174 Kommentare

  1. Smarti sagt

    Frau Mechtild Peters möchte nicht, dass Tiere nur da sind, damit Menschen sie nutzen.
    Dann Frage ich doch mal ganz allgemein – wie ist das mit den Angestellten ? Braucht/ nutzt man Krankenhauspersonal nicht ? Die Altenpfleger, die Lehrer ?
    Fast ein ganzes Berufsleben lang wird man doch “genutzt” ? Auch die Mutter – die ist doch da, weil sie von den Kindern ( und vom Mann ) gebraucht / genutzt wird.
    Nicht anderes ist es mit unseren Tieren – wir leben mit Ihnen, sie haben auch Freizeit ( auf der Weide, beim Fressen ( die Allerliebste Beschäftigung von Schwein und Rind ! ) beim nebeneinander liegen und kuscheln bzw. sich ablecken…
    Nach der Logik von Frau Peters dürfte es entweder keinen menschlichen Nachwuchs mehr geben ( denn Schule, Praktikum, Ausbildung sind ja dazu da, aus dem jungen Menschen ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu formen ). Oder wenn Nachwuchs, dann ohne “nützlichen Beruf zu erlernen” – und jetzt schreibe ich lieber nicht mehr weiter 🙂 .

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  2. Christian Bothe sagt

    Diese Antwort von Peters auf meine Mail von gestern zum Thema…
    Sehr geehrter Herr Bothe,
    wenn es um das Tierwohl und die Arbeitsbedingungen der Landwirte in Deutschland bestens bestellt ist, ist ja alles gut.
    Soweit ich weiß, ist das aber nicht immer der Fall.
    Keineswegs war es meine Absicht, der Landwirtschaft zu schaden, im Gegenteil habe ich Landwirten ein Lob ausgesprochen, die in ihrer Arbeit auch das Tierwohl berücksichtigen. Und habe unsere Mitmenschen kritisiert, die keinen vernünftigen Preis für Erzeugnisse der Landwirtschaft bezahlen wollen.
    Aber gut, Sie haben das anders aufgefasst. Dagegen kann ich nichts tun.
    Hoffentlich verlieren Sie jetzt wegen dieser Sendung nicht Ihren katholischen Glauben.
    Aber auch dagegen könnte ich nichts tun.

    freundliche Grüße aus Kirchwald
    Mechthild Peters

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    • Mechthild Peters sagt

      Sehr geehrter Herr Bothe, es ist nicht korrekt, eine persönliche Mail, die ich Ihnen geschickt habe, in diesem Blog zu veröffentlichen. Ich stehe zu jedem Wort, das ich geschrieben habe. Aber persönliche Mails einfach ohne Rücksprache mit der Absenderin zu veröffentlichen, das gehört sich nicht.
      Mechthild Peters

  3. Ferkelhebamme sagt

    In meinem städtischen Bekanntenkreis erzählen ALLE, dass sie beim Fleischeinkauf auf die Herkunft achten, Naturland, Bio, direkt beim Bauern. Ich weiß aber, dass der Kühlschrank eine andere Sprache spricht. Und die heutigen Schlagzeilen ebenso: „Preise von Bio-Lebensmitteln teilweise günstiger als konventionelle“ (wegen Überangebot/fehlender Nachfrage), „Super-Bio-Markt in Schieflage“, verschiedene Geschichten von Direktvermarktern, die im Coronaboom entstanden sind und jetzt vor die Hunde gehen, selbst die Eier aus den beliebten Mobilställen gehen an die Tafeln, weil die Käufer ausbleiben. Die günstigen Eigenmarken der Supermärkte haben Lieferschwierigkeiten, weil die Nachfrage so stark steigt.
    Also, macht euch bitte ehrlich! Ihr möchtet ein gutes Gefühl beim Einkauf (eigentlich die Aufgabe guten Marketings), ihr möchtet schöne Bilder und glückliche Tiere in möglichst naturnaher Umgebung. Ihr möchtet die Absolution, dass ihr Tierfreunde seid.
    Ihr wollt selbst aber nichts dafür leisten. Und verzichten möglichst auch nicht.
    Also wie kriegen wir das jetzt hin? Entweder finanziert es der Staat (dann hört aber gefälligst auf, die, die es umsetzen als profitgierige Subventionsempfänger zu beschimpfen!), oder der Staat regelt es über Ordnungsrecht und neue Gesetze. Was gerade passiert und zur Folge hat, dass unsere Nahrungsmittelversorgung ins Ausland abwandert. Glückwunsch!
    Und jetzt? Weiter gegenseitig schöne Märchen erzählen? Oder unserem Agrarministerium auf die Füße treten, endlich euer gutes Gefühl zu finanzieren? Oder einfach mal ehrlich sein?

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Dieses Problem muss tatsächlich gelöst werden.
      Vor 30 Jahren sind moralische Schranken gefallen, was die gesamte Gesellschaft dem Wirtschaftswachstum zuliebe in ein Suchtverhalten hinein konditioniert hat. Früher hat man gesagt, wenn etwas auffällig billig war: “Das kann nichts wert sein, da ist irgendein Pferdefuß verborgen.” Später hat man den Leuten eingeredet: “Geiz ist geil!”.
      Der Mensch kann halt sein Unterbewusstsein nicht ausschalten. Wenn er hört, wer Tierwohl will, muss mehr bezahlen, leuchtet ihm das schnell einmal ein. Wenn er aber dann im Supermarkt für den Kauf aus schlechterer Haltung mit einem niedrigen Preis belohnt wird, kann er der Sucht wieder nicht widerstehen.
      Im folgenden Video macht ein Psychiater klar, dass man Sucht nur überwinden kann, wenn man sich vom Suchtmittel fernhält.
      https://www.youtube.com/watch?v=8jFGC8gdE88
      Der Anspruch, im Angesicht der Versuchung widerstehen zu sollen, ist zu hoch in den meisten Fällen.
      Daher wird die Kennzeichnungspflicht nichts bringen, wenn das Suchtmittel neben dem Tierwohlfleisch liegt.
      Entweder sorgt der Staat für einheitliche Preise, dann hat der Konsument eine echte Wahl.
      Oder es wird der Verkauf von Fleisch, welches den gesellschaftlichen Anforderungen an Tierwohl nicht entspricht, gar nicht mehr erlaubt.

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      • Seevers Reinhard sagt

        Das bedeutet Eingriff in das Marktsystem.
        Elisabeth, ich bin fest der Meinung, die Mehrheit der Menschen interessiert das Tierwohl nicht.
        Sozialismus ist aber keine Lösung. Dann musst du nämlich alle Suchtmittel, die den Konsum aufrechterhalten verbieten oder lenken. Vergiss es!

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        • sonnenblume sagt

          Eingriff in das Marktsystem. Man kann sicher den deutschen Landwirten vorschreiben was sie produzieren dürfen, aber nicht den ausländischen Mitbewerbern.
          Handelsgesetze und Verträge werden wir nicht aushebeln können. Damit sind wir keinen Schritt weiter.

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      In unserer Tageszeitung steht ein Bericht, dass BIO Lebensmittel nur um 2,2 % teurer wurden, das läge an den kurzen Wegen und die BIO Bauern hätten langfristige Verträge, das kommt dem Verbraucher zu gute.

      Dass der BIO Bauer der gelaktmeierte ist, kommt den nicht in Sinn.

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      • Inga sagt

        Es wird immer nur an die Verbraucher gedacht, besonders von der Politik, weil die sind die Wähler.
        Aber sie müsste jetzt auch an die Ökologie denken, die die Lebensfähige Umwelt für die Wähler erhält.

    • Diatryma sagt

      …Ach, der Tugend schöne Werke,
      gerne möcht ich sie erwischen,
      doch ich merke, doch ich merke,
      immer kommt mir was dazwischen. (Wilhelm Busch)

      Wichtig ist “uns” vermutlich erst mal unser Selbstbild. Dann kommt lange nix, und dann alles andere.

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  4. Obstbäuerin sagt

    So eine Kolumne für die moderne Landwirtschaft würde ich mir als Gegenpart wünschen. Da könnten, meinetwegen auch so persönlich emotional, Geschichten aus der Tierhaltung, dem Obst- und Gemüseanbau, den Ackerkulturen usw. vorgestellt werden. Inwieweit das dann Missionierung ist, könnte jeder selbst entscheiden. Das aber gehört in die Welt der Illusionen, denn kein öffentlich rechtlicher wird dafür zur Verfügung stehen.

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    • evo.... sagt

      Die Leute sind auch schlecht informiert. Nehmen wir eine Box mit 10 mal 10 m.
      Tun wir ein Schwein rein, kann es auf 100 qm laufen und hat 100 qm theorethischen Platz.
      Tun wir 10 Schweine rein , dann hat jedes 10 qm theoretischen Platz und kann auf 100qm laufen.
      Tun wir 100 Schweine rein, hat jedes 1 qm theoretischen Platz und kann auch noch auf 100 qm laufen.

      In der Presse wird es aber so dargestellt, als wäre es auf 1 qm eingesperrt und die Leute glauben es. Und so läuft es auch bei anderen Tierarten.

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      • Seevers Reinhard sagt

        Schönes Beispiel für die menschliche Parallele. Enge gleich schlecht, allein in weiter Natur gleich gut. Das verkauft uns die Reiseindustrie täglich als Glücksziel.
        Der Mensch überträgt seine Emotionen immer auf die Tierwelt. Ist schon sakrosankt geworden, gilt aber oft nur so lange, wie das Tier den eigenen Wohlfühlbereich nicht tangiert, dann muss der Hund ins Tierheim. Dem Bauern kann er aber per Gesetz seine Emotionen aufzwingen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Man muss sich um den richtigen Sender umschauen:
      https://www.youtube.com/watch?v=f4r1qF7eVyM
      Leider gibt es das Addendum – Magazin nicht mehr. Es gehörte Dietrich Mateschitz wie Servus TV, welches eine große Reichweite hat, auch in Deutschland. Die sind schon offen für Positionen, die nicht Mainstream sind.

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  5. Elisabeth Ertl sagt

    Diese Frau sagt einfach, welche Tierhaltung ihr, aus welchen Gründen immer, nicht gefällt und welche schon. Sie kauft dort, wo sie ihr gefällt und bezahlt dafür.
    Wenn sich jetzt ein Tierhalter in diesem Forum von der Büllerbü-Konkurrenz bedroht fühlt, dann muss er sich halt die Mühe machen, bei solchen KonsumentInnen für sein eigenes Fleisch zu werben. Ich fürchte nur, dass das scheitern wird, und zwar nicht an der Überzeugungskraft von Sachargumenten. Wenn ich mir so manche Kommentare zu diesem Beitrag durchlese, dann scheint mir, als habe im Rahmen des Wachsens oder Weichens bei den Betriebsleitern eine Selektion auf Gefühlslosigkeit stattgefunden. Und dann wundert es mich nicht, wenn die Gegenseite argwöhnt, dass da mit Nutztieren auch gefühllos umgegangen wird – unabhängig davon, ob das tatsächlich stimmt oder nicht.

