Im Jahr 2021 beschloss die Regierung von Sri Lanka, die Bio-Landwirtschaft zur Pflicht zu machen. Daraufhin mussten alle Landwirte auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger verzichten, was dazu führte, dass das Land Lebensmittel in Millionenhöhe importieren musste, um einer Hungersnot zu entgehen. Genau beschrieben wird die in einem Artikel von Axel Bojanowski, Redakteur der „Welt“, der häufig und sehr ausgewogen über landwirtschaftliche Themen schreibt. Hier der Kommentar, der den Artikel aufnimmt und beschreibt. Wir sollten die Erfahrungen aus Sri Lanka in Europa vermeiden und vielmehr dem Markt überlassen. An einer Kette muss man ziehen. Oder haben Sie schon mal an einer kette geschoben?
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„Thorens
15. März 2025
Insgesamt vielleicht ein lobenswerter Ansatz.
Interessant wäre es, zu wissen, wie groß die Nährstofffracht von den 12 ha ist, die 5021,– € gekostet hat und wie groß die Flächen sind, auf die der Aufwuchs aufgebracht wird.
Wie werden die Verluste von P, K, Mg und Spurennährstoffen, die mit dem Schnittgut von den Geberflächen abtransportiert werden, wieder ersetzt, damit diese Böden nicht verarmen?
https://www.demonet-kleeluzplus.de/mam/cms15/bilder/kleeluzplus_cut_and_carry.pdf
Im Artikel werden je ha Schnittfläche und je Schnitt bei Kleegras 20 kg P2O5 und 100 kg K2O veranschlagt, die von der Fläche abtransportiert werden. Die müssen ja irgendwie ersetzt werden, denn die Knöllchenbakterien können nur N ansammeln. Bei unterstellten 3 Nutzungen im Jahr kommt da schon was zusammen. Welche Möglichkeiten bestehen da, wenn man z.B. kein Patentkali anwendet und auch kein mineralisches Rohphosphat aus fernen anderen Teilen der Welt? 300 kg Kali sind z.B. in ca. 40 – 50 t Kompost Frischmasse enthalten. Wo sind die Kosten für die Erhaltungsdüngung der Geberfläche abgebildet?“
Hallo Thorens,
irgendwie kann man darunter nicht antworten, daher mal so:
Die Situation ist bei uns eine andere als Du annimmst. Gemüsebau ist schon speziell. Es dürfte auch für Kartoffeln in trockeneren Regionen interessant sein.
1. einmaliger Schnitt für Cut and Carry pro Jahr bei Kleegras, da keine Tierhaltung. Der Rest verbleibt auf der Fläche und wird gemulcht.
2. Maximale Standdauer von Kleegras von 3 Jahren, zur N-fixierung durch Knöllchenbakterien.
3. selbstverständlich bekommen Flächen bei uns auch regelmäßig Kali entsprechend ihrer Bedürftigkeit und entsprechend dem was FIBL gelistet ist für den ökologischen Anbau. Es ist halt nur in seiner Reinform erlaubt.
4. Die Fläche war ca. 4 ha groß (mehrere Teilstücke)
5. Diese Flächen haben entsprechend einer 7jährigen Fruchtfolge auch irgendwann selbst wieder 3 Jahre Kleegras und dann profitieren die anderen Flächen von der Verteilung. Darauf wird schon geachtet.
6. Cut and Carry ist schon teurer als alternativ Haarmehlpellets zuzukaufen, aber dieses wird auch über 400-500 km weit z.T. per Spedition geliefert, während das Kleegras von 1-2 km Entfernung stammt. Das aus eigenen Mitteln zu schaffen ist unser bestreben. Und Dieselkosten gibt es immer egal ob auf der Fläche oder auf der Strasse. Darüber hinaus haben wir hier im Juli/August eine wärmere aber ob trocken bis sehr trockene Zeit am Hof. Da überleben frisch gepflanzte Kohlpflanzen einfach deutlich besser in einem mit Frischmasse versorgten Boden als Alternativ mit gestreutem Haarmehl. In Summe hatten wir (bis auf 24, was deutlich feuchter war) 350mm im Jahr, das ist ziemlich wenig für Gemüsebau. Und Cut and Carry ist hier bezgl. Wasser auch ein Gamechanger. Die Qualität der Ernte ist auch Top, der geschätzte Umsatz (nicht Gewinn für uns, dass müsste ich korrekt ausrechnen) liegt locker über 30.000 – 40.000 € – daher auch keine Mutterkühe als Alternative. Wir zahlen ja auch zwischen 10- 20 (Saison) Mitarbeiter davon.
Das war jetzt vielleicht Missverständlich: Das ist natürlich nur ein Teil der Produktion, von der auch Mitarbeiter mit finanziert werden.
