Bauer Willi
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Macht fossile Energie endlich teurer!

Fossile Energie zu verbrennen schadet ja dem Weltklima. So liest man es überall. Wenn das so ist, so ist die Lösung wirklich einfach. Dazu mein revolutionärer Vorschlag, auf den wohl bisher noch niemand gekommen ist.

Alle Preise von fossilen Energieträgern um das Zehnfache teurer machen

Der Willi spinnt, werdet ihr jetzt wohl sagen. Aber lasst uns das mal bis zum Ende denken. Diesel kostet ab morgen, von mir aus auch erst ab Ende des Monats nicht mehr 1,25 €/l sondern 12,50 €. Bei einer Tankfüllung von 50 l legt man mal eben 625 € auf den Tisch der Tankstelle. Bei zweimal tanken pro Monat sind das schlappe 16.250 € pro Jahr. Wer bis jetzt mit Gas geheizt hat und dafür 2.000 €/Jahr ausgegeben hat, darf jetzt dafür 20.000 € bezahlen. Strom kommt ja zum Teil auch aus erneuerbaren Energien, da habe ich der Einfachheit halber nur einen fünffach höheren Preis kalkuliert. Wer bisher also 2.500 € ausgegeben hat, darf nun 12.500 € bezahlen. Da kommen also ganz schnell richtig hohe Beträge zustande.

Nun wirken sich diese Preiserhöhungen ja auch im Umfeld aus: Fliegen wird auch teurer, weil ja das Flugbenzin teurer wird. Die Stippvisite nach Malle schlägt mit ein mehr als tausend Euro zu Buche und will gut überlegt sein. Alles, was transportiert wird, muss auch teurer werden, weil Amazon, REWE und die Deutsche Bahn dass ja sicher nicht aus eigener Tasche bezahlen will. Zustellgebühren für ein Paket von 12 €? Ob man sich da wirklich drei Paar Schuhe von Zalando kommen lässt? So lassen sich die Beispiele vorsetzen.

Was das für mich als Bauer bedeutet?

Als erstes wird der Traktor und Mähdrescher umgebaut. Statt Diesel tanke ich da jetzt Rapsöl. Die Motoren dazu gibt es. Bei 3.600 l Diesel im Jahr ist das eine einfache Rechnung: 4,5 t/Hektar Raps ergeben 1.800 l Rapsöl. Ich benötige also 2 Hektar Raps. Den lasse ich mir in meiner Genossenschaft zum Selbstkostenpreis pressen. Und weil meine Frau und ich ja auch weiter Autofahren wollen, kommt noch ein weiterer Hektar dazu und wir müssen nicht mehr zur Tankstelle. Den entgangenen Gewinn vom Raps kann ich leicht verschmerzen.

Heizen wollen wir auch. Das machen wir heute mit Holzpellets. Die dürften ja eigentlich nicht im Preis steigen, aber die Jungs sind ja pfiffig und schlagen auch anständig auf den Preis drauf. Kein Problem, nehme ich halt Getreide. Den entgangenen Gewinn  kann ich leicht verschmerzen. Für die Tonne Gerste bekomme ich derzeit rund 140 €. Vielleicht ist der Brennwert nicht so hoch wie bei Holz und ich muss stattdessen 1,2 t aufwenden. Gut, dann sind es halt knapp 170 €/t. Für Holzpellets bezahle ich als Großabnehmer übrigens aktuell ca. 200 €/t. Könnte ich also eigentlich schon heute machen, aber ich habe da moralische Bedenken.

Meine Mobilität und meine Heizung sind also gesichert. Fehlt noch die sichere Versorgung mit Strom. Mit ein paar Berufskollegen hier im Dorf bauen wir eine kleine Biogasanlage und füttern die mit Gülle vom Niederrhein. Die ist billig zu haben und wir haben als Nebeneffekt auch noch den organischen Dünger. Etwas Mais füttern wir auch noch bei, den bauen wir selber an. Den entgangenen Gewinn kann ich leicht verschmerzen. Photovoltaik und Windkraft mache ich übrigens nicht, dass ist mir zu unsicher. Ihr wisst schon: „Dunkelflaute“.

Jetzt haben wir auch unseren eigenen Strom. Die Wärme aus der Biogasanlage verkaufen wir den Leuten im Neubaugebiet, denen das Gas zu teuer geworden ist. Und den viel zu teuren Mineraldünger müssen wir auch nicht mehr kaufen. Der wird ja auch mit fossiler Energie hergestellt.  Geld verdient und Geld gespart. Unsere Lebensmittel hole ich übrigens schon jetzt aus dem eigenen Garten und von den Obstbäumen. Und Avocados esse ich ohnehin nicht.