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    • Seevers Reinhard sagt

      Elisabeth, deine wiederholte Wendung in der Sicht der Dinge ist wirklich bemerkenswert.
      “Diese Frau sagt einfach, welche Tierhaltung ihr, aus welchen Gründen immer, nicht gefällt und welche schon. Sie kauft dort, wo sie ihr gefällt und bezahlt dafür.”
      Warum muss sie das denn öffenlich machen? Millionen andere tun es auch nicht. Welche Mission steht denn dahinter?
      Auch deine Korrelationsvermutung scheint irgendwie in die gleiche Kerbe zu gehen. Oder wie sonst kann ein Mensch solche Zusammenhänge zwischen Tierhaltung und menschlicher Gefühlslosigkeot herstellen?
      Entscheide dich doch mal, auf welcher Seite du eigentlich stehen möchtest.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Nein, ich entscheide mich nicht, auf welcher Seite ich stehen möchte, weil ich einen eigenen Standpunkt bewohne.

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        • Seevers Reinhard sagt

          Ich glaube du würdest dich gerne für eine Seite entscheiden, wenn dir eine höhere Macht signalisieren würde, dass die Position richtig wäre….du bist nur einfach unsicher, deshalb schwingst du von einer extremen Meinung zur anderen…..
          Tendenz ist Richtung Bio, vegetarisch…so scheint es. Es fehlen noch ein paar Entscheidungsindizien. Je radikaler unsere Seite sich äußert, umso leichter ist es zu wechseln, stimmt’s? 😉

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Wennst es so direkt wissen willst: Ich esse Fleisch, wenn auch maßvoll, und ich habe nicht vor, das zu ändern. Ich halte ja selber Fleischtiere aus Überzeugung.
            Ich bin nicht biozertifiziert, aber Vieles an meiner Wirtschaftsweise entspricht den Kriterien. Ich kaufe mein Fleisch fast ausschließlich bei den Direktvermarktern der Umgebung. Einer ist Büllerbü, aber nicht bio, drei sind bio, einer konventioneller Schweinehalter, baut sein eigenes Futter an und hat für die ganze Gegend eine Sojaaufbereitungsanlage gebaut. Wenn ich – selten – im Supermarkt Fleisch kaufe, dann immer bio. Bin also sehr selektiv unterwegs.
            Gemüse und Obst habe ich viel selber. Wenn ich es kaufe, dann bei den Direktvermarktern. Da ist mir bio nicht wichtig, ebenso bei Getreide und Öl.
            Wennst mich einordnen willst, dann am ehesten bei Urs Niggli.

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            • evo.... sagt

              Ich bin gegen Soja, das ist noch ein weiterer Neophyt. Da haben wir eh schon zuviel (Mais, Kartoffeln, Tomaten, Paprika,…)!
              Wir brauchen auch kein Quinoa, eher wieder Buchweizen.

              Neulich eine Bekannte gejammert, dass ihr 8jähriger Sohn keine Milch mehr verträgt. Sie hätte früher Milch direkt vom Bauern getrunken. Dazu ist meine Meinung, dass Milch aus Mais- und Sojafütterung nicht die Qualität hat, als die Milch früher.

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              • Seevers Reinhard sagt

                “Neulich eine Bekannte gejammert, dass ihr 8jähriger Sohn keine Milch mehr verträgt. Sie hätte früher Milch direkt vom Bauern getrunken. Dazu ist meine Meinung, dass Milch aus Mais- und Sojafütterung nicht die Qualität hat, als die Milch früher.”
                Ich erinnere noch, dass bis in die 90er Jahre verbreitet Nasssilagen (Rübenblatt, Winterraps, Stoppelrüben, etc.) verfüttert wurde. DAS war eine wirkliche geschmackliche Veränderung.
                Übrigens, die zunehmenden Allergien sind oft das Ergebnis von zu wenig Kontakt mit Allergenen, sprich, die Muttis halten zu viel Schmutz von den Kindern fern, die haben nämlich ständig Angst, ihr Kleines könnte krank werden….DAS ist echt krank.

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              • Friesi sagt

                Verarbeitete Milch ist für viele unverträglich, die Rohmilch problemlos trinken können. Nur ist der Verkauf von Rohmilch in Deutschland leider verboten

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Nur ist der Verkauf von Rohmilch in Deutschland leider verboten.”

                  Nein?
                  Der Verkäufer/Milcherzeuger muss lediglich darauf hinweisen, dass die Rohmilch abgekocht werden muss, vor dem Verzehr.

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              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Meine ältere Schwester hatte als Kind eine Milchunverträglichkeit, trotz frischer Milch, direkt vom Euter und soweit ich weis, gab es vor 76 Jahren kein Soja und Mais.

                • Inga sagt

                  Das gab es früher öfter.
                  Die haben bestimmt Milchpulver von milupa oder Alete bekommen.
                  Die Kuhmilch musste man ja für Babys so wie so mit Wasser verdünnen, nicht wegen dem Fett, sondern wegen dem Eiweiss da drin.
                  Ich glaube bei Ziegemmilch brauchte man das nicht.

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                • Seevers Reinhard sagt

                  Inga, lass dich nicht verwirren. Milch und Käse sind die ältesten Nahrungsmittel der Menschheit, vor allem bei den Steppenvölkern Asiens und Afrikas. Diese damlichen Lactosediskussionen sind für den Mülleimer.

                • Inga sagt

                  Ich dachte in Asien gäbe es mehr Laktoseunverträglichkeit wie hier, Reinhard

                  und hier sind es eben nur ein paar einzelne Individuen, wie Ehemaliger Landwirts Schwester und noch ein paar andere.

      • Mechthild Peters sagt

        Sehr geehrter Herr Seevers, die Mission dahinter ist, dass ich für eine Verkündigungssendung der katholischen Kirche, die Anstöße auf SWR 1 und SWR 4 arbeite. Und anderen irgendwelche Regeln vorhalten, ist ja bekloppt. Also erzählt man eigene und fremde Erfahrungen und Überzeugungen, um Menschen zum Nachdenken anzuregen. Ich könnte auch darstellen, wie ich durch den Blog eines “Bauern” intensiveren Kontakt bekam mit den Problemen vieler Landwirte in Deutschland. Und was ich daraus für Schlüsse ziehe. Und dem geneigten Zuhörer anbieten, sich diese Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen. So geht Glaubensverkündigung heute: Gedanken anbieten, die andere sich zu eigen machen, oder nicht. viele Grüße Mechthild Peters

    • firedragon sagt

      “… Selektion auf Gefühlslosigkeit …”

      Frau Ertl,
      nur weil ich das “… Mal eine emotionslose Anmerkung dazu: …” geschrieben habe, bedeutet es nicht, dass LW auf Gefühlslosigkeit selektiert sind.
      Es bringt nun mal nix, heulend und kopflos um ein stark verletztes Tier zu hüpfen. Damit ist dem Tier nicht geholfen.
      Außerdem ziehe ich es vor, Wörter, die der Dramatik dienen, nicht zu nutzen.
      Desweiteren, ein Tier, welches der menschlichen Ernährung dient, wird getötet. Punkt.
      In “Bullerbüh”, sowie anderen Orten.
      Wie ich mich dabei fühle, wenn ich eines meiner Tiere zum Schlachter gebe oder ich ein verletzes Wildtier töte (wenn klar zu sehen ist, das wird nix mehr), Frau Ertl, das geht niemanden etwas an.
      Ausser vielleicht mein engstes Umfeld.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        1) Warum glauben Sie, mir das mit dem Töten erklären zu müssen, wo ich doch selber Fleischschafe halte?
        2) Ich habe nicht gemeint, dass hier jemand Seelenstripease machen soll, sondern dass Frau Peters sich empathischere Kommentare verdient hätte.

    • Smarti sagt

      Mechthild, schreib doch mal einen Artikel über Massentierhaltung versus kleiner netter Hofladen, dieses Thema ist gerade voll “in”. Mechthild googelt und findet die Bilder der Käfig-Legehennen und der “Schlitz-Schweine ohne Wiese” am Geeignetsten für ihren “spontanen” Artikel.
      Im Gegensatz dazu die glücklichen Kühe auf der Wiese ( gibt es eigentlich gerade noch eine grüne Wiese dort wo sie wohnt ? ), die sauberen Schweine ( die müssten bei diesen Temperaturen gerade schlammfarben sein ) und die freilaufenden Puten ( am Hofladen – die machen bei jedem Fremden einen Riesenkrach ).
      DAS ist in meinen Augen keine Werbung für einen Bullerbü-Hofladen, sondern hat das Ziel, jedwelche Tierhaltung zu verbieten über den Umweg von “wir lieben den kleinen schnuckeligen Hofmetzer” bis auch der am Ende des Salamis ( Salamitaktik für dumme Konsumenten, irgendwann kann niemand mehr zurück, ohne sich schuldig im Sinne des Tierunterdrückens zu bekennen, das gilt dann auch für Schafhalter ).
      Vielleicht bin ich ja paranoid, kann gut sein. Aber ich mag diesen Text nicht – egal wir oft ich ihn noch höre.
      Was mir gefällt, ist die Aussage, dass jedes Tier gleich behandelt werden soll – egal ob Hund oder Kuh, Katze oder Schwein. Nämlich mit Respekt und Ruhe, mit seiner Gruppe, gesund und tierfreundlich gefüttert und gehalten bis zum letzten Tag.
      Wer sich wirklich für ein kennenlernen von Tieren interessiert, der kann das machen. Tagsüber im Beisein des Besitzers – und nicht Nachts beim illegalen Einsteigen.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Fest steht, dieser Frau ist wichtig, dass es den Tieren gut geht, und daran kann ich nichts Schlechtes erkennen. “… wenn ich von Tieren erfahre …” Also ist nicht egal, von wem sie was erfährt. Man müsste ihr signalisieren, dass sie prinzipiell auf dem richtigen Weg ist, aber eventuell die falschen Informationen hat.
        Dass diese Frau nächtens in Ställe einbricht, kann ich nicht herauslesen.
        Aus ihrer Schilderung geht überhaupt nicht hervor, wie groß der Hof ist, wo sie einkauft, und wie er wirtschaftlich dasteht.
        Es gibt gesellschaftliche Tendenzen, die Tierhaltung komplett abzuschaffen, aber doch nicht deshalb, weil Leute in Hofläden ihrer Wahl einkaufen. Die können das dann vielleicht am Ende auch nicht verhindern, aber Sie sagen ja selber, dass das die LETZTEN sind, die zum Opfer fallen werden.

    • evo.... sagt

      Dass durch das “Wachsen oder Weichen” die Bauern rauer geworden sind glaube ich auch. Wie stark sich das auf die Nutztiere – da trau ich mir kein Urteil zu. Das wird auch von Bauer zu Bauer unterschiedlich sein.

      Ich wollte es vor paar Tagen im Zusammenhang mit Thomas Brökers Brandenburg- Halle schon mal schreiben:

      Wenn wir als Bauern näher an die Verbraucher ran kommen wollen, sollten wir schon -wie drück ich es aus?- denen so was wie Liebe entgegenbringen. Ich komme auch öfters mit jungen Leuten in der Stadt zusammen und dann merkt man, dass die eine angenehmere Ausstrahlung als junge Bauern haben. Ich hätte gern Strukturen, wo z. B. eine Bäuerin aus dem bayerischen Wald mal für eine Woche Vermarktung in München macht, dann wieder ne Woche zu Hause, dann wieder München,…! So könnte man die Landbevölkerung näher in Kontakt mit städtischer Kultur bringen.

