß erstens keine Schweine mit halben Vorderbeinen gemästet und dann auch noch verladen werden. Der Schlachthofmitarbeiter dürfte keinen Stock , sondern ein Treibebrett haben, dann geht das Treiben der Tiere besser ohne Schläge. Mit dem Schwein im heißen Wasser fällt mir garnichts ein. Aber so ist das wenn die Tiere den Bauernhof verlassen haben , dann gehts hart her. Die ganze Fürsorge die man als Bauer den Tieren hat angedeien lassen wird hier mit Füßen getreten. Überall herscht knallharter Wettbewerb . So werden auch immer mehr Schlachtstellen geschlossen und die Transportzeiten steigen kräftig an. Wären hier nicht Mindestpreise und ein Verbot unter Einstandspreis im LEH ein Gebot der Stunde ?? Die Politik findet das ja anscheinend gut , denn die schaffen es ja noch nicht einmal, daß die Löhne in den Schlachtstellen nach Tarif bezahlt werden . So haben die Verbraucher schön Geld für Auto, Urlaub und Freizeit .

  10. rebecca sagt

    Im Blogartikel wird berichtet wie der Stand im europäischen Ausland ist. Interessant was Bauer Willi daraus macht. Zitat : „Nun kommen Überwachungskameras in Schlachthöfen… und dann bald in jedem Stall!
    Sind wir auf dem Weg zum Überwachungsstaat?“

    Sind das Fake News, oder Populismus, oder beides? Statt differenzierter Betrachtung dumpfe Stimmungsmache mit falschen Fakten.

    Dabei ist das ein interessantes Thema. Das es immer wieder extreme Misstände gibt ist unbestritten. Vor allem in Großbetrieben. Richtig angelegte Videoüberwachung könnte hier durchaus Besserung bewirken. Gleichzeitig wäre Stalleinbrüchen um Misstände aufzudecken die Grundlage entzogen.

    Sicher ist es nervig für die Betreffenden zu wissen, dass ihnen ständig jemand über die Schukter guckt. Aber es würde helfen Tierquäler und kranke Sadisten zu erkennen.
    Auch für Betriebsleiter und Inhaber wäre es eine Hilfe um zu sehen ob ihre Angestellten korrekt arbeiten.

    In Lagern und Warenausgängen , aber auch anderen sensiblen Bereichen ist heute Videoüberwachung an der Tagesordnung.
    Es gibt außerdem eine klare Rechtssprechung wozu die Videos verwendet werden dürfen, und welche Bereiche überwacht werden dürfen.

    Auch in der Lebensmittelindustrie gehört Videoüberwachung zum Standart. Besonders in nach IFS-Food zertifizierten Betrieben.

    Da sieht niemand einen Weg in den Überwachungsstaat. Im Gegenteil es ist im Interesse der Unternehmer und ihrer Kunden um Diebstähle, unsachgemäßen Umgang mit Ware oder Sabotage zu verhindern.

    Weshalb die Technik nicht genutzt werden soll um für ein bischen mehr Tierwohl zu sorgen bleibt wohl Bauer Willis Geheimnis.

    Es fordert keiner das Webcams installiert werden damit jeder gucken kann. Sondern die Videos sollen intern von Spezialisten ausgewertet werden die sie richtig interpredieren.

    Weshalb dann hier so propanadistisch der Weg in den Überwachunsgstaat verkündet wird ist zumindest mir schleierhaft.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Hallo Rebecca,

      den Überwachungsstaat haben wir doch längst. Nicht nur wegen den Videoüberwachungen. Also Computer-Spezialistin weisst Du sicher, wie unser Leben inzwischen „zum Schutz der Allgemeinheit“ überwacht wird. Aber im Bezug auf die Öffentlichkeit der Landwirtschaft geht es mit solchen Überwachungsvideos in neue Dimensionen. Manche Bauern hängen die Webcam freiwillig in den Stall. Aber vielleicht wird es bald zur Pflicht. Das könnte passieren, vor allem bei der Teilnahme an Tierwohlprogrammen. Ich möchte, dass wir darüber diskutieren. Auf uns Landwirte kommt da eine Verantwortung zu. Wir wollten doch im Bezug auf Imagepflege die öffentliche Aufmerksamkeit. Jetzt kriegen wir Aufmerkdamkeit, aber vielleicht mehr als uns lieb ist. Damit müssen wir umgehen lernen. Ich sehe diese Aufmerksamkeit nach wie vor positiv.
      Alois

      • rebecca sagt

        Hallo Alois,

        im Blogartikel steht nichts das eine Webcam im Stall Pflicht werden soll. Das wäre vermutlich auch schwierig weil es viel Erklärungsbedarf gibt damit es keine Missverständnisse gibt. Einige Landwirte die gut mit ihren Tieren umgehen und das per Webcam zeigen wollten haben damit ja einige schlechte Erfahrungen gemacht.

        Mit Überwachungsstaat hat das auch wenig zu tun. Logistikdienstleister, Produzenten, aber auch Handwerker installieren Videoüberwachung aus freien Stücken, weil sie ihr Geschäft damit schützen wollen. So würde ich es auch in der Landwirtschaft sehen. Das es hier eventuell zur Pflicht wird, liegt sicher an den Wertigkeiten. Wenn einer Waren klaut, oder damit Fußball spielt liegt das nicht unbedingt im öffentlichen Interesse. Beim Tierschutz isses bischen anders.

        Außerdem ist für die Glaubwürdigkeit von Tierwohlsiegeln eine für den Verbraucher einsehbare Vidodokumentation sicher sehr zuträglich. Den diversen Siegeln und Programmen glaubt doch kaum noch einer. Da nutzen auch neue Sigel und Initiativen wenig wenn nicht ihre Glaubwürdigkeit gestärkt wird. Hier wäre eine Chance dazu.
        Ein direkter Vergleich mit industrieller Produktion würde mit Sicherheit auch die Bereitschaft mehr für Tierwohl auszugeben steigern, weil hier die Unterschiede deutlich zu sehen sind.

