Bauer Willi
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Das Volk liebt Helden!

Am Wochenende habe ich viel im Internet gesurft. Ich habe viel von dem Frust, der Resignation und der Wut erfahren, die die Landwirte nach der Entscheidung über die Düngeverordnung jetzt umtreibt. Videos machen die Runde, in denen Milch vernichtet wird, da wird der Stinkefinger gegen Berlin gerichtet und Begriffe wie “Krieg” und “Schlacht” machen die Runde.

Ja, die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt war nicht nur ungeschickt, sie war respektlos. Aber ganz ehrlich: wer hatte denn ernsthaft geglaubt, dass die Düngeverordnung nicht verabschiedet wird. In meinem Artikel vom 5. Dezember https://www.bauerwilli.com/runter-vom-gipfel/ habe ich sehr deutlich gemacht, dass „das Ding durch ist“. Alle Grünen Kreuze, alle Trecker-Demos haben nichts gebracht. Doch das stimmt nicht ganz: wir haben intensive Diskussion mit und um die Landwirtschaft in Gang gebracht. Wohlwollende. Und das ist unglaublich wichtig und nicht hoch genug zu schätzen.

Sich Wertschätzung zu erarbeiten ist ein langer Weg, er ist mühsam, aber er lohnt. Wir wollen nicht den kurzen Applaus, die Likes heute, wir wollen die Herzen. Darum wäre es ein Fehler, in Zorn und Wut zurückzublicken und die Schlacht der Vergangenheit noch einmal zu schlagen. Es geht darum die Zukunft zu gestalten, das Positive aus den Protesten und den Reaktionen darauf wachsen zu lassen. Das Bild von uns hat begonnen sich ändern, und das sollten wir bewahren und ausbauen.

  • Nicht nur Klopapier wird knapp

In diese gewachsene Anerkennung unserer Arbeit kommt jetzt die Corona-Krise.  Die Menschen lernen gerade (wieder), dass das Wort „systemrelevant“ kein Begriff aus der Bankenwelt ist. Lebensmittel, die vor der Pandemie verramscht wurden, bekommen einen Wert. Selbst die unterbezahlte Verkäuferin im Supermarkt ist nun eine Heldin, zumindest vorerst und auch nur der der Herzen. Klopapier hat beim Kauf längere Wartezeiten als ein Porsche Cayenne, Nudeln sind Mangelware, und so mancher Zeitgenosse, der sonst beim Edelitaliener speiste, hamstert nun Ravioli in Dosen. Selbst Klopapier wird knapp, wer hätte das jemals gedacht? Wir Bauern haben dies immer wieder als Mahnung artikuliert, dass auch wir systemrelevant sind und sich die Welt nicht mehr dreht, wenn die Regale leer bleiben. Unsere Proteste vermochten dies nicht, unsere Petitionen vermochten dies nicht, nein, ein Virus hat es geschafft.

Ist das die Zeit für Zerstörung, für Lieferboykott und das mutwillige Vernichten von Lebensmitteln? Nein, denn dadurch entwerten wir unsere Produkte und unsere
Lebensmittel. Was wir jetzt brauchen, sind keine Verweigerer, sondern Macher. Wir brauchen Helden!

  • Leere Regale werden kommen

Man muss nicht Kassandra sein, um vorherzusagen, dass die Läden im Sommer und Herbst aussehen werden wie ein HO-Laden in der ehemaligen DDR. Noch läuft die Logistik rund. Noch kommen Obst und Gemüse aus Italien und Spanien. Aber das sind gerade die Länder, die am schwersten vom Virus betroffen sind. Die Gewächshäuser werden bald leer bleiben, weil niemand da ist, der die Arbeit macht. Wie wird der Verbraucher im deutschen Supermarkt reagieren, wenn da morgen keine Tomaten, keine Gurken, kein Salat mehr liegt? Und er auf Nachfrage erfährt, dass auch keine Ware mehr nachkommt?

Was jetzt im Frühjahr nicht gepflanzt werden kann und was mit den vielen helfenden Händen nicht geerntet werden kann, fehlt. Und dieser Effekt wird weltweit zu sehen sein. Mit geschlossenen Grenzen, Reise- und Bewegungsbeschränkungen und auch mit
Einschränkungen in der Logistik folgt der Pandemie eine Leere im Angebot, so wie im Mittelalter der Pandemie die Hungersnot folgte. Das ist absehbar und deshalb braucht das Land nun keine Aufrührer und keine Besserwisser, sondern Menschen die anpacken, Helden des Alltags. Wer jetzt anpackt, gewinnt die Herzen der Menschen.

  • Wer macht die Arbeit?

Ausländische Arbeitskräfte werden in den nächsten zwei Monaten nicht kommen, das ist klar. Es gibt viele Vermittlungsportale, es melden sich Tausende von möglichen Helfern, und was hört man derzeit aus der Landwirtschaft? „Die können wir nicht brauchen, die sind nicht belastbar, mit so was will ich mich nicht aufhalten, das hat früher schon nicht geklappt“.

Ja, die Leute müssen angelernt werden, sie sind vermutlich auch nicht so belastbar, möglicherweise werden sie nicht lange bleiben, weil die Arbeit schwer und ungewohnt ist. Aber lasst sie doch diese Erfahrungen machen!!! Sie kommen zu uns und lernen uns und unsere Arbeit kennen. Wenn zum Schluss nur ein paar Prozent übrigbleiben, die wirklich eine Hilfe sind und Arbeit leisten, ist das besser als nichts.

Bitte schimpft nicht über Fridays-for-Future-Kids! Die haben sich in einem bayrischen Hopfengarten sehr gut bewegt und der Bauer war froh, sie zu haben. Schaut mal hier:

https://www.facebook.com/208046455335/posts/10157952554360336/?vh=e&d=n

 

Übrigens werden wir in ein paar Wochen sehr viele neue Arbeitslose haben. Darunter sind sicher welche, die auch anpacken können. Nichr nur kleine Firmen und Selbstständige werden in die Insolvenz gehen und dann wird jeder Job gerne angenommen. Und wir Bauern haben Arbeit und können Positives für die Gemeinschaft tun. Deutschland sucht Helden!

  • Wir können Angebote machen!

Wir können in der Gemeinde nachfragen, wer Interesse hat, auf unseren Feldern sein Gemüse selbst zu ziehen. Wir können es auch einsäen und pflanzen und die Gemeinschaft übernimmt Pflege und Ernte. Das Infektionsrisiko ist gering, denn die Tage sind lang und jeder kann kommen wann er will. Dort, wo die Felder in der Nähe des Bahnhofs liegen, können auch Menschen aus der Stadt kommen. Ob man das nun SoLaWi nennt oder Selbsterntefelder, egal. Wichtig ist doch nur, dass alle einen Nutzen davon haben!

  • Wir haben jetzt eine Riesenchance!

Jetzt ist die Zeit der Prakmatiker. Wir Bauern können jetzt die NGO‘s und sogar Svenja Schulze mitnehmen, denn wir haben die Lösungen.

Denn wir, Bauern, Handel und Konsumenten sind jetzt die, die das Problem gemeinsam lösen. Wir stehen auf einer Seite. Auf der anderen Seite steht das Virus und seine Folgen. Allein sind wir dem, was in den nächsten Wochen und Monaten auf uns zukommt, ausgeliefert. Systemrelevant zu sein heißt, die Verantwortung wahrzunehmen, die man als Teil der Gesellschaft hat. Wir brauchen mutige Bauern, die Lösungen suchen, die in keinem Lehrbuch stehen, wir brauchen den Handel und
helfende Hände, die uns unterstützen, und wir brauchen die Konsumenten, die diesen Weg mit uns gemeinsam gehen.

Wir brauchen Helden, aber keine, die auf Steinsäulen stehen. Wir brauchen die Helden, die mit beiden Beinen mitten im Leben stehen und jetzt, wo es brennt, anpacken. Das Volk liebt Helden. Es ist die Chance die Herzen zu erobern.

 

 

 

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211 Kommentare

  1. daasunflower sagt

    Hallo, ich weiß auch nicht genau, wie ich auf dieser webseite gelandet bin, aber ich möchte einfach mal mein Lob für solch tolle Artikel aussprechen und noch eine Kleinigkeit hinzufügen:
    Denn auch wenn Leute den sich am Job des Erntehelfers versuchen und Scheitern, kann genau das auch einen Beitrag für eine Wertschätzung und Dankbarkeit beim Konsumenten führen, denn für viele ist diese Realität nunmal einfach nicht in ihrer Lebensrealität. Und man vergisst doch im Laden gerne mal den Arbeitsaufwand oder auch die Arbeitsbedingungen, die dieses Produkt verursacht. Und durch eine Wertschätzung der Arbeit, wäre eventuell auch ein Umdenken in Bezug auf Preise und Unterstützung der Probleme der Landwirte und Bauern in der Politik möglich (den diese Problem, sind letztlich doch unser aller Probleme).

    (Entschuldigt meinen Gedankensalat, ich hoffe mein kleiner Kommentar war, trotzdessen halbwegs verständlich. Grüße&alles Gute!)

    • Karl Timme sagt

      daasunflower , das ist es was die Bauern die letzten Monate in stillen wie auch lauten Protesten umtreibt. Die Realität der Narungsmittelversorgung wieder ins bewustsein zu bringen, die Corona-Krise zeigt hier in die gleiche Richtung. Sie haben ja schon festgestellt das die Probleme der Bauern eigentlich die Probleme aller ist.

  2. Ferkelhebamme sagt

    Held vom Feld-mit Cape auf dem Traktor?
    Nee, wir wollen nicht als Helden gefeiert werden, kein geheucheltes Danke oder Trompeten-Solos vom Balkon. Wir wollen nicht mehr beschimpft werden, das reicht schon. Wir wollen in Ruhe unsere Arbeit machen, ohne fachfremde Politiker mit sinnbefreiter Verordnungspeitsche im Nacken und ohne dümmliche Städter, die sich mit ihrem Rädchen dem Güllefass in den Weg stellen und mit Anzeige drohen (nicken, lächeln, „Friß dein Klopapier“ denken). Wir wollen keine extra Anerkennung, sondern nur die Wertschätzung unserer Produkte. Wir sind Macher, keine Schnacker. Wir können regionale Versorgung mit Spitzenprodukten und ganz nebenbei nachhaltig mit Umweltschutz. Wir machen das trotz Frust und Wut (die bei so manchem allerdings jetzt die Toleranzgrenze überschritten hat), die Schnacker braucht jetzt niemand. Auch wenn die letzten es noch nicht begriffen haben.

    • firedragon sagt

      Guten Abend Ferkelhebamme,
      lief Dein Audit nicht so gut? Du liest Dich etwas fuchtig😇 (ich kann mich natürlich auch irren).

