Bauer Willi
Kommentare 34

Wenn Pflanzen krank werden…

Heute der zweite Teil von „Bauer Willi´s Kraut und Rüben“.  Es freut mich riesig, dass ich in der Fachzeitschrift BIUZ meine doch eher einfach gehaltenen Artikel veröffentlichen darf und so auch Menschen außerhalb der Landwirtschaftsblase erreichen kann. Und das im gesamten deutschsprachigen Raum.

https://www.biuz.de/index.php/biuz/article/view/7212/6425

Nicht, dass mich die anderen Themen nicht auch interessieren, aber ich verstehe so wenig von irregulären Terpenen…und von zyklischen Prenylpyrophosphaten…

https://www.biuz.de/index.php/biuz/article/view/7206/6419

 

 

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34 Kommentare

  1. Wolf Lützen sagt

    E.L.: So sieht es also aus, Handwerker können nicht denken, lesen, rechnen oder überlegen …
    Die Ausrichtung eines Daches kann man nicht einordnen, wenn niemand zuhause ist, können Geräte dennoch Strom nutzen oder er wird gespeichert….Die Wärmepumpe bleibt eine prima Erfindung.
    Warum wird hier vieles schlecht gemacht?
    Hat der Ex-Landwirt den großen Durchblick, obwohl in keinem der beschimpften Gewerke
    ausgebildet?

    • Schmeckt gut sagt

      Herr Lützen: Hier wird nicht alles schlecht gemacht, nur Probleme besprochen. Das „Schlechtmachen“ übernimmt in Perfektion die Ampel und hier insbesondere „Rot“ und „Grün“.

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  2. Thomas Bröcker sagt

    Noch ein Beispiel aus dem deutschen Irrenhaus:
    Seit dreißig Jahren ist Insegar (Fenoxycarb) das Mittel der Wahl zur Pflaumenwickler Bekämpfung (die rötlichen Maden in den reifen Pflaumen).
    Es schont Marienkäfer und Raubmilben, wirkt aber auch auf andere Wicklerarten (Fruchtschalenwickler und Nichtzielarten).
    Es hat den Vorteil, dass nur zur ersten Generation behandelt werden muss. Die Behandlung muss fast Tag – genau erfolgen. Das hat dank der Beratung durch das Pflanzenschutzamt immer geklappt.
    Seit drei Jahren gibt es dieses Mittel nur noch über Notfallzulassung. In diesem Jahr ist die Zulassung dann kurz vor Pfingsten gekommen. Verfügbar ist das Mittel aber bis heute nicht, weil der Handel natürlich befürchtet es nicht loszuwerden. Die Termine sind inzwischen durch. Eine legale Behandlung ist nicht mehr möglich, zumal auch die Karenzzeit von 28 auf 70 Tage heraufgesetzt wurde und gleichzeitig die Rückstandshöchstmenge ab 30.08. an die Nachweisgrenze herabgesetzt wurde.
    Letzte Woche kam dann die Zulassungserweiterung für Coragen (ein Nützlingsschonendes Insektizid das bisher für Pflaumen nicht zugelassen war). Für diese Anwendung ist es eigentlich auch zu spät.
    Was bleibt ist die mehrfache Behandlung mit Spinosad oder Minecto – one. Neue Mittel mit kurzer Karrenzzeit, aber einer absoluten Breitbandwirkung. Wegen der kurzen Karenzzeit muss jetzt zudem in der ersten UND zweiten Generation behandelt werden.

    Was auf den Anwender mit ziemlicher Sicherheit zukommt sind Behandlungen gegen Spinnmilben, die wir durch die Raubmilben – schonenden Mittel der letzten Jahrzehnte immer vermeiden konnten.

    Alle Errungenschaften dar Integrierten Produktion dahin …. wegen einer Art von „Amtsposse“ bei der Zulassung. Das Schlimme ist, dass diese Art der Handhabung von Zulassungen gegen jede Vernunft inzwischen allgegenwärtige Praxis geworden sind.
    So kann man Landwirtschaft und Artenvielfalt gleichzeitig bekämpfen … um dann mit dem Finger auf den Bauern zu zeigen … DER DA ist schuld.

    Ich habe diese Art von Absurdistan derart satt !!!