        Insofern außer für Verbraucher und Landwirte die ihre Tiere ordentlich halten und behandeln ein Gewinn. Für Betreiber von Groß und Industriebetrieben vermutlich weniger, aber das wäre unterm Strich auch positiv wenn die Methoden und Verfahren wie die billigen Erzugnisse hergestellt werden offenliegen.

        Problematisch wären sicher Szenen die falsch und fehlinterprdiert werden. Hier hilft nur Aufklärung. Die ist sicher mühsam, aber der Eisnatz wird sich letztendlich lohnen.
        Das Problem mangelnder Transparenz und Anonymität der Produzenten für die Verbraucher, was oft genug beklagt wird wäre damit ein ganzes Stück kleiner.

      • rebecca sagt

        Erstaunt dich das ? Der „Milch ohne Gentechnik“ Artikel zeigt es doch deutlich. Das ein Vorruheständler und Nebenerwerbslandwirt mit Ackerfrüchten Stimmung gegen ein kleines Marketinghilfsmittel von dem Mittelständische und kleine Milcherzeuger profitieren macht um seine favorisierte Gentechnik zu propagieren sagt doch alles aus.

        Ich hab gestern einen Direktvermarkter der ebenfalls mit gentechnikfreier Milch wirbt gefragt wie er Bauer Willis Artikel zum Thema sieht. Er benutze das Wort was mit A beginnt und „och“ endet. Nicht ganz fein, aber für mich durchaus verständlich.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Hält dieser Direktvermarkter zufällig 15 Ziegen?

          Dann kannste diese Meinung den Katzen füttern.

          Meine Meinung dazu, die Gentechnik wird kommen, ob wir sie wollen, oder auch nicht.

          • rebecca sagt

            Nein, er hat so weit ich weiss nur Kühe. Was sollen solche dummen Unterstellungen?

            Unabhängig davon spielt es im konkreten Fall keine Rolle ob Gentechnik kommen wird oder nicht.

            Fakt ist das Milcherzeuger damit ein paar Marketingvorteile haben. Auch wenn der Preisdruck hoch bleibt.

            Warum zieht Bauer Willi das mit dem sehr klaren Ziel Gentechnik salonfähig zu machen durch den Kakao?

            Zu Lasten der Michbauern, wenn verunsicherte Konsumenten dadurch nicht mehr bereit sind mehr zu zahlen und gleich das billigste nehmen.

            Ich finde das auch im höchsten Maße asozial und verlogen.

            Ist das die „Öffentlichkeitsarbeit“ die er propagiert.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              „Nein, er hat so weit ich weiss nur Kühe. Was sollen solche dummen Unterstellungen?“

              Ein Satz der am Ende mit einem Fragezeichen versehen ist, ist immer noch eine Frage und keine Unterstellung.

            • Alois Wohlfahrt sagt

              Hallo Rebecca, Willi hat mit seinem Beitrag ganz bestimmt nicht eine Gruppe von Milcherzeugern diffamieren wollen. Er sagt und schreibt halt seine Meinung, über die man wohl auch diskutieren kann und soll.
              Alois

            • Andreas Schmid sagt

              Unser ehemaliger hat da eine einfache Frage gestellt. Die kann man mit ja oder nein beantworten. Fur der Fall der Jaantwort hat er einen Kommentar dazu abgegeben. Dieser hat sich aber im Nachhinein als unnötig erwiesen.
              Also ruhig bleiben.

            • rebecca sagt

              Hallo Alois,

              ich glaube auch nicht das Willi jemanden diffamieren wollte.
              Aber Fakt ist dass die Kennzeichnung „Gentechnikfreie Milch“ ein kleines Marketinghilfsmittel für einige Milcherzeuger ist was auch beim Verbraucher ankommt.

              Das er das nur um seinen Meinung zur Gentechnik zu stärken bewusst angreift und madig macht finde ich unter dem Zeichen das ihr „Dialog mit dem Verbraucher wollt“ und seinem Anspruch das er „Öffentlichkeitsarbeit für die Bauern“ macht höchst unfair und asozial. Wenn ihr das in euren Verbänden diskutiert, kein Problem. Aber die Verbraucher sollten angesichts der kursierenden Gerüchte und Halbwahrheiten nicht noch mehr verunsichert werden.

              Da Bauer Willi auch Vorträge über Öffentlichkeitsarbeit hält, ist ihm so viel Kenntis der Konsequenz seines Handels vorauszusetzen. Das er es trotzdem offenbar bewusst macht zeigt einiges.

              • Bauer Willi sagt

                @Rebecca
                warum kannst Du mir das nicht selbst sagen sondern über Alois transportieren? Deine persönlichen Angriffe finde ich nicht sehr gelungen…Aber wenn du Spaß daran hast, mich zu verletzen, mach weiter so. Muss man wohl abkönnen, wenn man so einen Blog macht.
                Bauer Willi

            • Zenzi sagt

              @Willi: „Rebecca, warum kannst Du mir das nicht selbst sagen sondern über Alois transportieren? Deine persönlichen Angriffe finde ich nicht sehr gelungen…“

              Weil Alois für dich geantwortet hat, Willi. Alois scheint ja zu wissen, was du sagen willst. Also „transportiert“ Rebecca nicht über Alois, sondern antwortet ihm schlicht, wie du leicht feststellen kannst, wenn du scrollst.

              Und ich reagiere soeben für Rebecca, sonst bleibt dieser Sachverhalt im Raum stehen und du schmollend in der Ecke oderso.

              Wobei ich deine Schreiben NICHT für ….“ im höchsten Maße asozial und verlogen finde“ wie R. schreibt.

              Dein Stil, immer wieder die gleichen „Fragen“ zu stellen, auch wenn du Input ohne Ende erhältst, macht auf mich den Eindruck als wärst du nicht lernfähig und könntest Denkfehler nicht zugeben.

              Aber das ist ja auch schon wieder „normal“ hier.