Das alles sehen jetzt meine Nachbarn. Die fragen mich jetzt, ob sie auch etwas Rapsöl fürs Auto, etwas Getreide für die Heizung oder auch Strom und Wärme aus der Biogasanlage haben können. Und sie wollen wissen, ob sie sich ein paar Mirabellen und Pflaumen pflücken dürfen, weil die Bäume ja so vollhängen.

Ja, können sie, aber bitte zu den jetzt marktüblichen Preisen.

Ob ich die Subventionen dann auch noch kassieren will? Darüber lässt sich reden…

Also, liebe Politiker, liebe Klimaschützer, liebe Gesellschaft: macht fossile Energie bitte teurer. Ich warte darauf. Und macht schnell, bevor ich meinen Betrieb dicht mache.

Ach so, fast hätte ich es vergessen. Die tägliche Nahrung? Die können wir importieren. Aber Mist, dass muss ja auch alles transportiert werden…

Euer Bauer Willi

 

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33 Kommentare

  1. James Taylor sagt

    Huebsch provokant, hat mir sehr gut gefallen!
    Mit dem durchschnittlichen Gehalt eines Arbeiters in Deutschland, das 1954 bei etwa 160 Euro (lt. Statistikbehoerde) gelegen hat und einen Preis für Benzin von 25-30 Cent (lt. Statistikbehoerde) im Jahr 1954 konnte sich ein Arbeiter dafuer ca. 580 Liter im Monat kaufen. Im Jahre 2018 lag diese Zahl bei ca. 1.800 Liter Benzin pro Monat. Benzin ist also billiger geworden und das, obwohl die Loehne seit 1990 nur kaerglich angestiegen sind.
    Sprich: Es ist in der Tat zu billig.
    Aber, das Problem loest sich nicht dadurch, dass wir Energie verteuern, jedenfalls nicht, solange dafuer vorsintflutliche Maschinen (Verbrennungsmotoren) genutzt werden, sondern die Nutzung der Energie muss effizienter werden. Allein das waere schon ein Fortschritt. Das Verbot von Standby-Schaltern bringt beispielsweise mehr als jede Reform der letzten 20 Jahre. Aber das ist, weil unbequem, vom Menschen zu viel verlangt.

  2. Franz Müller sagt

    Also, das lukrative Raubrittertum wurde ja aus moralischen und ethischen Gründen seinerzeit eingestellt. Daher glaube ich nicht, dass die Ölscheichs von morgen – die heute schwer gebeutelten Landwirte sein werden.

    Ich stand gestern in einem einstündigen Stau auf der Autobahn. Auf der Gegenseite donnerten tausende von PKW´s und LKW´s vorbei – da wird einem erst richtig bewusst was hier abgeht.

    Nie Willi, nie – wird man den Verkehrsteilnehmer bestrafen – für seine sinnvollen und nicht sinnvollen Fahrten. Da hängt die halbe Wirtschaft von Deutschland und anderen Staaten ab.
    Es wird keinen Verzicht und Rückschritt geben, höchstens neue bessere technische Lösungen.

    Gestern wurde in den österreichischen Nachrichten der Klimabericht präsentiert. Natürlich kamen Greenpeace Experten zu Wort.
    Zitat: Schuld hat die Landwirtschaft und die Waldwirtschaft (…habe ich so noch nicht wahrgenommen)
    Es wird ein massiver Umbau der Landwirtschaft gefordert. Tierhaltung dividiert durch zwei, kein Futteranbau für Tiere usw. kein Futter Import…

    Ich denke in der Klimadiskussion wird einzig für die Sache Umweltsteuern/Landwirtschaft missbraucht. Welche genauen Gründe tatsächlich dahinter stehen, will ich mal nicht vermuten. Ich habe ein Problem mit Verschwörungstheorien. Aber das Saatbeet für den einen Umbau der mitteleuropäischen Landwirtschaft und der Einzug von Klimasteuern ist längst vorbereitet, die Saat geht gut auf – und was an Meinungen nicht passt – wird medial zertrampelt und politisch totgespritzt.

