Bauer Willi
Kommentare 66

Wert-Schöpfungs-Kette vom Aktivstall bis Kalieber

Nicht über den Titel erschrecken, das Video ist super! Mit Gabi Mörixmann (Aktivstall) und Jörn Ehlers als Schweinemäster und Sarah Dhem als Verarbeiterin. (Kalieber). Dazu noch Stimmen aus dem Lebensmittel-Einzelhandel.

Solche Kooperationen machen Mut. Aber sie brauchen auch den Mut, sich aufeinander einzulassen.

Bin gespannt auf eure Kommentare.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/wie-kaputt-ist-das-system-der-schweinehaltung-17016340.html

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66 Kommentare

  1. Paulus sagt

    Als Außenstehender wundert man sich über die teils abfälligen Kommentare, Frau Mörixmann betreffend. Sie macht nach meiner Auffassung alles richtig und hat mit Hilfe ihrer Partner eine Marke geschaffen. Damit ist sie allen die hier von wegen “wenn das alle machen würden ” und ähnlich dumm herum seihern schon mal haushoch überlegen.
    Ich spreche da (als Nichtlandwirt) aus Erfahrung und kann nur sagen, dass ein gewisser Vorsprung, bei uns waren es Hochlandrinder, von Dritten kaum noch einzuholen ist. Wer sich mit Qualitätsprodukten und einem professionellen Marketing etabliert, ist ganz klar kaum noch einzuholen. Ich habe gelernt das es gilt der Erste am Markt zu sein, mit einem Qualitätsversprechen ohne wenn und aber.

    • Bauherr sagt

      Wenn Frau M. Die Nase vorn hat, warum regst du dich dann auf.
      Sie hat die Überschrift verursacht: „Wie kaputt….?“ Warum kann man nicht Bio oder Tierwohl machen, ohne dabei Kollegen zu verunglimpfen???

  2. Christian Bothe sagt

    Schon die Überschrift von der FAZ “wie kaputt ist das System der Schweinehaltung” befreit mich vom kompletten Anschauen des Videos! Abgesehen von den aktuellen Problemen mit Corona und ASP kommt es doch darauf an wie ich bei diesen Marktpreisen effektiv MS halten kann mit hohen MTZ, kurzer Mastdauer,wenig Verlusten und niedrigen Futterverbrauch/kg Schweinefleisch. Das geht in einem Großbetrieb nur in einer Intensivhaltung, was ja auch der Sinn der ganzen Nutztierhaltung in diesem Fall im Schweinesektor sein sollte! Habe da mit 10000 MS(kupiert und kastriert) in meinem Berufsleben gute Erfahrungen gemacht. Es schaut sich ja schön an, was die Dame in ihrem Aktivstall macht aber rechnet sich das auch? Das ist bei diesen katastrophalen Preisen wichtiger wie irgendeine andere Art von Tierhaltung(die mir auch gefällt, wenn es bezahlt wird… ) aber ökonomisch fehl am Platze scheint! Der LEH möchte Fleisch in hoher Qualität und Quantität über den Verarbeiter Schlachthof einkaufen, um den Verbraucher befriedigen zu können. Das das so ist, zeigen die wöchentlichen Flyer eindrucksvoll trotz Bekundungen in diversen Umfragen usf.

    • Arnold Krämer sagt

      Sie dürfen ruhig die Zeit aufbringen, Überschriften und Inhalt stimmen nicht überein, abgesehen davon, dass der vorgelagerte Bereich der Ferkelerzeugung im Film auch nicht vorkam. Dieser hat die größten Anpassungsprobleme und wird vermutlich demnächst stark schrumpfen.

