Bauer Willi
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Zielkonflikt Erosion

Im Zusammenhang mit den Überschwemmungen der letzten Tage gerät auch die Landwirtschaft in den Fokus. Umweltministerin Hendricks ist sehr schnell mit ihren Aussagen und macht den Maisanbau dafür verantwortlich. Wir haben dies gestern kommentiert. Doch was ist dran an diesem Vorwurf?

Jeder halbwegs seriöse Meteorologe kommt zu der Erkenntnis, dass kein Boden solche Regenmassen wie in den vergangenen Tagen in kurzer Zeit aufnehmen kann. Die Zunahme der versiegelten Flächen durch die menschliche Besiedlung spielt zudem auch eine nicht zu unterschätzende Rolle, was aber in der Diskussion gerne unterschlagen wird.

Mulchsaat

Ein Boden, der an der Oberfläche zu 100% wassergesättigt ist, kann kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen. Dieses fließt dann oberflächig ab, unabhängig davon, mit welcher Kultur der Boden bestellt wurde. Einen Einfluß auf die Wasserhaltefähigkeit hat neben der Bodenart die Bewirtschaftung. Wir praktizieren in unserem Betrieb fast ausschließlich das Prinzip der Mulchsaaten, d.h. der Boden wird nur flach im Saathorizont bearbeitet (ca. 10 bis 15 cm), dabei mit organischem Material vermischt und nicht gewendet. Regenwürmer und andere Bodenlebewesen leben von dem organischen Material und schließen die Nährstoffe auf, so dass sie der Pflanze zur Verfügung stehen. Die Regenwurmgänge, die bis in über 1 m Tiefe reichen, sind eine hervorragende Dränage für das Oberflächenwasser. So kann dies schnell versickern und die Erosionsgefahr ist deutlich verringert. Das Prinzip der Mulchsaat hilft also, Erosion und damit auch Überschwemmungen zu reduzieren. Verhindern kann es dies aber nicht, wenn in 2 Stunden 80 mm Regen fallen.

Pflügen

Würde ich den Acker pflügen ( in der Regel 30 cm und wendend) wird das organische Material quasi „vergraben“ und ist nicht so einfach vom Bodenleben umzusetzen, weil der Sauerstoff im Unterboden knapper ist. Dies ist auch der Grund, warum wir nur in absoluter „Notfällen“ noch mit dem Pflug arbeiten. Der lockere Boden ist sehr viel stärker der Gefahr von Erosion ausgesetzt als die „Festbodenkultur“ wie wir sie betreiben.

Unkraut

Bei häufiger Mulchsaat nehmen aber Unkräuter zu, die sich über Rhizome (Wurzelausläufer) vermehren. Dazu gehören unter anderem Quecke, Ackerdistel und Landwasserknöterich. Dies bekämpfen wir, in dem wir sie nach der Getreideernte wieder grün werden lassen und dann in Teilflächen (eben dort, wo sie auftreten) mit Glyphosat behandeln. Dieses Produkt hat für uns den Vorteil, dass es auch in die unterirdischen Pflanzenteile verlagert wird und diese unerwünschten Pflanzen zumindest für eine Fruchtfolge nicht oder nur in einem vertretbaren Umfang auftreten. Eine häufige Bodenbearbeitung mit dem Grubber als denkbare Alternative zu Glyphosat erfordert einen starken Schlepper, der zum einen viel Diesel verbraucht und durch die mehrfachen Überfahrten auch den Boden verdichten kann. Auch der Arbeitsaufwand ist höher, aber das interessiert ja unseren Mitbürger weniger. Der Bekämpfungserfolg dieser mehrfachen Überfahrten ist deutlich geringer als mit Glyphosat.

Zielkonflikt

Und somit entsteht ein Zielkonflikt. Wenn Frau Hendricks sich gegen eine erneute Zulassung von Glyphosat ausspricht, muss sie wissen, dass dann die reduzierte Bodenbearbeitung mit all ihren Vorteilen vermutlich der Vergangenheit angehört. Wollen Sie das, Frau Hendricks? Das fragt Sie

Ihr Bauer Willi

 

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78 Kommentare

  1. Also viele Dinge die ihr hier schreibt sind einfach nicht wahr, oder um es diplomatischer zu formulieren: Auf unseren Biobetrieb mit Mulch und Direktsaat treffen sie nicht zu.
    Was aber definitiv absolut falsch ist, ist dass Quecke bei MS gegenüber Pflug mehr wird.

  2. Walter Parthon sagt

    ICH HABE KEINE LUST MEHR!