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    • Smarti sagt

      Herr Bröcker, danke für Ihre Schilderungen, das kann man sich nicht ausdenken. Zusätzlich haben Sie auch noch ein Paradebeispiel direkt vor Augen, wie es eben nicht geht – eine Solawi mit viel Viertelwissen, dafür eine um so grössere Schnauze und Sendungsbewusstsein.
      Deutschlands Landwirtschaft und Industrie soll von der Bevölkerung „unbemerkt“, aber doch zügig vernichtet werden, es gibt so viele Beispiele dafür. Nur Dummheit kann es nicht sein, die sind viel zu gut vernetzt, unglaublich wie im Kleinen und im Grossen gegen den Mittelstand gearbeitet wird. Selber fühle ich mich in einem klebrigen Spinnennetz gefangen – einem Netz aus den unsinnigsten Verordnungen und Vorschriften die überhaupt niemandem was nützen. Und es werden immer schneller immer mehr. Und obwohl die Schäden bei Pflanzen und Tieren sichtbar mehr werden kann man nicht/kaum mehr anders arbeiten, denn die Kontrollen und Strafen werden ebenso erhöht. Ja, die schaffen das. Die schaffen uns ab ohne an die Folgen zu denken.

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      • Reinhard Seevers sagt

        OT, Antwortschreiben des Landkreises zum Nachweis der Unwirtschaftlichkeit bei PV-Pflicht:

        Sehr geehrter Herr Seevers,

        Der eingereichte Nachweis zur Unwirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage ist leider so nicht ausreichend.
        Zum einen begründet sich die Argumentation auf alle Bauvorhaben des Bauantrags. Die Pflicht nach §32a NBauO
        ergibt sich aber nur für den Neubau des Schweinemaststalls. Zum anderen wäre gem. der FAQ des Landes Niedersachsen
        (siehe E-Mail vom 02.04.2024) die PV-Anlage in Anlehnung an §5 GEG als wirtschaftlich nicht vertretbar angesehen,
        wenn sich eine optimiert konzipierte PV-Anlage (Größe, Ausrichtung, Verschattung, Neigung) auf dem Gebäude
        nicht innerhalb von 20 Jahren amortisieren würde. Es wäre eine Berechnung für eine optimierte Anlage zu erstellen, die auch eine Amortisationsberechnung
        enthält. Es müsste auch dargestellt werden, warum auch eine kleinere PV-Anlage (z.B. 40% der Dachfläche) ebenfalls nicht wirtschaftlich ist.
        Gem. § 32a NBauO ist auch eine Teilerfüllung der PV-Pflicht möglich.
        Eine etwaige Netzunverträglichkeit müsste durch einen Nachweis des Netzbetreibers belegt werden.“

        Nach Auskunft der zuständigen Sachbearbeiterin gibt es noch keine Erfahrung mit derartigen Nachweisen und Prüfungen…..siehe da, es muss einer vorangehen und auf seine Kosten die Weiterbildung der Sachbearbeitung übernehmen? Kannst dir nicht ausdenken….

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        • Ferkelhebamme sagt

          Das Gleiche gilt für Emissionen aus Offenställen.
          Seit einem Jahr warten wir auf Antwort unseres Netzbetreibers, ob im Falle eines Neubaus die Installation von PV möglich wäre. Derzeit ist die Infrastruktur dafür überhaupt nicht ausgelegt. Ob sich das ändern wird, können sie nicht sagen.

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        • Stadtmensch sagt

          „es muss einer vorangehen und auf seine Kosten die Weiterbildung der Sachbearbeitung übernehmen“

          Das habt ihr (Neoliberalen) doch so gewollt, dass der Staat keine eigene Expertise aufbauen soll. Bei den Chinesen läuft das angeblich ganz anders.
          Hier hat jedenfalls jede Landesbauordnung eine eigene zulässige Brüstungshöhe – wohlan!

          Die BauherrIn kann sich ja die Planungskosten erstatten lassen…
          schnellduck

          • Ferkelhebamme sagt

            „Die BauherrIn kann sich ja die Planungskosten erstatten lassen…“
            Deal? Mit dem Geld (sechsstellig inzwischen) baue ich meinen Kindern ein Haus und steige aus der LW aus! Schnauze voll

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Derzeit werden auf Häuser PV Anlagen geknallt, die sich nie lohnen,

          weil die Ausrichtung des Daches zu schlecht ist,
          weil Tagsüber kein Mensch zu Hause ist
          weil das E- Auto am Parkplatz des Arbeitgebers steht und
          weil die Wärmepumpe im Winter wesentlich mehr frisst, als die Anlage liefert.

