Bauer Willi
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„So wie es jetzt ist kann es nicht bleiben“

Meist wird der Satz in der Überschrift noch ergänzt und lautet dann: „Wir sind uns ja alle einig, dass es so wie es jetzt ist nicht bleiben kann“.

In der Diskussion um die Landwirtschaft folgt oft noch der Zusatz, „dass wir einen gesellschaftlichen Konsens darüber herbeiführen müssen, wie wir die Transformation der Landwirtschaft herbeiführen“.

Und genau an dem Punkt stutze ich regelmäßig. Wer ist „wir“? Wer will mit wem einen Konsens über was herbeiführen? Sind wir Landwirte dabei? Und wieso ist es eigentlich schon beschlossen, dass es eine Transformation der Landwirtschaft geben soll? Mit diesem Halbsatz ist doch schon jegliche Diskussion von Vornherein ausgeschlossen. Es wird suggeriert, dass es nur noch um das „wie“, aber nicht mehr um das „ob“ geht.

Solche Formulierungen habe ich in letzter Zeit bei vielen Organisationen gefunden. Als da sind: politische Parteien, Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) rund um Umwelt- und Klimaschutz, kirchliche Organisationen und selbst in Bildung und Wissenschaft wird dieses Narrativ der „Transformation“ heruntergebetet. Und selbst bei der katholischen Landvolkbewegung …

Dann folgt die übliche Aufzählung der „unhaltbaren Zustände in der industriellen Landwirtschaft“.  Massentierhaltung, Monokulturen, verseuchte Böden, verseuchtes Wasser, giftige Pestizide, rülpsende Kühe und so weiter. Wahlweise trägt die Landwirtschaft zu 10% oder auch 40% die Schuld an der „Klimakatastrophe“. Klimawandel allein reicht ja nicht mehr, es muss schon eine „Katastrophe“ sein, damit man gehört wird.

Wenn man dann in epischer Breite alle Vergehen der „Ernährungsindustrie“ aufgezählt hat, folgt die Relativierung: die Bauern sind in diesem System gefangen, sie sind sowohl Täter als auch Opfer, sie unterliegen einem gewaltigen Druck, sie wurden vom Bauernverband in diese Richtung gedrängt, der „als mächtige Lobby im Hintergrund die Fäden zieht“.

Dann folgen die Lösungsansätze: „Die Bio-Bauern beweisen ja, dass es auch anders geht“. Die konventionellen Bauern müssen nur auf chemisch-synthetische Pestizide und Mineraldünger  verzichten und schon wird alles besser. „Wir“ müssen die Bauern bei diesem schwierigen Prozeß nur unterstützen und Beratung anbieten. Als ob wir Landwirte alle Deppen wären.

Wenn dann noch das Wort „Permakultur“ auftaucht, weiß ich, mit wem ich es zu tun habe. Ein Aktivist mit Weltretter-Gen, aber ohne fachlichen Hintergrund.

Für den Verbraucher hat man auch einen Rat parat: „Wir“ sollen alle unsere Ernährungsgewohnheiten ändern und weniger Fleisch essen. Früher gab es ja auch nur den Sonntagsbraten“. Am besten ist es natürlich, ganz auf Fleisch zu verzichten. Die Krönung ist dann die rein pflanzliche Ernährung. Mit Heu-Milch… 🙂

Doch zurück zum Anfang: So wie es ist kann es nicht bleiben. Dabei wird gerne vergessen, dass bis heute nichts so geblieben ist wie es „früher“ einmal war.  Auf Nachfrage möchte auch niemand, dass es wieder so „wie früher“wird, halt nur „anders“.

Und genau da fangen meine Fragen an: Wie soll eure Landwirtschaft der Zukunft aussehen? Und wie sollen wir, die Essensmacher, diese Zukunft erreichen? Ich bitte um ganz konkrete Vorschläge, die ich als Landwirt umsetzen kann und nicht irgendwelche weltfernen Schwurbeleien.

Bei konkreten Lösungsvorschlägen hapert es in der Regel, da wird dann auf andere, meist auf „die Politik“ verwiesen, die „ja dafür die Verantwortung trägt“.  Doch ohne klare Vorstellungen seitens der Bürger und Verbraucher ist das schwierig bis unmöglich. (auf die aktuelle Regierung gehe ich jetzt nicht ein)

Ich trenne bewusst in Bürger und Verbraucher, denn deren Wünsche sind sehr unterschiedlich, obwohl es die gleiche Person ist. Der Bürger wünscht sich mehr Tierwohl, mehr Biodiversität, mehr Klimaschutz. Als Verbraucher entscheidet er sich jedoch jeden Tag anders. Da ist ihm das Portemonnaie näher als das gute Gewissen. Dazu drei Sätze aus meinem Vortrag:

  • Jeder Kauf ist der Auftrag, das Produkt in gleicher Weise noch einmal herzustellen
  • Die größte Wahlurne der Welt ist die Scannerkasse im Supermarkt
  • Wir Bauern können alles. Wir können Tierwohl, wir können Artenschutz, wir können Klimaschutz. Wir können alles. Es muss uns nur jemand bezahlen

Ja, es kann nichts so bleiben wie es ist. Es ist an der Zeit, dass die Stimmen der Landwirte nicht nur gehört, sondern auch ernstgenommen werden. Wenn es so bleibt wie es ist, verliert auch der letzte Bauer, die letzte Bäuerin, überhaupt alle Essensmacher den Glauben, dass sie in Deutschland eine Zukunft haben.

Auf der Demo „Wir haben es satt“ durfte ich 2019 am Brandenburger Tor reden und habe den 30.000 Zuhörern zugerufen: Je lauter ihr hier schreit und je schneller und je mehr Forderungen ihr an uns stellt, umso schneller wird der landwirtschaftliche Familienbetrieb, den ihr euch so wünscht, verschwunden sein.

https://www.agrarheute.com/land-leben/bauer-willi-war-haben-satt-541985

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Seitdem sind wieder viele landwirtschaftliche Familienbetriebe verschwunden. Und auch jetzt hören weitere auf. Nicht unbedingt, weil die finanzielle Situation sie dazu bringt. Nein, sie wollen sich dem ständig steigenden gesellschaftlichen Druck nicht mehr weiter aussetzen. Sie wollen nicht weiter gegängelt werden. Sie wollen Unternehmer sein. Sie können aber nicht ihre Produktion ins Ausland verlagern…

 

 

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119 Kommentare

  1. Rudolf Rößle sagt

    Bei vielen die mit Worten die Welt retten möchten, wäre eine Kuh bereits nach einer Woche tot. Man kann es natürlich auch positiv sehen. Das Gras sucht sich seinen Wald.

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  2. Jürgen Donhauser sagt

    Warum hä? Landw. Betrieb gehört immer noch mir, auch wenn ich mich aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen habe und mein Sohn es managed. Warum also hä? 🤷🏼‍♂️

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  3. Jürgen Donhauser sagt

    An Frank, Ursula Lorenz und wie sie alle heißen. Bitte meldet euch bei mir! Ihr könnt gerne meinen Betrieb pachten und nach euren Wünschen selbst bewirtschaften. Wenn ihr pünktlich die Pacht zahlt und dann bei eurer ideologischen Wirtschaftsweise auch noch davon leben könnt, dann habt ihr meinen Respekt. Wenn nicht, dann seid ihr nicht ernst zu nehmende Träumer!

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    • Frank sagt

      „bei eurer ideologischen Wirtschaftsweise“

      Können Sie sicher belegen, solche Anwürfe.
      Immer wieder erstaunlich, was die Leut sich hier an Feindbildern basteln, nur weil sie irgendwas aus 3 Sätzen herauslesen, was da nirgends steht.

      Wer seinen Respekt für die derselben Meinung und fürs Bauersein reserviert, kann für sich selbst nicht viel erwarten. Der hat sich dann aber selbst die A-karte zugeteilt.

  4. firedragon sagt

    „… Wie soll eure Landwirtschaft der Zukunft aussehen? …“
    Das ist eine gefährliche Frage, die an eine Gesellschaft gestellt wird, die eine 34 Stunden Woche, 100% Lohnausgleich im Krankheitsfall, 30 Tage Urlaub und möglichst nur vier Tage in der Woche arbeiten, möchte.
    Ein Teil dieser Gesellschaft, der Teil, der gerade so über die Runden kommt, wird immer das bezahlbare Lebensmittel in den Vordergrund stellen.
    Nun wird gesagt, die LW erhält Subventionen, um Lebensmittel erschwinglich zu halten. Das stimmt nicht, die LW erhält keine Subventionen sondern eine Einkommensgrundstütze. Das ist das Eine, das Andere – die Preise für z.Bspl den Rohstoff Weizen orientieren sich am Weltmarkt. „Subventionen“ hin oder her.
    Bekommt die LW staatliche Zuschüsse gestrichen, erhält der LW nicht automatisch mehr Geld für seinen Weizen, da der Handel auf dem Weltmarkt nicht dran denkt, den einzelnen Akteur zu „subventionieren“.
    Was ich damit sagen will, wie hoch der Ladenpreis für ein Produkt ist, bestimmt nicht der LW. Darauf hat die LW (im ersten Augenblick) keinen direkten Einfluss.
    Was unstrittig ist, ökologisch/biologisch hergestellte Grundnahrungsmittel kommen derzeit nicht an den Hektarertrag von konventionellen Grundnahrungsmitteln heran. Wenn weltweit ökologische/biologische LW betrieben wird, alle geforderten Flächen wieder renaturiert sind, dann gibt es (möglicherweise) z.Bspl weniger Weizen auf dem Weltmarkt. Dann bekommt der LW wahrscheinlich mehr Geld für seinen Weizen, allerdings wird das Lebensmittel im Laden deutlich mehr kosten.
    Die LW, die es bis dahin schaffen ihren Betrieb am Leben zu halten, die können (bzw werden das tun) sehr wahrscheinlich die Antworten auf diese Frage „…Wie soll eure Landwirtschaft der Zukunft aussehen? ..“ erfüllen.