              • Alois Wohlfahrt sagt

                @Zenzi: Also einmal habe ich geantwortet, weil Willi unterwegs war (Jetzt übrigens auch wieder). Und zum Zweiten bin ich auch angesprochen, weil wir den Blog ja bekanntermaßen zu Zweit betreiben. Man kann sicher viel an dem kritisieren, was wir so vorlegen, einfach auch deshalb weil wir sehr viel in Vorleistung gehen, indem wir Themen und Artikel zur Diskussion präsentieren. Es ist sicher unser Ziel darüber zu diskutieren – auch kontrovers. Wir haben mit Sicherheit nicht das Ziel fehler- und makellos zu sein. Mich stört es aber schon auch, wenn man uns persönlich gewisse Sachen unterstellt. Und lernfähig sind wir ganz bestimmt. Ich nehme den „Input“ hier gerne auf und wir werden uns demnächst mal dazu ausführlicher äußern.
                Und den „Daumen-Runter-Button“ finde ich persönlich nicht so gut, weil er einfach negativ ist. Wenn es aber ein großer Wunsch der Gemeinde hier wäre, dann würde ich den sicher einbauen. Ich könnte dazu ja sicher ein „Voting“ machen…
                Alois

            • Zenzi sagt

              @ Alois …“Wenn es aber ein großer Wunsch der Gemeinde hier wäre, dann würde ich den sicher einbauen. Ich könnte dazu ja sicher ein „Voting“ machen…“
              Daumen-Runter-Button finde ich persönlich hilfreich, so wie auch den Daumen-Hoch-Button. Blogteilnehmer sind auch stille Leser, die nicht immer Zeit haben sich mit Schreiben einzubringen. Wie man gestern gut erkennen konnte, war beim Thema „Milch-ohne Gentechnik“ die Bloggemeinde gut dabei. Allein Alexander Hissting hat wegen gut erklärter und dargestellter Argumentationen 2x 23 Bewertungen bekommen. Das ist eine hohe Wertung und bringt dem Schreiber auch Feedback. Negative Wertung wäre auch ein Feedback. Jetzt geht nur ignorieren oder Antworten.

              Eure Arbeit am Blog finde ich gut.
              Du musst dich grundsätzlich nicht rechtfertigen, Partei für Willi zu ergreifen.

            • rebecca sagt

              Was für ein Kindergarten…

              @ Bauer Willi, ich wollte deinem Ego keine Delle verpassen. Aber es ist mir ehrlicherweise auch egal wenn es jetzt eine hat.

              Du hast natürlich recht das es besser ist mit jemanden, als über jemanden zu reden. Aber das hat sich nun mal so ergeben. Außerdem erwarte ich nicht das du persönlich alles sofort liest und kommentierst.
              Daher hab ich Alois geantwortet und gut. Ansonsten hab ich meine Meinung verkündet und dir nichts unterstellt. Deshalb habe ich geschrieben „ich finde“… und nicht „Bauer Willi ist“.

              Es liegt mir fern dich zu beleidigen. Falls etwas anders ankommt, kein Problem, dann stelle ich das gerne klar. Aber meine Meinung lass ich mir auch von einem Bauer Willi nicht diktieren. Egal ob das dein Ego eindellt oder nicht.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              “ Blogteilnehmer sind auch stille Leser, die nicht immer Zeit haben sich mit Schreiben einzubringen. “

              Ein Ja, oder auch ein Nein sollte begründet werden, der Verfasser des bewerteten Beitrages hat ein Recht darauf.

        • bauerhans sagt

          bauer willi könnte sich zur ruhe setzen und sein rentnerdasein geniessen,aber er hat nun mal zusammen mit alois diese seite aufgebaut und gibt hier die möglichkeit,themen kontrovers zu diskutieren.

    • Paulus sagt

      Ja Rebecca, ich bin auch der Meinung, dass Willi hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist und sich damit keinen Gefallen getan hat.
      Als Bauer würde ich den Einsatz der Videotechnik in Schlachtbetrieben allerdings begrüßen. Mit der Darstellung und Veröffentlichung gewisser Praktiken oder Vorkommnisse, die weder den Bauern noch den Verbrauchern anzulasten sind, kann man sich wahrscheinlich am Ehesten davon distanzieren, statt dies auch noch freiwillig mit der Landwirtschaft in Verbindung zu bringen.
      Nach meiner Kenntnis endet die Verantwortung des Bauern wenn das Vieh auf dem Transporter ist.
      Und ganz so einfach ist es danach auch nicht. Die Fahrer von Viehtransportern und die Mitarbeiter der ersten Handlungen in Schlachtbetrieben sind ganz sicher keine zartbesaiteten Betschwestern, sonst würden sie ihren Job wohl kaum ausüben können.
      Da ist nach meiner Auffassung realistisches Denken angesagt.

      Ich kann mich noch gut daran erinnern wenn unsere Weidebullen verladen wurden. Uiuiui, die trotteten nicht von allein auf den Transporter und die konntest du auch nicht mit einer Möhre locken. Da ging es schon mal richtig zur Sache und im Schlachthof war es mit Sicherheit auch nicht besser.
      Abgesehen davon halten sich die NGO’s weitgehend nur an den Schweinen auf; ob das bei den Millionen Puten und sonstigem Geflügel besser ist?
      Ist es humaner wenn sich Wespen in einer Schale mit Apfelsaft oder sich Abermillionen Fische auf Trawlern zu Tode zappeln?
      Insofern sollte man nach meiner Auffassung auch mal die Kirche im Dorf lassen. Ich hoffe ich werde jetzt nicht falsch verstanden.

