Bauer Willi
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Zukunftsfähige Landwirtschaft… Studie des BMU

Das Bundesumweltministerium (BMU) hat  den externen ThinkTank for Sustainability, Berlin beauftragt, sich Gedanken über eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu machen. Die nachfolgende Studie, aktuell veröffentlich im April 2021,  umfasst 35 Seiten. Der wesentliche Inhalt ist auf Seite 25 zu lesen. Hier der Link dazu:

BMU Zukunftsfähige Landwirtschaft

Den Hintergrund für diese Studie wird wie folgt beschrieben:

“In die Laufzeit dieses Projekts fällt die Gründung von „Land schafft Verbindung“, der Bündnisbildungen für die Volksbegehren zum Bienenschutz in Baden-Württemberg und Bayern sowie die Einberufung der Zukunftskommission Landwirtschaft. Dieser Zeitraum ist charakterisiert von zunehmenden Konflikten rund um die Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik. Tierwohl, Schutz des Klimas, der Biodiversität und der Böden und eine gesunde ökonomische Basis für landwirtschaftliche Betriebe werden als gegensätzliche Pole beschrieben. Die Möglichkeit zur Schaffung von Synergien rückt dabei häufig in den Hintergrund.
Gleichzeitig zeigt die Ausrichtung der reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union, dass zentrale Kreise in der europäischen Landwirtschaftspolitik die dringende Notwendigkeit einer Neuausrichtung nicht als maßgeblich betrachten. Dies steht in vielen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union im deutlichen Widerspruch zu den artikulierten Bedürfnissen von Bürger*innen und im Widerspruch zu eindeutigen wissenschaftlichen Analysen, die die Notwendigkeit der Neuausrichtung belegen. Ob der gegenwärtige GAP-Reformentwurf der Kritik begegnen kann, die der Europäische Rechnungshof der GAP entgegengebracht hat, kann noch nicht abschließend bewertet werden. Angesichts des ausgebliebenen Richtungswechsels der GAP kann dies jedoch bezweifelt werden.
Diese aufgeheizte Atmosphäre verlangt mehr und mehr nach einem Gesellschaftsvertrag, welcher als politikvorbereitender Prozess die gemeinsame Zielstellung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft definiert und Wege dahin aufzeigt.”

Das Fazit ist wie folgt:

“Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, insbesondere die Klimakrise, machen es erforderlich, Landwirtschaft als Teil eines holistischen Ernährungssystems zu begreifen. Die vergangenen Jahre zeigen jedoch deutlich, dass es in agrarpolitischen Diskussionen an eben dieser Perspektive viel zu häufig fehlt. Dies verhindert die Entwicklung von Maßnahmen, die Möglichkeiten für zukunftsfähige Landwirtschaft und für zukunftsfähige ländliche Räume eröffnen. Konkrete Ansätze sind der Vertragsnaturschutz, Bürgerbeteiligung an regionalen Betrieben oder Nachhaltigkeitsrichtlinien für Bilanzierungsprozesse.”

Im Anhang findet sich der zeitliche Ablauf seit Beginn des Projektes (Aussschnitt)

C.1 Zentrale politische Ereignisse während der Projektlaufzeit zum Agrarkongress 2020

04.09.2019: BMEL & BMU stellen gemeinsam das Agrarpaket der Bundesregierung vor

07.09.2019: Der nordrhein-westfälische Landwirt „Bauer Willi“ ruft dazu auf, mit grünen Kreuzen auf Feldern gegen das Agrarpaket der BG zu protestieren.

01.10.2019: Die FB-Gruppe „Land schafft Verbindung“ (LsV) wird gegründet, welcher laut der Organisation innerhalb weniger Stunden mehrere tausend Menschen beitreten.

22.10.2019: Erste Zentralveranstaltung von LsV in Bonn, bundesweit weitere Demos.

26.11.2019: „Trecker-Demo“ in Berlin / Sternfahrt vor das Brandenburger Tor als Protest gegen die Agrarpolitik (Agrarpaket) der Bundesregierung. Umweltministerin Schulze wird ausgebuht und verlässt bereits nach wenigen Minuten wieder die Bühne.

