Bauer Willi
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ZKL – Zukunft Landwirtschaft – wie reagiert die Politik?

Wie reagiert die Politik auf die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft? Das konnte man am 19.10.2021 in einem zweieinhalbstündigen Livestream mitverfolgen. Den Link dazu findet ihr hier:

https://www.zklimdialog.de/

Ich habe die komplette Veranstaltung verfolgt. Was ich persönlich für besonders sehenswert halte:

ab Min 39:00 den Impulsvortrag von Prof. Veerman, ehem. Landwirtschaftsminister NL (Dauer 12 min) weil er in besonderer Weise die Bedeutung der Landwirte und Landwirtinnen heraushebt. Desweiteren macht er klar, dass die Veränderungen nur dann funktionieren können, wenn sie europaweit umgesetzt werden.

ab Min 1:11:30 bis 1:21:20 die Präsentation von Kathrin Muus, Landjugend und Myriam Rapior BUNDjugend, die in 10 Minuten die aus ihrer Sicht wichtigsten Punkte des ZKL-Papiers vortragen. Es hat mir persönlich wohl einige Male der Atem gestockt, wenn Frau Rapior über die Reduktion der Tierhaltung, die Wiedervernässung von Mooren und andere Forderungen zum Klima- und Artenschutz spricht und dabei betont, „dass man sich darauf geeinigt hat“. Wenn Frau Muus danach über Regionalität spricht, so ist das mehr ein Wunschkonzert als realistisch umzusetzen, weil ein wichtiger Spieler nicht in die Verantwortung genommen wird: der Lebensmitteleinzelhandel. Relativ locker wird danach noch eine Zucker-, Salz-, und Fettsteuer („Abgabe“) ins Spiel gebracht. Diese 10 Minuten sind wirklich eine geballte Zusammenfassung und sehr aufschlussreich.

Es folgten dann zwei Diskussionsrunden. Das erste Podium war besetzt mit Matthias Miersch (SPD), Hermann Färber (CDU), sowie Vertreter:innen der AbL, DBV, BUND und NABU. Das zweite Podium war besetzt mit Renate Künast (Grüne), Gero Hocker (FDP) sowie Vertreter:innen der DLG, BÖLW, Bundesverband Lebensmittelhandel und der Verbraucherzentrale. Hier ist mir besonders der Beitrag von Felix zu Löwenstein sehr positiv aufgefallen (ab 2:14:15), der dort sagt, dass es für ein Gelingen der Transformation wichtig ist, dass sich alle ändern. Also nicht nur die Landwirte. Und das alles sehr viel Geld kosten wird.

Doch wie reagiert die Politik: enttäuschend. Frau Künast sagt mit vielen Worten nichts, Herr Färber „begrüsst“ das Papier, Gero Hocker verweist auf aktuelle Probleme (Baugesetzbuch) der Landwirte. Matthias Miersch übt ganz offen Kritik an der Arbeit der ZKL. Ihm wird von Werner Schwarz (DBV) dann auch – zum Glück- widersprochen.

Mein Eindruck (der mir von Teilnehmern bestätigt wurde): weder SPD, FDP oder Grüne werden das tun, was die Kommissionsmitglieder einheitlich fordern: Das Ergebnis der ZKL ohne Diskussion in Gesetze gießen und umsetzen. Man nimmt es von Seiten der Politik lediglich zur Kenntnis. Der Satz von Frau Merkel: „an diesem Papier kommt die nächste Regierung nicht vorbei“ wird sich nicht bestätigen. Man tut es als interessante Meinungsäußerung ab..

Unabhängig vom Ergebnis ist dies eine zutiefst undemokratische Reaktion. Hier haben 30 verschiedene Organisationen, die sich bisher bekämpft haben, in einem über Monate dauernden Prozess zu einem einstimmigen Ergebnis durchgerungen. Die Zusammenfassung der ZKL ist ein lebendiger Beweis, dass ein Gesellschaftsvertrag möglich ist. Und die Politik lässt es links liegen? Sollen diejenigen recht behalten, die vorher schon gesagt haben, „dass das alles nichts bringt“? Das darf nicht passieren.