    Leider, und in diesem Punkt gebe ich Herrn Suhr recht, die Landwirtschaft keine Lobby mehr, keine Interessen-Vertretung und keine wirksame Verteidigung. Unsere Verbände kann man morgen auflösen, es wird sich nichts ändern.

    Dass die Bevölkerung so naiv reagiert ist schon bemerkenswert. Aber man sieht daran, dass „Buße und Sühne“ im Menschengeist steckt. Die Politik hat die ehemaligen kirchlichen Ablässe wiederentdeckt. Steuern und Abgaben für´s Klima werden die neuen Altäre.

    • Obstbäuerin sagt

      Besonders angenehm für den Rest, wenn der SCHWARZE PETER so offen und medial wirksam an die moderne Landwirtschaft übergeben wird. Im Moment auf allen Kanälen.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Mark, in meiner Tageszeitung ist heute folgender Satz zu lesen.
          ” Einen Aufruf, den Fleischkonsum aus umweltschädlicher Massentierhaltung,
          ( warum nicht Tierhaltung) einzuschränken oder gar einzustellen wollte der Klimarat allerdings nicht geben. Der Weltklimarat gibt keine Empfehlungen zur Ernährungsweise der Menschen “, Ökologe Hans-Otto Pörtner vom Alfred Wegner Institut in Bremerhafen.

      • sonnenblume sagt

        So wird der Weg für Importware frei geschaufelt und niemand muss sich den Mund und die Finger daran verbrennen. Es läuft doch alles hervorragend im Sinne der Wirtschaft und deren Exporteure.

      • Altbauer Jochen sagt

        Endlich hat man einen Sündenbock ausgesucht und gefunden
        -die Landwirtschaft! alle andern schleichen sich davon !
        Seit Tagen in Heute und Tagesschau nur eine Zielrichtung.
        Propaganda und Verunglimpfung medial aufbereitet.
        Schweinerei oder Hornochsen ? nein da sind gerissene
        Hyänen am Werk die sich an einem erlegten Berufstand laben wollen
        um ihre eigene Haut zu retten.

    • Stadtmensch sagt

      Soso, die Agrarindustriellen (denen es nach Meinung der Experten hier im Blog sehr gut geht) malen sich also aus, wie sie gemütlich mit Getreide heizen und für den Tank produzieren, während die Lohnsklaven nicht wissen, wo sie ihr Futter herkriegen sollen…
      Dann kommt wenigstens mal Schwung in die Bude.
      Lesebefehl: Sibylle Berg “GRM Brainfuck”. Eine gute Beschreibung, wohin sich eine durchkapitalisierte Gesellschaft im Zeichen von Abschaffung der Arbeit und Klimawandel entwickelt. Es findet auch jeder eine passende Persönlichkeitbeschreibung für sich.
      Nee Leute, lasst mal mit Vernunft und Augenmaß weiter an unserem Todesstern werkeln.

      • Obstbäuerin sagt

        Stadtmensch, ich denke Dir ist die Ironie oder der Sarkasmus des Beitrags nicht entgangen. Im Moment jedenfalls spielt sich doch was ganz anderes ab. Uns werden Schritt für Schritt die Produktionsgrundlagen entzogen und Euch wird erzählt, dass es nur positive Auswirkungen hat, wenn die produzierende, moderne Landwirtschaft nicht mehr existiert. Als erstes werdet Ihr feststellen: sehr viel Plaste in der Landschaft, dann regionale Nahrungsmittel sehr teuer – preiswert nur aus dem Ausland. Kleine Betriebe kaum noch und große Felder mit Mais. Wir sprechen uns in 10 Jahren.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Würde das Verheizen von Getreide für gut finden.
        Endlich würde die viel gescholtene Überproduktion verschwinden
        und der afrikanische Berufskollege bekäme sein Getreide auch verkauft.

        Folglich: Nur Vorteile. 😉

      • Arnold Krämer sagt

        Stadtmensch:
        “Nee Leute, lasst (uns) mal mit Vernunft und Augenmaß weiter an unserem Todesstern werkeln”.
        Ja, richtig, mit Vernunft und Augenmaß!!
        Aber wir haben mittlerweile soviele Treiber und Getriebene, denen Vernunft und Augenmaß völlig oder ein ganzes Stück weit abhanden gekommen sind. Und das liegt im Agrarbereich im Wesentlichen daran, dass fast alle Staatseingriffe immer weitere Eingriffe erforderlich mach(t)en. Und das macht alles nur noch schlimmer. Ein Teufelskreis. Denn die Komplexität und Wirkungsrichtungen überschauen die Wenigsten, die an den Schalthebeln der Macht sitzen, oder dort hinwollen:

        Beispiele gefällig:
        Baurecht, Genehmigungsrecht, Förderung Biogas nach EEG, Dünge-Gesetzgebung.