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          • Stadtmensch sagt

            Ist doch egal ob sich was lohnt. Wichtig ist, dass jemand den ganzen Plunder kauft, der produziert wird. Wir wollen doch keine Plan- oder Bedarfsdeckungswirtschaft. Wenn die Leute freiwillig nicht „investieren“, müssen sie zu ihrem Glück gezwungen werden.
            Neue Moden, neue Ernährungstrends, neue Energieversorgung. Zur Not ein Krieg, damit auch mal was kaputt geht!
            Könnte klappen, wenns so weiter geht wie bisher. Genießt jeden Tag…

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              In meinem Dorf gibt es 2 Lademöglichkeiten und einige privatbetriebene Es sollen schon welche gesichtet worden sein, die dort Strom tanken.
              Ich glaube, das es im Umkreis mehr Stromtankstellen gibt, als E-Autos, bei den Preisen lässt jeder Preisbewusste seine Finger weg.
              Viel leicht kaufe ich doch mal einen Stromer……………im nächsten Leben.

        • Smarti sagt

          Im Landkreis Waldshut hat es geklappt, die haben die Baubewilligung erteilt. Die Photovoltaikanlage brauchte nicht aufs Scheunendach, weil bereits eine Anlage auf dem Haus ist und die Leitung viel zu schwach ist. Allerdings ist es auch „nur“ ein grosser Maschinenschuppen mit Lager und kein böser Schweinemaststall.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Bröcker schrieb:… um dann mit dem Finger auf den Bauern zu zeigen … DER DA ist schuld.

      Ich frage mich auch, wer soll diese Bürger noch ernähren, wer tut sich das noch an? Überall nur noch böse Bauern…..

      „Das Veterinäramt des Landkreis Oldenburg ist örtlich zuständig für tierschutzrechtliche Verstöße im Kreisgebiet. Ordnungswidrigkeiten werden durch die Abteilung Tierschutz verfolgt und geahndet. Hinweise auf das Vorliegen einer Straftat sind durch uns an die Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwaltschaft und Polizei, abzugeben. Bei der Anzeige von Straftaten wenden Sie sich ggf. direkt an die zuständige Polizeidienststelle. Ordnungsrechtliche Verstöße oder Verstöße gegen andere Rechtsbereiche außerhalb des veterinärrechts, wie z.B. Lärm- und Geruchsbelastungen werden durch uns nicht verfolgt.

      Tierschutzrechtliche Verstöße sind beispielsweise anzunehmen, …

      … wenn Tiere offensichtlich nicht ausreichend mit Futter und Wasser versorgt werden,

      … wenn Tiere trotz offensichtlicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen keinem Tierarzt vorgestellt werden,

      … wenn die Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt ist,

      … wenn Haltungseinrichtungen so beschaffen sind, dass sie eine erhebliche Gefährdung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere darstellen,

      … wenn Tiere ausgesetzt oder zurückgelassen werden.
      https://www.oldenburg-kreis.de/portal/seiten/tierschutzanzeigen-900000768-21700.html

      Da rufen Leute beim Vet-Amt an, weil sie meinen, beurteilen zu können, wie Nutztiere richtig zu halten seien. Dann kommt der Tierarzt raus, schaut, sieht, guckt….findet nichts Falsches…oder doch? Er nimmt den Zollstock und misst das Fressgitter des Kälberstalles und erkennt, dass hier ein falsches Fressgitter eingebaut wurde. Das Ende vom Lied, der Stall ist gar nicht genehmigt und die Anzeig wird um eine Anzeige beim Bauamt erweitert. 😎

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    • Bauer Willi sagt

      @Thomas Bröcker

      Der gleiche Wahnsinn in Zuckerrüben seit dem Verbot der Neonics:

      Früher: 90 g Wirkstoff für 10.000 qm = 1 Hektar Zuckerrüben! Weil eben in der Pille, also an jeder kleinen Pflanze. Und nur da. Tatsächliche Ausbreitung des Wirkstoffes vielleicht 2 cm um die Pflanze. Bei 80.000 Pflanzen * 4 Quadrat-Zentimeter (!) = 320 qm.

      Jetzt: Volle Lotte eines Insektizides, dass flächig auf allen 10.000 qm ausgebracht wird und auch Nützlinge erwischt. Was für ein Wahnsinn!!

      Die Begründung des Verbotes: Bienenschutz. Wer hat jemals eine Biene auf einer Zuckerrübe gesehen?

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      • Peter sagt

        na sicher irgendein Andreas oder ein problem-wolf…und zack wird der Alarm über die meldeportale ausgelöst 🧐😁

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        • Schmeckt gut sagt

          Herr Lützen, haben sie den Text gelesen und auch verstanden? Ich befürchte Nein – wie so oft. Das Beispiel bespricht die entstehenden Probleme bei fehlender Folgeabschätzung. Dies kann man auf so viele Fehlentscheidungen der Regierung übertragen. Darum geht es.