 

 

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45 Kommentare

  1. Die ZKL hat keine demokratische Legitimation. Sie ist eine vom Kanzleramt eingesetzte Arbeitsgruppe – mehr nicht. Somit muss sich auch eine neue Regierung nicht an die Ergebnisse der ZKL gebunden fühlen, auch wenn eine Kanzlerin Merkel bei der Vorstellung der Ergebnisse beteuert, dass keine neue Regierung daran vorbei käme. Dieses Postulat der Kanzlerin war nicht mehr als eine Notlüge, um den Ergebnissen der ZKL Gewicht zu verleihen. Und angesichts der europarechtlichen Bedenken von Experten muss man annehmen, dass hier ein Wolkenkuckucksheim beschrieben wird – schade um die vertane Zeit.

  2. Arnold Krämer sagt

    Die Umsetzung der ZKL-Vorschläge erfordert für die Erreichung der Ziele konsequenterweise den DEXIT. Soweit haben die Damen und Herren der ZKL aber nicht gedacht.
    Also kann man das Ganze vergessen.
    Was übrig bleibt sind daher weitere nationale „Nadelstiche“ durch das Ordnungsrecht, zunehmende Betriebsaufgaben und immer größer werdende Betriebe mit insgesamt deutlich rückläufiger Viehhaltung (was wiederum politisch gewollt ist)

    • Brötchen sagt

      Gedacht werden die das schon haben…..bloss nicht getraut das hinzuschreiben, weil das ist ja Parteiprogramm der Schwefelpartei

    • Arnold Krämer sagt

      Die Kritiker sind die Professoren der alten „Göttinger Schule“. Die Neuen, das sind Grethe, Spiller und Co., die den Mainstream bedienen und über die Leitung des Wissenschaftlichen Beirats einen relativ hohen Einfluss hatten/haben.

      • Reinhard Seevers sagt

        Die Kritiker sind die „Alten weißen Männer“ Spiller und Co sind die grauen alten Männer…die neuen sind ausgewiesene Experten, junge Professoren, die Ethik als Fach studiert haben, nicht Kartoffel pflanzen…
        https://www.uni-vechta.de/wirtschaft-und-ethik/professur-fuer-wirtschaft-und-ethik

        Das ist der Paradigmenwechsel, der gesellschaftlich gewollt und anerkannt wird. Die alten Zöpfe können rechnen, was sie wollen, das wird schlicht nicht mehr anerkannt.
        Wenn man dann Ngyuen-Kim gehört hat, sind die alten weißen Männer, die evidenzbasiert argumentieren, dennoch auf dem richtigen Weg. Es wird medial und politisch nur nicht mehr verstanden, oder wird ignoriert….die sind schlicht verbildet!

    • Obstbäuerin sagt

      Das sind aber „die ehemaligen Hochschullehrer Prof. Ulrich Koester und Prof. Michael Schmitz“, Brötchen. Wie überall kommt Kritik nur von unabhängigen Wissenschaftlern oder von ganz Mutigen.

      • Brötchen sagt

        Grethe und Spiller habe ich schon gehört….decken wir den Mantel des Schweigens darüber!

        Die haben das Ding aus agrarökonomischer Sicht auseinander genommen….

        Einige schöne Argumentationspunkte drin aufgeführt!

        Fazit könnte lauten, UK alles richtig gemacht! (was Lw betrifft)

        Die können nämlich so einen Transformationsprozess machen….

        Danke für die Rückmeldungen dazu.