Hannah, für mich persönlich sind ihre Argumente sehr nachvollziehbar, erhellend und ich finde es toll, dass Sie so umfangreich argumentieren – Aha-effekte inklusive. Vielen Dank dafür, denn nur so finden wir einen Weg, den Anderen in seiner Arbeit zu respektieren. Viele Betriebsleiter haben schon Hypes und Krisen durchlebt und dadurch eine Menge Lebenserfahrung und auch Fachwissen angesammelt. Ihre Ausführungen geben hier einen tiefen Einblick in die Schwierigkeiten ihrer Anbaumethoden. Das Mega-problem ist und bleibt die gesicherte Nährstoffversorgung. Im Gemüsebau werden nunmal Unmengen davon durch die verkauften Früchte entzogen und landen dann irgendwann in der Nordsee – egal ob Konvi oder biovegan. Soll der Boden nicht in kürzester Zeit so verarmen, dass er keinen Ertrag mehr bringt, muss ein Ausgleich her. Diesen durch „cut and carry“ herzustellen funktioniert, was ja schon unsere Vorfahren mit den Plaggeneschböden in Hofnähe gezeigt haben, aber der massive Einsatz von Ressourcen ist dem Aussenstehenden doch wirklich nur durch die „schönen“ Begleiterzählungen erklärbar. Hannah, es wird leider mit der Festschreibung der Klimaneutralität bis 2045 ins GG so kommen, dass der gesamten LW in D die Geschäftsgrundlage entzogen wird. Auch Sie können ihren wahnsinnigen Aufwand an fossilen Energien im erzeugten kg Gemüse nicht verstecken. Das Gemüse wird dann effektiver (bezogen auf CO2) außerhalb der EU erzeugt werden – auch dort schläft der „Anbau“ nicht. Ja, es wird auch in Deutschland Methoden geben, die eine Produktion „auf dem Papier“ darstellen können, wie bei vielen landwirtschaftlichen Berechnungen aber zu oft ohne Sinn und Verstand und auf falschen Annahmen und Zahlen beruhend. Dies lese ich aus ihren häufigen Hinweisen auf die kurzen Transportwege heraus, diese spielen aber im internationalen Handel nur eine untergeordnete Rolle. Weil es für die Versorgung der Bevölkerung so wichtig ist, wird es auch so bleiben. Die Erzählungen hierzu werden sich einfach nur „anpassen“.
👍👍👍
Ja, danke. Diese Diskussion wollte ich gern mit meinen Einlassungen unten anstoßen.
Danke auch an Hannah für ihre umfassende Beschreibung des Systems, damit man sich ein Bild davon machen kann. Und auch dafür, dass in ihrem obigen Beitrag zu lesen ist, dass es auch im Bio-Landbau nicht ohne Mineraldüngung geht.
Ich finde es gut, wenn es Menschen gibt, die nach anderen Lösungen suchen, um etwas vielleicht besser zu machen. Nur auf diese Weise kommt die Menschheit voran. Allerdings ist es dabei nicht gewährleistet, dass das auch jedesmal zum Erfolg führt.
Der ökologische Landbau ist in großen Teilen mit der gleichen Landtechnik und Energiequellen unterwegs wie alle Bauern. Aber ehrlich gesagt es gibt schon einige Unterschiede bezüglich des Ressourceneinsatzen. Z.B. sind wir als Hackfruchtbetrieb deutlichervom Wegfall des Agrardiesels betroffen. Hier reden wir von bis zu 30.000 Euro/Jahr. Ein riesiger Unterschied zu den konv. Kollegen, die dagegen gestreikt haben. Aber der Anreiz in Hackmaschinen zu investieren die mit Erneuerbaren Energien funktionieren ist dann auch entsprechend größer und das passiert auf Ökobetrieben auch mehr. Der konv. Düngemittelpreis ist auch nicht unabhängig vom Mineralölpreis und die Überfahrten zum Düngerstreuen sind dieselben. 3 jähriges Kleegras auf 1/3 der Fläche spart auch wieder einiges an CO2 Emmissionen ein. Ebenso wie reduzierte Rinderbestände etc. Ob da jetzt die ein oder andere Wirtschaftsweise mehr oder weniger CO2 emmitiert – das könnte ich nicht einfach so raten. Bestimmt gibt es aber auch dazu Forschung. Das möchte ich mich nicht anmaßen zu wissen. Für uns versuchen wir einfach so regional und Betriebsautark zu handeln wie möglich.
Bauer Willi
14. März 2025
„@Hannah
Ich finde SoLaWi toll. Ernsthaft. 2015 gab es davon etwa 150. Heute, 10 Jahre später, ist es etwas mehr als das Doppelte. Nimmt man mal 400 an und pro SoLaWi 100 versorgte Personen so ist dieses Marktsegment völlig überbewertet und vom Volumen völlig irrelevant. Ist leider so, aber so sind die Leute.“
@Bauer Willi
Ich auch. V.a. die Initiative sich mit dem Anbau selbst zu beschäftigen. Genauso wie beim Indoor-Farming, der eine ganz andere Richtung einschlägt. Aus der Vernetzung mit der Öko-Beratung weiß ich aber auch, dass es bei SoLaWis trotz besten Absichten, die genannten Probleme gibt und dass auch gern mit deutlich zu engen Fruchtfolgen oder zuviel Kompost gearbeitet wird, etc. Und beide Formen der Nahrungsmittelerzeugung befinden sich nicht auf einem Niveau, das die Bevölkerung ernähren könnte – aber sie machen viel Marketing für die Öffentlichkeit ähnlich wie alle Solarfirmen, unter deren Panelen demnächst am Besten jeder Landwirt seinen Anbau betreiben soll.