    Ich habe keine Lust mehr mir von der Bundesumweltministerin und vielen ihrer Länderkollegen erklären zu lassen, dass wir Landwirte durch den Maisanbau die Flutkatastrophen der letzten Tage begünstigt hätten, während jeden Tag Hektar um Hektar Grün- und Ackerland durch Häuser und Straßen versiegelt wird.

    Ich habe keine Lust mehr mir von der SPD das Nein zur Zulassung von Glyphosat mit dem Vorsorgeprinzip erklären zu lassen, während es weiterhin ohne große Einschränkungen möglich ist definitiv krebserregenden Alkohol, Kaffee und Tabak zu konsumieren.

    Ich habe keine Lust mehr mir vom Bundeswirtschaftsminister erklären zu lassen, dass die Übernahme von Kaisers-Tengelmann durch Edeka keine Auswirkungen auf den Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel hat, während jeden Tag landwirtschaftliche und handwerkliche Lebensmittelproduzenten an der Übermacht der Handelsriesen scheitern.

    Ich habe keine Lust mehr mir vom Bundeslandwirtschaftsminister das neuerliche verteilen von Hilfsalmosen nach dem Gießkannenprinzip als Erfolg verkaufen zu lassen, während weiterhin keinem Familienbetrieb im Milchsektor die unternehmerischen Mittel und Werkzeuge zur Verfügung stehen sich aktiv auf die nächste Phase mit niedrigen Preisen vorzubereiten.

    Ich habe keine Lust mehr mir von Ärzten und sonstigen Beteiligten des Gesundheitssystems erklären zu lassen, wie gefährlich der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung für die Allgemeinheit ist, während täglich hunderte Menschen durch mangelhafte Hygiene in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen geschädigt werden oder gar sterben.

    Ich habe keine Lust mehr, dass sogenannte Tier- und Umweltschutzorganisationen durch Kampagnen gegen die Landwirtschaft nicht die Umwelt sondern ihre Spendenkonten schützen, während wir Landwirte täglich mehr Geld in den Erhalt unserer Umwelt und den Schutz unserer Tiere stecken ohne dafür gerecht entlohnt zu werden.

    Ich habe keine Lust mehr mir von Verbrauchern von einem reich gedeckten Tisch aus erklären zu lassen, wie Landwirtschaft zu funktionieren hat und wie gerne sie doch Bio und Regional kaufen würden, während die schweigende Mehrheit billige Importprodukte im Aldi oder Lidl kauft.

    Ich habe keine Lust mehr mir den Umstieg auf biologische Erzeugung von den grünen Bioprinzen anpreisen zu lassen, während meine Biokollegen aus der einträglichen Marktnische in einen ruinösen Preiskampf bei den Lebensmittelhändlern gedrängt werden.

    Ich habe keine Lust mehr über die Unterstützung von bäuerlichen Kleinbetrieben auf den Wahlplakaten der Grünen zu lesen, während die Verordnungen und Gesetze der Minister und Fraktionen dieser Partei mehr Kleinbetriebe zur Aufgabe gezwungen hat als der normale Strukturwandel durch technischen Fortschritt.

    Ich habe keine Lust mehr Beiträge von Journalisten zu lesen, zu sehen oder zu hören, die offensichtlich mehr Zeit auf die Pflege ihres eigenen Weltbildes im Punkt Landwirtschaft verwenden als für die ausgewogene Faktenrecherche, während undemokratische Kräfte in diesem Land genau dieses Vorgehen in anderen Themenbereichen als Vorwand für eine Demontage der 4. Gewalt in unserer Demokratie nehmen.

    Und so langsam dämmert mir wie es ist als Bundesjogi mit 80 Millionen Bundestrainer zu leben… Naja sein Schmerzensgeld dürfte höher ausfallen als das der meisten Landwirte, dann wird es wohl doch nicht so schlimm sein…

    Trotzdem werde ich den Mut nicht verlieren und weiter machen! Für jedes noch so kleine Aha-Erlebnis bei meinen Gesprächs- und Diskussionspartnern, für den noch immer geraden und stolzen Blick in den Spiegel, für den erhobenen Kopf bei aufrechter Meinung und natürlich um weiterhin diesem tollen Beruf frönen zu dürfen der so viel mehr kann als nur verdammt gut verdammt viele Menschen zu ernähren!

    ALSO SCHLUSS MIT ZWEIFELN! UND RAN AN DIE WISSENS-, AHNUNGS-, MEINUNGS- UND MANCHMAL AUCH GEDANKENLOSEN GANZ NORMALEN BÜRGER!

    Der Rest kann mir mal gepflegt den Buckel runter rutschen

      • Inga sagt

        Respektlose Politiker!!!

        Die sollen erst einmal vor Ort recherchieren, oder?