    Ich kann nur sagen, wie ich mir Meine LW wünsche – ich wünsche mir weniger staatliche Einmischung in mein Handeln, da ich mit dem Wetter, dem Boden, den Pflanzen, den Tieren und den naturgegebenen Bedingungen arbeiten muss und nicht nach dem Kalender oder Öffnungszeiten.

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  5. Jürgen Donhauser sagt

    So schmerzhaft wie es für die Hofübergeber ist ihr Lebenswerk zur Disposition zu stellen. Aber die Hofübernehmer dürfen und sollen sich frei entscheiden ob sie unter dieser ideologischen Politik wirtschaften wollen. Respekt vor jedem der realistisch die Entscheidung trifft: „Unter diesen Voraussetzungen kann und möchte ich nicht Landwirt sein“. Deswegen an alle Nörgler und Kritiker da draußen: „Macht es selbst oder sucht euch andere, denn dem Volk laufen die Bauern davon – nur es merkt es noch nicht!“

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    • Frank sagt

      „an alle Nörgler und Kritiker da draußen“
      Die adressiert Robert Habeck auch immer.
      Solange sich immer noch Pächter finden, werden die Hofaufgaben kaum einen beeindrucken, zumal es, wie Sie richtig schreiben, eine individuelle Entscheidung ist, die auch individuelle Gründe haben kann und nicht nur „die Voraussetzungen“. Das betrifft ja etliche Berufe, gerade die in denen verkürzt gesagt „die Arbeit nicht sonderlich bequem einzurichten ist“. Denen fehlen überall Azubis und Übernehmer, egal ob Familie oder extern.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Mein lieber Frank,
        sie bestätigen, dass sie kaum Ahnung haben, von dem, wo sie meinen, mitsprechen zu können.

        1. Bei uns wurden im Zuge der Rheinregulierung und deren Nebenflüsse Land gewonnen. Diese Flächen wurden Flüchtlingen deutsche Abstammung, zugewiesen, Größe der Betriebe 15 Hektar. Was glauben sie, was man mit 15 Hektar noch anfangen kann, wenn nebenberufliche, so nebenher eines außer landwirtschaftlichen Arbeitsplatzes, bis 60 Hektar bewirtschaftet werden?

        2. Hauptberufliche Landwirte sind um jeden Hektar froh, den sie pachten können, sonst müssen die auch denselben Weg gegen, wie die Verpächter, nämlich ihren Beruf aufgeben und vielleicht bei VW arbeiten. Dann können sie vor das Tor stehen und ihre Trillerpfeifen benutzen, zumindest treffen sie auf eine wohlwollende Berichterstattung.

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        • Frank sagt

          Ich erwidere das Kompliment, aber andersrum.
          Sie kommen nicht über ihr eigenes klein-klein weg und dass ohne zu merken, dass Sie damit nichtmal ansatzweise das widerlegen, was ich „Ahnungsloser“ sagte.
          Auf die Art wird es für Bauern echt schwierig, Verbündete außerhalb der eigenen längst fragmentierten Berufsgruppe in der Gesellschaft zu finden, selbst wenn andere Gruppen sich in (abstrahiert) ähnlicher Situation befinden. Ich finde das reichlich bedauerlich.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Streitet euch nicht Jungs….es ändert eh nichts. Die Verblödungsmedien haben am Samstag einen Beitrag zu Aldi und deren Verhältnis zur „Regionalität“ gebracht. Das immer gleiche wording, die immer gleiche Dämlichkeit, das immer gleiche Unvermögen, Ökonomie zu verstehen:
            https://www.zdf.de/dokumentation/greenwashed/greenwashed—aldis-versprechen-von-regionalitaet-100.html
            Da gibt es wirklich Menschen, die meinen mit einer regionalen saisonalen Gemüsekiste das Volk ernähren zu können. Sie (allen voran foodwatch) fordern natürlich jetzt eine genaue Definition des Begriffes „Regionalität“. Man fasst es nicht. Ich habe immer gesagt, dass der Begriff „Regionalität“ ausschließlich eine freiwillige Bezeichnung sein kann. Es kann niemals eine rechtsverbindliche Definition geben…außerdem wen interessiert das?

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            • Limes sagt

              „fordern natürlich jetzt eine genaue Definition des Begriffes „Regionalität“
              Die „Gemüsekiste“ ist ja auch nicht konkret sondern nach Belieben definiert. Mal ein Vorschlag „Gemüsekiste“ darf nur alles rechtsverbindlich genannt werden was ausschliesslich mit Lastenrädern transportiert und ohne Zufuhr von Hilfsmitteln (z.B Dünger, Kompost…) auf dem Feld produziert wurde. Das entspricht doch dem Wunsch von foodwatch oder?

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            • Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

              Gestern mittags 11.00 BR -Fernsehen, Mittagsstammtisch.
              Zuerst wurde über die amerikanischen Wahlen debattiert, dann über die Ampelregierung und in den letzten 15 Minuten wurde so richtig über die Landwirtschaft hergezogen. Besonders tat sich der Schauspieler Hannes Jänicke hervor. Er meinte die Welt könnte sich ganz leicht mit“Biolebensmitteln“ ernähren, wenn nicht 40% der Nahrungsmittel weggeworfen würde. Staunen allerseits in der Runde, dann relativierte dieser Mann ganz schnell und meinte, ja es wurden auch viele Lebensmittel hergeschenkt, an Armenmärkte. Findet dieser Schauspielr, dass diese Lebensmittel weggeworfen wären. Gut, dass es sie gibt, diese Armenmärkte mit den verschenkten Lebensmitteln.

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      • Wenn der Pächter das Land im landw. Sinne bewirtschaften kann.?

        Jedenfalls schadet es der Biodiversität, denn für die sind viele Jleinbetriebe besser als wenig Großbetriebe.

        Denn jeder Betrieb hat seinen eigenen Bakterienhaushalt.

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    • Arnold Krämer sagt

      „Unter diesen Voraussetzungen kann und möchte ich nicht Landwirt sein“.

      Sind andere/bessere Voraussetzungen in absehbarer Zeit zu erwarten? Wenn ja, wann? Lohnt es darauf zu warten, zu hoffen? Wie belastbar (ökonomisch wie psychisch) sind der Betrieb und die Betriebsleiterfamilie. Welche Alternativen gibt es in der Bewirtschaftung (Standort, Produkte, Märkte)?
      Ein Wiedereinstieg in einen bereits verpachteten Betrieb (kommt sehr selten vor) ist immer nur mit großen Anstrengungen und sehr wenigen Optionen möglich, u.a. weil der landw. Arbeitsplatz extrem teuer ist.

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Unter diesen Voraussetzungen kann und möchte ich nicht Landwirt sein“.

        In unserem Dorf gibt es nur noch einen Vollerwerbsbetrieb, den meines Bruders. Einstmals gab es ungefähr ein Dutzend. Bis heute hat sich niemand dafür interessiert oder eingesetzt, dass sich etwas daran ändert. Es sind betriebsindividuelle Entwicklungen, die eigentlich fast vollständig auf den fehlenden Nachfolger zurückzuführen sind, der entweder nicht vorhanden war, oder der keine Zukunft in dem Betrieb sah. Es ist wie in den vergangenen 50 Jahren eigentlich schon immer, nur dass heute noch eine öffentliche Diskussion dazu kommt, die Betrieben eine Chance suggeriert, wenn dieser eine bestimmte weltrettende Richtung einschlägt.

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  6. Ex-Baumschuler sagt

    Die EU-Kommission wird gerade neu gewählt. – Natürlich nicht.

    Unter der irgendweshalb fortgeführten Präsidentschaft der Hardlinerin Urs von der Leyer werden da lauter schwache, unbedeutende Kommissare neu eingewechselt, deren Aufgabenbeschreibung zudem vage ist und wo die Zuständigkeiten mehrere Ressorts übergreifen – zur vollen Kontrolle von oben.

    https://anti-spiegel.ru/2024/teil-1-was-die-zusammensetzung-der-neuen-eu-kommission-ueber-die-zukunft-der-eu-aussagt/

    Ihr wisst ja, die undemokratische Kommission unterbreitet dem Parlament sämtliche Vorschläge für EU-Richtlinien – das Parlament kann gar keine eigenen erstellen, sondern nur die Entwürfe abnicken oder Verbesserungen fordern. Und dann stimmen sie halt irgendwann mal Ja oder sind sowieso so drauf, weil ihre internationale Karriere auch angenehm verläuft.

    Und die Kommission ist, wo für die Bauern die EU-Agrar-, Umwelt- und Klimarichtlinien herkommen. Mit Urs als Generaloberst und Planerin und mit äußerst taktisch ausgewechselter Führung und Regeln, und letztendlich vollendeten Tatsachen für die Bürger, die sich in einer Demokratie wähnen.

    Also, ich finde das zutiefst undemokratisch, korrumpiert und natürlich auch gemeinschädlich, und stimme der AfD zu, wenn sie – als anscheinend einzige Partei – subsidiäre und demokratische Verhältnisse fordert. Diese Demokratie sind wir Bürger uns schuldig, und die technokratischen Lösungen, die sich Leyer vorstellt, sind für niemanden gut.

    P.S.: Übermorgen Trump wieder als POTUS, und die DemocRats verlassen schon mal ihre Schiffe – in Washington DC, Berlin und Hollywood und schlimmeren Orten. Brüssel dagegen könnte zur letzten Bastion werden. Ich selbst hoffe auf ein Dreigestirn Trump, Putin und AfD, aber ob die wirklich Einfluss auf die EU-Technokratie haben könnten, lässt sich vielleicht noch gar nicht beurteilen.

    – Sorry, zu langer Beitrag. Danke für die Veröffentlichung und das Vertrauen.

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    • Bauer Willi sagt

      Für alle, die den Kommentar von Ex-Baumschuler gelesen habe:Als Betreiber dieses Blogs distanziere ich mich ausdrücklich von seinen erschreckenden Aussagen!!
      Aber seine Meinung sagen darf er trotzdem…

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      • Hans Berlic sagt

        Ich bin eher über angeblich „erschreckende“ Aussagen erschrocken. Meine Meinung deckt sich mit der von Ex-Baumschüler nahezu hundertprozentig.

