Bauer Willi
Kommentare 165

Todesfallen Blühstreifen

Es ist schon irgendwie irre: Da liest man heute (5.6.2020) vom BMU, dass die Bauern unter bestimmten Bedingungen 5 m breite Streifen entlang von Gewässern begrünen müssen (natürlich ohne Kompensation) und gleichzeitig äußert sich Herr Tumbrinck (ehemals NABU) der jetzt im BMU arbeitet, dass Blühstreifen Todesfallen sind.

Leute, wie weit wollt ihr es noch treiben? Langsam werde ich sauer…

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165 Kommentare

  1. firedragon sagt

    Herr Jäger,
    ich hatte das Video von LsV, welches von der Landwirtschaft um NI und VER gestaltet wurde, gesehen – „Hut ab“, eine wunderschöne Demonstration!
    Grüsse

    • firedragon sagt

      Nein Herr Jäger !
      Wollen Sie sich (oder LsV) mit den ganzen anderen Idioten, die auf der Gasse rumrennen, tatsächlich auf eine so niedere Stufe begeben ?

  2. Berthold Lauer sagt

    Gestern musste ich an diesen Beitrag im Blog denken. Sonntagnachmittag während einer kleinen Wanderung mussten wir ein etwa 300 m langes asphaltiertes Teilstück Rad/Wanderweg entlang einer Landstraße benutzen. Rechts eine kleine, gemulchte Böschung, dahinter ein Acker mit Wintergerste. Auf der anderen Straßenseite eine Pferdekoppel. Der Asphalt des Radweges „übersät“ mit Hummeln, größtenteils tot, einige aber auch noch am Krabbeln. Auf jedem qm eine! Kein Blühstreifen weit und breit. Nur regelmäßig Autos! Was war da die Todesfalle

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Wintergerste, zumindest nach Meinung von 99,9 % der Bevölkerung.

      Möglicherweise sind die Hummeln bei der Futtersuche auf dem Asphalt verhungert, oder die Hummeln kamen nicht über die Straße wegen der Luftverwirbelung?
      Fragen über Fragen?

      Bitte nicht missverstehen, der Asphaltierte Radweg ist unheimlich wichtig für den Umweltschutz, Asphaltierte Wirtschaftswegen im Gegensatz, schlecht, so die Volksmeinung.

      • Berthold Lauer sagt

        Ehemaliger, es freut mich, dass ich nicht der einzige im Blog bin, der manchmal zu Sarkasmus neigt! 😁

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Vor 25 Jahren wurden landw. Gemeindewege saniert, mit 60 % Zuschuss.

          Die Befestigung war mit HGT (Hydraulisch gebundene Tragschicht, Magerbeton) vorgesehen.

          Da ich die restlichen Gemeinderäte davon überzeugen konnte, dass diese Tragschicht nicht haltbar wäre wurde eine Bitumendecke beschlossen. Aber jetzt kommts, dafür gab es kein Geld. Folglich sagten wir, das ist besser als gar nichts und die Winzer kritisierten die „Deppen“ vom Technikausschuss.

          Hofzufahren wurden mit Bitumen befestigt, ich fragte dann die Fachbehörde, ob sie Angst haben, dass die freilaufenden Hühner den Magerbeton auskratzen.

      • Schmeckt gut sagt

        Was soll die Frage? Haben sich die Hummel eventuell todesmutig in den Mulcher gestürzt und ein paar Runden gedreht und sind dann mit Schleudertrauma auf dem Gehweg verendet? So oder so ähnlich? Diese Frage könnte von den Naturschutzaktivisten kommen. Das Naheliegende ausblenden. Was das wohl ist?

      • Berthold Lauer sagt

        Ich schätze Mal eine Woche vorher, war schon trocken und gebleicht!
        Der Mulcher war’s mit Sicherheit nicht, und wenn, dann wär’s das Straßenbauamt gewesen!

  3. fingerphilosoph sagt

    Vom Nabu gibt es eine Broschüre mit Tipps zur Bekämpfung von Schädlingen im Haushalt. Da werden doch glatt Lockstofffallen, Köderdosen und Killerspray empfohlen. Bisweilen soll man auch fachkundige Experten mit massenhaftem Insektenmord beauftragen.

    https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/bauen-und-wohnen/02437.html

    So viel zur Liebe zu dem von Insektenschützern geschützten Objekt. Was zeigt, dass es den Insektenschützern gar nicht wirklich um die Insekten geht.

    Die Insekten werden bloß als Platzhalter vorgeschoben für ein anderes Problem, das man nicht beim Namen nennen will, nämlich der Anblick vieler landwirtschaftlicher Flächen, die in ihrer Eintönigkeit dem Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und sonstigen Naturkonsumenten Unbehagen bereiten. Vom Farbfernsehen verwöhnt, wollen diese Menschen halt überall gern bunt sehen. Die Blühstreifen sind deshalb auch nicht für die Insekten, sondern für die genannte Klientel, sprich fürs gehobene Bürgertum mit genügend Freizeit.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Es geht um die Insekten in der Landwirtschaft, die geschützt werden sollen, nicht die die sich in die Wohnung verirren und die auf der Terrasse, die stören auch beim Grillen auf der Terrasse.

    • Stadtmensch sagt

      Ich fühle mich zwar nicht angesprochen, aber über das Jogger-Stöckchen springe ich gern: Bitte vergiss nicht, dass es neben „Sekundärbedürfnisbefriedigern“ auch noch Tertiärbedürfnisbefriediger gibt. Damit könnte man Leute meinen, die sich daran ergötzen, wie ein Teil der Praktiker auf die nachgewiesene Wirkung von Zeckenmittel in Hundehaaren auf Jungvögel oder Staubabdrift aus pilletiertem Saatgut auf Obstanlagen verweist, während ein anderer Teil nicht weiß, welches von zwei alternativen PSM wohl langfristig die geringeren unbeabsichtigten Umweltwirkungen hat. Fakt ist doch, dass zur Zeit in allen Lebensbereichen (nicht nur in der Landwirtschaft) die Auswirkungen unserer Produktionsweise untersucht werden. Das ist neu. Und neu ist auch, dass relativ viele Menschen Einblick bekommen können. Es gibt objektiv kaum Gründe, diesen Prozess auf einen Diskurs um moralische Unzulänglichkeiten der Akteure runterzubrechen (gutbezahltes rotgüldenes Pöstchen, Naturkonsument, gieriger Raffzahn usw.). Wie Thomas Apfel schon sagt, sind Heerscharen von Wissenschaftlern z.B. mit Molekularbiologie beschäftigt. Agrarökolog*innen gibts auch noch…

      • Reinhard Seevers sagt

        Nicht neu ist aber, dass einer Minorität der Gesellschaft die Hauptlast für Biodiversitätsverlust, Artenschwund, Wasserverschmutzung, Tierquälerei, Menschenvergiftung durch Emissionen aus Tierhaltung, Menschenvergiftung durch PSM, Landschaftsverschandelung, Monokultur, Armut in Afrika, etc. zuerkannt wird, man von ihnen die eigene Nahrung verlangt, das zu möglichst hohen Standards und günstigen Preisen…..nebenbei noch die Rührseeligkeit vergangener Zeiten wiederbringen, die Natur verschönern, ihnen die Urproduktion nahe bringen, ihnen eine Wohlfühlumgebung präsentieren usw.
        Wenn man all dies einer kleinen Gruppe überantwortet und sich dann wundert, dass sie sich wehrt, weil sie sich überfordert und unfair behandelt fühlt, dann ist ihnen nicht zu helfen.

        • Arnold Krämer sagt

          Ein Teil dieser Minderheit wehrt sich (z.B. auch weil die Wut wächst, siehe Kommentare bei „top agrar“ nach Künast-Rede zum Zusammenhang zwischen konv. Landwirtschaft und der Corona-Pandemie), ein anderer resigniert, und ein weiterer Teil schaut und hört kaum mehr hin, weil es zuviel Energie raubt, die man lieber für die Führung des Unternehmens und das Zusammenleben in der Familie einsetzen möchte.

      • fingerphilosoph sagt

        Neu ist, dass die Auswirkungen unserer Produktionsweise untersucht werden. Okay. Neu ist, dass relativ viele Menschen Einblick bekommen können. Okay.

        Neu ist aber auch, dass die Menschen aufgrund dieser Einblicke nicht mehr differenzieren zwischen ihren eigenen Lebensbedingungen und denen von Insekten, Feldhamstern, Wölfen usw. Den relativ vielen Menschen wird zusammen mit dem Einblick, den sie erhalten, eingeflüstert, dass es ihnen nur dort gut geht, wo es auch den Insekten, Feldhamstern, Wölfen usw. gut geht. Und gut kann es Insekten, Feldhamstern und Wölfen nur gehen, wenn sie in großer Zahl vorhanden sind. Die pure Masse an entsprechenden Tieren wird zum Beweis für deren Wohlergehen umdefiniert.

        Diese stillen Annahmen stimmen so jedoch in zweifacher Hinsicht nicht. Die reine Masse sagt gar nichts aus, weil Lebewesen a) die Tendenz haben, sich exponenziell zu vermehren, selbst wenn es ihnen dabei schon nicht mehr gut geht und b) weil die verschiedenen Klassen von Lebewesen Gegenspieler sind, die sich wechselseitig begrenzen. Menschen und Insekten sind bis auf wenige Nützlinge meistens Gegenspieler: je weniger von der einen Sorte, desto besser geht es der anderen. Dasselbe gilt auch für Feldhamster, Wölfe usw.

        An dieser mangelnden Differenzierung der Lebensbedingungen zeigt sich, dass es nicht wirklich um die Insekten, Feldhamster oder Wölfe als solche geht, sondern dass es sich um Projektionen oder Platzhalter handelt, also um subjektive, nicht um objektive Auseinandersetzungen. Weil das zwar uneingestanden, aber dennoch jedem irgendwo schon klar ist, werden die Auseinandersetzungen dann moralisch oder persönlich. Wo sie dann so richtig persönlich werden, beispielsweise in gewissen Diffamierungen, die derzeit ein Herr N. gegen einen Bauern W. abschießt, wird das eigentliche Ansinnen offener vertreten, als wenn sich die Teilnehmer hinter angeblichen Fakten oder wissenschaftlichen Erkenntnissen verstecken. Letztendlich geht es doch immer nur darum, wer sich in welchem Ausmaß durchzusetzen vermag bzw. wer wem ans Bein pinkelt.

        • Stadtmensch sagt

          „Die pure Masse an entsprechenden Tieren wird zum Beweis für deren Wohlergehen umdefiniert.“

          Es soll Leute geben, die definieren den Punktestand des DAX als Maß für ihr Wohlergehen. Alles eine Frage der konstruierten Wirklichkeit.

          Natürlich prallen unter der Decke der Faktenhuberei die gegensätzlichen Vorstellungen vom „gesunden Menschenverstand“ aufeinander. Einen Lehrer, der seine Kindheit auf einem Bauernhof oder im Garten seiner Großeltern verbracht hat und dem sich die dort gewonnene Eindrücke als Maß für das richtige Leben eingebrannt haben, wirst du mit Produktionszahlen, Stoffströmen, Präzisionslandwirtschaft usw. nicht überzeugen. Er kann nicht verstehen wie man es zulassen konnte, für billige Lebensmittel den Verlust an Vielfalt in Kauf zu nehmen.