        Frage zur Monokultur,
        für mich ist Monokultur, wenn man die Fruchtfolge nicht richtig einhält und z.B. mehrer Jahre Weizen nach Weizen macht! Geht ja, oder?

        Aber die respektlosen Journalisten haben doch das Wort Monokultur umdefiniert und meinen damit gleich eine ganze Gemarkung oder jedenfals riesengroße Felder mit Mais oder andere Frucht, wie falsch ist das‘?

        • Sabine sagt

          Hmm… also eigentlich ist Monokultur nichts schlimmes. Eine (Mono) Nutzpflanzenart (Cultura meint Pflege) in einem Feld macht ziemlich viele Sinn. Nicht ganz einfach ein Feld zu pflegen, wo Kartoffeln, Erbsen und Sonnenblumen nebeneinander in den Reihen stehen. Das gibt es zwar noch in der Hortikultur recht häufig, ist aber sehr arbeitsintensiv.
          Der Begriff ist allerdings inzwischen vom Verständnis her in Richtung Einfeldwirtschaft oder Feldwirtschaft ohne Fruchtfolge verschoben worden.
          Im Grunde wird das Wort in der Öffentlichkeit ganz ab von der Bedeutung als Kampfbegriff benutzt. Monokultur ist im allgemeinen Verständnis genau das Gegenteil von Kultur geworden, denn man wirft damit den Landwirten vor eben nicht den Boden und die Umwelt zu pflegen, sondern zu zerstören.
          Das hat auch was damit zu tun, dass die Masse der Leute eben nichts von Fruchtfolgeplänen weiß und es auch nicht sehen kann, weil schon der Unterschied zwischen den verschiedenen Feldfrüchten nicht mehr bekannt ist. Mais können die meisten gerade noch identifizieren, weil er so anders ausschaut, wie die anderen Getreidearten.
          Ich hab ja – wegen der Zwerge- auch mal verschiedene Hirsen zwischen den Sonnenblumen stehen, die halten alle Spaziergänger dann für Pampasgras.
          Also nicht aufregen, sondern Schulklassen beibringen wo die Brötchen herkommen. Ich befürchte, dass Roggen bei vielen Leuten eher eine Geschmacksrichtung als ein Getreide bezeichnet.

          • Inga sagt

            Ja, Danke für die schnelle Antwort, ein richtiger Landwirt pflanzt nur eine Fruchtart auf einem Schlag.

            Das Monokultur nichts schlimmes ist, weiß ich als gelernte LTA und auch Bauersfrau.
            Nur als ich den Beruf erlernte, anfang der 70iger, da verstand man unter Monokultur nur eben eine einzige (mono) Kulturpflanze in der Fruchtfolge. Eben damals bei Weizen! Heute vielleicht auch noch! Nur im Zusammenhang mit dem vielen Mais in der Gemarkung für Biogasanlagen hieß es in den Massenmedien dann eben für eine einzige (mono) Pflanze auf dem Schlag.
            Also richitg ist es im Gegensatz zur Hortikultur, dass man das MONO auf einem Feldschlag meint, wie die Journalisten es im Zusammenhang mit dem
            Mais für die Biogasanlagen meinen. , und erst später haben Agrarwisenschaftler es für eine einzige Fruchtart in der Fruchtfolge benutzten.

            Das sieht den Journalisten ähnlich, dass sie das Wort ins Negative ziehen!!!

            • Sabine sagt

              Es ist halt ganz selten, dass jemand aus der Landwirtschaft in einer Redaktion landet. Naturwissenschaften überhaupt haben große Schwierigkeiten, dass was sie tun in der Öffentlichkeit richtig darzustellen, weil immer noch zu viele Redaktionen komplett aus der geisteswissenschaftlichen Ecke kommen. Man muss also Leuten erklären, was man tut, die in der Oberstufe Mathe, Chemie und Bio abgewählt haben, weil es ihnen zu schwer oder zu langweilig war.
              So, und dann erklär denen mal was ne Gen-Sonde ist.
              Die, die es dann verstehen, haben oft nicht die Möglichkeit sowas in den Massenmedien richtig unterzubringen, so entstehen dann Verkürzungen und Missverständnisse, die – da sind wir dann beim Meinungsmonopol- von x-Zeitungen, Radios und TV-Sendern einfach kopiert werden.
              Vllt. wäre ein Web-Radio von Landwirten da wirklich mal eine Stimme, die euch und den „umliegenden“ Berufen eine bessere Plattform bieten könnte.

              • Inga sagt

                Das ist ja verheerend, oder?

                Das müßte ja dann für medizinische Themen auch gelten.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Bei uns im Oberrheingraben wurde Mais jahrelang hintereinander angebaut, auch vor der Zeit der Biogasanlagen.