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  7. Rolf Sieling sagt

    Deutschland gehört immer noch zu den wenigen begünstigten Klimazonen der Welt. Viel wichtiger sind aber die jungen Leute weltweit, die sich hoffentlich nicht weiter ausbeuten lassen und zumindest Sozialversicherungen einfordern. Die Unterschiede in den globalen Kosten ist doch unser grösstes Problem. Nirgendwo auf der Welt ist doch die Produktion runder wie in Europa. Das eigentliche Problem sind die Händler, die am meisten Marge beim Import haben. In der Ukraine kann man das unsägliche Lohngefälle geradezu studieren, für 2000,-€/Monat läuft kein Russe mehr los. Der Nordkoreaner lässt sich für 400,-€ erschiessen und der Staat hat auch noch seinen Anteil.

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  8. Arnold Krämer sagt

    Bauer Willi beklagt zu Recht das Verschwinden landwirtschaftliche Familienbetriebe.
    Auch wenn ich mich hier bei einigen unbeliebt mache. Die Gründe liegen nicht nur außerhalb des individuellen Einflussbereiches:

    Familienbetriebe verschwinden, weil
    – keine Familie gegründet wird
    – kein Hofnachfolger (m,w,d) vorhanden ist
    – zu wenig Einkommen erzielt wird, weil die Einkommenspotentiale zu gering sind bzw. die Potentiale nicht ausgeschöpft werden
    – zu viele Entwicklungsrückstände vorhanden sind. Ein vollwertiger landw. Arbeitsplatz kostet heutzutage immerhin mind. 1 Mio. Euro und mehr)
    – die Motivation für Selbständigkeit und hohe Arbeitsbelastung nicht (mehr) vorhanden ist.
    – …….. und andere Gründe mehr
    Es gibt objektive Gründe, es gibt subjektive Gründe, es gibt ökonomische und nicht ökonomische Gründe für die Betriebsaufgaben und natürlich die Mischung von alledem.

    Es gibt tatsächlich auch ein großes Politikversagen in der Gestaltung der Rahmenbedingungen und eine verheerende (ökonomische) Kommunikation auch innerhalb des Berufsstandes.

    Trotzdem gibt es immer noch Familienbetriebe, die wirtschaftlich stabil an unterschiedlichen Standorten arbeiten, nicht unerheblich Einkommensteuer zahlen und ihr Einkommen weit überwiegend vom Markt und nicht vom Staat beziehen.
    Keiner gleicht dem anderen in Struktur und Ausrichtung. Die Menschen dort sind unterschiedlich zufrieden, unterschiedlich belastbar, dünnhäutig oder dickhäutig.

    Die Familienbetriebe werden aber nach und nach verschwinden, wenn die mittelstandsfeindliche Politik der letzten 20 Jahre weiterbetrieben wird und das Wahlverhalten den Parteien mit planwirtschaftlichen und ideologischen Ideen und halbgaren Konzepten weiter zu Regierungsmehrheiten verhilft.

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      • Arnold Krämer sagt

        Wir reden bezüglich landw. Familienbetrieben aneinander vorbei, weil wir unterschiedliche Bilder davon im Kopf haben. Mir geht es um die Familien, wo die Familienmitglieder selbst körperlich mitarbeiten, oft auch noch die Hauptarbeitskräfte stellen. Die von Ihnen genannten Familien/ Personen gehören nicht dazu, auch wenn die Übergänge fließend sind. Ich sage auch nicht, dass diese verschwinden sollen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Familiengeführte Unternehmen sind anders definiert als Familienbetriebe. Der Bäcker kann Familienbetrieb sein oder wie u.a. auch die
          Fa. Boehringer ein Familiengeführtes Unternehmen.

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        • Christian Bothe sagt

          A.K.Sehe das aus eigener Erfahrung hier im Osten ganz anders! Familienbetriebe sind ja hier in dem Sinne nicht so verbreitet! Starke Wiedereinrichter aber schon! Viele der Großbetriebe von mehr als 1000 ha LN produzieren mit modernsten PM ihr AL und auch die Tierproduktion auch unter dem neuen Eigentümer( ALDI,Bio- Dennree, Fielmann) bzw. vor Ort existierende LW Betriebe haben diese AG oder GmbH zugekauft und ihre Unternehmung vergrößert mit dem Ziel industriell effektiv wirtschaften zu können! Für mich als Landwirt a.D. ist es immer noch wichtig, das unsere Landwirtschaftsbetriebe erhalten bleiben und das mit hochqualifizierten AK in der Region! Betrifft auch die Nachfolge in den Führungsetagen der AG,GmbH oder die nach der Wende geschaffenen Wiedereinrichter!

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          • Christian Bothe sagt

            Ergänzend dazu noch, das ich als ehemaliger VEG Direktor und Leiter viele Betriebe in die „Neuzeit“ begleiten und erleben konnte! Das betraf LPG, ZGE, ZBE, VEG u.a. Aufgrund dessen verfolge ich unsere nachhaltige LW aufmerksam trotz schwieriger Regularien des Staate und der EU, dem mit der landwirtschaftlichen Urproduktion als solches nichts zu tun haben! Der Begriff: „ Transformation“ der LW gehört in jedem Falle dazu..,

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            • Christian Bothe sagt

              Wollte damit zum Ausdruck bringen, das es in der ehemaligen DDR andere Entwicklungen in der LW gegeben hat,welche für die heutigen Großbetriebe von immensen Vorteil sind.Selbst die unsinnige Trennung von Pflanzen-und Tierproduktion hatte für einige LPG Nachfolgebetriebe Vorteile! Also ganz anders als die Hofnachfolge in den Kleinbetrieben Westdeutschlands.

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              • Arnold Krämer sagt

                Wir haben agrarstrukturell eine Dreiteilung in D, für die man auf dem schon jetzt vorhandenen Regulierungsniveau keine Apo betreiben kann, die alle zufrieden stellt.

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                • Frank sagt

                  Was auch zu der Frage führt, in welchem Umfang diese 3 Segmente jeweils notwendig zur Aufrechterhaltung der Versorgung bzgl. (welcher) Agrargüter sind.
                  Sprich, wer welchen Hebel hat, seine Interessen durchzusetzen.

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                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ Frank
                  Gehe ich recht in der Annahme, dass es ihnen nur die Versorgung der Bewohner mit Lebensmittel geht und das Wohlergehen der Bauernfamilien ihnen egal ist?

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              • Frank sagt

                @ ehemaligerLandwirt
                Schauen Sie, auch wenns schwerfällt. Es ist für die Entwicklung der LW und das Schicksa der Landwirte unerheblich, ob mir individuell das was leid tut, oder egal ist.
                Sie werden auch gesellschaftlich nicht viel tätige Rücksicht auf das Wohlergehen von Bauernfamilien erhalten.
                Dafür mussten schon zu viele Berufszweige und Branchen damit leben, an Bedeutung zu verlieren.
                Ihre moralisierend insinuierende Frage was mir egal sei beantwortet letztlich die von mir gestellte Frage „in welchem Umfang diese 3 Segmente jeweils notwendig … sind“ auch nicht. Es geht eben nicht um Ihre Hoffnung auf weiteres Wohlbefinden eines Segments, auch wenn das eine verständliche Hoffnung der Betroffenen ist. Die Mehrheit der früher mal existierenden Familienbetriebsbauernschaft hat diese Hoffnung schon hinter sich und Sie können sehen, wie sehr das die Gesellschaft beeindruckt hat.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Sehe ich auch so Frank….leider ist es komischerweise immer so, dass wer vor harten Umbrüchen und Veränderungen warnt, im hier und jetzt immer als Bremser, oder Ewiggestriger gebranntmarkt wird. Wenn dann Generationen vergangen sind, dann muss der Soziologe immer wissenschaftlich erforschen, warum sich die Gesellschaft in diese Richtung entwickelt hat und was man falsch gemacht hat in der Vergangenheit. Daselbe gilt dann für den Umweltschutz und anderes. Hat der Verteidiger des Ist-Zustandes keine Legitimation? Oder ist er einfach zu „klein“ um gesehen zu werden? Oder ist es soziologisch normal, dass der Bewahrer dem Veränderer zu weichen hat?

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  9. Thomas Wörle sagt

    Warum soll Landwirtschaft wirtschaftlich und angesehen sein ? Die links Sozialisten wollen genau diesen Weg.Sie brauchen die Buchwerte( Gründstücke Gebäude)und Sparvermögen der Menschen für ihre Ideologie .Was interessiert die ob es schon mehrere Generationen erarbeitet und weitergegeben wurde.
    Die Politik ist Eigentumsfeindlich und seit Frau
    Merkel auch die CDU.

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    • Das stimmt leider,
      Sie interessieren sich weniger für Soziologie und Ökologie in der Landwirtschaft .

  10. Smarti sagt

    Auf jeden noch praktizierenden Landwirt kommen in Deutschland wohl 2 Journalisten oder Moderatoren, die jede noch so gefakte Studie von „berühmten Wissenschaftlern“ abschreiben. Immer und immer wieder, mit neuen Überschriften, immer mehr im Panikmodus.
    Auch füttert jeder Landwirt einen Veganer, die vorzugsweise in wichtigen Ämtern oder bei NGOś wie NABU oder DUH „arbeitet“ und den Otto-normal-Landwirten die Arbeit schier verunmöglicht.
    Auch im „Dienste der Landwirtschaft“ sind nochmals 2 Beamte und einen Kontrolleur.. natürlich auch von der Landwirtschaft im weiteren Sinne bezahlt ! Also z.B via Direktzahlungen aus der EU und Verteuerung der Lebensmittelproduktion, ohne dafür die Landwirte zu entschädigen. ( Also auf Kosten des Hofvermögens ).
    Immer mehr Familienbetriebe, auch wir, trotz 2 Kindern in landw. Ausbildungen werden es sich gut überlegen, ob ihre Anwesenheit als Lebensmittelerzeuger noch gewünscht ist.