          Ansonsten würde ich jedenfalls die Beiträge von „N“ gegen „W“ nicht als grundsätzlich gegen die Person gerichtet betrachten. Für mich ist es interessant, wenn er einen GEO-Beitrag hier reinzerrt. Da haben sich Journalisten durch 600-seitige Studien gequält und ebenfalls viel Text produziert. Deshalb betrachte ich @Arno Geyer, der darauf geantwortet hat nicht als Giftspritzer, der einfach immer weiter das Falsche tun will. In seinen Worten steckt doch das ganze Dilemma der Zielkonflikte, das Bauern zu Unrecht zur Last gelegt wird.

          • Reinhard Seevers sagt

            Zitat Stadtmensch: „Er kann nicht verstehen wie man es zulassen konnte, für billige Lebensmittel den Verlust an Vielfalt in Kauf zu nehmen.“

            Ich glaube das ist eine selbst konstruierte Betroffenheitsanalyse.
            Der Rückblick auf die Vergangenheit gekoppelt mit zeitgemäßer Weltsicht verstellt die eigene Verantwortung durch die jährlichen Urlaubsflüge während der Lehramtszeit unter den guten Voraussetzungen des öffentlichen Arbeitgeber.
            Es soll sogar Leute geben, die denn Krieg als gut empfinden, in dem sie erstmals Kameraden fürs Leben fanden…..

          • fingerphilosoph sagt

            Nicht nur unter der Decke der Faktenhuberei, auch unter der Decke des scheinbaren Verständnisses für die Gegenseite prallen die gegensätzlichen Vorstellungen aufeinander und entsprechend manipulativ wird argumentiert. Beispielsweise mit den beliebten Bildern von der „Kindheit auf dem Bauernhof“ oder dem „Garten der Großeltern“, wo man das „Maß für das richtige Leben“ gewinnt.

            Wie großmütig, aber bei näherer Betrachtung doch recht perfide, Arno Geyer nicht gleich als „Giftspritzer, der einfach immer weiter das Falsche tun will“ zu betrachten, bloß weil dieser die Rentabilität seines Betriebs ins Spiel bringt. Wieso kommt Dir bei dem Kommentar von Arno Geyer überhaupt der Begriff „Giftspritzer“ in den Sinn? Soll das vielleicht objektiv sein? Ist ein für die Schwarze Mörtelbiene künstlich geschaffenes Paradies aus Hornklee nicht ebenso „konstruierte Wirklichkeit“ wie der DAX?

            • Mark sagt

              Du wirst doch Deutschlands wichtigste Helden nicht in Frage stellen:
              „Insektenhelden – Unsere Vision
              Bei uns gibt es 180.000 Quadratkilometer Ackerland. Das ist die Hälfte von Deutschland. Insekten und Vögel sterben aus, weil auf den Feldern keinen Wohnraum mehr finden. Wir wollen soviel Lebensraum wie möglich für Insekten schaffen, um das Insektensterben zu stoppen.“

              • Thomas Apfel sagt

                Na ja, das ist zu mindestens freiwillig. Dafür, dass die Macher aus der Landwirtschaft kommen ist der Text tatsächlich extrem blöd. Ansonsten ist die Idee ja wohl Geld bei denen einzusammeln, die die Forderungen stellen und den leistenden Betrieb mit 2.500 €/ha für die Laufzeit der Maßnahme zu entlohnen. Die haben das auf einer Streuobstkonferenz in Berlin mal vorgestellt. Fand ich vom Ansatz gar nicht so falsch. Ob die allerdings überhaupt in die Schuhe gekommen sind weiß ich nicht.

                Hab grad mal in die Seite rein gesehen: Das entwickelt sich zur Luftnummer. Die haben noch keine 30 % des ersten Crowdfunding-Etappenziel´s erreicht. Mit dem Werbetext ist das auch besser so.
                Zu mindestens sind die 2.500 €/ha eine schöne Steilvorlage, wenn uns doch Maßnahmen aufgezwungen werden.

                • bauerhans sagt

                  „Crowdfunding-Etappenziel“

                  dieses jahr 0,000 für 3 blühflächen,letztes jahr super gelaufen,es blüht aber trotzdem!

            • Stadtmensch sagt

              Das mit der „konstruierten Wirklichkeit“ ist von Paul Watzlawick und mehr oder weniger ein Bauer-Willi Meme. Glaube du warst auch schon dabei, als Alois das Buch hier vorgestellt hatte. Und so hab ich das auch gemeint mit den Überzeugungen, die jeder für sich kultiviert und für Bestätigung danach sucht. Nix Hornklee mit Mörtelbiene. Nun könnte man sich auf die nächste Ebene begeben und versuchen, anderer Leute Überzeugungen zu zerbröseln. Daran mühen wir uns gerade ab. Es liegt mir aber fern, dabei mit „perfider Manipulation“ zu arbeiten, weil es zu meiner Überzeugung gehört, nicht zu schummeln. Hatte nie Verständnis für Leute, die ihre Ziele mit unlauteren Mitteln verfolgt haben. Irgendwann krieg ich raus, was deine Überzeugung ist aber du bist leider nicht zu packen. Erst regst du dich auf, dass aller „Fortschritt“ nichts nützt weil wir dadurch weder freier noch gesünder noch zufriedener werden und wenn man dem Gedanken etwas abgewinnen kann, gibts eins drauf, wenn man den sinnlosen Wettlauf Chemie versus Biologie zum Thema macht. 200 Millionen kostet wohl inklusive Zulassung eine neue chemische Waffe im „Werkzeugkoffer“ (bis zur nächsten Resistenz). Davon könnte man auch Forschung für alternative Anbausysteme betreiben – aber nein…

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            „Es soll Leute geben, die definieren den Punktestand des DAX als Maß für ihr Wohlergehen. Alles eine Frage der konstruierten Wirklichkeit.“

            Der Punktestand ist nicht das Maß für das Wohlergehen des Aktionäres, sondern der Gewinn beim Verkauf.

  4. Elisabeth Ertl sagt

    Todesfalle Biolandwirtschaft? In Österreich ist die Menge der ausgebrachten chemisch-synthetischen Pestizide zurückgegangen. 25% Biolandwirte sorgen aber mittlerweile für 50% der Pestizidmengen, sodass die Gesamtmenge um 53& gestiegen ist: https://orf.at/stories/3168328/

    • Ein Privatier sagt

      Es sind aber „Biolandwirte“!
      Die meinen es ausschließlich gut und deswegen ist es auch gut, wie jeder mittlerweile weiß!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Bei uns wird seit Jahren im konventionellen Weinbau von der Anwendung von Kupfer abgeraten.

        • Ein Privatier sagt

          Solange man um die Iris keinen kupferfarbenen Ring hat, ist alles i. O.!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Das festhalten an der Menge ist für Laien nachvollziehbar, im Prinzip ohne Sinn.

      Wenn ich meine Äpfel gegen Mehltau mit Schwefel behandle, dann brauche ich vor der Blüte, 2,5 Kg je Hektar Mkh, mit Systane 0,125 Liter.

      Ob jetzt der Schwefel, oder Systane für die Umwelt besser ist?

      • brouss sagt

        Wird bei den Untersuchungen auf PSM-Rückstande auch auf Schwefel, Cu. Spinosad und Spruzit untersucht?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Kupfer wird nicht auf die Ausbringmenge untersucht.

          Glaube es war 2016, ein kritisches Peronospara Jahr im Weinbau.

          In einem Spritzversuch mit Kupfer in der erlabten Höhe und Phosphonate lag der Schaden bei mindestens 90%, ohne Phosphonate bei ca. 95%.
          Insgesamt berichteten die Bio Winzer von 40% Ernteausfall.

          Als ich den staatlichen Weinbauberater fragte, wie das möglich sei, meinte er nur, im Versuch wurde die erlaubte Menge eingehalten.

          Wie die anderen Wirkstoffe untersucht werden, entzieht sich meiner Kenntnis

          Die beiden Wirkstoffe Kupfer und Schwefel zählen nicht zu den chemisch-syn-thetischen Pflanzenschutzmitteln und unterliegen daher nicht dem Reduktionszielvon 40 bis 50 % bis 2030 im Eckpunktepapier der Landesregierung von BW.

          https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/7000/16_7148_D.pdf

          • Thomas Apfel sagt

            Ich habe vor einigen Jahren in der Toskana Weinberge gesehen, da war
            die Kupferbehandlung (wahrsch. Cuprozin) von weitem an einem blauen Schimmer zu erkennen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Das war vermutlich Kupfervitriol. 😉
              Cuprozin progress sieht man eigentlich nicht von der Ferne.

  5. Obstbäuerin sagt

    Herr Niemann hat Kritik an bestimmten Kommentatoren geübt, die seiner Meinung nach nicht in diesem Blog mitdiskutieren sollten. Ich weiß ja nicht, wen er da so im Auge hat aber das dürfte nicht in seinem Ermessen liegen. Ich habe auch ein Problem mit einigen wenigen Bloggern. Das sind diejenigen, die durch überdimensionierte Beiträge die Meinungshoheit zu übernehmen versuchen. Da werden so viele Sachverhalte in lange Texte gepackt, die eine Diskussion geradezu ersticken. Die Regel, Kommentare sollen nicht länger sein als der Haupttext, haben einige gar nicht auf dem Schirm.

    • firedragon sagt

      Ehm Obstbäuerin,
      der (oder auch andere) eingestellte Haupttext macht es aufgrund seiner Kürze mitunter schwierig, manche Kommentare noch kürzer zu formulieren. Und es wäre schade, wenn man Informationen/Tipps/Gedankengänge nicht zu lesen bekommt. (Tellerrand und so)

        • firedragon sagt

          Obstbäuerin, woher weißt Du, welche ich meine? (Spaß, konnte ich mir nicht verkneifen)
          Nimm die Meinung aus den Kommentaren als Training. Hier kann man sich ja entscheiden, ob man etwas liest und darauf antworten möchte. Mitunter laufen einem im echten Leben Menschen mit anderen Ansichten über den Weg und es wäre unhöflich, diese einfach zu ignorieren.

  6. sonnenblume sagt

    Wenn ich die Ausführungen von Thomas Apfel lese und auch die Berichte von Herrn Niemann, dann stellt sich mir die Frage; hat sich die Wissenschaft voll umfänglich mit dem Thema beschäftigt, oder sich auf eine bestimmte Richtung festgelegt?