  3. Smarti sagt

    Der Schweinestau ist mittlerweile – wie es zu erwarten war – auch bei den Rinderhaltern ein Problem. Der Schlachtkuhpreis ist in den Keller gerauscht und auch der Markt mit Mastkälbern ( auch schöne Fleckviehbullenkälber ) ist am Boden. Die schlachtreifen Bullen können schlecht verkauft werden, darum werden keine Fresser neu eingestallt…. ein Rattenschwanz.
    Bei Schweinefleisch sehe ich das “Problem”, dass es nicht mehr “in” ist. Viel zu viele Vorurteile und unschöne Bilder haben sich in den Köpfen festgesetzt. Wir haben in unserer Solawi noch 6 Strohauslauf-Schwäbisch-Hällische, die bald an Alterschwäche sterben :). Sie wurden mit Gemüse, Obst und etwas Getreide ernährt, doch von gut 50 Leuten essen nur etwa 10 Kunden Schweinefleisch. Ein Teil ist vegan, vetetarier oder mag einfach kein Schweinefleisch wegen… was auch immer. Unsere Familie isst die jetzt selber, ein Teil wird an unsere Hunde verfüttert. Natürlich bleibt bei einem Schwein ausser Knochen nichts übrig.

    • Brötchen sagt

      Knochen wurden früher auch gekocht und zermalmt und die haben die Hühner bekommen.
      Knochenquetsche gibt es heute noch zu kaufen.

      Da bleibt dann nur die Seele übrig!

        • Brötchen sagt

          Früher hatte das jeder an der Stallwand montiert. Ich hatte noch das Glück so einen grossen Grünfutterhäcksler zu bekommen, sowas gibt es heute nicht mehr.

      • Aus Knochen kann man auch eine gute Suppe kochen,

        wenn sie dann aber für die Hühner zermalmt, ist auch eine gute Idee, denn die brauchen den Kalk darin für die Bildung der Eierschale!

    • bauerhans sagt

      “Bei Schweinefleisch sehe ich das „Problem“, dass es nicht mehr „in“ ist.”

      nein,der stau ergab sich,weil die grossen schlachthöfe dicht waren und jetzt dauert es halt an und natürlich schlägt das beim preis voll durch.

  4. Ferkelhebamme sagt

    Wenn jetzt das Geld im Portemonnaie durch Kurzarbeit, Jobverlust, etc. weniger wird, sind die Kunden dann weiterhin bereit, 30% mehr für Fleisch zu bezahlen, dass außer dem moralischen Aspekt keinen weiteren greifbaren Mehrwert hat? Konsistenz, Geschmack, Nährwert, etc. eines „Moral-Schnitzels“ unterscheidet sich nicht von einem „Billig-Schnitzel“.
    Wie Frau Mörixmann schon sagt, an dem Willen der Bauern scheitert es nicht, es fehlt die Verlässlichkeit.

    • Brötchen sagt

      Hebamme es gibt schon Leute die bewusst mehr Geld ausgeben, weil sie bestimmte Haltungen unterstützen wollen.

      Ich verkaufe hobbymäßig Eier an diese Zielgruppe und die ist rel. konstant.

      Ist immer die Frage, wie komme ich an die Zielgruppe ran und wie groß ist die.
      Ich muss da keinen Aufwand treiben, weil die direkt bei mir vorbeikommen, ich habe da so eine Art Reuse gestellt ;).

      Dann kommt noch hinzu, das diese Zielgruppe, eher kein bis wenig Fleisch ist.
      Deshalb ist das mit Fleisch besonders schwierig.
      Die Zielgruppe für Fleisch sind eher Männer mit Bart und Flanellhemd.
      Die Zielgruppe für TierwohlHaltung sind also eher Frauen.
      Die backen gerne, also brauchen die Eier. Eier brauch man überall in der Küche.

      Ich sehe auch an den Eierpappen, die die mir zurückbringen, wo die überall Eier kaufen.
      Daran sehe ich das auch.

      Das geht hier um 100 – 150 Stück pro Woche.