      • Ferkelhebamme sagt

        Sollte nicht fuchtig sein, bin nur etwas kurz ab, weil müde. Audit war super (wie immer 😉), nur der arme Prüfer hat jetzt bestimmt eine fette Grippe

  3. Inga sagt

    Jedes AltbauerEhepaar, das den Betrieb abgegeben hat, bekommt vom Hofnachfolger freies Wohnen gewährleistet, Ehemaliger Lanbwirt.
    Kommt auf den Übergabevertrag an, vielleicht sogar freies Auto,
    Früher als galt normal:
    1 geschlachtetes Schwein im Jahr, ein 4Pfünder Brot und ein Stück Butter pro Woche, Gartenernte nach Saison, auch Eier
    1 Liter Milch täglich,
    Was eben so ein Gemischtbetrieb hergab.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Nix mit Altbauerehepaar, bin immer noch Betriebsinhaber.
      Habe noch ein Teilbetrieb und den von meiner Frau am Hals, im Betrieb meiner Frau bin ich Geschäftsführer und Erntehelfer. 🙁

      Nix mit Schwein und Milch, für die Eier habe ich meine eigene Hühnerfarm.
      Eben weil es keinen Niesbrauch gibt, muss meine Frau noch zuverdienen. 😉

  4. Reinhard Seevers sagt

    7:15Uhr bei Rewe, kein Toilettenpapier! Auf Nachfrage, wann man mit neuem rechnen könne: Freitag Vormittag!
    Merkwürdig ist auch, dass die Nahverkehrszüge pünktlich und umfänglich fahren. Im letzten Jahr zur selben Zeit gab es unzählige krankheitsbedingte Ausfälle, zu wenig Zugführer. ???
    Verrückte Welt.

    • firedragon sagt

      Keine Ahnung, ob es stimmt und zutreffen wird – rum. AK (unsere nicht, die sind schon daheim) sind gerade sehr unruhig – Rumänien will angeblich die Grenzen komplett dicht machen.

    • Thomas Apfel sagt

      Der LKW Verkehr hat sich mehr als halbiert. Keine Staus, nicht mal Pulks von LKW die unterwegs sind. Ich habe die Autobahn nach der Wende noch nicht so leer gesehen. Gestern habe ich eine Lieferung Bäume aus der Gegend um den Kaiserstuhl erhalten. Der Fahrer war richtig irritiert, wie schnell man staufrei durch Deutschland fahren kann. Da bekommt man ein Gefühl dafür, wieviel wirtschaftliche Bewegung zum Erliegen gekommen ist. Wenn das länger dauert, führt das zwangläufig in eine Deflation, weil die Leute mit den nicht unmittelbar zum Überleben notwendigen Dingen eingedeckt sind und in diesem Bereich ein bis zwei Jahre von der Substanz leben können und werden. Das Ganze schlicht und einfach, weil nach dem Durchlauf der staatlichen Hilfen erstmal kaum noch in bisherigem Maße Einkommen generiert werden kann.

            • Thomas Apfel sagt

              Ich habe mit M 25 keine Erfahrung, habe aber jetzt auch 1/2 ha gepflanzt “Maggy”(im Nachbau). Wie stark wachsen die eigentlich?

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Mittelschwachwüchsige Unterlage für Büsche M 25: stammt aus der Züchtungsarbeit, aus der auch die MM-Klone hervorgegangen sind. Sie ist sehr standfest, aber auch starkwüchsig. Wuchsstärke liegt zwischen M 11 und Sämling. Für Mostobstpflanzungen kann Interesse an dieser Unterlage bestehen, weil Bäume viel einheitlicher werden als auf Sämlingsunterlage.

                Ich wollte wegen den 2 Abfindungsbrennereien was anpflanzen,Mostobst, aber kein Streuobstbau. Ich pflanze keine Bäume die mit samt dem Gelände unter “Denkmalschutz” gestellt werden, zumal das Feld neben meinem Haus inzwischen fast innerhalb des Ortes liegt.

                Gepflanzt habe ich die auf 3 x 5,5 Meter, Höhe 4-5 Meter.

  5. Ehemaliger Landwirt sagt

    Inga, ich halte das Szenario für sehr wahrscheinlich, dass es auch im Gemüsebereich zumindest am Nachmittag leere Regale gibt.
    Dann wird sich das selbe wiederholen, wie beim Toilettenpapier. Es wird über Bedarf gekauft und vieles verdirbt in der heimischen Küche.

    Dann haben wir ein echtes Problem beim LEH und ich hoffe, dass diese Situation nie eintreffen wird.

    • Inga sagt

      Ach, das gibt höchstens so Lieferschwierigkeiten wie mit dem Klopaier, das normilisiert sich doch jetzt wieder.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Nein,
        es wird anders sein.

        Kaum jemand in unserer Vollkaskomentalität glaubt, dass die Warenströme mindestens zum Teil unterbrochen werden.

        Italien, Spanien haben weit größere Problem mit den Virus und ob noch genug LKW Fahrer zur Verfügung stehen, ist mehr als fraglich. Auswirkungen von Hamsterkäufen habe in einer obigen Post beschrieben.

        Den Kampf um den letzten Kohlrabi werde ich mir bei ALDI und Lidl ansehen und Dokumentieren mittels Video.

        • Inga sagt

          All diese Früchte aus Italien und Spanien und wo aus der Welt haben wir dann nicht mehr.

          Dann kommen vielleicht Deinr Zwetschgen in deren Obstkisten im LEH, wenn sie geerntet werden können, gibt es dafür noch keine Maschinen?
          Die auf Tücher runter geschüttelten kann man ja nur konservieren. Äpfel auch, wenn dir nicht Studenten und andere Jugendliche was dazu verdienen wollen, aber ich habe erfahren,so richtig große Betriebe brauchen verlässliche Mitarbeiter, die jeden Tag da sind, damit es eine kontinuierliche Menge gibt. Vielleicht wollen Asylanden helfen.

          Dann müssen die Lückenfüller in den Regalen des LEH von den ausländischen Früchten eben nur die von uns maschinell geernteten Früchte wie Karotten, Oberkohlrabi, Spinat usw. sein.
          Vorausgesetzt man kann diese Steckrüben mit dem Fu-Rübenvollernter ernten. Mit der
          Runkelrübenrupfmaschine, oder?

          Für die Unterkohlrabi, das Feingemüse und Blumenkohl usw. werden findige Ingenieure auch Maschinen gestalten können.

          Da wird sich schon was finden lassen.
          Wenn die billigen Arbeitskräfte nicht da wären, dann wären vielleicht schon Maschinen erfunden worden, denn der Bauer muß ja rechnen, müßte er die Mitarbeiter nach hiesigen Tarif bezahlen,dann wäre eine Maschine billiger…

  6. Ostbauer sagt

    Ich hab`s schon mal gesagt, lasst uns unsere Arbeit machen;
    für unsere Familien unseren Betrieb und wofür wir da sind; die Ernährung der Bevölkerung.
    Mich beschleicht das komische Gefühl, einige haben noch gar nicht so richtig wahrgenommen, welchen Klotz wir die nächsten Monate und Jahre vor der Brust haben!!
    Dagegen war die Finanzkrise ein Kindergeburtstag. Wenn jetzt nicht alle an einem Strang ziehen und wir uns auch mal etwas zurücknehmen(was mir an bestimmten Punkten auch schwer fällt), fliegt uns unser schönes Land aber sowas von um die Ohren.
    Und bevor die “Spezialisten” kommen; ja, es wird Gewinner und Verlierer in dieser Krise geben.(Die meisten werden Verlierer sein)
    Trotzdem möchte ich kein Held sein. Ich will einfach nur meinen Job machen,ich möchte, dass meine Familie gesund bleibt, meine Tochter in 2 Wochen ihr Kind gesund zur Welt bringt und das die ganze Scheiße glimpflich ausgeht.
    Deshalb ist es mir im Moment scheißegal, ob Erdbeeren und Spargel systemrelevant sind.(ich weiß; für diejenigen die sie anbauen schon)

    • bauerhans sagt

      sie lassen uns aber nicht Unsere Arbeit machen!
      immer wieder kontrollen und unnütze hinweise,obwohl weder verstösse noch beanstandungen vorliegen.
      die bürokratie will sich wohl rechtfertigen.

  7. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wir bekommen aktuell aus unserem Umfeld und Freundeskreis sehr viele liebe Worte, Bilder, Videos, die auch aus der Distanz ermutigen, mitmenschlich wärmende Nähe signalisieren.

    Wir hätten niemals gedacht, dass uns das derart berühren würde. Viele Menschen wissen die Arbeit von uns Bauern gerade in Krisenzeiten wie diesen überaus zu schätzen und bringen diese Dankbarkeit auch herzig, vollkommen ungeschminkt zum Ausdruck.

    Es wäre ein absolut falsches Signal von Seiten der Bauern, diese neue Nähe im gegenseitigen Für- und Miteinander arrogant rechthaberisch mit Füßen zu treten.

    Kein Lieferstopp oder sonstige massive Drohungen gerade jetzt, ansonsten seid ihr alle auch nicht besser als all diejenigen, die den unüberhörbaren Knall noch immerweitgehend ignorieren möchten.

    Zeigen wir also unserem Gegenüber, dass in uns gerade in Krisenzeiten die Leidenschaft, das unverzichtbare Bauern-Herzblut in uns steckt, das wir in letzter Zeit auch medial sehr oft eindrucksvoll zelebrierten.

    Das ewige “schneller – weiter -höher”, die Turbogeschwindigkeiten im bäuerlichen Hamsterrad, werden brutalst heruntergefahren, vielleicht die Chance für uns alle, ein Neujustieren unserer Gesellschaft vornehmen zu können, um wieder zurückzufinden zu unseren humanistischen Grundwerten – nicht nur auf dem Papier! Die geistige Balance u. innere Ausgeglichenheit gewinnt schon jetzt immer mehr an Bedeutung.

    Bleibt alle also fair und gesund!

    • bauerhans sagt

      “Bleibt alle also fair und gesund!”

      bleibt auf dem lande und wehret euch täglich!

      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ich kann deinen angestauten Frust durchaus nachvollziehen, aktuell ist aber leider nicht die Zeit, das allgemein abladen zu wollen.

        Wobei wir natürlich nicht nachlassen dürfen, die notwendigen Diskussionen kontinuierlich sachlich auch weiterhin zu führen, es ist ja jetzt nicht alles plötzlich nur super für die Bauern.

        Der Blickwinkel auf die LW wird aber ein ganz anderer werden…

  8. Inga sagt

    Ehemaliger,
    Altbauer Jochen hat doch nur die Schreibtischtäter im öffentlichen Dienst gemeint, nicht die körperlich arbeiteten.
    Und die vielen Mütter, die wegen ihren Kindern zu Hause geblieben sind, wie werden die dabei beachtet?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Inga, das alles kann man nicht pauschal sagen, manche verdienen 8.000 Euro, andere 4.000 Euro. Versorgt die Frau vom dem die Kinder, dann haben die weniger, als wenn beide in der Industrie arbeiten.
      Fühlte mich persönlich nicht betroffen, wollte bei der derzeitigen Heiligsprechung der Pflegekräfte nur darstellen, wie es tatsächlich läuft. Ihr Tarif ÖD hat Vorteile der anderen Kolleginnen über.

  9. Friedrich sagt

    Habe heute in den Marktberichten folgendes gelesen , daß einige Weizenexportländer zur eigenen Ernährungssicherheit den Export begrenzen werden. Dazu kommt noch , daß andere Importländer erheblich mehr Menge ordern und so sich die weltweit verfügbare Menge verringert. Jedes Land denkt eben an sich , um Aufstände zu verhindern. Wir Bauern werden unser Bestes tun , um genügend Produkte zu erzeugen , aber unsere Politik muß das auch fördern und nicht begrenzen. Ich denke da an die Erntehelfer, aber auch die Düngeverordnung und die vielen Vorschriften und Kontrollen. In einigen Bereichen ist aber auch zu erleben , daß der öffentliche Dienst (Büroleute) sich einen schlanken Fuß machen und das bei voller Bezahlung. Es wird die Zeit kommen , um das Ganze mal zu hinterfragen.