  7. Thomas Apfel sagt

    Herr Niemann und Herr Meyenknecht, ich habe leider nicht die Zeit passend zur jeweiligen Ihrer Behauptungen mitzudiskutieren da ich Saison in Kirschen und Erdbeeren habe. Was sie hier von sich geben ist an Populismus und Selbstgefälligkeit kaum zu überbieten. Allein das Max Planck Zitat in Zusammenhang mit Ihren Einlassungen überhöht ihre Positionen in einer Weise die dem Stand ihres Wissens in keiner Weise entspricht.
    Das Thema und die Frage dieses Beitrages war: „Sind Blühstreifen tatsächlich eine Todesfalle“ für Insekten? Und diese Frage kann man ganz klar mit „Nein, das ist Blödsinn“ beantworten. Der Rückgang der Insekten, der Herrn Tumbrinck in seinen derzeitigen gut bezahlten Sessel befördert hat, hat in einem NATURSCHUTZGEBIET stattgefunden. Der Umstand einer falschen Herangehensweise und Denke beim Naturschutz war dort die Ursache und sonst nichts. Das ist vor einiger Zeit auch hier im Blog durch Herrn Herwig Scholz detailliert auseinander genommen worden.
    Blühstreifen sind strittig, weil sie in erster Linie Futter zu Zeiten schaffen, zu denen normalerweise in der Natur so viel gar nicht vorhanden wäre. Artenschutz geht aber in erster Linie über Habitatgestaltung und nicht über „Fütterung“.
    Blühstreifen sind selbst in unmittelbarster Nähe von intensiven Landwirtschaftsflächen niemals „Todesfallen“. Diese Denke kommt aus der Unkenntnis, was einerseits durch Pflanzenschutz in welchen Zeiträumen überhaupt beeinflusst wird, andererseits vom medial erzeugten Bild des ständig wild um sich spritzenden Bauern. Pflanzenschutz ist Wissenschaft in dessen Umfeld Heerscharen verantwortungsvoller hochqualifizierter Spezialisten arbeiten die keineswegs das Anliegen verfolgen die Tier und Pflanzenwelt auszurotten!
    Ich bonitiere seit mehreren Jahren die Entwicklung der Flora an Straßenrändern im Vergleich zu der angrenzenden Wirtschaftsweise (Bio – versus – konventionell). Die Feldränder und vor allem die Wegränder im Bio Bereich (Bio-intensiv mit relativ sauberen Feldern) werden immer Arten-ärmer. Es ist das gleiche Bild wie in Krefeld: im Bio-Bereich vergrasen die Felder und Wegränder von außen, die Artenzusammensetzung wird enger und die Artenzusammensetzung beeinflusst letztendlich die Insektenvielfalt am stärksten. Hier (Bio-Feldränder) verschwinden vor allem die Segetalarten. Ein von Kornblumen und Mohn blau- rotes Feld hat mit Artenvielfalt (insbesondere bei gefährdeten Arten) wenig zu tun. Im konventionellen Bereich bewirkt insbesondere die Unterdrückung der Gräser (Herbizide) eine breitere Artenvielfalt (Flora) in temporären nicht behandelten Blüh- und Randstreifen. Man muss schon genau hinsehen! Wenn diese Flächen nicht mitbehandelt werden gibt es auch in der Praxis keinen nennenswerten Einfluß von Insektiziden, zumal gerade im Feldbau, der zu großen Teilen Futteranbau ist, kaum Insektizide eingesetzt werden. Heutige Spritztechnik arbeitet randscharf. Es müssen Habitate geschaffen werden und nicht die Landwirtschaft extensiviert. Nur die hohe Produktivität (die vor allem auch auf effektivem Pflanzenschutz beruht) setzt überhaupt Flächen für Habitatgestaltung frei.

  8. Eckehard Niemann sagt

    Besser sollte es heißen:
    Zu viele lassen alles mit sich machen, ohne sich zu engagieren.

    • Eckehard Niemann sagt

      Dieser Kommentar ist hier falsch platziert, er bezieht sich auf
      den weiter unten stehenden Kommentar von „Inga“:
      „Inga
      5. Juni 2020
      Mit den Bauern kann man alles machen,“

  9. Eckehard Niemann sagt

    Hallo Willi,
    Du kannst doch nicht ernsthaft zufrieden sein mit dem, was sich zum (großen) Teil in den Kommentar-Spalten Deines Blogs abspielt und auslässt. Warum päppelst Du sowas neuerdings permanent mit Deinen scheinbar-unverbindlich-kommentarlosen und trotzdem anheizenden Texten???
    Erinnere Dich mal an Deine Schulzeit und die folgende Passage aus Goethes „Zauberlehrling“:
    “ Herr, die Not ist groß!
    die ich rief, die Geister
    werd ich nun nicht mehr los.“
    Bitte füttere doch diese „Geister“ nicht mehr weiter…
    Die wirklich an einer sachlichen Diskussion über eine Bauer-Zukunft interessierten Kommentator/Innen werden es Dir danken!!!!

  10. Bauer Fritz sagt

    Leute helft mir bitte mal:
    Am gleichen Tag an dem Frau BM Schulze vom BMU den Bauern medial mitteilt, daß die verpflichtende Anlegung von Blühstreifen/Pufferstreifen als Nonplusultra in Sachen Umweltschutz nun verordnet sind, richtet der Unterabteilungsleiter Tumbrinck im BMU nicht nur allen Bauern sondern wohl auch seiner Chefin medial aus, daß die Blühstreifen etc. sowieso das Allerletzte sind ?

    Frage:
    a) Ist bei euch noch oder schon wieder Fasching ?
    b) Wurden hier Nebenwirkungen von Corona aufs Gehirn völlig unterschätzt ?
    c) Hat Tumbrinck defacto das BMU übernommen und Schulze weiß es nur noch nicht oder hat sie an der Rolle als Marionette an der Fäden des NABU ohnehin schon Gefallen gefunden ?

  11. Eckehard Niemann sagt

    Bauer Willi setzt mal wieder auf populistischen Klamauk.
    Die plakativ-polemischen Ausführungen des Herrn Tumbrinck machen es möglich – die kann und will auch ich nicht verteidigen.
    Worauf der wahrscheinlich Bezug nehmen wollte, ist die Frage der möglichen oder tatsächlichen Belastung auch von Wildkräutern und Blühstreifen-Pflanzen durch Abdriften bzw. Fernwirkungs-Abdriften von Pflanzenschutzmitteln und auch durch Metabolite (Abbauprodukte) von Nenonics in den Böden, auf denen die Blühstreifen stehen.
    Diskutiert wird unter Imkern auch die Frage, was denn Blühstreifen-Nahrungsangebote für Bienen und vor allem Wildbienen wert seien, wenn sie kilometerweit entfernt lägen von deren Habitaten („Wohnungen“). Und was Blühstreifen denn bringen, wenn sie neben zu großflächigen Ackerflächen liegen.
    Ich meine, das sind wichtige Fragen, die man nicht einfach abtun sollte – wenn denn Blühstreifen-Anlage ernst gemeint ist und nicht bloß PR-Alibi.
    Der Bezug auf die platten-polemischen Äußerungen Tumbrincks entschuldigt mitnichten, dass hier eine ernsthafte Untersuchung und Auseinandersetzung nicht passiert.
    Hier der Link zu einem GEO-Artikel zum Thema:
    https://www.geo.de/magazine/geo-magazin/15815-rtkl-tatort-wiese-pestizide-und-das-ende-unserer-insekten

    • Reinhard Seevers sagt

      Zitat aus Eggehaads Link: „Die Bestäuber verenden, Bienen, Käfer und Schmetterlinge, auf die unsere Nahrungspflanzen angewiesen sind“

      Welche Nahrungspflanzen waren das noch mal?

      • Eckehard Niemann sagt

        In dem Artikel mischen sich richtige und falsche Passagen. Sie haben zu Recht eine falsche Passage (zum Anteil der insektenstäubten Pflanzen) zitiert. Ok. Gut. Aber reicht Ihnen das, um die anderen Passagen im Text unbeachtet zu lassen. Bitte bleiben Sie doch auf der Höhe Ihrer argumentativen Kapazitäten…

        • Reinhard Seevers sagt

          Ist ja nicht wichtig, dass der erste falsche Satz gleich im Kopf des Textes steht….Hauptsache es ist ein wenig Richtiges vorhanden. Ist wie bei Trump, das Verhältnis Lüge/Wahrheit darf 10/1 sein, dann kann man ihm nicht vorwerfen, dass alles Lüge sei.
          Für wie blöd darf man eigentlich noch gehalten werden?

    • Eckehard Niemann sagt

      Hier einige Passagen aus dem GEO-Artikel:

      „… Allein in den vergangenen zwei Jahren sind Studien über Studien erschienen, die – wie die Untersuchungen von Randolf Menzel – „subletale“, also nicht unmittelbar tödliche Effekte der Neonicotinoide auf Honigbienen beschreiben.

      Im Licht dieser Studien prüft die EFSA derzeit zum wiederholten Mal, ob Neonicotinoide eine Gefahr für Bienen darstellen. Selbst wenn die EFSA, wovon auszugehen ist, zu dem Schluss kommt, dass die Stoffe ein Risiko bilden: Die Behörde selber ist offensichtlich nicht in der Lage, solche Gefahren von vornherein auszuschließen. Sie hinkt in ihren Erkenntnissen der Forschung hinterher.

      [Tatsächlich hat die EFSA im Februar 2018 die Bienenschädlichkeit der drei Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam bestätigt, d. Red.]

      Das ist das eine Problem. Das andere: der Fokus der EFSA auf die Honigbienen. „Wir haben nicht nur ein Bienenproblem. Wir haben ein Bestäuberproblem“, konstatiert etwa Josef Settele, ein international renommierter Agrarökologe und Schmetterlingsforscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Halle (Saale). Falter, Hummeln, Schwebfliegen, Wildbienen – Abertausende Arten bestäuben Wild- und Kulturpflanzen. Weltweit, schätzt Settele, erbringen Honigbienen nur etwa 30 Prozent der Bestäuberleistung, all die anderen Insekten hingegen 70 Prozent.

      Ob und wie ein Pestizid auf wild lebende Bestäuberinsekten wirkt, muss jedoch kein Hersteller nachweisen. Standardisierte Tests fehlen. Wieder füllen im Fall der Neonicotinoide inzwischen unabhängige Studien die Lücken. Es mehren sich die Beweise, dass zahlreiche Insekten sogar noch weitaus empfindlicher auf die Substanzen reagieren als die Honigbiene.

      Fatalerweise stören die Stoffe bei vielen Arten offenbar Fruchtbarkeit und Paarungsverhalten: Hummeln etwa bilden nach Kontakt mit Neonics weniger Königinnen aus. Solitärbienen legen keine Nester mehr an. Erzwespen finden nicht zur Paarung zusammen. Diese Insekten zählen zu den Hautflüglern, einer außerordentlich artenreichen Ordnung. Allein in Deutschland umfasst sie mehr als 10 000 Spezies.

      Mitte Oktober 2016 tagen Hautflügler-Fachleute in Stuttgart. Einer der Teilnehmer der Konferenz, Johannes Steidle, Professor für Tierökologie an der Universität Hohenheim, wird die vorgetragenen Studienergebnisse später als „katastrophal“ bezeichnen. Ein Ausdruck, dessen Schärfe sich im Alltagsgebrauch abgeschliffen hat. Wissenschaftler jedoch behalten ihn Ausnahmeereignissen vor, gravierenden Wendungen zum Schlechten hin.

      Ökologen berichten auf der Tagung von Kontrollgängen durch die Isarauen in der Nähe von Dingolfing, ein Schutzgebiet. Zehn Jahre zuvor haben sie hier 58 Wildbienenarten entdeckt. Im Sommer 2016 finden sie noch 14 Spezies. Im Leipziger Auenwald, einem der größten seiner Art in Europa, vermissen die Forscher Wespen. Ihre Suche konzentriert sich auf den Kronenraum. Dort haben sie im Jahr 2002 mehr als 2100 Tiere gezählt, Angehörige Dutzender verschiedener Bienen- und Wespenarten. Nun ist die Hälfte der Spezies verschollen, und es findet sich nur noch ein Drittel der Individuen.

      Kollegen referieren über ein Projekt am Goldberg in Baden-Württemberg. Dort haben sie der Schwarzen Mörtelbiene ein Paradies geschaffen. Sie säten Hornklee und Esparsetten (beides Schmetterlingsblütler und Verwandte der Erbsen), ihre Lieblingsquelle für das Larvenfutter. Sperrten das Nistgebiet weiträumig ab. Dass die vergangenen Jahre zu den heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung zählten, ließ zusätzlich hoffen: Mörtelbienen mögen Wärme. Indes: Die Zahl der Nester hat sich in den vergangenen zehn Jahren halbiert, viele der verbliebenen sind inaktiv.