Viele Öko-Anbauer (auch Profi´s wie Sie) sind erbost, weil auch bei den Öko-Kontrollen jetzt Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität neben dem Ackerbau separat erfasst werden und nachgewiesen werden müssen. Das finde ich wiederum richtig, weil positive Biodiversitätswirkung eben nicht automatisch schon durch durch die Wirtschaftsweise gegeben ist.
Die Akteure bei SOLAWI kommen oft aus der alternativ-grünen Szene. Man findet eher Kulturwissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Umweltstudien- Abgänger. Gestandene Landwirte oder Gärtner mit Berufserfahrung sind eher nicht die Regel. Was die Praxis auf dem Feld betrifft, gebe ich Ihnen vollkommen recht. Das Gleiche gilt für die unangemessen aggressive Propaganda. Trotzdem versuche ich, bei dem Vorhaben die „Feldkultur- und Hygiene“ in Ordnung zu bringen, tatkräftig zu unterstützen. Ein wertender Vergleich ist nämlich erst sinnvoll, wenn die pflanzenbaulichen Dinge (innerhalb des im System Möglichen) funktionieren.
Meine Absicht ist Fakten- basierter Diskurs und nicht Propaganda.
@Hannah
ein Grund für das langsame Wachstum von SoLaWi ist die mangelnde Bereitschaft der Landwirte sich mit den Mitglieder zu befassen. „Ich tu mir den Stress nicht an. Ich möchte mein eigener Herr auf meinem Hof sein“
Deshalb sind wir auch keine SoLaWi… das geht uns auch so.
Wir erfassen unsere Biodiveritätsmaßnahmen gern. Aber es gibt aus unserer Sicht zu wenig Abstimmung zwischen den Verbänden, dem NABU und den Kommunen. Wenn ich z.B. einen Feldrandstreifen extra nicht mulche – für die Biodiversität, und es dann auch eingetragen habe – kommt es trotzdem vor, dass die Kommune einen Lohner beauftragt alle Feldränder entlang von aspfaltierten Feldwegen zu mulchen. Das macht uns dann wieder Probleme bei einer Kontrolle…
Da habe ich ein Verständnisproblem:
Gehört der Feldrandstreifen zu deiner Fläche, hat die Kommune da nichts in Auftrag zu geben. Gehört er nicht zu deiner Fläche, kannst du ihn doch nicht angeben als Biodiversitätsmaßnahme, oder?
Als Biodiveritätsmaßnahme kann ich bei Bioland zusätzlich zu vielen anderen Einzelmaßnahmen auch einen absichtlich nicht gemulchten Ackerrandbereich zählen. Das ist ausschließlich Verbandsintern bepunktet und bewertet, aber Biokontrollrelevant. Das ist ja das was ich meinte. Da fehlt die Abstimmung zwischen den Verbänden mit den Kommunen und auch dem NABU. Da hat jede Instiutuion ihre eigenen Vorstellungen.
Die Antwort auf die Frage von Thorens ist mir nicht klar.
Geht es um einen Ackerrandstreifen der zum eigenen Feld (Eigentum oder Pacht) gehört oder ist es ein Ackerrandstreifen (zwischen z.B Weg/Strasse und Feld) welcher der Gemeinde gehört?
Es ist doch nicht möglich für eine Fläche (Ackerrandstreifen) die nicht zum eigenen Betrieb gehört eine Gutschrift zu bekommen oder?
Was für ein Durcheinander.
Allein daran kann man schon sehen, dass wir in Absurdistan leben.
Hannah, ich kenne diese Probleme, die viele Bio-kollegen betreffen. Diese Probleme bleiben nicht verborgen, wenn man einen guten Umgang miteinander pflegt. Es bestärkt mich in der Erkenntnis, dass der deutsche Bioanbau zur Zeit dabei ist, sich durch überbordende Vorschriften und „Verbandstreue“ selber abzuschaffen. Greift euch bitte die „Verbandsvorderen“. Diese müsst ihr in den „Schwitzkasten“ nehmen und deutlich machen, dass euer Bioanbau nicht ein Bioanbau ist, wie ihn sich die Funktionäre vorstellen, sondern schon so ablaufen sollte, wie er in Praxis auch effektiv umgesetzt werden kann. Ja, ich weiß: Im DBV sollten auch viele andere Köpfe das Sagen haben. Da sind die Verbandsstrukturen mittlerweile ziemlich ähnlich und das nicht zum Vorteil der angeschlossenen Betriebe.
Ich kann mich den Ausführungen von @ukWw nur anschließen.
Ich bin in beiden Produktionsrichtungen beratend, begleitend und auch praktisch unterwegs.
Eigentlich ist es an der zeit die Gräben zuzuschütten.:
Die Landnutzung und damit das Landschaftsbild wird von 4 Formen der Bewirtschaftung geprägt:
1. Die moderne und hoch produktive Landwirtschaft IP und Bio intensiv, die die Grundversorgung der Städte gewährleisten (94 % der Inlandserzeugung kommen nach wie vor aus der modernen Landwirtschaft)
2. Die Stadt- und Tourismus-nahen Selbstvermarkter, die (bio oder konvi) teils sehr erfolgreich Ware und „Emotionen“ verkaufen.