      Ich habe nach meinem “FKK”eine überraschend gute Entwicklung gemacht. Ich führe das hauptsächlich auf meine städtischen Bekanntschaften zurück. Ich wohne am Rand des Speckgürtels einer Großstadt und frage mich manchmal, wie es gelaufen wäre wenn ich an der polnischen oder der tschechischen Grenze wohnen würde.

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    • derkonsument sagt

      Sehr geehrte Fr. Ertl

      ich lese hier schon einige Zeit mit und bedanke mich für ihre differenzierte Sichtweise. Die andauernden Beflegelungen zwischen scheinbaren Verfechtern konventioneller und biologischer Landwirschaft verstehe ich als Konsument nicht- ich kann schlicht nicht nachvollziehen warum eine im Grunde demokratiepolitische Randerscheinung und quasi immer irrelevanter werdende Berufsgruppe sich derart verhält. Gerade im tierischen Sektor hat sich die letzten Jahre das Bewusstsein der Konsumenten geändert. MMn gibt es den bewussten Konsumenten, eben wie die Autorin und schlicht den „Preiskäufer“ der sicher auch ohne zu Zögern zum Ersatzprodukt greifen wird sobald dieses qualitativ seinen Vorstellungen entspricht- ob das dann vom Bauern nebenan oder vom Silicon Valley Start-Up entwickelt und vom Großkonzern hergestellt ist, spielt für diesen keine Rolle- die Umweltleistungen die tierische Produktion zu leisten im Stande ist sind diesem Käufer gleich. Jeder Bauer kann sich selber überlegen welchen Typ er als Konsument auf lange Sicht bedienen möchte und welche Wirtschaftsweisen auf lange Sicht unter die Räder kommen werden. Ich kann mir als Konsument ehrlich gesagt gar nicht vorstellen das es Bauern (konvi oder bio) geben soll die zB ihre Kühe, wenn die wirtschafltichen Rahmenbedingungen stimmen, nicht lieber auf der Weide als im Stall stehen hätten, oder das Schwein auf der Weide bzw. auf dem Acker beim wühlen- ich kann es mir nicht vorstellen das jemand der jeden Tag mit Tieren zu tun hat die Trinität aus Gesundheit, Verhalten und Emotion die Tierwohl ausmachen nicht erkennt und nicht gerne fördern würde (andererseits halten wir uns ja selber auch nicht artgerecht).MMn ist es die zT leider entstandene „Unmenschlichkeit“ der Nutztierhaltung und deren Maßstabslosigkeit die leider immer öfter instrumentalisiert wird um die ganze Sparte zu diskreditieren- das zu negieren ist vmtl. der größte Fehler der Branche und befeuert immer radikalere Randgruppierungen samt äußerst guter Medienwirksamkeit und Lobby… Die Autorin ist mit Sicherheit von landwirtschaftlichen Zusammenhängen, Umweltleistungen, etc. zu überzeugen- die Reaktionen auf den Artikel hier finde ich erschreckend- da wird über Unverständnis und Entfremdung geschimpft anstatt die Chance zu nutzen Brücken zu bauen zu Konsumenten die sich zumindest Gedanken machen was sie denn genau konsumieren und warum. Die eine wünscht sich einen gnädigen Tod (verständlich oder?) das Gegenüber spricht von Mastleistung und Fleischqualität- kann man noch mehr aneinander vorbeireden? Übrigens hat Fr. Peters Recht- für die vielfältigen Aufgaben eines Landwirtes und die vielfältigen Wechselwirkungen von Landwirtschaft und Umwelt ist die Bezeichnung Fleisch-Erzeuger zu bescheiden und zu kurz gegriffen…

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      • Bauer Willi sagt

        @Konsument
        Ich bedanke mich als Blogbetreiber für Ihren Kommentar, der ein wenig zum Brückenbauen beiträgt. Wir Bauern hängen, wie so viele andere auch, halt auch in unserer Blase fest und es ist sehr schwierig (geworden), diese zu verlassen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Schöne Worte Konsument. Sie treffen aber wie immer nicht den Kern der Problematik. Jeder kann Nischen bedienen, sich seine Kunden selber suchen(sehr eingeschränkt möglich), ja. Aber die Mehrzahl der produzierenden Betriebe erzeugt Rohstoffe für Geschichtenerzähler (Nahrungsproduktion, LEH etc.)
        Es sind eben solche Sichtweisen, die komplett an der Realität der Erzeuger vorbeigehen.
        Der stinknormale Tierhalter in diesem Lande will lediglich nach Recht und Gesetz seinen Lebensunterhalt und zur Versorgung der Menschen mit Nahrung beitragen.
        Wenn dann aber diese Möglichkeit durch framing, wording und basisdemokratische Initiativen nicht möglich ist, weil die rechtlich korrekte Haltung der Nutztiere ausschließlich mit fehlender Empathie, Umweltverschmutzung und Tierleid verbunden ist, dann grenzt das an Heuchelei im Quadrat.
        Und das wiederholte Auffordern an die wenigen verbliebenen Tierhalter wird daran nichts ändern, weil die Bedingungen zur Erzeugung und Vermarktung der Masse an Erzeugnissen eben nicht mit dem Konsumenten ausgehandelt werden können. Die Einwohner einer Millionen-Metropole können und wollen nicht alle mit den wenigen Bauern (Rohstofferzeugern) kommunizieren.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Werter Herr Konsument,

        die Vorstellungen des Verbrauchers sind eine andere, als die, welche der Verbraucher an der Ladenkasse bereit ist zu bezahlen.
        Sehen sie es den Bauern nach, wenn sie auf etwas ungehalten reagieren können, das schreibe ich als Verbraucher.
        Meine frühere Tätigkeit war Wein und Obstbau, das Paradies besteht nicht für den Weinbauer, sondern nur für die Landschaft und die ist gefährdet, was nicht anderes heißt, es werden immer mehr Flächen auf gegeben.
        Die aller selben, die mehr Natur forderten, die fordern jetzt eine Bewirtschaftung diese Flächen.
        Auch bei uns fordert die Trockenheit teilweise die Zufuhr von Wasser in einigen Weinbergen, was angesichts riesiger Grundwasservorkommen im Oberrheingraben kein Problem darstellt.
        Jetzt kommen die Klagen, wie kann man das kostbare Wasser in den Weinbergen vergeuden, dass man auf die Autowasche und auf das Gießen des Rasens verzichten könnte, davon hört man nichts.

        Viel leicht können sie verstehen, dass die Stimmung innerhalb der Landwirtschaft leicht gereizt ist, um es mal vorsichtig auszudrücken.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Vielleicht können sie verstehen, dass die Stimmung innerhalb der Landwirtschaft leicht gereizt ist, um es mal vorsichtig auszudrücken.”

          NEIN, die Stimmung ist nicht leicht gereizt, die Lage ist existenziell Ernst!
          Das wird aber medial so verkauft, dass die Schuld bei den Fleischerzeugern liege. Man muss sich mal vorstellen, was in diesem Lande abgeht. Es gibt einen riesigen Ablasshandel: Ökolandwirtschaft erzeugen, Menschen umerziehen zu besseren Menschen, weil weniger Fleischessen versus Erhalt der materiellen Befriedigung durch Beibehaltung von bulshit – Konsum und Reisevergnügen, Spaßverantaltungen und Pseudoweltrettung durch alternative Energien (E-Biken für die Weltrettung)
          Merkt eigentlich jemand noch was?

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      • Ferkelhebamme sagt

        @konsument
        Ich glaube nicht mal, dass Andreas, der hier immer wieder die Bio-Konvi-Diskurse anstachelt, ein echter Biobauer ist, sondern ein Troll, der sich diebisch daran freut, wie die Angestochenen hier drauf anspringen.
        In der Realität, so ist es hier vor Ort zumindest, ist es ein gutes Miteinander. Man hilft sich, man tauscht sich aus, man trinkt zusammen auf den Ortsvereins-Sitzungen. Wenn es Stunk untereinander gibt, ist es was persönliches, was nichts mit der Wirtschaftsweise zu tun hat. Wir kämpfen alle nur um ein geregeltes Familieneinkommen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ferkelhebamme, es ist auch völlig egal, ob Bio oder Nichtbio.
          Die Bedingungen für die Erhaltung oder Erweiterung einer Tierhaltung in diesem Lande sind für beide gleich schlecht.
          Nur mal ein Beispiel aus dem Tagesgeschäft. Sauenhalter will seine Tierhaltung umstellen auf Tierwohl (TW 2-3, je nach Abnehmer)
          Dafür möchte er einige alte Ställe abreißen, einige umbauen und einen neuen bauen.

          Allein das Immissionsgutachten ist eine kleine wissenschaftliche Abhandlung, es werden folgende Bereiche betrachtet und bewertet:
          – Wahrnehmungshäufigkeiten von Geruchsemissionen
          – Belästigungsabhängige Gewichtung von Immissionshäufigkeiten
          – Beurteilung von Immissionshäufigkeiten
          – Beurteilung von NH3 – Konzentrationen
          – Ergebnisse und Beurteilung der Stickstoffdeposition
          – Ergebnisse und Beurteilung der Stickstoffdeposition im Bereich kartierter Biotope
          – Ergebnisse und Beurteilung der Stickstoffdeposition in Gebieten
          gemeinschaftlicher Bedeutung
          – Betrachtung der Säureeinträge im Bereich der umliegenden FFH- Gebiete

          ….und er hält keinen Schwanz mehr, und er hat noch keine Gewähr, dass ihm der “Konsument” seine Ware abnimmt, geschweige denn, wie lange er es tun wird..
          Achja, die normalen Bauvorlagen kommen natürlich noch oben drauf.
          Dies ist übrigens unabhängig von der Produktionsform, der Religion oder der sexuellen Präferenz des Antragstellers erforderlich.

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      • Smarti sagt

        Hallo derkonsument, erstmal ein grosses Dankeschön, dass sie hier mitlesen und sich jetzt auch mutig geäußert haben. Sind wir ( ich bin nicht mal ein richtiger ) Bauern wirklich so bissig ? Und wenn ja, dann sehen Sie uns dies bitte nach – uns wird es nicht mehr lange geben – und das macht mir persönlich Angst. Nein, um mich oder meine Familie mache ich mir keine grossen Sorgen – aber ich kann mir recht gut vorstellen, was passiert, wenn anstatt “ein bisschen Energie” plötzlich ein “bisschen Nahrung” fehlt.
        Das macht mich wütend, verzweifelt, und manchmal muss ich dann auch lachen – über…nützt ja nix :). Da tut es gut, mal auch Ihre Sicht aus Konsument zu sehen – Sie haben ja Recht, Sie holen Ihre Informationen aus der Presse, und die ist vielfältig. Das mache ich ja auch… bei allen Themen ausserhalb der Landwirtschaft.
        Über Kühe auf die Weide oder nicht kann ich was schreiben. Wir haben einen Milchviehbetrieb mit täglich Weidegang für alle Tiere. Teils sind die Weiden zu steil zum mähen, viele Waldränder und sehr kleine Stücke.
        Das misten der Liegeboxe braucht etwa 20 min pro Tag. Das füttern 30 min, das melken 2×40 min ( gut 40 Kühe plus danach sauber machen ). Das holen der Herde von der Weide braucht jedem Tag von Mitte April bis Mitte Oktober von 40 bis 60 min – egal ob wir das mit den Pferden erledigen oder zu Fuss.
        Das sind pro Jahr mindestens 150 Stunden ( es sind mehr, weil wir manchmal die Kühe auch zweimal pro Tag holen “dürfen”) Gratisarbeit. Weitere 300 Stunden arbeite ich – ebenfalls gratis – für das Freischneiden der Zäune, zum Entfernen von Giftpflanzen, Sträuchern und Steinen.
        Frau ist so doof und macht das seit 20 Jahren, Manchmal kommen auch Leute und helfen mir ein paar Stunden – die können das meist nicht verstehen – dass man so etwas jeden Tag freiwillig machen kann.
        Zusammengefasst kostet der Weidegang das Doppelte an Arbeitszeit pro Kuh. Das ist nur zu stemmen, wenn die Familie gross genug ist, um sich abzuwechseln beim Holen oder wenn man die Kuhhaltung als teures Hobby/ Tradition sieht.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Smarti, du beschreibst deine individuelle betriebliche Situation, alles gut…
          der Konsument hat geschrieben:

          ” Ich kann mir als Konsument ehrlich gesagt gar nicht vorstellen das es Bauern (konvi oder bio) geben soll die zB ihre Kühe, wenn die wirtschafltichen Rahmenbedingungen stimmen, nicht lieber auf der Weide als im Stall stehen hätten,..”