      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Wer den Glaskugel-Zauber von COCERAL u. IGC erst dieser Tage sich zu Gemüte führen durfte, den wundert es nicht, dass unsere Plattformen der Nullen und Einsen extrem entspannt bleiben, …noch.

    • Altbauer Jochen sagt

      Es wird Verwerfungen geben,
      so wie Menschen an der Krankheit sterben,
      werden Existenzen zugrunde gehen.
      Noch hat der Staat Geld zum abmildern,
      -wie lange noch? Solidarität und Herz für andere
      zu zeigen ist in diesen Tagen in (Und das ist auch gut so )
      Eine Art Lastenausgleich, ein Soli von nicht betroffenen Bereichen
      ( z.B. öffentlicher Dienst) wäre zu bedenken.
      Nach der Krise geht es ums wirtschaftliche Überleben
      mal sehen wie dann der Umgang miteinander aussieht !
      Innerhalb des Landes und erst recht in Europa !!!
      Ich befürchte ein Hauen und Stechen !
      Vielleicht ist aber die Erkenntnis des Wertes von autarken
      Strukturen ein positiver Aspekt bei der tragischen Geschichte.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Meine Frau ist auch im öffentlichen Dienst, als Altenpflegerin (Hat eine alten Vertrag)
        Wir geben nichts ab, auch wenn derzeit keine Kurzarbeit in Aussicht ist.

        Lange Jahre hat sie 20 Stunden gearbeitet, wegen den Kindern und anschließend meinen Vater zu pflegen. Mit Mühe bekam sie auf 31 Stunden aufgestockt, neu eingestellte bekamen nur 80%, damit die Überstunden nicht so teuer wurden. Viele mussten noch Putzen gehen, damit sie ihre Familie durchbringen.

        Da sie nicht voll Arbeitet, geben wir nix ab und meine 415.- Euro- Rente teile ich mit niemanden.

        • Paulus sagt

          Ehemaliger, ich weiß nicht wonach die landwirtschaftliche Altersrente bemessen wird. Aber bei 415 € müsstest du ohne Haus- und Grundbesitz, und ohne sonstige Einkünfte aus welchen Aktivitäten auch immer, ein Obdachloser sein. Mein Vater bekam auch nicht viel, konnte aber immer noch stramme Fichten und Buchen verkaufen. Trotzdem würde er im heutigen Sinne als arm gelten.

          • firedragon sagt

            Paulus,
            das IST die Bauernrente – fertig!
            Wir haben zwei “Rentner” in der Familie – die “schleift” der Betrieb mit (heißt, der Familienbetrieb trägt weitestgehend die Kosten, ist vertraglich geregelt).
            Gibt ‘nen tollen Spruch : zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.

          • Inga sagt

            Jedes AltbauerEhepaar, das den Betrieb abgegeben hat, bekommt vom Hofnachfolger freies Wohnen gewährleistet.
            Kommt auf den Übergabevertrag an, vielleicht sogar freies Auto,
            Früher als galt normal:
            1 geschlachtetes Schwein im Jahr, ein 4Pfünder Brot und ein Stück Butter pro Woche, Gartenernte nach Saison, auch Eier
            1 Liter Milch täglich,
            Was eben so ein Gemischtbetrieb hergab.

            • Inga sagt

              Das Altersgeld ist früher so niedrig angesetzt worden,
              weil man nicht wußte, dass heutzutage auch
              unnütze Sachen wie
              Erdbeeren und Spargel,
              andere überflüssige Konsumgüter, wie Auto und Klamotten, Kosmetika und Frisör
              dafür gekauft werden sollten.
              Früher brachte die Frau eine gute Aussteuer mit in die Ehe, auch selbst hergestellte Trachten, auch Bett- und Tischwäsche , die ein Leben lang hielten mit passender Frisur dazu. Eine Frau brauchte nicht zum Friseur.
              Und beim Einzahlen sparte der Betrieb Geld, das ihm zur Erweiterung zu Gute kam, damit man weiterhin billige Lebensmittel für die in anderen Berufen arbeitende Bevölkerung herstellen konnte.

              Heutzutage muß man anderweitig Geld anlegen, damit man sich diese Konsumgüter in Alter noch leisten kann.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Bauerhans, ich klage nicht.
            Mein Vater hat nicht eingezahlt und als junger Bursche hatte man andere Interessen.
            Da ich wusste was ich mal für eine Rente bekomme, habe ich vorgesorgt.

            Es sind nicht nur Bauern die hier lesen, auch andere, die erst beim Rentenbescheid aus allen Wolken fielen und jetzt über zuwenig Geld jammern. Denen gebe ich gerne meine Rentenhöhe mit.
            Auch wenn im nächsten Jahr meine Frau in Rente geht, reichts auch noch für ein Brot vom Vortag und 4 Tage Malle, vorausgesetzt das Weib Carona lässt dies zu. 😉

  10. fingerphilosoph sagt

    Was fangen die unterbezahlten Verkäuferinnen und die ausgebeuteten Krankenschwestern schon mit den “Herzen” der Menschen an? Pfeif drauf!

    Die “Herzen” der Menschen hat man immer nur dann, wenn man sich für die herzverschenkenden Menschen den A*** aufreißt, für Leistungen keine Gegenleistungen verlangt, seine Gesundheit für diese riskiert oder sich sonstwie ausbeuten lässt. Hinter diesen Herzensgeschichten steht der pure Egoismus derer, die immer nur wollen und nehmen, ohne je zu geben oder sich selbst einzubringen. Ein Herz zu verschenken ist ja billig und kostet einen nichts, außer ein paar salbungsvollen Worten.

    Hinter diesen Herzensgeschichten steht der pure Egoismus derer, die ständig nach dem “Staat” und der “Gemeinschaft” schreien, weil sie nicht selber für sich sorgen wollen oder können. Das geht soweit, dass der “Staat” diesen herzverschenkenden Menschen sogar den Urlaub erstatten soll, wenn Thomas Cook pleite geht, und das soll dann gefälligst die Verkäuferin und die Krankenschwester mit ihren Steuernbeträgen auch noch bezahlen. Denn schließlich hat die Verkäuferin oder die Krankenschwester ja dafür dann das Herz.

    Ja, schnöde Egozentrik kommt heute in Herzchen-Form und als Pseudo-Dankbarkeit verkleidet daher. So ein Herzchen geht ja schon automatisch per Emoi und kostet gerade mal einen Fingerwisch auf dem Tablet.

    • Thomas Apfel sagt

      Mein Eindruck ist, dass in allen Bereichen bewusst oder unbewusst, das Sankt Florians-Prinzip die Oberhand gewinnt:
      Heiliger St. Florian
      verschon mein Haus,
      zünd Nachbars an.

      • firedragon sagt

        Guten Morgen Herr Apfel,
        (den Spruch höre ich zum ersten Mal)
        wie lief es gestern mit der “örtlichen Prawda”?

        • Thomas Apfel sagt

          Die Dame von der Zeitung war nur unwesentlich jünger als ich und ähnlich sozialisiert. Da kommt man (scheinbar) schneller überein. Ich hatte den Eindruck, dass sie die Problematik verstanden hat. Was nachher wirklich in der “Prawda” (heisst ja übrigens “Wahrheit”) steht, bleibt abzuwarten. Ganz am Rande noch, die Äußrerungen von Dr. Jende (GVBB) habe ich auch mit zu verantworten, das war mit den Betrieben abgestimmt, dazu stehe ich auch.

          • firedragon sagt

            Ich dachte zuerst, “Prawda” sei ein Kürzel für etwas. Habe Informationen darüber nachgelesen – ich weiß nicht, ob die Zeitung bei uns im Süden bekannt ist (unter den Russen sicherlich), mir war sie bis jetzt unbekannt.

            • Reinhard Seevers sagt

              Booaah Feuerdrache….”Prawda” steht für den Inbegriff einer staatlich gesteuerten Presse, deshalb werden regionale Zeitungen häufig auch bei uns aus Sarkassmusgründen “Regional-Prawda” genannt….wir haben auch eine…:-)
              поняла?

              • firedragon sagt

                Herr Seevers,
                eventuell hat das noch was mit der ehemaligen Besatzung zu tun, weshalb mir die, sarkastisch gemeinte, russische Bezeichnung nicht geläufig ist – “meine” Region war französisch und von russischen Einflüssen nicht geprägt (Ändert sich aber scheinbar).

                • Reinhard Seevers sagt

                  Meine Region war britisch geprägt….aber bei der Bundeswehr war ich in einer Spezialeinheit für Fernsprechaufklärung, russisch/polnisch….

                • firedragon sagt

                  ☺”Ihre” Region ist nicht weit von der ehemalig russisch geprägten Region entfernt, vielleicht “schwappt/e” da schneller was rüber. “Meine” Region ist da schon ein bisschen weiter weg 😉.

              • Thomas Apfel sagt

                Nur zur Illustration ein Witz aus “Prawda” Zeiten.:
                Breshnew und Nixon machen einen Wettlauf. Nixon gewinnt haushoch. Am nächsten Tag in der “Prawda”:
                “Unser Genosse Breshnew belegte einen hervorragenden 2. Platz, Nixon wurde nur Vorletzter”

  11. Dieter sagt

    Hallo Bauer Willi,
    kann es sein, dass einige ältere Beiträge im Archiv nicht mehr abrufbar sind?
    Wenn ja, warum?

      • firedragon sagt

        Kann sein, Dieter meint die Kommentare zu älteren Beiträgen. Da fehlen welche oder stimmt die Anzeige oben nicht (bsp. 50 Kommentar / und nur 4 sind da)

        • Bauer Willi sagt

          Noch mal: Es hat sich nichts geändert. Ich müsste es schon konkreter wissen, was fehlen sollte. Es ist auch keine Verschwörung im Spiel. Weder von russischer Seite noch von den Amis. 🙂

          • firedragon sagt

            Wg. Kommentaren, nur zwei (willkürlich rausgepickt)
            29.08.15 55 Kommentare angezeigt /27 da
            28.08.16 14 Kommentare angezeigt /7 da
            Aber vielleicht werden sie auch nur bei mir nicht angezeigt.

          • Dieter sagt

            Nun ja, wer die Themen ihrer Berichte weiß, ist im Vorteil.
            Vielleicht fällt es mir noch bei einem guten Glas Wein (Flasche) wieder ein. Bis dahin bleiben Sie gesund.

  12. Astorianer sagt

    Wir vermarkten unsere Spargelernte zu 100 % ab Hof und beschäftigten 10 bis 13 osteuropäischen Erntehelfert die aber nicht kommen dürfen. Nach einem Aufruf im Internet haben sich doppelt soviel Deutsche aus vielen Berufen gemeldet. Wir werden alle zum spargelstechen einsetzen indem wir 2 Gruppen bilden, die wir abwechselnd einsetzen werden, auch um sie nicht zu überfordern. Ich befürchte vielmehr, dass wir den Spargel bei der ab Hofvermarktung nicht verkaufen können weil die Käufer vor lauter Angst sich mit dem Virus anzustecken, nicht kommen.