    • firedragon sagt

      Ist ja nicht unbedingt „das Hauen in die gleiche Kerbe“ … im Prinzip muss man ja nur sein Hirn anschalten und einfach mal registrieren, dass Deutschland nicht der Nabel der Welt ist und nicht Weltenretter sein kann.
      Dazu braucht es auch nur diesen einen Satz „… ob das internationale öffentliche
      Gut Klima tatsächlich durch Maßnahmen im Agrarbereich Deutschlands weltweit um
      1,5 Prozent reduziert werden könnte …“
      Über Deutschland ist keine Glocke, zum Einen und zum Anderen – wenn die dt.LW es nicht schafft, den Wert des Weltklimas um 1,5 Prozent zu verringern, was ist dann?
      Wie misst man das eigentlich?

  3. Jürgen Donhauser sagt

    Ich weiß ja nicht ob die ZKL zur Kenntnis nimmt, dass sie die Rechnung ohne den Wirt – den Landwirt gemacht hat. Derzeit gehen in unserer Region so viele Hofnachfolger enttäuscht von den Höfen, da ist bald keiner mehr die diese Träumereien und Mainstreamgeplapper umsetzen wird. Vom Schlußpapier der ZKL blieb nur das Schuldeingeständnis über die Umweltschäden hängen. Wer möchte da noch weitermachen?

    • Smarti sagt

      Eine Betonbauer mit 10 Angestellten fand seit Jahren keine Lehrlinge mehr, Arbeiter schon gar nicht. Er hat Asylbewerber ausgebildet und alle drei behalten. Jetzt wurden sie, nach Jahren voller Erwerbstätigkeit, ausgewiesen, es konnte nichts dagegen unternommen werden. Der Chef hat einen der Leute adoptiert (mit voller Einwilligung der ganzen Familie), die beiden anderen arbeiten jetzt in der Schweiz und heiraten wohl bald. Chef und Söhne sind fertig mit Deutschland…. die machen noch ein paar Jahre, dann macht die Firma – die einzigen weit und breit, zu. Dies, obwohl sie bis nächsten Frühling ausgebucht sind. Offerten macht diese Firma schon seit Jahren keine mehr… da rollst du den roten Teppich aus wenn sie kommen.

  4. Arnold Krämer sagt

    Die Agrarpolitik hat sich im „Zusammernspiel“ vor allem mit der Umweltpolitik und der Baurechtspolitik zu einem massiven gordischen Knoten entwicklelt, den die vorgesehenen Koalitionäre ebensowenig wie die noch amtierende Regierung lösen wird. Im Gegenteil. Sie werden das Knäuel noch weiter verdicken durch Kuhhandel und faule Kompromisse. Sie werden sich aus den Borchert-Papieren und dem ZKL-Papier jeweils „passende“ Teilstücke aussuchen und ins Koalitionspapier schreiben. Konkret wird es dann beim Ordnungsrecht, relativ präzise bei der Förderung für die Ökolandwirtschaft und schwammig (weil unfinanzierbar) beim Umbau konventioneller Tierhaltung. Außerdem werden die Inhalte von Koalitionsvereinbarungen immer mit unterschiedlichem Ehrgeiz bearbeitet, je nach Interessenlage, was aber schon immer so war. Und das, was national nicht vereinbart werden kann, weil sich die FDP sperrt, wird über die „Bande“ Brüssel gespielt (aktuelle Beispiele Düngerecht, Steuerrecht) mit der Androhung von Strafzahlungen z.B.
    Was wir brauchen in der nationalen Apo sind 2-3 Jahre wirkliche Denkpause, in der alles auf den Prüfstand kommt, was nationale Gesetzeslage ist, mit dem Ziel „auszumisten“, „durchzuforsten“, weil viele Gesetze und Verordnungen überhaupt nicht mehr zur Wirtschaftswirklichkeit mit ihrer Dynamik, mit der dreigeteilten nationalen Agrarstruktur (Ost, Süd, Nordwest) sowie der großen naturräumlichen Unterschiede in D passen.
    Aber dazu fehlen Einsicht und Mut und das passende Selbstverständnis der politischen Akteure, die vorrangig die Parteiinteressen und die vermeintlichen Klientelinteressen im Auge haben. Der Politikbetrieb verkommt im Aktionismus und huldigt dem medialen Mainstream. Verlierer sind letztlich alle Landwirte und alle ländlichen Räume, wobei die „Fallhöhe“ in Westdeutschland vermutlich am größten ist, weil dort über die Veredelungswirtschaft die meiste Wertschöpfung in der gesamten Kette verloren geht.