Falls Sie sich fragen, was diese Studie bewirken soll: ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten…

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54 Kommentare

  1. Gurkenhobel sagt

    Die Bezeichnung “Think Tank” reicht für mich aus, es in die “nicht-lesenswert-Schublade” zu stecken und nicht zu lesen. Urbanes Elitengeschwurbel… Für mich ein “No Read” ;o) Ist nicht politisch korrekt, ich weiß. Soll es auch nicht, stehe ich zu.

  2. Thomas Apfel sagt

    Das Team des TMG (TöpferMüllerGaßner) Denkpanzers besteht zu 76 % aus jungen Frauen (20 von 26 Miterbeitern) um die 30.
    Dr. Müller als Chef ist Soziologe, die Autorin der Studie Katrin Wlucka, hat in Weimar Mediengeschichte studiert und einen Master in Ökologischer Agriculture an der HNE Eberswalde.
    Die anderen sind im Wesentlichen junge Absolventinnen verschiedener Medien- Politikwisssenschaften-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsstudiengänge verschiedenster Universitäten. Das ist der Bildungsgrad, der uns jetzt ins Haus steht: Viel Ideeologie und wenig naturwissenschaftliche Kentnisse, aber ganz viel engagiertes “Geschichten erzählen” wer was zu tun hat.

    • Stadtmensch sagt

      Ich finde das nicht schlecht, wenn mal Soziologen und Geisteswissenschaftler ihren Senf dazu geben. Ökonomen sind auch Soziologen. Allerdings leiten die sog. “Marktgesetze” aus ihrem unzulässig abstrahierten homo oeconomicus ab, die sehr stark auf die Versuchsanordnung zurück wirken. Man darf aus naturwissenschaftlicher Sicht gar nicht über diesen Schwachsinn nachdenken. Da schüttelts den Hund samt Hütte…

      • Stadtmensch sagt

        Und dann wundern sie sich, dass es zu Blasenökonomie und Bullshit-Jobs kommt. In der Regelungstechnik ist ersteres ein instabiles PT2-Verhalten und letzteres Blindleistung. Jeder rational denkende Technokrat (Sozialingenieur) kann sich hier nur Planwirtschaft wünschen. Schon weil der Mensch ein Mensch ist. Vollkommen labil…

        Die Ökodiktatur kommt sowieso. Entweder gestaltet oder in Form des harten Sachzwangs endlicher Ressourcen. Keine schönen Bilder…

      • Stadtmensch sagt

        Ich trolle noch etwas Off Topic weil Freitag ist und ich als nur Angestellter – der nicht weiß was Verantwortung ist – mein Tagwerk fertig hab:

        https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-4-mai-2021-100.html

        Ab Minute 32. Bin ich froh, dass wir die ÖR haben! Das schreit förmlich nach “Fruchtfolge” im politischen System. Kaum auszuhalten diese Partei Deutscher Unternehmer. Das C haben sie nur drin gelassen, um die Rentner bei der Stange zu halten. Oder Minute 37:12 köstlich, hier noch zur bürgerlichen Presse: Minute 43:00!

        • Reinhard Seevers sagt

          Schwachsinn….das Gleiche Gesabbel kann man mit Ökolobbyismus machen. Siehe Flasbarth and Friends.
          Warte einfach ab, wenn das wirkliche Volk sich wirklich der verordneten Weltrettung entgegenstellt. Dann kannst du den angeblichen Lobbyismus gerne bei den Widerständlern anbringen, musst nur aufpassen, dass sie dich nicht lynchen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Es sowieso völlig egal, ob Soziologen oder Wissenschaftler Lügen wieder und wieder verbreiten.
        Der Wasserverbrauch bei der Herstellung von Rindfleisch oder der Methanausstoß der Rinder geistert seit Jahren wie eh und je durch alle Artikel über das Klima und deren Rettung.
        Solche Unwahrheiten als Basis gesellschaftlichen Wandels führen bei mir dazu, dass ich gar keine ökobasierte Studie oder Aussage mehr Glauben. Wie weit soll das noch gehen?

