Bauer Willi
Kommentare 106

Die Sache mit dem Sonntagsbraten…

Sie kennen die Sätze auch?

  • „Wir essen jetzt nicht mehr so viel Fleisch“
  • „Früher gab es ja auch nur den Sonntagsbraten“
  • „Ich finde es schlimm, dass die Leute so viel wegwerfen“

Es sind mittlerweile Standardsätze geworden, auf die ich schon nicht mehr reagiere. So wie auch Umfragen, in denen ähnliche Antworten gegeben werden. Das tatsächliche Kaufverhalten ist ein gänzlich anderes. Das nennt man auch citizen-consumer-gap.

Das es „früher“ meist nur am Sonntag einen Braten gab, stimmt. Was aber dabei vergessen wird, dass es auch in der Woche Teile vom Tier gab, die heute so gut wie nicht mehr auf der Speisekarte stehen. Versuchen Sie mal im Supermarkt an der Frische-Theke frische Nieren zu kaufen. Gleiches gilt für Lunge. Bei Leber könnte man noch Glück haben. Blutwurst (im Rheinischen: Flönz) gibt es hingegen in typischen Kölner Brauhäusern sehr wohl. Panhas (ein mit Buchweizenmehl eingedickte Blutsuppe) ist hingegen mehr eine regionale Spezialität. All diese Speisen gab es in meiner Kindheit häufig. Vor allem nach der Hausschlachtung, die damals einmal im Jahr stattfand. Das Ergebnis: volle Kühltruhe und viele Würste. Das alles wurde gegessen, bis nichts mehr da war.

Was diese Speisekarte links zeigt, ist das, was man heute neudeutsch „from nose to tail“ nennt. Von der Nase bis zum Schwanz wird alles vom Tier verwertet, nichts wird weggeworfen.  In der Realität findet dies jedoch nicht statt. Die sogenannten „unedlen Teile“ oder das „fünfte Viertel“ wird exportiert. Tatsächlich wird heute Schweinefilet importiert, obwohl wir einen Selbstversorgungsgrad von über 100% haben. Absurd!

Was die Speisekarte rechts zeigt sind vegetarische bzw. vegane Mahlzeiten, die heute angesagt sind. Wie unschwer zu erkennen, sind die meisten Bestandteile davon Nahrungsmittel, die importiert werden müssen. Bei ihrem Anbau wird oft Beregnung benötigt, was diese Lebensmittel von der Klimabilanz schlecht aussehen lässt. Werden diese Lebensmittel im Winter angeboten, sieht es gleich noch etwas schlechter aus, denn dann kommen sie von der Südhalbkugel, wo es dann Sommer ist.

Was ich mit dieser Speisekarte sagen will? Eigentlich will ich damit nur zum Nachdenken anregen. Und zur Diskussion darüber, warum wir überhaupt diese Essens-Diskussion führen, die manchmal fast religiöse Züge annimmt.

Aber vielleicht ist das ja der Grund…

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag. 🙂

 

 

 

 

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106 Kommentare

  1. Die Beispiele sind nicht zwingen importabhängig.

    > Veganer Hackbraten mit Maronen

    Veganer Hackbraten geht weitgehend regional, besteht ja vorwiegend aus Weizengluten und vielleicht Hülsenfrüchten und Gewürzen. Maronen kann man zur gegebenen Jahreszeit auch selbst sammeln.

    > Avocado-Basilikum-Nudeln

    Ja, Avocados sind ein Problem, der Rest geht regional.

    > Auberginen-Auflauf

    Zumindest in Süddeutschland bekommt man auch heimische Auberginen.

    > Mango-Linsensalat mit Tofu

    Warum man heutzutage kaum noch deutsche Linsen findet, ist mir ein Rätsel. Machbar ist/war es, wie traditionelle Gerichte in einigen Regionen beweisen. Die Mango schlägt hier natürlich etwas raus. Sie wird allerdings auch gerne mit Fleischgerichten kombiniert. Die Gegenüberstellung ist also nicht ganz fair. Vegane Gerichte müssen nicht international sein, um hip zu sein. Ebenso sind hippe Fleischgerichte auch gerne alles andere als regional.

    > Bunte Kichererbsen-Bowl

    Okay, Italien liegt schon etwas entfernt.

    > Quinoa-Auflauf

    Im Bioladen gibt’s hier Quiona aus Deutschland. Angeblich bauen es 60 Biobetriebe an.

    > Süßkartoffel-Curry

    Meine Süßkartoffeln wachsen auf dem Balkon, Ingwer und Kurkuma auf der Fensterbank. Der Bockshornklee will nur alle Jahre mal und beim Kreuzkümmel ist die Ausbeute so lala. Abgesehen von Pfeffer und Salz könnte ich dir das Curry aus eigenem Anbau kredenzen.

  2. Christian Bothe sagt

    Interessante Diskussion. Ich bin mit 5 Geschwistern aufgewachsen und die Eltern kamen aus Schlesien. Was gab’s zu Hause?Auf jeden Fall Fleisch mit Gemüse am Sonntag und den Rest dann die Woche über! Nierchen ( mit Pfeffer und Senf ab und zu), Gehirn, Zunge in unregelmäßigen Abstanden.War in der DDR nicht immer da, wenn man es wollte.Viel Pilze,Blau-und Preiselbeeren haben wir zu Hause im ERZ gesammelt.Spaeter beim Schulessen:” tote Oma,”Flecke,Lungenhaschee, das besonders hier in Ostthueringen!Warmschlachten war hier üblich. Als Manager von 10000MS gab’s natürlich jährlich ein Schlachtfest für die Belegschaft mit Wurstsuppe und Schlachtpaket usf.Teilweise vom Schlachthof noch Zukäufe von Innereien.

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  3. evo.... sagt

    Ich denke die Ernährung wird sich personalisieren. So wie die Leute ein unterschiedliches Äußeres haben, werden sie auch ein unterschiedliches “ Inneres“ haben.
    Bei meinen Vorfahren war auffällig, das die Rothaarigen in jungen Jahren an Krebs der Verdauungsorgane gestorben.
    Da bin ich mittlerweile der Meinung, dass die das Geselchte/Geräucherte in Kombination mit viel Kartoffeln nicht vertragen haben.
    Ich habe jetzt wieder ein Buch gekauft wo die Autorin mit 25 an Colitis Ulcerosa erkrankt ist. Medizin hat nix geholfen. Stabil ist sie durch Paleo-Diät geworden.
    Rohmilch soll gesünder sein, als pasteurisierte und homogenisierte Milch, das liest man immer wieder.
    Es wird wohl einen Unterschied machen, ob man Fleisch im Eintopf oder in McDonalds-Qualität ist .

    Es gibt viele Argumente! Und das ist eine Riesenchance für die bauern!

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    • Stadtmensch sagt

      Gerade im Netz gefunden zu chronische entzündliche Darmerkrankung:

      „Genetische Faktoren spielen dabei ebenso eine Rolle wie Umwelteinflüsse. Dazu zählen z.B. Ernährungsgewohnheiten, Infektionen oder Medikamenteneinnahmen. Vor allem die Einnahme von Antibiotika in der Kindheit und Jugend können Einfluss auf die Entstehung einer entzündlichen Darmerkrankung haben“

      Ich sehe hier eher eine Riesenchance für die „Gesundheitswirtschaft“ dauerhaft Profit zu machen. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass zum Beispiel Impfungen nicht schon immer Gegenstand von Patenten waren. Jetzt schon…

      Biontech-Erfolg hat angeblich 0,5% vom Wirtschaftswachstum ausgemacht. Und wenn der Zweck der Übung Wirtschaftswachstum ist, tut sich da ein sehr großer Raum für Interpretationen des Pandemiegeschehens auf.

