Bauer Willi
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Essbare Krabbeltiere…

In den letzten Wochen sind “Essbare Insekten” ein Thema in den Medien. Auch unter Landwirten wird es diskutiert. Meist wird der Ekel darüber ausgedrückt, noch häufiger jedoch wird es ins Lächerliche gezogen.

Die Haltung von essbaren Insekten ist “Massentierhaltung”. Unser Sohn, der sich seit über 10 Jahren mit Insekten beschäftigt, hat vor zwei Jahren in einem Zelt mehrere tausend Wanderheuschrecken gemästet. Vorher haben drei Behörden den “Maststall” besichtigt, ob von da aus auch keine Gefahr für Natur und Umwelt ausgehen würde. Für die Beamten übrigens der erste “Insekten-Stall”, den sie besichtigt haben.

  • Kann nicht jeder

Die Haltung von Insekten setzt ebenso ein Fachwissen voraus wie für andere Tierhaltungsformen auch. Wer heute Schweine mästet oder Kühe melkt, kann nicht morgen auf Insekten umschwenken. Das ist gut für unseren Sohn, weil er inzwischen über viele Jahre Erfahrung verfügt.

  • Schweinestall umnutzen?

Trotzdem: für alle, die daran denken, ihren Schweinestall umzunutzen (weil sie die Schweinehaltung wegen zu hohem Gewinn beendet haben), hier ein paar Hinweise: Das Thema Mehlwürmer für die Futtermittelindustrie ist mittlerweile “durch”. Hier haben sich die ganz Großen der Branche bereits mit dreistelligen Millionenbeträgen engagiert. Für Landwirte dürfte hier nichts mehr zu holen sein, das Feld ist bereits besetzt.

Bei den Larven der Schwarzen Soldatenfliege, die derzeit deshalb stark im Focus ist, weil sie Lebensmittelabfälle verwerten kann, sind einige Start-ups unterwegs, die unter anderem Anlagen entwickeln, die sie dann auch an Bauern weiterverkaufen wollen. Unser Sohn hat einen sehr guten Überblick über die europäischen Player.

  • Nische oder groß?

Ich selber war im Sommer auf einem eintätigen Seminar in den Niederlanden, das international besetzt war. Was dort zum Ausdruck kam: essbare Insekten in ihrer natürlichen Form werden auf absehbare Zeit ein winzig kleiner, aber lukrativer Nischenmarkt bleiben. Interessant wird es, wenn aus den (getrockneten) Tieren Pulver und Öl gewonnen wird, das in der menschlichen Nahrung oder auch in der Kosmetikindustrie Verwendung findet. Hier sind interessante Margen zu generieren, aber möglicherweise nicht mehr lange.

Was kaum einer weiß: Insekten werden schon seit Jahrzehnten in Lebensmitteln eingesetzt, ohne dass es jemand zur Kenntnis genommen oder gar aufgeregt hätte. Ein Beispiel: E120 ist eine gängige Lebensmittelfarbe (Karminrot) und wird aus Schildläusen gewonnen. Es kommt in vielen Süßigkeiten, Getränken oder auch Kosmetikartikeln vor.

Lippenstift ist auch rot. Also beim nächsten Kuss immer an Schildläuse denken… 🙂

 

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78 Kommentare

  1. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    Man sollte das Wort “Insekten” durch das ehrlichere Wort “Ungeziefer” ersetzen, damit die Leute auf den ersten Blick verstehen, was die sog. “Elite” mit ihnen machen will.

    • Pälzer Buh sagt

      “dass es sich bei Insekten auch um eine schmerzfühlende Spezies handelt,”

      Dafür braucht es Wissenschaft, meines Wissens gibt es keine Beweise dass Insekten tatsächlich Schmerz empfinden.

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      • Bauer Willi sagt

        Moment! Die Aussage stammt von PETA. Höre ich aus Ihrem Kommentar etwa Zweifel heraus???

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          • Inga sagt

            Ärzte im Krankenhaus glaubten bis ca. 1980 auch,
            zu früh geborene3 hätten kein Schmerzempfinden, das wäre da in der Phase noch gar nicht ausgereißt.

            Ist das eine doofe Oma, die ihren Enkelkindern zeigt, wie man den Fliegen ein Beinchen ausstreißt?

            Ist das eine dumme Oma, die wenn das Enkelkind einer Fliege das Bein ausreißt sagt:
            Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz!

            Mit anderen Worten, ist es denn schon untersucht was für Schmerzen empfinden die Insekten haben?

            Dem könnte man ja auch mit vergasen begegnen.