    Aber was kommt danach ? Molkereien schliessen, sobald der Milchpreis zu hoch ist, weil zu wenig Milch geliefert wird. Die machen noch ein paar Jahre auf Hafermilch und dann endgültig zu. Aktuell gerade bei Müllermilch..
    Schlachthaken werden abgebaut, sobald die Tiere fehlen – die Schlachhöfe werden z.B. nach China exportiert. Tönnies ist auf dem Sprung und wird ( behaupte ich mal) nie mehr nach Europa zurück kommen. Auch nicht, wenn Fleisch dreimal so teuer wird – dann wird es halt im Container übersee geliefert.
    Auch die tollen günstigen Eigenmarken müssen irgendwo produziert werden… das wird noch richtig spannend.
    Die Leute sehen, wie Automarken aus Deutschland flüchten und denken, dass Lebensmittelproduzenten schön brav weiter hier bleiben ? Niemals.

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  11. Ehemaliger Landwirt sagt

    @ Bauer Willi
    Sie müssen mal die Sendungen, wie Lecker aufs Land anschauen, dann wissen sie wie es geht, mit den BIO Betrieben.

    Die Ehefrau, die gerade das leckere Essen zubereitet, hat sonst mit ihrem Mann die Aufgabe, die Lebensmittel für den Hofladen anzubauen und für den Verkauf herzurichten, um sie anschließend im Laden zu verkaufen. Die Betten der 3 Ferienwohnungen müssen auch noch gemacht und die Räume müssen gereinigt werden. Gegen Abend stehen noch die 2, oder 3 Putzstellen an.
    Und wenn man genau hinhört, erfährt man, dass der Mann des Hauses gerade so nebenbei, neben der Landwirtschaft noch einen außer landwirtschaftlichen Arbeitsplatz mit 40 Stunden in der Woche hat.
    So geht auch ein Biobetrieb, von dem das Ehepaar auch gut leben kann.

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    • Smarti sagt

      Ehemaliger Landwirt, das sehe ich ebenso. Der Eine hat den Vollzeitjob ausserhalb des Hofes, der andere nennt es zweites und drittes Standbein. Doch gefühlt wackeln die ganzen Beine immer mehr und der Tisch/ Hof stürzt irgendwann zusammen.

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    • Gibt es so einen Betrieb wirklich?

      Dann würde ich doch konventionell machen, oder vieles und auf den Heuboden noch ein paar Fremdenzimmer, damit man nicht so zerstreut arbeiten muss.

      Oder was sagt en Berater vom Landwirtschaftsamt dazu?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Bin kein Berater vom Landwirtschaftsamt.
        Es gibt auch genug Betriebe im konventionellen Bereich, die so wirtschaften, kenne mehrere. Die Frage wäre, kann das die Zukunft sein, so eine Belastung für die Bäuerin?
        Auch bei den Männern, wenn der normale Arbeitnehmer um 14 Uhr Feierabend hat, dann ist der körperlich fertig, bei dem, mit Landwirtschaft, fängt um 15 Uhr die 2 Schicht an.

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    • Bauer Willi sagt

      Ist mir bekannt. Wen interessiert es? Rewe, Aldi? Özdemir? Merz oder Söder? Nein, keine Sau….

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Klar, dass das ihnen bekannt ist, wenn ich von den 4630 Lesern dieses Forums, nur einigen den eigentlichen Zustand in den Betrieben darlegen konnte, dann wäre es schon ein kleiner Erfolg.

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  12. Pälzer Buh sagt

    Je länger ich mich mit Politik (zwangsläufig) beschäftige desto mehr verstehe ich die Milei Politik in Argentinien. Es braucht nur 3 Ministerien. Dazu noch Direktwahlen nach Schweizer Vorbild. Ob ich dies noch Erleben darf? Fraglich

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  13. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Bauer Willi blendet schlichtweg aus, dass das Chaos auf den Äckern mittlerweile weitreichendere Kreise zieht, als das auf unserem Wohnungsmarkt sichtbar zutage tritt. Pacht- und Mietrecht sind sehr ähnlich gestrickt.

    Nun, demgemäß stehen im eigentlichen die jeweiligen Eigentümer und nicht der heute allseits systematisch gesellschaftlicherseits mit Füßen getretene Bewirtschafter in der Pflicht. Warum überhaupt ziehen letztere bis zum heutigen Tage genau hieraus nicht ihre auf der Hand liegenden Vorteile!?

    Die Wohnungsmieten bekommen einen Deckel verpasst – wie schaut es demgegenüber auf dem Pachtmarkt für Agrarflächen dato aus!?

    Trotz immerfort steigender Vorgaben, Restriktionen, schmerzhaft um sich greifendem Ordnungsrecht -KI geht mit seinen Satellitenspionen zusammen mit jedem Bäuerlein quasi schon zu Bett- federn wir ökonomisch nicht selten genickbrechend für die bäuerlichen Mikroökonomien auch diesen Kostenblock enorm leidensfähig mit großer Geduld ab. Es wird selbstgeißelnd geackert bis der Bestatter auf den Hof kommt. Mit einer ideellen Wertsteigerung geben sich noch immer die meisten gegenwärtig schlichtweg zufrieden.

    Mir sind keine Eigentümer bekannt, die ihr eigenes, vornehmlich klimabewusst geprägtes Bewusstsein/Gewissen in einer entsprechenden Pachtentgeltforderung gegenüber ihrem Bewirtschafter positiv in Erscheinung bringen. Die Schizophrenie von Eigentümer, Verpächter, Verbraucher in einer Person ist grenzenlos. Unsere gefühlten Philanthropen sind maßlose Ich-Menschen, dann kommt lange nix – … und hernach tanzt das Knüppelchen auf den Köpfen des gemeinen Bauernstandes. Zuletzt mit stolz geschwellter Brust den eigenen Bürgerpflichten gerecht werdend.

    An dieser Stelle meine Zukunftsvision, die sich zeitnah wohl nur schwerlich realisieren lässt:

    Warum beschränken wir unsere landwirtschaftliche Betätigung im unternehmerischen Sinne nicht alleinig auf unser Eigentum, die restlichen Eigentümer dürfen schalten und walten, wie es ihnen daselbst beliebt. Bestimmte Produkte mutierten sodann rasant in den Mangel und urplötzlich könnte der aktive Bauer tatsächlich wieder von seinem Eigentum (über)leben und existieren; …bäuerliche Familienbetriebe würden eine „Reinkarnation“ erfahren, deren Seelen könnten, endlich einmal wieder auf der Sonnenseite des irdischen Daseins geparkt, befreit durchatmen.

    Wenn wir nicht beherzt endlich den exorbitant hohen Druck aus dem Kessel lassen, werden wir weiterhin diskutieren bis zum Sanktnimmerleinstag, aber geschehen wird nix. Im Grunde genommen wissen wir das alle aber auch…!

    Ja, und wer nun abgehoben verträumt glaubt, es änderte sich hieran etwas, wenn die (H)Ampel „out of order“ geht, der ist für meine Begriffe äußerst naiv unterwegs. – Aber auch das wird man uns ganz schnell zu lehren wissen!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Pachtmarkt-Deckel? Wer in SH 550,- bezahlen muss, der kann ja in BW für die Hälfte pachten…..wenn es Sinn machen würde. 🥳
      Welcher Deckel soll denn wo greifen?

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    • Bauer Willi sagt

      Gestern hat mir ein Berufskollege ein Angebot für Pachtung für Batteriespeicher. Pro Hektar und Jahr ab (!) 17.000 €. Vertrag über 30 Jahre.

      Und jetzt bitte nochmal: was blende ich aus? Ich habe es noch nicht richtig verstanden…

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …Die Eigentümerstrukturen hierzulande. Es gibt innerhalb unserer Grenzen auch Realteilungsgebiete, sofern man das nicht auf dem Schirm haben sollte.

        Per Gesetz manifestiert: Eigentum verpflichtet!

        Alternativlos? – Die Bewirtschafter lassen sich „fremdverpflichten“.

        Jahr um Jahr werden so einige Eigentümer vorstellig und wollen mehr Kohle. Natürlich in dem Bewusstsein, was alles der einzelne Bauer leisten muss für „die Gesellschaft“. Was können wir uns für solche verbalen „Streicheleinheiten“ kaufen? Am Ende muss trotzdem mehr Cash auf’s Konto oder du bist die Fläche los. – Nun das große Rätselraten, …auf welches!?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Es hat mich immer gewundert, warum man nach dem Krieg diese unsinnige Realteilung nicht aufgegeben hat. Hat sich der Berufsstand nicht durchsetzen können oder nicht wollen?

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          • Frank sagt

            Anerbenrecht funktioniert aber auch nur „besser“, wenn man die Nichthoferben schön unterhalb der Verkehrswerte abfinden kann. Das schafft dann auch gleich noch billige freie Arbeitskräfte.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Das Anerbenrecht gem. Höfeordnung ist in meinen Augen eine gute und relativ gerechte Erbform. Es wird darin nicht der Verkehrswert angenommen, sondern der Einheitswert.

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              • Frank sagt

                Ehrlich gesagt, ist mir unklar was am Einheitswert 1964 oder älter in Jahr 2024 noch „gerecht“ sein soll.
                Gut für den Übernehmer, ja .. aber gerecht im Sinne einer Erbengerechtigkeit?

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            • Arnold Krämer sagt

              Es liegt immer an den Eltern, eine „gerechte“ angemessene Abfindung für alle Kinder zu finden, die Vermögen UND Einkommenspotentiale brücksichtigt.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Deshalb: Die Realteilung kann in dem Sinn einer betrieblichen Weiterführung niemals als gerecht angesehen werden, finde ich.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Gibt wohl kaum etwas Komplizierteres und gefühlt Ungerechteres, als das deutsche Erbrecht. In dem Moment, wo das Wort Erbe ertönt, kommen die „wahren“ Verwandten zum Vorschein. Es ist unglaublich, was da abgehen kann….und im Landw. Bereich ist das noch mal ne Nummer schräger, wenn das Altenteil zus. mit Wohnrecht und Geld versehen werden soll oder muss. Weichende Erben sind dann häufg geil aufs Erbe, aber nicht auf die Altenteilslasten, die dem Betrieb überlassen werden. Streit ist vorprogrammiert.