    • firedragon sagt

      Wie cool ist das denn, da hoffe ich mal, dass Dein Spargel sich nicht vor so ungewohnt vielen Händen versteckt 😉
      Keine Ahnung, wie ihr verkauft.
      Vielleicht ist es hilfreich, eine Person ist ausschließlich für den Kassierbereich zuständig und eine andere für Warenbereich. Alle mit Mundschutz und Gummihändschings ausgestattet.
      Wenn draußen die “Arbeiter” ebenso ausgestattet sind und das wird kommuniziert, kann ich mir vorstellen, daß der Verkauf schon läuft.
      Wünsche Dir Glück.

    • Christian Bothe sagt

      @Astorianer,ein gutes Beispiel wie man als Unternehmer das Problem der AK lösen kann.Nur jammern wie Jende gestern vom Gartenbauverband Bln nützt gar nichts.Machen wie der Koll. Astorianer ist das Gebot der Stunde!

      • Thomas Apfel sagt

        Kurze Frage, Herr Bothe: Wie hoch ist in Ihrem Betrieb der Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten?

  13. Ein Privatier sagt

    Einst wird man das Virus als gigantischen Helden der Arbeit feiern.
    Ich freu’ mich alternativlos drauf!

      • Ein Privatier sagt

        “(…) Alle Grünen Kreuze, alle Trecker-Demos haben nichts gebracht. (…) Unsere Proteste vermochten dies nicht, unsere Petitionen vermochten dies nicht, nein, ein Virus hat es geschafft. (…)”

        Das Virus wird zum aktiv Handelnden stilisiert.
        Im Ausland kursieren schon Rechnungen, die beweisen, dass das Corona-Virus mehr Menschenleben gerettet, als getötet hat.
        Ob “das Virus”, das ja eigentlich unlebendig ist, nicht vielleicht doch lebendig ist und sogar ein Geschlecht hat, wird vermutlich bald in ARD und ZDF diskutiert werden.

        • Bauer Willi sagt

          Soll das lustig sein? Oder Ironie? Dann ist beides gründlich in die Hose gegangen…

          • Einfacher Bürger sagt

            Leute zerlegt euch nicht selbst jede Berufsgruppe wird benötigt und auch die Rentner müssen leben können. Zusammenhalt ist das wichtigste und nicht das hauen und stechen. Schmunzelt lieber in euch hinein wenn der Neunmalkluge ganz klein kommt. Das ist wahre Größe.

  14. Obstbäuerin sagt

    Wir haben schon oft darüber gesprochen, dass es ein Glück wäre, den Preis, den wir zum Produzieren brauchen auch zu bekommen. Wenn ich die Hilfe, die ich dringend benötige aber nicht bezahlen kann, wo liegt dann die Lösung. Abgesehen davon, dass ich nicht unbedingt Held sein möchte, bleibt mir dieses ganz einfach aus ökonomischen Gründen verwehrt. Dazu muss man noch wissen, dass die Erlöse eines indirekt vermarktenden Obstbauern erst fließen, wenn die Ware den 1. Geburtstag gefeiert hat. Ganz problematisch, wenn schon das Vorjahr schlecht war.

  15. Thomas sagt

    Auch die Betriebe der Gemüse- und Obstproduzenten haben sich spezialisiert. Sie haben investiert, damit sie in der Lage sind die Qualitäten in den betreffenden Mengen und in der zeitlichen Verfügbarkeit an den Kunden liefern zu können.
    Viele, die hier mitreden wollen, haben keine Ahnung.
    Wer das möchte, der kann gerne zurück zu Produkten der Saison. Was aber fast keiner mehr weiß ist, was das wirklich bedeutet: Kartoffeln, Sauerkraut und Wurzel- und Wintegemüse… Das kann man alles machen…
    Wie schon gesagt: Die Betriebe müssen produzieren, um ihre Kredite abzahlen zu können.
    Jetzt sieht man erst mal, dass die Drecksarbeit von unseren Lohnsklaven (Begrifflichkeit absichtlich so gewählt!) aus dem Osten erledigt wurde, weil der Deutsche die Freizeitgestaltung als Lebensmaxime auserkoren hatte. Freizeit, die nach Notwendigkeitskriterien (wie hier oben jmd. gemacht hat -> Erdbeeren, Spargel) völlig sinnlos ist. Genauso übrigens wie PkW über 75 PS, Flugreisen, Kreuzfahrtreisen etc.)
    Was sich Landwirte persönlich und familiär abverlangen, um das billige Fressen auf den Tisch zu bringen, das kann in diesem Land keiner nachvollziehen. Und es war ihnen scheißegal.

    • Bauer Willi sagt

      Alles richtig. Und den urbanen Eliten ist es immer noch scheißegal.

      Ja, wenn Spanien und Italien in ein paar Wochen mit den Lieferungen ausbleiben, werden sich hier ein paar Leute umgucken. Denn dort werden die Lohnsklaven auch wegbleiben. Kein Witz; aber einen “Steckrübenwinter” halte ich nicht für weit hergeholt. Zumindest mit Tomaten und Gurken wird es eng werden.

      Zur finanziellen Lage: Wem der Staat jetzt seinen Frisör- oder Blumenladen zumacht, wer Messebau macht und nicht arbeiten kann, usw. usw. steht auch beschissen da. Hilft nicht weiter, ist aber so.

      • Brötchen sagt

        Willi die urbanen Eliten jaulen doch schon nach drei Tagen, das sie am Ende sind….mit Geld und sie halten es in Ihren Wohnungen nicht mehr aus.

        Ich denke auch, mit Gemüse wird es extrem knapp werden.

        Tomaten und Gurken gibt es ja einige dt. Betriebe, aber die werden nicht ausreichen.

        Spanien hat es hart getroffen.

        Gestern kam eine Reportage auf Arte über Norditalien.

        Der Arzt hat nochmal eindringlich gewarnt, wir hätten ein paar Wochen mehr Zeit als die dort, die sollen wir nutzen.

      • Inga sagt

        Die sind jetzt in der Lage wie ein Bauer hierzulande schon seit Jahrzehnten,

        mach ich weiter oder höre ich auf,

        geht der Betieb in die nächste Genration oder nicht!

        wachse oder weiche ich!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wir leben weitgehend von Produkten der Saison, bezugsweise von dem was unsere Gefriertruhe hergibt, es geht. Nur die meisten Verbraucher meinen, dass man an Weihnachten, frische Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren usw. haben muss, und die verlangen von der Landwirtschaft noch weiter Umweltmaßnahmen.

      Dass jetzt die Betriebe den Spargel und anschließend die Erbeeren aus finanziellen Gründen ernten müssen, ist Selbstverständlich.

      Heute habe ich gelesen, dass Gemüse bis zu 100 % teurer verkauft wird, weil die Lieferketten aus Spanien und Italien nicht mehr richtig funktionieren.

      • Inga sagt

        Richtig so, ist ja knappes Gut und gute und gesunde Ernährung sollte uns mehr Wert sein als z.B. Luxusgüter. Die nicht so gut brtuchten können ja dafür andere Luxusgüter wie Zigaretten oder sso was weglassen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Inga,
          lies mal auf der Dosenware und den Gläsern wo die Ware herkommt. Da steht i.d.R. hergestellt für…
          Das steht nicht China, oder Indien darauf.

          • Inga sagt

            Ich habe doch dabei an unserer Obst- und Gemüsebauern gedacht, wenn zu wenig Obst und Gemüse von wo anders in der Welt kommen, dann gewinnen die besonders an Bedeutung!

            Dann gewinnt Saisonal und Regional an Bedeutung, dann holt sich die Natur vielleicht, was sie braucht!

    • Elisabeth Ertl sagt

      Im Kulturfahrplan von Werner Stein heißt es zum Jahr 50 v. Chr.: “Gegen Ende der römischen Republik sind die Vornehmen Roms durch Luxus, die Armen durch Freiverteilung von Lebensmitteln demoralisiert; beide ergeben sich dem Müßiggang und erfreuen sich an blutigen Schauspielen (´Panem et circenses`). Verfall des Bauernstandes durch Zuzug in die Städte”
      In der Kaiserzeit war dann der Kaiser der bedeutendste Landbesitzer, später auch die Kirche. Es gab kaum noch freie Bauern. Landflucht und Sklavenmangel schränkten schließlich die Produktivität der Landwirtschaft so sehr ein, dass dies zu einer wichtigen Ursache für den Niedergang des Römischen Reiches wurde.

  16. Friederike Krick sagt

    Nie war die Chance größer für die Landwirtschaft, ihren ramponierten Ruf zu verbessern. Man kann das aber auch verkacken. Entschuldigung für das Wort. Also volle Zustimmung für Willi. Oftmals hilft der Blick von nicht unmittelbar Betroffenen weiter.

    • Bauer Willi sagt

      Ja, und einige Berufskollegen sind gerade dabei, es mächtig zu verkacken. Das regt mich auf.

      • Juergen Waibel sagt

        willi wie würde normaler dienstleister reagieren deiner meinung nach?Wenn er nur noch 80 prozent seiner produktion vermarkten kann weiter volle menge produzieren ??? Es macht doch keinen Sinn das unsere Käse spezialisierte molkerei jetzt dann milchpulver macht das uns dann in den nächsten jahren den preis ruiniert !! bei allen industriezweigen ist es legitim das sie produktion drosseln oder einstellen da sie nicht die nötigen arbeitskräfte haben .Bei8 unserer molkerei ist auch so die können den Blockkäse nicht weiter verarbeiten oder nur begrenzt da dies an subunternehmer ausgelagert wurde !! jetzt erklär mir warum ich als genossenschaftsmitglied dieser molkerei mich mit anlieferung nicht mässigen soll und nur das anliefern was vernüftig vermarktet werden kann???? Lieber 2 mo einbuhsen als wieder 1 jahr warten bis sich preis erholt hat !!!!!

        • Bauer Willi sagt

          Es spricht doch nichts gegen eine Drosselung der Milchmenge. Das wird schon seit gefühlt 100 Jahren versucht, nur hält sich keiner dran. Und auch der BDM hat es nicht auf die Kette bekommen.
          Es geht mir nur darum, dass man mit dem Wegschütten von Milch in einem Video allen Bauern extrem schadet. Hoffentlich sehen das nur wenige. Wenn das in die Medien kommt, Gnade uns Gott.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Es ist auch die Frage, ob es aktuelle Bilder sind, oder vom Milch streik von 2008?

    • Obstbäuerin sagt

      Leider haben gerade Aussenstehende in der Regel keine Sachkenntnis und deshalb ist die Aussage »die Landwirtschaft« schon ein Problem. Das ist kein Vorwurf, Friederike Krick, sondern jahrelange Erfahrung. Wenn jetzt unter den betroffenen Bauern der Buhmann gesucht wird, ist das auch ein Armutszeugnis.

  17. Reinhard Seevers sagt

    Ich glaube auch nicht, dass wir verhungern werden. Ich glaube, dass die Gesellschaft, die eine Wohlstandsgesellschaft ist, sich überernährt und zum Spaß “Nahrung” gönnt (Milch im Latte macciato, Pommes, Döner, Kuchen…etc.) Nun wird deutlich, dass diese Art des Konsums und des nun agierenden “Nicht – Konsums” landwirtschaftliche Betriebe in Bedrängnis bringt, wirtschaftlich.
    Es ist aber so, dass alle immer alles vermischen und wirtschaftliche Existenz mit Emotionen verknüpft werden in der Form, dass man Menschen zeigen möchte, wie wichtig man ist. Spargel und Erdbeeren sind aber nunmal nicht existenziell für das Überleben der Menschen, sie sind existenziell wichtig für das ökonomische Überleben von Landwirten und z.B. Gastronomen.
    Wenn es im Sommer weniger Obst Gemüse geben sollte, dann ist das Überleben immer noch gesichert, die Menschen müssen sich aber umstellen und andere Nahrung kaufen, evtl. bis zum nächsten Jahr. Und die Produkte werden teuerer, der eine wird gewinnen, der andere verlieren.