        • Schmeckt gut sagt

          Ganz übel wird es, wenn WHES oder auch einige “braingestormte” Biokollegen den Mist einfach kritiklos nachbrabbeln. Stadtmensch sehen wir seine ewigen “Einwürfe” gerne nach. Gibt dann immer wieder eine angeregte Diskussion. Aber wenn Kollegen nicht erkennen, dass sie die Rindvieher als “Kackespender” und Düngerlieferanten brauchen und sich so sozusagen ihren eigenen “Ast” absägen, bin ich nur noch sprachlos. Gilt übrigens genauso für die Diskusion PSM, Wasserverbrauch (ich lach mich weg – Verbrauch???), CO2, Ressourchenverbrauch etc.

          • Reinhard Seevers sagt

            …..man sollte einfach Mal die Wasserversorgung abstellen, dann merken ALLE, dass sie ihre Sch.iße nicht mehr los werden. Das bisschen Trink- und Kochwasser können die ja mit Wasser aus Flaschen mit dem Grünen Punkt generieren, ist eh nur wenig.

        • Thomas Apfel sagt

          Ich hab mir die Mühe gemacht das Ganze mal durchzulesen. Die Grundaussagen (sofern überhaupt erkennbar) sind die bekannten: Die “externalisierten Kosten” der klassischen Landwirtschaft gegen die “Gemeinwohlleistungen” der Bio Landwirtschaft aufrechnen und im Preis abbilden, ….. Die Kunden umerziehen …… den “regionalen Mittelstand” und die Wertschöpfung im ländlichen Raum fördern (was ja ganz nett ist, aber an den realen Entwicklungen vollkommen vorbei geht).
          Die Auswahl der befragten Betriebe erweckt den Eindruck, Deutschland bestehe zu 90 % aus Bio-Betrieben und davon ein Drittel SOLAWI (derzeit 0,005 % der Landnutzung realiter). Ansonsten besteht der Text zu 90 % aus redundanten Forderungen und Methodenbeschreibungen, die Niemandem Irgendetwas bringen.

          Die klassische Landwirtschaft und ihre Vertreter müssen diesem Trend etwas entgegensetzen. Das Grundverständnis der Art, wie produktive Landwirtschaft und biologische Vielfalt real organisiert werden können geht in dem ganzen Gelaber vollkommen unter: Die eigentliche Wertschöpfung MUSS auf den Produktionsflächen und in den Ställen stattfinden. Allgemeine Extensivierung führt ins Abseits. Die Produktionssysteme sind nicht “Natur”, sondern optimierte Substrate oder “Lebensbedingungen” und eben gegen die “Natur” abgegrenzte Syxsteme. Die “Natur” und Artenvielfalt muss auf separaten Flächen gezielt gestaltet und “erhalten” werden. Der Vorschlag von @firedragon, dafür erstmal die Verkehrswege und deren Randbereiche zu nutzen ist erstmal der sinnvollste Ansatz.

          Hier in Brandenburg wird derzeit angestrebt “jegliche Form weiterer Intensivierung” einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen. Aus meiner Sicht der völlig falsche Denkansatz.

          • Reinhard Seevers sagt

            “Aus meiner Sicht der völlig falsche Denkansatz.”

            Aus meiner Sicht aber der völlig logische Dekadenz -Ansatz!☝️

          • sonnenblume sagt

            Die Idee Randbereiche für den Naturschutz zu nutzen, wird hier in der Kommune seit zwei Jahren genutzt. Zwar noch in geringen Umfang, aber der Anfang ist gemacht. Zunächst auch um ortsübliches Saatgut zu gewinnen, dass dann an entprechenden Plätzen wieder eingesetzt werden kann. Eine gute Vernetzung ist durch ein engmaschiges Wirtschaftswegenetz schon vorhanden.
            Die Strecken zur Saatgutgewinnung sind zum Schutz der Pflanzen mit Hinweisschildern versehen.

  3. Obstbäuerin sagt

    Und als Krönung wird dann eine Metastudie in Auftrag gegeben, in die all diese praxisfernen Studien eingehen. Das Ergebnis wird als Gipfel der Wissenschaft gefeiert und als unwiderlegbaren Beweis in die Politik eingebracht, dass Landwirtschaft, so wie sie jetzt noch erfolgreich betrieben wird, auf keinen Fall weitergeführt werden kann. Falls Analena nicht Kanzlerin wird, droht uns dann ein Superumweltministerium unter ihrer Führung. Da weiß ich gar nicht, wovor ich mich mehr fürchten sollte.