    • Thorsten sagt

      Hmm, wie kann man sich da vergreifen ?
      Das ist eher Fielmann (oder ein anderer Optiker) wohl ihr nächster Ansprechpartner…

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    • Limes sagt

      Weinbergschnecken in der Zubereitung mit Knoblauchbutter in 4er oder 6er Schälchen waren Anfang der 80er envogue und gehörten als Vorspeise zu einem Restaurantbesuch der “besseren Gesellschaft”. Waren damals hip wie heute vegane Gerichte. Weinbergschnecken ernähren sich vegetarisch das passt doch gut in die heutige Zeit.

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  2. Frikadellen piet 44 sagt

    moin ich habe eben Werbung gemacht bei einem Freund aber ich wurde nur ausgelacht verstehe ich nicht

    • Bauer Willi sagt

      Der Redebeitrag ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten! Sind alle Bayern so? Ich kenne zumindest auch noch intelligente Bayern… 🙂
      Oder ist das eine aussterbende Rasse?

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      • Andi sagt

        Lieber Bauer Willi, jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht von ihnen, wenn sie aufgrund eines fehlgeleitendes Schafes gleich auf die ganze Herde schließen.

      • Inga sagt

        Den kennt doch jeder, gerade weil so gegen die Bauern hetzt
        außer die kleinen Biobauern.

        Da verwechselt er dann Lebensmittelindustrie mit Agrarindustire ganz groß und laut in den Massenmedien und balmiert sich dabei.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Hannes Jaenicke ist ein Nachfahre von Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen.

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  3. Sabine sagt

    Also, soweit ich weiß, muss das Futter für Insekten auch in einer Qualität sein, dass es Futtermittelqualität hat. Das meint, hier wird Futter nur in einen anderen Trog gefüllt, wenn die Insekten hinterher auf unserem Teller landen.
    Ich halte Insekten eigentlich eine bessere Idee für artgerechtes Tierfutter.
    Von Soldatenfliegen habe ich das erste Mal von Will Harris, White Oak Pastures, GA, gehört, der für seine Ranch ein eigenes Schlachthaus eingereicht hat und damit es von der USDA zertifiziert wird, nachweisen musste, dass die Schlachtabfälle nicht auf der Müllkippe der angrenzenden Kleinstadt landeten. Ein Abtransport zum nächstgelegenen Tierverwertung war astronomisch teuer. Die Ranch liegt in einer wirklich strukturschwachen Region. Neben Kerzen und Kauknochen für Hunde, waren die Soldatenfliegenzucht die Möglichkeit das Problem zu lösen. So landen dort die Schlachtabfälle in einem Sterilisator bevor sie als Nahrung für die Soldatenfliegen dienen. Die Larven werden als Kraftfutter dem Geflügelfutter zugemischt und schließen damit einen Kreislauf auf der Ranch.
    Das ist, finde ich, unglaublich clever.
    Da wo Schlempe, Presskuchen oder was auch immer nicht mehr von anderen Betrieben abgenommen werden können, machen Insekten Sinn. Ob man das dann menschlichen Verzehr braucht, glaube ich eigentlich nicht.
    Und ja, natürlich weiß ich von dem sehr teurem Rot der Schildläuse. Hier find ich die sogar gut. Die Läuse leben auf Opuntien, da wo die es schön finden, ist meist kein anderer Landbau möglich, durch Echtes Karmin gibt es dort eine Einnahmequelle. Anders als bei der Purpurschnecke gibt es bisher wohl kaum künstliche Konkurrenz, die gleich gute Eigenschaften hat. Also warum nicht Opuntien und ihren kleinen Schädling nutzen, um Lippenstifte zu machen oder Gummibärchen einzufärben? Was ich allerding doof finde, ist auch dieser Farbstoff genutzt wird, um minderwertigeren Lebensmitteln ein besseres Aussehen zu verpassen. Und z.B. den eher grauen Erdbeeren im Industrie-Yogurt wieder gesunde Farbe zu verpassen oder Würste aufzuhübschen.
    Und genau da sehe ich auch den eigentlichen Sinn der Zulassung von Insekten jetzt. Ich glaube nicht, dass aus den Insekten Proteinkekse für die Hungernden der Welt gebacken werden und damit wirklich irgendwem geholfen wird. Da werden die üblichen Verdächtigen minderwertige Rohstoffe aufpeppen, um Produktionskosten bei hochgradig prozessierten Lebensmitteln einzusparen. Das passt mir so gar nicht. Sicher, man muss keinen Fertigkuchen kaufen und man muss keinen Soßenbinder aus der Packung nehmen, aber ich find schon, dass das irgendwie geschummelt ist. Mir geht es da nicht so um ekelig. Ich mein die Wurst ist schon im Darm, der Käse in der Schimmelkultur und Hefe ist ja auch ein Pilz und ich hab auch in Afrika schon Fladenbrot gegessen, da war im Mehl definitiv der Kornkäfer gewesen. Das find ich alles nicht wirklich schlimm. Aber den Nestles dieser Welt noch eine Möglichkeit zu geben, aus Scheiße Gold zu machen, find ich unnötig.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Aber den Nestles dieser Welt noch eine Möglichkeit zu geben, aus Scheiße Gold zu machen, find ich unnötig.”