              Erst der globale Handel hat den Maispflanzern den Maiswurzelbohrer beschert und damit darf der Mais nur noch 2 mal hintereinander auf dem selben Acker gepflanzt werden.

              • Inga sagt

                also konnte man mit Mais Monokultur in die Breite, große Fläche (Raum)
                und auch in die Tiefe in die Zeit , Fruchtfolge machen (Zeit)

                Ja, wegen der ansteckenden Pflanzenkrankheiten und auch wegen der Bodengesunderhaltung macht man ja Fruchtfolge, oder?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @Inga

              Der Mais lies es zu, jahrelang Mais auf der selben Fläche anzubauen, Weizen zum Beispiel nicht.

            • Sabine sagt

              Tja, den „Bild der Frau“-Doktor und die Apotheken-Zeitschrift mag man belächeln, aber das ist auch eine Art Leute aufzuklären.
              Trotzdem gibt es immer wieder durch Medien aufgebauschte Krankheiten. Denk an Ebola und die teilweise recht merkwürdigen Vorschläge uns hier gegen diese Krankheit zu schützen. Oft merkte man daran, dass die, die das vorgeschlagen hatten, keine Ahnung hatten, was man unter einer Schmierinfektion versteht.
              Als das mit der Vogelgrippe los ging, musste mein damaliger Vereins-Vet tagelang Leute beruhigen, die sich nicht mehr in die Nähe von Tiefkühl-Hühnern trauten. Da waren wohl einige Zeitungsberichte etwas… sagen wir mal, weniger akkurat gewesen. Auch meine damaligen Nachbarn hatten plötzlich Angst vor meinen Zwergen. Dass selbst ein erkranktes Tier einen nicht einfach anniest und man tot umfällt, war wohl irgendwie untergegangen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Als damals die Diskussion mit der Vogelgrippe (in Deutschland war sie nicht ausgebrochen) los ging, wurden Feuerwehren alamiert, die an der Grenze zu Frankreich mit Chemikalienschutzanzug

              https://de.wikipedia.org/wiki/Chemikalienschutzanzug

              jedes KFZ mit Chemikalien besprühte.
              Damit wollte man nur die Bevölkerung beruhigen, ich denke mal, das es den Behörden klar war, dass manche Vögel über die Grenze fliegen können.

              Jetzt wo uns der H5N1-Virus erreicht hat, ist er für die Medien uninteressant.

            • Sabine sagt

              Damals hatte ich auch meinen Vet gefragt, was denn an der ganzen Aufregung dran war. Vergleiche mit der Spanischen Grippe geisterten damals durchs Land.
              Mein Vet grinste und meinte, wenn Du dich nicht gerade in Kot und Eingeweiden von kranken Tieren wälzt, kann Dir gar nichts passieren.
              Jetzt wo klar ist, dass es in der Tat „nur“ eine Vogelseuche ist und von dem Problem „nur“ Landwirte und Hobby-Halter betroffen sind, juckt es niemanden mehr.
              Geblieben sind Auflagen mit Dauer-Ausnahmen. Die einzigen, die sich noch über die Aufstall-Anordnungen aufregen, sind Landwirte mit der sonst so sehr gewünschten Freilandhaltung und wir kleinen Hobby-Halter, deren Federvieh oft sehr schlecht auf die oft monatelang dauernde Stallpflicht anspricht. Es gibt halt Rassen, die damit sehr, sehr unglücklich sind. Rassen, die vielleicht irgendwann mal den immer schmaler werdenden Genpool unserer Hochleistungshühner auffrischen sollen. Die Kampagne gegen die Kryo-Reserven, vom unserem „Hühnerinstitut“ (Titel: Millionen Steuergelder für Hahnensperma verschwendet) fand ich da besonders ätzend. Biodiversität scheint, nur in Naturreservaten gewollt, die möglichst zum Nulltarif von der einheimischen Landwirtschaft gepflegt werden.
              Alleine, dass wir Hobby-Halter ein Institut ins Leben rufen müssen, ist angesichts der vielen Politiker und Aktivisten, die sich sooo um unsere Nutztiere sorgen, tief blicken.
              Herzliche Einladung übrigens, auch dort gibt es ein Hoffest:
              http://wissenschaftlicher-gefluegelhof.de/tag-der-offenen-tuer/

    • Altbauer Jochen sagt

      Ja, es kann einem die Galle hochkommen, trotzdem: Zähne zusammenbeißen
      und nicht unterkriegen lassen!!! Denn wir normalen Bauern werden die letzten sein die den Menschen in dieser Welt ein kultiviertes Land erhalten in dem es sich leben lässt.
      Die Erkenntnis ist bei vielen Bürgerinnen und Bürgern da, die Abwehr gilt
      den Ideologen und Demagogen die, aus welchen Gründen auch immer,
      die Bevölkerung auf dem Lande unter Kuratell stellen wollen.