    • Paulus sagt

      Obstbäuerin, Annalena Baerbock hat sich als außerordentlich lernfähig erwiesen, zumindest was die Industrie betrifft. Und ob du es glaubst oder nicht – sie wird dort durchaus geschätzt.
      Ganz im Gegenteil zur Genossin Svenja Schulze, die gilt als “völlig irre” und durchgeknallt.
      Was wollte ich damit sagen? Fürchtet euch nicht vor einer Kanzlerin oder Ministerin namens Baerbock, es könnte schlimmer kommen.

      Mir wäre eine gebildete junge Frau mit zwei Kindern im Grundschulalter lieber als so ein rheinischer Jongleur. Der steht, genau so wie Teile der Unionsparteien für nichts, aber immerhin ist ihm schon sein ewiges süffisantes Grinsen vergangen. Die Grünen sortieren übrigens schon ihre Listenplätze, die abgedrehten Spinner werden dort aussortiert. Es wird alles gut.

      • Reinhard Seevers sagt

        “Es wird alles gut.”…genau, aus “wir schaffen das”, wird “die schaffen das” . 😎

      • Paulus sagt

        Noch etwas zur Ergänzung. Wenn das BMWi von den Grünen übernommen würde hätte kaum einer etwas dagegen. Der jetzige Minister Peter Altmaier, diese wahrlich tragische Figur und treuer Diener der Kanzlerin, hechelt der smarten Annalena doch dauernd hinterher, auch wenn es allgemein nicht so wahrgenommen wird.
        Es ist vielleicht, oder ganz sicher nicht so wie in der LW, die Wirtschaft verspricht sich allerdings viel mehr Hilfen von den Grünen als von der Union.
        Und da erzählte diese Pfarrerstochter aus der Uckermark in Davos etwas von großer Transformation. Das war sozusagen uralter Adel und die Begeisterungsstürme hielten sich dementsprechend in Grenzen.

        • Stadtmensch sagt

          Für mich unterscheiden sich die jetzigen Grünen kaum von der Partei Deutscher Unternehmer: https://tammoxalternativ.blogspot.com/2021/01/die-radikal-oliven.html
          Böll Stiftung für Atomwaffen, Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke, gegen Windräder, für Autobahnen, Einweihung von Porsche Manufakturen, für Law and Order Polizeistaat, für Kirche etc.

          Partei der Besserverdiener mit vollem bürgerlichen Angsthasen- Werte- und Verantwortungsprogramm. Was für Niffer. Nicht zu gebrauchen!

          Wer einfach nur mal Frau Baerbock sehen will statt Frau Merkel kann getrost sein Kreuz machen. Mehr ändert sich nicht.

  4. firedragon sagt

    Ich habe die Seiten nur kurz überflogen, man hätte auch nichts schreiben können. Gut, egal … ABM eben.

    Wenn es der Gesellschaft, dem Staat oder wem auch immer ein so immens Anliegen ist, Biodiversität zu erhalten/fördern, könnte das eigentlich ganz einfach und schnell umgesetzt werden, muß der Staat nur Geld locker machen.

    Was will man ? Vernetzte Biodiversitätsflächen für allerlei Getier und Pflanzen !
    Wo gibt es bereits Vernetzung ? Im Verkehrswesen (Straße/Schiene, auch Wasserläufe) !

    Der Einfachheit halber nutze ich den Begriff “Staat” für Gesellschaft und Finanzierer.

    Entlang des Verkehrswesens kann Biovernetzung angelegt werden. Die Breite wird an Gegebenheiten angepasst werden müssen. Nichtstaatliche Flächen werden ordnungsgemäß vom Eigentümer gepachtet oder gekauft. Staatliche Flächen sind dafür sowieso heranzuziehen.

    Wesentliche Vorteile
    -Betriebe werden in ihrer Bewirtschaftung nicht behindert, im Wesentlichen ist damit Bürokratie gemeint
    -der Staat kann in diesen Flächen schalten und walten, wie es beliebt
    -Flora und Fauna wird der Gesellschaft ganz nah gebracht

    • Thomas Apfel sagt

      Genauso sehe ich das auch. Das hätten wir schon lange anbieten sollen !!!