    • Bauer Willi sagt

      Die Argumentation “Spargel und Erdbeeren sind nicht existentiell” ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die von Spargel und Erdbeeren leben. Mein Nachbar zum Beispiel: 40 ha Spargel und 5 ha Erdbeeren. Er hat 20 von 80 Helfern. Mehr kommen auch nicht. Ihm hilft eine solche Aussage nicht.
      “Wenn es im Sommer weniger Obst Gemüse geben sollte, dann ist das Überleben immer noch gesichert, die Menschen müssen sich aber umstellen und andere Nahrung kaufen, evtl. bis zum nächsten Jahr”. Schön, und welche “andere Nahrung” wird das sein?
      Stellen Sie sich einen halbleeren Supermarkt vor. Nur mal vorstellen. Und wie dann die Verteilung passieren soll…

      • Brötchen sagt

        Willi ich sehe das wie Du, da hängen ganze Regionen dran.

        Zum Glück haben bei uns manche Spargelbauern noch zusätzlich auf Heidelbeeren, Erdbeeren und Kürbisse gesetzt.

        Aber ob das die Verluste beim Spargel abfedert ?

        Zudem wer Spargel isst, der isst auch Schnitzel und Schinken…..

        Hängt alles miteinander zusammen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        “Stellen Sie sich einen halbleeren Supermarkt vor. Nur mal vorstellen. Und wie dann die Verteilung passieren soll…”

        Wer in den Städten in einer kleinen Wohnung mehr oder weniger eingesperrt ist, und dann nicht seine gewohnten Lebensmittel bekommt?

        Wie meinte der Sänger Max Giesinger, so schlecht wie die letzten 7 Tage hat er noch nie gegessen. (Er hat selbst gekocht.)

      • Reinhard Seevers sagt

        Willi, ich hatte doch geschrieben, dass es ökonomisch für die Betriebe existenziell ist, aber eben nicht Systemrelevant in der Form, dass es sich um Grundnahrungsmittel handelt. Kann doch nicht so schwer sein, das zu verstehen. Auf den Spargelfeldern wächst nunmal ca. 10 Jahre ausschließlich Spargel ……da hat sich dann auch derjenige drauf festgelegt.
        Der Spargel- und Erdbeerbauer ist genauso betroffen, wie der türkische Süßwarenverkäufer.
        Vielleicht muss das Volk eben auch lernen, zu kaufen, was es sonst hat liegen lassen?
        Pommes-kartoffeln liegen auf Lager, sollen die jetzt weggeworfen werden, oder evtl. für die Notsituation verarbeitet? Die werden wohl ins Viehfutter gehen ……

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich glaube, sie sind auch in der Sicht der gesundheitsbewussten KonsumentInnen systemrelevant.

      • Schmeckt gut sagt

        Herr Seevers will es nicht kapieren. Habe ihn schon mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Kritik an der Spezialisierung und eine sachliche Diskussion über dieselbe sicherlich nötig ist. Aber spezialisierte Betriebe durch die Blume als “selber schuld” darzustellen, weil die Beeren, das Obst, der Spargel Luxusgüter sind, ist einfach nur kurzsichtig und peinlich. Kann man mit der Kritik an den Urlaubsgebieten (auch Skigebiete) vergleichen, wo ganze Regionen sich sehr gut entwickelt haben, die früher das Armenhaus der jeweiligen Nation waren. Diese, in dieser Situation, massiv anzugehen und für eine auch von Außen gesteuerte Entwicklung zu kritisieren ist mehr als zynisch. Auch die Entwicklungen in den Veredelungshochburgen sind ähnlich zu bewerten (schwarze Schafe ausgenommen). Es sind Lösungen gefragt, rumkotzen hilft nicht weiter. Herr Seevers, was passiert denn, wenn Reparaturen an ihrem sicherlich hochmodernen Maschinenpark nicht mehr durchgeführt werden können, weil einige kleinere Lager nicht mehr lieferbar sind? Kommt dann der Spruch: Selber Schuld, sich so von Maschinen abhängig zu machen 😉

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich denke eher “Schmeckt gut” kapiert es immer noch nicht…….der Spargel- und Erdbeerbauer sind so “Systemrelevant”, wie alle Friseure auch….das hat doch nichts mit deren ökonomischer Existenz zu tun. Ich bin niemals und nirgends jemanden massiv angegangen, im Gegensatz zu Ihnen.
          Es geht auch nicht um die Spezialisierung, Schmeckt gut, es geht um das Produkt, das auf dem Acker wächst. Man muss auch die Braugerste und den Hopfen, den Wein oder den Tabak nicht als Systemrelvant einstufen, sondern als pflanzliches Produkt, das vermarktet werden kann, mal besser, mal schlechter.
          Eine weitere Dürre würde das Problem ganz anders aussehen lassen, und das wünsche ich mir bestimmt nicht.

          • Schmeckt gut sagt

            Wird sicherlich spannend, wenn wir jetzt alle wieder anfangen, Getreide, Kartoffeln, Möhren, vielleicht Leguminosen anzubauen. Geht ja so einfach und effektiv. Meine Meinung: alles, was gegessen und getrunken werden kann ist wichtig für das Wohlbefinden und also auch systemrelevant.

            • Reinhard Seevers sagt

              …wenn alles, was das Wohlbefinden angeht, systemrelevant ist, dann gute Nacht……
              Außerdem geht es ja nicht darum, dass ein Gemüsebauer jetzt wieder Getreide anbauen wird, wäre ja wohl nicht möglich und würden auch wohl nur die wenigsten machen und machen können….
              Es geht, noch einmal: um die Differenzierung von ökonomischer Existenz und Systemrelevanz im Sinne von “nicht verhungern müssen”.

              • Schmeckt gut sagt

                Wie gesagt, er will es nicht checken 😉 . Im gemachten Nest sitzen und die Systemrelevanz absprechen. Ganz schön anmaßend.

      • Paulus sagt

        Leute, ihr dreht euch im Kreis. Spargel und Erdbeeren sind die Ernährung betreffend doch in der Tat nicht existenziell erforderlich, völlig unabhängig von den Problemen der Erzeuger. Das ist kein Schlag ins Gesicht sondern eine ganz nüchterne Feststellung. Die wirtschaftlichen Probleme der Erzeuger sind doch ein ganz anderes Kapitel.
        Für das Überleben der Gastronomie spielt Spargel überhaupt keine Rolle, solange diese aus welchen Gründen auch immer, gar nicht stattfindet, bzw. stattfinden darf.
        Als Spargel- oder Gemüseanbauer würde ich mir, unabhängig von der Zahl meiner Erntehelfer eher Gedanken darüber machen wie ich meine Produkte in Zeiten von Corona nicht nur anbaue und ernte, sondern an den Mann bringe. Mit unverpackter Ware in offenen Kisten klappt das auf unbestimmte Zeit garantiert nicht. Bevor die Bauern zu dieser Erkenntnis gelangen wird es wohl der LEH sein. Von seiner scheinheiligen Direktive, weniger Verpackung ist gut für die Umwelt, wird er ganz schnell abweichen und genau das Gegenteil propagieren.
        Ich vermisse übrigens ein Video in dem Bauer Willi in kluger Voraussicht Steckrüben statt Zu-rüben säht. Ganz so ernst scheint er es dann doch nicht zu meinen. Sorry, das musste jetzt sein.

        PS. Einen halbleeren SB-Markt muss ich mir vorstellen, den kann ich täglich erleben. Glaube kaum, dass es in den HO-Märkten in der DDR, bis auf Südfrüchte erbärmlicher ausgesehen hat.

        • Reinhard Seevers sagt

          Danke für die Erklärung Paulus! Hatte schon aufgegeben.
          Steckrüben haben wir früher mit der Dippelmaschine gesät und nach den Frühkartoffeln die Setzlinge gepflanzt. Ernte ist dann erst im Herbst, insofern wahrscheinlich sowieso zu spät…..dann sind alle verhungert. (OK, war sarkastisch)

        • Schmeckt gut sagt

          Nur als Ergänzung und “by the way”: Paulus und Herr Seevers scheinen sich heute ja ausnahmsweise mal einig zu sein. Mein Widerspruch zur Ablehnung von meiner Meinung nach lebensnotwendigen “Wohlfühllebensmitteln” bleibt aber bestehen. Lief gerade über den Ticker: In Australien gibt es Panik, keinen Wein zu bekommen. Hamsterkäufe werden auf 10 Flaschen begrenzt. Es geht nicht nur um Brot und Kartoffeln. Es geht auch um Lebensqualität mit leckerem Essen und Trinken.

          • Reinhard Seevers sagt

            Man sollte differenzieren können. Wenn in Australien der Weinhandel beschränkt sein sollte hat das immer noch keinen Zusammenhang zur Systemrelevanz bei uns. Außerdem würde es bei uns weder ein Verbot des Weinhandels noch einen Mangel geben…..

          • fingerphilosoph sagt

            Spargel und Erdbeeren sind nicht nur reine “Wohlfühllebensmittel”.

            Erdbeeren enthalten nicht nur eine Menge Vitamin C, sondern auch wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink, Mangan, und weitere Vitamine. Die Mineralstoffe sind durchaus lebensnotwendig und bevor ich sie in synthetischer Form als geschmacklose Pille schlucke, esse ich schon lieber Erdbeeren mit Schlagsahne oder Erdbeerkuchen und erhalte mich damit gesund.

            Spargel ist nicht nur eine Delikatesse, sondern wird auch in Kuren verwendet, weil der die Zelltätigkeit der Nieren steigert und blutreinigende Wirkung hat.

            Sowohl Spargel als auch Erdbeeren sind wertvolle Lebensmittel und man wird ihnen nicht gerecht, wenn man sie bloß als überflüssigen Luxus abtut. Alles, was Recht ist.

            • Reinhard Seevers sagt

              Man kann alles rechtfertigen…..es bleibt dennoch dabei, dass es nicht als systemrelevantes Grundnahrungsmittel gelten kann.
              Es geht bei der Systemrelevanz ums Überleben, wir befinden uns in einer Krise und nicht in einem Wohlfühlcontest.
              Wer das nicht erkennt, verkennt die Systemrelevanz. Wenn Menschen hungern, ist zuerst die Grundversorgung zu sichern, erst wenn das geschehen ist, kann man sich um zusätzliche Spezialitäten kümmern.
              Niemand käme auf die Idee eine Schönheits-Op zu fordern, wenn das Leben auf dem Spiel steht.