      • Brötchen sagt

        Bezüglich der Pappen wollte ich mal eine Sammlung aufbauen, das ist schon interessant was es da so alles gibt.
        Man muss da garnicht soviel rumorakeln über Beweggründe und so, es reicht, wenn man sich die Pappen ansieht.

        • Reinhard Seevers sagt

          Darfst du die Eierpappen überhaupt wiederverwenden? Hygiene?Verpackungsverordnung?😮

          • Brötchen sagt

            Eigentlich nicht.

            Aber das ist eben das Klientel, die sind sehr beflissen auf Umwelt und so aus und ich auch.
            Ich hätte auch neue da, aber dann müßte ich mehr nehmen.

            Glaube die kosten so 15 cent das Stück, müßte ich nachsehen.

              • Brötchen sagt

                Aus dem Leben eines Eierverkäufers :

                Ja ich hab mal Sonderposten gekauft, das nimmt ganz schön Platz weg, kann sein die waren noch günstiger. Sind aber auch nicht so stabil.
                Es gibt auch so kleine Pappköfferchen, da kann man das Kiloweise
                abpacken.
                Ich bekomme ein Haufen Sechserpack, aber das kauft keiner, die kommen in die Papiertonne.
                Man muss eben auch Opfer bringen 😉
                Ich war mal etwas unvorsichtig und hatte einen Korb ins Auto gestellt, der ist natürlich umgekippt und es waren ein Haufen beschädigt. Ist mir ein paar man passiert. seitdem nehme ich die 30 Pappen zum Transport.

                • firedragon sagt

                  Brötchen, über die Rückgabe von 6er bin auch überrascht, da die nie von mir verlangt werden, nur 10er. Unvorsichtig? Eventuell zu rasant um die Kurven gesaust😇

                • Brötchen sagt

                  Wenn der Schwerpunkt von dem Körbel zu hoch ist, kippen die leicht um.

                  Da musst Du nicht schnell fahren.

                  Ich fahr auch eher langsam.

                  Bei den Pappen kann Dir das auch passieren, wenn Du die zu hoch stapelst oder es geht eine Verpackung auf.
                  Oder es fällt was anderes drauf.
                  Als Hobbyeierhändler hat man ja auch fast immer die halbe Werkstatt im Auto und Futtereimer und so und Weinflaschen 😉

      • Ferkelhebamme sagt

        “Die Zielgruppe für Fleisch sind eher Männer mit Bart und Flanellhemd.
        Die Zielgruppe für TierwohlHaltung sind also eher Frauen.”
        Ah, jetzt verstehe ich, warum alle Metzger unserer Umgebung sagen, dass es hier nicht die passende Kundschaft gibt. Weibliche Bartträger mit Flanellhemd sind hier echt rar gesät 😉

  5. Brötchen sagt

    Solche Sonder- und Speziallösungen in der Haltung als leuchtendes Bsp. zu verwenden, ist nicht sehr zielführend.

    Ist in etwa so, wenn ich der FAZ vorwerfe, warum die Zeitung nicht mehr von Mönchen auf Pergament gepinselt werden oder auf Tontafeln in Keilschrift, macht doch einer als Hobby. Ist doch so schön nachhaltig, wird die Kuh recycelt oder der Lehm aus der Grube, Schilf angespitzt und los geht es.

    Frau Mörixmann holt doch auch Büsche aus dem Wald und die hängen sicher immer so da, wie im Film.

    Ist ja auch alles super, aber wenn der Betrieb gegen andere mehr oder bewußt oder unbewusst gegen andere ausgespielt wird, ist das nicht sehr elegant.

    • Brötchen sagt

      Eigentlich müßte man so ein Video mal im Monty Phyton Stil kreieren.

      Auch so als Vergleich….

  6. Bauherr sagt

    Ich bevorzuge das Fleisch von Herrn Ehlers und der hat auch weniger Stroh im Kopf. Frau Mörixmann ist nicht in der Lage einen Betrieb zu führen und somit nicht nachhaltig.