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Hallo Paulus,
        das Ziel von Willi und mir ist es Themen zu stellen, damit die Leser sich mit den Themen befassen und ihr eigene Meinung bilden. Darüber hinaus bieten wir sogar den Luxus, dass hier Jedermann und Jedefrau auch gegenteilige Meinungen öffentlich posten dürfen. Es kommt uns ganz bestimmt nicht darauf an, dass der vorzugebende Beitrag „gewinnt“. In diesem Falle wird herzhaft diskutiert und nachgedacht. Also ist unser Ziel erreicht.
        Alois

        • Paulus sagt

          Hallo Alois, meinen ersten Beitrag und auch diesen musst Du jetzt aber löschen.
          Danke! Paulus

          • Bauer Willi sagt

            Hallo Paulus
            wir löschen Deinen Beitrag nicht, weil er ja Deine Meinung wiedergibt. Es geht um die Sache und wenn sich hier verschiedene Meinungen begegnen, finden wir das gut.
            Was mich jedoch trifft ist der Trend einiger Kommentatoren, mir in jedem Post Lobbyismus vorzuwerfen. Wir könnten ja auch über das Wetter reden…machen wir aber nicht, sondern stellen uns der Diskussion. Ich war heute den ganzen Tag auf dem Dialog-Forum, wo es auch um eine kritische Bewertung landwirtschaftlicher Themen ging. Morgen geht es 400 km an die Nordsee, übermorgen wieder zurück. Gestern war ich in Westfalen und habe vor Bauern geredet. Ich muss das nicht haben. Und mittlerweile frage ich mich auch, ob ich das noch weitermachen soll…
            Bauer Willi

            • Andreas Schmid sagt

              Willi, mach weiter, das hier sind meistens nette und liebenswerte Menschen.

              Ich hätte fast „Sauhaufen“ geschrieben, aber das trifft nicht oft zu. 😉 😉 😉

              Wegen dem Lobbyismusvorwurf musst du dir ein dickes Fell zulegen. Das ist aber nicht ganz einfach.

    • Paulus sagt

      Ja Rebecca, ich bin auch der Meinung, dass Willi hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist und sich damit keinen Gefallen getan hat.
      Als Bauer würde ich den Einsatz der Videotechnik in Schlachtbetrieben allerdings begrüßen. Mit der Darstellung und Veröffentlichung gewisser Praktiken oder Vorkommnisse, die weder den Bauern noch den Verbrauchern anzulasten sind, kann man sich wahrscheinlich am Ehesten davon distanzieren, statt dies auch noch freiwillig mit der Landwirtschaft in Verbindung zu bringen.
      Nach meiner Kenntnis endet die Verantwortung des Bauern wenn das Vieh auf dem Transporter ist.
      Ganz so einfach ist es danach aber auch nicht. Die Fahrer von Viehtransportern und die Mitarbeiter der ersten Handlungen in Schlachtbetrieben sind ganz sicher keine zartbesaiteten Betschwestern, sonst würden sie ihren durchaus harten Job wohl kaum ausüben können.
      Da ist nach meiner Auffassung realistisches Denken angesagt.

      Ich kann mich noch gut daran erinnern wenn unsere Weidebullen verladen wurden. Uiuiui, die trotteten nicht von allein auf den Transporter und die konntest du auch nicht mit einer Möhre locken. Da ging es schon mal richtig zur Sache und im Schlachthof war es wahrscheinlich auch nicht besser.
      Abgesehen davon halten sich die NGO’s weitgehend nur an den Schweinen auf; ob das bei den Millionen Puten und sonstigem Geflügel besser ist stelle ich in Frage.
      Ist es humaner wenn sich Wespen in einer Schale mit Apfelsaft oder sich Abermillionen Fische auf Trawlern zu Tode zappeln?
      Und wenn ein obdachloser Mitmensch armselig auf der Straße verreckt kräht kein Hahn danach.
      Insofern sollte man nach meiner Auffassung auch mal die Kirche im Dorf lassen. Ich hoffe ich werde jetzt nicht falsch verstanden.

      • rebecca sagt

        Hallo Paulus,

        es gibt viele Misstände. Ohne Frage. Und natürlich sollte kritikwürdiger und übler Umgang mit Menschen, Kindern und anderen Tieren kritisiert werden.

        Aber was ist denn das für eine Logik wenn solche Misstände als Ausrede missbraucht werden um das bekämpfen von anderen Misständen zu verhindern?

        Wenn ein Ladendieb erwischt wird, lässt den die Polizei doch nicht laufen nur weil gerade einer vorm Supermarkt im Halteverbot parkt.

        Die gibts und so lange die nicht abgeschafft werden und immer wieder aufgedeckt werden, wird es keine Ruhe geben. Und das ist auch richtig so.

        Realistisches Denken ist konsequentes durchsetzen der Regeln. Letztendlich verhält sich je eine Mehrheit korrekt(Hoffe ich zumindest) Die haben aber alle Nachteile wegen den schwarzen Schafen. Insofern verstehe ich auch den kollektiven Aufschrei nicht. Ok, liegt wohl auch zu einem Stück an Bauer Willis übler Stimmungsmache.
        Aber einfach einmal vorurteilsfrei zu gucken wo sind eigentlich meine Interessen, und wer nutzt meinen Interessen ist durchaus lohnens und wünschenswert.

        Mir ist schon klar das die Fahrer und Angestellten des Schlachthofes keinen leichten Job haben. Druck, Zeitstress, miese Bezahlung. Aber wenn sie nicht in der Lage sind den trotz Druck ordentlich zu machen, dann können sie ihn eben nicht machen. So einfach ist das. Und wenn die Schlachthofbetreiber keinen finden der das noch zu ihren Konditionen macht, müssen sie etwas ändern.

        Eine Kellnerin, Verkäuferin, Automechaniker, Arzt muss auch freundlich sein, egal wie schlecht es ihm geht, oder wie schlecht sie gerade drauf sind. Hier ist das nur kein großes Problem, weil sich ihr Klientel beschweren kann. Die Tiere können das nicht. Insofern ist es richtig extern zu kontrollieren das sie ordentlich behandelt werden.