      DAS ist aber das Ziel und wohl auch nicht zu verhindern.
      Wie viele Menschen ernähren sich eigentlich nach Zutatenliste bzw. Inhaltsstoffe und dem eigenen Bedarf, sprich, was soll die Fixierung auf Proteinquelle, wenn man sich doch weiterhin wie gehabt ernährt. Es kann doch nur darum gehen den Lebensmittelkonzernen kostengünstigere Alternativen für ihre Herstellungsverfahren zu bieten.

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      • Inga sagt

        Ja,
        und ist dann bstimnmt auch sehr Energieintensiv.

        Der zu kurz denkende Verbraucher zahlt ja, also können die Konserne draufschlagen!

        • Pälzer Buh sagt

          Insekten sind Wechselwarme Tiere, welche am besten bei 30°C gedeihen.=sehr hoher Energie Bedarf
          Darum gibt es bei unseren Breitengraden hauptsächlich Warmblütige Tiere in der LW.

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    • Bauer Willi sagt

      @Sabine
      Hier findest Du ein paar interessante Informationen. Haben das Unternehmen vor drei Jahren besucht. Meines Wissens ist man immer noch nicht in den schwarzen Zahlen, was aber für Start ups nicht ungewöhnlich ist.

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    • Jürgen Donhauser sagt

      @Sabine: “Also, soweit ich weiß, muss das Futter für Insekten auch in einer Qualität sein, dass es Futtermittelqualität hat.”
      Wenn Du mit Qualität die Konzentration und Verhältnis der Inhaltsstoffe meinst, dann hast Du bei Mehlwürmer Recht. Bei der Soldatenfliege zum Beispiel verhält es sich anders. Hier können auch Abfälle gut verwertet werden.

  4. Arnold Krämer sagt

    Das BMEL wird in den nächsten Monaten damit beschäftigt sein, eine Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung (Insekten) zu entwerfen, um den grundgesetzlichen Schutz der Tiere zu sichern. Bereits jetzt überlegen einige NGO‘s, welches Bundesland sie vielleicht bewegen könnten, einen Normenkontrollantrag dagegen beim Bundesverfassungsgericht zu stellen. Denn noch trauen sie dem Beamtenapparat (überwiegend noch aus CDU- Zeiten stammend) in Berlin nicht zu, wirklich Gutes für die Tierchen aufs Papier zu bringen. Und die ehemalige Tierrechtsaktivistin und jetzige Parlamentarische Staatssekretärin O. Nick ist ja vor allem mit dem Umbau/Transformation der deutschen Schweinehaltung beschäftigt, was sehr viel Zeit und Ministerschweiss kostet. Minister Lindner sperrt sich wegen des Geldes und die dickköpfigen Bauern wollen auch nicht so richtig. Ausserdem weiss die Bauministerin nicht, wie sie eine kleine gesetzliche Lücke für das Errichten von Tierwohlställen schaffen kann. (Achtung, Text könnte Spuren von Ironie enthalten).

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  5. Marian E. Finger sagt

    Der in Sardinien so beliebte Casu Marzu, der Schafskäse mit den Maden der Käsefliege, wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit 2005 verboten. Zu gefährlich, hieß es damals. Verstößt gegen Hygiene- und Gesundheitsvorschriften, hieß es damals.

    Da kann man ja nur hoffen, dass die Larven im Käferpulver, das nun nach dem Willen der EU allen möglichen Mehlen, Müslis, Nudeln und sonstigen Lebensmitteln beigefügt werden darf, auch wirklich gründlich zermahlen worden sind.

    Passt aber gut zu der gegenwärtigen Philosophie, Produkte im eigenen Land zu verbieten oder die Produktion mit so hohen Standards zu verunmöglichen, dass man auf Importe angewiesen ist. Das machen wir ja auch mit Frackinggas, Atomstrom, Embryonen für die Stammzellforschung, kastrierten Ferkeln und Eulenfutter in Form von männlichen Küken.