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      • Marian E. Finger sagt

        Nach Land, Boden, Wasser und neuerdings Luft müssen dem Kapitalismus neue Geschäftsfelder eröffnet werden, wie bspw. der menschliche Körper oder das Leben an sich. Am besten zerstört man zunächst das natürliche Immunsystem, um so den Menschen dauerhaft von Impfungen gegen alle möglichen Viren und Bakterien abhängig zu machen. Dann kann man den Menschen einreden, dass Impfungen vor Krebs, Diabetes, Herzinfarkt schützen, um fortan in Krankenhäusern nur noch solche Krebs-, Diabetes- und Herzinfarktpatienten zu behandeln, die gegen selbige Krankheiten geimpft sind.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Noch besser funktioniert der Markt der Nahrungsergänzungsmittelchen. Da lassen sich sogar vernunftbegabte erfolgreiche Sportler auf solch dämliche Werbung ein:

          https://www.presseportal.de/pm/13483/5100945

          Aber wie immer, Geld zählt!
          Das Volk ist in allen Bereichen unterversorgt, sogar in der der geistigen Leistung.

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        • Christian Bothe sagt

          @Finger.Ziemliche einseitige Aussagen,was Sie da publizieren. Ich lasse mal die aktuelle Corona Impfung aussen vor( bin 3x geimpft+ Grippe Schutz),aber ohne Impfung in der Vergangenheit wie Tetanus,Kinderlähmung,Windpocken,TBC etc.würde die Menschheit schlecht aussehen. Hat mit Kapitalismus nichts zu tun Ihre Interpretation, denn ich wurde im Sozialismus geimpft, und es war selbstverständlich ohne diese teilweise duemmlichen Diskussionen heutzutage…Hat zwar nichts mit den Speisekarten zu tun,aber ich musste das mal loswerden nach Ihrem Blog…

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        • Inga sagt

          Ach deswegen wird gegen all diese Krankheiten die Forschung nach

          mRNA
          Impstoffen weiterbetrieben?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Kann mich noch an die Masern und keuchhusten erinnern, ob es zu dieser Zeit schon eine Impfung gab, kann ich nicht sagen, aber Vergnügungssteuerplichtig waren diese Krankheiten nicht.
          Und dann steckte mich ein Sohn mit Windpocken an, da war ich 35. In dem Alter eine hochgefährliche Sache, trotzdem war ich bei der Zwetschgenernte, mit 39,5 Grad Fieber.
          Für Impfgegner habe ich kein Verständnis.

          • Inga sagt

            Deswegen hat man die Kinder früher, wenn eins die Krankheit hatte zusammengesteckt, damit sie sich gegenseitig ansteckten und so imunisierten, damit sie die Krankeit im Erwachsenenalter nicht durchmachen mussten.

            Wann Impfmittel gegen die einzelnen Krankheiten entdeckt und entwickelt wurden, lässt sich ergoogeln.
            Jedenfalls ausreichend erforschte und geprüfte abgeschwächte oder Totimpfstoffe und keine unfertigen genmanipulierte Impfstoffe, weil man in der Not nichts anders hätte.

            Eine Nichte von mir, als sie in den späten 70igern 13 war, wurde sie in der Schule gegen Rödeln geimpft, weil Rödeln in der Schwangerschaft besonders schlimm sind.
            Deswegen nennt man das Schutzimpfung.

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            • Sabine sagt

              In welchem Früher, in dem Früher wo eine ganze Nation den Maschern und ihren Hunden zu Füssen lag, weil sie das Serum nach Nome gebracht haben und so den Würgeengel besiegten?

      • Thorens sagt

        Ich teile diese Ansichten.

        Außerdem habe ich den Eindruck, dass die angesprochenen Interpretationsspielräume auch auf viele andere Bereiche abseits der Medizin zutreffen. Den Teufel an die Wand malen und die Rettung davor verkaufen. Das funktioniert bei der kath. Kirche schon seit vielen, vielen hundert Jahren. Mit dem System werden Autos verkauft, Kamerüberwachung mit Gesichtserkennung legitimiert sowie Datensammlungen, Lauschangriffe und dergleichen mehr begründet.

        Huch, wir konsumieren falsch? Dann doch lieber das Alte so schnell wie möglich hinter uns lassen, völlig egal, ob es seinen Dienst verrichtet, und durch den frisch produzierten letzten Schrei mit Klima-/Umwelt-Siegel ersetzen. Also bitte nicht den Konsum einschränken. Was soll denn aus unserem Wohlstand werden?

        Es ist Einiges an Heuchelei und Bigotterie im Spiel, der angesprochene Zweck heiligt die Mittel und auch der Ablasshandel (greenwashing) läuft.

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  4. Ludwig sagt

    Im Supermarkt gibt es von Nord bis Süd nur Einheitsbrei. Wenn wir Leber haben wollen , dann müßen wir die heute extra bestellen. Den typischen selbstschlachtenden Schlachterladen gibt es hier nicht mehr. Esse gerne z. B. Steak (gekochtes Bauchfleisch) dünn geschnitten mit Senf gestrichen auf Brot. Ist nicht mehr zu bekommen. Bis vor zehn Jahren , als das Haus noch voll war , haben wir selbst geschlachtet. Da wurde alles Essbare verwertet und auch gegessen. Für rd. 500 Euro war dann wieder ein guter Vorrat vorhanden. Dazu kam dann noch einige Tage später das Schlachtefest mit Freunden und Nachbarn. Auch die übermäßig anfallende Brühe wurde in der Nachbarschaft verteilt. All diese Dinge hat man in den letzten zwanzig Jahren so nach und nach mit dem Argument der höheren Hygieneanforderung zerstört . Soziale Kontakte , Brauchtum aber auch den kurzen Weg zur Schlachtung sind damit weg und heute beschwert man sich über die langen Tiertransporte. Über die Konsequenzen haben unsere rotgrünen Ideologen in ihrer Moralapostelei nie nachgedacht. Das können wir heute auch genauso beim Gasstreit erleben. Strategie und Folgenabschätzung gleich Null.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Soziale Kontakte , Brauchtum aber auch den kurzen Weg zur Schlachtung sind damit weg und heute beschwert man sich über die langen Tiertransporte. Über die Konsequenzen haben unsere rotgrünen Ideologen in ihrer Moralapostelei nie nachgedacht.“

      Die Entwicklung ist ja nicht den „rotgrünen Ideologen“ anzulasten. Das ist eine Entwicklung des Kapitalismus der letzten 50 Jahre. Die wurde unter jeder Regierung fortentwickelt und unterstützt….auch heute noch und in Zukunft.
      Ich fände es ehrlicher die Folgen des Kapitalismus und die Forderung nach Aufrechterhaltung des Wohlstands anzuerkennen, oder offen zu äußern, dass man dies nicht mehr möchte. Dann sieht es evtl. wieder so aus wie früher, als alles angeblich besser war….😎
      Die zunehmende Urbanisierung und Digitalisierung wird die Entfremdung von der Urproduktion noch verstärken. So lange sich die Menschen ihren Skiurlaub, ihre Mallewochen oder ihre Kreuzfahrten leisten können, so lange werden sie die Ernährung als Ablass für ihr Handeln gerne nutzen.

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  5. Mark sagt

    Die rechte Speisekarte ist die, die uns künftig noch zur Verfügung stehen wird. Im Grunde alle grün-ideologischen NGO´s befeuern diese aus allen möglichen Blickwinkeln mit unglaublichem propagandistischem Aufwand. Nebenbei bemerkt, erkennbar ist auch hier, dass die Jugend überdurchschnittlich propagandaaffin ist. In Kochsendungen, Rezeptvorschlägen in Tageszeitungen, Magazinen und selbst der landwirtschaftlichen Presse haben vegetarische oder gar vegane Gerichte längst die Oberhand gewonnen. Unter dem Deckmäntelchen des Modeunwortes „Transformation“ findet hier eine Manipulation der Essgewohnheiten der Bevölkerung in gigantischem Ausmass statt. Dass dies natürlich auch aus Kreisen der „Essindustrie“ massiv befördert wird sei ebenfalls nur nebenbei bemerkt.

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    • Stadtmensch sagt

      „Die rechte Speisekarte ist die, die uns künftig noch zur Verfügung stehen wird“

      Ich vermute das regelt sich über den Preis. Zumindest bis die systematische Überernährung der Bevölkerung abgebaut ist. Dann wirds instabil.