      • Bauherr sagt

        Das hat weniger mit Bilanzen zu tun sondern mit Psychologie. Ich halte die nicht mal für geschäftsfähig.
        Aber sie richtet großen Schaden an und weckt Traumvorstellungen und die Spanier machen das Geschäft

        • Arnold Krämer sagt

          Traumvorstellungen erzeugen alle Filme und Berichte über (erfolgreiche und weniger erfolgreiche) Biolandwirte/Biolandwirtschaft. Die meisten Märkte für Bioprodukte sind auch nicht besonders attraktiv. Deshalb ja der unerbittliche Kampf um die Brüsseler “Staatsknete”.
          Frau Mörixmann hat offensichtlich eine Absatznische gefunden. Eine Vollkostendeckung ihrer Produktion wird sicherlich erleichtert durch die Nutzung der Altgebäudesubstanz. Unter Neubaubedingungen wär’s vermutlich deutlich schwieriger. Und ohne Sondervermarktungswege geht’s schon garnicht.

          Die mediale Aufmerksamkeit, die sie erfährt, nutzt den konventionellen “Massentierhaltern” wie Ehlers, Friedrich und anderen wenig oder garnicht, vielleicht schadet sie tatsächlich auch dadurch, dass suggeriert wird: “Seht es geht auch konventionell anders”.

          • firedragon sagt

            Ist es so schwer, die Arbeit von Frau Mörixmann anzuerkennen und es als eine, von vielen möglichen, Haltungsformen zur Kenntnis zu nehmen?

            • Smarti sagt

              Vor über dreissig Jahren waren Pferdeoffenställe noch nahezu unbekannt. Da kam öfters der Tierschutzverein vorbei und holte die Polizei weil die armen Pferdchen in der Nacht draussen im Regen standen und nicht mal alle eine eigene Box hatten… wir haben uns dann darauf geeinigt, bei Regen die Pferde im Stall einzusperren. Heute sind Aktivställe für Pferde normal. Die Zeiten ändern sich.
              Wer neue Wege geht, könnte verlieren. Wer lieber mit Aldi arbeitet hat schon verloren. Und nein, ich kaufe nichts im Discounter – mein sauer verdientes Geld kriegen “die” nicht.

            • Bauer Willi sagt

              Ja, bei Bauern schon. Immer schön verteidigen was man selbst macht. Nur das kann richtig sein.(Ironie)

            • Bauherr sagt

              Es ist nicht das Problem wenn eine Frau auf eine andere Art Schweine hält, sondern das Mitteilungsbedürfnis was zu Überschriften führt s.O..

              • firedragon sagt

                Bauherr, es hätte auch ein Mann oder ein Divers sein können. Wer auf diese Überschrift kam-keine Ahnung, ist doch egal.
                Und was das Mitteilungsbedürfnis angeht, schon mal was von Werbung oder Umwerben gehört? In wie weit das jeder für sich, sein Produkt, seinen Betrieb nutzt, kann Dir doch völlig egal sein.
                Der Betrieb arbeitet konventionell, bodenständig und nicht biobullerbü, abgehoben!

                • Bauherr sagt

                  Ich entscheide selbst was mir egal ist oder nicht. Wenn alles egal ist, sind dein Kommentare auch überflüssig.
                  Bei mir fruchtet ihre Werbung nicht .

            • Arnold Krämer sagt

              Feuerdrache, ich habe 2 x auf Bauherr geantwortet, weil dieser sehr persönlich wurde. Die Arbeit bzw. Leistung von Frau Mörixmann habe ich nicht infrage gestellt. Bitte meine Texte noch einmal im Gesamtzusammenhang lesen.

        • Gephard sagt

          Ferndiagnosen haben mit Psychologie nichts zu tun. Man könnte es Küchenpyschologie nennen, wäre das nicht ein fieser Euphemismus für Voreingenommenheit und Vorverurteilung.

