Bauer Willi
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Zukunftskommission Landwirtschaft – eine wissenschaftliche Bewertung

Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) sind wieder aus den Schlagzeilen verschwunden. Die Teilnehmer gehen davon aus, dass die Ergebnisse nach der Wahl  in der Politik ihren Niederschlag finden. Das hat man bei der Borchert-Kommission auch angenommen, was sich bisher aber nicht bewahrheitet hat.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich die Ergebnisse der ZKL angesehen und kommentiert.

http://www.agrarfakten.de/zukunftskomission-landwirtschaft/

Die ausführliche Version der Bewertung finden Sie, wenn Sie auf den roten Text im Link klicken. Die Gegenüberstellung von Behauptung und Fakten ermöglicht einen guten Vergleich der wichtigsten Aussagen der ZKL.

Für den eiligen Leser finden Sie auf Seite 9 eine Zusammenfassung.

(Aufrufe 2.023 gesamt, 1 heute)

42 Kommentare

    • Wer hat uns denn gezwungen so viel Soja zu füttern?
      Der Verbraucher, er wollte nur gutes Muskelfleisch bei alles Tieren, nicht nur bei Hähnchen, wo nur die zarte Brust nachgefragt wird.

      Wir mußten den Schweinen eine 12. Rippe ankreuzen, bzw,. -züchten, den Hähnchen eine starke Brustmuskulatur (Die Legehennen und deren Brüder haben das eben nicht) , den Kühen eine bessere Milchleistung auf Menge, Fett und Eiweiß konzentriert. Der Handel verlangt es und diktiert.

      Die Oma sagte es ja schon immer, man darf eine Kreatur nicht nach Menschen Willen verändern.

      Das rächt sich!

      • Und die brauchen Eiweißreiche Nahrung, damit sie gedeihen.
        Vielleicht kann man hier jemand bestätigen, das das Soja, das wir verfüttern, nur der Rest aus der Sojaölherstellng ist.
        Wenn wir selber hier für diesen Zweck Eiweisshaltige Pflanzen (Ebsen u. Bohnen) anbauen und sie ausreichen würden, ob dann das entölte Sojaschrot in Amerika in das Meer geschüttet wird?

  1. Arnold Krämer sagt

    Wenn ich mir die Wissenschaftler-Liste ansehe, kommt sofort der Gedanke: Alles alte weiße Männer (Ausnahmen bestätigen die Regel), manche längst in Rente. Offensichtlich viele aus dem Wissenschaftsbetrieb der Ex-DDR. Alle haben oft Recht, allein schon deshalb, weil sie nicht mehr dem Mainstream hinterher laufen müssen oder um die Finanzierung ihrer Lehrstühle kämpfen zu müssen.
    Die heute alles entscheidende Frage ist: Wer hat Zugang zu den politisch Agierenden? War hat Zugang zu den Medien? Wer wird gehört? Ich vermute die wenigsten. Trotzdem ist ihre Arbeit wichtig, weil sie mit ihrer Arbeit wichtige Argumente und Hinweise liefern für die noch bevorstehenden Auseinandersetzungen, die von den jüngeren bestritten werden müssen.

    • Christian Bothe sagt

      Eine richtige Position zum Geschehen A.Kramer. Im Übrigen gibt’s viele Identifikanten von praktizierenden Landwirten und Leiter von Großbetrieben, die die tägliche Probleme bewältigen müssen…Dazu braucht es solche Aussagen von gestandenen Wissenschaftlern u.a.

  2. Thomas Apfel sagt

    Die “Rote Seite” der Gegenüberstellung ist die unterschriebene und somit der “Konsens”.
    Die “Grüne Seite” bei “Agrarfakten ist für uns ganz nett zu lesen, interessiert aber sonst keine Sau. Selbstbestätigung ist nicht das, was im Moment gebraucht wird, sondern eine neue Debatte. Diese wird erst in Gang kommen, wenn die, die jetzt so laut gegen die Landwirtschaft wettern, in politische Verantwortung kommen, egal in welcher Konstellation.
    Die “davor” Debatte (sowohl in Bezug auf ZKL, als auch auf die Wahl) ist abgeschlossen.
    ARD- Alpha ballert noch mit Influenzern auf die jungen Leute ein. Da sind Milch und Kuh weiterhin die “Umweltsäue” schlechthin (“noch vor Schweinefleisch”) und die entsprechenden Kopfbögen irgendwelcher Studien dazu blitzen Sekundenbruchteile kurz auf. Das ist Propaganda übelster Sorte mit “wissenschaftlichem Anstrich”. Das hat seine Wirkung, im Gegensatz zu den altbackenen Texten von “Agrarfakten”. Wahlergebnis abwarten und dann mit der eigenen Argumentation/Propaganda auf allen Kanälen neu durchstarten. Die “Retter” müssen erstmal auf dem harten Boden der politischen Realitäten des Tagesgeschäftes aufschlagen.