      Auffällig ist, dass sich in allen Fällen die Lage innerhalb eines Jahrzehnts extrem zugespitzt hat, genau wie bei den Populationen, die der Krefelder Verein erfasst. 2007 stieg der Absatz neonicotinoidhaltiger Mittel in Deutschland sprunghaft an. Von 652 Tonnen im Vorjahr auf nunmehr 1656 Tonnen. Verursachen also die Neonicotinoide den Insektenschwund?

      Etwas scheint zunächst entschieden gegen diese These zu sprechen: Fast alle der dokumentierten Insektenrückgänge ereigneten sich nicht in Agrarland – sondern in Naturschutzgebieten. Die Daten lassen aber auch einen anderen Schluss zu: Neonicotinoide breiten sich weit über ihre ursprünglichen Einsatzgebiete hinweg aus. Tatsächlich häufen sich Hinweise, dass die Substanzen in die Umwelt jenseits der Felder dringen – unkontrolliert und dauerhaft.

      Die University of Sussex liegt am Rande des Seebads Brighton in Südengland. Hier lehrt Dave Goulson. Er hat sich als Hummelforscher einen Namen gemacht. Goulson kennt die von den Krefelder Insektenkundlern erhobenen Messwerte gut. Er gehört zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die die Daten auswerten und in einer Fachzeitschrift publizieren sollen.

      Als Goulson die Daten aus Deutschland das erste Mal sieht, die Kilogrammangaben von früher und die Grammwerte von heute, fällt ihm sofort Edward Wilson ein, der berühmte amerikanische Soziobiologe. „Wenn die Menschheit unterginge“, hat Wilson einmal gesagt, „würde die Welt in den reichen Zustand des Gleichgewichts zurückpendeln, der vor 10 000 Jahren existierte.

      Ohne Insekten aber würden die Ökosysteme kollabieren.“ „Sieht aus“, meint Goulson, „als könnten wir bald erfahren, ob Wilson recht hat.“ Verlängert man die Kurven aus Krefeld nur ein kleines bisschen, sagen wir bis ins Jahr 2020, landen sie bei null.

      Es dauert nicht lange, bis auch in Goulsons kleinem Universitätsbüro dieser Zungenbrecher fällt: Neonicotinoide. „Wir reden über die Möglichkeit, dass Insektizide Insekten töten, das scheint mir nicht weit hergeholt.“ Dave Goulson hat sich intensiv mit den Eigenschaften der Neonicotinoide beschäftigt. Sie sind hochgiftig.

      Zum Beispiel Imidacloprid. Es ist die weltweit meistverkaufte Substanz der Gruppe, hergestellt von dem deutschen Unternehmen Bayer AG und seiner Crop-Science-Abteilung. Ein Teelöffel des reinen Wirkstoffs würde genügen, um 1,25 Milliarden Honigbienen zu töten. Doch, sachgemäß angewendet, kommt die Substanz natürlich nur äußerst stark verdünnt in die Umwelt. Für weitaus bedenklicher als ihre Giftigkeit hält Goulson weitere Merkmale der Gruppe. So zerfallen Neonicotinoide im Boden nicht schnell in ungefährliche Bestandteile und bauen sich ab – im Gegenteil: Sie reichern sich über Jahre hinweg an.

      Die Studie, die Goulson auf seinen Bildschirm ruft, zeigt vier Quadrate. Vier Felder, die über sechs Jahre in Folge mit von Imidacloprid umhüllten Samenkörnern bestellt wurden. Die Untersuchung stammt nicht von Goulson. Sie findet sich auf Seite 639 einer umfangreichen Akte: der Zulassungsunterlagen für den Wirkstoff. Obwohl die Kurven der Imidacloprid-Mengen im Boden aller Felder über die Jahre steil klettern, urteilte die prüfende Behörde: „Hat nicht das Potenzial, sich im Boden anzureichern.“

      „Inkompetenz oder Korruption?“, fragt Goulson, „das Urteil überlasse ich Ihnen.“ Fest steht: Angesichts dieser Studie hätten bei den Prüfern alle Alarmglocken läuten sollen, weil sie den Effekt aus der Vergangenheit kennen. Bei fast allen Substanzen, die erst zugelassen und später verboten wurden, war nicht allein ihre Giftigkeit das Problem, sondern ihr Verbleib in der Natur.

      Beispiel: Dichlordiphenyltrichlorethan, kurz DDT genannt, das einst meistverwendete Insektizid der Welt, ist seit den 1970er Jahren in den meisten Industrieländern verboten. Aber noch immer findet es sich in der Umwelt, lässt es sich in unseren Körpern nachweisen. Abhängig vom Bodentyp brauchen Neonicotinoide bis zu 1000 Tage, um sich auch nur zur Hälfte abzubauen.

      Dabei gelangen gerade mit gebeiztem Saatgut große Mengen der Substanzen unter die Erde. So werden nur etwa fünf Prozent des Wirkstoffs von der Kulturpflanze aufgenommen, deren Samen behandelt wurden. Die restlichen 95 Prozent gehen in den Boden. Eine weitere Eigenschaft der Neonicotinoide macht das Verhängnis komplett: Sie sind wasserlöslich. Ein für Insektizide ungewöhnliches Merkmal. Normalerweise kleben die Mittel an den Pflanzen, Regen soll sie nicht abwaschen können. Neonicotinoide aber gelangen über das Wasser in die weitere Umgebung.

      Dave Goulson ruft ein anderes Bild auf seinen Bildschirm. Wildblumen, die an Ackerrändern wachsen. Solche Blühstreifen sollen Insektenbestände fördern. Goulson hat die Pollen der Wildblumen auf ihren Neonicotinoid-Gehalt getestet. Teilweise lagen die Werte höher als in behandelten Kulturpflanzen. Das bedeutet, dass Insekten, selbst wenn sie keine Ackerflächen besuchen, den Wirkstoffen ausgesetzt sind.

      Goulson ist ein jungenhafter, sympathischer Typ, der unterhaltsam erzählen kann. Vor einigen Jahren hat er in Südfrankreich einen verfallenen Hof gekauft, samt 13 Hektar Land. Darüber, wie er versucht, diesen Flecken Erde in eine Art Bullerbü für Insekten zu verwandeln, hat Goulson ein Buch geschrieben. Seine Geschichten vom Landleben beschwören die Stimmung unbeschwerter Sommertage herauf. Die Erinnerung an laue Stunden im Freien, zu denen das Brummen dicker Hummeln gehörte, der Anblick bunter Falter, das Kribbeln eines Marienkäfers auf der Haut.

      Gut möglich, dass sich ein Bewusstsein um die Not der Insekten in der breiten Öffentlichkeit am besten über Gefühle wecken lässt. Und nicht über Zahlen, die die Nützlichkeit der Bestäuber in Euro angeben. Jedenfalls kommt es häufig vor, dass seine Leser sich bei Dave Goulson erkundigen, was sie selber tun könnten, um Insekten zu helfen.

      In Großbritannien nehmen Gärten eine größere Fläche ein als alle Naturschutzgebiete zusammen. Die Menschen legen sich Sträucher oder Stauden zu, die Insekten gern besuchen. An mancher im Gartenmarkt erstandenen Pflanze baumelt sogar das Etikett „bienenfreundlich“. Wer ahnt schon, dass auch viele von ihnen mit Neonicotinoiden behandelt wurden?

      Felder, Blühstreifen oder Gärten. Die Wirkstoffe finden sich inzwischen überall. Und sie sind mobil. Sie verbreiten sich über Gewässer, die Luft, das Grundwasser. Hinzu kommmt: Auch Insekten sind mobil, sie können fliegen. Die Wege zwischen Schutzgebieten und Ackerflächen sind meist kurz. Und schließlich gibt es auch Insekten, die Insekten fressen, etwa Schädlinge, die wiederum zuvor neonicotinoidhaltiges Grünzeug gefuttert haben.

      • Arno Geyer sagt

        Sehr gute Erklärungen .Soll für mich als Bauer heißen?? Ich produziere in Hessen/Deutschland. Ich lebe hier , kaufe minimal im Internet . Kaufe meinen Bedarf regional im Handel , der wiederum weltweit , über Einkaufsgemeinschaften bis nach China hin einkauft. Ich zahle hier die Handwerkerlöhne , Investitionen , meine Steuern , meine Abgaben . Usw…………..ich will hier meinen Betrieb erhalten . Dieser muß rentabel sein . Veränderungen ?? Dann bitte auch bei meinen Mitbewerbern weltweit . Wünsche ihnen gute Zusammenarbeit mit Trump , Mercosur , China und vielen mehr .

      • Thomas Apfel sagt

        Wenn Randolf Menzel seine „Versuchstiere“ beim Flug mit einem 50 kg Rucksack belädt (dem entspricht das Gewicht der Microkameras) und sie dann noch mit einer nicht definierten und auch nicht praxisüblichen Menge Neonics behandelt sind die Ergebnisse vorhersehbar, so toll die Bilder in seinen Vorträgen auch sind.(ich hatte nachgefragt, wie genau die Behandlung der Bienen dosiert und durchgeführt wurde, eine klare Antwort = Fehlanzeige),
        Ich habe diesen technisch gut gemachten Vortrag 2017 auf der IGA Berlin gesehen.

        Die Frage, die ich mir stelle ist folgende: Warum ist eine der Eigenschaften der Neonics das schnelle Nachlassen der Wirkung nach wenigen Tagen? Wenn der Termin nicht gepasst hat, erfolgt die Wiederbesiedlung z.B. mit Blattläusen schon nach wenigen Tagen und zwar relativ unabhängig von Niederschlag oder kein Niederschlag. Die Wirkung auf die „Zielorganismen“ (so der Fachjargon) ist weg und galloppiert (extrem stark verdünnt – wenn überhaupt) zu allen anderen Insekten und bringt diese angeblich um. Ich halte das Ganze nach derzeitigem Kenntnisstand für an den Haaren herbeigezogen. Meist sind es Ideen von logischerweise Insektizid- feindlichen Insektenforschern (meist PestizidAktionNetwork Mitglieder und Unterstützer). Prof. Steidele ist auch nicht gerade für neutrale Betrachtungen bekannt.

      • Eckehard Niemann sagt

        Nein, das meine ich nicht. Vielleicht einfach nochmal nachdenken, was diese Kritik an Blühstreifen – wenn sie denn stimmt – für den Ackerbau insgesamt bedeuten würde?

      • Arno Geyer sagt

        Sehr gute Erklärungen .Soll für mich als Bauer heißen?? Ich produziere in Hessen/Deutschland. Ich lebe hier , kaufe minimal im Internet . Kaufe meinen Bedarf regional im Handel , der wiederum weltweit , über Einkaufsgemeinschaften bis nach China hin einkauft. Ich zahle hier die Handwerkerlöhne , Investitionen , meine Steuern , meine Abgaben . Usw…………..ich will hier meinen Betrieb erhalten . Dieser muß rentabel sein . Veränderungen ?? Dann bitte auch bei meinen Mitbewerbern weltweit . Wünsche ihnen gute Zusammenarbeit mit Trump , Mercosur , China und vielen mehr .

    • Schmeckt gut sagt

      Prima, dass der Eggard gleich wieder den Wadenbeisser macht. Doch wohl nicht so ein populistischer Klamauk, sonst gäbe es ja nicht diese unerträglichen, langen und ganz offensichtlich vorbereiteten „Diskussionsbeiträge“. Scheint tatsächlich von langer Hand vorbereitete Strategie zu sein.