        • Bauer Willi sagt

          @rebecaa
          „Bauer Willis üble Stimmungsmache…“
          Soll ich Dir meine Telefonnummer geben? Dann kannst Du mir das gerne auch noch mal persönlich sagen…
          Bauer Willi

          • Zenzi sagt

            @ Willi: Warum willst du hier eine Sonderbehandlung per Telefon wenn es um Kritik an deiner Darstellung/Kritik geht? Auch wenn du der „Macher“ dieses Blogs bist, solltest du die Kritik an deiner Darstellungsweise öffentlich lesen können wie wir alle hier.

            Mir fehlt hier im Blog als Kritikpunkt der „Daumen runter-Button!“

          • rebecca sagt

            @Bauer Willi,

            kannst du gerne machen mit der Telefonnummer. Ich sag dir das gerne auch persönlich am Telefon, oder falls du mal in unserer Ecke bist auch direkt.

        • Paulus sagt

          Hallo Rebecca, ich melde mich als bekennender Tiermörder, sprich Jäger, und ich bin ganz bestimmt nicht zimperlich. Aber den Job im Eingang eines Schlachthofs möchte ich nicht eine Stunde ausüben. Da würde ich mental wahrscheinlich in die Knie gehen.
          All denen die sich an der Metzgertheke z.Zt. um Grillfleisch drängeln sei ein solcher Anblick mal empfohlen. Aber wer soll die Jobs in den Schlachthöfen denn machen? Sozialpädagogen kommen doch wohl eher nicht in Frage.

          • rebecca sagt

            Hallo Paulus,

            Da hast du Recht. Die Jobs muss jemand machen. Das es nicht leicht ist, ist mir auch klar.

            Um so wichtiger ist es entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Und wenn es bedeutet das die, die sich an der Metzgertheke um Grillfleisch drängen deutlich mehr dafür bezahlen müssen ist das doch ok.
            Die Tierwohl Label und diversen Initiativen funktionieren nicht. Also muss mehr passieren. Videoüberwachung wäre vielleicht eine Möglichkeit. Wenn konsequent kontrolliert und Betreiber/Firmeninhaber mit haftbar macht weil die Arbeitsbedingungen mies sind, würde das sicher funtkionieren

            Bei den LKW Fahrern hat es doch auch funktioniert. Früher wurden die von Dispatchern gedrängt Lenkzeiten zu überschreiten und zig Stunden total übermüdet am Lenkrad zu sitzen. Nach Änderung der Gesetze und der Fahrerkarte für eine umfassende Kontrolle hat sich das geändert. Sicher ist die Regelung nicht perfekt, aber die Unfälle durch übermüdete LKW Fahrer sind deutlich zurückgegengen. Und die Arbeitsbedingungen für die Fahrer haben sich auch verbessert.

            Warum soll es ähnlich nicht im Schlachthof und Stall funktionieren?

            • Es ist eine interessante Vorstellung, dass Tierliebe nichts anderes als ein Produkt sein soll, das man sich bei entsprechender Bezahlung beliebig kaufen kann. Zahl einem Bauern mehr Geld, dann behandelt er seine Tiere gut. Zahl einem Schlächter mehr Geld, dann geht er ethisch mit den Tieren um.

              Mit Geld kann man anscheinend doch alles machen. Für einen Euro gibt es fünf Gramm Tierliebe. Oder wie wird das dann bemessen?

              Zahl einem Menschen Geld und er wird ein guter Mensch. Das ist ja wohl die Logik, die da dahintersteckt. In dieser Logik sind dann wohl Milliardäre die besten Menschen. Oder die Banker.

            • AdT sagt

              Natürlich hängt vieles vom Geld ab, mehr Platz im Stall, Sorgfalt bei Betäubung und Entblutung.

              Tierliebe und potentiell qualvolles sowie unnötiges Töten von Tieren und diesbezügliche Unterstützungshandlungen gehen in der Tat nicht zusammen.

              „Haben Sie auch Mett mit Tierliebe? – Wie viel kostet das? – Ne, dann lieber das mit Tierwohl, 1 Stern reicht.“

            • Hängt die Sorgfalt bei Betäubung und Entblutung nicht in erster Linie vom Mensch und seiner Einstellung ab, sondern tatsächlich bloß vom Geld?

              “ … wenn ich bloß 10 Schweine halte, wie es von der Stallgröße her für die Schweine angemessen ist, kann ich meinen Lebensunterhalt nicht fristen, also muss ich 50 auf derselben Fläche halten“: ist das eine Logik, die mich als Verbraucher überzeugt?

              Was löst es bei mir als Verbraucher aus, wenn ich höre: „Wenn du, Verbraucher, mich dafür bezahlst, gebe ich meinen Schweinen Stroh, wenn du mich nicht dafür bezahlst, bist du, Verbraucher, schuld dran, wenn es meinen Schweinen schlecht geht.“

              Ist der Bauer also bloß die Marionette des Verbrauchers? Oder besser gesagt: die Marionette des Geldes?

              Das sind Fragen, die mir angesichts der Diskussionen hier auf dem Blog gerade so durch den Kopf gehen.

            • „Tierliebe und potentiell qualvolles wie unnötiges Töten von Tieren und diesbezügliche Unterstützungshandlungen gehen in der Tat nicht zusammen.“

              Das kann man auch von den sogenannten „Kollateralschäden“ – den getöteten Kitzen in den Feldern – sagen: es ist potentiell qualvoll und unnötig ist es auch. Und wenn Fleischverzehr eine Unterstützungshandlung sein sollte, dann ist auch der Getreideverzehr eine solche.

              Dasselbe kann man vom Autofahren und der Menschenliebe sagen, sterben jährlich doch an die 3000 Menschen im Straßenverkehr. Das ist potentiell qualvoll und unnötig ist es auch. Autofahren ja sogar als Beifahrer ist wohl als Unterstützungshandlung zu sehen.

              Autofahren ist eigentlich nicht nötig. Der Mensch ist jahrtausendelang ohne Auto ausgekommen. Von Fleisch kann man nicht dasselbe sagen. 🙂

            • AdT sagt

              @ Marian

              Verbessert man denn die Einstellung des Personals mit weniger Geld?