      Es heißt ja, dass bei der Produktion von einem Kilo vegane Nahrung vier Kilo Koppelprodukte entstehen, die (nach Abschluss der Großen Ernährungstransformation) nicht mehr über Nutztiere in Nahrung für den menschlichen Verzehr gewandelt werden können.

      Die Erzeugungskapazität der landwirtschaftlichen Nutzfläche für Nahrung wird also schrumpfen, weil dann ein Großteil der Biomasse nur über Biogasanlage genutzt werden kann. Es sei denn man schafft es, verfahrenstechnische Prozesse zu entwickeln, die dem Stoffwechsel einer Kuh entsprechen. Mit der gleichen Effizienz wohlgemerkt, sonst sehe ich keinen Grund außer Beschäftigungstherapie.

      Wenn man Wiederkäuer aus dem Produktionskreislauf entfernt (weil man Treibhausgasemissionen senken will o.a.), sollte man aber auch nicht das Grünland umnutzen, denn die Belüftung durch Bodenbearbeitung setzt den Bodenkohlenstoff frei. Oft ist Grünland ja auch deshalb Grünland, weil es für proteinreiche Kulturpflanzen schlicht nicht geeignet ist.

      Es ist mir schleierhaft, warum sich bei diesem sensiblen Thema Ernährungssicherheit, alle vom Empörungsgeschäft der Medien oder von anderen Auswüchsen der Marktwirtschaft treiben lassen. An der Schnittstelle zur Biokapazität einer 0,3 m dicken Bodenschicht, von der wir auf Gedeih und Verderb abhängen, sollte man nach allen guten und schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit sehr vorsichtig ändern.

      Ist bestimmt spannend, mal in den nächsten Jahren die Zahlen zum Import von Getreideeinheiten zu beobachten.
      Wie sagt @Brötchen immer: „Die kommen alle wieder angekrochen“.

      oder „Hunger ist der beste Koch“…

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      • Smarti sagt

        Solange der Landwirt noch trainiert wird ( Maschinen und Co in Schuss gehalten werden ) mit Biogasfutter, kann jederzeit wieder auf Tier-und Menschenfutter zurück umgestellt werden. Wehe, die Fläche wird von NABU bewirtschaftet…dann ist Hunger angesagt.

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        • Stadtmensch sagt

          „Wehe, die Fläche wird von NABU bewirtschaftet“

          Ich kenne eine Streuobswiese (eingebettet in ein Landschaftsschutzgebiet gehörte sie zum Abenteuerspielplatz meiner Kindheit), die der Nabu vor Jahren gekauft hat. Grund war wohl die Verhinderung eines Straßenbauprojektes. Ist ja sehr zu begrüßen, aber die Obstanlage ist unrettbar verwildert und kaputt gegangen in den letzten 20 Jahren.

          Straßenbauprojekt wurde angefangen und wird wohl in den nächsten Jahren das „Elend“ unter sich begraben. Jetzt scheint erstmal Geld alle zu sein oder das Projekt wurde wegen „Verkehrswende“ auf Eis gelegt.

          Naja, wilde Spekulationen eines Ahnungslosen….

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          • Thomas Bröcker sagt

            NABU und bewirtschaften nichts. Die haben nur noch nicht realisiert, dass nur die Landwirtschaft verhindert, dass alles wieder zu Busch und Wald wird. Die versuchen nur mit ein paar Schafen den, bei uns natürlichen Vorgang des Verbuschens und letztlich „Verwaldens“ des Offenlandes, etwas aufzuhalten.

            Wenn dabei, weil es nicht so einfach ist so etwas ohne Erlöse ständig zu bezahlen, das ehemals genutzte Offenland zuwächst und die vormals darin vorkommenden Arten verschwinden, ist der Bauer aus der Umgebung schuld, weil er es wagt zu düngen, zu spritzen und zu ernten – also zu produzieren.

            Bei uns gibt es am Rande des Oderbruchs kalkreiche trockene Hänge, die seit Jahrhunderten mit Schafen beweidet wurden. Da haben sich Adonisröschen (Adonis vernalis) angesiedelt.

            Seit der Wolf hier in großer Stückzahl rumläuft, finden sich kaum noch Schäfer, die in diesem schwierigen Gelände arbeiten wollen. Ich dokumentiere das jährlich, wie die Adonisstauden in dem ausufernden Schlehengebüsch verschwinden.

            Das ist eigentlich der gleiche Vorgang, der auch schon in Krefeld den Insektenrückgang bewirkt hat. keine echte Landwirtschaft mehr, stattdessen falsche (oder nicht bezahlbare) „Pflege“.

            Der NABU und der BUND, die ja in der Regel in Personalunion auch in den Naturschutzbehörden sitzen, sind mit ihrer ausgeprägten Produktions-und Nutztierhaltungsfeindlichkeit die eigentlichen Biotopvernichter. Die wollen auch keine wirkliche Zusammenarbeit mit den Landwirten, sondern „Geländegewinne der Natur“ zurückgeben. Nur dass die Natur dann gnadenlos das tut, was sie bei uns am besten kann – zuwuchern.

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      • Bauer Willi sagt

        Was passiert mit Bäumen, die nicht geerntet werden? Sie verrotten im Wald und setzen CO2 frei. Was passiert mit Grünland, dass nicht vom Vieh genutzt wird. Es wächst, verrottet und setzt CO2 frei. Wenn man das Grünland in die Biogas-Anlage fährt, wird daraus Methan. Genau so, wie wenn man es verfüttert. Nur die Kühe dürfen kein Methan rülpsen.

        Muss ich das alles verstehen?

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        • Inga sagt

          Das Land will bewirtschaftet sein.

          Es muß Gras wachsen, das der Atmosphäre CO2 entzieht.
          Diese CO2 verliert es wieder an die Atmosphäre, wenn es vergeht!
          Mit dem Bäumen ist es genau so, nur langsamer und mehr!

          Werden beide genutzt , verzögert sich der Prozess.
          Bäume zu Möbel, Gras für Futter.

          Wenn man Gras als Silo in die Biogasanlage fährt, kann man das Methan für Energiezwecke nutzen.
          ohne CO2 zu imitieren!

          Wenn keine Bäume mehr angepflanzt werden, erneuert dich der Wald von selbst und nutzt auch die Nährstoffe und die Biodiversität die ein sterbender Baum hinterlässt. Wie im Urwald.
          Gras, das nicht genutzt wird, wird auch nicht gedüngt und auf der Fläche ist dann weniger Biomasse die zerfällt und CO2 hinterlässt!

          Wenn der Mensch für seine Zwecke da eingreift, dann muß er es sinnvoll und nachhaltig bewirtschaften, um den Schaden für die Umwelt so gering wie möglich zu halten.

          Darum ist die verrottende Biomasse in der Biogasanlege am besten aufgehoben, wo ihre schädlichen Immissionen noch für Energie genutzt werden können.

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          • Inga sagt

            Und das verstehe ich nicht, Mark:
            “ Palmer und sein Team vermuten, dass diese Übernutzung, zusammen mit vermehrt aufgetretenen Dürren, die dortigen Wälder so geschädigt haben, dass ihre natürliche Funktion als CO2-Speicher nicht mehr gegeben ist.“

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  6. Smarti sagt

    Eine Seite zeigt den Speiseplan, wie er vielleicht bei einer bäuerlichen Selbstversorgung vor 60 Jahren war, in etwa „unser Hof“ mit 12 Kühen, 2 Arbeitsochsen, 10 Schweinen, 50 Hühnern und 4 Arbeitspferden, grossem Garten. „Eingekauft“ hat meine Schwiegermutter mit einem Korb Eiern – mehr Geld wurde nicht für Essen ausgegeben – der „Hof“ war „wichtiger“…. Heimat und Arbeitsplatz für mehr als 15 Menschen. Die Milchmenge „so hoch“, dass sie zweimal täglich mit dem Fahrrad ins Dorf gebracht wurde.
    Die andere Seite zeigt was kommt. Bio, regional und CO2 Fussabdruck ?
    In welche Richtung soll die Landwirtschaft aktuell mit aller Gewalt transformiert werden?
    Regional, kleinbäuerlich, bio, tiergerecht…. mit sehr viel Naturschutz, auch mit Weidetieren…
    – welcher Speiseplan passt wohl besser zu dieser herbeigesehnten Landwirtschaft ?
    Wenn immer mehr Landwirte sich nicht mehr mit Ernährung beschäftigen (dürfen), was bleibt denn noch für eine Landwirtschaft ?