      • Eckehard Niemann sagt

        Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich unter den Lesern und Kommentatoren dieses Blogs auch etliche oder sogar viele befinden, die auch mit unbequemen Fragestellungen sachorientiert und fair umgehen und nach fachlich fundierten Gesichtspunkten urteilen, ohne sich in Verschwörungs- und Jammer-Hypes zu flüchten.

  12. Ostbauer sagt

    Warum haben wir in der EU und besonders in Deutschland eigendlich immer den Drang zum verschlimmbessern?
    In der Vorwendezeit und auch noch danach wurden Kleinst- und Splitterflächen von der Bewirtschaftung ausgespart; unwirtschaftlich.(Jedenfalls in unserer Ecke) Ein Paradies für alles was da kreucht und fleucht.
    Dann kam der gemeinsame Agrarhaushalt der EU und INVEKOS. Quadratmetergenaue Angabe der Flächen, Nichtangabe wurde sanktioniert und jährliche Bewirtschaftung war Pflicht. Die Folgen sehen wir heute. Einfach mal 1m zum Weg unbearbeitet lassen funktioniert nicht, es müssen ja 10 sein. Ackergras oder Luzerne muss man nach 5 Jahren umbrechen obwohl sie noch top ist; sonst wird es zu ewigem Grünland. Wieso darf mich eigendlich die EU kalt enteignen?
    So langsam hab ich von dem Laden die Nase voll. Die Entscheider sind einfach zu weit weg von der Wirklichkeit.

    • Stadtmensch sagt

      In der Praxis scheint es doch zu funktionieren. War Pfingsten entlang des Elster-Radwegs unterwegs. Da findet man viele abgeschnittene SoDa-Ecken, Senken, usw.

      • Ostbauer sagt

        Ja logo findest Du die Ecken; 5% sind ja vorgeschrieben, und dann sucht man halt.
        Aber warum darf ich nicht 10 Ackerrandstreifen zu je 1m liegen lassen, warum müssen es 10 m sein? Wir haben hier noch Feldwege, die kennen den grünen Plan nur vom Hörensagen. Ich find es gut, wenn an jedem Feldweg auch noch ein Saum ist; werd aber durch „Subventionsabzug“ bestraft.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Deshalb bin ich so froh, dass mein Mann und ich nicht subventionierte Hobbybauern sein dürfen, wenn auch nur mit Hilfe meiner Pension und dem Gehalt meines Mannes und freiwilliger Selbstausbeutung. Aber da können wir auf diesem Steilhang liegen und verbuschen lassen, was wir wollen, und können Büsche wieder wegschneiden, wenn sie UNS im Weg sind. Da herrscht die höchste Biodiversität, die man sich denken kann. Auf diesem Sonnhang gibt es aber auch zwei Flächen, die hat ein Großbauer gepachtet. Der kriegt Subventionen dafür, dass er einmal im Jahr abschlägelt. Der produziert nichts, und seine Biodiversität nimmt von Jahr zu Jahr ab. Das nennt man ÖPUL (Österr. Programm umweltgerechte Landwirtschaft) Wir produzieren wenigstens ein paar Zentner Fleisch und ein paar Tonnen Äpfel. Es wird noch eine Zeit kommen, da wird es wieder um dieses Fleisch und diese Äpfel gehen und nicht mehr ums Geld.
          Bitte nicht als Affront gegen Erwerbsbauern auffassen, sondern als Kritik an einer Gesellschaft, die buchstäblich den Boden unter den Füßen verloren hat.

          • Stadtmensch sagt

            Tja, wie kann man die Gesellschaft in der Aufmerksamkeitsökonomie wieder einfangen? Mühsam…

            Ich tus ungern, aber hier ein Elon Musk Zitat:
            “Our existence cannot just be about solving one miserable problem after another. There need to be reasons to live.”

    • bauerhans sagt

      Deutschland ist extrem exportabhängig und braucht die Eu,wodurch diese riesige verwaltung in Brüssel entstanden ist,die natürlich auch was zu tun haben muss.
      da seit Preussen hier eine beamtenverwaltung besteht,um alles unter kontrolle zu haben,ist die praktischerweise immer weiter gewachsen,weil dort sicheres und hohes einkommen zu erzielen ist,nach wirtschaftlichkeit wird da selten gefragt.

    • Stadtmensch sagt

      Aus dem Text:
      „“We need a change of mindset, moving from short-term to long-term thinking, moving from shareholder capitalism to stakeholder responsibility.“

      Waren sie es, der heute von einer Balance zwischen Verantwortungs- und Gesinnungsethik schwadroniert hat?

      • Ein Privatier sagt

        Nö, das war Max.

        Eigentlich sollte gerade Ihnen der Artikel das Herz höher schlagen lassen.
        Wenn diese Leute Ihre Projekte durchziehen, dann werden Sie schon ein rotgüldenes Pöstchen finden …

        Unwissenheit ist Stärke!

    • Eckehard Niemann sagt

      An den anonym-feigen „Privatier“ (das Pseudonym ist wohl Programm):
      Ihre vermutlich demokratie-feindlich gemeinte Parole „Freiheit ist Sklaverei“
      bewegt sich auf formal dem sinnleeren Niveau, das z.B. durch folgende kabarettistisch-sarkastischen Reime entlarvt werden soll:

      „Reden ist Schweigen
      und Silber ist Gold.“

      Oder:

      „Lieber reich und gesund
      als arm und krank.“

  13. sonnenblume sagt

    In TopAgrar wurde soeben ein Artikel veröffentlicht, “ EU-Rechnungshof brandmarkt Intensive Landwirtschaft als Hauptursache für Biodiversitätsverluste.“ Anlass der Weltklimatag.

    • firedragon sagt

      Jep Sonnenblume,
      mir war gar nicht bewusst, dass der Rechnungshof jetzt auch für die Beurteilung der Biodiversität zuständig ist.
      Mit Andreas Gerner’s Kommentar, sollten sich die Damen und Herren mal intensiv auseinander setzen.

      • sonnenblume sagt

        Ein Rädchen greift ins andere und alle sind auf Spur getrimmt. Wer da noch irgendwo an Neutralität glaubt, ich glaube dem ist nicht mehr zu helfen. So mein Eindruck nach diesem Artikel.

  14. Oberländer sagt

    Ist die Sonnenblume bald das neue Ha……..reutz ?

    Wenn die Frage zu böse ist bitte löschen .

  15. Ferkelhebamme sagt

    Ich denke zur Zeit ständig, schlimmer geht nicht und hoffe gleichzeitig auf ein letztes Restchen normalen gesunden Menschenverstand. Eigentlich würde ich mich als resilienten Menschen bezeichnen, der grundsätzlich positiv denkt. Doch jeder Tag setzt momentan noch einen drauf.
    Kann mal jemand die Welt anhalten? Ich möchte aussteigen.

    • sonnenblume sagt

      Mir geht es mittlerweile genau so. Meine größte Sorge gilt den Kindern und Enkeln. Sie werden mit Sichheit ihren Weg gehen. Aber Momentan melden sich diese Gedanken immer wieder.

      • firedragon sagt

        Ferkelhebamme, Sonnenblume,
        wir hatten die Tage ziemlich warm und aus einer Wolke regnete es etwas.
        Für einen kurzen Moment kann die Welt angehalten werden – einfach mal diese Art Regen auf sich regnen lassen und genießen… tut der Seele gut.

        • Ferkelhebamme sagt

          Bei uns gab es jetzt zwei Tage ordentlich Regen, Gott sei Dank! Hab durchnässt auf der Weide gestanden und mich über unser 2,5 Monate altes Fohlen amüsiert, dass ganz entsetzt über das Wasser war, was da vom Himmel fiel. Kannte es noch nicht… Kleine Fluchten, bis einen der Irrsinn wieder einholt.

  16. Friedrich sagt

    Mit einer realistischen Sicht hat das nichts zu tun. Was jetzt nach dem auslaufenden Coronastillstand abläuft , ist das vorerst letzte Aufbäumen der Umweltideologen bevor die wirtschaftlich- ökonomischen Wahrheiten im Herbst auf den Tisch kommen. Irgendwann kommt die Analyse des „Geldumsichwerfens“ auf den Prüfstand. Unser Erwachen wird fürchterlich sein. Arbeitslosigkeit , Inflation, Zombifirmenpleiten, aber auch viele unverschuldete Pleiten im Tourismus, Hotel- und Gaststättenbereich. Erste Spargelbetriebe haben schon den Pleitegeier auf dem Hof und das ist erst der Anfang. –Mit diesen Wahrheiten werden dann diese Ideologen kein Gehör mehr finden , weil Wirtschaft und Wohlstand vor dem Abgrund bewahrt werden müßen und jeder erst einmal an sein eigenes Überleben denkt. Da bleibt dann keine Spende und Zeit mehr für Ideologie. Ob Künast, Schulze , Flasbarth , NABU,BUND, usw. wissen das . Die vielen hundert Mill. Euro des Staates werden der Streichliste zum Opfer fallen und auch der Spendenfluß wird rasant abnehmen. Das wissen diese Leute sehr genau und hauen jetzt noch einmal richtig , koste es was wolle, los. Jeder , der sich mit der Energiewende , AKW-Abschaltung usw. beschäftigt hat , weiß doch ganz genau , daß das ein Irrweg ist und uns in den Blackout führt. Nur mit Innovation , sozialer Marktwirtschaft und Freiheit werden wir aus dem Irrweg wieder heraus kommen und nicht mit Fremdbestimmung Ideologie und Gutmenschentun.

  17. Reinhard Seevers sagt

    Die Mehrheit der Bevölkerung will angeblich die Energiewende…..aber die Gewerkschaften stampfen mit den Füssen.
    https://www-spiegel-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ig-metall-zum-corona-konjunkturpaket-verzicht-auf-autokaufpraemie-verschaeft-konflikt-mit-spd-a-57f98920-f770-4fbf-b702-4e951b049607-amp?amp_js_v=a2&amp_gsa=1&usqp=mq331AQFKAGwASA%3D#referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fwirtschaft%2Fsoziales%2Fig-metall-zum-corona-konjunkturpaket-verzicht-auf-autokaufpraemie-verschaeft-konflikt-mit-spd-a-57f98920-f770-4fbf-b702-4e951b049607

    Die Autoländer Bayern, Niedersachsen und das grüne Baden Württemberg wollten Verbrennungsmotoren auch mit einer Prämie versehrn, aber die SPD hat anders entschieden….
    So jetzt übertragen sie das Ganze Mal auf die Landwirtschaft….

  18. Berthold Lauer sagt

    Steter Tropfen höhlt den Stein! Es gilt, das Mantra der bösen, Tod bringenden Landwirtschaft immer und immer wieder vor sich her zu tragen! Selbst wenn, wie in diesem Fall, gar nicht danach gefragt war! Fachlichkeit und Sachlichkeit ist dabei nicht gefragt! Die geneigte Leserschaft saugt’s begierig auf und dient als Multiplikator!

  19. brouss sagt

    Man müsste die Leute mal wegen Volksverhetzung anzeigen. Ich habe ich eine Graphik gesehen, nach der die Zahl der Bienenvölker seit Jahren zunimmt.
    Speziell ist die Zahl der Bienenvölker von 2008 bis Ende 2017 von 152 000 auf 180 000 gestiegen. 2018 hingen die Bäume so voller Obst, dass vereinzelt Äste abgebrochen sind und gleichzeitig macht man dem Volk Angst es müsste von Hand bestäubt werden.