3. Nebenerwerbslandwirte, deren Einkommen durch außerlandwirtschaftliche Tätigkeit gesichert ist.
4. Initiativen aller Art (Solawi, Wohn- und Wirtschafts-Kommunen, Sozialprojekte) mit landwirtschaftlicher Ausrichtung und häufig Einkommen aus Inclusions-Maßnahmen
„Zeit das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen“ (Titel eines isl. Roman´s)
– alle genannten Formen der Landnutzung machen zusammen den ländlichen Raum bunt und lebenswert.
– Jede Form hat ihre Anhänger und einen positiven Einfluß auf lebenswerte und wirtschaftlich starke ländliche Räume.
– Der Kampf um Fördermittel und Marktanteile vergiftet oft völlig überflüssigerweise gemeinsames Gestalten.
– Politik muss NEUTRAL für alle 4 Wirtschaftsformen die jeweils richtigen Anreize und Rahmenbedingungen setzen. Nur bestimmte Formen der Landnutzung zu präferieren, ist die Hauptursache der gegenwärtigen Verwerfungen und Grabenkämpfe.
Vielleicht können wir uns darauf mal einigen und friedliche Koexistenz praktizieren.
Das schließt ja sachlichen Diskurs nicht aus.
Wenn BIO zwangsweise verordnet wird, steckt nix als Chaos in einem solchen Paket.
Die ganzen Gängeleien der konventionellen Betriebe über die Hintertür sind nichts anderes als schmerzhafte Sargnägel für deren Höfe. Bauernlegen in einem ganz perversen Stil!?
Und jetzt PUNKTET also TRUMP im Stundentakt – er bedient sich der Axt UND einem Skalpell…!
Kriegen wir denn überhaupt noch etwas mit einem gerüttelten Maß an Intellekt hin!?
Die Politik hat sich längst in fast allen Bereichen verrannt und bekommt den ganzen Unsinn nicht mehr „geradegebogen“.
Hat sie den Bezug
Von
Natur zur Kultur
verloren?
Von wegen „konventionell gesund Alt werden“
12.03.2025 / 14:01 Uhr
BADEN-WÜRTTEMBERG
Studie: Pestizide am Oberrhein fernab von Weinbau und Äckern
Sie sollen Schädlinge, Unkräuter und Pilzkrankheiten bekämpfen – daher setzen Landwirte Pestizide ein. Doch eine Studie entlang der Oberrheinischen Tiefebene zeigt: Man findet sie auch ganz woanders.
Wer beweisst dass die im Hohen Maße Gesundheitsschädlich sind?
Wieviel schädliche Schimmel oder sonst was hat man vorher mitgegessen,
Besonders weil die Nahrungsmittel knapp waren?
Hallo Inga,
die Menge macht immer das Gift – auch bei so einfachen Dingen wie Salz. Was die Pflanzenschutzmittel im generellen Betrifft gibt es ja in Deutschland Proben, die durch das RP (Standardwarenkorb) für die Beurteilung für die Belastung der Bevölkerung gezogen wird. In der Summe dürfen die zugelassenen Werte für die einzelnen Wirkstoffe dann einfach nicht überschritten werden. Wenn doch, dann führt es zu einem Warenrückruf für bestimmte einzelne Produkte. Das kommt auch immer wieder vor. Im Großen und ganzen ist die Nahrungsmittelerzeugung in Deutschland aber streng überwacht und Du solltest persönlich nicht gefährdet sein. D.h. aber nicht, das Du gar keine Pflanzenschutzmittel mit der Nahrung aufnimmst – solange Du den Standard kaufst. Und das heißt auch nicht, das nicht Bayer und Co Pflanzenschutz in andere Länder verkaufen, die hier nicht zugelassen sind und die dort dann z.B. Anwendung auf exotischen Früchten finden das auch immer in den Mengen tun wie wir das hier für vertretbar halten. Daher hilft auch saisonales Einkaufen sehr.
Richtig!
Der Nachweis alleine heißt erst einmal nicht viel – man kann heute fast alles fast überall nachweisen (Kategorie „Würfel Zucker im Bodensee gelöst“).
Die Relevanz des Nachweises wird aber je nach Intention nicht berücksichtigt…
Ja, es gibt ja auch das Pflanzenschutzgesetz für den integrierten Pflanzenschutz
@bw
„Wir sollten die Erfahrungen aus Sri Lanka in Europa vermeiden und vielmehr dem Markt überlassen“.
Was sollten wir dem Markt überlassen? Oder sollte es heißen, „viel mehr dem Markt überlassen“?
Der Ökomarkt war, bis zum Eingriff durch die Politik, ein „freier“ Markt. Es war einer, der funktionierte und der ein positives Image hatte. Um dieses Image für sich zu vereinnahmen, stellte die Politik Regeln für die Ökolandwirtschaft auf. Das liegt nun mehr als 30 Jahre zurück.