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    • Arnold Krämer sagt

      Die „herbeigesehnte“ kleinbäuerliche Landwirtschaft wird mit der konkreten Politik gerade nicht erreicht. Genau das Gegenteil ist der Fall.
      Denn auch die Ökobetriebe unterliegen
      1. den ökonomischen Gesetzmäßigkeiten als Rohstoffproduzenten, bekommen
      2. keine Extrawurst in Sachen Bürokratie, können
      3. auch mit real weniger werdenden Subventionen auf Dauer nicht am Leben gehalten werden, weil sie zu klein sind, werden
      4. nicht zahlreicher durch echte Neueinsteiger sondern nur durch vorhandene „Umsteiger“.
      Mehr Biobetriebe gibt es vermutlich in erster Linie durch „Scheinneugründungen“, weil sie von den Stammbetrieben „abgespalten“ und dann von anderen Familienmitgliedern oder in anderer Rechtsform betrieben werden.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        „Die “herbeigesehnte” kleinbäuerliche Landwirtschaft wird mit der konkreten Politik gerade nicht erreicht. Genau das Gegenteil ist der Fall.“

        Ich fürchte, diese Bedenken, werden kein Gehör finden, passt nicht in den Mainstream.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Frau Herrmann von der TAZ hat doch gerade im Presseclub allen Ernstes behauptet, dass die Kostensteigerung bei den Lebensmitteln u.a. auf die steigenden Düngerpreise zurückzuführen seien…“da wird Stickstoff aus der Luft mit ganz viel teurer Energie aus der Luft geholt…“
            So weit zur Fortführung unserer Volksverdummung mit Hilfe der ARD.

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            • Smarti sagt

              Deshalb sind ja auch die Bioprodukte viel günstiger als die Konventionellen, weil Bio ja, wir wir alle wissen, keinen Kunstdünger braucht.

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            • Arnold Krämer sagt

              Erschreckend auch mit welcher Selbstsicherheit und Arroganz Medienvertreter Dinge behaupten, von denen sie nichts verstehen. Da stehen sie den Politikern auch in nichts nach. Wer und was kann diese Menschen mal wieder „erden“?

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              • Smarti sagt

                Herr Krämer, jeder Betrieb der aufhört gibt die Antwort. Sie heisst: macht Euren Sch…. doch selbst.

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          • Inga sagt

            Deshalb hat uns unser Lehrer früher,
            der auch in der Diktatur groß geworden ist, so vor der Werbung in und anderer Beeinflussung den Massenmedien gewarnt!

            Wir sollten nicht mehr wie eine Hammelherde hinter irgendeiner unnützen Ideologie, die in Kanälen favorisiert wird herlaufen.

            Wußte er wie sich unsere Gesellschaft verändert?

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  7. Bauer Leo sagt

    Jahrgang 1984.
    Bockwurst, Schnitzel, Pute! Geflügel!
    Und ganz viel Ei und Kartoffeln.
    Ab und zu Spinat und Salat.
    Und Pommes. Ab und an Panhas.
    Aber leber? Niere? Sülze? Nein danke, stinkt mir.

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    • Inga sagt

      Wer Schnitzel essen will muß auch Innereien essen,
      denn das Schlachttier hat nicht nur Schnitzel!
      Sie sind m gnazen vonderNatur gebaut worden und so wußten die Menschen vonjedem etwas sinnvolles zu machen.

      Wenn die heutigen Menschen zurück zur Natur wollen, dann müsen id eandere Teile ach gegeen werden.

      Na ja, das was in der Sülze ist, ist auch in der Bockwurst.
      Keber in der Leberwurst, Blut in der Blutwurst und Niere in auch einer Wurst.

      Aber Feinschmecker lieben in Butter und viel Zwiebel und Äpfel gebratene Leber und auch Nierenragout.

      Salat, Gemüse Kartoffel sind die Vitamin- u. Kohlenhydratträger dazu.

      Obwohl die Innereien auch besonders essenzielle Vitalstoffe haben.
      Sollte man einmal wöchentlich zu sich nehmen!

  8. Lady sagt

    So oder so oder doch anders? 😀 Ich habe weder die linke noch die rechte Seite komplett gegessen, und das wird auch nichts mehr werden.
    Für mich sind beide Seiten eher Extrempositionen. Eine reife Avocado ist eine Delikatesse ,und ich lasse sie mir von euch nicht madig machen 😉 Und genauso schätze ich Thüringer Mett. Das lasse ich mir nicht madig machen von Menschen, die beim Gedanken an rohes Schweinefleisch fast kollabieren. Aber beides nicht jeden Tag und auch nicht jede Woche. Und ganz sicher rechtfertige ich mich auch nicht dafür, dass ich ein Tier, das einen Namen hat, niemals essen würde. Basta 😋
    Bei uns hieß es übrigens früher, über Geld und übers Essen spricht man nicht. Das hat man.
    So ganz verkehrt ist das nicht. Mir ist das echt zu viel Tamtam. Vor allem verstehe ich nicht, wieso man sich zur Ernährung anderer Menschen so ausgiebig äußern muss.
    Klar, vor allem diejenigen, die irgendwas zu kritisieren haben. Zu viel Fleisch, zu viel Zucker, zu viel Fast Food, zu viel 3-Sterne-Hype usw.
    Andere Sorgen ??? Na dann.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      „Bei uns hieß es übrigens früher, über Geld und übers Essen spricht man nicht.“

      Bei uns wurde früher ständig über Geld gesprochen,war ja nie was da!
      Sonntags gabs immer Wild,weil ja dauernd Rehe in unserer Nordkurve platt gefahren wurden oder Hähnchen,weil die zur Schlachtung bestellten,nie abgeholt wurden.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Vor allem verstehe ich nicht, wieso man sich zur Ernährung anderer Menschen so ausgiebig äußern muss.“

      Es ist doch das Hauptthema aller Menschen, im Fernsehen, auf Youtube, in Büchern, in der Politik, bei NGOs und Tierschützern, Naturschützern und der neuen Mittelklasse…..
      Letzte Woche haben sich an verschiedenen Orten in Hamburg und Berlin junge Menschen auf Autobahnen festgeklebt um auf die falsche Ernährungsweise und zu viel Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen.
      Die moralische Aufladung verknüpft mit dem Unwissen führt zu einer Ernährungsdiktatur durch Sozialkontrolle. Und die findet täglich statt.
      Der Ablasshandel funktioniert. Bei Aldi im neuen Prospekt: Biofleisch und vegane Ersatzprodukte und…….. automatischer Futterautomat für Hund oder Katze für 65,-€, mit Videofunktion und Stimmerkennung, Smarthome fähig für android 7 geeignet……
      Am Ende fragt man sich, ob die Welt wirklich noch mehr deutsche Moralisten aushält.

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      • Inga sagt

        Es gibt oder gab ja auch ernährungsbedingte Krankheiten.
        Dann hat man Ernährung analysiert,
        auch für Tiere und Pflanzen.

        Daher kommen auch die Diäten.
        Und was machen die tüchtigen Geschäfsleute, die guten Kaufleute, deren Priorität nun mal das Geld und nicht die Mensch damit?

      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        „…ob die Welt wirklich noch mehr deutsche Moralisten aushält.“

        der eine Teil der Welt nimmt uns nicht ernst,aber aus,der andere will unbedingt zu uns,weil hier ja Milch und Honig in Strömen fliessen.