  5. Elisabeth Ertl sagt

    Die meisten Berufe sind wesentlich näher an denen dran, für welche sie arbeiten, als die Landwirte. Jeder Arzt hat seine Klienten persönlich vor sich, sieht, wo sie von falschen Vorstellungen geleitet sind und kann korrigierend eingreifen. Jeder Händler sieht, was seine Kunden kaufen. Sozialberufe sowieso.
    Seit vielen Generationen haben sich Menschen aus der Lw. emanzipiert in “höherwertige” Berufe. Und weil diese Berufe in ihrer wahren Bedeutung eben gar nicht höherwertig sind, haben sich die Landwirte zurückgezogen in eine gekränkte bzw. belustigte Arroganz gegenüber den “naiven Städtern”
    Aber auch wenn die Gesellschaft aus gutem Grund beschlossen hat, Wirtschaft und somit auch Landwirtschaft privatwirtschaftlich zu organisieren, kann das Staatsterritorium nicht in der gleichen Weise Eigentum der Bauern sein wie sein Rasierapparat oder sein privates Handy.
    Dass das zu einem Unbehagen und zum Wunsch geführt hat, mitzugestalten, das war nicht zu verhindern und wird weiter nicht zu verhindern sein.
    Das Problem ist, dass diejenigen, die da jetzt mitgestalten wollen, weitgehend ungebildet sind. Und da ist obiger Text immerhin einmal ein rührendes Dokument dafür, dass man begriffen hat, wie wenig man noch konkret zu tun weiß.
    Jetzt einfach nur genervt abwinken und hoffen, dass man weiter eigenbröteln kann als Bauer, das wirds nicht spielen.
    Jetzt muss man hier weiter gehen und das Volk landwirtschaftlich bilden.
    Das Straßennetz ist öffentliches Gut. Trotzdem darf man sich darauf nicht selbstständig bewegen, nur weil man die Staatsbürgerschaft hat. Man muss einen Führerschein machen, wo man bei der Prüfung durchfallen kann, und wenn man sich nicht zu benehmen weiß, wird einem die Lizenz wieder entzogen.
    Und genauso braucht jeder, der sich an der Landwirtschaftsdiskussion beteiligen will, von Kind auf eine ausreichende, auch praktischen Grundbildung, weil es hier um die Versorgung der Bevölkerung geht und Fehler genauso tödlich sein können, wie wenn man nicht autofahren kann.
    Trotzdem ist das Ziel, dass jeder, der möchte autofahren kann, und es muss das Ziel sein, dass möglichst jeder landwirtschaftlich mitbestimmen kann.

    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, ich glaube, wir müssen gar nicht mehr so große Anstrengungen hinsichtlich der Weiterbildung der Bevölkerung machen. Wenn alle Instrumente hinsichtlich der sog. Klimaneutralität greifen, dann wird der Bürger automatisch erzogen, nur das zu konsumieren, was er bezahlen kann und was er dafür bekommt…..dann sieht er, dass die Banane teurer ist, als der Kohlkopf und kann sich entscheiden.
      Klimaneutralität muss sich ja irgendwo widerspiegeln. Gutsein – wollen allein reicht nicht mehr, man muss auch gutsein-tun!
      Der “Klimaneutralitätswunsch” bringt völlig andere Schwerpunkte, da bin ich überzeugt.

  6. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin,mich beunruhigt folgendes. Wenn man eine mögliche Situation aus der neusten Infratest – Dimap Studie dahin ableitet das auch Grün – Rot – Gelb im Bund eine Möglichkeit bietet, wird mir übel bei dem Gedanken das auch Svenja Schulze im Amt bleiben könnte.

    • Paulus sagt

      Moin Brandenburgbauer, das Problem ist doch nicht eine Ministerin oder ein Minister. Es geht doch darum, dass sich die Administration des BMU fest in Händen irgendwelcher NGO’s befindet. Da wird mit mehr als übel!

  7. Jürgen sagt

    Ich fasse mal kurz zusammen: Die Ideologen in ihrer Blase wissen weder wer (Landwirt?) bereit ist ihre Ideen umzusetzen, noch ob es für diese Produkte einen ausreichenden Markt gibt, und ob es langfristig ausreichend eine Bereitschaft und Steuergelder gibt die staatlichen Transferzahlungen leisten zu können. Geschweige davon, dass viele Dinge nicht einmal wissenschaftlich belegbar sind und nur einem subjektiven „Gefühl“ entspringen. Egal, Hauptsache mit Vollgas in die Richtung…..

