Bauer Willi
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Wer braucht Nachhilfe?

Hier ein Ausschnitt aus einem Interview des Deutschlandfunk mit Julia Klöckner zum Thema Neonicotinoide:

May: Dann schauen wir uns das mal von einer anderen Seite an. Was sagen Sie den Bauern, deren Felder leergefressen werden, weil sie möglicherweise keine Alternative haben?

Klöckner: Die Felder werden nicht leergefressen werden. Jetzt gehen wir mal wirklich ins Fachliche rein. Wir gehen zu den Zuckerrüben. Bei der Zuckerrübe ist es so, dass es jetzt einfacher ist in der Tat zu beizen, einfacher ist, beim Ausbringen der Zuckerrübe diesen Wirkstoff zu nutzen. Wenn dieser nicht mehr genutzt werden darf, dann ist man angewiesen zum Beispiel auf nicht chemische Maßnahmen. Das sind dann auch mechanische Maßnahmen. Es gibt Alternativen. Die sind aufwendiger. Das muss man auch ehrlicherweise sagen. Aber man muss sich dann auch entscheiden, ob man sich auf wissenschaftlicher Basis einig ist oder nicht, und ich finde, man kann wissenschaftliche Studien nicht nur dann heranziehen, wenn einem das Ergebnis gefällt.

Das Interview in voller Länge hier: http://www.deutschlandfunk.de/eu-abstimmung-ueber-verbot-von-neonicotinoiden-wir-werden.694.de.html?dram:article_id=416088

Welche mechanische Maßnahmen Frau Klöckner zur Bekämpfung von z.B. Drahtwürmern, Rübenfliege oder Blattläusen in Zuckerrüben als Alternative hat, würde mich sehr interessieren. Ich brauche Nachhilfe. Sie weiß da wohl mehr als ich…und kennt sich mit Wissenschaft besser aus…

Oder?

Euer Bauer Willi

P.S.: Den Begriff „Agrarsteppe“ aus dem Mund einer Landwirtschaftsministerin klingt auch …interessant… (weiter unten im Text, wenn es um Glyphosat geht).

 

 

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253 Kommentare

  1. Andreas Müller sagt

    Nachhilfestunde für Landwirte die Neonikotinoide benutzen, bitte zahlreich kommen:

    16.05.2018
    Bienensterben und Neonicotinoide, Vortrag mit Publikumsbeteiligung von Prof. Randolf
    Menzel, Autor des Bestsellers „Die Intelligenz der Bienen“, Ort: Universität zu Köln, Hauptgebäude, Hörsaal ll, Albertus-Magnuns-Platz, 50923 Köln
    Zeit: 19.30 – 21.30 Uhr

      • Andreas Müller sagt

        Wollen die Landwirte den Dialog? Sind Sie anderer Meinung? Welche Argumente haben Sie?

        oder sind Sie einfach zu überfordert der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Menzel entgegenzutreten, lieber Bauer Hans?

        • Ich seh das so sagt

          Es scheint eher so zu sein, daß sie überfordert sind die im Artikel angeführte Frage zu erfassen. Daher folgendes langsam lesen: Es geht hier nicht um Bienen. Es geht um die Frage nach ministeriell vorgeschlagene mechanischen Maßnahmen der Insektenbekämpfung in Rübe.
          Also ein Sachthema.
          Da ist es daher nicht zwingend notwendig, irgendetwas abzusondern, was einem gerade durch die Gehirnwindung geistert. Auch wenn sie das liebend gerne tun, wie wir inzwischen alle zur Genüge wissen.

          • Andreas Müller sagt

            Dass Zuckerrüben auch ohne Neonics und andere chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel erfolgreich angebaut werden können, zeigte Bio-Rübenbauer Walter Klingenbrunner von Bio Austria. Hier werden Schädlinge durch erweiterte Fruchtfolgen, die Förderung von Nützlingen und die Pflanzung von Beikräutern in Schach gehalten, welche die Schadinsekten von der Zuckerrübe ablenken sollen. Insgesamt mussten in Österreich im Jahr 2017 8,4% der Anbauflächen für Biozuckerrüben aufgrund von Schädlingsbefall, Unkräutern und weiteren Gründen umgebrochen werden. Aufgrund des Rüsselderbkäfers gingen 3,8% der Bioanbauflächen gegenüber 1,7 % der mit Neonics behandelten konventionellen Zuckerrübenflächen verloren. Aus wirtschaftlicher Perspektive stellen die ca. 150 -250 Arbeitsstunden pro Hektar und Jahr zur Regulierung der Unkräuter dar. Fortschritte in der mechanischen Regulierung sind dringend notwendig – und bald realisierbar, wie Prof. Hans Griepentrog von der Uni Hohenheim kenntnisreich ausführte.