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    • Bauer Willi sagt

      „Eigentlich will ich damit nur zum Nachdenken anregen. Und zur Diskussion darüber, warum wir überhaupt diese Essens-Diskussion führen, die manchmal fast religiöse Züge annimmt.“

      Jetzt hast Du ja doch über´s Essen gesprochen…tam…tam 😉

  9. Hans Mohrmann sagt

    Beim Schlachtfest, daß die meisten Kleinbauern und Nebenerwerbsbauern mindestens einmal im Jahr feierten, gab es Metzelsuppe, Wellfleisch, Blut- und Leberwurst. Wer einmal das originale English Breakfast gegessen hat, weiß, daß dazu in jedem Fall black pudding gehört, also Blutwurst. Lebensmittel, die es heute kaum noch gibt, und auch bei den meisten Metzgern nur noch Bückware sind. Gegessen wurden in den fuffzigern eher Koteletts mit einer dicken Fettschicht, Schnitzel waren ebenso wie Schweinefilet ungewöhnlich und eine besondere und besonders teure Delikatesse. IIch kann mich nicht erinnern, daß das in der Zeit, als ich noch die Volksschule besuchte, jemals auf den tisch kam. Ich habe vor einiger Zeit die Analyse eines chinesischen Agrarökonomen gelesen, der sich hoch verwundert zeigt, daß die Deutschen praktisch nur noch Brustfleisch von Hühnern und Truthähnen, Filetfleisch von Schweinen und Rindern essen, weil sie der festen Überzeugung sind, dies seien die gesündesten Teile. Für Koreaner und Chinesen ist hingegen der delikateste Teil des Schweines der fette Schweinebauch, das Schwein wird bis auf den letzten Rest verwertet und gegessen. Kutteln gelten in unserem Land als Hundefutter, in der französischen Regionalküche als Delikatesse. Auch die sogenannten Ernährungswissenschaftler haben uns jahrelang eingebleut, daß nur mageres Fleisch vertretbar sei, Fett führe zu Gesundheitsschäden (falsch), Butter mache krank (falsch), tierische Fette seien das schlimmste, was man sich zuführen könne (auch falsch). Würste seien sowieso das Allerschlimmste. Auch falsch. Tatsächlich wird in den klassischen Würsten meist das ganze Tier verarbeitet und Teile, die nicht vermarktbar sind. Aber stattdessen ist die Brägenwurst, unverzichtbarer Teil des friesischen Grünkohlgerichts, vom Markt verschwunden, weil der Brägen (das Gehirn) angeblich Krankheiten (CJK) überträgt. Erwiesen ist das nicht, aber die Vermutung reicht. Pinkel, eine Wurst, die ebenfalls zum traditionellen Grünkohlgericht gehört, besteht in der Bremer Variante ausschließlich aus Fett, Gewürzen Zwiebeln und Grütze. Ungesundest – so meinen die Edelfleischfresser und Ernährungsexperten – die Friesen würden sich wundern, wollte ihnen jemand ihre Lieblingsspeise madig machen.

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    • Inga sagt

      „Gegessen wurden in den fuffzigern eher Koteletts mit einer dicken Fettschicht, Schnitzel waren ebenso wie Schweinefilet ungewöhnlich und eine besondere und besonders teure Delikatesse. Ich kann mich nicht erinnern, daß das in der Zeit, als ich noch die Volksschule besuchte, jemals auf den Tisch kam. “

      Es kommt drauf an, ab wann es im Dorf eine Gefrieranlage gab.

      Denn Koteletts gab es nur aus der Gefrieranlage, weil vorher hat man das Fleisch durch sterilisieren in mit Weckgläsern haltbar gemacht.
      In da passten die Knochen vom Kotelett nicht rein.

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  10. Hartmut Keller sagt

    Ich kannte hier einen Metzger, der schlachtete 40 Schweine in der Woche und mußte zusätzlich 80 Schinken und noch mehr Filets zukaufen, damit er nicht am Ende der Woche zu viel entsorgen mußte. Natürlich kamen diese edlen Teilstücke von einem Großschlachthof, der in der Lage war/ist, den ungeliebten Rest vom Schwein zu exportieren. Diese ungeliebten Reste haben so manch eine kleine Metzgerei in den Ruin getrieben. Es waren nicht allein die ausufernden Auflagen.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        War so Mitte 30, als mein Cholosterin geprüft wurde, der Wert war erschreckend hoch und mein Arzt hat mir eine Diät verordnet und ein Büchlein übergeben, wo darin stand, was ich nicht essen darf.
        Alles was ich Gut fand, durfte ich nicht essen, wodurch ich mich der Diät verweigerte.

        Nach 3 Wochen kam die Kontrolle und siehe da, der Wert war wieder im grünen Bereich.
        Mein Arzt: Sehen die Herr xxxx, die Diät hat geholfen.
        Meine Antwort: so isches Herr Dokter.😉

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        • Inga sagt

          Da hat man damals den Unterschied zwischen

          guten
          u.
          schlechtem

          Cholesterin
          noch nicht grelannt!

          • Inga sagt

            Da hat man damals den Unterschied zwischen guten u. schlechtem
            Cholesterin noch nicht bekannt!

            HDL ist gutes Cholesterin
            Ein erniedrigter HDL-Cholesterinwert im Blut stellt einen Risikofaktor für die Arterienverkalkung (Atherosklerose häufige Gefäßkrankheit, die mit Verhärtung und Verengung von Arterien einhergeht)
            https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/fettstoffwechsel-03-hdlch1-hk

            LDL ist gutes Cholesterin

            Ursachen und Folgen eines erhöhten Cholesterinspiegels
            Der Cholesterinspiegel wird mithilfe einer Blutprobe bestimmt. Erhöhte Werte für LDL bzw. für das Gesamtcholesterin können verschiedene Ursachen haben und treten beispielsweise in Zusammenhang mit Diabetes mellitus und/oder starkem, vor allem bauchbetontem Übergewicht auf. Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse, eine geerbte Fettstoffwechselstörung, verschiedene Erkrankungen der Niere und der Leber sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können die Cholesterinwerte in die Höhe treiben.

            Tatsächlich hat auch deine Ernährung Einfluss aufs Cholesterin – hier spielt vor allem das Fett in der Nahrung eine wichtige Rolle. Nimmst du zu viele gesättigte Fettsäuren aus Fett von geschlachteten Tieren zu dir und achtest zu wenig auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega-3-Fettsäuren von Fisch und Leinöl und Ballaststoffe aus Pflanzen, kann sich dies negativ auf deinen Cholesterinspiegel auswirken.

            https://www.ottonova.de/gesund-leben/ernaehrung/gutes-schlechtes-cholesterin

  11. Ferkelhebamme sagt

    Ja, das kenne ich auch noch von Oma und Schwiegermutter. Es gab nicht jeden Tag Fleisch, aber jeden Tag etwas vom Tier, Schmalz, Brühe o. ä.
    Viele Sterneköche entdecken die alten Rezepte neu, wie Töttchen, Bäckchen, Nierchen, Blutwurst, etc und tüddeln modernes drumherum. Das läuft.
    Wir haben diesen Winter viel Möpkenbrot verkauft (die ältere Generation) und fertig zubereitetes Pulled Pork (die jüngere Generation), reines Fleisch tut sich schwer. Ist allerdings auch erheblich teurer als Discounter-Ware.
    Und jeder, wirklich jeder meint mir erzählen zu müssen, dass er/sie ja nur noch wenig Fleisch isst, und wenn dann nur vom Bauern, wo man weiß, wo es herkommt. Jaja… Die Haltung und die Schlachtung sind ja so grausam. Nett weiterlächeln, auch wenn (meistens) sie, dich gerade schwer beleidigt hat…

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    • Smarti sagt

      Genau – diskutieren über Ernährung… mache ich nicht mehr. Ja, ja …. Zähne zeigen, gut ist :).

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    • Inga sagt

      Woher wissen die denn, dass die Schlachtung so ok grausam ist? Haben die schon mal zugesehen?
      Woher wissen die denn, dass die Haltung so grausam ist? Waren die schon mal in einer Mastanlage?

      So was nehme ich nicht als Vorschrift, sondern als Dummschwätzerei und Begräftigung des Mainstreams, wie es 1933 war.
      Wollen wir uns das Gefallen lassen?