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                • Die weichenden Erben kennen den Unterschied zwischen Betriebs- und Privatvermögen nicht.

                  Die reagieren wie die Oberen der Kirche,
                  Die sehen nur due Landbesitzer

                  Sollte man das wirklich mit Arbeitsplatzbesitzer teilen?

                  Die bekommen doch schon die gesunden, billigen und subventionieren Nahrungsmittel davon.

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            • Bauer Willi sagt

              Was wollen Sie nun? Wir haben die vorgezogene Erbauseinandersetzung gerade hinter uns. Mit allen Kindern und sehr einvernehmlich. Für die Realteilung kann ich nichts. Warum schafft man sie nicht ab?

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          • Limes sagt

            „warum man nach dem Krieg diese unsinnige Realteilung nicht aufgegeben hat…..“
            Realteilung bedeutet man teilt die Flächen und damit werden Betriebe immer kleiner außer man heiratet eine andere(n) Hoferbin/Hoferben. So war es Brauch in den klassischen Realteilungsgebieten im Süden.
            Soweit ich es überblicke hat man dies nach dem Krieg aufgegeben. Die Flächen wurden nicht mehr geteilt sondernKinder haben sich einen der vielen neuen Jobs gesucht und gutes Geld verdient bei deutlich mehr Freizeit. Eine(r) blieb übrig der hat den Betrieb weitergeführt und die anderen ausbezahlt. Diese haben mit dem Geld dann Häuser oder was damals sehr selten war ein Auto gekauft. War der Betrieb nicht rentabel wurde er aufgegeben. So kam es das in einigen Dörfern statt 30 kleinen Betrieben mit Kühen, Schweinen, Hühnern… nur noch 4 bis 5 übrig blieben im nächsten Schritt ohne Tiere im Betrieb. Heute bewirtschaften 1 oder 2 Ldw wohl teilweise die Flächen mehrerer Dörfer. So hatte/hat man dann irgendwann Kuhfreie und Schweinefreie Dörfer.

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Diese 1-2 noch verbliebenen Bauern sind aber in Summe keine Flächeneigentümer sondern in hohem prozentualem Anteil nur Bewirtschafter. – Bitte keine Denkfehler!

              Im übrigen steckt in der Erbschaftssteuer das größte Potential, stille Reserven systematisch abzuschöpfen. Dieses Optimierungspotential trifft in der breiten Masse wohl wen am härtesten?…

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              • Limes sagt

                Ja die verbliebenen Bauern sind Pächter/Bewirtschafter aber die haben sofern sie Geld und die Gelegenheit hatten über Jahre auch Flächen zugekauft von ehemaligen Ldw bzw deren Nachkommen. Ohne die Pachtflächen würde es für etliche Ldw wirtschaftlich schwierig werden.
                Profitieren von Verkäufen hat/wird immer er der Staat da Steuern anfallen. Alles was nicht beweglich ist dazu zählt auch Land oder z.B Immobilien wird immer stärker besteuert im laufenden Betrieb als auch am Ende beim Verkauf.

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        • Smarti sagt

          Wurzelwicht, dass die Verpächter den Hals nicht voll kriegen können liegt bestimmt auch daran, dass es bei Vielen schon die 2.te Generation Verpächter ist. Die Erinnerungen an den Hof von Opa verblassen immer mehr und manche geben sogar „uns“ unbewusst die Schuld, dass Opa aufgehört hat mit der Landwirtschaft. Wir haben schliesslich „das Land“ und sind damit“sichtbar reich geworden“ – sonst wären da ja nicht neue Ställe. Und so ist es nur klar, dass die Enkel auch etwas abhaben wollen. Auch die Grundsteuern müssen bezahlt werden.
          Wir haben gedeckelt und können nun zuschauen, wie Schweizer düngen und heuen als gäbe es kein morgen mehr. Dieses Jahr war kein Heuwetter, also je nach Wiese 2-3 mal mit 20 cm gemulcht… wie weiden daneben auch Wiesen die kürzer sind… es tut in der Seele weh.
          Ein Nachbar hat aus Versehen im Frühsommer ein gutes Stück von unserer Wiese mit gemulcht und 50.- Euro ( ein Balle Heu ) bezahlen müssen. Unser Lohnunternehmer hat beim Gülle fahren die Abkürzung über so eine gemulchte (sichtbar unbenutzte) Wiese genommen und wir dürfen das Geld wegen der Fahrspur wieder zurück bringen…
          Landwirt sein ist immer schwieriger, weil man sie nicht mehr braucht. Sie machen alles stinkig und nerven.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …bei dir im Umfeld, lieber Willi, direkt neben den großen Kühltürmen, wärest du für ein solches Invest im Energiesektor geradezu prädestiniert.

        Wir brauchen ganz offensichtlich keine Ackerflächen mehr; insofern, wer ein solches Angebot ausschlägt und im Vorfeld nicht generell an den Vorgaben der Bodenwertrichtlinien in einem solchen Falle scheitert, ist wohl ein unverbesserlicher Idealist. Die sind mehr als dünn gesät, sehr dünn mit Verlaub.

        „Der Herr gibt es den Seinen im Schlafe.“

        Ein Rechenmodell muss man natürlich grundsätzlich anstellen: Was bleibt von den offerierten 17.000 Eurönchen/ha nach Abzug aller Kosten? Die Gesellschaft fordert!

        Wir züchten aktuell übrigens gigantische „Energieverbrauchsriesen“ heran, wo stillgelegte AKWs wieder reaktiviert werden sollen…

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      • Smarti sagt

        Bauer Willi, kann so ein Angebot überhaupt vertrauenswürdig sein ? Was kostet der Hektar Land in dieser Gegend ? Das ist ja dann keine Landwirtschaft mehr und deshalb muss es auch kein Landwirt sein, der sein Land verpachtet ? Oder geht nur genau das eine Stück Land, weil daneben schon die Windräder stehen ? Aber das ist doch egal, der Strom muss ja so oder so mit Kabeln weg. Sehr eigenartig. Erinnert mich etwas an den Kaufpreis der Bahnhofstrasse in Zürich. Da munkelt man, dass es pro Quadratmeter über 40´000.- Franken seien.

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        • Bauer Willi sagt

          Ob das seriös ist? Dazu müsste man den Vertrag lesen. Jedenfalls ist auf der einen Seite der Parzelle ein Umspannwerk, auf der anderen Seite Windräder und PV. Liegt also extrem günstig.
          Wer will solche Beträge erwirtschaften? Unmöglich! Und das verknappt das Ackerland ja weiter!

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    • Karl Timme sagt

      uWw, ich vermisse hier einen wichtigen Aspekt: den des aufgebenden Hofbesitzers, der sein Altenteil (Rentendasein) finazieren muss, ohne Hofnachfolger.
      In der Regel haben diese aufgegebenen Hofstellen eine Reihe von Gebäuden, die unterhalten werden müssen.
      Nach aufgabe der Ldw rutschen diese in der Regel großen Grundstücke von der Grundsteuer A in die Grundsteuer B und möglicher Weise in eine doppelte Besteuerung.
      Die letzten beiden Punkte treffen auch für nachfolge Generationen zu.
      Auch eine Kapitalverzinsung ist durchaus legitim.

      Das dieses nicht für alle zutrifft, ist mir durchaus bewusst.

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  14. Ursula Lorenz sagt

    Das Hauptübel ist für mich Laie, wie mit unserer Erde und mit dem “ Nutzvieh“, wie es so irreführend heißt, umgegangen wird.
    Auch wir Menschen sind nur Teil der Natur und müssen lernen, dass jedes Lebewesen geachtet und behütet werden muß. Einige Landwirte sind schon auf dem besten Wege. Das Hindernis ist „Geld regiert die Welt“.

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    • Bauer Willi sagt

      @Ursula Lorenz

      Jedes Lebewesen muss beachtet und behütet werden. Wovon wollen Sie sich ernähren? Pflanzen sind auch Lebewesen.
      Welche Landwirte sind „auf dem richtigen Weg“? Was ist der „richtige“ Weg? Wissen Sie das? Bitte um Antwort.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ursula, versuche einfach ohne Geld dein Leben zu meistern oder gehe gleich in die Selbstversorgung….niemand hält dich.

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  15. zmp_nachfahre sagt

    „Der Bürger wünscht sich mehr Tierwohl, mehr Biodiversität, mehr Klimaschutz.“
    Hier sollte man auch mal fragen: warum tut er das? Etwa, weil er sich damit persönlich beschäftigt hat, entsprechende Kenntnisse erworben und fundiert urteilen kann?
    In den meisten Fällen erzählt er doch nur nach, was ihm die Medien vorsetzen und die wiederum übernehmen die Themen von „Aktivisten“ und „N“GOs (kein Wunder, über 40% der Journalisten sind „grün“).
    Hier muß man weiter dagegenhalten, auch wenn es ein Kampf ‚David gegen Goliath‘ ist – aber wer weiß, vielleicht geht er auch so aus?

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    • Dass die Insekten sehr viel weniger geworden sind, ist wissenschaftlich nachgewiesen und eigentlich unumstritten (jeder, der noch in den 80gern Auto gefahren ist, weiß von den verklebten Windschutzscheiben!).

      Es ist keine Retro-Romantik oder gar Esoterik, wenn man sich als Bürger dafür einsetzt, dass Bedingungen geschaffen werden, die z.B. den Insekten wieder mehr Lebensraum ermöglichen. Wir benötigen Insekten, denn auch die Vögel (die ebenfalls weniger geworden sind) brauchen auch etwas zu essen! Und vielerlei Bestäuber braucht es auch…

      Ich VERMISSE bei den Bauern die Betroffenheit über die Situation, die unser – gemeinsam so geschaffener – Nahrungserzeugungsbetrieb bei den anderen Lebewesen auf diesem Planeten angerichtet hat und immer weiter anrichtet.

      Bauer Willi schreibt:
      „Wir Bauern können alles. Wir können Tierwohl, wir können Artenschutz, wir können Klimaschutz. Wir können alles. Es muss uns nur jemand bezahlen“

      Für das Anlegen von Blühstreifen wurde etwas bezahlt, oder? Und grundsätzlich: Jede Menge Menschen engagieren sich ehrenamtlich neben ihren Berufen, um zu helfen und Missständen entgegen zu wirken – warum nicht auch die Bauern?