              • Lady sagt

                “Es geht bei der Systemrelevanz ums Überleben,”

                Das ist deine Interpretation , Reinhard.
                Aus meiner Sicht ist das aber falsch.
                Wenn euer “System ” so aussieht, dass wirklich relevant nur Dinge sind, die unmittelbar die Existenz betreffen, dann scheint ihr noch in Höhlen zu hausen und Jäger und Sammler zu sein. *Pfeif*

                • Paulus sagt

                  Liebe Lady, ob du es glaubst oder nicht, wir Männer haben uns von den Höhlen noch immer nicht verabschiedet, auch wenn wir euch nicht mehr an den Haaren in dieselben zerren. Außerdem sind wir immer noch Jäger, nicht Sammler. Darauf lege ich Wert.
                  Das gilt zumindest für unsere ernstzunehmenden Geschlechtsgenossen. Die Frauenversteher
                  und Weicheier lasse ich jetzt mal außen vor, mit denen werdet ihr eh nicht glücklich.

            • Paulus sagt

              @fi-phil, wie steht es eigentlich um die französischen Austern? Muss ich mir da auch schon Sorgen machen? Ich meine, wenn wir schon keinen Spargel bekommen und die Gurken knapp werden …

              • Schmeckt gut sagt

                Sagt mal, könnt ihr mal aufhören mit dem Quatsch. Jede Betriebsausrichtung hat sich in der Vergangenheit seine Berechtigung erworben oder erkämpft. Wenn beispielsweise unser Staat oder die EU Zuschüsse gewährt hat, heißt es doch wohl, dass hier eine anerkannte Entwicklung stattgefunden hat. Den Gesundheitsaspekt brauchen wir nicht erwähnen, oder ist der Hype um O&G jetzt nichts mehr wert. Ich fasse es nicht. Mit euren Äußerungen zeigt ihr nur, dass die Bauernschaft sich untereinander zerfleischt. Und dann noch die neuen Bilder von vernichteten Lebensmitteln als Lieferboykott. So wird dass nichts, mit dem Verständnis der Bevölkerung. Da fällt mir ein: Warum melden sich denn dankenswerterweise so viele freiwillige Helfer? Sollte hier ein neutraler Blick auf das große Ganze die Hilfsbereitschaft hervor rufen. Liebe Ernteretter, lasst euch durch Paulus und Herrn Seevers nicht kirre machen, wir brauchen euch.

              • fingerphilosoph sagt

                Paulus, wir haben hier seit zwei Wochen confinement, auf deutsch: strenger Hausarrest. Wochenmarkt: derzeit verboten. Wenn wir nicht gerade äußerst lebenswichtige Dinge zu erledigen haben, dürfen wir uns “draußen” max. 1 Stunde sportlich betätigen , aber nur mit Passierschein und nur im Umkreis von 1 km. Wie Du sicher leicht einsiehst, gehört ein Pseudophilosoph nicht unbedingt zu den Personengruppen, die mit lebenswichtigen Aufgaben unterwegs sind. Außer Traktoren und Polizeiautos sind kaum Fahrzeuge auf der Straße. Der Ort ist wie ausgestorben. Über Austern weiß ich jetzt nicht so wirklich Bescheid. Ich hol’s nach.

          • Christian Bothe sagt

            @Schmeckt gut, ist auch wieder nicht die Regel und ziemlich weit hergeholt.Meine australische Familie ist gerade aus Melbourne nach 8 Wochen zurück.Davon haben sie nichts erzählt und auch die Australier haben momentan wichtigere Probleme als Wein!!!

            • Schmeckt gut sagt

              Läuft zur Zeit gerade über die Liveticker. War also eine Meldung wert. Mehr weiß ich auch nicht.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Da bin ich aber froh, dass ich mir 5.000 Liter Wein auf Vorrat gekauft habe, muss ihn nur noch abfüllen. 🙂

        • Christian Bothe sagt

          @Paulus,was soll der Quatsch mit den halbierten HO-Märkten! So etwas hat Bauer Willi heute schon als „Beispiel“ genannt.Ziemlich daneben, was das betrifft und in der DDR ist auch keiner verhungert!Das wird jetzt auch so sein, auch wenn es mal keine Luxuslebensmittel gibt.Unsere LW ist stark genug die Versorgung zu sichern und das wird sie, auch wenn ein paar ausländische AK fehlen! Also keine Panik,liebe
          Blogger.

        • Bauer Willi sagt

          Ich habe heute schon nach dem Saatgut für Steckrüben gesucht. Und gefunden. Aber noch wird nicht gesät, Herr Inschenör. Zu kalt.
          Das musste jetzt sein. 🙂

          • Reinhard Seevers sagt

            Na, siehste, geht doch! 👍
            Ich habe heute schottische bei Rewe gekauft.
            Müssen langsam weg, werden weich.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Jett essen Menschen den armen Kühe das Fressen weg, schlimme Zustände in Deutschland. 😉

                • Inga sagt

                  Das sind Steckrüben oder Oberkohlrabi, Ehemaliger, deswegen stehen ja bei jeder Sorte andere Kochrezepte dabei!

                  Kühe fressen sie auch gerne, vielleicht hat deine Familie die zum Verkaufen angebaut und die die nicht verkauft wurden eben den Kühen gegeben!?!

                • Paulus sagt

                  Inga, die Sache mit den Steckrüben lässt mir einfach keine Ruhe.
                  Wenn Steckrüben = Oberkohlrabi sind habe ich die in meiner harten Kindheit und Jugend ziemlich oft gegessen. Die hatten wir im Hausgarten, nicht im Feld. In meinem klösterlichen Internat gab es auch auffallend häufig Oberkohlrabi. So einfach wird man hinter die Fichte geführt. Gut, dass du mich endlich aufgeklärt hast, ich wusste es tatsächlich nicht.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Inga,
                  auch wenn es dir schwer fällt, die Rüben wurden BEI UNS nicht im Garten angebaut, sondern auf dem Feld, nach der Weizenernte. Auch nicht zum verkaufen, sondern für die Kühe.
                  Ein paar wurden zu streifen gehobelt und wie Sauerkraut eingelegt. Du denen gab es Salzfleisch und ein paar wurden im Topf rum gejagt, sehr zu meinem Leidwesen, das nennt man Steckrübenpüree.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Paulus,
                  Oberkohlrabi hört sich einfach besser an, wie Steckrübe.
                  In der Haute Cuisine liegt das Kotelett auf Weinkraut, der Pöbel legt es daneben.

                • Inga sagt

                  Ehemaliger,
                  “auch wenn es dir schwer fällt, die Rüben wurden BEI UNS nicht im Garten angebaut, sondern auf dem Feld, nach der Weizenernte.”
                  Es fällt mir nicht schwer,
                  ich dachte nur die Oberkohlrabe gehört wie
                  Weiß-, Rot-. Rosen-, Blumenkohl und Wirsing zu den Kohlsorten und werden im Garten angepflanzt. aber die Oberkohlrabe wurde auch gerne in der letzen Rübenreihe mit ins Feld gesät.
                  Der Nachbar von meinem Mann mit dem er früher eine Rübendrille hatte, oder war se noch zu Zeiten wo man die Rüben mit der richitgen Sähmaschine sähte, bekam von seiner Frau immer ein Tütchen mit Oberkohlrabisamen in die Jackentasche gesteckt, die sollte er in der letzten Reihe mitsähen.
                  Er hat sie immer extra vergesseen, damit er sie nicht übers Jahr zu essen brauchte.

                  Dieser Nachbar und ehrlich gesagt mein Mann auch wollten dieses Steckrübenpüree oder Kohlrabenbrei nicht.
                  Meine Mutter hat es nie gekocht, aber meine Oma. Sie kochte es immer für ihren jüngsten Sohn, meinen Onkel, der da noch bei uns zu Hause wohnte. Wir hatten dieses Gericht vieleicht auch schon zu Mittag, aber wenn der des Abends von der Arbeit kam und meine Eltern im Stall waren, saß er alleine am Tisch und aß einen dicken Teller voll davon, den Oma ihm aufgemacht hatte, drin enthalten waren Ferkelfüßchen (Füße von geschlachteten Schwein) mit viel Schwarte dran. Wie die haltbar gemacht wurden weiß ich nicht, vielleicht eingekocht oder in Salzbad haltbar gemacht, dann hieß es bei uns Solperknochen.
                  Eine Gefrieranlage hatten wir danlas im Dorf noch nicht und im Haushalt weder Kühl- noch Gefrierschank, bzw. -truhe.

                  Prouentual waren bestimt auch viel Kartoffel in dem Brei, damit er nicht so streng schmeckte.
                  Vieleich tauch Milch, de3nn Milch nimmt die Strenge des Aromas des Gemüses, Kartoffelbrei wird ja mit Milch hergestellt.

                  Die modernen Köche machen da bestimmt Sahne und andere Geürze dran.
                  Nach deren Rezept kann man ja das Gericht in Dosen oder Gläser haltbar machen.

          • Inga sagt

            Gibt es das Saatgut auch in Einzelkorn und pilliert?
            Dann kann man es ja in die Rübendrillmaschine tun!

            Ist der Abstand auch wie bei Rüben?

      • Inga sagt

        Wenn der Supermarkt an Obst und Gemüse halb leer ist, dann wird er mit hießigen Obst und Gemüse gefüllt, z.B. Äpfel aus dem Alten Land anstatt aus Neuseeland oder so!?!
        Denke ich

      • Inga sagt

        Trotzdem ist Spargel und Erdbeeren nicht existeniell,
        das ist auch kein Schlag ins Gesicht der Spargel- u. Erdbeeranbauer!

        Warum bauen sie denn Spargel und Erdbeeren an?
        Weil sie von der klassischen landwirtschaftlichen Produktion nicht mehr leben konnten und das Spiel mit
        wachsen oder weichen,
        Betriebszweige vergrößern, dazunehmen oder anderen Alternativen wie Selbstvermarktung machen mußten.

        Also auf deren Äcker können beispielsweise auch Kraut, Kartoffeln oder Steckrüben wachsen, mit Getreide für Brot, Kuchen und Futterzwecke in der Fruchtfolge, oder?

      • Inga sagt

        Das sehe ich so wie die Kosten, Mühe und Arbeit für ein Ausflugslokal.
        Überflüssig wie Erdbeeren und Spargel.
        Die Leute, die diese Investitionen getan haben, sind die Verlierer in dieser Situation.
        Vielleicht gibt es vom Staat einen fianzellen Ausglelich dafür.

        Wenn diese Krise noch länger anhalten tut, dann eben umbrechen und Kartoffel, Kohl und Oberkohlrabi drauf, die vom Ausland nicht mehr eingeführt werden können, aber lebensnotwendig sind.

        Ausflugslokale haben vielleicht auch andere Alternativen!?!

  18. Thomas Apfel sagt

    Find ich immer nicht so lustig, wenn Jemand über ein Thema redet, das ihn selbst nicht betrifft und dessen Details und Tücken er auch nicht kennt. Ich meine das Thema der Saisonkräfte. Ich habe nachher (in einer Stunde) dazu ein Interview bei unserer örtlichen Prawda zu geben. Ich will nochmals deutlich machen: Es geht nicht um irgendwelche Prozente weniger, die übrigbleiben, es geht meistenteils um die Existenz der Betriebe. Und solange noch die Chance besteht die Arbeitskräfte zu bekommen mit denen noch Cash Flow erarbeitet werden kann, wird Niemand Verträge eingehen, deren Folge eine Kostenerhöhung ist, die über die Erlöse ein Minus unterhalb des Cash Flow generiert. Da kann ich dann besser zu Hause bleiben. Für mich als kleinen Betrieb ist das Problem über Familie und 6 – 8 einheimische Arbeitskräfte lösbar. Aber auch das nur, weil ich einen nicht unerheblichen Teil direkt vermarkte. Alle die über Genossenschaften an LEH liefern haben NULL Spielraum bei den Kosten und das sind 80 % der Obstbaubetriebe. Dies gilt vor allem für den Bodensee, wo schon in 2017 fast einen Totalausfall war. Betriebe, die die letzten Jahre gut verdient haben, werden sich einigeln und das Jahr auch überstehen. Ich finde es nur unzulässig, wenn auch wir im Blog noch die Moralkeule schwingen, die kommt schon zur Genüge aus der Politik und den Medien.