          So, nun krieg ich das irgendwie nicht zusammen. Also, wie sollen Milchviehhalter der breiten Masse ihre individuelle Lage erklären und warum?
          Wenn man ökonomisch nachweisen kann, dass die Weidehaltung nicht möglich ist, dann ist es aus Sicht des Konsumenten ok? Wie soll der Milcherzeuger nun dem Konsumenten plausibel nachweisen, dass es unökonomisch für ihn ist.
          Ich erkenne die Lösung des Knotens nicht.
          Ich kann ja auch Beispiele anführen, wo 400 Kühe Weidehaltung erhalten, dann muss ich aber alle Randbedingungen erläutern, warum der Betrieb das tut. Ich muss rechtfertigen, dass es nur wenige Wochen im Jahr sein können, weil es pflanzenbaulich und bodenbedingt anders nicht geht usw, usw…

          Es bleibt eine Luftschlösser – Diskussion, weil die Diversität landw. Urproduktion so groß ist, dass weder eine politische Kursvorgabe gerecht möglich ist, und auch kein objektives Bild über die Haltung generalisiert möglich ist. Dann kommen nämlich solche Meldungen, wie :….Hunderttausende Kühe sehen nie die Sonne, heraus…”

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      • Elisabeth Ertl sagt

        @konsument
        Auch danke für den Kommentar und das Lob!
        Danke besonders für folgende Sätze: “Die andauernden Beflegelungen zwischen scheinbaren Verfechtern konventioneller und biologischer Landwirtschaft verstehe ich als Konsument nicht – ich kann schlicht nicht nachvollziehen, warum eine im Grunde demokratiepolitische Randerscheinung und quasi immer irrelevanter werdende Berufsgruppe sich derart verhält. ”
        Vielleicht zum Verständnis: Diese “Randgruppe” ist sich im Klaren darüber, dass es ohne sie Tod und Verderben geben würde, viel, viel mehr als ohne Gesundheitsversorgung. Die Frage, ob die Bevölkerung mit reiner Biolandwirtschaft ernährt werden könnte oder nicht, ist brisanter, als Sie, ein Angehöriger der ersten Generation, die keinen Hunger kennt, sich das vermutlich vorstellen können.
        “MMn ist es die zT leider entstandene ,Unmenschlichkeit` der Nutztierhaltung und deren Maßstabslosigkeit die leider immer öfter instrumentalisiert wird um die ganze Sparte zu diskreditieren- das zu negieren ist vmtl. der größte Fehler der Branche und befeuert immer radikalere Randgruppierungen samt äußerst guter Medienwirksamkeit und Lobby.”
        Dazu: Mein Mann und ich sind Schafhalter auf 3,5 ha Eigengrund und 1,5 ha Pachtgrund auf einem steilen Hügel. Dazu kommen ein paar Obstbäume und ein privater Gemüsegarten. Wir produzieren Nahrungskalorien für ca. 3 Personen. In dieser Größenordnung ist das selbst mit Subventionen nur noch ein teures Hobby – dahin hat es die gesellschaftliche Entwicklung gebracht, auf die wir als “Randgruppe” eben kaum Einfluss haben.
        Arbeit ist es täglich mehrere Stunden. Unsere Tiere (immer so zwischen 7,8 und 20,22) sind selbstverständlich den ganzen Sommer auf der Weide, obwohl wir in den letzten Jahren auch bereits Wolf- und Schakalbesuch hatten. (Diese Zumutung der Gesellschaft finde ich eine pseudo-ökologische Ungeheuerlichkeit, die nur dem WWF – Konzern und seinen Jagdtourismus – und Ökoourismusgeschäften dienen wird, nicht “der Natur”! Das zu negieren ist ein große Fehler von Nichtlandwirten) Mein Mann verdient noch, ich bin in Pension. Wenn wir die körperliche Arbeit auf dem steilen Hügel nicht mehr schaffen, wird Wald wachsen, denn in Zeiten wie diesen gibt es keine Nachfolger. Dann verhungern auf diesem Planeten wieder 3 weitere Menschen. Das zu negieren ist der Fehler auf Konsumentenseite!

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Und übrigens: Nicht nur Fleischersatzprodukte, sondern auch in-vitro-Fleisch wachsen zunächst auf dem Acker und brauchen dort Platz!

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      • Obstbäuerin sagt

        “… ich kann schlicht nicht nachvollziehen warum eine im Grunde demokratiepolitische Randerscheinung und quasi immer irrelevanter werdende Berufsgruppe sich derart verhält….” Für die Nahrungssicherheit braucht es vor allem den Anteil der Produktion von 94% aus der modernen Landwirtschaft. Das würde ich nicht für irrelevant halten. Ansonsten ist das Agieren der beiden Lager doch sehr leicht zu verstehen. Auf der einen Seite konzentriert sich politische und mediale Macht, die dazu führt, dass die andere Seite immer mehr durch unsinnige Auflagen und Verbote, sowie öffentliche Falschdarstellungen an den Rand der Existenz gedrängt wird. Im Gegenzug dazu wird das andere Lager in jeglicher Hinsicht gefördert. Dabei geht es auch um Subventionen, die möglichst aus dem großen Lager (90%) in das kleine (10%) fließen soll, obwohl dieses schon ein vielfaches an Förderung bekommt. Ist es da nicht verständlich, dass der Frust wächst?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Wieso wird eigentlich immerzu nur über Tierhaltung gestritten. Warum nicht über überflüssige Kräuterherstellung im großen Stil, europaweit, industriell, automatisiert…
          Salat ist gut, Fleisch ist böse? Salat hat den Nährwert eines Blattes Papier, Fleisch ein vielfaches mehr. Warum ist Nahrung so unwichtig und lifestyle so wichtig?

          https://www.fossaeugenia.com/de/

          Lidl hat gerade eine Rückrufaktion von Glattpetersilie im Programm, von Fossa Eugenia, regionale niederländische Produktion. Herkunftsland der Petersilie ist
          komischerweise Italien. Nunja, Euregio eben…..
          Hauptsache das Fleisch ist regional und nachhaltig, das grüne Blatt ist schnuppe.

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          • Thomas Bröcker sagt

            Die Kalorienzufuhr aus tierischen Produkten liegt laut Statistik bei 42 % der insgesamt aufgenommenen Nahrung (ich hatte die Verbrauchsstatistiken mal durchgerechnet). Diese Menge einfach so mit Salat und Gemüse zu kompensieren dürfte ausgesprochen schwierig werden. Zumal beim, mit viel Dünger (auch bei Bio) erzeugten Frischgemüse, die Hektarertäge an nutzbarer Energie gaaanz unten liegen.

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  6. Smarti sagt

    Inga fragt: “Ist es eine Sünde, wenn man als Städter keine Ahnung von Tierhaltung hat ?”
    Spontan würde ich zurück fragen: ist es wirklich soo schwierig, etwas über Tierhaltung zu lernen, wenn es einem wichtig wäre. Entweder ist es das – und dann sucht man den Kontakt zu Tierhaltern oder es ist einem eben nicht wichtig.
    So wie Frau Peters den Artikel formuliert, ist die “ich habe ja keine Ahnung, aber davon sehr viel” nur geheuchelt. So nach ” sogar ich merke doch, dass die Tiere nur ausgenutzt werden… wenn ich nun schon Fleisch esse, dann das von glücklichen Kühen. Noch – bald esse ich als Vorbild/ guter Mensch der in den Himmel kommen möchte, gar kein Tier mehr.

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  7. BerndK sagt

    Für Frau Peters aber bitte nur das Filet vom Hühnchen. Da fällt mir nix mehr ein!

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    • Mechthild Peters sagt

      Hallo Herr BerndK, wo steht in dem Text, dass ich nur Hähnchenfilet esse? Der Hofladen verkauft Hühner/ Hähnchen.
      Gruß Mechthild Peters

  8. Christian Bothe sagt

    Musste doch der Dame gleich mal mailen…

    Sehr geehrte Frau Peters, was Sie da erzählen, ist für mich als studierter Dipl.Agr. Ing. ziemlicher Unfug! Ich habe in meinem Berufsleben in der DDR 1200ha LN mit 1500 GV und später 10000 Mastschweine im Durchschnitt gehalten und als VEG Chef diese Betriebe geleitet! Die Tiere zeigten trotz Anbindehaltung sehr gute Milchleistungen und die Mastschweine hervorragende Mastleistungen und Fleischqualitäten! Ähnliches gilt für unsere 2500 Sauen mit Nachzucht in meinem letzten Betrieb und deren produktiven Leistungen als Tochterunternehmen einer Kraftfutter-und Handelsgesellschaft.Wenn Sie sich als Theologin schon solche „Fake News“ zu eigen machen wollen, informieren Sie sich bitte vorher bei diversen Berufsverbänden oder lesen mal bei agrarfakten.de nach! Bedenken Sie, dass es auch viele Landwirte katholischen Glaubens gibt, denen Sie mit solchen falschen Aussagen schaden wie der Landwirtschaft überhaupt! Ich bin übrigens auch katholisch…

    Mit frdl.Grüßen

    Christian Bothe
    P.S. das gilt alles auch für die heutige „Tierwohlzeit“in vollem Umfang!
    Von meinem iPhone gesendet

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      • Reinhard Seevers sagt

        Na, …er hat aber nicht geschrieben, ob die Tiere glücklich waren. Und darauf kommt es schließlich an! ☝
        Ihr habt es wirklich nicht verstanden?🙄

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        • Christian Bothe sagt

          Wenn Sie das nicht gewesen wären R.S.hätten sie wahrscheinlich auch keine so hohen Leistungen gebracht! Da wirkt nämlich die s.g.Phänotyp/ Umweltinteraktion…
          Wenn ich der Theologin dann noch erzähle, das ich im Aufbaustab einer 18000er Bullenmastanlage tätig war (ausschließlich Export in nichtsozialistische Länder ( Devisenmangel der DDR) fällt sie wahrscheinlich vom Glauben ab…

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          • Reinhard Seevers sagt

            Christian, ich stelle die Haltung nicht in Frage. Die Diskussion innerhalb der Gesellschaft ist aber diese. Und wenn die Initiative “Tierwohl” (ITW) heißt, und man sie in 5 Schritten abstuft, dann kann man dem Verbraucher noch schlechter vermitteln, welche Stufe aus welchen Gründen nun besser oder schlechter sein soll, weil dies lediglich ökonomisch bedingt, konstruiert ist.
            Deshalb mein Zynismus! Wer sich auf eine Emotionalisierung der Tierhaltung einlässt, hat bereits verloren. Das ist meine feste Überzeugung.
            Und wir reden hauptsächlich über Schweine….was, wenn wir mal über Mastkaninchen sprechen? 😀 Da kommen die Mädels aber aus den Löchern.