              Mehr Sorgfalt durch mehr Geld meint auch: technische Vorkehrungen, mehr Personal in der Tötungsanlanlage (Personalrotation mit vielen Ruhepausen für den Einzelnen), aber auch Heraushebung der Stellung des dortigen Personals durch bessere Bezahlung, Schulterklappe auf dem Kittel etc. Für große Schlachthöfe wohl kein Problem.

              „Unnötig“ ist ein relativer Begriff, klar. Man sollte dennoch zunächst den Sachverhalt betrachten, um den es geht, und nicht sogleich Relativieren, indem man auf andere Sachverhalte und Probleme der Menschheit und Tierwelt verweist (s. auch mein Kommentar zur Erforderlichkeit von Schutzmaßnahmen). Die Frage ist: Machen wir unsere Hausaufgaben?

              Was Getreideverzehr betrifft: rd. 70 % des Getreideanbaus ist für die Tierfütterung (BMEL). Ein großer Teil des Brennwertes von Futterpflanzen geht ja für den Grundumsatz drauf, wird nicht in Körpermasse umgewandelt. Das Thema hatten wir schon einschl. des hohen Nährwerts von Getreide für Menschen. Weniger Fleisch = entweder weniger Flächenbewirtschaftung oder mehr Getreideexporte in Länder, die diese nötig haben.

              Ohne Auto komme ich schlecht aus. Da unterscheide ich mich von unseren Vorfahren. Ohne Fleisch, Eier und Milchprodukte komme ich hingegen sehr gut aus, fühle mich, nein, bin viel fitter geworden und habe meine sportlichen und beruflichen Leistungen verbessert. Die Vitamin-B12-Pille hat übrigens keinerlei Nebenwirkungen.

              Sind wir nicht alle ein bisschen (viel) Marionetten des Geldes?

            • Weltweit werden 1,5 Milliarden Hektar als Ackerfläche und 3,4 Milliarden Hektar als Weidefläche für Vieh genutzt, wobei der größte Teil der Weidefläche sich gar nicht als Ackerland eignet. Hinzu kommt die Nutzung der Meere, wobei hier ähnlich wie bei den Ackerflächen ein nicht geringer Teil wiederum in Viehfutter verwandelt wird.

              Weiter muss berücksichtigt werden, dass die Teile der Pflanze, die vom Mensch gar nicht verwertet werden können, durchaus als Tierfutter Verwendung finden sollten, wie das bspw. beim Soja der Fall ist, wo zwischen Bohne, Öl und Schrot unterschieden wird.

              Inwieweit es sinnvoll ist, vom Menschen direkt verwertbare Nahrung an Vieh zu verfüttern, darüber kann man in der Tat diskutieren. Ebenso kann man drüber diskutieren, ob Hunde und Katzen wirklich bloß mit für den Menschen nicht verwertbaren Fleischabfällen gefüttert werden.

              Meiner Information nach sind es allerdings 35% der globalen Getreideernte, die an Nutztiere verfüttert werden, nicht 70%. In einem Vortrag der Uni Göttingen habe ich außerdem gehört, dass bei Halbierung des Fleischverzehrs bloß 7% der Weltbevölkerung weniger hungern würden, das wäre ein Rückgang um 56 Mio. 739 Millionen würden weiterhin hungern. Würde man Frauen in den Entwicklungsländern denselben Zugang zu Geldquellen eröffnen wie Männern, würde das hingegen ein Rückgang der Hungernden um 100 bis 150 Millionen bedeuten.

              Soweit zu unserer Ernährungsdiskussion. Zur Ethikdiskussion:
              Ist der Mensch wirklich gezwungen ist, eine Arbeit anzunehmen, bei der er durch die gesetzten Rahmenbedingungen Tiere quälen muss? Neulich ging es hier um die Arbeitsbedingungen in Almeria, wo illegal angestellte Migranten die Arbeit erledigen. In einem Post war die Rede davon, dass Spanier diese Arbeit nicht machen, trotz einer Arbeitslosenquote von 18%.

              Sie haben überdies das Stanford Experiment erwähnt. In der Ausschreibung zur Teilnahme wurde das Experiment beschrieben. Ich frage mich bis heute, was für Leute das sind, die sich auf so eine Ausschreibung bewerben.

              Was ist denn eigentlich Geld? Ist es nicht bloß ein Hilfsmittel, um Handel zu ermöglichen?

            • AdT sagt

              Mir ist es zu aufwändig, Weidefleisch und -milch zu beschaffen, während es dem Inuit zu aufwändig ist, sich vegan zu ernähren. Sie können mir ja sagen, wie ich in Düsseldorf an Weidefleisch und -milch oder nachhaltig gefangenen Fisch komme. Nee, brauch ich nicht.

              Ich ergänze: 70 % in Dtl. (BMEL). Weltweit ist es weniger, weil auch der durchschn. weltweite Prokopffleischverbrauch weniger ist. Noch.

              Geld ist eine Währung. Ohne Geld gäbe es eine andere Währung, z.B. Vieh und Frauen.

            • Sabine sagt

              Also…da kann Dir geholfen werden. Im Bergischen gibt es eine Reihe von Landschaftspflege Schafen und Rindern, häufig von Nebenerwerbshöfen und wenne Richtung Ruhrgebiet gehst, gibt sogar freilaufende Sau. Jetzt im Sommer fahr ich nicht so häufig raus, um einzukaufen. Da wird halt gerade bei den erweiterten Hobbyhaltungen nicht viel gemacht. Aber im Frühjahr und Herbst ist es kein großes Ding. Man muss halt entweder vorbestellen oder rechtzeitig bei Bauers aufschlagen, sonst is nix mehr da. Böckchen wäre jetzt demnächst wieder bei Jägers und bald fängt das aussortieren bei einigen Kaninchenzüchtern an. Also….