    • Reinhard Seevers sagt

      …..und der Niedergang der bäuerlichen Betriebe, die Betriebsaufgaben, werden hundertprozentig der Agrarindustrie und dem verbandeltem BV zugeschrieben, niemals der mainstream- getriebenen desaströsen Politik, darauf kann man getrost wetten.

    • sonnenblume sagt

      Im Westen ist die Fallhöhe tatsächlich hoch, weil die Veredlung das Standbein der Region ist. Eine über Jahrhunderte gewachsene Einnahmequelle. Nicht umsonst hat sich auf den ertragsschwachen Standorten die Viehzucht etabliert.
      Wenn wir jetzt z.B. umsteigen auf Gemüseanbau, was auch vielerorts geschieht, gibt es wieder Probleme mit der Bewässerung. Sie ist hier für gute Erträge zwingend notwendig, aber in trockenen Jahren leiden die Brunnen der Anwohner.
      Finanziell sicher interessant, aber wenn man der Bevölkerung das Wasser abgräbt wird es hier auch wieder Einschränkungen geben.
      Alternativ könnte man PV-Anlagen bauen, sofern es zukünftig erlaubt ist.
      Mais für Biogas ist vielfach von den Verpächtern verboten. Allen voran von den Kirchen als größten Grundbesitzern hier.
      Ansonsten bleibt Naturfläche und Landschaftspflege.

  5. Obstbäuerin sagt

    Es sind einzelne Halbsätze von verschiedenen Akteuren, die zeigen, wohin die Reise geht. Keine Steuererhöhungen, alle müssen tiefer in die Taschen greifen, es muss Umverteilungen der Geldflüsse geben, die Ökologisierung der Landwirtschaft ist unabwendbar (quasi Naturgesetz), es wird teuer, die Gesellschaft verlangt das von uns, konventionelle Bauern fragen bei Öko nach, wie sie ohne Glyphosat arbeiten können (den Prinz Löwenherz), wir sind uns alle einig, die ZKL hat eine tolle Arbeit gemacht, die Politik muss das ganz schnell umsetzen, möglichst morgen, die Landwirte verstehen das leider erst mit Zeitverzögerung (also demnächst), u.v.a. Die einzige, die noch weiß, wie es in den Betrieben tatsächlich aussieht, war in dieser Runde die Vertreterin der ABL (und ich bin wahrlich kein Freund dieses Verbandes). Die ganze Huldigungsveranstaltung geht sowas an den wirklichen Problemen vorbei, dass mir das Zuhören körperliches Unbehagen beschert hat. Es gibt keinen kompetenten Vertreter der modernen Landwirtschaft mehr.

  6. Christian Bothe sagt

    Mein Statement zu ZKL in der Top agrar 9/21.Habe in die Konferenz nur kurz verfolgt!

    Sehr geehrter Prof. Dr. Breitschuh,

    habe die erarbeitete Stellungnahme zu ZKL gerade gelesen. Ein hervorragendes Statement aus Ihrem Hause und den Kollegen. Inhaltlich gibt’s von meiner Seite nichts hinzuzufügen, da insbesondere Prof. Strohschneider als Vorsitzender der Kommission seit Tagen deren Ergebnisse in hohen Tönen lobte und als „zukunftsweisend“ präsentierte, was zu bezweifeln ist! Wie in Ihrer Stellungnahme richtig herausgearbeitet wurde, arbeitet unsere praktische Landwirtschaft schon lange auf solch‘ einer Basis, und das nach immensen Investitionen (nach der Wende) in die Tierproduktion und den Pflanzenbau. Was brauchen wir da noch eine ZKL? Die gute landwirtschaftliche Praxis ist die Grundlage für die Tätigkeit unserer AGs, GmbHs und Wiedereinrichter seit Jahren und das nachhaltig, und das trotz teilweise unsinniger Regularien des Staates und der EU. Leider hat sich der wissenschaftliche Vorlauf für eine intensive LW dem Mainstream untergeordnet, und so kommt es zu solchen Aussagen wie vom Wissenschaftler Prof. Taube 20% Dünger einzusparen…Zur Ökolandwirtschaft, deren Effektivität und Umweltbelastung (THG etc.) möchte ich mich nicht weiter äußern, da Sie und Kollegen das umfassend getan haben.
    Zusammenfassend noch einmal ein dankeschön an die mitarbeitenden ehrenamtlichen Kollegen und man sollte das Manuskript weiter verbreiten!