    • Reinhard Seevers sagt

      Schön wäre es, wenn die Elfenbeinturmbewohner sich der “einfachen Sprache” bedienen würden, damit das Dummvolk erkennen kann, was sie eigentlich wollen. Anstatt mit Holistik und Heuristik das Geschreibsel mit einem akademischen Anstrich zu versehen, finde ich.

  8. Wilhelm Harms sagt

    Landwirtschaft war, ist und bleibt immer zukunftsfähig!
    Ob in der jetzigen konventionellen Form oder als Bio ist dabei egal.
    Alles Gesabbel drum herum ist nur ein gesellschaftliches Problem:
    Zu viele Menschen mit zuviel Zeit und zu viel Wissensinformationen mit denen sie mangels Praxis und Können nichts anfangen können.
    Das macht Angst und treibt zum Wunsch nach Veränderungen die wiederum auch nicht abgeschätzt bzw. eingeordnet werden können u. a. auch wieder mangels fachlich erforderlichen Wissen.
    Egal ob Klima, Insekten, Tierwohl, Boden – alle langzeitlich erforderlichen Erkenntnisse werden im Zeitraffer von wenigen Jahren heruntergebrochen.
    Hinzu kommt das die Politik an so vielen Schraben dreht ohne die Folgen abschätzen.zu können das es ins Chaos laufen wird.
    Wie stellt ein Bauer seinen Pflug ein?
    Grundeinstellung und dann auf dem Feld anpassen: Schraube drehen, Wirkung bei der Arbeit betrachten, nachjustieren, sehen wie es sich auswirkt, pflügen usw. . . . (1.Lehrjahr)

    Gute Nacht Deutschland: Baerbock macht das Licht aus und Habeck zeigt ihr wie man den Schalter bedient !

  9. Elisabeth Ertl sagt

    Der Text drückt die Ratlosigkeit von jemand aus, dem dämmert, dass alles nicht so einfach ist, und der hofft, dass irgendjemand kommt, der dieses wirre Sammelsurium ordnen kann.

  10. Arnold Krämer sagt

    Wenn die Bauern und und auch alle anderen Bürger wüssten, wofür ihre Steuergelder verwendet werden…..

    TMG ThinkTank for Sustainability, Berlin hat das Papier verfasst, dessen wesentlicher Inhalt, (auf S.10 zusammengefasst) ein fürchterliches Gesülze von völlig fachfremden, aber hoch ideologisierten urbanen Bullshitjobbern darstellt. Nur ein Beispiel: “Ein Gesellschaftsvertrag muss thematisieren, welche außerbetrieblichen Leistungen als private und welche als öffentliche Güter anzusehen sind”. 🤔 Was Landwirte leisten, sind immer betriebliche Leistungen, für die sie vom Kunden (das ist teilweise auch der Staat) mehr oder weniger ausreichend oder auch nicht bezahlt werden. Punkt!!
    Ein weiteres Beispiel: Auf der S. 33 findet man bei den agrarpolitisch wichtigen Ereignissen während des Projektzeitraums (von Bauer Willi’s Grünen Kreuzen, über Green Deal zu Dünge -VO) auch folgenden Eintrag: 05.02.2020: Kemmerich wird im dritten Wahlgang zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt.
    Aus meiner Sicht ein Skandal, wie mit unserem Steuergeld umgegangen wird. Die Ministerien und nachgeordneten obersten Bundesbehörden sponsern/pampern völlig überflüssige Bullshitjobs meist in den Großstädten. Dafür müssen die Osteuropäer (von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen, siehe gestriger Blogbeitrag) in der Realwirtschaft die Grundversorgung im Lande sicher stellen. Ach nein, das machen doch Aldi, Lidl und Co, die uns auch im Winter mit hiesigen Produkten (aber von der Südhalbkugel herangeflogen) versorgen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich finde es ganz schlimm, dass im Eingang des Pamphlets die Verantwortung den Autoren zugeschoben wird, bzw. von Seiten des UBA nicht übernommen wird. Wer soll solchen Schmarrn denn ernstnehmen?
      Das gleiche habe ich bereits mit den, im Auftrage des BMEL, tätigen Schriften “SchwarzRotGold” und “forschungsfelder” erlebt. Berliner Schlauschreiber, die auf Nachfrage nicht einmal Verantwortung für ihr Geschreibsel übernehmen, sondern auf den Studienverfasser verweisen, wenn sie Daten veröffentlichen.
      Verantwortungsüberantwortung mit dem Ziel, dass niemand mehr Verantwortung hat und niemand in die Pflicht genommen werden kann = Bullshit – Demokratie