            • Paulus sagt

              @AdT
              wir wohnen unweit von Düsseldorf und ich weiß, dass man dort problemlos Weidefleisch, Weidemilch und auch (angeblich) nachhaltig gefangenen Fisch bekommt. Wenn Du kein Veganer wärest würde ich dir mit einer Adresse in Ostbelgien aushelfen. Dort gibt es einen kleinen Schlachter und Metzger, der unsere ganzjährig im Freiland gehalten Rinder in höchster Bioqualität, allerdings ohne irgendein schwachsinniges Zertifikat und Label, portionsweise verschweißt und im gekühlten Styroporpack ganz schnell nach Düsseldorf schickt. Z.Zt. kann er leider nicht liefern. Die Rinder trotteln übrigens am Halfter stresslos von der Weide zum Schlachter, das sind nur ca. 50 m. Das besorgt ein örtlicher Altbauer, der täglich bei denen auf der Weide ist und sich nahezu rührend um die Tiere kümmert.
              Genauso wie zuvor schon Marian lade ich dich herzlich ein. Nach St. Vith kommst Du auch mit Fahrrad. Die nächsten Schlachtungen finden im Okt./Nov. 2017 statt. Keine Angst, selbst wir essen des Öfteren vegan.
              Als Währung musst Du leider EUR akzeptieren. Das mit den Frauen hat ja durchaus seinen Reiz, würde sich allerdings als eher schwierig gestalten. So, jetzt schwing dich aufs Fahrrad und vergiss die B12-Tabletten nicht. Ich hoffe, die Form der persönlichen Anrede wird mir verziehen.

            • Es gibg bischen unter, aber was hat die Arbeit im Schlachhof oder Stall mit Tierliebe zu tun? sagt

              AS HAT

            • AdT sagt

              @ Sabine
              @ Paulus
              Danke für die Empfehlungen. Aber ich bleibe doch lieber „meiner“ Ernährung treu. Wenn Paulus die veganen Bratlinge verkohlen würden und er noch genügend Rehrücken bereits zubereitet da hätte, würde ich nicht nichts essen wollen. Fürs Essen eigens Rumkurven ist fast schon übertrieben, um nicht zu sagen: hat was Kultisches, Religiöses, was ja immer Veganern entgegengehalten wird. Für Besuche hingegen ist mir fast kein Weg zu weit, dafür setze ich mich gelegentlich sogar ins Flugzeug, auch wenn einige hier schon Veganern das Recht dazu absprechen wollten.

    • fred huber sagt

      ja, da versteht man schon das es immer mehr veganer / Vegetarier gibt…

      schon aus Eigeninteresse sollte „unser“ Bauernverband dahingehend wirken, solche bilder möglichst zu verhindern.

    • bauerhans sagt

      rauchen kann tödlich sein und grauenvolle bilder gibts täglich auf unseren strassen,macht aber keiner was dagegen!

      • AdT sagt

        Bin rauchfrei. Rauchen an unter 0,9 der Tage im Jahr ist nach meiner Definition kein Rauchen. Ich würde den Schweinen so gern ein Fluchtauto zur Verfügung stellen. Mit dem Fahrer der Queen und allen Sicherheitsfeatures.

        • Zenzi sagt

          Puhhja. Nach sonem Live-Grusel-Schock-Film fällt einem sogar nach der Relaxziggi nix mehr ein. Ich bin für Abschreckbilder auf den Fleischpackungen.

    • Paulus sagt

      Och, in der wahren Natur geht es nach unseren ethischen Maßstäben noch viel grausamer zu. Aber wirklich grausam, das kannst Du mir glauben.
      Ich erspare mir jetzt den Hinweis darauf, wieviel Bodenbrüter und Junghasen die sogenannten Bios vernichten. Da hängt so manches Getier minutenlang zappelnd und laut klagend am Striegel. Das wird von dem Motorgeräusch des Schleppers allerdings übertönt.
      Jetzt kannst Du die nächste Kippe rauchen.
      Warum nur verdrägen so viele Menschen die Realität?

      • AdT sagt

        Jetzt setzen Sie die Handelnden im Schlachthof aber mit Maschinen und Raubtieren gleich. Sie unterstellen ihnen, für ihr Handeln nicht verantwortlich zu sein – ui, das ist ja menschenverachtend! Es gibt so viel Leid auf der Welt, da können wir ruhig noch mehr anrichten. Machen wir eine Gemetzelparty und feiern den Nihilismus!

        • Paulus sagt

          Nein lieber AdT, ich versuchte nur darauf hinzuweisen, dass immer wieder mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird.
          Der Biobauer, der x-mal mit dem Striegel über den Acker fährt, erzeugt mit ein einiger Wahrscheinlichkeit nicht weniger Tierleid als ein Schlachter der täglich 100te Schweine zu töten hat. Die Verwendung von Spritzmitteln lasse ich jetzt mal außen vor.
          Das Fatale daran ist, dass das Fehlverhalten der einen als Straftat gilt, während die Opfer der anderen als Kollateralschaden toleriert, bzw. erst gar nicht wahrgenommen wird. Da wünsche ich mir schon mehr Ehrlichkeit.
          Meine Auffassung hat zumindest mit der hegelianischen Deutung von Nihilismus nicht im Geringsten zu tun.
          Eine Beurteilung aus juristischer Sicht bleibt selbstredend Ihnen überlassen.

      • Thomas Müller sagt

        In dem Video sind Straftaten zu sehen, auch in Belgien. Straftaten müssen verfolgt werden. Punkt.

      • In der Natur wird in der Regel schnell und effektiv getötet. Die Hetzjagd dient dazu, den Körper des Tieres mit Hormonen zu überschwemmen, sodass es bei der Tötung keinen oder kaum Schmerz verspürt. Sadismus gibt es nur beim Menschen und bei Hauskatzen. Wenn man über die Natur redet, sollte man schon genau hingucken.

        Ich hatte mal einen schweren Unfall und bin die halbe Nacht mit gebrochenen Knochen durch den Wald gelaufen. Ich weiß also durchaus, wovon ich rede.