      Geht Euch das denn gar nicht nahe, wenn so viele Lebewesen einfach verschwinden, weil wir jeden irgendwie nutzbaren Quadratmeter landwirtschaftlich optimieren, egal was das für Folgen hat?

      Beispiel: Moore wiedervernässen – da sind die Bauern auch dagegen, obwohl doch bereits gezeigt wurde, dass man da Schilf anbauen und profitabel verkaufen kann.

      Bauern haben den Ruf bzw. sind dem Vorurteil ausgesetzt, dickköpfig immer am Status Quo festzuhalten und Veränderungen grundsätzlich abzulehnen. Mir scheint, da ist doch was dran, obwohl sicher nicht alle so sind.

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      • Sonnenblume sagt

        Von mir nur ein Hinweis zu den Vögeln. An Futtermangel leiden unsere Singvögel eher weniger. Krähen und andere Nesträuber schaden den Singvögeln dafür um so mehr. Aber die Beobachtungen eines Laien werden als nicht tauglich abgetan. Ist mir im vergangenen Frühjahr noch so ergangen. In dem Fall ging es um den Kiebitz.

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      • Ostbauer sagt

        Bauern haben noch nie am Status Quo festghehalten, sonst würden wir heute noch mit Kühen und Pferden ackern.
        Moore wiedervernässen: Haben Sie überhaubt eine Ahnung davon ,wie kompliziert so ein Moor ist., welche Auswirkungen eine Wiedervernässung auch auf die umgebende Infrastruktur hat? Was ist für Sie überhaupt „Wiedervernässung“? Hohe Wasserstände oder absaufen lassen?
        Da Sie ja der Meinung sind, dass man Schilf profitabel verkaufen kann, biete ich Ihnen rund 2000 Tonnen an, machen sie ein Angebot, aber nachhaltig und langfristig!
        Blühstreifen und Ehrenamt:
        Sicher wird für Blühstreifen nur „etwas“ bezahlt und trotzdem machen viele Landwirte auch ohne Bezahlung viel für ihre Umgebung.
        Wir haben in den letzten20 Jahren rund 7 ha für Hecken, Söllbepflanzungen und Baumpflanzungen bereitgestellt und finanziert.( Den Wert können Sie sich gerne selber ausrechnen.) Dieses nicht, weil uns jemand dazu gezwungen hätte, sondern weil wir hier leben und es einfach gut so finden.
        Ausser neuen Auflagen hat uns das FINANZIELL NICHTS GEBRACHT.
        Wir optimieren auch nicht jeden m², sondern hier gilt die Devise: Leben und Leben lassen.
        Wenn ich solche Kommentare lese; pauschalisiert, ohne Kenntnis der Komplexität,
        bekomme ich Schnappatmung.
        Gerne würde ich Ihren persönlichen Beitrag zur Artenvielfalt kennen lernen.

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      • Smarti sagt

        ClaudiaBerlin, ich lade Sie ein, bei uns ein Praktikum zu erleben. Mit Sträucher zurückschneiden für den Vogelschutz, Brombeeren roden, Bäume setzen und vieles mehr. Alles zum Wohle der Wildtiere, ehrenamtlich – denn wir kriegen dafür auch nichts ( machen es aber trotzdem ! ) denn sonst wären auf diesen Waldlichtungen schon längst keine Wiesen mehr, sondern eben Wald. Und darin finden sich andere Insekten und andere Vögel…
        Jetzt ist die richtige Jahreszeit dazu.

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      • Bauer Willi sagt

        @ClaudiaBerlin
        1. Das „Insektensterben“ ist wissenschaftlich umstritten. Bitte informieren Sie sich. Wissenschaftliche Institute kommen zu anderen Ergebnissen als die Krefelder Hobbyforscher
        2. Keiner weiß so sehr um Bestäuber als wir Bauern. Wir brauchen da keine Nachhilfe und unternehmen alles, damit sie uns erhalten bleiben
        3. SIE vermissen fehlende Betroffenheit: welche Hybris!
        4. Optimierung der Produktion: Ja, genau das machen wir Bauern, damit demnächst auch noch 10 Milliarden satt werden. 8 Milliarden werden heute schon satt.
        5. Moore vernässen: Bitte nennen Sie mir das Unternehmen, das Schilf kauft. Sie behaupten das, obwohl Sie wissen, dass es nicht so ist und kein Markt für 1,2 Millionen Hektar Moorprodukte existiert.

        Gerne bin ich bereit, den Status Quo, der unsere Familien ernährt zu verlassen, wenn Sie mir die Alternativen aufzeigen. Wir Bauern müssen nämlich von unserer Arbeit und unseren Höfen leben können.

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        • @Bauer Willi: einfach mal ein Phänomen bestreiten, dass ich extra mit dem Hinweis auf die vielfachen Erfahrungen älterer Autofahrer versehen hatte, ist natürlich einfach, unterminiert aber den Glauben, mit Ihnen sachlich diskutieren zu können!

          zu 3: Wieso „Hybris“? Ich nehme die Bauern stets als kämpferisch Aktive war (Medien, Demos, Proteste, auch Ihr Medienwirken etc.), die gegen alles antreten, was irgendwie grün, artenschützend und klimafreundlich verändernd wirken soll.

          zu 5: Es werden sicher nicht auf einmal 1,2 Mio Hektar vernässt, sondern nach und nach. Zur wirtschaftlichen Nutzung gibt es offenbar diverse Möglichkeiten, die z.B. das BZL im Detail aufführt:
          https://www.landwirtschaft.de/umwelt/natur/boden/wie-kann-man-klimaschutz-und-landwirtschaft-auf-moorboeden-unter-einen-hut-bringen

          ebenso hier:
          https://www.dvs-gap-netzwerk.de/service/unsere-veranstaltungen/vergangene-veranstaltungen/2021/nachhaltige-moornutzung/

          Und hier ein Artikel mit Beispielen aus der Praxis:
          https://flurundfurche.de/wiedervernaessung-von-moorboeden-ein-gewinn-fuer-den-betrieb/

          Es sind alles Anfänge, aber mit guten Perspektiven. Offenbar gibt es nicht erst seit gestern Konzepte, Pilotprojekte, Nutzungsmöglichkeiten, Info- und Beratungsangebote für Landwirte – und gewiss ist es nicht MEINE Aufgabe, mich jetzt als einfache Bürgerin so weit ins landwirtschaftliche Geschehen einzarbeiten, um Ihnen konkrete Schritte in diese Richtung aufzuzeigen. Ich entnehme den zugänglichen Publikationen, dass es durchaus möglich ist, wiedervernässte Moore zu bewirtschaften – warum sollte ich das bittschön nicht glauben? Es wird dabei auch immer mit angesprochen, dass die Förder-Rahmenbedingungen mitverändert werden müssten – eher eine Selbstverständlichkeit, denke ich.

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          • Reinhard Seevers sagt

            „….und gewiss ist es nicht MEINE Aufgabe, mich jetzt als einfache Bürgerin so weit ins landwirtschaftliche Geschehen einzarbeiten, um Ihnen konkrete Schritte in diese Richtung aufzuzeigen…“

            Neee, aber viele schlaue Ratschläge und ganz viel Besserwissen sind dennoch möglich. 😁✊

            Ich habe z.B. in einem Rethgedeckten Haus gelebt. Ich kenne die Probleme des Rethanbaus und dessen Ernte. Es gibt sogar ein Forschungsvorhaben, wegen der starken Zerstörung des Reths durch Umwelteinflüsse (Kranenburg) Zudem, sobald eine Rethfläche sich etabliert hat, wird es zu einer Naturschutzfläche….außerdem sind die Kosten für eine derartige stoffliche Verarbeitung viel zu hoch und werden durch globale Produkte kompensiert.
            Wer so gar keine Ahnung von der Materie haben sollte, der sollte sich doch etwas zurückhalten, umso mehr bei Schuldzuweisungen.

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          • Limes sagt

            „zu 5: Es werden sicher nicht auf einmal 1,2 Mio Hektar vernässt, sondern nach und nach.“ und „gewiss ist es nicht MEINE Aufgabe, mich jetzt als einfache Bürgerin so weit ins landwirtschaftliche Geschehen einzarbeiten,“
            Sollten sie in Berlin wohnen ist das Thema Moor vernässen für sie näher als sie denken. Das Wasserportal berlin gibt einen guten Überblick.
            https://wasserportal.berlin.de/start.php
            – z.B Messstelle Nr 5156 Berlin Mitte Am Lustgarten Geländeoberkante 34.49 m NHN Grundwasser seit 1927 zwischen 30,8 bis 31 m.
            – Berlin Mitte Senat Nr 363 Grosse Querallee Geländeoberkante 33,75 m NHN Grundwasser seit 1980 zwischen 30,3 bis 31 m.
            – Berlin Mitte Senat Nr 370 vor Kanzleramt Geländeoberkante 34,16 m NHN Grundwasser seit 1980 bei ca 31 m.
            Also das Wasser steht dort fast im Keller.
            Moorvernässung ist nicht weit weg und betrifft nicht nur Landwirte sondern sehr viele Menschen die sich bisher nicht vorstellen konnten was es bedeutet wenn der Wasserspiegel wieder steigt vor allem dort wo durch Entwässerungstechnik über lange Zeit Wohnraum geschaffen wurde nicht nur in Berlin.
            Beim Ziel 1,2 Mio ist es nur eine Frage der Zeit bis es sie evtl persönlich direkt erreicht/betrifft.
            Bis die 1,2 Mio erreicht sind wird wohl noch viel Wasser den Rhein herunterfliessen.