    • Bauer Willi sagt

      Es ist unmöglich, eine Lösung für jeden Fall zu finden. Es ist aber auch unmöglich, Videos zu posten (Facebook) in denen öffentlich zum Liefer-Boykott aufgerufen wird. Noch schlimmer,: es wird eine Minute lang gezeigt, wie die Milch aus dem Tank in den Abfluss fließt. Adressiet an Frau Merkel und Frau Klöckner mit den Worten “ihr habt es ja so gewollt”.

      Einige Berufskollegen sind gerade dabei, unser Image vollständig und mit Macht vor die Wand zu fahren. Aus Zorn und Wut. Diesen Berufskollegen muss widersprochen werden! Wenn ihr anderer Meinung seid, sagt mir das. Dann beende ich diesen Blog. Ich kann mich auch anders beschäftigen.

      • Thomas Apfel sagt

        Ich erinnere an die Diskussion zur Düngeverordnung, die mich kaum betrifft. Da sage ich auch nicht ” Die par Prozent weniger Ertrag könnt ihr doch locker wegstecken, die Einen kommen, die Anderen gehen”. Sicherlich sind Ackerbau und Viehzucht systemrelevanter als Gemüse, Obst- und Weinbau. Nur kann ich schon aus Flächengründen darauf nicht umschwenken. Ich gehöre bei einem Anteil von über 60 % Lohnkosten an den Gesamtkosten zu den momentan stärker betroffenen Betrieben.
        Diesen Blickwinkel wollte ich in die Dikussion einbringen, mehr nicht.
        Ich rufe weder zu irgendeinem Boykott noch zum Vernichten von Lebensmitteln auf.

        • Reinhard Seevers sagt

          Thomas, ich denke nicht, dass hier ein Streit oder eine Missgunst, Neid oder Nichtbetroffenheit ausgedrückt werden soll. Es geht einfach auch darum, dass das so unterschiedliche Bild und die unterschiedliche Sichtweise aus der Landwirtschaft und auf die Landwirtschaft die unterschiedlichsten Aussagen hervorruft. Die Kompelxität der landw. Produktion und deren Abhängigkeiten setzten sich fort in der jetzigen Krise. Deshalb ist es auch so schwer, eine “Systemrelevanz” zu argumentieren und zu kommunizieren.
          aus meiner Sicht ist auch noch nicht ausreichend kommuniziert, was es wirklich, in Zahlen ausgedrückt, bedeutet, wenn die Saisonarbeitskräfte wegbleiben. Da muss dann auch differenziert werden, was die Betroffenheit der Versorgung und was die ökonomischen Belange der Betriebe betrifft.

          • Brötchen sagt

            Die beste Aussage (professionell) hat letztens Christian Bothe getätigt, er sagte sinngemäß…..für fühlen uns für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zuständig und wir werden alles tun, um das sicherzustellen.

            Was Spargel usw. betrifft, man kann das ja nicht einfach abstellen, sowenig wie man eine Milchkuh abstellen kann.
            Man muss ja auch schon immer etwas weiter denken, z.B. was ist, wenn Ende April Gaststätten wieder aufmachen. Wir haben ja im Osten leicht sinkende Fallzahlen.

            Heute war in unserem Heimatkäseblatt ein Artikel über einen Spargelbauer, der es sogar in die New York Times gebracht hat.

            Eine Aussage in dem Artikel war….es bewerben sich wohl recht viele Erntehelfer….Kindergärtnerinnen, Gastronomie usw……das Problem ist wohl das die Betriebe Angst haben, das es eine Ansteckung gibt, weil die doch in Trupps zum Anlernen arbeiten und wohl engeren Kontakt haben. Hörte sich danach an, dass die Ziege satt ist…;)

        • Christian Bothe sagt

          Lieber Th.Apfel,aber ich traue Ihnen zu, das Sie damit klar kommen auch als spezialisierter Obstbauer.Will nicht wieder „klug scheissen“,aber AK über Arbeitsamt, (willige) Asylanten hat doch Deutschland genügend(sh.Initiative von Bayern gestern).Na ja, vielleicht gibt‘s noch eine andere Lösung, da Klöckner und Seehofer miteinander reden wollen.Aus Corona Sicht wäre es aber nicht richtig…

          • Obstbäuerin sagt

            Wer rechnen kann, versteht das Problem besser. 60% der Gesamtkosten fallen auf Arbeitslohn bei 100 % Leistung. Fällt die Leistung (was absolut normal und zu erwarten ist bei plötzlich ungewohnt harter Arbeit) steigt der Anteil der Gesamtkosten auf 70-80 % oder noch höher und damit übersteigen die Kosten die zu erwartenden Einnahmen. Der Preis kann nicht beliebig erhöht werden, schon gar nicht, wenn indirekt vermarktet wird. Kleine Direktvermarkter (Astorianer) mit einem günstigen Standort können das vielleicht ausgleichen (die Praxis wird das zeigen) alle anderen befinden sich in einem Dilemma.

            • Christian Bothe sagt

              @Obstbäuerin.Mag ja so sein.Aber wie wollen Sie das lösen, wenn es bei den Einreisebeschränkungen bleibt?

              • Obstbäuerin sagt

                Die einzige Lösung wären Lohnkostenzuschüsse, die es in den 90gern schon mal gab. Ansonsten unlösbar.

                • Christian Bothe sagt

                  Mal eine Fachfrage. Weiß ja nicht wo Ihr Betrieb ist?Hier in Thüringen hatten wir die letzten Tage Frost…

                • Obstbäuerin sagt

                  Wir hatten auch mehrere Nächte Frost an der polnischen Grenze bis -7 °C. Alle Blüten, die schon auf waren sind wohl erfroren. Wir hoffen auf den Rest. Es ist eine extrem ungünstige Gemengelage.

                • Obstbäuerin sagt

                  Leider reicht für Frostberegnung bei uns die Wassermenge nicht aus, Karl Timme.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  ungewöhnliche Wege?

                  Frostberegnung gab es schon vor 60 Jahren in Mittelbaden, aber nicht so viele.
                  Betriebswirtschaftlich kann eigentlich kein Betrieb darauf verzichten.

                • Karl Timme sagt

                  Die Wassermenge die jezt weg ist, fehlt möglicherweise im Sommer.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Wir haben in der Oberrhein ebene das größte Grundwasservorkommen Europas. Sinkt der Grundwasserspiegel wie 2018 ist das noch immer kein Problem.

                  Dennoch sollten wir und überlegen, ob das Auto mit bestem Wasser zu waschen wichtiger ist, als die Frostberegnung.

              • Karl Timme sagt

                Auch die Frühkartoffeln wurden vor 35 Jahren noch mit der Frostschutzberegnung geschützt. Heute macht das die Folie besser.

                • Karl Timme sagt

                  Im lezten Jahr hat die Untere Wasserbehörde alle Beregnungsanlagen überprüft, insbesondere die Wasseruhren. Die Meldungen über die verbrauchten Wassermengen mussten monatlich online gemacht werden (vorher eine jährliche Meldung). Es gab auch Beregnungsstop’s bei ereichen der bewilligten Mengen.

            • Reinhard Seevers sagt

              Ja wie jetzt, Arbeitsersatz mit vollem Lohnausgleich? Und der Kurzarbeiter darf dann die Zeche zahlen?🤔 Ok…….

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich habe es so verstanden, dass du die Differenz zwischen den zu erwartenden 80% Kosten – zu 60% Kosten über einen Lohnkostenzuschuss kompensieren möchtest….nicht?

                • Obstbäuerin sagt

                  Ein 100 %ger Ausgleich war das in den 90gern auch nicht aber überlebenswichtig. Was ich nicht verstehe ist, warum dann der Kurzarbeiter die Zeche zahlen soll?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Naja, der Kurzarbeiter hat weniger in der Tasche, das Produkt wird aber nicht günstiger, oder?

                • Obstbäuerin sagt

                  Reinhard, der Helfer (Kurzarbeiter, Asylsuchender, Student usw.) bekommt den Mindestlohn, egal ob er 50 % oder 80 % der Arbeit schafft. Er hat keinen Nachteil.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Da haben wir uns missverstanden….ich meine den Kunden, der auf Kurzarbeit ist.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @Reinhard Seevers

                  Meine Mutter pflegte immer zu sagen:

                  Spare in der Zeit, dann hast du in der Not,
                  oder spare in der Not, dann hast du Zeit dazu.

              • Inga sagt

                Hier müssen in Zukunft andere Prioritären gesetzt werden.
                Nicht mehr das umweltschädliche Auto und seine Industrie hat polotisches Lobby, sondern das Numane, wie zB. die Pflege hat eine politische Lobby,
                also verdienen die Pflegekräfte so viel wie die Kräfte in der Autoindustrie.
                Die bezahlen dann auch die entsprechende Steuern.

      • firedragon sagt

        Guten Morgen Herr Dr Kremer-Schillings,

        in unserem Berufskollegenkreis ist keiner dabei, der sich von seiner Wut leiten lässt und sich dadurch selbst Schaden zufügt. Man ist eher enttäuscht, wobei hier bei uns (Kollegen, die wir persönlich kennen), schon klar war, wenn die ganzen Aktionen (Briefe, Gespräche, Demos) zum Umschwenken der Politik beitragen, käme das schon fast einem Wunder gleich.
        So seh ich die LW :
        Die LW ist nicht der “Buhmann”, sie muss auch kein “Held” sein. LW ist ein praktischer, solider und unermüdlicher Realist.

        Heute werden die Z-Rüben in die Erde gebracht ☺.

        • Bauer Willi sagt

          Was ich in den letzten 48 Stunden an Videos und Facebook-Posts gesehen habe, spricht eine andere Sprache. Und sagen Sie jetzt nicht, das sind schwarze Schafe. Da traben gerade ganze Herden schwarze Schafe durchs Netz.
          Übermorgen kommen die Rüben bei uns rein. Warten auf Gärrest.

          • firedragon sagt

            Guten Abend Herr Dr. Kremer-Schillings,
            ich bin da nicht … ist, glaube ich, besser für mich 😉
            Ich schaue lieber den weißen Schafen (da hat’s nur ‘ne handvoll schwarzer Schafe) auf unserem Acker zu, wie die die Gründungung “abernten” und in Dünger verwandeln.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Es ist nicht die Zeit die angestaute Wut so zu äußern, es ist aber jetzt an der Zeit der Bevölkerung darzulegen, dass die Bauern das Volk ernähren.

        Andererseits zeigen diese Protestaktionen, den Gemütszustand in der Landwirtschaft, den unsere Gesellschaft zu verantworten hat.

        Wenn tatsächlich zumindest teilweise die Gemüse regale leer bleiben, dann brauchen die Gemüsebauern das Militär um die halb großen Gurken zu bewachen.