  3. Schweinebauer Piet sagt

    Mulchsaat ist super und mit der richtigen Bearbeitung kann man auch den Unkräutern Herr werden.

  4. Jochen Böhrer sagt

    Erosion ist ein Bestandteil der ganzen Erdgeschichte. Durch Erosion wurden vermutlich 80% der Landfläche geprägt. Erosion war die Grundlage von Schwemmlandböden, Polderböden und Lössböden.

  5. Andreas sagt

    Pseudoerotisches Verhältnis zu eigenen Worten, Frau Hendricks?

    Wenn Frau Hendriks Bauern die Schuld an Flutkatastrophen gibt oder Anton Hofreiter MRSA Keime schmecken kann, muss mehr dahinter stecken als Unwissenheit oder Falschheit.

    Ich bin kein Psychologe, aber vielleicht ist ein Lustempfinden die Triebfeder. Ich verlange ein psychologisches Gutachten für solche Menschen, damit man gezielt helfen kann.

  6. norbert sagt

    Gibts keine Bio-Alternative zu Glyphosat?
    Finde beide Lösungsvorschläge falsch: weder pflügen noch Glyphosat.

    • Philip sagt

      klar gibts die:
      Schafe (dank Willis Feldversuch), Feuer, schwarze Folie, Essigsäure fällt mir direkt ein.
      Hat halt alles Vor- und Nachteile.

      Für den grossen Massstab bleibt eigentlich nur Feuer, und damit kriegt man nicht die Wurzeln.

      • Jochen Böhrer sagt

        Von Feuer ist das Bodenleben sicher hell begeistert. Schwarze Folie ist SOWAS von umweltfreundlich. Aber auch SOWAS! Und Essigsäure ist ja sooo hramlos.. das kann man sicher trinken.

        • Philip sagt

          bei der Folie handelt es sich natürlich um biologisch abbaubare Folie!

          Die Frage war bezüglich Bio-Alternativen.

          Wäre nach umweltfreundlichen Alternativen gefragt gewesen, wäre die Antwort anders gewesen (und ich hätte keine geben können).

          • norbert sagt

            wieso ist Bio != umweltfreundlich?
            für mich ist das beides: wenn man Bio scheibt, inkludiert das auch umweltfreundlich und umgekehrt.
            sonst führt man Bio ad absurdum.

            Also welche umweltfreundlichen alternativen gibt es?

            • Philip sagt

              also ich weiss keine.

              Es geht immerhin darum die vorhandene Vegetation auf dem Acker zu beseitigen.
              Es ist die Frage ob man das überhaupt umweltfreundlich gestalten kann.
              In jedem Fall ist eine elementarer Eingriff nötig.

            • Inga sagt

              Tja,
              da muß man die vielen Arbeitslosen einsetzen, die müssen für ihre Stütze eben Unkraut jäten, aber dafür bekommen sie Nahrung in Bioqualität und es kommt ihre Gesundheit (wegen Bewegung) und auch der Umwelt zu Gute!!!

      • bauerhans sagt

        „Für den grossen Massstab bleibt eigentlich nur Feuer“

        gasbrenner,die kurzzeitig das eiweiss in der pflanze erhitzen und sie damit zum absterben bringen,ist aber ne teure geschichte und funktioniert nur in reihenkulturen.

    • Mark sagt

      Pfefferspray gibts als Bio-Totalherbizid,
      Nachteile:
      – Ausgasung, ich möchte an so einem Schlag nicht vorbei kommen
      – Wurzelunkräuter werden nicht bekämpft
      – gesundheitlich bedenklich, es gibt nicht mal ausreichend Risikostudien

      Da ist die Faktenlage bei Glyphosat doch besser, weniger problematisch und mit sehr umfangreicher Wirkung.