  7. Friedrich sagt

    Ich habe meine Schweine auf Vollspaltenboden mit fast einem Quadratmeter Fläche je Schwein. Das hat sich aus meiner Sicht für Tier und mich als die vernünftigte Variante herausgestellt. Dies ist bezahlbar für die Masse der Verbraucher , denn der Staat mit seiner Abzocke nimmt den Normalverdienern das Letzte Geld. Miet- und Mietnebenkosten mit den hohen Energiepreisen, Spritpreise für das Auto und natürlich die hohen Bruttolohnabzüge. Die Staatsquote war mal bei über 50% und ist jetzt sicherlich bei 70 – 80%.
    Wo hat der normale Verbraucher dann noch Geld für diese Nischenprodukte über. Die Politik kann uns zwar ständig über ihre moralisch-ideologische Ergüße was erzählen , doch jeder Verbraucher muß sehen , wie er mit seinem Monatsgehalt klar kommt. Wenn das so sein soll , dann muß die Regierung mal die Staatsquote in Richtung 30% absenken. Dann hat der Verbraucher auch eine Wahl , aber das wird in der DDR 2.0 wohl eher nicht passieren , es sei denn bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr entscheiden sich die Wähler mit ihrem Kreuzchen auf dem Wahlzettel für mehr Freiheit und Marktwirtschaft , denn nur das ist der Garant für einen höheren Wohlstand und Selbstbestimmung.

  8. Obstbäuerin sagt

    Wie hoch ist der Anteil am Schlachtschwein, der hier nicht vermarktbar ist? Die Innovation wäre doch eigentlich, hier eine Möglichkeit zu finden, auch diese Teile zu vermarkten. Bis dahin wird dann wohl die Menge an Schnitzel und Filet zurückgehen?

  9. Arnold Krämer sagt

    Beide im Film gezeigten Mäster produzieren im Rahmen bestehender Gesetze in Massen Schweine, die unterschiedliche Wege in der weiteren Verwertung gehen. Sie zeigen nur einen Ausschnitt von unterschiedlichen Haltungsbedingungen, die sich in den letzten Jahrzehnten in dem bestehenden Rechtsrahmen und unter den jeweils einzelbetrieblichen Bedingungen entwickelt haben. Die gesellschaftliche und mediale Kritik daran ist meist sehr pauschal (Stichworte: Massentierhaltung, Tierquälerei). Dabei haben alle Systeme Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen sowohl was die Biologie als auch die Ökonomie betrifft. Sich damit differenziert auseinander zu setzen ist schon sehr anspruchsvoll. Am einfachsten machen es sich diejenigen Tierschützer, die jede Form der Nutztierhaltung ablehnen und deshalb keine Güterabwägung vornehmen müssen. Verlogen ist das trotzdem, weil ein totaler Versicht, z. B. auch auf Leder, zuviele Opfer verlangen würde.
    Unsere Gesellschaft/unsere Politiker kommen aus dem Zustand des Moralisierens nicht heraus, weil die Güterabwägung in einer offenen Gesellschaft zuviele Faktoren berücksichtigen muss/will. Im Rahmen einer ökologisch ausgerichteten Zentralverwaltungswirtschaft könnte man dagegen über das Ordnungsrecht klare Leitplanken setzen. Noch sind wird aber nicht soweit.

    • Bauer Willi sagt

      Ich lese gerade ein Papier des Thünen-Institutes zum Thema Naturschutz. Wir nähern und der Zentralverwaltungswirtschaft immer mehr an.

  10. Reinhard Seevers sagt

    Eigentlich müsste/hätte sich der interessierte Erzeuger doch seit 30 Jahren “Neuland” anschließen können. Da werden so gut wie alle Anforderungen aus Bio, bäuerlich, artgerecht, tierwohl etc. erfüllt…..Die Schlachtkapazitäten sind so gering, dass man von einer Nische sprechen kann, die sich aber nie vollkommen etabliert hat….woran liegt das? Falsches Management? Oder zu geringe Aggressivität in der Bewerbung des “Guten”?
    Der Verbraucher jedenfalls kann seit 30 Jahren entscheiden, jeden Tag.