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  16. Reinhard Seevers sagt

    Ich glaube ja, dass die gesellschaftliche Dissonanz bei diesem Thema ganz tiefe soziologische Ursachen hat. Kindheitserinnerungen, Naturerzählungen, gefühlte heile Welt, Selbstverwirklichung, Tiere zum Kuscheln, Arbeit, die Sinn stiftet, frische Luft, usw. usw. stehen im Widerspruch zu einer Gesellschaft, die sich von den vorgenannten Narrativen so weit entfernt hat, wie die Sonne von der Erde.
    Es scheinen Träume einer vergangenen heilen Welt ….und weil viele dies erkennen, suchen sie sich bewusst oder unterbewusst einen Schuldigen. Da kommt der letzte Bewohner dieser alten Heimat als Verursacher der Dissonanz gerade Recht….🤗

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    • Frank sagt

      Der Bauer kommt als Schuldiger gerade deshalb in Betracht, weil er diese alte Welt selbst nicht mehr (oder nur noch in Ausnahmefällen) bewohnt.
      Er hat sie nicht bewahrt !
      Und dafür nimmt er auch noch Subventionen !!
      Wo er doch schon vom Ausverkauf der Natur lebt !!!

      1
  17. Frank sagt

    „Je lauter ihr hier schreit und je schneller und je mehr Forderungen ihr an uns stellt, umso schneller wird der landwirtschaftliche Familienbetrieb, den ihr euch so wünscht, verschwunden sein.“

    Das hat, egal wie wahr es ist, damals keinen beeindruckt, wie man an den letzten 5 Jahren sah und es beeindruckt auch heute keinen.
    Am Ende ist es den Schreiern und den Politikmachern ziemlich egal, ob die LW in Familienbetrieben oder in Genossenschaften oder in Agrarunternehmen organsiert ist.
    (Irgendein Bauernhofstreichelzoo über ein Wochenende auf dem Land (wegen der Kinder), findet sich schon noch.)
    Im Zweifel kann man die große Transformation mit Managern im CEO-Style sogar besser ausdealen als mit irgendwelchen Bauern. Was bei rauskommt, kann man zwar gerade bei VW sehen, aber deshalb rückt doch keiner in Brüssel oder Berlin von der Transformation ab.

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    • Bauer Willi sagt

      @Frank
      Die 30.000 Zuhörer, die meisten davon Aktivisten, waren schon beeindruckt. Es war mucksmäuschenstill, weil man Ähnliches noch nicht gehört hatte.

      Ich gehe davon aus, dass die Ampel noch im November abgeschaltet wird. „Herbst der Entscheidungen.“ Dann könnte sich auch das woke Denken etwas ändern.

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      • Sonnenblume sagt

        Das man der Industrie Erleichterungen verschafft könnte ich mir schon vorstellen.
        Für die Landwirtschaft sehe ich das eher nicht. Dort kann man sich so gut austoben ohne das es den Bürger als Arbeitnehmer direkt betrifft.
        Siehe eben VW. Dort laufen jetzt alle Sturm. Transformation Landwirtschaft finden alle notwendig und toll.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Sehe ich auch so Sonnenblume….wenn schon alles dem Bach runtergeht, dann muss wenigstens die Umwelt von diesen bösen Dingen frei gehalten werden.

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      • Frank sagt

        Das ist schön, dass 30.000 Leute so lauschten.
        Aber das ändert nichts an meiner Schlußfolgerung für die darauffolgenden 5 Jahre, die Du doch auch so ähnlich triffst.
        „Daran hat sich bis heute nichts geändert. Seitdem sind wieder viele landwirtschaftliche Familienbetriebe verschwunden. Und auch jetzt hören weitere auf.“

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        • Reinhard Seevers sagt

          In einer global agierenden Gesellschaft, in einer global wirkenden Ökonomie, in einem politischen Korsett aus europäischen und nationalen Regeln und Gesetzen ist das Ergebnis eine Reduzierung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft hin zur Agrarholding oder GmbH oder oder…..das kann man bedauern, ist aber die einzige Transformation, die ich sehe und die nicht aufzuhalten ist. Ansonsten müsste man ja zurück in eine arbeitsintensive Familienstruktur ohne Fremdarbeitskräfte. Wer sieht diese?

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      • Joachim Kaiser sagt

        Guten Morgen
        In der aktuellen Regierung übernimmt keiner Verantwortung.
        Sonst müsste diese Regierung schon seit mindestens einem Jahr, Geschichte sein.
        Deshalb werden sie auch so weiter machen wie sie von Anfang an Entscheidungen getroffen haben.

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  18. Ferdinand Schulze sagt

    Allmählich setzt sich hier und da die Erkenntnis durch, dass die EU-Politik der letzten Jahrzehnte den Schlamassel der „Transformation“ zu verantworten hat, das will nur keiner hören. Angefangen hat es mit dem Absenken der Bildungs- und Ausbildungsmaßstäbe mit der Bologna-Reform, die Auswirkungen sind nach unten durchgereicht worden und jetzt schon an den Grundschulen zu spüren. Heute betrifft die Transformation die Industrie und damit massenhaft Arbeitsplätze, die trotz aller Subventionsversprechen verschwinden werden. Und damit wird es nun eng für Politik und „Leitmedien“, dem „Volk“ beispielsweise zu erklären, warum man sich beharrlich weigert, etwa in den Ostländern entgegen dem Wählerwillen mal wieder echte konservative Regierungen zu bilden. Die linksgrüne Propaganda wirkt immer noch, und die CDU macht mit, wie seit zwei Jahrzehnten.

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  19. Kleinbauer sagt

    Für Sie mag es nur ein harmloser Wandel sein. Für diejenigen, deren Hab und Gut, deren Häuser oder gar Lieben, Freunde und Nachbarn von jetzt auf gleich hinweggeschwemmt werden, ist es eine Katastrophe.

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    • Schmeckt gut sagt

      Na, jetzt machen sie aber ein großes Fass auf. Wieder die Frage: Wie sollen wir Bauern (als alleinige Branche) Flutereignisse verhindern? Durch Umstellung auf Bio? DAS IST DIPLOMATISCH AUSGEDRÜCKT naiv. Wir Bauern ändern und alles wird gut? Wo auf dieser Welt muss sich schnellstens etwas ändern? Ich würde sagen da kommen zunächst die Kriegsgebiete. Dort werden Ressourchen ohne Ende „verbrannt“ und schlimmer noch -müssen dann für den Neubeginn in Riesenmengen verbraucht werden. Wird dort schnell transformiert? Und die vielen Überflutungsgebiete, die mit Infrastruktur und Hochhäusern überbaut sind – was ist damit? Haben wir Bauern darauf den geringsten Einfluß?

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    • zmp_nachfahre sagt

      Das ist der gleiche völlig realitätsferne Ansatz (um es mal sehr höflich und diplomatisch auszudrücken) wie bei den Grünen, die Bilder von zerstörten Autos in Valencia gepostet haben mit der hämischen Überschrift „Hätten die mal lieber Grün gewählt“.
      Das hätte am Auftreten des Hochwassers exakt gar nichts geändert und die Folgen eher verschlimmert – siehe auch Ahrtal und den Abbau der Hochwasserschutzmaßnahmen zugunsten (vielleicht) irgendwelcher Lachse.

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    • Bauer Willi sagt

      @Kleinbauer
      „harmloser Wandel“. Wie zynisch!! Fahren Sie mal durch unsere Gemeinde und schauen, welche Hoftore für immer geschlossen wurde.
      Wie deren Hab und Gut verloren ging. Wie sich Freunde und Nachbarn von ihnen entfernt haben.
      Und Sie wollen Kleinbauer sein? Das soll glauben wer will…

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      • Thomas Bröcker sagt

        Ich glaube, es ging nur um das Wortspiel „harmloser (Klima-)Wandel“ oder „Klimakatastrophe. Mehr kann ich aus dem Kommentar von @kleinbauer nicht herauslesen.

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        • Kleinbauer sagt

          So ist es. Es ging mir um Bauer Willis Wortwahl bezüglich des Klimas und die Verharmlosung der Katastrophen, die auch Landwirte in ihrer Existenz bedrohen.
          Die Ereignisse im Süden und Osten Spaniens werden auch für einige Jahre Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Deutschen mit Obst und Gemüse haben.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Wer bekommt die größten Probleme?
            Der deutsche Verbraucher, oder die vom Hochwasser betroffenen Bauern?

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      • Frank sagt

        Bauer Willi, die Verharmlosung des Klimawandels wurde Ihnen vorgeworfen. Die Antwort geht daher fehl … wie auch das wiederholt vorkommende „Sie wollen Bauer sein?“ wenn für Sie Nickname und Beitrag nicht zusammenpassen.
        Gern nochmal: Wenn Bauern nur Bauern ernst nehmen wollen, nur mit Bauern reden wollen, dann ist es vorbei mit den Bauern, dann sind die Kreuze auf dem Acker nur die Grabkreuze der Bauernhöfe.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          @ Frank
          Tatsache ist, dass es wärmer ist, als früher, aber bei jedem Hochwasser sollte man genau hinschauen, dann erfährt man – wenn man Glück hat -, dass ev. auch das ungezügelte Bebauen von Ackerland eine große Mitschuld hat, meiner Meinung nach, über 50 %. NGOs und Politiker sprechen gerne immer von einer Katastrophe, wenn das Bächlein über die Ufer treten und suchen nach einem Schuldigen und die finden sie immer bei der Landwirtschaft.
          Wenn die Bevölkerung mit Bauern reden wollen, dann wollen die nicht mit den Bauern reden, sondern ihnen die alleinige Schuld zuweisen, oder wie Bauer Willi schreibt, die wollen Bauern belehren, obwohl die selbst keine Ahnung haben, von dem, was die mit Bauern besprechen wollen.

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  20. Sonnenblume sagt

    Zum Thema Transformation fällt mir im Moment Niedersachsen ein.
    Transformation in der Landwirtschaft, Transformation in der Autoindustrie. In Niedersachsen sind das zwei starke Industriezweige die den Wohlstand des Landes garantieren. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft fällt dem Betrachter nicht sofort ins Auge, aber in der Autoindustrie stehen jetzt alle Zeichen auf Alarm.
    Vielleicht kommt langsam die Erkenntnis, dass Transformation nicht immer nur was Positives beinhaltet?