            https://www.mellifera.de/blog/bienen-schuetzen/expertenworkshop-zuckerruebe.html

            • Mark Rössler sagt

              Der Rüsselderbkäfer ist momentan in Österreich ein aktuelles Thema, der hat sich weiter ausgebreitet.
              In Deutschland spielt der momentan keine Rolle und Neonics helfen gegen den auch nicht sonderlich gut aber allem Anschein nach immer noch 100% besser als die Bio Mittelchen.
              Google scheinen Sie nutzen zu können aber bei der Einordnung in Fachbereiche, da hapert es gewaltig.

            • Ich seh das so sagt

              Haben sie eigentlich verstanden was sie da posten ?
              a) Warum ist der Bioanteil bei Zuckerrübe mit 2-4% der Rübenfläche so gering, wo doch alles Bio-Zucker wollen ?
              Weil kein Biolandwirt sich mit all dem Geld für Biozucker zuschütten lassen will ?
              Oder weil es doch ein ganz klein wenig schwierig ist 150-250 Arbeitsstunden je ha allein schon wegen der allgegenwärtigen Problematik eines nur 24 Stundentages aufzubringen ?
              Und bei 5 -10 ha Rübenfläche mal kurz eine halbe oder ganze Jahresarbeitszeit eingeschoben ist auch nicht so ganz leicht wie Müller und Mair sich das so vorstellen.

              Der wichtigste Teil ihres Post der ihnen nicht ganz klar sein dürfte, aber genau die Problematik im Bauer Willi Artikel wiedergibt: Selbst Herr Professor sagt: „Fortschritte in der mechanischen Regulierung sind dringend notwendig – und bald realisierbar!“, heißt das doch, es ist noch nichts oder nichts zufriedenstellendes da, was eine echte Verbesserung oder Alternative darstellt – auch wenn Müller und Mair das sich so einbilden.

              Und auf nichts anderes weisen Rübenbauern derzeit hin. Ein schnelles Verbieten ohne Alternativen ist keine Lösung wenn nicht sogar kontraproduktiv.

              Sie sehen also, mitdenken beim Lesen schadet nicht – vor allem bevor man Quatsch postet.

        • bauerhans sagt

          Randolf Menzel erzählt nix neues,sondern das was über Google seit Jahren
          verbreitet wird.
          Tenor: DIE BAUERN SIND SCHULD.
          Bienen waren und sind wesentlich durch die Varoa-Milbe
          bedroht,allerdings gabs vor einigen Jahren einen Vorfall in der
          Rheinebene,wo
          Mais gedrillt wurde,der mit Neonicotinoiden gebeizt worden war und der
          Beizstaub gelangte in blühende Obstbäume,zu den Bienen.
          Dieses Problem ist behoben,die Maschinen umgerüstet.
          Monokulturen gibts auch nicht,weil die durch die Cross Compliance
          Bestimmungen der EU nicht erlaubt sind.
          Dass Vögel und Insekten weniger geworden seien,ist auch nicht der
          Landwirtschaft in die Schuhe zu schieben,die bekommt sogar Zuschüsse
          seitens der EU,um Hecken,Bäume oder
          Teiche zu erhalten sogn. Landschaftselemente.
          Die Obstbauern,die ich kenne,haben guten Kontakt zu Imkern und arbeiten
          mit denen zusammen,allerdings hat auch der Obstbauer mindestens eine
          Pflanzenschutzspritze,
          die er gebrauchen muss,um verkaufsfähige Ware anbieten zu können.
          (ein leserbrief aus 2016 an den STERN,der nicht gedruckt wurde)

        • Obstbäuerin sagt

          Mich würde wirklich interessieren, warum bei uns in den Obstanlagen, die konventionell gespritzt werden, weder Wildbienen noch Haustierbienen sterben. Eine Untersuchung von Frau Dr. von Orlow über drei Jahre hat bestätigt, dass es unseren Wildbienen ganz prächtig geht.