      Ob man an den Fernsehsendungen jetzt sieht, dass die neue Regierung dran ist und dahinsichtlich mehr Aufklärung betrieben wird?

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  12. Thomas Bröcker sagt

    Weil ich auch in der Küche gern mal was ausprobiere, hat mir eine meiner Töchter vor ein paar Jahren „Das Kochbuch der verpönten Küche“ von Wolfram Siebeck geschenkt.
    Das geht über Lebern aller Art, Kalbskopf, Schweinsfuß gewürfelt, Zungen, Kalbs- und Lammhirn, Kalbsbries, Kutteln, Nieren aller Art, Pferdefleisch bis zur Andouilette, einer französischen Spezialität (Schweinedarm als Wurst im Schweinedarm).
    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich daraus bisher nichts nachgekocht habe – dazu bin ich vom Hausschlachten und „from nose to tail“ auch schon zu weit entfernt und finde mich selbst auch im Kontext der modernen Überflussgesellschaft wieder mit dem Kernsatz: „Wir essen Niemanden, den wir kennen“.

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    • Bauer Fritz sagt

      Es hieß immer: „WAS der Bauer nicht kennt. ißt er nicht“ Es hieß nie: „WEN der Bauer nicht kennt ….“
      Sie müssen weder ihre Hauskatze essen noch den Haushund (woanders ja eine Spezialität). Sie müssen auch nicht den Bauern essen.
      Sie können aber ruhig die Tiere essen, die er für sie ernährt hat und ich vermute, daß sie die Tiere nicht persönlich gekannt haben.
      Und was sie mit Personen tun, die sie zum Fressen gern haben, bleibt ihnen auch weiterhin überlassen.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Ich dachte dabei mehr an den Versuch eines Brandenburger Bio-Freiland-Schweinehalters, „Essen mit Gesicht“ zu verkaufen. Da konnten sich Familien ihr Ferkelchen aussuchen, das sie später verspeisen sollten. Das kam bei den Kindern der Familien meist gar nicht gut an.
        Es geht den meisten Menschen wohl so wie mir, dass sie das Fleisch anonym im LEH oder beim Metzger ihres Vertrauens kaufen. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit meinen Fleischbedarf beim LEH zu decken, zumal es hier kaum Hofläden gibt. Ich habe da absolutes Vertrauen in die Tierhalter. Ich habe real natürlich auch überhaupt kein Problem Tiere, die ich „persönlich kenne“ zu essen. Schließlich hatten wir früher auch Schweinchen und anderes Kleingetier für den Eigenbedarf.

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        • Mark sagt

          Genau aus diesem Grund wird die Tierwohldiskussion und die Investitionen in mehr Tierwohl den Trend der Abkehr vom Fleischkonsum und Tierproduktion nicht aufhalten. Es ist eben auch nicht “ ein emotional besseres Gefühl“, glückliche Schweinchen und Kuhbabys zu verspeisen.

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          • Reinhard Seevers sagt

            “ Es ist eben auch nicht ” ein emotional besseres Gefühl”, glückliche Schweinchen und Kuhbabys zu verspeisen.“

            Ganz genau! Das ist auch der Plan der Moralisten. Je mehr heiteitei, umso weniger trauen sich Tierhalter dann noch ihre Tiere, dem menschlichen Verzehr zuzuführen.
            Versucht mal, das Thema Kaninchen, in die Diskussion zu integrieren. Das gibt aber einen Aufschrei. Die meisten Kaninchen kommen heute aus dem Ausland oder max. aus der Haltung einiger weniger Hobbyhalter.
            Dabei ist Kaninchen z.B. in Frankreich eine nationale Delikatesse.

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  13. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Da hab ich ja Glück,meine Schweine bestehen nur aus Schnitzel,Hackfleisch, Mett- und Leberwurst und werden vegan gefüttert.

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  14. Reinhard Seevers sagt

    Die Welt wird gerettet dadurch, dass wir Deutschen weniger Geld zur Verfügung haben. Dadurch reduziert sich der Fleischkonsum und die Deutschen werden noch älter und bleiben gesünder. Der Rest der Welt steigert seinen Konsum, weil deren Wohlstand steigt und damit der Fleischkonsum. Dadurch werden sie aber gesundheitlich schlechter dastehen und sterben. Nun kann der gesunde junge deutsche sich endlich anschicken die Welt zu erobern….achnee, die ist inzwischen untergegangen und der Deutsche hat es weder verhindern können, noch hat er es gemerkt,……schade. 😀…wo ist Olaf?

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    • Bauer Willi sagt

      Olaf fährt am Montag nach Amerika. Aber wo ist Cem Özdemir? Neulich war er noch bei Markus Lanz, seitdem ist er verschwunden. Und von Steffi Lemke sieht und hört man auch nichts.

      Neulich ein Kabarettist: 2022 ist das erste Jahr ohne Angela Merkel. Und das Besonders: es ist das erste Jahr ohne Bundesregierung….

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      • Christian Bothe sagt

        Die Lemke schaut bestimmt in ihre Uni-Unterlagen( ist ja Dipl.Agr.Ing.) und sucht etwas was mit Umwelt zu tun hat, um damit unsere Bauern zu schikanieren…Özdemir macht dasselbe mit seinen sozialpädagogischen Studien.Vielleicht ist er auch in der Türkei…

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    • Smarti sagt

      In der zweiten Woche werden die Nierchen durch Pfannkuchen ersetzt. Nach etwa 6 Wochen die Schweinskopfsülze durch Kartoffeln, Birnen, grüne Bohnen und Speck. Leber und Lunge halten sich noch etwas länger… (da braucht es kleinere Portionen als am Sonntag). Aber es gibt ja Gemüse dazu und Hund und Katze wollen auch noch was über die Kartoffeln – denn es ist immer noch Winter… Blut gibt es von einem grossen Schwein richtig viel – wenn das alles zu Blutwurst verarbeitet wird… längst nicht alles Muskelfleisch eignen sich für einen Sonntagbraten, deshalb: viele leckere Würste und Hack, Eisbein…. das passt schon mit dem Verhältnis Sonntagsbraten und „unter der Woche“.
      Wir machen das im Ansatz so, haben aber auch noch Rindfleisch und Hühner. Für 10 Personen reicht deshalb ein grosses Schwein ein ganzes Jahr. Dann muss die Gefriertruhe leer sein für¨s nächste Schlachten.

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      • sonnenblume sagt

        Gute Darstellung. Aber wer kennt und akzeptiert heut noch so einen Speiseplan? Ist nicht auch gerade deswegen die Diskussion für uns so ermüdend?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Die „Esskultur“ der letzten 40 Jahre ist geprägt von der amerikanischen Fastfood – Kultur. MC Donald hatte den Zeitgeist richtig erkannt. Er hat sich global etabliert und bildet die junge Generation mit just in time ab.
          Das amerikanische „Spaßhaben“ lässt sich hervorragend im System des Kapitalismus abbilden. Der Erfolg gibt ihnen immer noch Recht.
          Die Folge war Hackfleisch und Chicken-Nuggets in ungeahntem Ausmaß.
          Nun wird irgendjemand kommen müssen, der ein neues Narrativ entwickelt, das genauso erfolgreich am Markt wird.
          In unserem Land wird ausschließlich moralisch argumentiert. Ich schätze, der neue Trend wird wiederum aus den USA kommen und es wird Kunstfleisch sein, das wiederum als Fastfood daher kommen wird.
          Wir kommen mit einer „Essen wie früher“ – Debatte nicht weiter.

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          • sonnenblume sagt

            Bei der Aussage zum Kunstfleisch gehe ich mit, weil es genau den Bereich Fastfood und schnelle Küche bedienen kann.
            Echtes Fleisch gibt es dann nur noch im vier Sterne Restaurant oder entsprechenden Spezialitätenläden.