    • bauerhans sagt

      “Eigentlich müsste/hätte sich der interessierte Erzeuger doch seit 30 Jahren „Neuland“ anschließen können.”

      wollte ich damals,weil ich einen der manager gut kannte,aber 15 schweine zusätzlich in der woche konnten die hier nicht verwerten.

    • Wohl zu geringe Aggressivität in der Bewertung des Guten und
      natürlich
      die höheren Erzeugungskosten will ja keiner übernehmen.

      Ob Facebook da was bringt?

  11. Arnold Krämer sagt

    Ein Nebenaspekt: Wie reißerisch müssen Medien heutzutage formulieren, um Interesse zu wecken. Der Titel weckt Erwartungen (auch bei mir war das so), die im Film nicht erfüllt werden.

    • Bauer Willi sagt

      Das ist mir auch aufgefallen. Deshalb ja der Hinweis am Anfang. Die Überschrift passt überhaupt nicht zum Inhalt.

    • Die Medien sollen erstmal ihre Lüge wieder klarstellen, dass Schlachtvieh keine lebendige Wesen sind.

  12. In Strukturen, wie sie Gabriele Mörixmann betreibt, da sehe ich unsere Zukunft. Sie hat sich frühzeitig darum gekümmert, ein Spezialprodukt auf den Markt zu bringen und gleichzeitig eine unabhängige Vermarktung auf die Beine gestellt.
    Jetzt kommt ihr das zugute.
    Wer als Landwirt ein Gespür hat, der merkt doch schon seit langem, dass es der Politik darum geht, die Intensivtierhaltung komplett auszulagern ins Ausland und die hiesigen Tierbestände herunterzufahren. Egal ob bei Milch oder Fleischerzeugern.
    Ich selber plädiere dafür, einen Selbstversorgungsgrad in Höhe von 100 % anzupeilen und nicht mehr. Solange wir darüber sind, sind wir von den Weiter- Verarbeitern erpressbar.
    Im Gegenzug erwarten wir aber von der Politik auch Lösungen, wie wir mit der freigewordenen Fläche Einkommen erzielen können. Hier sind langfristige, verlässliche Konzepte dringend erforderlich.

    • Reinhard Seevers sagt

      Herr Kinker, wie bitte soll denn ein SVG gesteuert werden, mit einer staatlichen Schweinezählstelle? Was passiert mit Importen, dürfen die gegengerechnet werden, oder werden die durch Einfuhrbeschränkungen verboten?
      Wer nach Recht und Gesetz handelt, der hat auch einen Anspruch auf Bestandsschutz oder Entschädigung, falls er ihm versagt wird.
      Jede Nische wird schnellstmöglich besetzt und hat nur begrenzte Aufnahmekapazität. Sobald der Nischenmarkt voll ist = 100%, fällt der Preis. Es sei denn, der Steuerzahler ist bereit ihn zu stützen. Wird er das sein? Wird er das langfristig sein, so dass Investitionen gesichert sind?
      Fragen über Fragen…..