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    • Bauer Willi sagt

      @Fingerphilosph
      Insekten sind seit Jahrhunderten ein ganz gewöhnliches Nahrungsmittel. Nicht hier, aber in sehr vielen Teilen der Welt. Die hygienischen Bedenken kann ich nicht nachvollziehen oder ist irgendjemand irgendetwas bekannt, was Unwohlsein oder gar Krankheiten verursacht hat. Bei zwei Milliarden Asiaten wäre das doch inzwischen bekannt.

      Ich habe den subjektiven Eindruck, dass wir uns die Argumente gegen Dinge, die uns nicht gefallen, so aussuchen, wie es gerade passt. Machen die Grünen ja auch…

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      • Sabine sagt

        Man muss vielleicht auch dazu sagen, dass jeder der ein Krabbenbrötchen ist, eigentlich so ziemlich das selbe verputzt wie ein Asiate, der frittierte Schrecken isst. Weit sind die weder vom Aussehen noch von der Stammesgeschichte auseinander
        Und, meine Großmutter hat als Kind noch gezuckerte Maikäfer als Süßigkeit bekommen, meine Urgroßmutter hat regelmäßig Maikäfersuppe gekocht. Im Bergischen wurde damals noch viel Obst angebaut und bevor die Maikäfer einem die Bäume wegfressen, hat man halt die Maikäfer gefuttert.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Alles schön und gut Sabine. Am Ende steht doch nur die Frage, ob mit dem Protein in Verbindung mit einer Erzählung und einem skalierbaren Prozess richtig Kohle verdient werden kann. Wenn die Frage mit ja beantwortet wird, wird’s von irgendwem gemacht. Derzeit ist man dabei, die Grundlagen für die Erzählung zu schaffen….scheint bei etlichen zu verfangen.

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          • Sabine sagt

            Reinhard, mir geht es nicht um ekelig oder so. Es geht mir genau darum, dass am Ende mit dem zusätzlichen Protein minderwertige Zutaten aufgepeppt werden und Kunden am Ende für schlechtere Produkte das selbe oder sogar Geld abgeknöpft wird.
            Mir ist egal, wenn mir jemand einen Markt für Käfersuppe sieht, soll er den erobern. Wenn mir aber jemand Schokoladenkekse verkauft, will ich nicht, dass er da 5% Käfer reinmogelt, um zu verbergen, dass das Weizenmehl darin unterirdisch schlechte Qualität hat. Und genau das wird passieren.

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            • Inga sagt

              Dann können wir auch Eiweißträger Ferkelfüsschen, Schwarte oder Gänse- oder Hühnerfüsse und -flügel, die ins östliche Ausland nach China und Afrika ausführen.
              Die kann man auch trocknen und mahlen und in die Nahrung mischen.
              Warum denn kompliziert, wenn es auch einfach geht?

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              • Hiermit hatte ich ja eigenlich die Frage verbunden,

                wie sinnvoll ist es die Aminosäuren in den Eiweißprodukten zu beachten,
                Haben Schwarten auch so wertvolle wie Fische oder Krabben?

                Erweißbausteine, Aminosäuren im Eigelb sind wertvoller als die im Eiweiß.

                Wer hat bessere Eiweißbausteine Mehlwürmer oder Heuschrecken?

                Bei Festsäuren sind die Pflanzlichen für uns Menschen besser und bei Eiweißbausteinen eben die Tierischen.
                Vielleicht weil leichter verdaulich und deswegen leichter verfügbar, bzw. an unsere menschlichen Körper besser angepasst!

        • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

          Die Krabben auf dem Krabbenbrötchen sind gepult, also vom ungesunden Exoskelett – dem Chitinpanzer – befreit. Damit ist wenigstens eines der Hauptprobleme, die sich bei Ungezieferpulvern ergeben, gelöst.

      • Lady sagt

        “Ich habe den subjektiven Eindruck, dass wir uns die Argumente gegen Dinge, die uns nicht gefallen, so aussuchen, wie es gerade passt. ”

        Der Eindruck drängt sich auf ☺️
        Was wäre wohl gewesen, wenn die Zulassung der Insektenprodukte ohne zwingenden Grund verweigert worden wäre? Da hätten sich die Herren aufplustern können.
        Aufregen könnte man sich bestenfalls über die doch recht strenge Reglementierung.
        Und bestimmt werden wir hier in Deutschland noch ein paar Schippen drauflegen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Irgendwie passen Insekten zur medialen Verblödungssendung “Dschungelcamp”.
          Demnächst gibt es bei Aldi Känguruh-Hoden oder Echsenaugen…..dem deutschen Kunden kann man alles andrehen. Der Asiat würde keine feuchten kalten Lappen (Wurst) zum Fruhstück essen, aber wir sind für jeden Blödsinn offen, weil alles, was nicht von hier ist, ist besser….trotz regional und saisonal. 😎