    Mit frdl. Grüßen

    Christian Bothe
    Gera

  7. Diese Veranstaltung war zuallererst eine Selbstbeweihräucherung der „KOMMISSION“ und eine schon fast peinlich übertriebene Huldigung des großen Zampano Strohschneider. Vor diesem Hintergrund geraten Fakten und Sachverhalte zur lästigen Nebensache, man übernimmt unreflektiert populäre Mainstreamfakes und bastelt daraus einen realtäts- und sinnbefrfeiten Konsens (gaaaanz wichtig, kein Kompromiss sondern Konsens), der am Ende des Tages weder Bestand haben wird noch irgend jemandem was bringt. Hoffnungen, darauf einen Gesellschaftsvertrag aufbauen zu können halte ich für eine Schnapsidee im Stile des bedingnungslosen Grundeinkommens.

    • Reinhard Seevers sagt

      Prof Grethe hat auf einer Vortragsveranstaltung die Aufgabe der Landwirtschaft für die Erreichung der Klimaziele vorgetragen…..da wundert einen dann ja nichts mehr. 50cent Stickstoffsteuer auf Mineraldünger, weil Bauern nicht hören und handeln wollen.
      Da ist dann die derzeitige Preiserhöhung ja eine vorweggenommene Zielwerterreichung oder?
      https://www.stiftung-klima.de/de/konferenz/

      • Thomas Apfel sagt

        Habe mal kurz reingehört: Im Grunde genommen passt sich die Agrar „Wissenschaft“ in ihren Aussagen dem gesellschaftlichen Mainstream an. Man möchte sich ja nicht out of area bewegen und gegebenenfalls auch seine Professur nicht riskieren. Manchmal glaube ich, die merken selbst nichtmal, wie sich Mainstreamfakes und Ökodogmen ungeprüft in ihr Denken und die Tätigkeit einschleichen. Die sind so weit von den tatsächlichen Abläufen entkoppelt, dass es nur noch darum geht der (zu erwartenden) Politik und Gesellschaftsströmung zu gefallen. Das Artensterben an sich und der behauptete Anteil von Pflanzenschutz und Landwirtschaft daran gilt als gesetzt und kann nur bei Strafe des eigenen Untergangs (als Lehrender) überhaupt nur ansatzweise in Frage gestellt werden. Im Grunde genommen versteckt sich hinter dem ganzen wortreichen Gebabbel die Erkenntnis, dass NATIONAL nur durch runterfahren der Produktion Klima und Umweltschutzziele erreichbar sind. So gesehen ist es für das Glänzen nach außen auf der INTERNATIONALEN Bühne sinnvoll in Deutschland nur noch ÖKO zu machen bzw. die LW ohne Zertifizierung und Entlohnung auf dieses Ertragsniveau herunterzufahren.
        Ich kann Jedem nur empfehlen: Raus aus der Nahrungsmittelerzeugung und rein in BioEnergie und Photovoltaik und bezahlte Stilllegung. Für´s eigene „Fressen“ der Hofbetreiber reichts schon noch !
        Im Grunde sind wir in ähnlichen Situationen wie 1923 (Einführung der Roggenmark) oder eben 1931 (Weltwirtschaftskrise) und sollten wie damals teils auch kollektiv die Lieferung und Produktion temporär einstellen (soweit die Verschuldung das zulässt).