    In einer alten Wams habe ich von einem Forschungsprojekt Forst in NRW gelesen. Demnach ist die Artenvielfalt bei den Insekten sogar gestiegen. Sie verschiebt sich aber in Richtung wärmeliebender Insekten.

    • Es geht hauptsächlich um die Biodiversität, insbesondere um die Wildbienen und nicht um die Honigbiene.
      Die Honigbiene ist nicht im Bestand gefährdet.
      Da viele Menschen das Artensterben mit den Honigbienen gleichsetzen hat die Zahl der Hobbyimker zugenommen.
      Das ist das Dilemma!
      Biene gleich Biene Maya und nicht Wildbiene.

      Und, die Biomasse hat abgenommen!
      Einzelne Arten, wie zum Beispiel die blauschwarze Holzbiene, sind aber tatsächlich durch die Klimaverschiebung nun auch bei uns heimisch.
      Da gebe ich Ihnen Recht.

      Das wir kein Problem mit dem Artenschwund haben, ist Quatsch!

        • Ja genau!
          Darauf weise ich auch immer in meinen Wildbienenvorträgen hin.
          Dieser verdammte Aktionismus bei Unwissenheit!
          Zum heulen!
          Wobei nicht die Unwissenheit an sich das Problem ist.
          Ist ja relativ!
          Haben es ja gut gemeint.
          Sondern die fehlende Aufklärung der Bevölkerung insbesondere schon in den Grundschulen.
          Diese Verniedlichung der natürlichen Zusammenhänge, durch zum Beispiel „Biene Maya“, fokussiert die Kinder auf die Honigbiene als Heilsretter.
          Die Verniedlichung führt auch dazu, dass Fleisch nur noch als Ware empfunden wird.
          Passt ja nicht zusammen, wenn die auf dem Bauernhof niedliche Kälbchen sehen, aber der Prozess bis in die Plastikverpackung als zu schockierend empfunden wird.
          Könnten ja ein bleibendes Trauma behalten.
          Dann habe ich aber auch einige.
          Wir haben auf dem Hof geschlachtet und unser Schlachter hat neben mir das Blut, was aus der Wunde lief, mit beiden Händen getrunken. Anschließend hat er mit dem Messer dem Schwein die Augen ausgestochen und mit Messerspannung herauskatapultiert das sie an der Dielendecke hängen blieben.
          Ja, das ist unglaublich!
          Aber was ich damit sagen will ist, dass man den Bauer, das Tier, die Arbeit nicht mehr im Supermarkt sieht. Schon gar nicht auf dem Preisetikett!
          Da gehört Euer Marketing hin.
          Dann steigt die Wertschätzung wieder!

          Ach, ich reg mich schon wieder zu viel auf auf meine alten Tage.

          Genau so wie es auf der Politikbühne Hetzer gibt, gibt es sie auch bei Euch!
          Jeder auf seiner Bühne!
          Und jeder möchte den meisten Applaus!
          Wenn sich so ein Schauspiel dauernd wiederholt, wird das Stück langweilig für den Konsumenten!

          Dann argumentiert Ihr vor leeren Plätzen!

          Filtert diese Hetzer raus, damit wieder Respekt möglich ist!

          So, ausgek…!
          LG Werner Meyknecht
          info@wildbienennisthilfe.de

          • Stadtmensch sagt

            Frag mal @Ferkelhebamme oder @bauerhans, ob die auch so mit dem Messer hantieren könnten. Bei ihren „Steckdosen“. Immer wieder. Den ganzen Zug…
            Oder ob die froh sind, das diese Metzelei von Maschinen und ein paar abgestumpften Bedienern weit weg in einer Fabrik erledigt wird.

              • Stadtmensch sagt

                Hier bringen die Ökonomen die florierende „Hähnchenproduktion“ gegen staatlich oktroyierte Windkraftanlagen-Produktion in Stellung. Hier das gut gehende Geschäft mit dem (Fress)Trieb da die Ideologische Totgeburt. Geist vs. Trieb, das alte Hin und Her und Gegenstand aller Religionen.

                Dazu passt ganz gut, was dieser Mensch dazu zu sagen hat:
                Alex Honnold zu „intellectual laziness“:

                „People who don’t want to think about it one way or another, they just want to eat how they’ve always eaten. In some ways this category annoys me the most – it’s intellectual laziness. I grew up eating steak and drinking milk; my family was as middle-class American as it gets. And then I read a ton of books and started worrying more about performance and my carbon footprint. So I stopped eating meat (or at least seriously limited it). We have to change as we learn new things.“

                https://moderndiplomacy.eu/2020/06/05/the-great-reset-a-unique-twin-summit-to-begin-2021/

                „Free solo“ müsst ihr sehen – Hammer!

            • Schmeckt gut sagt

              Sag mal, geht’s noch. Wir haben vor gut 25 Jahren auch noch Schweine gemästet und die Vermarktung lief ganz gut. Zu fast 100% über Dorfschlachter im Umkreis. Das diese Schlachter mittlerweile alle aufgeben mussten liegt zum Großteil an den immer schärferen Gesetzen der EU und Deutschlands, die wirtschaftlich irgendwann nicht mehr zu stemmen waren. Nachfolger haben das beste aus der Situation gemacht und das Weite gesucht. Durch den Zwang, unsere Schweine anonym mit der großen Masse zu verkaufen, war die Schweinehaltung auch für uns keine Freude mehr und unwirtschaftlich geworden. Der einzige Ausweg, Schweinehaltung weiterzubetreiben, war und ist der Bau neuer, moderner Ställe. Hierzu gehören jetzt auch Tierwohlställe, wenn der Absatz passt. Das heißt dann aber ebenfalls Vermarktung ganzer Züge an Großschlachter oder Kleinhaltung mit Direktvermarktung in Ballungsräumen. Bei eigener Vermarktung kann man dann tatsächlich das Messer selbst in die Hand nehmen,was dann aber schnell in Selbstausbeutung durch Arbeitsüberlastung enden kann. Ach, eine Alternative gibt es noch. Aufgeben. So haben wir es gemacht. Soviel in Kurzform, lieber Stadtmensch.

              • Stadtmensch sagt

                Tja, wie groß ist der Anteil Skaleneffekte bei Monopolisten und wie groß der Anteil Regulierung (der wirksam nur durch Monopolisten beeinflusst wird)?

                Wenn nicht reguliert würde, sähe es (im Kapitalismus) noch viel trüber aus. Man bedenke aus welcher Arbeitshölle wir uns „rausreguliert“ haben. Übrigens auch aus dem Grund, das Humankapital optimal zu nutzen (Fordismus, Taylorismus). Genug geschwätzt, heute ist ja Blühstreifen dran…

                • Ein Privatier sagt

                  @Stadtmensch
                  Von welcher Variante, des von Ihnen immer wieder erwähnten Kapitalismus‘, reden Sie eigentlich?

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  „Man bedenke aus welcher Arbeitshölle wir uns „rausreguliert“ haben.“

                  Prima, aber wenn man die Wünsche der Bevölkerung anschaut, dann will man den Bauern in diese Hölle schicken.

            • Ferkelhebamme sagt

              Stadtmensch, ich empfehle den Besuch eines Schlachthofes zwecks Weiterbildung, Die Aussage „Metzelei durch Maschinen mit abgestumpften Bedienern“ ist ja wohl auch für einen Stadtmenschen sehr peinlich.
              Und ja, wir können mit Stromzange oder Bolzenschuss und dem Messer umgehen, z.B. Wild aus der Decke schlagen, ausnehmen, grob zerlegen. Ohne uns mit Augen zu bewerfen oder komische Blutrituale zu vollführen. Müssen sogar einen Sachkundenachweis zur Tötung haben. Hausschlachtungen sind nicht mehr erlaubt, und unser Hausmetzger, zu denen wir unsere Eigenbedarf-Tiere bringen, ist bisher bei der sehr sauberen Schlachtung und Zerlegung auch nicht zum Neandertaler mutiert. Wir sind bei der Zerlegung dabei (er kann das viel schneller und besser), und sagen unseren Tieren im Stillen Danke.Klingt naiv romantisch, ist aber so. Hast was mit Respekt vor dem Leben zu tun.
              Hast Recht, für einen ganzen Zug gibt es Fachleute, die eine Wahnsinns-Arbeit hinlegen. Tag für Tag.
              Also liebe Leute, sagt eurer Salami im Supermarkt auch ruhig mal Danke!

              • Stadtmensch sagt

                „Ohne uns mit Augen zu bewerfen oder komische Blutrituale zu vollführen“
                🙂
                Danke!

                • firedragon sagt

                  Also ich habe die Augen immer den Kindern mit in die Schule gegeben – Anschauungsunterricht, fanden die Lehrer jetzt auch nicht so schlecht.
                  Der Aufbau eines Auges ist interessant.

          • Ferkelhebamme sagt

            „der Prozess bis in die Plastikverpackung als zu schockierend empfunden wird.“
            Der Tod ist unserer Gesellschaft tabu!
            Dadurch, dass wir züchten, erleben wir jeden Tag, dass Leben und Tod, Freude und Trauer untrennbar sind. Der Großteil der „normalen Menschen“ (Sorry 😊) weiß dagegen doch garnicht mehr, wie der Tod aussieht, wie er riecht oder sich anfasst. Tod ist bäh und böse. Und alles was damit zu tun hat gleich mit. Das Schnitzel aus der Verpackung ist wunderbar steril und wächst in der Kühltheke.

              • firedragon sagt

                Schweinehaltung in der zigsten Etage in einem Frankfurter Hochhaus, ist bestimmt praktikabel…

                • firedragon sagt

                  Herr Meyknecht,
                  das war eine belustigte Bemerkung, um bildlich darzustellen, dass es nicht mehr möglich ist (oder verdammt schwer), den zivilisierten Menschen mit dem Leben und Sterben von Tieren zur eigenen Existenzsicherung aktiv zusammen zu bringen.
                  Wenn Eltern, eher Mütter, hysterisch werden, wenn eine Spinne durch die Wohnung krabbelt und die Kinder dieses Verhalten übernehmen, glauben Sie ernsthaft, dass es möglich ist, das Verdrängen von Tod, aktiv zu ändern?
                  Hat rein gar nichts mit Öl und Feuer zu tun.

              • Ferkelhebamme sagt

                Mein Vorschlag wäre eine Pflicht-Projektwoche der Unterstufen zum Thema Lebensmittel mit den Themen: vom Korn zum Brot, vom Kälbchen zur Milch, vom Ferkel zum Schnitzel mit Exkursionen zu Höfen, zu Bäckereien, Molkereien und auch Schlachthöfen! Die Kids nehmen keinen Schaden, sondern können sich so ihre eigene Meinung bilden und die Videos und Bilder, mit denen sie im Internet geflutet werden (ohne, dass es Helikopter-Muttis irgendwie kümmert) und die viel drastischer und emotionsgeladener sind als jede Schlachtung, einordnen.
                Meine Kids hatten gerade zwei Wochen Thema Ernährungslehre in der Schule. Die Herkunft, Entstehung und Herstellung der Lebensmittel, also eigentlich Basiswissen, war dabei aber kein Thema.

                • firedragon sagt

                  Dein Kind war IN der Schule, ganze zwei Wochen…das es das heute noch gibt…

                • Ferkelhebamme sagt

                  Ok, im Homeschooling um ganz korrekt zu sein. Uns gefällt das, es gibt nur regelmäßig Streit um die Büroarbeitsplätze

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Das Gemüt des Verbrauchers erträgt das zusehen einer Schlachtung nicht, schon gar nicht bei den Kindern. Deshalb essen viele der lieben Kleinen kein Fleisch mehr, nur noch chicken nuggets, wie Bauer Willi mal treffend bemerkte.