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            • Christian Bothe sagt

              Stimmt! Zu letzterem der Mastkaninchenhaltung. Habe ich auch noch Kontakt( früher gab‘s bei uns die Broika( Maskaninchen in Käfighaltung). Die Kaninchenleberwurst ist eine Delikatesse!

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    • Inga sagt

      Ja, ohne Wohlfühl der Tiere im Stall, eben keine Milch- oder Mastleistung!

      Und solche wie Fau Peters müssen erstmal
      zwischen Steichelzoo wie Schildkröten und Nutztiere, die nur leben, damit wir Menschen sie nutzen (Eier, Milch u. Fleisch) können, unterschieden.

      All unsre Stalltiere leben, um den vielen Menschen in der großen Stadt zu dienen.
      Dazu wurden sie domestiziert.

      Sonst könnten wir auch kleiner Ställe und weniger oder gar keine Nutztiere halten.

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      • Mechthild Peters sagt

        Sehr geehrte Frau Inga, genau das lehne ich ab: dass Tiere nur leben, damit Menschen sie nutzen. Von Katzen und Hunden denkt das in Deutschland niemand; die leben, weil sie leben, und viele Menschen lieben sie. Wieso ist das bei Kühen, Schweinen, Hühnern anders? Finden Sie das richtig? Ich nicht.
        Gruß Mechthild Peters

        • Andi sagt

          Werte Frau Peters, wenn Menschen Hunde oder Katzen so sehr lieben, dass man sie in Jäckchen packt und ihnen Mützchen aufsetzt, wenn man sie im Kinderwagen in den Bergen herumkarrt, glauben sie allen erstes, dass diese Tiere glücklich sind. Für mich sind deren Halter einfach nur verrückt. Aber diese Tiere werden ihrer Ansicht ja so sehr geliebt. Für mich werden sie nur benutzt.

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        • Inga sagt

          Wenn wir Menschen keine Tierprodukte konsumieren würden, bräuchten die Bauern keine Ställe voller domestizierten Nutztiere für Fleisch, Milch und Eier.

          Und sie könnten auch kein Geld damit verdienen.
          Verdienen Sie kein Geld damit, machen Sie sich die Arbeit auch nicht.
          Stalltiere werden nur für die Nutzung der Menschen gezüchtet.
          Man darf sie mit Wildtieren nicht verwechseln, denn sie finden sich in der Wildnis nicht zurecht.

          Also werden sie oft nur durch künstliche Besamung auf Zuchtziel geboren.
          Damit wir Menschen sie nutzen können.

          Woher kommen die vielen Milch und Milchprodukte im Suppermarkt?
          Woher kommt das viele Fleisch und Wurst in der Fleischtheke?
          Woher kommen die vielen Eier?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Frau Peters,
          ich lehne ab, dass um für Hunde und Katzen zu Füttern andere Tier sterben müssen, das Fangen von Mäusen ist naturbedingt, da sehe ich keine Moralischen bedenken.

          Mein Hausarzt hat mir dringend empfohlen mehr Fleisch zu essen, wegen dem B 12.
          Wollen sie jetzt einem Mann in den besten Jahren, eine gesunde Nahrung verweigern?

        • Smarti sagt

          Hallo Frau Peters
          Die Milchkuh hat ein Privatleben ( Fressen – das ist für sie das Höchste ) danach hinlegen und widerkauen – stundenlang, inmitten der Herde, in der sie sich geborgen fühlt. Auch Weidegang gefällt ihr sehr, vor allem, wenn sie jederzeit in den schützenden, kühleren Stall zurückkehren darf.
          Das Milch geben ist für sie auch kein Problem. Kennen Sie das schöne Gefühl, wenn das Baby an der Brust saugt ? Oxytoxin ist das Hormon, das dabei ausgeschüttet wird, ein Glückshormon – das wird selbstverständlich auch beim Abpumpen der Milch vom Körper produziert. Wären die Kühe gestresst, würden sie keine Milch laufen lassen. Nach dem Melken müssen viele Kühe erst “aufgeweckt” werden – ganz allgemein ist die Stimmung in einem Kuhstall etwas ganz Besonderes.
          Da in der Natur 4 von 5 Kälbern die ersten Wochen gar nicht überleben, “vergisst” die Kuh ihr Kalb, sobald es nicht ruft – und das Kalb ruft nicht, weil es ja vom Menschen “die Flasche” kriegt. Aus gesundheitlichen Gründen immer die Milch der Mutter, zumindest in der ersten Woche.

      • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

        Natürlich wird sie wissen, was “GV” ist. Sie hat dem dominanten Willi sicher mehr als einmal zugeschaut.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Da geht eine Frau mit ihrem Mann spazieren und sieht die Leistungen des Hahnes.

          Ehefrau: Siehe dir das mal an und wie ist es bei dir?
          Ehemann: Der hat nicht immer die selbe.😉

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          • Smarti sagt

            Und LN ist die Landwirtschaftliche Nutzfläche. Umgangssprachlich wieviel Ha hat der Hof.

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    • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

      Sie haben vergessen, Frau Peters auf der Gefühlsebene entgegenzukommen! Und Ihr Satzbau ist verwirrend kompliziert. Sorry! Aber das musste ich jetzt unbedingt loswerden …

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  9. Obstbäuerin sagt

    “…Meine Nachbarn haben recht: wenn schon Tierfreund, dann von Hunden und Hühnern, von Katzen und Kühen, von Goldfischen und Gänsen….” Einige hat sie aber vergessen: Kartoffelkäfer und Kohlraupe, Japanische Essigfliege und Apfelwickler, Wühlmäuse und Ratten, Mehlwürmer und Lebensmittelmotten, Wolf und Wildschwein. Da fallen den Bauern sicher noch mehr Geschöpfe ein, die gern mit am gedeckten Tisch sitzen. Wenn die Tierliebe der Städter bei ihnen selber zu empfindlichen Einkommenseinbußen bis zum Totalverlust führen würde, kämen sie sehr schnell auf den Boden des Machbaren oder Notwendigen zurück. So aber können sie ihre idealistische Vorstellung vom Paradies kultivieren, wo Wolf und Lamm kuscheln und ihre Sichtweise allen anderen aufzwingen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Aber gerade diese Frau schaut offenbar nicht aufs Geld. Und sie nennt nur harmlose Tiere, wie sie über Schädlinge denkt, wissen wir nicht.

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich würde die Dame auch gleich fragen, warum sie den Text überhaupt verfasst hat. Sie kann sich ja so verhalten, wie sie es für sich als richtig erachtet. Aber warum muss sie missionarisch unterwegs sein? Wahrscheinlich hat sie einfach ein schlechtes Gewissen und möchte sich so erleichtern….Frömmler vielleicht?

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            • Reinhard Seevers sagt

              Elisabeth, nicht dein Ernst, den SWR mit seiner Reichweite und diesen blog zu vergleichen oder? Außerdem ist dies eher ein Debattierklub und keine Form medialer Berichterstattung…zudem noch als Akustikversion.
              Netter Versuch Elisabeth….

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            • Reinhard Seevers sagt

              Ich hatte eben so eine Eingebung:
              Da ist eine dunkle Arena mit hohen Wänden als Abgrenzung zu den Zuschauerrängen, ähnlich eines Amphitheaters in dem Gladiatoren kämpfen müssen. In der Kampfzone befinden sich hunderte Personen, allen Alters und Geschlechts, aber vorwiegend agrarisch geprägt.
              Plötzlich wirft der Veranstalter einen Text in die Runde und viele stürzen sich auf dieses Pamphlet….Hauen und Stechen im übertragenden Sinn entsteht….es gibt Unruhe, es werden auch Witze gemacht, aber es wird auch gestritten….die wenigen Zuschauer schauen gelangweilt, teils interessiert und warten auf einen neuen Texteinwurf….der für neue Unterhaltung sorgt.
              Draußen vor den Toren der Arena läuft der normale Wahnsinn weiter, die Drinnen meinen aber, sie würden die da draußen irgendwie erreichen…aber man hört nichts, man merkt nichts,…..im Gegenteil, immer weniger Zuschauer kommen. Die Arena ist der Teil eines ganz großen Zirkus namens Meinungsfreiheit …. und? Wem nützt das? Was ändert das? Egal, würde der Wendler sagen. 😎

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              • Smarti sagt

                Frustrierend aber wahr. Irgendwann wird die Bühne immer leerer. Die Zuschauer werden entrüstet rufen: “Aber das konnten wir ja nicht wissen !”

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          • Franz Müller sagt

            …ich denke mal, dass sich die Frau mit dem bescheiden Brief so ca. 10 Jahre
            Fegefeuer erhandelt hat. Da sind jetzt 5 Jahre Tabernakel-Bonus schon abgezogen.

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      • Obstbäuerin sagt

        Das ist wohl wahr, Frau Ertl. Das Problem dahinter ist aber die Tatsache, dass dieser Gruppe (ich hebe auch nicht explizit auf die Kolumnistin ab) das Verständnis oder Wissen für die Probleme oder Maßnahmen der Tierproduzenten oder Landwirte allgemein nicht vorhanden ist. Da wird unterstellt, dass der Tod eines Tieres mit der Zunahme der Stallgröße und Tierzahl oder einer bestimmten Haltungsform automatisch an Grausamkeit zunimmt. Das wiederum ließe den Rückschluss zu, ein auf der Weide gerissenes Lamm durch einen Wolf, wäre geradezu eine idyllische Form des Todes.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Obstbäuerin, ich lasse doch in diesem Forum allgemein keinen Zweifel daran, dass auch mir die arroganten außerlandwirtschaftlichen “Experten” zuweilen die Galle hochkommen lassen.
          Umso wichtiger ist die Frage, wie man in einen Dialog treten kann. Und ich sehe in diesem konkreten Text durchaus eine fruchtbare Dialogchance. Und ich finde es wichtig, gedanklich an solchen Gelegenheiten nicht vorbei zu rennen, weil der Blick auf all jene fixiert ist, mit denen man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Diese Dame spricht einfach von sich, und für sich selber ist jeder Mensch der beste Experte.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Man kann ja Einwendungen haben, aber die wären an diese Person gerichtet an der einzig richtigen Stelle. Eigentlich sind sie in diesem Forum am falschen Platz.