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich finde es tragisch, wie man krampfhaft versucht der Landwirtschaft einen höheren Anteil klimarelevanter Emissionen zuzurechnen, in dem man die Distribution einfach mit einbezieht.
          Man muss wohl anscheinend immer neue Prozentanteile generieren, um eine Relevanz zu suggerieren. Dazu kommt, dass man orakelt, dass ja der landw. Anteil sich weiter erhöht, wenn die übrigen 90% sich reduzieren werden….aber sie reduzieren sich ja noch gar nicht, sie erhöhen sich.
          Ich würde einfach mal die Wertigkeit und die Bewertung ändern:
          In einer Tabelle wird eine Skala von 0 bis 10 aufgestellt.
          10 Punkte bekommt der Wirtschaftszweig, der pro to Co2 die meisten Kilokalorien erzeugt.
          0 Punkte erhält derjenige, der keine Kalorien erzeugt und nur verbraucht.
          Eine zweite Tabelle stellt die CO2 Senke dar.
          10 Punkte erhält, wer pro verbrauchter to Co2 das meiste CO2 speichert oder neutralisiert.
          Wer kein Co2 speichert und auch nicht neutralisiert, bekommt 0 Punkte.
          Wer mindestens 10 Punkte aus beiden Tabellen erreicht muss keine Klimaschutzanpassungen umsetzen…..
          Dann sähe die Sache aber plötzlich ganz anders aus.

        • Smarti sagt

          Herr Apfel, das ist „eins zu eins“ unsere Einstellung, lange wollten wir das nicht glauben- sahen es aber doch immer näher kommen. Mit einer unglaublichen Einigkeit und Macht verlangt die Bevölkerung, dass sie bitte keine Nahrung mehr erhalten – und das „Europaweit“ – das ist Wahnsinn, da bleiben mir die Worte im Hals stecken.
          In der Zeitung werden derweil Initiativen gefeiert, die ein paar Joghurts vor dem Abfalleimer retten… Wow.

          • „..unglaublichen Einigkeit und Macht verlangt die Bevölkerung, dass sie bitte keine Nahrung mehr erhalten – und das “Europaweit““ Das ist falsch! Es ist nicht die Bevölkerung, die das verlangt, sondern die massive, lautstarke ökogrüne Propaganda, die suggeriert die Bevölkerung würde das verlangen. Dem ist aber nicht so. Vielleicht sollten gewisse Leute mal einen Praxistest machen und Samstags um 11.00h in den Kassenbereich eines Supermarktes gehen (24 offene Kassen und an jeder eine schier endlose Schlange). Dann weis man mehr über „keine Nahrung mehr erhalten“….

            • Smarti sagt

              Mark, es sind so unglaublich viele, die sich regelrecht vor Spritzmitteln auf dem Acker fürchten ( und dann trotzdem den Kofferraum voll „Aldi“ spazierenfahren, um bei uns noch 2 Liter Alibi-Milch zu kaufen ).

              Es sind so Viele, auch gute Freunde von uns, die in einem schönen Acker mit gesundem Getreide nur noch eine riesengrosse Todesfalle für sämtliche Lebewesen ( inkl. Mensch ) sehen….das wurde den sonst sehr intelligenten Menschen so eingehämmert, die glauben alles ohne zu hinterfragen.

              Klar, wir reden ja nur mit Leuten, die aktiv mit uns in Kontakt treten,
              ( also nur die, die noch auf den Hof kommen ) aber selbst da habe ich keine Lust mehr dazu.

              Voller Stolz erzählen unsere Einsteller/ Besucher/ Verwandten, dass sie Mitglieder sind bei Tierschutzvereinen und dass sie ja sooo gegen Massentierhaltung sind ( Kofferraum voller Hundefutter aus aller Herren Länder…). Bemitleiden kurz unsere Kälbchen, dass sie nicht mehr bei der Mama sein dürfen und fragen nach Milch.