Parallelen zwischen Sri Lanka und der EU sehe ich trotzdem nicht. Hier wird keiner gezwungen Ökolandwirtschaft zu betreiben. Die Förderungen sind lediglich Lenkungsmaßnahmen. Wer will, der kann und wer nicht will, der muss auch nicht. Es müssen sich auch die konv. Kollegen z.B. nicht an Grünlandumbruchverbote halten. Einfach keine Förderung beantragen und man ist ein freier Bauer; oder schon bald gar kein Bauer mehr.
Die Politik nennt Ziele für ihr Handeln und jeder weiß, dass zwischen Ziel und Realität oft Welten liegen. 30% Bio wird es hier nicht geben. Weder in der Erzeugung, noch im Handel. Das wissen natürlich längst alle aber, man echauffiert sich eben gern.
Interessant wäre es allerdings, die Forderung von @bw, auch in der Landwirtschaft den Markt alles oder zumindest fast alles regeln zu lassen. Meine Prognose: Innerhalb von 5 Jahren würde sich die Zahl der ldw. Betriebe in D halbieren und letztendlich würden ca. 25 Tsd. Betriebe in D das gesamte Landwirtschaftsfeld abhandeln. Welche Betriebsgrößen da sofort das Nachsehen haben werden, dürfte wohl klar sein. Ich wäre für eine solche Entwicklung.
Ich denke hierbei nur an die älteren Bauern und Agraringenieure, die wissen, dass ohne den Modernen Konventionellen Anbau die Menschen nicht so gesund alt werden könnten.
Dieser moderne Anbau mußte gefördert werden, weil manche Kleinbauern sich diese nicht leisten wollten
Das darf man hierbei nicht vergessen.
Und jeder der das kritisiert sollte mal darüber nachdenken.
aus der Sicht eines Verbrauchers:
Ich oute mich: ich versuche Bio- und Ökoprodukte zu meiden, weil ich sie nicht für nachhaltig halte (dem kann man widersprechen – ist aber meine Meinung).
Ich kann sie aber oft nicht vermeiden: bei Vollkornmehl (ich backe gerne Brot) wurde das letzte nicht Bio-Produkt kürzlich in meinem Supermarkt aus dem Angebot genommen. Ich habe jetzt die Wahl zwischen Alnatura und Bauckhof.
Warum? Weil der Verbraucher das so will! Er kauf nur Alnatura und Bauckhof. Der Verbraucher will Bio, selbst wenn es etwas teurer ist!
Ja, weil nichts anderes angeboten wird.
Warum nicht einen Ausflug zur nächstgelegenen Getreidemühle machen und dort das Mehl beziehen? Mach ich genauso und das konventionelle Mühlenmehl backt besser als Alnatura. Wenigstens in meinem Backofen.
es gibt viele kleinere Mühlen, die auch konventionelles Mehl in diversen Mahlgraden anbieten, wie z. B. die Horbacher Mühle, einfach mal ein bisschen umschauen
Hier auf diesem Blog wurde ja bereits Ende 2021 darüber berichtet. In TA bisher kein Wort dazu. Will man als Mainstreammedium vielleicht nicht vollends ins Abseits gedrängt werden wo doch Bio, alternative Energien und sonstiger Transformationskram per neuerlicher Zeitenwende kritischer gesehen wird?
Man sollte dabei vor allem auch diese NGO-Beratungs-„Experten“ vergessen. Sie sind es, die immer alles besser wissen, obwohl sie nachweislich weder eine auch nur annähernd fachliche Ausbildung vorweisen können. Sie sind es, die überall ideologisch oder politisch in alle möglichen Gremien hineinreklamieren werden, die überall mitreden, mitentscheiden, aber dann NIE etwas mitverantworten.
Würde es das Prinzip der Beraterhaftung für all diese „Imperten“ geben, würden die meisten von ihnen wohl 100 Jahre verschärften Kerker ausgefaßt haben.
„Imperten sind kompetent inkompetent, Erfolg mit Exformation von Nichtswissen.
Imperten sind das Gegenteil von Experten. Ihre besondere Kompetenz ist, Nichtswissen authentisch zu kommunizieren. Informieren bedeutet: Wissen vermitteln. Imperten jedoch exformieren.“ (Lesenswert: https://onkelmichael.blog/2019/06/01/imperten-kompetent-inkompetent/)
1) So etwa Frau Künasts Lieblings-Guru Vadana Shiva, von der hier nur einige ihrer bezeichnendsten Lügen (aus Wikipedia) angeführt seien:
*)Angebliche Suizide indischer Farmer
Wie verschiedene andere Aktivisten äußerte Shiva die Auffassung, dass transgene Baumwolle (Bt-Baumwolle) über höhere Preise und jährliches Nachkaufen des Saatguts tausenden indischen Bauern Verschuldung gebracht und sie in den Selbstmord getrieben habe. Shiva sprach in diesem Zusammenhang von einem „Genozid“ an 270.000 indischen Bauern. Tatsächlich blieb die Selbstmordrate unter Bauern in Indien im entsprechenden Zeitraum von 1997 bis 2009 im Wesentlichen konstant bei etwa 18 000 pro Jahr und ging bis 2016 auf unter 12 000 zurück. Zudem können indische Kleinbauern von der Bt-Baumwolle profitiert haben und demonstrierten sogar 2019 für die Aussaat.