        Richtig grausam ist die Technik, denn die kennt überhaupt kein Gefühl, und bringt die Menschen dazu, keine Gefühle mehr zu haben. Wie du sagst: das Motorengeräusch des Schleppers übertönt alles. Ebenso macht die industrielle Massenschlachtung die darin Beschäftigten blind und taub. Und darüber muss man sich eigentlich nicht wundern. Das liegt in der Logik der industriellen Massenproduktion.

        • Zenzi sagt

          Also Marian: Ich versuche bei deinem Satz „Sadismus gibt es nur beim Menschen und bei Hauskatzen“ die Ironie zu lesen und trotzdem richtig zu stellen: Auch (Haus)Katzen sind nicht Sadistisch. Es kann schon vorkommen dass Katzen ein Tier reissen und am Bauch das vespern anfangen während es „oben “ noch zappelt. Das hat aber nichts mit Sadismus und bewusstem Quälen zu tun.

          Bewusstes Quälen und derart fehlgeleitete Machtausübung gibt es ausschliesslich beim Menschen.
          Alle anderen Vergleiche von Natur und Leid sind vermenschlichte Interpredationen.

          @Paulus:
          Der Landwirt wo beim Mähen Junghasen oder Rehe erwischt, macht das ja nicht vorsätzlich. Er könnte freilich mit „Fluchtwegoptionen“ für Rehe mähen oder Tags zuvor Lärm an der Wiese machen uvm. Erwischt er doch Kitze ist das Schicksal und für mein Empfinden grausam aber ein „Kollateralschaden“

          @ Marian
          Über derartige Quälbilder wie in dem Film dargestellt, sollte man sich sehr wohl „wundern“. Wenn du dazu nicht mehr fähig bist, liegt wohl auch bei dir schon eine Verrohung vor.

          • Solche „Kollateralschäden“ wie mit den Kitzen kommen dauernd vor, wo Technik im Einsatz ist. Ebenso wie Autounfälle. Und das nimmt man dann einfach so hin und suhlt sich weiterhin in seiner angeblichen Sensibilität.

            Da ich weiß, wozu Menschen fähig sind, wundert mich in dieser Hinsicht überhaupt nichts mehr.

            • AdT sagt

              Meines Erachtens geht es nicht darum, ob man verwundert oder betroffen ist und wie es ins Weltganze und Universalko(s)mische einzuordnen ist, sondern zu klären:

              1. Will man solche Erscheinungen in Kauf nehmen (es geht ja auch um Straftaten, also Verhaltensweisen, die der Gesetzgeber bereits missbilligt, m.a.W. mit einem sozialethischen Unwerturteil belegt hat)?

              2. Wenn nicht: Welche Maßnahmen sind erforderlich, derartiges zu verhindern, d.h.

              a) geeignet, den erstrebten Zweck zu erreichen und

              b) unter gleichermaßen geeigneten Mitteln das mildeste Mittel, um den erstrebten Zweck zu erreichen.

              c) Schließlich sollte man erwägen, ob das in dem Sinne erforderliche Mittel auch verhältnismäßig ist,
              d.h. eine Abwägung der betroffenen Rechtsgüter vornehmen, in die eingegriffen wird (Persönlichkeitsrecht der Mitarbeiter) und die geschützt werden sollen (Schutz der Tiere vor Misshandlung), unter Berücksichtigung der Eingriffsintensität in die jeweils betroffenen Rechtsgüter (Gefühl des Beobachtetwerdens, Schmerz und Todeskampf der Tiere).

              Sie lassen einen Arzt, der Sie falsch behandelt hat, ja auch nicht einfach mit der Entgegnung davon kommen, „seien Sie froh, dass Sie nicht 100 Jahre früher oder in Somalia geboren wurden, dort leiden die Menschen noch viel mehr als Sie jetzt.“ Oder Sie werfen Ihren Müll nicht auf die Straße, weil in Bangladesh Kinder ohne Schutzkleidung auf Mülldeponien arbeiten.

            • Zustimmung: Es geht in der Tat nicht drum, verwundert oder betroffen zu sein. Selbstdarstellungen in Sachen Betroffenheit sind durchweg nervig und ändern an der Sachlage überhaupt nichts.

              Welche Maßnahmen sind erforderlich, derartiges zu verhindern?
              Auf jeden Fall wird man überhaupt nichts erreichen, wenn man bloß mit dem Finger auf die Übeltäter zeigt und sich in seiner eigenen Betroffenheit suhlt. Dass man mit Veganismus auch nichts erreicht, habe ich schon an anderer Stelle ausgeführt. Mit Totalüberwachung wird man letztendlich auch nicht viel erreichen, weil sich die Grausamkeit dann wohl andere, versteckte Wege sucht.

              Womit man es versuchen könnte, wäre eine sorgfältige Auswahl des Personals unter der Maßgabe, dass sadistisch veranlagte Menschen nicht für den Beruf den Metzgers/Schlächters geeignet sind, sondern im Gegenteil Menschen mit einer ethischen Grundhaltung im Stil von Albert Schweitzer, der in Lambarene das Schlachten ja auch selbst übernommen hat. Also echte Tierfreunde, denen dran liegt, dass es den Tieren soweit irgend möglich gut geht.

              Womit man es auch versuchen könnte, wäre die aktive Unterstützung von Menschen wie Herbert Siegel und Ernst Hermann Maier. Siehe den Beitrag vom 7. April „Bis zum Schluss“.

              Daneben finde ich es doch wichtig, solche Ereignisse im Kontext oder wenn man so will, im Weltganzen, zu sehen.

  11. bauerhans sagt

    an unserem kleinen schlachthof siehts nicht so gepflegt aus wie in dem video,aber die veterinäre überwachen den ablauf sehr genau!
    kranke tiere müssen beim abladen sofort betäubt und getötet werden,der transportfahrer und der bauer bekommen eine anzeige.
    warum manche immer noch kranke tiere anliefern,kapier ich nicht.

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