              Es sind gefühlt nicht einzelne Menschen – es sind Alle ! Mit Ausnahmen von Lieferanten, konv. Landwirten und dem Tierarzt.

              • Ferkelhebamme sagt

                @Smarti: Genau diese Erfahrungen mache ich auch. Selbst in der Verwandtschaft, die auf dem Hof aufgewachsen sind. Die Gehirnwäsche ist vollzogen und Willis Bild „Keine Wendemöglichkeit“ trifft es unheimlich gut. Niemand wird zurückrudern und der jetzigen Tierhaltung zumindest Bestandsschutz gewähren. Der Umbau muss kommen, da kommen sie nicht mehr raus, er wird aber nicht finanzierbar sein

                • Smarti sagt

                  Ich glaube nicht mehr daran, dass jemand den „Umbau“ lange finanziert. Behaupte mal: „Drei Jahre gefordert und gefördert auf Teufel komm raus. Anschliessend drei Jahre nur noch fordern mit Zahlungen auslaufen lassen und danach gelten die neuen Umbau-Gesetze für alle. Unterdessen ist leider das Geld aus…. Aber wir brauchen dann ja auch keine Geld mehr, wir arbeiten ja kaum mehr…. faule Bauern lassen Bevölkerung hungern…
                  Es braucht schon sehr viel Mut und Zockergene, um jetzt noch grössere Investitionen zu tätigen. Andererseits: mitnehmen kannst Du kein Geld – aber auch keine Schulden 🙂 .

              • Dann muß man die
                (Es sind so Viele, auch gute Freunde von uns, die in einem schönen Acker mit gesundem Getreide nur noch eine riesengroße Todesfalle für sämtliche Lebewesen)
                mal fragen warum sie sich keine Gedanken darüber machen, wo ihr Essen herkommt.
                Sie sind doch nicht ungebildet, oder?
                kein Interesse?
                Haben die noch nie etwas von integriertem Pflanzenschutz gehört‘?
                Und das man die Mich von den Müttern der Kälbchen für Butter, Käse Joghurt usw. und die Milch für den Supermarkt braucht?
                Das war früher schon so und ist heute auch noch so.

      • und
        50 Cent mehr für 1kg Waschpulver…
        weil die Hausfrauen nicht hören wollen!

        was macht das wieder für Umweltschäden im Wasser?

  8. Reinhard Seevers sagt

    ,.,..gestern ist eines der größten jemals in Deutschland gebauten Kreuzfahrtschiffe ausgedockt worden. Aida weist auf die Höhe Nachhaltigkeit des Neubaus hin, einmalig, weltweit…..
    Leute, chillt mal, ……😳

  9. Thomas Apfel sagt

    Die Politik muss da gar nicht viel tun. Die Eingriffe am Energiemarkt nebst der „Ungültigkeit“ des Kartellrechts für große Konzerne (LEH, Mineralölindustrie) also in diesem Fall die „Nichteingriffe“, werden das erledigen, ohne dass es „zu viel“ kostet. Im Übrigen meint Prinz Löwi, dass das im Ökobereich viel kostet, auch wenn man den Eindruck gewinnen könnte, er meine Alle. dazu muss man dann schon die sonstigen und Äußerungen des BÖLW nicht aus den Augen verlieren. Das Schwätzen über die Landwirtschaft wird weitergehen und im Hintergrund werden Häusling, Ebner und Co. dafür sorgen , dass Prinz Löwis Träume wahr werden.
    Ansonsten gilt weiterhin sein Kernsatz: „Alles was den Konvi´s schadet, nützt uns“.
    Und das ist das einzige, was kommen wird: Kürzung der Betriebsprämien, (Be-) Steuerung von Dünger und Pflanzenschutzmittel ( und am besten Zucker, Fett und Salz gleich mit) und (Nicht-)Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln über Zulassungsverzögerungen, sowie Flächenstilllegungen werden die Erträge von Öko und Moderne LW dichter zusammenbringen. Die ökologische Lebensmittelwirtschaft wird am meisten profitieren und nicht die Öko-Erzeuger – genau dafür steht der BÖLW. Die Ergebnisse der ZKL sind da nur „erwünschte“ Begleitmusik in diese Entwicklungsrichtung: Alle dürfen mal quaken und danach wird der Teich trocken gelegt.