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  3. Stadtmensch sagt

    „Nicht, dass mich die anderen Themen nicht auch interessieren, aber ich verstehe so wenig von irregulären Terpenen…und von zyklischen Prenylpyrophosphaten…“

    Das ist nicht schlimm. Letzten Endes ist auch das ein kleiner Fortschritt in den Irrsinn und wird uns dem „Endziel der Menschheit“ etwas näher bringen:

    Lisa Eckhart, Minute 28:30
    https://www.youtube.com/watch?v=KWQxSPuEVgM

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  4. Frikadellen piet 45 sagt

    Mahlzeit wenn eine Pflanze krank ist sollte man sehen dass die Pflanze nicht noch kränker wird am besten ist es aber den Anbau so zu betreiben dass die Pflanze gar nicht erst krank wird das versucht man eigentlich immer aber es lässt sich nicht verändern

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    • Frikadellen piet 45 sagt

      ist die Pflanze nun krank geworden kann man sie am besten mit dem richtigen Pflanzenschutzmittel behandeln damit sie später den guten Ertrag bringt

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  5. Andreas sagt

    Wie wir es seit unzähligen Beiträgen kennen:
    50 % Biobauern-Bashing und 50 % Propaganda für die Gentechnik

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    • Mark sagt

      Lustig, wie machne auf sachlich fundierte Beiträge reagieren, deren eigene Existenz auf dem Bashing konvntioneller Kollegen basiert.

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  6. Mark sagt

    Das Problem ist, dass die gewaltigen Fortschritte bei der Entwicklung und Anwendung von PSM nicht anerkannt werden! Dass die eher kritischen PSM im ÖKO-Landbau einen rasant steigenden Absatz haben, wird ebenfalls verschwiegen. Selektive Information, das ist das zentrale Problem, nicht nur im Bereich der Landwirtschaft!

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    • Inga sagt

      Der Fortschritt der Entwicklung der PSM wird aber nur von Nichtlandwirten bzw. -fachleuten
      nicht anerkannt.

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  7. Limes sagt

    Die Beiztrommel war schon ein „anwenderfreundliches Gerät“ für Großbetriebe“. Kann mich an folgendes Beizprozedete erinnern. Getreide selbstverständlich Nachbau in Sämaschine. Tüten mit Quecksilberbeize (LD50 60mg/kg) pulverförmig auf als Staub über das Getreide und dann mit einem Stock so lange gerührt bis die Körner rot waren. Der Stock mir Rückständen wurde selbstverständlich aufbewahrt und wiederverwendet.
    Irgendwann wurde man gewahr die Nachbarn haben etwas geändert da standen plötzlich zur viel mehr Getreidesäcke auf dem Wagen. Die hatten auf zertifiziertes und fertig gebeiztes Saatgut einer neuen Sorte die ertragsmässig den nachgebaut regionalen Sorten überlegen war umgestellt. Wurde dann auch gemacht und Vater hatte keine roten Hände mehr. Später in den 70ern dann Umstellung der Beizwirkstoffe von „natürlichem“ Quecksilber auf moderne Wirkstoffe der „Konzrne“ mir LD 50 >600 mg/kg und noch besseren Sorten.

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  8. Ex-Baumschuler sagt

    War das eine Empfehlung, Getreidekörner mit Quecksilber zu beizen (damit die Menschen nicht krank werden)? – Das klingt nämlich so.

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    • Bauer Willi sagt

      Es dürfte allgemein bekannt sein, dass Quecksilber der Gesundheit NICHT zuträglich ist.
      Wo schreibe ich, dass man davon nicht krank wird? Wo sehen Sie da eine Empfehlung? Das ist schon eine sehr weit hergeholte Interpretation des Textes.

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      • Mark sagt

        Es ist tatsächlich so, dass früher aus Unwissenheit und Sorglosigkeit sehr fahrlässig mit PSM umgegangen worden ist. Ich kannte einen Landwirt, der jahrelang „Nexit stark“ (Wirkstoff war das Nervengift Lindan, schon lange verboten) mit blosen Händen angeteigt hat und auch bei der Ausbrinung nicht zimperlich war. Er ist in der Zwischenzeit verstorben, mit 84 Jahren. Selbst solcher Frevel hat nicht zum sofortigen Weltunteregang geführt. Und trotzdem ist gut, dass es solche Mittel nicht mehr gibt und die Anwender heute geschult und die Applikationstechnik geprüft ist. Damit ist der chemische Pflanzenschutz ein Segen!

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