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          • Bauer Willi sagt

            Das war der Grund ihn zu veröffentlichen. Wie die Kommentare zeigen, bleiben wir in unserer Blase…

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          • Obstbäuerin sagt

            Ich habe mir ihre Beiträge (über 160) in diesem Portal angesehen, Frau Ertl. Sie ist missionarisch unterwegs und bringt das geschickt hinter einer sehr persönlichen Fassade zum geneigten Leser oder Zuhörer. Immerhin hat sie Theologie studiert und ist auch beruflich involviert. Vielleicht bin ich schon paranoid aber ich nehme ihr die Nummer: ich bin doch nur eine einfache Kundin, die gutes Fleisch essen und den Tieren kein Leid zufügen möchte, nicht ab.

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Liebe Obstbäuerin, ist es missionarisch, wenn Sie wiederholt in diesem Forum beklagen, dass Biobauern den Afrikanern landwirtschaftliche Flächen für Chrysanthemen wegnehmen, wenn Sie betonen, dass es in Ihrem konventionellen Obstgarten viele Schmetterlinge gibt, und dass der Einsatz von Glyphosat daran nichts ändert. Wir leben in einer Demokratie, jeder darf seine Überzeugungen wiederholt kundtun.
              Das Schlimmste, was Frau Peters anrichten kann: dass mehr Leute bei Büllerbüs einkaufen und dafür bezahlen.

        • Smarti sagt

          “da wird unterstellt, dass der Tod eines Tieres mit der Zunahme der Stallgrösse automatisch an Grausamkeit zunimmt…” – Obstbäuerin, das haben Sie gut umschrieben. Daher auch die Meinung, dass das Fleisch vom Dorfmetzger “tierfreundlich” und das Fleisch von Tönnies “tierquälerisch” ist ?
          Durch die “Landwirtebrille” ( früher fuhr ich oft mit dem Tierarzt übers Land ) sehe ich die grossen, modernen Ställe eher als tierfreundlich an als die alten, schnuckeligen mit den Geranien an den Fenstern. Deshalb kann ich auch das Festhalten am alten Bild der Landwirtschaft mit den Klein(st)betrieben nicht verstehen.

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          • Mechthild Peters sagt

            Sollen wir mal über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der rumänischen Arbeiter in den Großschlachtereien diskutieren?
            Gruß Mechthild Peters

            • Schmeckt gut sagt

              Frau Peters, anscheinend sehen sich auf einer “weltverbessernden” Mission. So wird das aber nichts, denn wir Bauern sind nicht die von Grund auf Bösen. Wir wollen unseren Betrieb erhalten, im besten Falle weiterentwickeln, wie wir es schon seit Generationen machen. Dazu gehören die vielen Sparten der Landwirtschaft – auch die Viehhaltung. Sie sind auf dem Holzweg, uns zu unterstellen, dass wir etwas mit schlechten Arbeitsbedingungen in der Schlachtbranche zu tun haben. Was soll das. Gehen Ihnen die Argumente aus. Gewöhnen sie sich daran, dass von den verbliebenen – denkenden und gut ausgebildeten – Bauern auch eine gehörige Brise Gegenwind kommt.

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            • Ferkelhebamme sagt

              Ja, können wir. Steht gerade einer neben mir.
              Welche Grossschlachterei? Verallgemeinert alle Arbeiter dort? Oder die, die nur kurz zum Arbeiten über Unterfirmen da sind? (Leiharbeit ist in der Schlachterei ja jetzt verboten, während sie in anderen Branchen mit gleichen Auswüchsen weiter erlaubt ist). Die direkt Angestellten? Die mit ihren Familien inzwischen hier wohnen? Wollen wir das nächste Fass aufmachen, undifferenzierte Ansichten äußern, und dann auch hier feststellen, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt?

              P.S. Wer hat bei Ihnen Glasfaser in die Erde gelegt?

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              • Ehemaliger Landwirt sagt

                @ Ferkelhebamme

                Mach jetzt mal ein bisschen halblang, der Vorarbeiter spricht noch ein bisschen Deutsch.

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Wir sollten wir mal über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der rumänischen Arbeiter auf den Baustellen diskutieren.

              Was ich damit zu tun habe, genau so viel wie bei Toennies, nämlich nix.
              Früher kam ich mal ab und zu in das Schlachthaus einer Metzgerei, glauben sie mir, den Beschäftigten wuchs auch kein Schimmel an den Füßen, allerdings, die Wohnsituation war vermutlich besser, die mussten auch nicht 95 % des Lohnes nach Rumänien überweisen.

              Gruß Mechthild Peters

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        • Pälzer Buh sagt

          “ein auf der Weide gerissenes Lamm durch einen Wolf, wäre geradezu eine idyllische Form des Todes.”

          Ich nenne so etwas: “natürliche Art des Sterbens.”

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      • Inga sagt

        Vieleicht weiß sie ja,

        das Freilandhühner die Mistkäfer fressen, bessere Eier legen!

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  10. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    “Ich hoffe, die Tiere haben einen gnädigen Tod. Ich sehe sie an als einen Teil der Schöpfung Gottes. Genau wie wir: Teil der Schöpfung.” – – – In einfacher Sprache wünscht uns diese Glaubende einen gnädigen Tod. Genau wie den Tieren. Die sind auch Teil der Schöpfung. Genau wie wir. Bullerbü ist eine Vision. Jeder soll an sie glauben dürfen.

    https://www.livingwalls-cologne.de/media/image/86/6c/24/Fototapete-Bauernhof-mit-Tieren-Wimmelbild-fuer-Kinder.jpg

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  11. Jürgen Donhauser sagt

    Mein persönlicher Eindruck vom Text ist, dass die Autorin versucht einen “Rechtfertigungsweg” ihres Fleischkonsums zu finden. In ihrem Umfeld wird sie wahrscheinlich sehr häufig mit der Vegan-Diskussion konfrontiert. Nun bedient Sie sich eben der bekannten “Bullerbü”-Assoziationen und Argumente um letztendlich auszudrücken: “Ja, ich esse Fleisch – bin aber trotzdem Eine von den Guten, denn ich achte darauf dass es dem Mainstream-Tierwohl entspricht, auch wenn ich keine Ahnung von Tierhaltung habe.”
    Und genau da macht sie ihren Fehler. Sie bestärkt ebenso die Vorurteile und falschen Annahmen gegenüber moderner Tierhaltung.

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  12. firedragon sagt

    “… Und ich mag Kühe. Ich habe ein Mobile aus Holz, da tanzen die Kühe sehr elegant vor dem Fenster, das ist schön. …”

    Ähm … ja, was soll man dazu sagen …
    Das ist ein Satz, der von einem Kita- oder Grundschulkind kommen könnte.
    Wie ernsthaft kann man mit einem erwachsenen Menschen über das Thema Tierhaltung diskutieren, wenn das die Einleitung ist?
    Jetzt mal ehrlich … auf so Menschen treffe ich ja auch im täglichen Leben … ich weiß dann nie, ob und wie ich mit diesen Menschen reden soll …

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    • Inga sagt

      Das ist ja das Dilemma,
      die kennen den Zusammenhang nicht.

      Mal fragen, wo in den vielen Eisdielen der Großstadt die viele Sahne herkommt.

      Und das Milchreis.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Gerade solche Menschen wie diese Dame scheinen mir besonders offen für sachliche Infos – wenn man es nur schafft, mit ihrem emotionalen Zugang fair umzugehen. Und darauf haben sie ein Recht.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Elisabeth, es läuft auf die Kernfrage hinaus: Darf ich ein Tier töten, um es zu essen! Da ist die sachliche Diskussion völlig überflüssig, weil gar nicht gewollt. Wieso haben Menschen in den letzten Millionen Jahren nicht über dieses Thema diskutiert und warum wird in übersättigten Wohlstandsgesellschaften dieses Thema diskutiert? Na? Denk mal drüber nach, ob es nicht an der Sozialisierung durch Dekadenz liegen könnte?

        Achja, am Ende sagen dann die schärfsten Heuchler immer: Ich liebe tolle Fleischqualitäten, und wenn ich weiß, dass das Tier ein gutes, glückliches Leben hatte, dann kann ich damit leben.
        Schön, wenn der Verbraucher weiß, wie das Tier sein Leben empfunden hat und schön, wenn er dem Erzeuger noch sagen kann, wie er es zu halten hat, damit sein eigenes Gewissen dem Glück des Tieres folgen kann.
        Ich könnt k….

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Die Dame hat sich über das Töten nicht beschwert. Sie wünscht den Tieren nur einen GNÄDIGEN Tod.

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          • firedragon sagt

            Den gnädigen Tod wünsche ich mir für mich auch …
            Erstaunlich, dass die Gesellschaft, die Kirche und die Politik dieses Privileg für Tiere fordert und vorsieht … für den Menschen nicht …

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            • Ingeborg Krausbauer sagt

              Der Mensch ist etwas besonderes,
              er hat eine Seele,

              die muß sich mit dem Schicksal auseineandersetzen, denke ich.

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              • Pälzer Buh sagt

                Jedes Lebewese/Pflanze besitzt eine Seele, das sieht man doch wie Sie reagieren auf uns Menschen. Wir nutzen diese sogar in der Zucht. Sanftmut, Gutmütigkeit sind einige Stichworte von vielen. Mache erkennen diese, andere eben nicht. Wehe wenn Tiere und Pflanzen mit uns tatsächlich kommunizieren könnten.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Wenn die Antilope wenigstens schon mit dem Löwen kommunizieren könnte….kann sie aber nicht….oder er hört einfach nicht richtig zu. Shit happens.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Wer ehrlich interessiert ist, bekommt alle Infos und Einblicke, die er möchte. Hatte im Mai noch eine Truppe der LVHS da, die auf den Spuren ihrer Lebensmittel eine Woche lang Höfe unterschiedlichster Ausrichtung besucht haben. Da war vom Veganer, über Großstadtkind bis Rentner-Bauer alles dabei, die Neugierde groß, die Fragen interessant, die Diskussionen respektvoll. Das macht Spaß.
        Das Problem solcher Veröffentlichungen wie oben ist, dass es sich meist nur um Selbstdarstellung (auf Kosten anderer) handelt, mit vorgefertigter Meinung aus dem www.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Was hindert Sie daran, den Artikel zu kommentieren und dort alle Infos zu geben, die dieser Dame Ihrer Meinung nach fehlen?

          • Ferkelhebamme sagt

            Bin kein Missionar, der oberleherhaft durchs Netz zieht. Dafür bräuchte ich viel Langeweile, die hab ich definitiv nicht

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  13. Elisabeth Ertl sagt

    Meine Großmutter war das Kind verarmender Bauern. Mit 12 Jahren kam sie von zu Hause fort – als Magd auf einen fremden Hof. Das war ein sehr hartes Leben damals. Trotzdem war sie es, die mir erzählt hat, was einem als Rat mitgegeben wurde bei der Suche nach einem neuen Dienstplatz: Schau dir nur immer gut an, wie die Tiere gehalten werden. Denn so wird es auch dir gehen auf diesem Hof.

    Wenn sich nun heute eine Konsumentin anschaut, wie die Tiere auf dem Hof gehalten werden, kriegt sie den Vorwurf: naiv.

    Was ist da zwischenzeitlich passiert?

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    • Ferkelhebamme sagt

      Weil sie, im Gegensatz zur Magd, böse gesagt nicht mal weiß, wo beim Schwein vorne und hinten ist. Aber urteilt. Das ist der Unterschied.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Nur weil jemand nicht landwirtschaftlich arbeitet, darf er zum Thema nichts schreiben? Ich finde diesen Text überhaupt nicht aggressiv. Es ist so, wie Willi sagt, sie gibt einfach Einblick in das, was den Leuten wichtig ist. Und sie handelt konsequent.