      • Herr Seevers, wenn die Schweinefleischpreise weiterhin so desolat bleiben, sind unzählige Schweinehalter bankrott. Das ist Fakt.
        Der Staat braucht hier gar nicht einzugreifen, das regelt sich vermutlich von selbst.
        Im Übrigen gibt es eine Schweindedatenbank, genauso wie eine Rinderdatenbank. Das ganze nennt sich HIT- Datenbank.
        Hier sind alle Tiere mit Ohrenmarken erfasst. Man kann jedes Tier taggenau rückverfolgen.
        Wir Landwirte wollen keine Bittsteller sein, und da spreche ich sicher für viele meiner Kollegen. Was wir fordern, das sind verlässliche Alternativen zur Fleischerzeugung. Eine planbare Energieerzeugung aus Biomasse zum Beispiel.
        Wir stellen leistungsstarke Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke ab. Wir Landwirte hätten Bioenergie in Form von Grünmasse anzubieten. Die Investition muss sich aber für uns rentieren. Derzeit werden auch die Biomasse Anlagen finanziell und bürokratisch abgewürgt.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Was macht man mit den Teilen, die der deutsche Verbraucher nicht isst, erwarten sie hier ein Umdenken des Verbrauchers.

      • Reinhard Seevers sagt

        Wer bei :
        Unter http://www.artgemaess-einkaufen.de können Kunden ab sofort NEULAND Fleisch und Wurstwaren aus besonders tiergerechter Haltung im Online-Shop bestellen.
        …bestellt, der bekommt auch alles vom Schwein/Tier:

        Nose-to-Tail-Prinzip aus Respekt vor Tier und Umwelt
        Kann man auch einzelne Stücke bestellen oder „nur“ Pakete?
        Wir haben uns ganz bewusst für den Verkauf von ganzen Paketen entschieden. Unser erklärtes Ziel ist es, unsere Tiere aus Respekt vor dem Nutztier und der Umwelt nach den Nose-to-Tail-Prinzip komplett zu verwerten.

        So, da hat man alles, was das Herz begehrt und die Nachhaltigkeit sichert!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Es gibt auch Teile, die nicht im Sortiment sind, wie Schweinsohren, Füßchen, oder Schwänzchen, deren Verarbeitung in die Wurst unrentabel wäre.
          Wie viel von Rinderherz und Nieren verkauft werden, wissen wir auch nicht.

          • Paulus sagt

            Ehemaliger, du bist doch ein weit gereister Mensch und solltest wissen, dass in manchen Erdteilen bestimmte Teile als Delikatesse verspeist werden, die wir bestenfalls für Hunde- oder Katzenfutter halten. Ich weiß gar nicht was daran so schlimm sein soll wenn wir diese Teile dorthin exportieren.
            Man muss da gar nicht soweit reisen; in Chinatown in London bekommst du in den Garküchen alles was das Herz begehrt; da wandert auch ein Käfer der aus dem Kanal krabbelt mitunter im Wok. Und in der Banlieue von Paris glotzen dich auf dem Markt lauter abgezogene Hammelköppe an, die Augen sind da noch drin.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Paulus,
              das mit dem weit gereisten Mensch, ist Stark übertrieben.

              Ich verwerte alle Teile von einem Schwein, man muss es nur entsprechend zubereiten.
              Schweinsfüße und Schwänzchen, eingelegt nach Mutters Sitte ist immer noch ein Genuss. Saure Nierle, oder Schweinsbäckchen, kennen die meisten nicht mehr. Der Magen, gekocht und dann mit Essig und Öl angemacht und eine geschittene Höribülle (Zwiebel) dazu.

              Ein bekanntes Ehepaar hat sich mal im Urlaub aus China per E-Mail gemeldet, sie schrieb mir, das ihr Mann was gegessen hat, das wie Würmer aussieht, ob ich da mitgemacht hätte?

              Was der Bauer nicht kennt, frisst …………………..

              Wenn diese Teile nicht mehr exportiert werden, dann kommen sie in eine Biogasanlage, wie 30 % der Schweizer Suppenhühner.
              Ob diese Lebensmittelvernichtung ethnisch vertretbar wäre ist eine andere Frage.

    • Bauer Willi sagt

      @Franz Kinker
      Ich sehe das wie Du. Und es gibt so viele aktive Bauern, die sich die ihre Nische gesucht haben und dort sehr erfolgreich sind. Durchaus auch im größeren Stil, ich kenne einen Betrieb, der 6.000 Strohschweine über Kaufland vermarktet.