            Als Kind war ich bei der Schlachtung unserer Schweine für den Eigenbedarf dabei und habe keinen Schaden daran genommen, mag auch daran gelegen haben, dass der Metzger das Blut nicht trank, sondern zu Schwarzwurst verarbeitete.

            Hetzer sehe ich nicht bei den Bauern, aber ist ist an der Zeit, dass man den Hetzern aus der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung mal entgegen tritt.

            • Auch bei den Bauern gibt’s die.
              Nicht betriebsblind werden.
              Immer aus anderer Perspektive zuhören.
              Würde man darauf aufmerksam machen, wird es wohl kaum einen der Stilleren geben, der das zugibt.
              Ist aber natürlich!
              Nur nicht förderlich für einen konstruktiven Diskurs!
              Solange es keine Distanzierung von diesen gibt, wird das Schauspiel immer langweiliger!
              Echt schade!

  20. Blühstreifen machen immer Sinn wenn viele miteinander vernetzt sind, aber auch einzeln, da so der genetische Austausch der Insektenwelt wieder einfacher möglich ist.
    Mehr Sinn machen die, wenn sie mehrjährig sind und somit die 75% der bodennistenden Wildbienen eine Chance zur Populationsvergrößerung bekommen.
    Noch mehr Sinn machen die, wenn sie auf magerem Substrat mit Regionalsamen angesät werden und mager gehalten werden. Keine Düngung und wenn möglich sogar einmal eine Teilmahd ohne Aufbereiter. Aussamen lassen, abräumen.
    Am meisten Sinn machen die, wenn ihr beim Spritzen vorsichtig seid und die Fläche schont.
    Am allermeisten machen die Blühstreifen Sinn, wenn alles oben gesagte zusammenkommt.

    Lasst Euch von solchen Personen und deren geistigen Entgleisungen nicht auf die Palme bringen.

    Wer mit gutem Gewissen seine Landwirtschaft betreibt, korrigiert sein Handeln sicher, wenn es nachvollziehbare, neue Fakten gibt die es notwendig machen.

    Ohne Euch kann es keine ausreichende Verbesserung in dieser Sache geben!
    Und, das muss korrekt und fair belohnt werden!

    Hier gab es gestern eine interessante Diskussion dazu.
    Den passenden Link finde ich leider noch nicht. Kommt bestimmt noch!

    https://www.moderne-landwirtschaft.de/unser-aller-wissen?type_1=story

    LG Werner Meyknecht
    wildbienennisthilfe.de

    • Berthold Lauer sagt

      Herr Meyknecht, wir säen keine Blühstreifen mit in der Regel sehr teueren Saatgut ein um sie dann wieder tot zu spritzen oder sonst wie zu beeinträchtigen. Blühstreifen werden in der Regel nicht gedüngt, wenn sie im Rahmen von Programmen angelegt werden, darf man sie sogar weder düngen noch mähen oder mulchen. Obwohl ich noch nie festgestellt habe, dass Bienen und Hummeln magere Pflanzen den „fetten“ vorziehen!

      • Schon klar!
        Kenn ich ja.
        Sollte nur noch mal zusammengefasst beschrieben werden.
        Alles gut!

        Was den mageren Boden angeht.
        Wildbienen haben sich über tausende von Jahren an bestimmte Pflanzen angepasst.
        Wie zum Beispiel die Natterkopfbiene nur überleben kann, wenn der Natterkopf da wächst, wo die Eier vom Vorjahr im Boden abgelegt wurden.
        Wurde der Natterkopf entfernt, stirbt diese Generation an der Stelle aus.
        Viele, beinahe die meisten Pflanzen, auf die sich die besonders schützenswerten Wildbienen spezialisiert haben, können sich auf einem fetten Boden nicht entwickeln.
        Grobes Beispiel:
        Auf einem fetten, gedüngten Boden halten sich ungefähr 50-60 Kräuterarten.
        Auf einem mageren Boden können es theoretisch über 1300 sein.
        Nebenbei bemerkt gab es vor langer Zeit ca. 250 Ackerbegleitkräuter.
        Meistens auf den Ackerrandstreifen, von denen heute kaum noch was zu sehen ist.
        Das soll jetzt kein Vorwurf sein.
        War ja teilweise sogar von den Kommunen gewünscht, dass sich der Landwirt drum „kümmert“, ist aber Teil des Problems!

        • Ostbauer sagt

          Ach so; ich wollte Ihnen ja noch Informationen geben zu meinem Loch in der Mauer vom Kälberstall.
          Also; nachdem die erste Generation ihr Lebenswerk vollbracht hat, konnte ich mir so ein Exemplar in Ruhe und aus nächster Nähe betrachten.
          Eindeutig die gehörnte Mauerbiene.

        • Eckehard Niemann sagt

          Lieber Herr Meyknecht,
          danke für Ihre von Fachwissen geprägten Ausführungen, die z.T. leider nicht auf dem gleichen Sachlichkeits-Niveau beantworter werden…

          • Herzlichen Dank!

            Von einem anderen Niveau posaunt, hört sich das Instrument nicht mehr schön an und wird abgelehnt.
            Nein, es ist tatsächlich so, dass ich trotz der ganzen Bedenklichkeiten nicht den Finger in die Wunde drücken möchte, sondern nach dem Heilungsprozess dieser, auf wohlwollendes Verständnis hoffe, was wiederum eine Verhaltensänderung und Erkenntnisgewinn mit sich bringen sollte.
            Für so eine Veränderung braucht es „Fakten“, die auch Fakten sind.
            Unzweifelhaft! Unwiderlegbar!
            Und nicht erst dann, wenn man die schon sichtbaren Auswirkungen, woher sie auch immer herkommen mögen, als Katastrophe auf beiden Seiten wahrnimmt.

            Dann ist dieser Spruch auch nicht mehr wichtig!
            „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ Max Planck

    • Reinhard Seevers sagt

      Die Diskussion und mit ihr die Vorwürfe um die Biodiversität werden nicht enden, da kann der deutsche Bauuer sich bis zum Himmel strecken. Da man weder einen Status quo definieren wird und kann, wird auch kein Ziel definiert werden. Nur eines ist sicher, die Bemühungen werden nie ausreichen.
      Hoffnungslos!

  21. Arnold Krämer sagt

    Tumbrink bereitet nur das nächste Aktionsfeld zur medialen „Bearbeitung“ vor.
    Die Blühstreifen stehen am Rande der von den Landwirten weiterhin so intensiv bearbeiteten Nutzflächen. Das soll sich ändern. In der Biodiversitätstrategie der EU-Kommission heißt es auf Seite 9 der amtl. deutschen Fassung (Ich habe mich durch die 26 Seiten durchgekämpft; auch deshalb mein heutiger Kommentar zur Politikerbeurteilung bei Bauer Willi):
    „Um Wildtieren, Pflanzen, Bestäubern und natürlichen Schädlingsbekämpfern Platz zu bieten, ist es dringend erforderlich, mindestens 10% der landwirtschaftlichen Flächen wieder mit Landschaftselementen mit großer Vielfalt zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Pufferstreifen, Rotationsbrachen oder rotationsunabhängige Brachen, Hecken, nichtproduktive Bäume, Trockenmauern oder Teiche……………Die Mitgliedstaaten müssen das EU-Ziel von 10% auf kleinere geografische Einheiten herunterbrechen, um die Verbindung der Lebensräume ……… zu gewährleisten“.
    Man achte auf die Worte „dringend“, „mindestens“, „müssen“. Von Blühstreifen ist nirgends die Rede.
    Es ist dieser langanhaltende „Vernichtungsfeldzug“, mit den größeren und wirksameren „Bataillonen“ in den Medien, Verwaltungen und NRO’s (das deutsche Wort für NGO) der mürbe macht, auch weil sich der Berufsstand untereinander nicht einig ist. Und das was Landwirtschaft macht, ist immer zuwenig.

    • firedragon sagt

      – Und das was Landwirtschaft macht, ist immer zu wenig –
      Mal sehen was passiert, wenn unter den Satz die Grundnahrungsmittel fallen…

      • sonnenblume sagt

        Selbst wenn wir in Deutschland zu wenig Grundnahrungsmittel produzieren, wird uns das nicht helfen. Der Import wird es ausgleichen. Das ist doch alles schon einkalkuliert. Gut, die Preise werden vermutlich steigen. Aber durch ein verändertes Ernährungsverhalten soll es ja ausgeglichen sein.
        Das sich die Nation dadurch erpressbar macht, wird nicht gesehen. Und das ist sicherlich das größte Risiko. Aber wer weiß schon was so im Hintergrund alles abläuft und wie man sich das in Berlin und Brüssel vorstellt.
        Es war immer schon so, daß man die Bevölkerung nur in kleinen Schritten in die gewünschte Richtung geführt hat. Wüsste sie von Anfang an wie es laufen soll, könnte sich evtl. massiver Widerstand formieren. Das muss tunlichst vermieden werden.

          • sonnenblume sagt

            Es wird immer etwas geben. Ist nur die Frage was bezahlen wir dafür? Sei es nun Monetär, oder politische Zugeständnisse? Dann wird´s schwierig. Die Entscheidungen können dann aber immer noch mit der Versorgungssicherheit des Volkes begründet werden. Und die Bevölkerung muss notgedrungen mitmachen, ob sie wollen oder nicht.

            • firedragon sagt

              Sonnenblume,
              ich wünsche den Menschen, dass es immer irgendwo auf dieser Welt genug für alle gibt, aber darauf gibt es leider keine Garantie.

            • Ein Privatier sagt

              Die Rangfolge der Begründungen für politische Entscheidungen sieht in Brüsselberlin wohl so aus:
              1. Weltrettung
              2. Etablierung eines grenzenlosen multikulturellen EU-Raumes
              2.1 SARS Cov2 bedingte Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Unmündingen
              .
              .
              .
              .
              7. Versorgungssicherheit der Menschen, die sich in Deutschland aufhalten

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Deutschen sind weltweit das einzige Volk, das sich in punkto Ernährung in Zukunft aus das Ausland verlassen will.

          Ob eigentlich so viel Dummheit weh tut?

          • Elisabeth Ertl sagt

            Ich glaube nicht, dass das Volk sich auf das Ausland verlässt. Die glauben vielmehr, dass die heimische Intensivlandwirtschaft weit mehr produziert, als das Volk braucht, dass sie das Ausland miternährt, dass man daher die Landwirtschaft getrost extensivieren kann. Man muss viel deutlicher in die Medien bringen, dass die Import/Export – Bilanz nicht einmal mehr 100% Selbstversorgung ergibt. Die Leute wissen das einfach nicht.

            • sonnenblume sagt

              So vieles wird nur in den Fachzeitschriften publiziert und findet den Weg in die allgemeine Presse nicht, oder wird bewusst nicht veröffentlicht. Dadurch kann man doch gezielt die öffentliche Meinung steuern und das ist sicher auch so gewollt.

            • Eckehard Niemann sagt

              … das ist doch je nach Produkt völlig unterschiedlich und unterschiedlich bauern-schädlich!

  22. Ehemaliger Landwirt sagt

    Wenn die Blühstreifen jetzt Todesfallen sind, dann muss man sich fragen, wer von denen einen Stich hat, die wo die Blühstreifen fordern, oder diejenige, die in den Blühstreifen eine Todesfalle für Insekten sehen.