    • Christian Bothe sagt

      „altbackene“ Texte von agrarfakten? Das müssen Sie mal bitte erläutern Th.Apfel. Die Resonanz auf diese Bewertung von agrarfakten ist äußerst positiv,weil es eben Fakten von renommierten Wissenschaftler sind und nicht irgendwelche nichtssagenden Beiträge von s.g.Influencern,was am Ende keinen interessiert…

      • Thomas Apfel sagt

        Ch. Bothe, ich beziehe mich nicht auf Agrarfakten im Allgemeinen, sondern meine Äußerung bezieht sich explizit auf die als Beitrag hier eingestellte Reaktion des Team´s von “Agrarfakten” auf Zitate aus dem ZKL-Papier.
        Was ich meine ist der Umstand, dass es der Seite der Feinde der modernen Landwirtschaft gelungen ist einen “Anti-Grundkanon” der Ablehnung der Methoden der modernen Landwirtschaft in den Medien und in der Mehrzahl der “Köpfe” der Menschen festzuschreiben.
        Dem haben wir bislang keinen Grundkanon einer Argumentation für die modernen Landwirtschaft entgegenzusetzen. Genau dieser Umstand hat m.E. auch die Aktionen der Bauern mit Traktorendemo´s und LsV ins Leere laufen lassen.
        Und die Kommunikation über: “Im Prinzip sind Ihre Forderungen richtig, aber …” anlaufen zu lassen ist grundfalsch.
        Dem “Soziologendeutsch” der ZKL das “Akademikerdeutsch” der Agrarökonomen entgegenzusetzen, halte ich für grundfalsch. Nicht falsche “Kommunikations- und Höflichkeitsregeln” beachten, sondern nur mit knallharten Fakten die eigene Position zu belegen hilft m.E..
        In dem Zusammenhang in der Mediathek unbedingt den letzten Beitrag der “Wissenschafts-Journalistin und Influenzerin” Mai Thi Nguyen-Kim bei Alpha mal ansehen. Die ist jung, glatt, schnell und intelligent. Für ihre Beiträge bei Quarks gibt sie an.:
        Ziel: “die Welt erklären”
        Weg: “leidenschaftlich fragen, sauber recherchieren, überraschend inszenieren”
        Ihre häufigste Frage “Stimmt das ?” beantwortet sie immer selbst und ist dabei in der Lage die Argumente der “Gegenseite” sauber in ihrem Sinne mit zu verwursten.
        Etwas von diesen Methoden muss die landwirtschaftliche Selbstdarstellung übernehmen, sonst geht sie gnadenlos unter, weil die Debatte längst keine akademische mehr ist, sondern eine Schlacht der medialen Kommunikationstechnik.

        • Christian Bothe sagt

          Mai Thi Nguyen-Kim,kenne die Dame, aber sie kann mich nicht aus der Hütte locken… Ich verlasse mich eben lieber auf Fakten von gestandenen Wissenschaftlern und Praktikern sowie aktiven Kollegen der praktischen LW,und nicht auf irgendwelche momentane Darstellungen von Möchtegernjournalisten.Tut mir leid, aber ich sehe es vollkommen anders auch zu LsV! Deshalb unterstütze ich LsV Thüringen! Die“Gegendarstellung“ zu ZKL ist wichtig und zeigt mögliche realistische Perspektiven auf!

          • Thomas Apfel sagt

            Mir geht es überhaupt nicht um die Dame, sondern um die mediale Methode und selbstverständlich verlasse ich mich auf Fakten, so wie Sie. Es geht mir nur darum WIE man sie effektiver an den “Mann:in” bringt.

            • Christian Bothe sagt

              Da sind wir uns ja fast einig,lieber Th.Apfel. Nichtsdestotrotz favorisiere ich eben die konventionellen Methoden(genau wie die LW an sich) und deren Beweiskraft, um so das „Überleben“ unserer Landwirte zu begleiten.

        • Reinhard Seevers sagt

          Sehe ganz genauso Thomas. Man muss auch stärker den pseudointellektuell daherkommenden Mainstream, der für sich den Anspruch erhebt, für eine Mehrheit zu stehen, dadurch aushebeln, dass man die Kommunikation wirklich so vereinfacht, dass die wirkliche Mehrheit erreicht wird…..den. ” Normalbürger”.
          Einfach pfiffige und jeden ansprechende Slogans, ohne Zeigefinger und moralinsaurer Sauce.