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      • Marian E. Finger sagt

        @bauerwilli

        Insekten haben wir schon gegessen, als wir noch Affen waren, also nicht erst seit Jahrhunderten, sondern seit Jahrmillionen. Die “Insekten des Meeres” wie Langoustinen unterscheiden sich wahrscheinlich nicht sehr von Heuschrecken und gelten bei Küstenbewohnern als Delikatesse, was ich bestätigen kann.

        Ich habe mir vorhin das Gespräch von Tichy und Pollmer angehört, auf das Mark verlinkt hat. Der Ernährungs-Fachmann meint, dass wir uns in unserer Kultur den Ekel künstlich anerzogen haben, weil hier in unseren Breitengraden die Nachteile von Insekten im Essen die Vorteile überwiegen. Pollmer sieht im Ekel vor Insekten eine Hygiene-Maßnahme, vergleichbar dem Händewaschen. Halte ich für eine interessante These, die ich so jetzt auch noch nie gehört habe.

        Ich denke übrigens schon, dass Insektenproteine zu dem Weg passen, den wir als Menschheit beschritten haben. Ich bleibe aber trotzdem bei Steak mit Pommes.

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        • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

          Also Ich bin mit dem Pollmer-Tichy-Interview nicht vollständig zufrieden, weil Pollmer etwas sehr Wichtiges nicht wiederholt hatte, was er schon vor längerer Zeit mal besprochen hatte: Nämlich die Schädlichkeit von Chitin für Menschen. – Ich bin jetzt aber zu faul, das nochmal zu suchen. Ich vermute, dass er das in einem Video auf seinem Kanal EULE auf YT erklärt hatte. Kann aber auch woanders gewesen sein …

      • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

        Ich hatte Ihnen schon mal eine wissenschaftliche Arbeit vorgelegt, in der nachgewisen wurde, dass Säugetiere – also auch Menschen! – Chitin nicht verdauen können, was dazu führen kann, dass Chitin u.a. chronische Entzündungen und somit auch Krebs auslöst. Außerdem geht es auch um die Zerstörung der Wahlfreiheit und um die Zerstörung der Viehwirtschaft. Im Großen und Ganzen geht es auch hier um den Great Reset. Ein psychologischer Aspekt: Wer sich soweit erniedrigen lässt, dass er Ungeziefer frisst, der hat seine Menschenwürde ohne Not in den Dreck getreten! Es geht hierbei auch um Gehirnwäsche, die ein Pendant zu Merkel-Schwabs gigantischer Transformation darstellt.

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        • Thorsten sagt

          “Ein psychologischer Aspekt: Wer sich soweit erniedrigen lässt, dass er Ungeziefer frisst, der hat seine Menschenwürde ohne Not in den Dreck getreten! ”

          Wer gequirlte und zerhäckselte Leichenteile von Schweinen,Rindern usw. in Darmhüllen frisst, sollte bei Würde und Dreck lieber ruhig sein !

          • Reinhard Seevers sagt

            Na, dann isst der Thorsten eben Ungeziefer und der Regenbogen Leichenteile. So wird jeder nach seiner Facon satt und zufrieden. Hat ja die letzten 300.000 Jahre mit Leichenteile funktioniert, wird auch weiter funktionieren, denke ich. Wer gar keine Tiere essen möchte darf auch DAS tun…..aber bitte lasst mich mit dieser Missionierung in Ruhe!

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              • Thorsten sagt

                Klar, wenn der geistige und moralische Horizont nur bis Fleischtheke reicht, sieht man überall Trolle…..

            • Thorsten sagt

              Nein,ich esse auch keine Insekten (nur zur Info).
              Schön wenn jeder glücklich und zufrieden sein könnte, aber vermisst der Fleischesser da nicht die Tiere ?

              • Reinhard Seevers sagt

                Thorsten schrieb:
                Schön wenn jeder glücklich und zufrieden sein könnte, aber vermisst der Fleischesser da nicht die Tiere ?

                Verstehe den Satz nicht.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Wieso, wer sollte die Tiere vergessen, sie sind doch die Basis der Speise….versteh ich genauso wenig.