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          • Smarti sagt

            Dass Rindfleisch so teuer ist wie nie und Schweinefleisch so schlecht bezahlt wird wie noch nie wird auch mit dieser USA-Mode zu tun haben.
            Kunstleisch braucht reine Glucose und reine Eiweisse – die könnte man sich auch gleich in die Vene spritzen ohne Umweg durch „Kunstfleisch“ – dann wäre nämlich auch jede Menge Energie gespart. Kunstfleisch ist genau so dämlich wie Kreuzfahrt.
            Vegetarier in unserer Familie lassen einfach das Fleisch weg – allerlei Fleischersatz, den ich aus Neugier aus der „zum-halben-Preis-Kiste“ fische, wird schnöde abgelehnt – meist auch von den Hunden.

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        • Smarti sagt

          Alle, die ich kannte, die noch so gekocht haben sind in einem sehr hohen Alter und kochen nicht mehr selber. Viele hatten selber früher einen Bauernhof und eigene Tiere. Die haben sich immer über eine Leber gefreut. Für meine eigenen Schwiegereltern ist Lebergeschnetzeltes das Festessen überhaupt.
          Das erste Mal, seit ich denken kann, haben wir keine Hobbyschweine mehr. Sie fehlen mir schon…das „hungrige“ Begrüssungsquitschen wenn morgends die Haustüre geöffnet wurde…

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    • Bauer Willi sagt

      Frau Ertl, ich denke, Sie haben schon gemerkt, dass es nicht rein um die gewichtsmäßige Bewertung des Speiseplans geht…

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        • Bauer Willi sagt

          Das verstehe ich jetzt überhaupt nicht! Ernsthaft!
          Haben Sie eine nachvollziehbare Erklärung, was am obigen Speiseplan „zuviel“ ist? Oder entspricht es nicht Ihren persönlichen Moralvorstellungen? Was ist der Grund, warum das „zuviel“ ist?
          Nochmal: ich verstehe es nicht… 🙁

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Es geht darum, dass man nicht viermal in der Woche Nieren, Leber, Lunge etc. essen kann, um sich damit quasi einen Braten aus Muskelfleisch zu verdienen. Wir hatten am Samstag ein „Nebenprodukt“ und am Sonntag Schnitzel oder Gulasch. Das entspricht eher dem Verhältnis.
            Man kann natürlich auch zuerst durch täglichen Konsum von Nebenprodukten diesen Teil verbrauchen (vor allem früher, als es noch keine Kühltruhe gab) und dann viele Wochen lang nur Sonntagsbraten, früher Selchfleisch, essen.

            Damit, dass man jahraus jahrein jeden Tag außer Freitag irgendein Fleischprodukt isst, damit habe ich tatsächlich ein moralisches Problem. Sie (darf ich jetzt auch nicht mehr „Du“ schreiben?) haben ja kürzlich einen Vortrag verlinkt mit dem Kommentar „Der Vortrag von Prof. Windisch ab Minute 37 ist gerade für Tierhalter sehr interessant. Es geht um Footprints, Nahrungskonkurrenz und die Frage, wie nachhaltig vegane Ernährung ist. Mit Erkenntnissen, die für mich neu waren.“ https://www.bauerwilli.com/carbon-farming-was-bringt-es-den-bauern/

            In dem Vortrag geht es auch darum, dass das Veganismus genauso klimaschädlich ist wie das heutige Maß an Tierhaltung, wo nicht nur verfüttert wird, was sowieso anfällt, sondern darüber hinaus eigens Tierfutter angebaut wird.

            • Inga sagt

              Samstags könnte es doch Eintopf geben.
              So einen Eintopf kann man gleich für2 Tage machen.

              Vielleicht braucht man dazu nur ein „Nebenprodukt“

              Montags auch, da gibt es die Überbleibsel von
              Sonntag, man kann ja nichts wegwerfen.

              Man kann ja den Arbeitsintensiven Sonntagsbraten auch in der Woche machen.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Ja sicher kann man das heute so machen. Es gibt ja keine festen Regeln mehr wie früher.

            • Inga sagt

              “Nebenprodukt”
              also man kann nicht fast jeden Tag Innereien essen,

              es gibt noch mehr Nebenprodukte, die oben auf dem gelben Plan stehen könnten.

              Kartoffel Rühreier und Spinat ist auch ein Mittagessen.
              Rippchen und Kraut schmeckt sehr gut!
              Linsensuppe mit Kochwurst, da sind auch so Nebenprodukte wie in der Sülze drin.
              Kartoffelsalat mi Kochwurst

              In Zukunft kann man dann noch den Soja-. oder Insektenbratling dazu machen.

            • Reinhard Seevers sagt

              Am Besten man begeht Selbstmord, dann ist man weder für Klima, Ressourcenverschwendung noch für alle anderen von Menschen verursachte Schädigungen mitverantwortlich.

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            • Bauer Willi sagt

              Hallo Elisabeth,
              Natürlich weiter Du. Beide Speisekarten sind exemplarisch für eine bestimmte Ernährungsform. In der Realität, also im „wirklichen Leben“ macht ja keiner so einen Aufstand um die Ernährung. Und natürlich gibt es auch bei uns „unter der Woche“ mal Kartoffelpuffer. Die sind vegan…

              Es geht mir aber darum, diese Verklärung eines Ernährungsstils zu hinterfragen. Dafür muss man abstrahieren oder auch überzeichnen.

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            • Marian E. Finger sagt

              Es geht nicht nur um die Verklärung eines bestimmten Lebensstils, interessanter ist doch die Frage, worin das von Frau Ertl erwähnte moralische Problem überhaupt besteht.

              Anthropologie, Paläontologie und andere Wissenschaften sind sich darin einig, dass der Mensch im nördlich gelegenen Teil des eurasischen Kontinents nur überlebt hat, weil er vor allem Jäger war. In Afrika hat der Mensch auch als Sammler überlebt (Früchte, Yamswurzeln). Der Mensch ist an Fleischnahrung angepasst. Er weist sogar eine Genmutation auf, dahingehend dass Röststoffe von Grillfleisch bei ihm weniger krebserregend wirken als bei Tieren. Mit der Biologie des Menschen, mit seiner Evolutionsgeschichte und seiner Gesundheit lassen sich moralische Bedenken gegen Fleischgenuss also nicht begründen. Auch nicht, dass man nur einmal in der Woche Fleisch essen soll. Tatsächlich ist es doch so, dass Menschen in Gesellschaften, in denen mehr als einmal in der Woche Fleisch gegessen wird, eine höhere Lebenserwartung haben als solche, in denen weniger Fleisch gegessen wird. Natürlich gibt es auch andere Gründe, eine bessere Medizinversorgung bspw., aber trotzdem zieht ein moralisches Argument, das auf die Gesundheit abzielt, nicht wirklich.

              Mit der Verursachung von Tierleid lassen sich moralische Bedenken auch nicht begründen. Wobei schon der Begriff „Leid“ in Bezug auf Tiere hinterfragt werden kann, denn um Leid zu empfinden, muss man über Leid nachdenken können, also über das, was Schmerzen, Hunger, Angst, Heimweh etc. miteinander verbindet. Leid ist ein Dauerzustand. Der Akt des Tötens fällt nicht unter den Begriff Leid. Töten beendet „Leid“, wenn das Tier schlecht behandelt wurde. Töten beendet Leben, wenn das Tier gut behandelt wurde. Moralische Bedenken sind nur angebracht, wenn das Tier schlecht behandelt wurde, aber die Bedenken betreffen dann den Umgang mit dem Tier, nicht den Fleischgenuss.

              Bleiben also nur die moralischen Bedenken von der Art, dass mehr als einmal in der Woche Fleisch essen dem Klima schadet. Oder der Natur. Wie auch immer. Das Grundproblem ist hier jedoch auch wieder ein anderes, nämlich die Überbevölkerung. Wären wir nur eine Milliarde Menschen, könnte jeder so viel Fleisch essen, wie er wollte. Das ist doch offenbar nur ein Problem, weil wir acht Milliarden sind. Die Frage ist, ob wir moralische Bedenken an der schieren Zahl der Menschen festmachen können. Dürfen wir aus moralischen Gründen nicht mehr Autofahren, wenn wir 10 Milliarden sind? Uns nicht mehr beruflich betätigen, wenn wir 12 Milliarden sind? Dann dürften wir aus moralischen Gründen auch nicht mehr atmen, wenn wir 100 Milliarden wären. Will sagen, die schiere Zahl eignet sich nicht wirklich für die Begründung einer Moral, dahingehend, dass der Einzelne sich allein deshalb immer mehr einschränken muss, weil wir immer mehr Menschen werden.