    • Schmeckt gut sagt

      Thomas, sehe ich genau so. Die Lebensmittelwirtschaft wird am meisten profitieren, was auch so von der Politik gewünscht wird (intern auch gefordert und gefördert wird). Hierbei ist es egal, ob konvi oder bio. Von ökologisch arbeitenden Betrieben höre ich in diesem Jahr vermehrt, dass der Biohandel und auch die Bio-verarbeitung ihre jeweilige Position im Produktionsablauf immer mehr deutlich macht: Ohne uns geht nichts und ihr seit ohne uns auch nichts, liebe ökologischen Erzeuger (Lieferanten). Diese Strukturen werden politisch genauso unterstützt und aufgebaut, wie im konventionellen Bereich. Mit ähnlichen, zunehmend erpresserischen Methoden. Was also soll hier die bäuerlichen Betriebe retten. Es wird als Agrarindustrie unterstützt und entwickelt sich auch so. Transformation = Fehlanzeige

    • Brötchen sagt

      ASP kannst du auch noch nehmen, die ist jetzt kurz vor Dresden.

      Nur um einen Fakt zu nennen, Polen stützt das ganze mit 40 Mio und hat 22 Schlachthöfe die Tiere aus dem Gebieten aufnehmen. D. hat zwei ganz kleine.

      Die Schweinehaltung wird langsam flächendeckend untergehen und mit ihr die ganze Infrastruktur.

      Wie sagten sie auf dlf Nova….und das Trinkwasser ist endlich sauber, die Wiesen kriegen keine Gülle mehr und das Blumen, Bienen und Einhornparadies ist nah.

      Bio trifft es parallel mit, da die auch von den vermarktern und der ganzen konv. Infrastruktur profitieren.

      D

      • johannes sagt

        hoffentlich sprechen die Märkte ein einiger Zeit eine andere Sprache, das hier ein paar Leute mal zur Besinnung kommen und wieder klar denken lernen.
        Wir sind auf dem besten Weg dahin

          • Brötchen sagt

            Thomas er meint, das z.B. ich sehe das nicht so wie Du, dass Bio nicht betroffen ist, das denken die.

            Ich habe mit Bio zu tun und die hängen extrem vom Know How, von der Logistik, von der Infrastruktur usw…. extrem vom konv. Sektor ab.
            Was die teilweise unkündigen ist nur heiße Luft und ein riesen Luftballon.

            Und es ist auch so, wenn die konv. Preise extrem steigen, kann Bio da nicht mitgehen, da das keiner bezahlt und bezahlen kann. Weil Du kommst da in Regionen, da fassen sich auch gut betuchte Leute an den Kopf, denn die sind meist noch preissensibler als Kundschaft die wenig Geld hat.
            Die gestiegenen Kosten haben die aber auch und über Subventionen kann die Politik das überhaupt nicht deckeln.

            Ich bezweifle auch, das große Teile des Defizits von außen gedeckt werden können.
            Sieht man ja jetzt, das sich bei bestimmten Produkten jeder sich selbst der Nächste ist.

            • Brötchen sagt

              Ob die Lebensmittelwirtschaft profitiert, möchte ich auch bezweifeln, da eine sicherer Basis wegfällt.

              Die kriegen dann nur noch irgendwelchen „Schrott“ mit dem die zurecht kommen müssen.
              Zudem fällt ja das große Geschäft weg und die Luft wird auch dünner.
              Selbst in der Urproduktion wird nicht mehr Geld verdient, es wird nur mehr Geld bewegt. Gut die Mengen sind geringer.

              Ansonsten würde ja jetzt schon die Bioverarbeitung boomen. Habe nicht so den Eindruck, dass diese das tut.

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