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    • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

      “Da kann man ja nur hoffen, dass die Larven im Käferpulver, das nun nach dem Willen der EU allen möglichen Mehlen, Müslis, Nudeln und sonstigen Lebensmitteln beigefügt werden darf, auch wirklich gründlich zermahlen worden sind.” —
      Ich habe vor wenigen Wochen mikroskopische Aufnahmen von verschiedenen Ungezieferpulvern betrachtet. Es waren mit bloßem Auge allerfeinste sehr dunkle Einsprengsel in dem weißlichen Pulver wahrnehmbar, die sich bei näherer Betrachtung – ich vermute 20- bis 100-fache Vergrößerung – als die Haare herausstellten, die man an z.B. den Beinen von Ungeziefer sehen kann. Es waren auch Bein-, Brustpanzer- und Kopfsegmente mitsamt der Facettenaugen sichtbar.

      https://link.springer.com/article/10.1007/s12016-017-8600-0

      ” Published: 01 March 2017

      Chitin and Its Effects on Inflammatory and Immune Responses

      Daniel Elieh Ali Komi, Lokesh Sharma & Charles S. Dela Cruz

      Clinical Reviews in Allergy & Immunology volume 54, pages 213–223 (2018)Cite this article

      3495 Accesses

      137 Citations

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      Abstract

      Chitin, a potential allergy-promoting pathogen-associated molecular pattern (PAMP), is a linear polymer composed of N-acetylglucosamine residues which are linked by β-(1,4)-glycosidic bonds. Mammalians are potential hosts for chitin-containing protozoa, fungi, arthropods, and nematodes; however, mammalians themselves do not synthetize chitin and thus it is considered as a potential target for recognition by mammalian immune system. Chitin is sensed primarily in the lungs or gut where it activates a variety of innate (eosinophils, macrophages) and adaptive immune cells (IL-4/IL-13 expressing T helper type-2 lymphocytes). Chitin induces cytokine production, leukocyte recruitment, and alternative macrophage activation. Intranasal or intraperitoneal administration of chitin (varying in size, degree of acetylation and purity) to mice has been applied as a routine approach to investigate chitin’s priming effects on innate and adaptive immunity. Structural chitin present in microorganisms is actively degraded by host true chitinases, including acidic mammalian chitinases and chitotriosidase into smaller fragments that can be sensed by mammalian receptors such as FIBCD1, NKR-P1, and RegIIIc. Immune recognition of chitin also involves pattern recognition receptors, mainly via TLR-2 and Dectin-1, to activate immune cells to induce cytokine production and creation of an immune network that results in inflammatory and allergic responses. In this review, we will focus on various immunological aspects of the interaction between chitin and host immune system such as sensing, interactions with immune cells, chitinases as chitin degrading enzymes, and immunologic applications of chitin.”


      https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/unerwartetes-allergiepotenzial/

      Erde|Umwelt • Gesundheit|Medizin
      Unerwartetes Allergiepotenzial
      23. April 2007
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      Vorlesen
      Chitin kann allergische Reaktionen auslösen: Das Biopolymer, Hauptbestandteil von Insektenpanzern, Krebsschalen und den Zellwänden von Pilzen, verursacht in den Lungen von Mäusen Entzündungsreaktionen, wie sie typisch für Allergien sind, haben amerikanische Forscher entdeckt. Gleichzeitig löst es ein Selbstverteidigungsprogramm des Körpers aus ? er bildet ein Enzym, das Chitin abbauen und so den Allergieauslöser beseitigen kann. Die Wissenschaftler vermuten, dass es einen ähnlichen Zusammenhang auch beim Menschen gibt und Chitin eines der wesentlichen Allergene etwa bei Schimmelpilzallergien sein könnte. Die Effizienz des chitinabbauenden Enzyms wäre dann ein entscheidender Faktor für die Anfälligkeit für Allergien, so die Forscher.

      Angestoßen wurde die Studie von Tiffany Reese und ihren Kollegen durch die Beobachtung, dass mit Darmwürmern infizierte Mäuse Entzündungen entwickeln, die stark an allergische Reaktionen erinnern. Da die Mundwerkzeuge und auch die Eierschalen dieser Würmer aus Chitin bestehen, lag die Vermutung nahe, dass das Biopolymer der eigentliche Auslöser dieser Reaktionen sein könnte ? und tatsächlich: Der Kontakt mit Chitin reichte aus, um in den Atemwegen und der Bauchhöhle der Tiere die Entzündungen hervorzurufen.