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        • evo.... sagt

          “..was den Leuten wichtig ist..” -da stimme ich mal zu. Gleichberechtigung, Homosexualität, queer….sind auch wichtige Themen. Die Leute machen das auch mit Liebe!

          Aber davon kann man nicht “runterbeissen”. Teilweise ist es dann sogar kontraproduktiv. Z.B, wenn man aus Tierliebe Veggie wird. Da habe ich nämlich echt Zweifel, ob das zu unseren Genen passt.

        • Ferkelhebamme sagt

          Ob sie wirklich so konsequent handelt, und nicht nur Märchen erzählt, würde nur ein Blick in den Kühlschrank klären.
          Meine Erfahrung im Bekanntenkreis zeigt, dass der ethisch korrekte Wochenendeinkauf oder Einmalkauf insta-tauglich präsentiert wird, während der Kühlschrank den restlichen Wocheneinkauf beim Discounter preisgibt.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ferkelhebamme, die kognitive Dissonanz ist allen Menschen gleich gegeben.
            Das Gleichnis vom Fuchs, der die hochhängenden Trauben nicht erreichen kann und der sich dann sagt, dass diese sowieso nicht schmecken werden, wohnt jedem inne. Ist wie mit dem angeblichen christlichen Verhalten, das auch nicht absolut umsetzbar ist…..nur der Weg dahin zählt. Mich stört aber immer dieser missionarische Teil daran…alle müssen sehen, dass ICH bereits auf dem Weg zum Guten bin, folgt mir.

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        • Smarti sagt

          Vielleicht liegt es ja an meiner Blase, vielleicht auch ein wenig an der Hitze – auf mich wirkt dieser Text zwischen den Zeilen gelesen sehr wohl aggressiv. Wäre es Frau Peters nicht wichtig- ob sie ( ein klitzekleines ) was von Tieren versteht, dann hätte so eine intelligente Frau sich schon längst darum gekümmert. Oder es ist ihr nicht wichtig, dann hätte sie nicht dieses Thema ( dazu noch mit den Totschlägern Schwein mit Schlitz und Käfighaltung ) gewählt.
          So sind beides vorgeschobene Argumente für Veganer-Sprech. Daran sollte man sich gewöhnen – es wird noch längere Zeit “immer schlimmer” werden.
          Wie damit umgehen als Tierhalter und böser Tierzüchter ? Thema wechseln genauso wie bei den Impfgegnern.

    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, die Menschen damals konnten den Unterschied zwischen einem gut genährten und gehaltenen Tier deuten. Der Ackergaul der vor dem Pflug stand und auf dessen Rippen man Harfe spielen konnte, signalisierte schon von Ferne, wer dessen Besitzer ist.
      Meine Großeltern waren “Häuslinge” also Knechte mit dem Recht für sich und ihre Familie einen Zuverdienst zu erwirtschaften. In dem Buch “„Was Du siehst, wenn Du die Augen zumachst, das gehört Dir” wird schön die Beziehung zwischen den Menschen, zwischen abhängig Beschäftigten Knechten Und “Herren” dargestellt. Die Geschichte meiner Familie kommt auch drin vor.
      Der Vergleich mit der Konsumentin verbietet sich schon deshalb, weil es weder fachlichen Hintergrund durch Lebenserfahrung, als auch keine soziokulturellen Parallelen gibt.

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    • Inga sagt

      Naiv,

      Weil es nicht mehr aktuell ist, sich mit so einfachen natürlichen Sachen, die eventuell auch noch schmutzig sind zu beschäftigen.

      Up to Date
      ist,
      sich mit umweltschädlicher Industrie und Freizeit zu beschäftigen.
      Und deswegen kann man ganz oben an sein Individuelles stellen.

      Wer ist dennoch so altmodisch und befasst sich mit Religion und Ökologie?

  14. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Eine Mitteilung in der Regionalzeitung eingangs dieser Woche:

    Bei drei Verkehrsunfällen sind 5 Rehe dabei auf der Strecke geblieben. Drei dieser verletzten Tiere konnten zunächst nicht aufgefunden werden, werden wohl grausam verenden müssen.

    Wenn heute ein Bauer eine Wiese abmäht, ohne Drohnenüberflug, ausgestattet mit einer Wärmebildtechnik zur Kietzrettung, wird dieser ganz empfindlich abgestraft, das kostet mittlerweile Summen im hohen vierstelligen Bereich.

    Wer straft unsere Autofahrer demgemäß ab!?

    Hier gibt es ein erhebliches Ungleichgewicht in der Beurteilung. Ist ein Tier, das eine Straße queren möchte, weniger wert als eben jene links und rechts von dieser Asphaltdecke in den Äckern!?

    Alles Naturräume, oder liege ich da falsch…!?

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Ganz einfach: Vor dem Mähen KANN MAN Kitze verjagen. Beim Autofahren rennt dir zuweilen ein Tier so schnell über den Weg, dass es schwer ist, rechtzeitig zu bremsen.
      Eigene Erfahrung.

      • firedragon sagt

        Mal eine emotionslose Anmerkung dazu:

        Ein LW fährt nicht zum Mähen raus auf die Wiese, um in voller Absicht ein Kitz zu vermähen.
        Ein Autofahrer fährt auch nicht auf der Straße, um in voller Absicht ein Kitz platt zu fahren.

        Es besteht aber ein Unterschied.
        Der LW steigt von seinem Schlepper ab und tötet das Tier schnellstmöglich, wenn es nicht schon tot ist.
        Der Autofahrer tut dies eher selten. Angefahrene Tiere sterben dann vor sich hin, irgendwo.

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      • Ostbauer sagt

        hallo Elisabeth,
        aus eigner Erfahrung;
        Rehkitze kann mann nicht verjagen, sie haben in den ersten Tagen einen Duckreflex.
        Entweder du trittst zufällig auf sie drauf und trägst sie raus oder das wars. Bei 1-2 ha flächen mag das ja noch gehen, aber wenn man 30 ha ablaufen soll,hm?
        Da die Kitze in den ersten Tagen geruchslos sind, helfen auch keine Hunde zum finden. Das einzige, was wirklich hilft ist Absuche mit Drohnen am frühsten Morgen und raustragen.
        Drohnen mit Wärmebildkamera werden hier für Jäger gefördert, allerdings kostet so ein Teil auch mehrere tausend Euro.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Ja, wir mähen erst Mitte Juni, da sind die Kitze schon größer. Da rennen sie weg, wenn der Jäger seinen Hund durchschickt, oder ich mit zwei langen Bambusstecken gehe.

        • Ferkelhebamme sagt

          Es gibt auch Alternativen zur zeitaufwendigen Vorabsuche mit Drohnen, die zudem sehr früh morgens erfolgen muss. Sensortechnik direkt am Mähwerk, die bei Ortung das Mähwerk aushebt und der Fahrer aufgrund eines akustischen signals sofort stoppt. Tolle Sache, funktioniert. Ist aber teuer…

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    • Reinhard Seevers sagt

      Vor Jahren, auf einer Tagung erzählte der Landesförster eine Anekdote aus der Region Nordhannover. An der B3 zwischen Walsrode und Hamburg kampierte auf einem Parkplatz eine Romafamilie. In der Tradition der Roma hatte die Mutter der Gruppe abends am Lagerfeuer einen Igel am Spieß gegrillt. Das bekamen Autofahrer mit, die auf dem Rastplatz anhielten. Schwupps war die Polizei, das Ordnungsamt, die Veterinärbehörde vor Ort und die Roma-Familie erhielt eine Strafe, obwohl die Mutter vehement auf den traditionellen Umgang mit Igeln verwies. Keine Chance.
      Die Ordnungshüter fuhren wieder, den langen Weg auf der B3 zurück zu ihrer Amtsstube, vorbei an dutzenden platt gefahrenen Igeln auf der Strecke. 😎

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Eine Überflugpflicht wird von unseren Jägern mittlerweile vehement eingefordert, die Rehkitze vor der Mahd erfolgreich entnommen u. hernach wieder ausgesetzt.

      Wenn wir diese Lebenslinien der geretteten Tiere weiterverfolgen, so fallen diese nicht selten im Rahmen einer Erfüllung der jeweiligen Abschusspläne der Jägerflinte zum Opfer.

      Das eine wie das andere grausame Natur…

      Die Abschusszahlen gerade in Staatswäldern wurden im übrigen massiv erhöht wegen drohendem Wildverbiss.

      Alleinig der Bauer zahlt Strafe, wenn er unverschuldet ein Tier erwischt. Die übliche gesellschaftliche Generalverurteilung in eben diese Richtung, …das wollte ich hier unmissverständlich aufzeigen.

      Randnotiz: Unsere grünen Silomaisflächen sind mittlerweile die letzten grünen Oasen, wo sich derzeit alles was kreucht und fleucht zurückzieht, mit den irgendwann fatalen Konsequenzen, sowohl in die eine, wie auch andere Richtung… Der Maisanbauer; wiederum der alleinig Böse, so oder so!!! Zu allem Überfluss gesellen sich derzeit die zweibeinigen Kleintierhalter hinzu, die die wenigen Kolben, die dieser Dürresommer hat wachsen lassen, für die eigene Aufzucht entwenden. Steht ja ansonsten kein kostengünstigeres Futter für den super leckeren Sonntagsbraten zur Verfügung…

      Der Bauer, vollkommen wehrlos allseits der Dumme. Wer sich hiergegen verbal zu laut öffentlich zur Wehr setzt, wird bisweilen mit Metallteilen beim Silieren überraschend beglückt, also besser mal lieber ganz brav die Klappe halten…!?

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Zwischen einem waidmännisch erlegten Tier und einem Kitz mit abgemähten Beinen, das man erst danach erlösen muss, ist aber schon ein Unterschied. So wie der Unterschied zwischen einer ordnungsgemäßen Schlachtung und einem Wolfsriss.
        Ich wäre noch nie auf die Idee gekommen, mich darüber zu beschweren, dass ich auf Kitze Rücksicht nehmen soll beim Mähen.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Ich habe in meinen konventionellen Ackerflächen nachweislich einige Rebhuhnketten, die sich dort sehr heimisch fühlen…, unsere Jägerschaft beklagt sich im Umfeld, es gäbe eben solche hier bei uns keine mehr. Soviel zum bäuerlichen Umgang mit der Natur. Ich lebe mit dieser in einer sehr friedlichen Koexistenz, auch wenn Sie, werte Frau Ertl, das so nicht wahrhaben wollen.

          …Sie erkennen die Intention meiner Gegenüberstellungen nicht, weigern sich, diese objetiv zu verstehen, Ihr gutes Recht!

          Jedes verunfallte Tier ist eines zuviel, aber nicht generell zu verhindern. – War das von Ihnen unabsichtlich überfahrene Tier sofort tot oder hat verletzt noch die Flucht ergriffen?

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          • Brötchen sagt

            Wenn man angepasst fährt und sehr aufmerksam an bestimmten Stelle ist, fährt man auch kein Reh um.
            Jedenfalls zu 90 % nicht.

            Meine Erfahrung.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Vor Jahren stand in der Tageszeitung, die Jäger würden zu viele Hasen erlegen, deshalb gäbe es fast keine mehr.