        • Mark sagt

          @Norbert

          Lebensmittelrückrufe wegen toxischer Inhaltsstoffe gehen in der Regel von verfehlter Unkrautbeseitigung aus.
          Tropan-Alkaloide als Beispiel sind nicht sonderlich verträglich für den Menschen, dagegen ist Glyphosat harmlos. Leider wird das in solchen Debatten immer wieder „vergessen“ und die breite Masse der Verbraucher kommt auf die selbe Frage wie Sie.
          Nicht aus Spaß wurde dazu ein Monitoringprogramm ins Leben gerufen, da anscheinend die Verunreinigung von Lebensmittel damit zugenommen hat, meist sind Bio-Erzeugnisse betroffen.

          http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/nachtschattengewaechse.aspx

          http://www.bfr.bund.de/cm/343/hohe-tropanalkaloidgehalte-in-getreideprodukten-bei-menschen-mit-herzproblemen-sind-gesundheitliche-beeintraechtigungen-moeglich.pdf

        • Jochen Böhrer sagt

          weil sie Ertrag kosten. Weil sie die Kulturen überwuchern. Weil sie die Kulturen schlecht beerntbar bis unbeerntbar machen. Weil sie das Erntegut verunreinigen. Teils mit hochgiftigen Tropanalkaloiden. Weil sie eine aufwändige Trocknung und Reinigung beim Getreide bedingen. Weil sie krankheiten übertragen.

        • Inga sagt

          Unkräuter soind Konkurenzpflanzen, sie nimmt den Kulturplfanzen, Nahrung, Wasser und Licht!

        • Sabine sagt

          Hallo Norbert, vielleicht liegt es daran, dass die Landwirte bei dir ihren Job gut machen und Du Unkraut nur als mickrige Pflänzchen kennst. Auf Brachgeländen kannst Du dir angucken, wie die ausschauen, wenn man sie einfach lässt. Denk an den Wasserknöterich, der im Nu Straßenränder zuwuchert. Großer Bärenklau, der an Gewässern und feuchten Stellen mannshoch steht und regelmäßig von Leuten in Schutzanzügen entfernt werden muss. Auch da wird inzwischen auch in Naturschutzgebieten mit Glyphosat gearbeitet, weil die Teile nicht nur hochgradig inversiv sind, einheimische Flora verdrängt, sondern auch phototoxisch sind und gerade bei Kindern schlimme Verbrennungen verursacht. Du kannst dem Alois bei Videos sehen, wie er Kreuzjakobskraut auszieht. Sieht hübsch aus, ist aber lebensgefährlich.
          Viele Unkräuter sind eingeschleppt oder so giftig, dass sie bei uns kaum bis gar keine Fraßfeinde haben. Zudem sind ihre Samen oft auch noch besonders widerstandsfähig. Mein Lieblingsunkraut, der Stumpfe Ampfer, bildet in einer Saison tausende von Samen die über Jahrzehnte im Boden auf ihre Gelegenheit zum Keimen warten können und weder von Frost noch von großer Trockenheit geschädigt werden. Selbst wenn man keine Lebensmittel auf einem Grundstück anbaut, kommt man also um Unkrautbekämpfung nicht ganz drumherum und sei es nur, um die einheimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

    • Weinbau Rudi sagt

      Die gibt’s natürlich, wir Bauern könnten dann auf allen Vieren auf dem Acker herumkriechen und diese Unkräuter ausziehen bzw. bei Wurzelunkräutern die Wurzeln mitausgraben.
      Ich bin mir aber sehr sicher, daß unsere Konsumenten den Preis dafür nicht bezahlen wollen und erst recht zum billigen Konkurrenzprodukt greifen bei dem es dann ganz schnell egal ist wie es produziert wurde.
      Sich über etwas zu beschweren ist ja kein Problem, aber dann sollte man sich auch über die Folgen Gedanken machen!
      LG aus Österreich
      Weinbauer Rudi

  7. Christian sagt

    die Sache lässt sich ganz einfach lösen von den Politkern:

    – der Staat pachtet das Ackerland von den Grundbesitzern zu ortsüblichen Preisen
    – die jetzigen Bauern bekommen jetzt eine Fixanstellung beim Staat mit den üblichen staatlichen Kollektivverträgen
    – der Staat kauft die Maschinen oder der ehemalige Bauer kann sie denen vermieten.

    Vorteile:
    – der Staat und die Bevölkerung muss sich nicht mehr mit den Bauern und deren Lobbyisten rumschlagen
    – Mrd. Euros an Förderungen werden eingespart (hehehe)
    – der Bauer bekommt ein geregeltes Einkommen, mit Urlaub, Wochenende frei, und Überstundenzuschläge

    Nachteil:
    – den Politikern und NGOs wird die realitätsferne und populistische Spielwiese entzogen
    – der Bauer ist weisungsgebunden und kann nicht mehr so frei entscheiden.

    die Realität:
    – nix wird geschehen (denn solche Systeme gabs/gibts schon und diese sind viel ineffizienter und kosten dem Staat (indirekt dem Verbraucher) noch mehr; es gibt keinen Sündenbock mehr, die Politiker haben keine Ausreden mehr etc.)
    – Überflutungen etc. wird es weiterhin geben

    • Inga sagt

      Bitte erstmal über landw. Subventionen erkundigen, denn die bekommen nicht nur Bauern für ihre Leistungen, die bekommen auch Molkereien wie Nestle und andere.