        • Reinhard Seevers sagt

          “Es ist nicht die Zeit die angestaute Wut so zu äußern, es ist aber jetzt an der Zeit der Bevölkerung darzulegen, dass die Bauern das Volk ernähren.”

          Tja, da sehe ich den Widerspruch in Willis Aussage, dass ja leere Regale ein Problem darstellen würden, so ganz ohne Obst und Gemüse….was denn nun?

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Es ist an der Zeit, die Zeit zu nutzen, den Medien, -die es noch nicht kapiert haben – klar zu machen, dass sie endlich eine ehrliche, sachgerechte Berichterstattung dringend von Nöten ist, auch in Zukunft, sonst bleiben die Regale nicht dauern überfüllt.

            Zu den leeren Regalen kann ich nur das wiederholen, was ich schon früher in diesem Block geschrieben habe:

            Wenn in diesem Land wirklich eine Not käme, dann schlagen die den Bauer auf dem Feld tot, wenn er die Früchte seiner Arbeit verteidigen will.

            • Inga sagt

              und dann werden auch wieder Kartoffeln aus den Feld geklaut, wie 1976

              In den Obstplantagen werden sie sich ohne schlechtes Gewissen auch bedienen, alles schon da gewesen.

              Weil sie glauben, der liebe Gott lässt das wild wachsen und jeder kann sich daran bedienen.

              Das liegt dann auch an der Aufklärung der Medien!

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Inga, das Jahr 1976 sagt mir jetzt nicht, ich weiß nur dass es ein trockenes Jahr und für unseren Betrieb ein gutes Jahr war.
                Warum wurden Kartoffeln geklaut?

                • Inga sagt

                  Ja, das war trocken, Ehemaliger
                  im Radio wurde von Waldbränden berichtet und davor gewarnt nicht nur Zigarettenkippen wegzuschmeißen, sondern auch Kaugummipapier, denn das könnte sich mit Hilfe der Sonne selbst anzünden.

                  Am 6. August war bei uns im Dorf Kirmes,
                  da waren wir mit der Ernte fertig, alles unter Dach und Fach.
                  Bestimmt wegen Notreife!?!
                  1968 haben wir Anfang September noch gemäht!

                  Natürlich waren da auch Kartoffel von betroffen und deswegen zu wenig auf dem Markt, sie haben pro Zentner 40 DM gekostet.

                  Schlaue Vermarkter haben den Städtern Industriekartoffel aus der Heide verkauft.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Wir konnten die Zwetschgen zum Teil bewässern, daher eine sehr gute Ernte, mit guten Preisen. Kollegen konnten sie nicht ernten, weil sie zu klein waren.

                • Karl Timme sagt

                  Inga, auch 75 war schon trocken das war Jahr der großen Waldbrände bei uns hier in der Heide. Die Ernte 75 war zwar unterdurchschnittlich, der Preis stieg erst 4 Wochen nach der Ernte, das hat sich dann in 76 fortgesetzt, bis dann im Spätherbst der Preis bei über 90 DM/dt lag. Balsen, Pfanni, Knorr und Co haben alles an Kartoffeln angenommen was angeboten wurde.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Ein Löschfahrzeug meiner Feuerwehr war schon am Sammelplatz in Offenburg um zum Einsatz in der Heide zu fahren, war durch den einsetzenden Regen nicht mehr notwendig. Größere Wehren bei uns waren schon vorher im Einsatz.

                • Karl Timme sagt

                  Ehemaliger, gab damals auch Tote, ein Feuerwehrfahrzeug aus Königslutter wurde eingeschlossen und brannte auf.

                • Inga sagt

                  Ehemaliger Kartoffeln klauen macht Spaß,
                  die wurden in dem Jahr vielleicht vom Feld gekaut, weil sie in dem Jahr zu rar waren,
                  aber auch in anderen Jahren wurden Kartoffel vom Feld geklaut, habe ich gehört,
                  in der Gemeinde mit Campingplatz da wurden von Campern gekaut,
                  aber auch unser Nachbar, der Selbstvermarkter und viele Kartoffelsorten mit verschiedenen Laub auf dem Feld hat wurde auch schon auf gleich weiße beklaut, ich wurde nur gefragt, ob ich kein Auto oder irgend jemand gesehen hätte, der sich an dem Feld zu schaffen gemacht hat.

                  In Obstplantagen wurde schon auf die gleiche weiße Obst von den Bäumen geklaut,ohne schlechtes Gewissen zu haben, weil die dachten, das ließe der liebe Gott da so frei wachsen, wie einen Wald, wo man sich frei bedienen kann.

                  Die angeborene Sammelwut und Hamstern kann man da richtig ausspielen!

                  Danke Karl Timme für die Antwort,
                  ach die Waldbrände war in 1975 schon, also 2 Jahre mit Trockenheit hintereinander, wie in 2018 und 2019. Hat man es damals auch schon auf den Klimawandel geschoben?

                • Karl Timme sagt

                  Inga, erst mussten die Atomkraftgegner geboren werden. Stichwort Gorleben. Klima wurde erst nach der Jahrtausendwende akut.
                  Danke Brötchen, für den Kachelmann link. Hatten also schon schlimmere trocken Jahre hinter uns als die zwei letzten. Aber der Medienhype war damals nicht so groß, die Klimaaktivisten waren entweder noch nicht geboren oder mit anderen dingen beschäftigt.

                • Brötchen sagt

                  Bitte Karl!

                  Kachelmann ist noch der einzige, der Fakten bereitstellt.

                • Reinhard Seevers sagt

                  ….ja, wenn man damals bereits facebook und Co gehabt hätte, dann wären die 70er Jahre Katatsrophenjahre gewesen; 73 Orkan Quimburga, 75 Trockenheit und verheerende Waldbrände, 78/79 Schneekatastrophe…..
                  …….74 Fussballweltmeister!

                • Karl Timme sagt

                  Reinhard,

                  “….ja, wenn man damals bereits facebook und Co gehabt hätte, dann wären die 70er Jahre Katatsrophenjahre gewesen; 73 Orkan Quimburga, 75 Trockenheit und verheerende Waldbrände, 78/79 Schneekatastrophe…..
                  …….74 Fussballweltmeister! ”
                  Die Aufzählung ist unvollendet:
                  Dabei denke ich an RAF; Mogadischo. Schleyer, und noch viel Mehr! Dagegen ist doch Corona ein Spaziergang?

          • Inga sagt

            In die leeren Regale kommen die Zwetschgen von dem Ehemaligen seinen Bäumen und Bauer Willis Steckrüben.
            Eben Alternativfruit…

            Die Regale bleiben nicht leer, nur das Angebot wird anders.

            Dann kann die Kanzlerin auf den Tisch hauen und sagen
            der Teller wird leer gegessen, es wird nichts weggeschmissen.

            Auf den Teller kommt nur, was der Markt hergibt.
            Es ist nichts anderes da.

            Wer weiß was die Spitzenköche alles aus den ekligen Steckrüben zaubern, wie können sie mit Sahne den Wirsing verfeinern, usw.
            Das alles kann man auch in Konserven einkochen.

            • Brötchen sagt

              Kohlrübeneintopf schmeckt doch gut, entscheidend ist, welche Brühe Grundlage man schafft. Den herben Geschmack kann man mit Möhren und Kartoffeln etwas abmildern.

              Würzen mit Kümmel empfiehlt sich auch.

              • Reinhard Seevers sagt

                Also wir essen das immer so: Bauchspeck ausbraten, evtl. noch etwas Fett (Butter, Öl, Butterschmalz o.ä. zugeben) Zucker zugeben und etwas karamellisieren, Kümmel zugeben, in Streifen geschnittene Steckrüben einige Zeit mit dünsten,
                mit Mehl bestäuben und Brühe angießen, Loorbeerblatt zugeben.
                Dann kochen bis sie bissfest sind, Mettenden oder Schweinepfoten, Kassler oder dicke Rippe je nach Garpunkt am Anfang oder zwischendurch zugeben.
                Gut pfeffern und am Ende mit Essig abschmecken. Dazu gibt es Kartoffeln.
                Legger!

                • Brötchen sagt

                  Reinhard gutes Rezept!

                  Könnte mir vorstellen, mit Rind als Kochfleisch könnte das auch ganz gut schmecken.

              • Reinhard Seevers sagt

                Rindfleisch habe ich noch nicht dazu gegessen. Ich muss zur Steckrübe immer einen rauchigen oder gepökelten Fleischgeschmack haben, das passt für mich besser…

                • Brötchen sagt

                  Ich wollte das nur anmerken für den Gourmet Paulus, der ja seine Stiere auch verwerten muss/darf, oder seine Wildunfälle.

                  Vorbereitung für schlechte zeiten 😉

                  Ich werde es mal wieder kochen.

                  Mit Althahn könnte ich mir das eher nicht so vorstellen.

  19. Reinhard Seevers sagt

    „Aber vergesst uns Bauern nicht, denn wir leisten einen großen Beitrag. Ich hoffe auch, dass die Corona-Krise wieder ein Umdenken bringt, neuen Respekt und Anerkennung von der Bevölkerung für die Arbeit, die wir Bauern jeden Tag 365 Tage im Jahr leisten.“

    https://brf.be/regional/1369304/

    Das Thema war eigentlich der sinkende Milchpreis bei fallender Nachfrage…..aber, er hat ebenfalls andere tiefere Bedürfnisse.

  20. Reinhard Seevers sagt

    Ich spüre aus dem Beitrag, ganz weit im Hintergrund, den Wunsch, die letzte Hoffnung, evtl. doch noch die Wertschätzung zu bekommen, für die man auf die Straße gegangen ist.
    In der letzten Wochenendausgabe unserer Regionalprawda war eine ganze Seite über Menschen, dir in diesen schwierigen Zeiten “kühlen Kopf bewahren und anderen helfen” ..,darunter die PR- Frau und die Bankangestellte, insgesamt 13 beispielhafte Menschen. Es war kein Landwirt darunter……OK, evtl. ist die Krise ja noch keine ” wirkliche” Krise, oder man wartet vergeblich auf den Auftritt des Heros Agicularis?

    • Bauer Willi sagt

      Schauen Sie sich “Hart aber fair” von gestern abend in der Mediathek an. Bestimmt 10 mal tauchte das Wort Erntehelfer auf.
      Auf die Frage, wie die Lebensmittelversorgung gewährleistet würde, antwortete der Arbeitsminister erkennbar ungern und ausweichend. “Wir werden nicht verhungern”. Und “Ich will nicht, dass die Leute in Panik geraten”.

      • firedragon sagt

        Hm, hm… verhungern wohl nicht.
        Ich wurde ja vom Paulus “angepflaumt”, er hat damit gerechnet, dass es hier ähnlich ablaufen würde, wie in China (ich nicht).
        Ich habe andere Sachen auf dem “Schirm”. So was, wie ASP (ich dachte, die ist früher hier, als Corona), Frost und ein ähnlicher Sommer, wie die vorangegangenen.
        Es gibt ja immer schon Schätzungen, wie Erntemengen ausfallen werden, da ist das eigentlich noch gar nicht absehbar. Eine Ernte ist erst dann sicher, wenn sie im Lager ist (und selbst da kann was schief laufen, wenn’s blöd kommt).
        Was ich damit ausdrücken möchte – es ist erst März und April, es dauert noch ein bisschen mit der (systemrelevanten) Ernte.

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