Dem Politikwissenschaftler Ronald Herring zufolge habe Shiva die Fehlinformation verbreitet, die Bt-Baumwolle von Monsanto basiere auf der „Terminator“-technologie.
*) Einsatz für traditionelle und organische Landwirtschaft in Indien
Das Time-Magazin zeichnete Shiva mit dem Titel Hero for the Green Century zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im Jahr 2002 aus und bewertete sie damit als eine der wichtigsten Persönlichkeiten, die zur Erhaltung des Planeten beitragen. Die Jury honorierte damit vor allem den Einsatz Shivas für unabhängiges Saatgut. Auf diese Auszeichnung nahm das Liberty Institute India Bezug und verlieh ihr den „Bullshit Award for Sustaining Poverty“, da Shiva durch ihre Positionen zur Verfestigung der Armut im Süden beitrage. Insbesondere wurde kritisiert, dass sie der Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnend gegenübersteht und sich für traditionell ökologische Formen der Landwirtschaft einsetzt. Diese hätten in der Vergangenheit – d. h. bis zum Beginn der Grünen Revolution – regelmäßig zum Hungertod eines Zehntels der indischen Bevölkerung geführt.
*) Verbot von Kunstdünger und Pestiziden in Sri Lanka
Shiva empfahl 2021 der Regierung von Sri Lanka, auf Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel zugunsten einer rein ökologischen Landwirtschaft zu verzichten. Hierbei führte Shiva an, dass die Entscheidung auf jeden Fall den Landwirten zu mehr Wohlstand verhelfen werde. Dagegen sollte der Einsatz organischer Düngemittel helfen, dass Agrarprodukte mit reichlich Nährstoffen zur Verfügung stünden und die Äcker fruchtbar blieben.
Die gegen den Rat zahlreicher Agrarexperten abrupt erfolgte Umsetzung des Programms führte aber zu einer wirtschaftlichen Krise in Sri Lanka, die Erträge sanken signifikant in verschiedenen Bereichen, gerade der Anbau von Tee als größte Exportware wurde schwer getroffen. Die Kosten für Reis stiegen um ein Drittel. Die Entscheidung der Regierung basierte nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf Falschinformationen über synthetische Düngemittel und Pestizide, nach denen von diesen eine erhebliche Gesundheitsgefahr (z. B. chronisches Nierenversagen) ausgehe.
Wegen zunehmender Proteste und der Besorgnis über die Lebensmittelpreise hob die Regierung das Verbot sieben Monate nach seiner Verhängung auf.
*) Behauptungen über schädliche Auswirkungen von Glyphosat
Shiva behauptete, dass Glyphosat mit der Entstehung von Autismus, aber auch Krankheiten wie Diabetes, Nierenversagen oder Alzheimer in Verbindung stehe.
*) Verschwörungstheorien
Gemäß Shiva soll Bill Gates Teil einer Art Verschwörung der reichsten ein Prozent der Menschen sein, die die „Wirtschaft mit falschem Essen zerstören“ möchte. Mittels anderer Verschwörungstheoretiker wie Robert Francis Kennedy junior bekräftigt Shiva ihre Behauptungen, auf Staatssendern wie RT verbreitete sie weitere Verschwörungstheorien.
*) Kritik an Angaben zu ihrer Arbeit als Physikerin
Michael Specter merkt im Magazin The New Yorker an, dass Shiva in Interviews häufig als Kernphysikerin, Quantenphysikerin, weltberühmte Physikerin oder Wissenschaftlerin bezeichnet werde. Gemäß Jon Entine im Forbes-Magazin referenziert sie sich selbst ebenfalls mit diesen Titeln, beispielsweise auf ihrer eigenen Website. Ihre Bücher trügen häufig den Vermerk „Before becoming an activist, Vandana Shiva was one of India’s leading physicists.“ (dt. „Bevor sie sich als Aktivistin engagierte, war Vandana Shiva eine von Indiens führenden Physikerinnen“). Auf die Frage, ob sie tatsächlich als Physikerin gearbeitet habe, verwies sie Specter auf eine Googlesuche, welche laut ihm keine Ergebnisse lieferte. Auch in ihrer Biografie würde sie keine solchen Stellen anführen. Shiva selbst bezog zu diesen Vorwürfen in einem offenen Brief Stellung und verwies auf ihren 1973 an der Panjab University erlangten Mastergrad der Physik.
Zudem behauptet Shiva, mehr als 300 wissenschaftliche Publikationen verfasst zu haben. Eine Recherche im Web of Science ergab hingegen von 1980 bis 2014 nur 42 entsprechende Publikationen.
2) Wir erinnern uns auch an Little Greta (oder ihren Deutschland-Ableger Luise).
Unendlich fast die Zahl an Politikern, Wirtschaftsmanager, Honoratioren und Adabeis, die Schlange standen um das Evangelium nach Greta zu hören oder durch sonst wie rektalakrobatischen Zugang zu ihr zu finden.
Ihnen wurden Beratungsposten, Aufsichtsratsposten etc. etc. angeboten. Der Irrsinn kannten keinen Halt mehr. Sie erhielten sogar Ehrendoktorwürden (bezeichnenderweise viele im Bereich Theologie !!!???).