              Wie kommt man also zu der Aussage, ein moralisches Problem damit zu haben, wenn einer tagtäglich außer freitags Fleisch isst?

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              • Reinhard Seevers sagt

                „Die Frage ist, ob wir moralische Bedenken an der schieren Zahl der Menschen festmachen können. Dürfen wir aus moralischen Gründen nicht mehr Autofahren, wenn wir 10 Milliarden sind?…“

                Das ist die Kernfrage. Man stelle sich vor, alle 8 Milliarden dürften ebenso in der Weltgeschichte rumreisen und die anderen Kulturen kennen lernen, wie der Deutsche es sich erlaubt.
                Diese Heuchelei ist es eben, die mich täglich neu aufregt.
                Fernreiseverbot……machen und schauen, was passiert!😎

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              • Elisabeth Ertl sagt

                Mir geht es um die Ressourcen. Man kann alles auf die Überbevölkerung schieben. Aber wenn die Menschen einmal da sind, finde ich teilen moralischer, als die Geburt von Menschen zu kriminalisieren.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Wer soll denn mit wem was teilen?
                  Denke gerade an Energie und Geld. 🤗
                  Ob alle wohl mit uns werden teilen wollen?

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                • Smarti sagt

                  Herr Seevers, was ist wohl besser: zu merken, dass Energie nicht gerne geteilt wird oder zu merken, dass Essen nicht gerne geteilt wird….
                  so lange an der griechisch-türkischen Grenze Flüchtinge erfrieren ( getötet werden von Europäern ) mache ich mir da keine grossen Hoffnungen…

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ Smarti

                  Das die Flüchtlingslager, egal ob an griechisch-türkischen Grenze, oder in Belarus nicht optimal sind, dürfte jedem klar sein. Wenn wir die Grenzen öffnen, stehen übermorgen 100 Millionen vor unserer Haustüre, die möchten alle in das fremdenfeindliche Deutschland.
                  Was mir machen könnten, oder sollten, wäre eine menschengerechte Unterbringung und eine sofortige Abschiebung aller nicht politisch verfolgter Menschen.

                  @ Stadtmensch
                  Bin immer noch kein Sympathisant der AFD.

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                • Marian E. Finger sagt

                  Es ist doch gerade der angstvolle Blick auf die ausgehenden Ressourcen, der zwangsläufig die Geburten kriminalisiert. In dieser Weltsicht wird die Erde zu einem Stück Kuchen, den sich immer mehr Kuchenesser teilen müssen, das heißt, die Kuchenstücke werden kleiner und kleiner, bis es nur noch Krümel sind und von Krümeln wird niemand satt. Wenn Moral so aussieht, den Menschen einzureden, dass jeder auch von Krümeln satt wird, bewirkt diese Moral, weil sie unglaubwürdig ist, dass die Menschen aufgrund des eingepflanzten Mangeldenkens letztendlich erst recht aufeinander losgehen.

                  Es gab in der Geschichte der Menschheit schon mehrfach vergleichbare Mangelsituationen. In der Bronzezeit wurde das Zinn knapp, während der Industriellen Revolution das Holz. Die Probleme wurden niemals so gelöst, dass die Menschen die knappen Güter gerecht unter sich aufteilten, sondern durch einen Systemwechsel. Auf die Bronze- folgte die Eisenzeit, und auf das Holz folgte das Zeitalter der fossilen Brennstoffe.

                  Auch jetzt spricht doch alles dafür, dass der Mensch nicht dazu fähig ist, knappe Güter gerecht zu teilen, vor allem dann nicht, wenn er befürchten muss, dass er dafür Nachteile in Kauf nehmen muss. Teilen wollen doch immer nur diejenigen, die sich Vorteile davon erhoffen.

                  Ist es moralischer, wenn alle gemeinsam verhungern als wenn einige überleben? Das ist jetzt natürlich extrem überspitzt, aber im Kern ist das schon die Frage, um die es geht. Und wer bestimmt denn, wieviel der Einzelne zum Leben braucht? Darf das der Einzelne selbst bestimmen oder bestimmt das ein Moralist an seiner Stelle?

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                • Stadtmensch sagt

                  „Teilen wollen doch immer nur diejenigen, die sich Vorteile davon erhoffen.“

                  Bevor das Geld über die Menschen kam, konnte es dir passieren, dass deinem Nachbarn deine Schuhe gefielen und du gabst sie ihm. Und später, wenn du dir neue Schuhe machen wolltest, gingst du zur Nachbarin und sagtest ihr: „schöne Stricknadel hast du da“ und du bekamst die Stricknadel.

                  Hat alles super funktioniert, bis hier irgendjemand den Individualismus mit Kernfamilie, Gartenzaun und 10000 Dingen, die nur vorgehalten statt unmittelbar gebraucht werden, zur ultimativen Bewusstseinsform deklariert hat.

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                • Marian E. Finger sagt

                  @ Stadtmensch
                  Wenn ich mich recht erinnere, warst du es, der hier mal „Schulden“ von David Graeber erwähnt hat. Dann weißt du doch, dass die Geschichte der Menschheit weit mehr eine Geschichte der Schulden ist und nicht eine des Tauschhandels. Die Geschichte der Schulden fing nicht mit der Kernfamilie und dem Gartenzaun an, sondern mit der Gründung von Stadtstaaten und Gottkönigtümern, deren Priesterbeamte mit den Steuern auch die Knechtschaft erfanden. Die Geschichte der Schulden ist eine der Entindividualisierung.

                • Inga sagt

                  Die
                  “ Kernfamilie und dem Gartenzaun “

                  waren vor den Stadtstaaten und Gottkönigtümern da, denke ich.

                  Diese Stadtstaaten und Gottkönigtümern haben sich doch direkt nach dem Ackerbau gegründet, oder Marian?

                  Stadtmensch hat recht,
                  das steht sogar in der Bibel.
                  Die erste Zwietracht hatten Kain und Abel, die sich um Besitz stritten.

              • Marian E. Finger sagt

                Vor den Stadtstaaten und Gottkönigtümern waren es die Clans, die in einer Art Dorfgemeinschaft selbstbestimmt lebten. Die Bibel wurde erst um 600 v. Chr. von verschiedenen Autoren verfasst, als die erste Generation von Stadtstaaten (Ur, Uruk u.a.) schon längst von der zweiten Generation (Babylon) abgelöst worden war und das Steuerzahlen längst zum Alltag gehörte. Kain und Abel sind keine historischen Gestalten.

                • Inga sagt

                  Klar hast Recht

                  Die Geschichte von

                  Kain und Abel beschreibt aber das Phänomen, denn es ist menschlich.

        • Smarti sagt

          was wohl „Ihre geliebten vom-Hof-Vermarkter“ mit den Freilaufschweinen davon halten, wenn ihre Kundschaft zwar jeden Sonntag das Filet und den Sonntagsbraten will, aber der Rest vom Schwein „zuviel“ ist ?
          Ich bin kein Metzger, aber ich vermute, dass der Rest vom Schwein alles in der Wurst landet – durchaus auch in der Geflügelwurst oder in der Kalbsleberwurst :).
          Im Schlachthof, wo wir unsere Tiere schlachten lassen, wird das Tier zwar ausgebeint und vacumiert, Haut, Fett, Innereien und Knochen aber nicht weiter verarbeitet. Anhand der Kisten kann man schon sehen, was Braten ist und was nicht….

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  15. Günter sagt

    Bei uns gab es am Abend nach dem Schlachten noch ein Saukopfessen, die ganze Nachbarschaft war da und es war a Riesengaudi. Für mich ist das Backenfleisch noch heute als Delikatesse in Erinnerung.

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