      Du hast ja auch für euren Betrieb ein durchaus erfolgreiches “Geschäftsmodell”. Und zum guten Schluss sind wir Landwirte alle Unternehmer und haben natürlich auch ein unternehmerisches Risiko.

      Ich möchte eigentlich nicht ständig vom Staat alimentiert werden. Und ja, Selbstversorgung anzustreben muss das Ziel sein. Ob das jetzt 95% oder 105%, so what.

  13. bauerhans sagt

    meinen schweinen gehts eben so gut wie denen aus dem aktivstall,allerdings können die nur im kreis rumlaufen ohne stroh unter ihren füssen.
    aber im auge des verbrauchers punktet der aktivstall natürlich,weil der anblick der schweine im stroh die emotionen sehr positiv anspricht,während schweine auf spalten immer negative emotionen erzeugen.
    der höhere preis muss für die aktivstallschweine bezahlt werden,damit die höheren kosten ausgeglichen werden.

    • Reinhard Seevers sagt

      Eine Wertschöpfung lebt von den Kunden, die die Produkte kaufen. Die Kaufentscheidung geschieht aus Sicht des Kunden, weil er für sich einen Mehrwert, zu erkennen glaubt. Die Kundschaft, die bewusst Fleisch aus dem “Aktivstall” oder anderen “Tierwohl”- Ställen kauft, kauft es ja nicht, weil sie meint dem Tier etwas Gutes zu tun (sie sagen es, aber es ist eine Ausrede). Sie tut es für die Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens.
      Es ist so, wie die Spende für “Brot für die Welt”, man glaubt damit seinem Gewissen Erleichterung zu verschaffen, und dann sein übriges Handeln weiterführen zu dürfen, ohne Reue, aber mit dem Siegel des “Guten”.
      Alles dreht sich um Geld, und die Masse der deutschen Verbraucher muss und will kostengünstiges Fleisch, nicht moralisch “besseres”. Das glaubt nur eine intellektuelle Minderheit mit Wahrheitsanspruch und Deutungshoheit.
      In dem Moment, wo die Einkommen wegbrechen und die Kosten in allen Bereichen steigen, in dem Moment steht der Aktivstall plötzlich alein auf weiter Flur und wartet vergebens auf all die Guten…..wollen wir wetten?

    • Bauer Willi sagt

      @bauerhans
      Wenn Deine Schweine nur im Kreis rumlaufen können, dann vermarkte die doch als “Kreislauf-Schweine”. Klingt doch gut, oder? Und ist Mainstream 🙂

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Also wo ich in der Schule war, mussten wir in der Pause alle im Pausenhof im Kreis laufen, was für mindestens 300 Schüler gut war, kann für Schweine auch nicht schlecht sein.😉

  14. Reinhard Seevers sagt

    ….ihnen geht es nicht nur um den Preis….”man geht mit einem ganz anderen Gefühl in den Laden…”.sagt die EDEKA – Mitarbeiterin.
    Am Ende zählt der Umsatz und ihr Einkommen. Da können noch so viele Filme auftauchen.
    Die Schlachter und LEHs überbieten sich mittlerweile bei der Darstellung des “Guten” Das wird wieder zu einem großen Wirrwarr bei der Darstellung am Tresen führen. Schweinefleisch bleibt eine Massenware, auch wenn es einige schaffen, frühzeitig eine Nische zu besetzen, und das mediale Interesse für sich zu nutzen. So lange es Einzelfälle bleiben, profitieren einige davon.
    Es geht um Gefühle, um Individualität des Besonderen…..vermarktungsfähig durch Dauer- Stigmatisierung der übrigen Masse. Schöne Werbung für Frau Mörixmann.
    Lässt man die Tierzahl des Betriebes öffentlich hinterfragen, würde die Masse eine “Massentierhaltung” attestieren…..seis drum.

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