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  21. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen ja es ist schön dass es Landwirte gibt die den Bewohnern im Dorf helfen ihre Gartenabfälle z.B die alten Bäume oder Sträucher zu entsorgen aber wenn der Krams vom Anhänger fällt hat der Bauer nicht aufgepasst und gefährdet den Verkehr im Dorf also da muss er mir auch passen genauso stört es wenn die Trecker immer im Dorf rumfahren das wäre ja keiner

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  22. dass wir einen gesellschaftlichen Konsens darüber herbeiführen müssen, wie wir die Transformation der Landwirtschaft herbeiführen“.

    Seitdem sind wieder viele landwirtschaftliche Familienbetriebe verschwunden

    mit den beiden Sätzen hast du doch schon genügend Transformation zum Ausdruck gebracht..

    Uns Landwirten wir immer gesagt, das wir Kompromisse eingehen sollen…aber weder der Bürger noch der Verbraucher ist bereit dazu….(jedenfalls die wenigsten..)

    Ich bin nun 53 Jahre alt und weiß, das mein Betrieb in den nächsten 10 Jahren dicht macht…kein HOfnachfolger…mitten im Moor… Das wissen darum tut weh…aber ich glaube es wäre noch schlimmer zu wissen, das jemand bei dem Versuch das weiterzumachen ins offene Messer laufen würde….

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  23. Matthias Zahn sagt

    Am Ende bleibt nur Gleichgültigkeit. Wir Bauern müssen lernen, dass uns diese ewigen Vorwürfe einfach am A…. vorbei gehen. Konzentriert euch auf eure Familien und macht mit euren Betrieben das Beste daraus. Wir sind genug mit politisch willkürlichen Entscheidungen beschäftigt. Ich mag ehrlich gesagt langsam nicht mehr zuhören, was diese Gesellschaft über mich denkt. Sollen sie doch denken was sie wollen, solange das Milchauto jeden Tag kommt und meine Milch holt….. So wie es derzeit aussieht, bin ich der letzte der Kühe melkt auf unserem Hof. Und wenn ich dazu keine Lust mehr habe, dann kommen Ferienwohnungen in den Stall und ich bin raus.

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    • Schmeckt gut sagt

      Ja, leider. Nennt sich auch Transformation. Vor 50 Jahren haben meine Eltern begonnen, von Tierhaltung auf Direktvermarktung „zu transformieren“. Hat Jahrzehnte gut funktioniert. Seit einigen Jahren wird dies immer schwieriger, weil der Druck bei O&G immer weiter steigt und der LEH immer besser wird „Wochenmarktfeeling“. Und jetzt kommt das Landwirtschaftsministerium in Nds. und wirbt mit Umstellung auf Käserei/Mostpresse/Hofladen. Ich bin sprachlos. Was für Ignoranten (Marktausblendungsspezialisten).

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      • Thomas Bröcker sagt

        Die Bio-Verbände schulen hier gerade vermehrt in Richtung Nische. Das dürfte ein Akt der völligen Verzweiflung sein, einfach weil immer klarer wird, dass die Öko-Branche dem allgegenwärtigen Druck des LEH noch weniger standhalten können. Genau eben weil der Kunde die „Marktabgrenzungserzählungen“ zwar hört, zunehmend aber nicht glaubt, bzw. ignoriert, wo man doch so viel schöne andere Dinge mit dem „eingesparten“ Geld tun kann. Das sehe ich sogar im näheren verwandtschaftlichen Umfeld, die eigentlich das Geld für hochpreisig haben. Da wird vorrangig „JA“ , „TiP“ usw. gekauft.
        Die „höhere Qualität“ der teureren Produkte (bezüglich der Eigenschaften als reines Nahrungsmittel) ist ja oft auch nur herbeigeredet.

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        • Bauer Willi sagt

          @Thomas
          So ist es. Langsam setzt sich wohl auch bei den Bio-Verbänden die Erkenntnis durch, dass es keine so gute Idee war, sich mit dem LEH in ein Bett zu legen. War gestern beim Lidl und habe, mehr durch Zufall, gesehen, dass dort konventionelle Milch für 0,99 €/l, die Bioland-Milch für 1,09 €/l angeboten wird. Es gibt Regionen in Deutschland, wo Bio-Milcherzeuger ihr Produkt nicht mehr im Biomarkt absetzen können.

          https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/bio-krise-keiner-will-die-milch-von-chiemgauer-bauern-art-1015793

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          • Smarti sagt

            Bauer Willi, es gibt bei allen Molkereien Wartelisten für Umsteller auf Bio. Klar, denn sobald es zu viel Biomilch auf dem Markt gibt, muss die Milch von der Molkerrei als Konvi vermarktet werden, also mit viel Verlust. Denn zu viel Biomilch darf nie vorhanden sein, denn das würde sofort den Preis drücken. Biomilch zu erzeugen ohne einen Vertrag war schon etwas blauäugig.

        • Arnold Krämer sagt

          „…..weil immer klarer wird, dass die Öko-Branche dem allgegenwärtigen Druck des LEH noch weniger standhalten können.“

          Das ist nicht nur in D so. Ich war gestern mal wieder im großen Supermarkt von Albert Heijn im Zentrum von Groningen, NL. Auch dort wie in D viele Ökoprodukte preislich teilweise sehr nahe bei konventioneller Ware oder vereinzelt darunter als Sonderangebot.

          NGO’s und Politik belügen die Verbraucher und die Verbraucher/Bürger sich selbst.

          Dazu kommt noch der Skandal, dass letztlich der gemeine Steuerzahler die Öko-Lebensmittel der Gesellschaftsgruppen subventioniert, die sich die grundsätzlich immer teurer produzierte Öko-Ware eigentlich leisten könnten.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wie schrieb Herwig Scholz am 08.03.2019 in diesem Forum?

          Selbst als Öko-Bauer bin ich davon überzeugt, dass der Ruf nach dem ökologischen Landbau da auch nicht gravierend weiterhelfen wird. Der Ökolandbau gerät auch heute schon immer mehr in den Fokus des weitgehend kommerzorientierten Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Geiz scheint in Deutschland nun mal eben geil zu bleiben. Der konzentrierte LEH ruft wie immer nach einheitlichen großen Chargen makelloser Ware möglichst mit Ökosiegel. Das kann der ökologische Landbau auch nur mit immer größer werdenden Betriebsstrukturen leisten. Der Weg ist vorgezeichnet. Kleinere Betriebe stören da nur und würden langfristig gnadenlos über den Weg der Reklamationen wegen Kleinigkeiten oder nicht mehr Kosten deckenden Preisen an den Existenzrand gedrückt und zur Aufgabe gezwungen, es sei denn es finden sich regional/lokal an bisherigen Strukturen vorbei andere solidarische Wege. Und ohne Insektizide oder Fungizide geht „makellos“ auch nicht. Nur das die Wirkstoffe aus der Natur selber stammen und nicht aus der chemischen Retorte. Auch im Ökolandbau lassen sich einheitliche große makellose Chargen nur in größeren Monokulturen und meist auch nur mit dem Einsatz von Öko-Pflanzenschutzmitteln produzieren auch wenn man dort mehr in Kreislaufsystemen denkt und versucht sehr bewusst Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Viel Platz wird in den meisten Systemen des Ökolandbaus für Insekten auch nicht bleiben – wenn, dann nur durch Nützlinge kontrolliert auf niedrigem Niveau. Und gelingt es dort das biologische Gleichgewicht zwischen Beute und Räuber herzustellen, dann bleibt, wie oben beschrieben, nicht viel Insektenbiomasse übrig.

          https://www.bauerwilli.com/weniger-insektenmasse-aber-mehr-vielfalt-gut-so/

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      • Bauer Fritz sagt

        Ich kann das Wort Transformation schon nicht mehr hören.
        Haben die „Transformierer“ alle sich beim Anschauen des Film „Transformers“ sich eine (ideologischen) Virus im Hirn eingefangen, der sie aufstachelt aus harmlosen Dingen in Blitzesschnelle umgestaltete hirnlose Monster machen zu wollen, die dann bereit sind die (ideologische) Weltherrschaft an sich reißen ?

        Wohin diese ideologisch verordneten blitzschnellen Transformationen hinführen wird doch mehr und mehr Tag für Tag und in allen Möglichen Bereichen sichtbar. Es wird mehr und mehr eine Transformation zu einem Monsterzusammenbruch aller möglichen staatlichen und wirtschaftlichen Systeme. Auch weil sich viel zu viele allzu willfährig vor jeden ideologie-politisch-woken Karren spannen ließen (Wieviele „Mächtige“ schämen sich eigentlich heute hinter der damals 15jährigen Greta mit gehypten Hosianna-Rufen hergekrochen zu sein ?)

        In seinem Artikel „Kollateralschaden der Transformation – Die Volkswagenkrise ist Menetekel falscher Politik“ ((https://www.cicero.de/wirtschaft/kollateralschaden-der-transformation-die-volkswagenkrise-ist-menetekel-falscher-politik-) beschreibt der Autor das so:
        Nicht nur Volkswagen, sondern die gesamte deutsche Industrie leidet unter einer geradezu dramatischen Verschlechterung der Standortbedingungen. Diese geht fatalerweise gerade bei großen Konzernen mit einer enorm gestiegenen Verzahnung unternehmerischer Entscheidungen mit politischen Zielen und Interessen der Regierenden einher. Nichts anderes bedeutet schließlich die im Bundeswirtschaftsministerium und bei Grünen und Sozialdemokraten alles beherrschende Vokabel „Transformation“. ……. Die Apologeten dieser sich von der Marktwirtschaft Erhard’scher Prägung immer offener entfernenden Transformationspolitik sehen Unternehmen in erster Linie als Ausführende politischer Zielvorgaben.

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        • Sonnenblume sagt

          NRW Thyssen-Krupp mit dem grünen Stahl. Sollte auch ein Erfolgsmodell werden und ist bisher mit sehr vielen Fragezeichen verbunden. Gerade im Revier werden nach den ganzen Umbrüchen der letzten Jahre, Kohle und Stahl, dringend sichere Arbeitsplätze gebraucht.
          Transformation mag spannend sein. Aber sie muss vor Beginn bis zum Ende durchdacht werden.

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