      • Thomas Apfel sagt

        Da muss man nur mal die Seite vom “Denkpanzer” aufmachen: zu 90 % junge verbildete Frauen. Sollte mich nicht wundern, wenn die, wie die Autorinnen der Berkeley-Studie zur “Bio-Überlegenheit”, auch einen engen Bezug zur Leuphana Uni in Lüneburg haben. Bei diesen Studien ist das Ergebnis immer schon bei Beginn der Arbeiten festgelegt. Ich glaube, die haben für jeden Zweck ein “Summary” liegen, dem dann (aus dem Internet) passende Studien vorangesetzt werden.
        Dieser Niedergang der Wissenschaft wäre eigentlich nur noch zum totlachen, wenns nicht auch praktische Konsequenzen hätte.

        • Arnold Krämer sagt

          Ich habe kürzlich mit der Mit-Verfasserin einer Meta-Studie zum Thema “Schwächen der Bio-Geflügelhaltung” telefoniert. Lieb und nett, dankbar für fachliche Hinweise, aber so unerfahren und teilweise unwissend. Aber das Unwissen perpetuiert sich, wird immer wieder zitiert und verstärkt sich. Wir sind in D wissenschaftlich auf einem völlig falschen Weg.

          • Reinhard Seevers sagt

            Wissenschaft wird gesellschaftsfähig zurechtgeschustert und Mundgerecht publiziert:
            https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-05/klimaschutzgesetz-klimaneutralitaet-paris-abkommen-klimaziele

            ….”Landwirtschaft
            Der Weg zu weniger Emissionen im Agrarbereich ist schnell beschrieben: weniger Tiere. Dazu soll nach dem beschriebenen Szenario vor allem der zunehmende Verzehr von Fleischersatz beitragen. “Für dieses Marktsegment lässt sich bereits heute eine dynamische Entwicklung beobachten”, schreiben die Autoren, “es wird davon ausgegangen, dass die Hersteller die geschmackliche Qualität weiter verbessern können”. Die Preise könnten langfristig unter denen von herkömmlichem Fleisch liegen. Außerdem soll die Entwässerung von Mooren beendet werden, da diese beim Austrocknen große Menge CO2 an die Atmosphäre abgeben.

            Die Agora-Studie zeigt: Ein klimaneutrales Deutschland bis 2045, wie es das neue Klimaschutzgesetz der Bundesregierung vorsieht, ist möglich. Doch bis dahin ist noch einiges zu tun. Der Umbau von Stromerzeugung, Verkehr und Industrie sind große Herausforderungen.”

            So, jetzt wissen wir, welchen Beitrag wir zu leisten haben….wenn sonst nix ist, sollen sie doch Kuchen essen.
            Wie simple deren Denkweise ist, schon erschreckend.

  11. Günter sagt

    Das Bild oben ist sicher sytemrelevant, was an den Kommentaren abzulesen ist.

  12. Jürgen sagt

    Die Politiker und Bürokraten glauben ernsthaft die Landwirtschaft nach ihren Mainstream realitätsfremd zu gestalten oder verändern zu können? Mit welchen Landwirten? Solltet ihr es noch nicht realisiert haben, euch laufen derzeit die Bauern davon! Die ökosozialistische Planwirtschaft wird nur mit Angestellten umgesetzt – meine Jungs sind für so etwas nicht zu haben!