      Dabei wurde jedoch nicht nur wie bei anderen Entzündungen das Immunsystem aktiviert, beobachteten die Forscher. Zusätzlich stieg in den Zellen der Lunge auch die Produktion eines Enzyms namens Chitinase an, eines Biokatalysators, der Chitin zersetzen kann. Offenbar löst die Immunantwort bei Kontakt mit Chitin die Enzymbildung aus, um die Menge des Allergens zu reduzieren und damit eine überschießende Immunreaktion zu vermeiden, schließen die Wissenschaftler. Auch beim Menschen gibt es derartige Enzyme ? interessanterweise in mehreren Varianten, die unterschiedlich effizient beim Abbau von Chitin sind. Die Forscher vermuten daher, dass Menschen mit einer wenig aktiven Form des Enzyms auch häufiger unter Asthma leiden, weil ihre Lunge eingeatmetes Chitin nicht beseitigen kann.

      Ob Chitin beim Menschen jedoch tatsächlich Allergien und Asthma auslöst, muss erst noch gezeigt werden. Hinweise darauf gebe es jedoch, so die Wissenschaftler. So leiden etwa Arbeiter in Fabriken, in denen Krabben und Krebse von ihren Chitinschalen befreit werden, überdurchschnittlich häufig an Asthma. Richard Locksley, einer der beteiligten Forscher, ist von dem Zusammenhang so überzeugt, dass er Chitin sogar für hauptverantwortlich für den Anstieg der Allergien in den letzten Jahren hält: Mit der allgemeinen Verminderung von Mikroorganismen in der Umwelt seien auch die Mikroben verschwunden, die das Chitin von Schimmelpilzen oder Insektenüberresten abbauen, wodurch der Chitingehalt der Luft gestiegen sei.
      Tiffany Reese (University of California, San Francisco) et al. Nature, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/nature05746 ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel

  6. Christian Bothe sagt

    Für mich irgendwie lächerlich das Ganze, auch wenn die Industrie seit Jahren Derivate von Insekten verarbeitet! Das man so etwas “fressen” soll, ist doch ziemlich makaber! Na ja, man braucht dann kein Insektenspray mehr… Hoffentlich wird‘s keine Massentierhaltung…

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  7. Ferkelhebamme sagt

    Wir brauchen definitiv weitere Proteinquellen, nicht nur für menschliche Nahrungsmittel und Viehfutter, sondern ein großer, oft nicht bedachter Bedarf besteht auch beim Heimtierfutter.
    Niemand will es wahrhaben, doch Fleisch wird zur Mangelware. Der Mangel macht es teuer, in D noch zusätzlich verteuert durch extreme Auflagen- und Regelungswut.
    Eine relativ günstige Proteinquelle aus Insekten ist da ein vielversprechender zusätzlicher Markt, ersetzen wird es Fleisch, Soja und Fisch aber nicht.
    Die Start-Ups sind fleißig am Klinkenputzen, als im Internet präsenter Sauenhalter und somit sehr wahrscheinlich Todgeweihter hagelt es gerade Angebote, professionelle Hochglanzbroschüren und Telefonanrufe.
    Für einige vllt eine Alternative, mit den vorhandenen Gebäuden und der eigenen Arbeitskraft ein Einkommen zu generieren.
    Wir wollen noch etwas die A…backen zusammenkneifen und bleiben den Wutzen treu. Ich persönlich bevorzuge echte Steaks und werde sie mir auch noch leisten können, weil wir an der Quelle sitzen. Viele andere werden verzichten, bzw. auf Alternativen ausweichen müssen.
    Fürs Tierfutter wären wir für Alternativen offen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Fürs Tierfutter wären wir für Alternativen offen.”

      Seit 2021 darf doch VTP (verarbeitete tierische Produkte) ins Schweinefutter….so auch Insekten oder Geflügeleiweiß. Fragt sich nur, ob es sich bei zunehmender direkter Verwertung durch den Menschen auch rechnet.

      • Bauer Willi sagt

        @Seevers
        Die direkte Verwertung durch den Menschen rechnet sich in jedem Fall. Bisher ist das aber nur ein kleiner Markt. Bei Futtermitteln sind die Margen deutlich geringer. Lass uns noch ein paar Jahre über “Gensoja aus dem Regenwald” diskutieren, dann wird es für Insektenprotein vielleicht interessanter.
        Schon mal ein paar Stallbaupläne für Heuschrecken zurechtlegen…

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        • Christian Bothe sagt

          Das sehe ich absolut nicht so, lieber Bauer Willi! Warum sollen wir in der Ernährung Insekten verwerten ? Wir sind Landwirte und wissen alle ,auch Sie ,wie man erfolgreich Ackerbau und Tierzucht betreibt, um die Menschen ausreichend und umfassend ernähren zu können! Das Gerede (EU Zulassung) von Insekten als Proteinquelle (steht in jedem abc Biologie) ist zwar als solches richtig, sollte aber nicht unsere Ernährungsgewohnheiten als Mitteleuropäer beeinflussen! Es ist wie mit Biofood, Vegetarismus und Veganismus, wer’s braucht, soll es konsumieren, der Mainstream tut ein übriges… Wir sind keine Asiaten und auch keine Aborigines. Für die Industrie sehe ich das als Rohstoff etwas anders . Ich ziehe aber das GVO-Soja aus dem Regenwald vor, wenn es nachhaltig ist, und man es günstig einkaufen kann!