  3. Reinhard Seevers sagt

    Etwas OT:
    Das UBA hat seine Aussage zur Landwirtschaft und den Treibhausgasemissionen etwas überarbeitet. Wenn man das Balkendiagramm anschaut, dann muss man irgendwann doch mal auf den Gedanken kommen, dass die 8,2% weniger sind als 91,8% oder?
    Die Reduzierung innerhalb der Landwirtschaft durch Fleischverzicht und Gängelung KANN keinen Erfolg haben, weil sie nicht relevant ist. WANN erkännt man das eigentlich?

    Landwirtschaft:
    Emissionen aus Stall und Feld
    Ackerbau und Viehzucht sind in 2020 für ca. 8,2 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Wiederkäuende Rinder, Mist- und Güllelagerung sowie stark gedüngte Felder setzen die Gase Methan und Lachgas, aber auch Ammoniak frei. Die Landwirtschaft produziert die Grundlagen für unsere Lebensmittelproduktion, unter anderem sind das Getreide, Ölpflanzen (Sonnenblumen, Raps), Fleisch, Milch, Eier und auch die Futtermittel für die Tiere. In steigendem Umfang wird auch ⁠Biomasse⁠ für die Energieerzeugung angebaut.
    https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/treibhausgas-emissionen/emissionsquellen#energie-stationar

      • das sollen sie auch.
        Es ist immer schlimm, wenn das Volk belogen wird!
        Das muss unbedingt öffentlich gemacht werden!

        Dazu ist ja diese Emissionsquellenmessung und -aufzeichnungen gut!

    • und Gemüse nicht zu vergessen,
      für die Direktvermarktung, die VW-Küche in Wolfsburg und für Iglo usw.

  4. Arnold Krämer sagt

    … und genau das ist das Problem! Helfen können nur Krieg oder Revolution, was niemand will, und insofern haben Sie recht. Es geht immer so weiter…..

      • Reinhard Seevers sagt

        Ruhig Brauner……😁, einfach vor dem Absenden noch mal schauen, ob es eine Antwort auf einen Beitrag ist, sonst noch mal kopieren und an den gewünschten Beitrag anknüpfen….

        Übrigens, im neuen FLEISCHATLAS stehen weitere Forderungen von “Fachleuten”….wie immer.

      • Brötchen sagt

        Herr Krämer das passiert wenn jemand in der Zwischenzeit postet, dann wird die Reihenfolge neu festgelegt…..man kann da nicht immer was für! 🙂

  5. Arnold Krämer sagt

    Widerspruch nur deshalb, weil man in D alles besonders sicher und besonders gerecht machen will. Jetzt kommt der Klimaschutz noch hinzu. Dann sind wir schnell beim wirtschaftlichen Selbstmord.

    Einfach und klar heißt für mich aber auch weniger Rechtsvorschriften, also auch weniger Arbeitsplätze für Gutachter, Berater, sonstige Dienstleister. Ist doch auch sinnvoll, weil es überall an Arbeitskräften in der Realwirtschaft fehlt.

  6. Christian Bothe sagt

    Habe das von dem DLG Präsidenten gerade gelesen (top agrar online).Deshalb ist es gut das Statement der Wissenschaftler durch Bauer Willi zu veröffentlichten! Natürlich habe ich mich in allen Punkten damit identifiziert und empfehle das auch anderen Bloggern, wenn sie dem zustimmen können…

    • Reinhard Seevers sagt

      In Sachen Schweinepreise hat er Recht. In Sachen ZKL hat er versagt. Ist aber auch kein Wunder. Sein Betrieb und seine Position in der DLG als auch die DLG selbst sind so weiterhin gesichert….Blabla in englischem Loden.

  7. Reinhard Seevers sagt

    Schön wäre es ja gewesen die wissenschaftliche Expertise VOR der Verabschiedung des Pamphlets einzuholen…🤔

  8. Arnold Krämer sagt

    Das Thema Landwirtschaft ist überkomplex. Der Politikbetrieb ist mit der angedachten umfassenden Transformation schlicht überfordert. Deshalb wird es beim ordnungspolitischen und förderpolitischen Klein-Klein bleiben.

    • Wenn ich mir die angedachte, umfassende Transformation so anschaue – dann vielleicht lieber doch Klein Klein…

      • Brötchen sagt

        Das klein klein führt aber in die wirtschaftl. Katastrophe und betriebl. bringt es auch nichts….