            Am Abend am Stammtisch informierte ich einen Jäger, der mir glaubhaft versicherte, das stimme nicht, es gäbe genug Hasen.

            Siehste, das wollte ich hören.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Normalerweise kommen die Tiere aus der gleichen Richtung. Plötzlich tauchte aber eines aus der Gegenrichtung auf. Ich hab das Tier Gott sei Dank nicht überfahren, konnte knapp davor bremsen.

        • evo.... sagt

          Die Tier, die unter heutige Mähtechnik geraten, haben einen schnelleren Tod als wenn – wie öfters- der Jäger nach dem Schuss nachsuchen muss.
          Ist jedenfalls meine Erfahrung. Die Jäger sollen halt eine möglichst hohe Pacht zahlen und dann wollen sie auch Beute machen können.

          Für Frösche werden ja schon Zäune aufgestellt und Unterführungen gebaut. Und die Tierschützer sind auch nachts unterwegs. Es werden sogar Brücken fürs Wild gebaut.

          Naja ich wäre eh dafür den Verkehr unterirdisch in Röhren zu verlegen. Das gäbe ein Beschäftigungsprogramm, falls es Arbeitslose geben sollte.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Dann wars zumindest Lebensmittelverschwendung. Oder essen Sie dieses Rehgulasch dann?

  15. Smarti sagt

    Weil ich zufällig eine Frau bin: als Mutter hätte ich mich niemals auf das Experiment “ich ziehe meine Kinder vegan auf” eingelassen !
    In meiner Bekanntschaft laufen gerade einige “Schienen” herum – Knochenbrüche wegen fast nichts – währen dem Absteigen vom Pferd etwas schwer mit dem Fuss aufgekommen oder nur auf der Wiese umgeknickt.
    Zufall ? Dass alles Vegetarier oder fast-Veganer sind ?
    Gibt es schon Studien über Knochendichte und Veganismus ?

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    • Seevers Reinhard sagt

      “Veganer_innen nehmen durchschnittlich weniger Kalzium als 1000 Milligramm pro Tag zu sich. Somit bleiben sie, wie auch viele Omnivore, unterhalb der Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung. Ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche scheint jedoch nur dann aufzutreten, wenn die Zufuhr unterhalb von 525 Milligramm pro Tag liegt. Das hat zumindest eine große Kohortenstudie mit mehr als 1.000 veganen Teilnehmer_innen aus England ergeben. Dennoch ist es wichtig, auf eine Kalziumaufnahme von zumindest 750 Milligramm pro Tag zu achten, um ein unnötiges Risiko zu vermeiden und keinen vorzeitigen Knochenschwund zu provozieren. Vorzugsweise sollten Lebensmittel mit einer guten Bioverfügbarkeit (s. Tab 2) gewählt und die gleichzeitige Aufnahme von absorptionshemmenden Substanzen wie Oxalat, Phytat und Gerbstoffe vermieden werden. Daneben ist unbedingt auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Vitamin K zu achten. Außerdem sollte eine hohe Salzzufuhr, beispielsweise in Form von Fertigprodukten, vermieden werden.”

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    • Ferkelhebamme sagt

      Ich sag doch: ein bisschen Geduld, die Natur regelt das schon.
      Eine Katastrophe für die Kinder, die die Verblödung ihrer Eltern ausbaden müssen.

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      • Smarti sagt

        Mir hat kürzlich eine Mutter einen Vortag gehalten, dass Kälber meist billige Kunstmilch kriegen würden, damit die Bauern die Kuhmilch teuer verkaufen kann. Das würde sie natürlich nicht mehr unterstützen, denn zum Glück gibt es ja jetzt Hafermilch ?! :).

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          • Smarti sagt

            Niemand verbietet einem Veganer das Essen von tierischen Lebensmitteln. Der darf essen was immer er möchte. Umgekehrt verbieten die Veganer aber immer öfter die Haltung / das Töten von Tieren.
            Und wenn keine Tiere mehr getötet ( zur Fleischerzeugung zum Beispiel ) werden dürfen, dann werden diese Tiere so gut wie von der Erdoberfläche verschwinden – ist das tierfreundlich ?

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            • Reinhard Seevers sagt

              Keine Angst Smarti, die verschwinden lediglich aus Deutschland, der Rest der Welt ist nicht so dekadent. Im Gegenteil, die fangen erst richtig an Fleisch zu konsumieren, die haben was nachzuholen.
              Da unsere Bundeswehr nicht fähig ist, können wir die anderen auch nicht so wirklich von unserem Handeln überzeugen….sorry Welt.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Der Artikel handelt aber von einer Frau, die weder Vegetarierin noch Veganerin ist.

      • Smarti sagt

        Fleisch essen und Milch trinken…. diese Lebensmittel wurde von Fleisch – und Milcherzeugern produziert ! Aber dann rumnölen, das Kalb ist von der Kuh und der Fleischerzeuger ist böse weil: “Ich finde es furchtbar, wenn ich von Tieren erfahre, die im Knast sitzen …. usw.” Das ist übelster Veganersprech, eigentlich die gleiche Vorgehensweise wie bei Herrn Timmermann.
        Ich habe überhaupt kein Problem mit Vegetariern oder Veganern. Aber was diese Dame macht ist nur peinlich. Sie hält die Bauern und die Fleischesser für dumm und ungebildet, denkt sie müsse da was erklären… das ging in die Hose.

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  16. Smarti sagt

    Wenn man ein paar Übertreibungen ( Schwein mit Schlitz für Tageslicht ) ein paar Lügen ( es gibt in Deutschland keine Legebatterien mehr ) und ein paar naive Äußerungen ( “mein Nachbar hat mir gesagt, dass man im Hofladen einkaufen soll, die Kühe erscheinen mit dort glücklich”) – wenn man all dies zusammenmixt, dann kommt gequirlte Sch..sse dabei heraus.
    Wie hat die arme Frau vorher nur gelebt, bevor sie vom paradiesischen Hofladen erfahren hat ? Wohl einfach im Discounter des Teufels “Schlitzschweine und gepickte Eier” gekauft ?
    Wenn man sich so mit seinen Mitmenschen “unterhält” – ja dann wundern mich die vielen Kirchenaustritte nicht mehr wirklich.

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  17. Seevers Reinhard sagt

    Tierschutz ist weiblich konnotiert, das rechtfertigt alles, besonders den harten Kampf gegen fleischfressende Männer.
    Ein Tierärzte- Symposium aus März diesen Jahres hatte das Thema:
    “Wird Tierschutz dem Geschlecht gerecht – Zum Umgang mit weiblichen und männlichen Tieren.”
    Eingangsvortrag von Ophelia Nick.
    Zieht euch warm an, es könnte sehr kalt werden.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Siehe Thomas Schröder, Präsident Tierschutzbund, Jan Peifer, Erster Deutsches Tierschutzbüro und die ganzen kleineren Tierrechtsvereine mit ihren fast ausnahmslos männlichen Anführern.
      Autsch

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      • Reinhard Seevers sagt

        Darum kämpfen sie doch für die Parität, Führungspositionen sind fast immer Männer!
        Lustiger Artikel zum Thema: https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/tierschutz-joeoeh-ist-immer-noch-weiblich-ld.88127

        “Was treibt überwiegend zivilisierte, friedliebende Frauen dazu, sich derart militant für ein paar Schwaneneier zu wehren? Grundsätzlich: Für Tierrechte setzen sich mehr Frauen ein. Im Bereich der Haustiere sind laut Schätzung der Tierschutzorganisationen sogar gegen 80 Prozent Frauen en­ga­giert. Beim Schwan handelt es sich zwar um ein Wildtier, aber die Tatsache, dass er sich an der Seepro­me­na­de und damit im Wohnzimmer der Lokalpatriotinnen bewegt, macht ihn quasi zum Heimtier. Einige erklären sich den Fraueneinsatz für das Tierwohl mit der Em­pa­thie­fähigkeit, die dem weiblichen Wesen inhärent sei. «Es liegt in der Natur von uns Frauen, andere Lebewesen zu schützen», liess sich die Sprecherin des Schweizer Tierschutzes einst in den Medien zitieren. Frauen seien eben in der Lage, Mitleid mit den Tieren zu empfinden, Männer verstünden sich eher als «Bändiger und Beherrscher».

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      • Smarti sagt

        Tierschutzvereine klagen ja jetzt über volle Heime wegen der vielen “Coronahunde” – die wollen jetzt Coronabeihilfen und die Hälfte der Hundesteuereinnahmen zur Deckung der hohen Heizrechnung ( oder kommt das noch obendrauf ? ).
        Es steht jedem Tierheim frei, ob es noch Hunde aufnimmt – und zu welcher Gebühr.
        Auch die Abgabegebühr ist frei wählbar.
        Es wäre so einfach – jeder Hund kriegt einen Chip und der wird – von mir aus an der gleichen Stelle wie die Kühe mit den Ohrmarken oder die Pferde mit den Chips – noch vom Züchter registriert. Danach bei jedem Verkauf umgeschrieben. Zack – jeder Hund ist rückverfolgbar…
        Doch dann wäre ja ein Grossteil der Tierheime nicht mehr auf Spenden angewiesen, sondern müsste an den Vorbesitzer eine Rechnung schreiben…

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        • Ferkelhebamme sagt

          Nein, die quillen wegen der geretteten Ukraine-Tiere über! Lt Meldung des Lebensministeriums gestern. Aber der gute Cem greift ein und stellt den Tierheimen 5 Mio zur Verfügung. Natürlich darf das Foto mit „gerettetem“ Tier auf dem Arm und best buddy Präsident des Tierschutzbundes nicht fehlen.
          Man möchte unseren Bundesagrarminister schütteln und ihn mit seiner Nase in seine Aufgaben stoßen: es braucht überdringend wichtige Entscheidungen zur Nahrungsmittelsicherung und er macht Katzenfotos!
          Wir sind mit der Gerreideernte und der Zwischenfrüchte-Saat übrigens fertig. Die Stillegungsentscheidung haben wir selbst getroffen. Ein letztes Bisschen Verantwortungsgefühl unserer dummen Gesellschaft gegenüber. Die meisten können ja nichts dafür, muss ich mir immer wieder sagen

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    • Smarti sagt

      “Tierschutz ist weiblich konnotiert, das rechtfertigt alles, besonders den harten Kampf gegen fleischfressende Männer”.
      Da denke ich aber auch gleich an die Männer und Frauen, die Nachts in Ställe einsteigen, um kranke oder verletzte Tiere zu filmen. Die sind ausgestattet wir ein Soldat, zeigen sehr stolz die neueste Generation von Nachtsichtgeräten, Einbruchwerkzeug von Drahtschere bis…
      Für diese Schockvideoverbreiter ist es ein Kampf – ein kriegerische Kampf bis zum letzten Tier. Ob warm anziehen da reicht ?

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    • evo.... sagt

      In der braunen Zeit hatte Deutschland das modernste Tierschutzgesetz der damaligen Welt. Chef Adolf war Vegetarier, der konnte nicht sehen, wenn ein Tier geschlachtet wurde. Die Behörden wurden geschult zwecks Tierschutz. Die Bevölkerung zur Denunziation aufgerufen. Göring wurde gemobbt, weil er Jäger war.

      Die waren so tierfreundlich, dass sie die Versuche an Menschen gemacht haben.

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