        Das hier im Einzelnen noch weitere aufzuführen, würde zu weit führen. Aber die Adressaten werden zerrieben und unendlich demotiviert. Und das, was man vorgibt schützen oder retten zu wollen, (den bäuerlichen Familienbetrieb, die Natur, die Biodiversität, u. a.) wird meist nur noch schneller verschwinden, geschädigt oder salopp gesprochen “den Bach runter gehen”.
        Das ist hier im Blog von vielen ernsthaft Interessierten und Insidern oft genug überzeuget dargelegt worden.
        Manche sagen, wir bräuchten eine Reset- Taste, andere “Krieg oder Revolution” für einen Neuanfang. Letzteres wünscht sich niemand und für das Erstgenannte fehlt es an Klugkeit, Vernunft und Augenmaß.
        Also weiter, immer weiter bis……..?

  3. Frank L sagt

    Also so weit hergeholt ist das nicht, das man auch „alternativ“ mit Getreide heizen kann. Ich habe mal von einer Firma hier in Sachsen (bei Chemnitz?) gelesen, die von Holzpellets auf Getreidepellets umstellt. Pervers, aber sicher CO2 neutraler als Holz. Und für die Massentierhaltung steht es dann auch nicht zu Verfügung, quasi eine WIN WIN Situation. Sarkasmus off.

  4. Friedrich sagt

    Willi , solange man die Bauern ärgern und unser Gemeinwesen zerstören kann , wird das nicht passieren.

  5. Ich glaube, das hat jemand sogar schonmal durchgerechnet. Die ganze Fläsche Deutschlands als Rapsanbaufläche respektive Waldfläche würde nicht reichen für die Versorgung. Und wenn einer das billig haben will, will’s der andere auch.

    Ganz zu schweigen davon, daß man geteilter Meinung sein kann, ob Lebensmittel verheizt werden sollten bzw. Ackerland für Brennstoff draufginge.

    An sich ein schönes Aussteigermodell für den Einzelnen mit Selbstversorgerhof, Noch genug produzieren, um laufenden Kosten für Grundstück und Co. zu finanzieren und medizinische Versorgung zu erhalten, und es läuft.

    Am besten noch ‘nen eigenen Bach auf dem Grundstück für Wasserkraft oder so … aaaaaaaaaaber … ganzheitlich ist es auch nicht.

    Und morgen sprechen wir über Feinstaub aus Holzöfen, wenn es im Winter immer so schön geräuchert riecht, weil jeder zweite Haushalt die „gesunde“ Wärme aus dem Holzkamin zu schätzen weiß …

    • Arnold Krämer sagt

      Alles was unter dem Begriff Bioökonomie läuft, funktioniert wirtschaftlich nicht oder nur mit hohen Subventionen oder nur in sehr kleinen Nischen, weil das Erdöl zu billig ist !!! Da kann das Forschungs- oder welches Ministerium auch immer noch so viel Geld für Forschungsprojekte ausgeben. Außer einen Dr.-Titel kann man damit nichts erreichen.

      Deshalb ja der Vorschlag von Willi, den Gesetzgeber aktiv werden zu lassen. Das ist aber Planwirtschaft mit all ihren schrecklichen Nebenwirkungen. Das werden die Menschen dann auch schnell kapieren und Willi als Kandidat für das Bundeskanzleramt hätte keine Chance. Außerdem will er ja nur die Landbesitzer reich machen.

      • Bauer Willi sagt

        Das mit dem Bundeskanzleramt sollten wir getrennt diskutieren. Es kommt doch nur darauf an, dass den Menschen so zu verkaufen, dass sie erst ganz spät merken, dass es nicht funktionieren kann. Und nach vier Jahren Kanzler habe ich auch Anspruch auf eine Pension. Ziel erreicht.
        Übrigens denkt Boris Johnson genau so. Wetten? 🙂

    • Mark sagt

      @ Suhr
      Eine verstärkte mehrstufige, hybride und sektorübergreifende politische Steuerung sowie politische Strategien, die iterativ, kohärent, anpassungsfähig und flexibel entwickelt und umgesetzt werden, können Zusatznutzen maximieren und Zielkonflikte minimieren, da Landmanagement‐Entscheidungen auf der Ebene von einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben bis hin zur nationalen Ebene getroffen werden und politische Strategien sowohl in Bezug auf das Klima als auch auf Landsysteme oft über mehrere Sektoren, Fachbereiche und Behörden hinwegreichen.