Alle diese Imperten werden und wurden medial gepusht, sie werden und wurden mit Preisen überhäuft (später Preisträger können diese wohl gleich in den Mistkübel werden, weil sich diese Preise eher als „Goldene Himbeere“ denn als „Oskar“ darstellen), und natürlich mit jeder Menge Geld überschüttet.
Und es gibt immer neue Kategorien von „Green“-(Bullshit)-Awards: https://www.tichyseinblick.de/meinungen/greentech-festival-berlin-jeremiah-thoronka/
Frikadellen piet 46
„bei schwangeren Frauen z.B wäre ich auch vorsichtig Brot zu geben aus Bioproduktion das kann sehr schädlich sein und damit so einem schmerzhaften Schwangerschaft sabbruch führen“
Da ist es schon besser, die Männer konsumieren viele Pestizide, da braucht es dann keinen Schwangerschaftsabbruch mehr
http://www.scinexx.de/news/medizin/pestizide-machen-spermien-schlapp/
http://www.scinexx.de/news/medizin/pestizide-machen-spermien-schlapp/
Eine nichts sagende Bullshit-Studie!!
Was sagst Du zur durch die SVLFG anerkannten Berufskrankheit Parkinson bei Landwirten durch Pestizideinsatz? Was soll ich davon halten, dass ich als Vollerwerbs-Biolandwirtin für Euch Beiträge zahle, obwohl wir dafür kein Verursacher sind?
Da hab ich echt ein Gefühl von großem Ungleichgewicht.
Meine 3 Kinder haben ihr Embryonalstadium während der Schwangerschaften mit Biobrot übringens gut überlebt. In Deutschland gibt es sehr sichere Lebensmittel. Und nicht nur aus konv. Produktion.
Im Ökolandbau, auch im zertifizierten Bio Anbau, werden doch bekanntlich auch Pestizide mit Wirkstoffen die gemäss Pflanzenschutzmittelgesetz zugelassen sind eingesetzt.
Ja…ABER: Leider werden hier immer Äpfel mit Birnen verglichen.
Aber zur Aufklärung: zu präferieren sind vorbeugende pflanzenbauliche Maßnahmen wie Fruchtfolge etc., dann in dieser Reihenfolge mechanische und thermische Verfahren und erst dann folgendes: (Quelle http://www.oekolandbau.de/Grundlagen)
„Erst wenn die genannten vorbeugenden Maßnahmen und Verfahren nicht ausreichen, um die Kulturpflanzen angemessen vor Schädlingen zu schützen, dürfen Öko-Landwirtinnen und -Landwirte zugelassene Pflanzenschutzmittel verwenden. Sie müssen die Notwendigkeit des Einsatzes der Mittel und die Verwendung der Mittel aufzeichnen und diese Aufzeichnungen den Öko-Kontrollstellen zur Kontrolle bereithalten.
Für den Fall, dass mit den Maßnahmen gemäß Nummer 1.10.1 kein angemessener Schutz der Pflanzen vor Schädlingen möglich ist, oder bei nachweislicher Bedrohung der Kultur dürfen lediglich Erzeugnisse und Stoffe, die nach den Artikeln 9 und 24 für die Verwendung in der ökologischen/biologischen Produktion zugelassen sind, und nur in dem erforderlichen Maße eingesetzt werden. Die Unternehmer müssen Aufzeichnungen über die Notwendigkeit der Verwendung solcher Erzeugnisse führen, einschließlich des Zeitpunkts/der Zeitpunkte der Verwendung des einzelnen Erzeugnisses, der Bezeichnung des Erzeugnisses, seiner Wirkstoffe, der ausgebrachten Menge, der betreffenden Kulturen und Parzellen sowie der zu bekämpfenden Schädlinge oder Krankheiten. Quelle: Verordnung (EU) 2018/848, Anhang II, Teil I, Punkt 1.10.2. (PDF-Datei)
Zulässige Pflanzenschutzmittel im ökologischen Landbau
Alle pflanzenschutzmittelrechtlichen Vorschriften gelten auch im Öko-Landbau. Das bedeutet unter anderem, dass alle eingesetzten Erzeugnisse und Stoffe gemäß EU-Vorschriften und gegebenenfalls nationalen Vorschriften auch für die nichtökologische Erzeugung zugelassen sein müssen. Ein Mittel oder Wirkstoff ohne pflanzenschutzmittelrechtliche Zulassung darf also auch im ökologischen Landbau nicht für diesen Zweck eingesetzt werden. Darüber hinaus dürfen im ökologischen Landbau nur solche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die ausdrücklich gemäß EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau in der ökologischen Produktion zugelassen wurden. Anhang I der Durchführungs-Verordnung (EU) 2021/1165 enthält Positivlisten der zulässigen Wirkstoffe und zusätzliche Anwendungsbedingungen. Wirkstoffe, die dort nicht aufgeführt sind, dürfen nicht verwendet werden.