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ich wette 1000,-€ dagegen, dass es jemals einen nennenswerten Anteil Insekten aus ehem. Ställen geben wird. Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung sind prädestiniert für eine industrielle Produktion, aber niemals für den breiten Agrarbereich. Fischzucht hab ich auch schon mehrfach scheitern sehen, war auch DIE zukünftige Lösung….

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          • Smarti sagt

            Evtl. wäre die Insektenzucht ja etwas für Biogasanlagen, welche noch kein Konzept für die Abwärme haben. Strom und Wärme sind dann schon vorhanden, und auch das Verständnis für Technik. Auch ist ein Biogasler sich gewohnt, erstmal auf Risiko eine halbe Million und mehr zu investieren.

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            • Bergamasca sagt

              Oder vielleicht eine Insektenzucht- und Sofortverarbeitungsanlage im Kleinformat zur hofeigenen Produktion von Milchleistungsfutter oder Legemehl für den Eigenbedarf? Aber auch das dürfte sich vermutlich nicht rechnen. Abgesehen davon, dass die Lobbyisten der Multis schon Schlange stehen dürften, um so etwas gleich im Keim zu ersticken

  8. Peter sagt

    Das wird nur ein kleiner Zwischenschritt sein, weil man die verdrehten selbsternannten Tierschützer immer im Hinterkopf haben muss. https://www.cleanthinking.de/solar-foods-cleantech-startup-protein-power-to-food/

    Tech-Fressen, dahin will man die 99% gut geschichteter Lohnsklaven konditionieren. Es ist schon erstaunlich womit dass allein Mr. Gates „fördert“, damit es ja schnell genug geht. ….alles für`s Klima. Der Jahreszeit entsprechend ist das andere 1% in Aspen zum Skivergnügen mit „gering höherem ökologischen Fußabdruck“. https://www.sendungverpasst.de/content/deluxe-30 …Sollte man sich ruhig mal anschauen und für sich einordnen. Meine Favoriten: Millionäre können sich das bald nicht mehr leisten…und wie man einen neuen Cowboyhut kauft.

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  9. Smarti sagt

    Wenn die Insekten regional produziert, schnell wachsen und mit Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion gefüttert werden können ( Eh – da – Futter ), und auch noch für uns Säugetiere gesund sind. Ja, dann spricht doch eigentlich nichts dagegen, dies auch zu nutzen. Gerade als Flaschenmahlzeit in dreissig Geschmacksrichtungen ideal 🙂 . Oder auch als Hunde- und Katzenfutter für spezielle Tierfreunde.
    Wenn man aber diese Tiere Tonnenweise als Futtermittel importiert – wer will und kann da noch kontrollieren wie die gefüttert wurden ? Wird dann Reis verfüttert und als Mehlwurm dreimal teurer verkauft ? Bleibt dann der Bevölkerung noch genug Nahrung oder machen sich nur die Reichen noch mehr die Taschen voll ?
    Oder man verfüttert Sachen wie Hühnertrockenkot und schlimmeres und es ist dann in unserer Nahrungskette ? Kommen nicht auch schon die “ganz billig Hähnchen” von dort ?
    Alles ist nicht OK in meinen Augen.
    Auf der Fleischverpackung gibt es dann hoffentlich ein Siegel: ohne importierte tierische Futtermittel, denn sonst würde ich es nicht mehr kaufen – von wegen Kopfkino.

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  10. Frikadellen piet sagt

    moin und schönen Sonntag wie viel Insekten darf man auf einem Hektar halten gibt’s da auch Vorschriften oder ist das relativ egal bin gespannt wann alle Landwirte mit roten Lippen durch die Gegend laufen schön nachgefärbt worden

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    • Pälzer Buh sagt

      Besser kann man es keiner Erklären wie Herr Pollmer!!! Dieses YouTube Video ist zum Teilen da!!!! Damit ist “Alles” gesagt.
      Leider geht das Interview mehr als 45min.

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