      Der Pferdesport auch
      es gibt so viel Beispiele
      vielleicht auch die Landwirtschaftsämter und -institute, oder?

      • Christian sagt

        @ Inga: die Förderungseinsparungen waren ja sarkastisch gemeint – unterm Strich rechnet sich es nicht.
        Wir, jedenfalls in Ö subventionieren alles zu Tode, da ist die LW ja ein klax. Aber der Staat will es so – die Leute zuerst alles wegnehmen und dann wieder verteilen.
        Würde man die Bürokratie abbauen und einfache Gesetze machen, Förderwucher einstellen, dann würde es in Ö wahrscheinlich 200-300tsd Arbeitslose mehr geben, dies entspricht fast einer Verdoppelung.
        Jaja, viele Firmen und Beschäftigte würde es nicht geben, wenn wir einfachere Regeln hätten. Der ganze Zertifizierungs und Kontrollwahn muss ja auch bezahlt werden – von wem?

        • Inga sagt

          Na, Hauptsache der Rubel rollt. müssen eben mehr Gebühren oder bezalt werden, das wird eure Volkswirschft schon hinbekommen.

          hoie rin Detushcland war vor vielne Jahren eine Diskusison im Fernsehen, da ging es um die Alten- und Behindertenhilfe. Und woher das Geld nehmen ums sie zu bezahlen.

          Aber auch so viele Arbgeitslose auf der Straße.

          Da erkärte einer, wenn e skeine Autos gäbe, wieviel Arbeitslose hätten si rdann mehr?
          Also ist der Autobau ein wichitgees teil der Volkswirtschaft.

          Jetzt nehmen die Hersteller von Pflegehilfsmittel ihr Geschäfte auf.

          Also wieviel Arbetislose können in die Pflegehilfsmittelindustrie (und auch Pflege und Betreuung)

          Die verdienen Geld, zahlen Steuern und Versicherungen und der Volkswirtschaft geht es gut.

          Nur dass ein Autobauer bei Mercedes oder VW so viel mehr verdient als ein Pfleger, der am Menschen arbeitet, ist ein Unding!!!

  8. Heinz Hanken sagt

    Und das ausgebrachte Glyposat schädigt die Regenwuermer und Bodenorganissmen nicht?

    • Bauer Willi sagt

      Sehr gute Frage! Mehrfaches Pflügen und Grubbern schädigt Regenwürmer und Bodenorganismen weit mehr als der Einsatz von Glyphosat. Wobei ich nicht einmal weiß, ob es das überhaupt tun kann, weil die Wirkungsweise nur die Enzymreaktion in Pflanzen hemmen kann.
      Ich lade Dich gerne zu mir auf den Acker ein, Regenwürmer zu zählen. Du wirst nach kurzer Zeit aufgeben: weil es so viele sind!!!
      Bauer Willi

    • Mark sagt

      Das wage ich zu bezweifeln, die Studie des Boku Wien ist eher ein Schenkelklopfer,
      dort konnte belegt werden, dass eine Regenwurmart abgestorbenes Pflanzenmaterial zusammenträgt und danach auf die Zersetzung zur Aufnahme wartet.
      Das die daraus eine sinkende Aktivität des Regenwurms machen ist ja nicht falsch, nur die Aussage, die die getroffen haben ist nicht richtig.

      Man darf annehmen die hatten ein Ziel mit ihrer Studie, laute PR.

      Zu dem sollte jedem bekannt sein, dass absterbende und sich zersetzende Pflanzen Nährstoffe freisetzen, auch das haben die „herausgefunden“.

    • Andreas sagt

      Dass ein Regenwurm Schaden nimmt durch Glyphosat, kann man glaube ich ausschließen.

      Wenn auf 10000 qm 1000 Gramm Wirkstoff ausgebracht wird, sind das pro qm 0,1 Gramm Wirkstoff. Ein Quadratmeter sind 10000 qcm. Also 0,1 Gramm durch 10000 qcm = 0,00001 Gramm Wirkstoffkontakt wenn ein Regenwurm zufällig auf dem Acker ein Sonnenbad nimmt und Bauer Willi mit der Spritze kommt.