    Nur eines von den beiden kann nur richtig sein.

    Deutschland wird zusehend zu einem Irrenhaus. 🙁

      • Eckehard Niemann sagt

        Besser sollte es heißen:
        Zu viele lassen alles mit sich machen, ohne sich zu engagieren.

        • Das sehe ich auch so!
          Engagieren kann man sich auch mit konstruktiven Beiträgen ohne Polemik.
          Beiträge, aus denen der Hass und die Wut wie warmer Honig läuft, nageln die Begegnungstür noch fester zu!

          • Reinhard Seevers sagt

            Wie soll der Praktiker mit der täglichen Dosis Hass gegen sein Tun reagieren? Das Mindeste ist, wenn man schon keine andere Möglichkeit und auch keine retorische Ausbildung hat, sich mit seinen Worten zu wehren.
            Wenn es zur Gewalt kommt, dann scheint wohl die andere Seite aufmerksamer, siehe USA.
            Die unterschiedliche Diskussionsebene wird und wurde immer von den “ schlauen Schnackern “ genutzt, um den „dummen Bauern“ weiterhin dumm zu halten….funktioniert anscheinend auch im 21. Jahrhundert noch. Das Niveau ist höher, aber der Abstand ist der gleiche.

            • Ja, das kann ich verstehen.
              Irgendwann hat man einfach die Schnauze voll.
              Vor allem, wenn man überhaupt nicht verstanden wird.

              Geht mir gerade auch so nach dem Pauschalurteil von Thomas Apfel, mir und Eckehard Niemann gegenüber.

              Bauer Willi, ist es das was Wogen glättet?

              Zitat Thomas Apfel:
              „Was sie hier von sich geben ist an Populismus und Selbstgefälligkeit kaum zu überbieten. Allein das Max Planck Zitat in Zusammenhang mit Ihren Einlassungen überhöht ihre Positionen in einer Weise die dem Stand ihres Wissens in keiner Weise entspricht.“

              Um den Text den Regeln entsprechend abzukürzen, wars das.
              Sorry für eventuelle Kommafehler.

              • Reinhard Seevers sagt

                Intellektuelle Streitigkeiten über pseudowissenschaftliche Sichtweisen bewirken derartige Rethorik …..wer ist hier der bessere Fachmann, wer ist im Besitz der Wahrheit?
                🙄

                • sonnenblume sagt

                  Wer ist im Besitz der “ Wahrheit “ ? Das ist doch die Frage! Und zwar Wahrheit im eigendlichen Sinn.
                  Wem, oder was soll man als Laie denn glauben?
                  Die eigene Erfahrung zeigt, daß Tiere eigene Wege gehen und sich dabei nicht unbedingt an wissenschaftliche Erkenntnisse halten. Ein Vorgang, der an entsprechender Stelle sehr schnell Desinteresse an diesem speziellen Fall auslöst und somit eine ganze Bandbreite an Forschung außen vorläßt. Wie kann ich dann der Wissenschaft glauben, wenn sie auch nicht über den Tellerrand hinaus blickt? Das bestärkt doch den Eindruck, daß nicht sein kann, was nicht sein darf.

                • Reinhard Seevers sagt

                  @Sonnenblume
                  In unsere Gesellschaft und der anhaltenden Diskussion über die „richtige“ Landwirtschaft wird das Handeln von 82 Millionen Bürgern ausgeblendet, bzw. nicht adressiert. Es ist doch einfacher die Ansprüche der Mehrheit auf Kosten der Minderheit umzusetzen, da braucht es nicht einmal Wissenschaft. Es reichen Aussagen über fehlende Insekten auf Windschutzstreifen, das Zählen von Gartenvögeln oder die Mär von der Gefahr von lebensbedrohendem Nitrat. Die Gesellschaft lässt sich auch gerne von anderen Wahrheiten einlullen, weil sie dann ihr eigenes Handeln nicht ändern muss, man bietet ihr einen Ablasshandel an: weniger Fleisch gegen Flugreisen nach Thailand z.B.

              • Ein Privatier sagt

                Hören Sie auf, für sich und andere in typisch schlechtem Stil zu jammern, Herr Meynknecht.
                Herrn Apfels Kommentar ist in Form und Inhalt sehr gut gelungen.

      • Obstbäuerin sagt

        Eigentlich stimmt das so nicht ganz, weil es bedeuten würde, dass sich die Bauern nicht engagieren aber das tun sie immer häufiger, Inga. Ihre Sichtweise, ihre Erfahrung, die Wissenschaft, die ihre Thesen stützt und die Verbände, die sie vertreten, werden in der Politik zunehmend ignoriert und bekommen in den Medien nicht den Platz und die Sendezeit, die ihnen zusteht.
        …Gut möglich, dass sich ein Bewusstsein um die Not der Insekten in der breiten Öffentlichkeit am besten über Gefühle wecken lässt. Und nicht über Zahlen, die die Nützlichkeit der Bestäuber in Euro angeben….
        Das ist die Strategie der Grünen und der NGO`s, Angst verbreiten, Mitleid erregen und Fakten verdrängen. Zahlen können ganz schnell beweisen, dass die Biene gar nicht der wichtigste Bestäuber ist aber es erscheint kaum ein Artikel oder Beitrag, in dem nicht auf die lebensbedrohliche Situation der Biene und damit der gesamten Menschheit hingewiesen wird.

  23. Gurkenhobel sagt

    Was für ein Schwachsinn wieder! Ich betreue zurzeit ein Monitoringprojekt zur Populationsdynamik von Nützlingen in konventionellen Zuckerrüben. Wir haben in einer betriebsüblich bewirtschafteten Fläche, die dank Neonic-Pillierungsverbot inzwischen zweimal mit Insektiziden behandelt werden musste, eine unbehandelte Kontrollfläche von ca. einem ha Größe. Aktuell zählen wir dort ca. 93.000 Marienkäferlarven pro ha, direkt zwei Reihen neben der behandelten Fläche. Denen geht es gut, auch die Zahl der Puppen nimmt jeden Tag um den Faktor 2,5 zu.

    Bei guter Durchführung (Wetter) und guter Technik ist das Treffen von Nichtzielflächen so gut wie zu vernachlässigen. Wir erheben die Nützlingspopulation täglich, und ich behaupte, dass die Insekten auf der Nichtzielfläche nicht beeinträchtigt wurden.

    Der Herr vom BMU ist gerne eingeladen, sich vor Ort persönlich ein Bild davon zu machen! Willi, ich bin dir ja persönlich bekannt, wenn gewünscht, darfst du gerne den Kontakt herstellen. Ich befürchte allerdings, dass Fakten bei denen unerwünscht sind.

    • Ein Privatier sagt

      Fakten, die dem Glauben an das uns Menschengesindel übergeordnete Weltrettungsziel in die Quere kommen, sind natürlich und künstlich unerwünscht!

    • Stadtmensch sagt

      Ja, bitte mehr über solche Versuche berichten (aber nicht die unerwünschen Versuchsergebnisse unter den Tisch kehren)!

      • Gurkenhobel sagt

        Wir befinden uns im ersten Versuchsjahr und werden vor Ende des dritten Jahres leider keine Details veröffentlichen. Nur soviel: Einge Insektizide werden als „nützlingsschonend“ bezeichnet. Wir können das nicht bestätigen. Es handelt sich hierbei bestenfalls um einen schönen Marketingbegriff. Wir werden „unerwünschte“ Erkenntnisse nicht unter den Tisch kehren, und nach Abschluss der Arbeit natürlich auch Namen nennen. Und nein, ich bin kein Pflanzenschutzgegner, sondern Wissenschaftler. Ich glaube, was ich selbst sehe.

    • firedragon sagt

      Gurkenhobel,
      wird auf diesem Versuchshektar nur auf Insektizide verzichtet?
      Welches Rübensaatgut wurde verwendet?
      Wie sieht es mit dem Blattlausbefall aus?

      • Gurkenhobel sagt

        Ja, nur Verzicht auf Insektizide, das Rübensaatgut ist blau und Force Vibrance, und der Befall an Aphis fabae geht gegen 100 % befallene Pflanzen.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Was sollen denn die Blühstreifen-Insekten auf einem gespritzen Feld suchen, wenn es dort nichts zu fressen gibt, weil das eben nicht ihr Habitat ist, wie die Naturschützer beklagen?

      • Gurkenhobel sagt

        E sisnd nicht Blühstreifen-Insekten, sondern in diesem Versuch gezielt Marienkäfer. Auf dem gespritzten Feld erfassen wir, wie sie auf verschiedene Pflanzenschutzmaßnahmen reagieren, und auf dem ungespritzten sehen wir, wie es ohne Spritzung weiter geht. Und dort gibt es zu Fressen ohne Ende, Blattläuse Galore, ca. 93.000 Marienkäferlarven pro ha und 22.000 Marienkäferpuppen. Morgen werden es mehr als doppelt so viele sein, aus denen in einer Woche neue Käfer schlüpfen und den Reifungsfraß beginnen.

      • Gurkenhobel sagt

        Entschuldige bitte Elisabeth, ich habe deine Frage falsch beantwortet. Ich wollte mit den Ausführungen oben die Randschärfe des Pflanzenschutzes verdeutlichen. Die Applikation des Insektizids funktioniert bei guten Rahmenbedingungen (gutes Wetter, gute Technik) randscharf auf die einzelne Rübenreihe. Die Technik kann das heute. Bedeutet, wenn der Landwirt neben einem Blühstreifen mit zahlreichen Insekten spritzt, werden diese minimal im Randbereich bis gar nicht erfasst. Das ist das, was wir in der Praxis und unter Versuchsbedingungen im Feld sehen. Und jeder, der das wirklich wissen will, kann das selbst ohne großen Hokuspokus und Wissenschaft draußen nachvollziehen. Kostet außer Zeit fast nichts. Für viele ist es aber opportuner, irgendwelchen nicht hinterfragten schwurbeligen bullshit von sich zu geben. Fakten unerwünscht. Ist ja auch einfacher.

  24. Mark sagt

    Hatten wir vor einiger Zeit nicht das Vergnügen mit Herrn Tumbrinck? Ich meine mich zu erinnern, dass er sich damals betont landwirtschaftsfreundlich gegeben hat. Aber solchen Leuten kann man einfach nicht übern Weg trauen, denen ist die Ökokarriere wichtiger.

  25. Thomas Apfel sagt

    Diese Auffassung sitzt fest in den Köpfen der NABU Leute. Gleiches habe ich in Bezug auf Obstanlagen und Bluhstreifen schon von den NABU Chefs am Tag der Biene 2017 gehört. Da hatte ich zu mindestens die Chance mit einem eigenen Vortrag recht erfolgreich zu kontern. Ist im Endeffekt halt aber auch nur was fürs Ego, ansonsten für die Katz. Es ist interessant, dass Tumbrinck das sagt, dem hat scheinbar der „Erfolg“ seiner „Krefeld Studie“ das Hirn vernebelt. Jedenfalls gleitet jede kritische Bewertung dieser Daten aus einem NATURSCHUTZGEBIET an diesen mit Seitenbacher Bio Basisöl eingeschmierten Typen ab.

    • Inga sagt

      Hat der überhaupt die

      Fachbewilligung zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln
      ?

  26. Ein Privatier sagt

    Der Todesfallenerkenner meint, dass Bauern ihre Äcker gar nicht mehr spritzen sollten.


    Wieso gehen Ameisen nicht in Kirchen?
    Weil sie Insekten sind!

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