          • Andreas Müller sagt

            Dann bitte so weitermachen und kein Innehalten, Ihr wisst offensichtlich wie unser schöne deutsche Kulturlandschaft auf „Vordermann“ bringt

            https://www.geo.de/magazine/geo-magazin/15815-rtkl-tatort-wiese-pestizide-und-das-ende-unserer-insekten

            „Zum Beispiel Imidacloprid. Es ist die weltweit meistverkaufte Substanz der Gruppe, hergestellt von dem deutschen Unternehmen Bayer AG und seiner Crop-Science-Abteilung. Ein Teelöffel des reinen Wirkstoffs würde genügen, um 1,25 Milliarden Honigbienen zu töten. Doch, sachgemäß angewendet, kommt die Substanz natürlich nur äußerst stark verdünnt in die Umwelt. Für weitaus bedenklicher als ihre Giftigkeit hält Goulson weitere Merkmale der Gruppe. So zerfallen Neonicotinoide im Boden nicht schnell in ungefährliche Bestandteile und bauen sich ab – im Gegenteil: Sie reichern sich über Jahre hinweg an.“

            • Ich seh das so sagt

              Ich gehe davon aus, daß es diese Aktion aus dem Vorjahr auch heuer wieder gibt. https://www.bauerwilli.com/stellenangebot/

              Für alle die 150-250 Stunden am Hektar am Stück verbringen wollen und das weder voll- noch halbmechanisch sondern völlig unmechanisch.

              Also Herr Müller: wie sieht´s aus.
              Interessiert am Eintausch von Google-Wissen gegen ein Rendezvous mit der Realität ?
              Ein Rübenbauer in ihrer Nähe wartet sicher auch auf sie !
              Und seien sie bitte dort unbedingt kreativ ….

            • Obstbäuerin sagt

              Das, was in den meisten gängigen Zeitschriften steht, widerspricht dem, was ich jeden Tag sehe. Viele Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel. Und ganz aktuell sehr viele Maikäfer. Wie passt das?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Am Sonntagmorgen ist er mir begegnet, der stumme Frühling,
              keine Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel, auch Maikäfer,
              Nein, es war nicht in unserem Garten, auch nicht bei meinen blühenden Apfelbäumen,
              Es war vor einem Hotel in Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Straße.
              Daran sind sicher die Bauern aus Bayern schuld, oder können wir das dem Söder aus Auge drücken?

            • Mark Rössler sagt

              Wie kommt es denn dann, das Bienenschäden in Deutschland in der Regel nicht auf Neonics zurück zuführen sind?
              Ihre selektive Googlewahrnehmung findet leider nicht die Berichte und Studien, die inhaltlich mit Daten und Fakten glänzen, sondern mit „könnte“ und „muss so sein“ taktieren.
              Und das Thema „Bienensterben“ kannte man schon im Mittelalter, lange vor Google und Bayer.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Mark Rössler,
              inzwischen gibt es Bienenhalter, die bereits beim Pflanzen eines Salatstockes gescheitet sind und denen vertraut man 50 bis 100.000 Bienen an. Wenn die dann über Winter verhungert sind, dann ist die Glyphosatspritzung in letzten Frühjahr daran Schuld.

            • Mark Rössler sagt

              Zitat aus dem Artikel:
              „Nur: Auf der Basis der LD-50-Tests sind Gefährdungen der Insekten offensichtlich nicht zu erfassen. Denn ob und wie eine Substanz auf das Verhalten des Insekts wirkt, ob es seine Fortpflanzung beeinträchtigt, wird durch kein Studienprotokoll erfasst.“

              Sorry, der Autor des Artikels hätte sich besser mit dem Thema Zulassung von Pflanzenschutzmittel befassen sollen, die getätigte Aussage glänzt durch fehlendes Fachwissen oder besser gesagt die Recherche ist grotten schlecht.
              Pflanzenschutzmittel werden auf die Bienengefährlichkeit geprüft und richtig, diese Prüfung hat nichts mit dem LD-Wert zu tun.

              1 Minute Google: Zulassung Pflanzenschutzmittel Bienengefährlichkeit
              Da wird Ihnen und dem Autor von Geo geholfen.

            • Andreas Müller sagt

              Ich sehe keinen Wiederspruch Herr Rössler.
              Wenn nicht genügend Tiere sterben, bleibt es beim LD 50 Test
              https://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/09_GesundheitNaturhaushalt/02_SchutzNaturhaushalt/02_Bienenschutz/Bienenschutz_node.html

              Laborprüfung

              Das Testprogramm beginnt mit einer Laborprüfung zur Ermittlung der akuten Toxizität von Wirkstoffen bzw. zubereiteten Pflanzenschutzmitteln bei oraler Aufnahme und Kontakt. Für diese beiden Expositionswege wird jeweils der LD50-Wert ermittelt. Die LD50 ist die Dosis, bei der 50 % der Versuchstiere sterben; sie ist eine Maßzahl, die den Vergleich der Toxizität unterschiedlicher Mittel ermöglicht und die außerdem eine Entscheidung erlaubt, ob eine Fortsetzung der Prüfungen im Halbfreiland (Flugkäfige) oder im Freiland vorgenommen werden muss. Hierzu werden die ermittelten LD50-Werte, als Maß der Toxizität, zur höchsten für die Anwendung des Mittels vorgesehenen Aufwandmenge, als Maß der Exposition, in Beziehung gesetzt:

              Schädigungsquotient (HQ) = Aufwandmenge [g/ha] / LD50 [µg/Biene]

              Für diesen Schädigungsquotienten (engl.: Hazard Quotient) ist nach einer Überprüfung der Auswirkungen von 82 Pflanzenschutzmitteln international ein Schwellenwert von 50 festgelegt worden. Liegt der HQ-Wert für die orale und die Kontakt-Toxizität unter 50, so kann das geprüfte Mittel auf Grundlage der vorhandenen Datenbasis bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung als nicht bienengefährlich eingestuft werden, d.h. unannehmbare akute Auswirkungen auf das Überleben und die Entwicklung des Bienenvolkes können ausgeschlossen werden.

            • Mark Rössler sagt

              Herr Müller. damit bestätigen Sie ja, dass der Autor Quark in den von Ihnen verlinktem Artikel schreibt.
              Warum verlinken Sie dann den offensichtlich fehlerhaften Artikel?

          • Inga sagt

            Es kommt doch nur darauf an, ob in den Spritzmitteln Neonicotinoide als Wirkstoff enthalten sind.

            Diese Wirkstoff schädigt das Nervensystem der Bienen, die dann die Orientierung verlieren, das für sie lebenswichtig ist.

            Dieser Wirkstoff ist nicht in allen Spritzmitteln enthalten.

  2. Brandenburgbauer sagt

    Moin an alle User,Willis Thema lautet“ Wer braucht Nachhilfe“? und war auf das Interview mit Frau Klöckner avisiert. Nun geht es nur noch um einen Herrn Krause. Finde ich persönlich sehr schade.

  3. Friedrich sagt

    Was können wir den von einer ausgebildeten Lehrerin mit Schwerpunkt Theologie und Politik anders erwarten. Die hängt sich doch nur die Weinkönigin und den Winzer als Bruder als Befähigung zur Landwirtschaftsministerin um den Hals. Die hat doch keine Ahnung. Die hat doch voll auf die Politik gesetzt und macht das , was der Mainstream will.
    Damit kommen wir Bauern jedenfalls nicht weiter. Die hat man uns doch nur zur Beruhigung vorgesetzt. Wir haben jetzt alle bis zur nächsten Wahl Zeit , um den weiteren Werdegang zu beobachten und dann eine entsprechende Wahlentscheidung zu treffen. Heute weis ich jedenfalls, daß ich eine eine falsche Entscheidung bei der Wahl getroffen habe.

    • Lieschen Müller sagt

      Wenn morgen Wahl wäre, wen würdest du denn nehmen? Man weiß ja leider vorher nicht, wie die ganzen Posten verteilt werden.

  4. Andreas Müller sagt

    Der Begriff „Agrarsteppe“ bringt aber die Beschreibung der Landschaft u.a. bei (gelöscht, Der Moderator) auf den Punkt.

    • Mark sagt

      Der Begriff „Agrarsteppe“ in Verbindung mit Rommerskirchen (80BP) ist ein Ausdruck fortgeschrittener Dekadenz!

      • Andreas Müller sagt

        Man kann auch Böden und Landschaften mit mehr als 80 Bodenpunkten nachhaltig und strukturreich pflegen.

  5. Monique sagt

    Die Konsumierenden und die Politisierenden sind genau so lange für keinen chemischen Pflanzenschutz, bis sie ein Tierchen im Salat entdecken, den sie gerade am waschen sind und der bei ihnen auf den Teller kommen soll… Igitttt, das kann ich nicht mehr essen!!!! und schmeissen es weg. Nachhaltig, in die Biogasanlage!

  6. Mark sagt

    Es ist schlicht unerträglich, wie sich die Politik, egal welche Parteien (einschl.AfD), den NGO`s anbiedert, nur um öffentlich everbodys darling zu sein. Eine sachliche Diskussion ist nicht mehr möglich, der Fall Glyphosat läutet das Ende des chemischen Pflanzenschutzes ein!

  7. Oberländer sagt

    Lieber Willi,
    Vielleicht müssen wir von der Frau Ministerin noch
    die „richtigen“ Fakten lernen. Die tut das wohl alles
    richtig wissen tun. >Sarkasmus Ende <

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