      Ich traue mich nicht einen Regenwurm zu fangen und diesen in eine Tasse Reinsubstanz zu tauchen . Danach den Wurm in einen Blumenkübel zu verfrachten um zu sehen wie er nach einer Woche drauf ist. Es gibt sicher ein Gesetz, was so einen Tierversuch verbietet. Es gibt aber sicher Studien

  9. RR sagt

    Die tausenden Abschwemmungen die es nicht in dis Nachrichten schaffen ,schaffen lokal eine Menge Ärger und „nur „aus 50-60 l Niederschlag resultieren

  10. bauerhans sagt

    ich hab meine rüben (mulchsaat) direkt neben den rüben des nachbarn (pflug) auf einem leicht abfallenden acker,direkt am befestigten radweg.
    da kann man jetzt noch sehen,wo neulich bei 36mm regen innerhalb weniger minuten,mehr erde abgeflossen war.

  11. Friedrich sagt

    Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Und wer dann noch beratungsresistent ist , dem
    kann man nicht mehr helfen. Es ist schon schlimm , sich auf Kosten der Bauern profilieren
    zu wollen. Ich habe noch keinen gehört , der sich gegen Autos ausgesprochen hätte. Das
    würde wohl zu viele Wählerstimmen kosten. Der Tanz ums „Goldene Kalb (Auto) “ geht also
    weiter.

    • Stadtmensch sagt

      „Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.“

      Am vergangenen Samstag hatte ich am Gartenzaun ein Schwätzchen mit einem Bauern, der gerade seinen Nebenerwerb (Trockenbau) in der Stadt beendet zu haben schien. Er war auf der Suche nach Käufern für einen Teil seiner Flächen, damit diese sich den Traum vom eigenen Häuschen erfüllen können. Ich meine, zum Flächenfraß gehören immer zwei: jemand der das Land dafür hergibt, und jemand der es dann auch tatsächlich der landwirtschaftlichen Nutzung entzieht und somit den Zwang zur weiteren Intensivierung der LW verstetigt.

      • bauerhans sagt

        „Er war auf der Suche nach Käufern für einen Teil seiner Flächen….“

        da muss er erst beim bauamt der gemeinde schauen,ob seine flächen bauerwartungsland sind,sonst geht gar nix.

        mal so als info:
        in der landwirtschaft sind vollkostendeckende preise i.d.r. nicht zu erzielen,aber wenn ein bauer nen stück land als bauland abgeben kann,hat er die möglichkeit,überfällige investionen in maschinen,gebäude oder land zu tätigen.
        z.b. kenne ich einen,der hier verkauft und in macpomm reinvestiert hatte,von 25 ha auf 450ha.

      • Bauer Willi sagt

        Genau. Wir Bauern sollten einfach kein Bauland mehr verkaufen! Sind doch wieder alles selbst schuld.

        Seltsame Argumentation….So einfach macht sich das ein Stadtmensch… 🙁
        Bauer Willi

        • Mark sagt

          Für Straßen, Gleise etc braucht kein Landwirt sein Einverständnis geben, da wird dann halt enteignet.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ach nee, an ihrem Gartenzaun suchte der Käufer für ein Teil seiner Flächen?

        Vielleicht will er seinen Lebensunterhalt mit harter Arbeit verdienen, wie andere auch und gibt die Landwirtschaft auf?

        Jetzt aber mal Ehrlich, wer kann sich bei der Armut in Deutschland noch ein Häuschen bauen?

        • Stadtmensch sagt

          Ja wirklich – ohne Quatsch! 🙂
          Am Gartenzaun in der Stadt ist man ständig nur am schnacken – man kommt zu nix…
          Zunächst gabs Lob für die schicken Trockenmauern und die bunte Wiese und dann ergab ein Wort das andere…
          Als ich ihm offerierte, dass ich ja kein Freund von Zersiedelung bin, kippte die Stimmung.
          Ungefähr so wie bei Willi. Macht mir nichts aus – ich lasse mich auch gerne Vorhöllenbewohner, Fürst der Finsternis usw. beschimpfen, aber einfach mache ich es mir garantiert nicht (Sekera, Gesunder und kranker Boden ist schon bestellt).
          Nicht weil „i bled do her schwätza“ will, sondern weil es mich wirklich interessiert.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Derzeit bauen sie wie die Verrückten, auf bestem Obstgelände, weil der Bürgermeister und seine Mannen verhindern will, dass die Einwohnerzahl schrumpft. Durch die Realteilung sind die Flächen zur Hälfte gepachtet, die Eigentümer freuen sich, wenn sie Geld machen können und die Landwirte ( auch meistens im Nebenerwerb) freuen sich manchmal auch, es gibt ein Bauplatz für die Kinder.

            Da wird auf den Banken nach Krediten nachgefragt und keiner denkt an die Zeit nach der Zinsbindung, meinte der Bankvorstand.

            Übrigens, ich versuche jeden Bebauungsplan zu bekämpfen, wenn meine Grundstücke in einen Bebauungsplan aufgenommen werden sollen.

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