    • Reinhard Seevers sagt

      Die Politik, die Meinungsbildner und große Teile der Gesellschaft müssen wohl davon ausgehen, dass wir langfristig Geld ohne Ende zur Verfügung haben werden, um uns Sachen leisten zu können, die von wenigen erarbeitet werden müssen. Wer soll langfristig die Wünsche bezahlen. Die EU spricht gerade über eine Konvergenz der sozialen Bedingungen innerhalb der Gemeinschaft. Tenor: die reichen Länder müssen langfristig Geld in die Hand nehmen, um die Schwachen in der Gemeinschaft zu stützen. Also, die Lohnunterschiede zwischen Luxemburg (2300,-€ Mindestlohn) und Bulgarien (300,-€ Mindestlohn) anzugleichen…..da bietet sich doch die Landwirtschaft geradezu an, für die einen, die sich eine ökobasierte Wohlfühloase leisten, damit der andere die Schweine liefern kann…jetzt macht alles Sinn!

  13. Mark sagt

    Wenigstens hat die Studie nichts gekostet, dann ist es ja egal, wenn nichts brauchbares drin steht.

  14. Brötchen sagt

    Das sieht so aus wie eine Montage, weil es unter den Bäumen recht dunkel war und hinter den Bäumen knallt richtig die Sonne.
    Wenn man das vorn dann aufhellt und das Bild gibt das von der Qualität nicht her, sieht das so aus….

    • Reinhard Seevers sagt

      Die beiden im Bild vorne stehenden Eichen sind gespiegelt, das stimmt. Aber dennoch ist es eine Eichenallee von Rügen. Dem Fotoinfluencer fehlte wohl die Symmetrie, deshalb hat er die Eiche gespiegelt.😁

  15. Reinhard Seevers sagt

    Gesellschaftsvertrag….
    Im Auftrag des UBA……
    Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
    Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren……

    Alles klar, verarschen kann sich jeder selbst!

  16. Brötchen sagt

    Zu dem Schriftstück:

    Das wimmelt von Allgemeinphrasen, ohne konkrete Analysen.
    Als Bsp. werden völlig unbedeutende Initiativen genannt.

    Es wird immer auf angebliche demokratische Prozesse verwiesen, die stattgefunden haben sollen.

    Viel heiße Luft, ohne irgendwelche konkreten Vorschläge und Zahlen

  17. Brötchen sagt

    Guten Morgen Willi!

    Frage, das Bild ist Rügen oder Usedom bei Benz?

    Oder doch Rheinland?

    Grüße!

      • Reinhard Seevers sagt

        Stadtmensch, fahr nach Rügen und schau dir all die schönen Eichen- und Kastanienalleen an….oder war das sarkastisch gemeint?
        Auf stock-photo-planet kannste das Photo auch runterladen.😎

        • Stadtmensch sagt

          Ich bestreite ja nicht, dass es vereinzelt solche Alleen gibt. Trotzdem ist das Bild eine “Medienkompetenzübung”, bei der ihr heute nicht gut abgeschnitten habt.
          🙂

          • Der Brandenburgbauer sagt

            @Stadtmensch,ob gespiegelt oder nicht sei dahin gestellt. Meine Frau und ich verbringen unseren Urlaub oft an der polnischen Ostsee in der Nähe der Stadt Leba. Dort und in ganz Polen gibt es noch zuhauf solche herrlichen Alleen wie man sie und da gebe ich dir Recht, in Deutschland nur noch selten findet.
            Ich persönlich finde das sehr schade.

      • sonnenblume sagt

        Ganz gleich, ob es nun eine Montage ist oder nicht. Diese Alleen haben ihren besonderen Reiz und der ist durch nichts zu ersetzen.

      • Brötchen sagt

        Nein Benz, nahe Pugdala
        Reinhard ich war da schon oft im Urlaub und bin da mit dem Rad lang.

        Ich habe ein ähnliches Bild und kann das auch raussuchen.

        Ich habe Mittelformat und auch GF fotografiert und denke das ich auch Bildbearbeitungstechnisch was drauf habe, bin jetzt kein Profi aber auch kein Anfänger mehr.
        Ob der Baum da eingefügt ist, lässt sich schwer sagen……

        Ist mir auch egal….

        • Thomas Apfel sagt

          Siehste, und ich hätte gesagt: Rügen Landstraße von Putbus nach Sellin kurz vorm Abzweig nach links Richtung Lancken-Granitz. Da fahre ich seit 20 Jahren ein bis zweimal nach Münchgut (Thiessow). So hat halt jeder seine Bilder und die sindsich auch noch verdammt ähnlich.

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