  6. Paulus sagt

    Lieber Willi, versprich mir bitte hier und jetzt, dich niemals für das Amt des Bundeskanzlers oder eine ähnlich hohe Position zu bewerben.
    Du darfst meine Bitte durchaus als Fürsorge betrachten, ich meine jetzt, was deine eigene Person betrifft.

    In hoffnungsvoller Erwartung einer uns allen beruhigenden Antwort verbleibe ich mit vorzüglicher Hochachtung als
    Ihr ergebener Paulus

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Paulus
      Danke, dass Du an mich denkst. Aber da ich vorher meine Frau fragen muss, dürfte der Gedanke mit dem Kanzleramt ohnehin obsolet sein…
      “Willi, du spinnst…”

  7. Thomas H sagt

    @Krenn Martin

    Derzeit stellt die Gesellschaft und die Politik mit zunehmend unwirtschaftlichen Forderungen die Bauern auf die Straße.

    Da darf es doch nur legitim sein, dass Bauern auch einen gewissen Zorn entwickeln.

    Ich denke mal Bauer Willis Idee ist mehr oder weniger eine Karikatur der derzeitigen Lage um gewissermaßen den fordernden Menschen aufzuzeigen, das die künftig notwendigen Maßnahmen dem Klimawandel entgegenzuwirken, einen Preis haben den jeder bezahlen muss.

    Dass eine drastische Verteuerung fossiler Energieträger den Menschen nicht gefallen würde, ist recht leicht nachzuvollziehen. Aber Bauer Willis Vorschlag zeigt eben auch sehr schnell auf, wie leicht ein jeder von uns in Bedrängnis geraten könnte, wenn es ans eigene Portmonee geht. Genau hier scheitert bei den meisten Menschen schließlich die Bereitschaft, selber etwas zu leisten.

    Herzliche Grüße

  8. Christian Bothe sagt

    Das ist eine absurde Idee,lieber Bauer Willi und ich zitiere mal, was ein Agrarwissenschaftler zu diesem Thema untersucht hat :”Für das Klima ist es unbedeutend,einerseits wie hoch die biologische Stoffproduktion auf der Erde gefahren wird,weil es hierbei lediglich um einen produktiven CO2 Kreislauf zwischen Assimilation/Akkumulation und Dissimilation/Exretion geht,und ob andererseits durch Einbeziehung fossiler Kohlenstoffträger relativ geringe Mengen an CO2 aus früheren erdgeschichtlichen Zeitenaus der Atmosphäre akkumulierten Kohlenstoff in den Kohlenstoffkreislauf zurückgeführt werden.”
    Klingt sehr wissenschaftlich,sollte man aber mal durchdenken. Eine Verteuerung von fossilen Energieträgern ist natürlich kontraproduktiv und volkswirtschaftlicher Unsinn,zumal es schon synthetische Kraftstoffe gibt und ein höherer Anteil von Bioäthanol,Biodiesel gemixt mit fossilen Brennstoffen möglich ist und unsere LW eine Vorreiterrolle spielen kann. Auch das Tanken von Rapsöl ist ein Thema und da waren wir schon mal weiter, denke ich. Also man sollte sparsam mit den natürlichen Ressourcen Erdöl umgehen und neue Technologien im Verbund einsetzen, Reserven der LW (CO2- Affinität) nutzen, um so einen umweltschonenden Beitrag zu leisten.

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Herr Bothe,
      ist doch besser, eine absurde Idee zu haben als gar keine. Wir haben was zu diskutieren und so manch einem werden die Folgen seiner Forderungen überdeutlich klar. Einverstanden?

  9. Monique sagt

    PS: Vom Energiefresser Internet und Mobilfunk wird von den “Klimaschützern” nie geredet. Das ist ja sooo wichtig und muss unbedingt sein, das Internet der Dinge! Was das an Energie im Betrieb und an Ressourcen für die Infrastruktur benötigt ist UNWICHTIG. Ist es aber nicht! Macht es Sinn, dass die Stromproduktion von mehreren AKWs alleine für den Streamingdienst Netflix verbraten werden? Ist das nicht pure Verschwendung!?