        Wenn man nach Skandinavien guckt, klar hatten die da einen extremen Rückgang, heute gibt es da sehr neue Betriebe mit einheitl. Standard…..die auch sehr unternehmerisch arbeiten.

        Problem ist bei uns die ganze Verarbeitungsbranche und Ausrüstungsbranche, die da hinten dran hängt….die stirbt da mit…

      • Arnold Krämer sagt

        Die Forderung muss sein: Lasst uns Landwirte in Ruhe in einem einfachen, klaren Rechtsrahmen ohne Subventionen wirtschaften!
        Die aktuelle, vermutlich auch zukünftige Politik macht vor allem Familienbetriebs- Landwirte mürbe und wenn ich sehe und höre, wer auch unter den wirklich erfolgreichen, leistungsfähigen Landwirten jetzt übers Aufhören nachdenkt; Es ist eine Schande!

        • Brötchen sagt

          Ist so Herr Krämer, sehe ich auch so.

          Landwirte können sich super anpassen, sie müssen nur einfache Regeln haben, die rel. lange gelten.

          Ich habe das in Skandinavien gesehen, die haben da pragmatische Lösungen die man überall sieht und die kommen damit gut klar.

        • Reinhard Seevers sagt

          “…einfachen, klaren Rechtsrahmen…”

          Zwei Adjektive, die sich schon widersprechen….😎

          Der Immissionsschutz hebelt den Tierschutz aus und umgekehrt.
          Beispiel: Milchviehbetrieb in Ortslage will Tierwohlanpassung, keine Erhöhung des Bestandes, sondern Auslauf/Laufhof. Da die Geruchsemissionen sich aber aufgrund der sich vergrößernden Oberflächen erhöhen, ist eine Genehmigung nicht möglich. Minderungsmaßnahmen, sind in diesem Land noch nicht rechtlich verifiziert…da muss erst eine DLG- Prüfung und eine KTBL- Anerkennung gemacht werden. Dann durch die Fachgremien und dann evtl. durch Landesbehörden und Genehmigungsbehörden umgesetzt werden….
          Das Zentralkommitee – Landwirtschaft hat bestimmt eine Lösung parat, die die Zukunftsfähigkeit bäuerlicher Familienbetriebe mit Hilfe eines 5-Jahresplans sichert.

          • Arnold Krämer sagt

            Widerspruch nur deshalb, weil man in D alles besonders sicher und besonders gerecht machen will. Jetzt kommt der Klimaschutz noch hinzu. Dann sind wir schnell beim wirtschaftlichen Selbstmord.

            Einfach und klar heißt für mich aber auch weniger Rechtsvorschriften, also auch weniger Arbeitsplätze für Gutachter, Berater, sonstige Dienstleister. Ist doch auch sinnvoll, weil es überall an Arbeitskräften in der Realwirtschaft fehlt.

            • Reinhard Seevers sagt

              Allein in der 19. Wahlperiode wurden laut Bundesgesetzblatt mehr als 500 Gesetze neu verabschiedet….und ich glaube nicht, dass dies jemals anders werden wird, egal unter welcher Regierung.
              Verkündungen 533
              als zustimmungsbedürftig verkündet 201
              als nicht zustimmungsbedürftig verkündet 332
              Regierungsvorlagen 434
              Initiativen des Bundesrates 7
              Initiativen des Bundestages 92

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Herr Krämer, ” die aktuelle , vermutlich auch zukünftig Politik, macht vor allem Familienbetriebs – Landwirte mürbe ….. “. Ich kann mich oft des Eindrucks nicht erwähren , als das im Westen unseres Landes viele denken, die Ostlandwirte leben wie die Maden im Speck. Auch hier gibt es riesige Probleme. Auch wir müssen alles stemmen was uns mit immer schärferen Gesetze und Auflagen aufdiktiert wird. Auch hier werfen immer mehr besonders Landwirtschaftsbetriebe mit Schweinhaltung das Handtuch. Zu erst wird die Sauenhaltung mit der Ferkelproduktion eingestellt. Später dann die Mastschweine. Die Struckturen sind hier nun mal anders gewachsen, das sollte man akzeptieren.

          • Arnold Krämer sagt

            Nein so denke ich nicht. Die Ostbetriebe sind aber in ihrer Gesamtheit anders strukturiert, anders finanziert, anders organisiert und deshalb ist die aktuelle agarpolitische und marktpolitische Betroffenheit oft eine andere als in den nordwestdeutschen Familienbetrieben. Nein, die Agrarpolitik ist eine Katastrophe für alle, in Ost und West!

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