  10. Monique sagt

    Guten Morgen Bauer Willi

    Wenn die fossile Energie teurer würde, wären auch die vielen vielen km an Transportwegen vorbei. Nur können dann die grossen Konzerne, die ca. 80% vom Welthandel ausmachen nicht mehr auf der ganzen Welt beim günstigsten Anbieter einkaufen oder verarbeiten lassen. Entwickeln sich die Löhne oder kommt eine andere unangenehme Rahmenbedingung auf, zieht man zum nächsten Anbieter weiter… Auf der anderen Seite müsste dann für die Güter und Produkte viel mehr an Geld (bzw. Arbeitszeit) aufgewendet werden, weil es im lokalen Umfeld produziert würde.

    Wir müssen noch beachten, dass viele Medikamente und ganz viele andere Dinge des täglichen Lebens aus den fossilen Energieträgern – vor allem Öl kommen. Das wäre eine sehr sehr grosse Veränderung. Der Einfachheit halber würde ich die Preiskorrektur wie Sie sagen alleine beim fossilen Treib- und Brennstoff durchsetzen.

    Es zeigt aber auch, das es den ganzen Klimarednern und “-schützern” gar nicht um das Klima oder die “intakte” Umwelt geht. Es geht darum, dass die Menschen auf etwas fixiert werden, was nicht wirklich das “grösste” oder “wichtigste” Problem ist und zweitens, damit wieder sehr viel Geld geschöffelt werden kann auf Grund eines “Energiegesetztes” oder sonstigen Unsinns. Vor allem kann durch dieses Vorgehen der Staat einem früher oder später JEDE Handlung vorschreiben oder man muss vorher eine Bewilligung beantragen. Joggen produziert mehr CO2 als gehen usw. usw.! Wieso muss ich ein i.O. vom Staat haben wenn ich meine Heizung austausche und selber zu 100 % bezahle? Es macht Sinn, dass der Staat vorgibt, wie viel und welche Abgase sie prodzieren darf um überhaupt verkauft zu werden oder den Wirkungsgrad. Aber dann beim Einbau auch noch den Finger im Spiel haben – ist nur Arbeitsbeschaffung für Beamten und am Schluss Steuergeldverschwendung. Aber zum “Schutz” der Umwelt und zur SICHERHEIT ist vieles erlaubt und es gibt wenig Preisbegrenzungen.

    Wenn wir das Weltprodukt (BIP von allen Ländern) nehmen und einmal pro Kopf auf die Weltbevölkerung umlege, gibt das eine Schuhgrösse von ca. USD 1’100 pro Jahr vom Bebe bis um Greisen. Wie wäre das Leben bei uns, mit einem Jahreseinkommen in dieser Grössenordnung? Welche Bandbreite von Lebensstil (Konsum und Energieverbrauch) wäre für alle Menschen eher gerecht und von der Natur her tragbar?

    Von Arte gibt es einen Dokumentarfilm “Erdenzerstörer” auf Youtube. Ich finde es super spannend, wie grosse – sehr grosse Vermögen mit der richtigen Begründung / Geschichte im Kapitalismus gemacht wurden.

    Übrigends, von den Römern oder anderen alten Kulturen, können wir heute in der Regel nur von den damals wohlhabenden noch Monumente, Geräte usw. bestaunen oder dann Tempel oder religiöse Monumente. Vom normalen “Arbeiter” ist sehr wenig übrig. Nur der grosse “Fussabdruck” überdauert längere Zeit…

  11. Krenn Martin sagt

    Lieber Bauer Willi, fürs Erste gut, dein Vorschlag. Aber nur theoretisch. Wenn die Industrie die Arbeiter wegen Unwirtschaftlichkeit auf die Straße stellt, werden die Bauern als Nutznießer den Zorn sofort zum Spüren bekommen. Liebe Grüße

    • Arnold Krämer sagt

      …. und dann wird sofort die Eigentumsfrage gestellt und beantwortet im sozialistischen Sinne. Und dann wird das nichts mit den Bauern als Ölscheichs. In der Radikalität von Willis Vorschlag werden wir alle schnell arm, viel schneller als das jetzt bei der eingeleiteten Deindustrialisierung Deutschlands schon jetzt absehbar ist.

  12. Gute Idee,
    aber sie werden nicht fragen ob sie pflücken dürfen,
    sie werden sich einfach nehmen. Und wer sich dagegen
    stellt wird erschlagen.
    Traurig aber sicher wahr.

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