Die zugelassenen Wirkstoffe sind in vier Unterkategorien aufgeteilt:
Grundstoffe
Wirkstoffe mit geringem Risiko
Mikroorganismen
In keiner der oben genannten Kategorien enthaltene Wirkstoffe“
Ich kenne Menschen, die an Parkinson erkrankt und gestorben sind aus meinem Umfeld. Ein konventioneller Bauer war nicht dabei. Das ist natürlich Zufall – andere kennen sicher viele Bauern, die diese Krankheit haben. Mein Mann arbeitet seit mehr als 40 Jahren mit Pflanzenschutzmitteln und der Obstanbau (auch der Bio-Anbau) ist nun mal die Branche, wo die meisten Mittel eingesetzt werden müssen, um die Ernte zu sichern. Es gibt aber in unserer Familie zwei nahe Verwandte, die an Parkinson erkrankt waren aber weit weg wohnten und keinen Kontakt zu Pflanzenschutzmitteln hatten. Des weiteren kenne ich eine Kulturwissenschaftlerin und einen Musiklehrer, die ebenfalls daran erkrankt sind.
Ich verstehe nicht, dass Einzelne aus der konventionellen Bauernschaft scheinbar nicht anerkennt wieviel Leid hier zunächst vorhanden war, und wieviele Prozesse geführt wurden um diese Berufskrankheit für Euch Landwirte endlich anzuerkennen. Seid doch einfach dankbar! Leider werden dann aber Einzelbeispiele (das ist nicht statistisch relevant wieviele Personen Sie persönlich kennen) genannt um das worum andere Jahrzehntelang kämpfen mussten kleinzureden.
Erklären Sie, warum Sie da mit Einzelbeispielen kommen, bei so einem schweren Thema. Ich kenne auch einzelne Personen, die keine Folgen von Corona hatten ebenso wie ich Personen kenne, die massiv von Long-Covid betroffen sind – ja und?
Was echauffieren Sie sich denn so, Hannah. Sie sind doch im Bio-Bereich gar nicht davon betroffen. Der Parkinson Zusammenhang geht auf den Umgang mit Organophosphaten zurück. Die sind bis in die Neunziger Jahre mit oft unzureichendem Arbeitsschutz (Leichtsinn) angewendet worden. Problematisch ist die Verallgemeinerung auf den modernen Pflanzenschutz als solchen. Als Marktabgrenzungserzählung mag das taugen, zur Ernährungssicherung insgesamt taugt es nicht. Das weiß die Bio-Branche aber, und Sie wissen das auch. Ihr wollt ja gar nicht den ganzen Markt, sondern nur eure Anteile am Markt durch Angsterzeugung sichern. Dummerweise halten diese Marktabgrenzungserzählungen einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Aber mit Glaubens-basierten Erzählungen kann man auch sein Revier abstecken und zu sichern versuchen. Manche Sekten gibt es schon seit Jahrhunderten.
Ihre Erkenntnis bezüglich der Bedeutung von Organophosphaten hinsichtlich Parkinson, sollten sie unbedingt dem ärztlichen Sachverständigenrat und natürlich dem BfR mitteilen. Die meinen nämlich immer noch, dass eher Rotenon und Paraquat zu den bösen Stoffen gehören. Dass der „moderne“ Pflanzenschutz oft erst zu spät als sehr problematisch erkannt wird, ist wohl gängige Praxis.
Ich brauche keine Marktabgrenzungserzählung (wir haben wirklich reichlich zur Ernährung in unserer Region beigetragen) und bin auch keiner Sekte (religiöse Glaubensgemeinschaft). Die Wirtschaftsweise des organisch-biologischen Anbaus hält sehr wohl einer Überprüfung durch die Wissenschaft stand. Dafür ist diese Gemeinschaft ja auch angetreten und unterscheidet sich von anderen biologischen Landbauformen. Das ist auch nicht einfach meine isolierte Meinung, sondern wird durch das BLE ebenso vertreten und empfohlen. Daher ja auch dieser Blogbeitrag von Bauer Willi über eine Verordnung von Bio. Ich habe eher den Eindruck es ist hier eine Gruppe Personen vertreten, die das lieber einfach nicht wahrhaben wollen. Ich halte es auch nicht für richtig Bio staatlich zu verordnen. Aber die Welt entwickelt sich grade irgenwohin zwischen SoLaWi und Indoorfarming. Für mich zwei neue Extreme, mit vielen Vor-und Nachteilen. Konventionelle Landwirtschaft wird einfach allein durch KI und neue Technik immer ökologischer werden. Irgendwann wird es für die Meisten von den konv. Landwirten nur noch ein ganz kleiner Schritt zu Bio sein, so das die Hürde klein wird und Bio wird dadurch nicht verschwinden, sondern erst richtig interessant. Den Vermarktungsbonus und die positive Sicht der Konsumenten auf diese Form der Landwirtschaft werden die Meißten dann einfach gern mitnehmen. Ebenso wie sie für sich selbst sorgen und Krankheiten in der Zukunft vermeiden wollen. Ich hoffe einfach auf diese Vernunft.
@Hannah
Ich finde SoLaWi toll. Ernsthaft. 2015 gab es davon etwa 150. Heute, 10 Jahre später, ist es etwas mehr als das Doppelte. Nimmt man mal 400 an und pro SoLaWi 100 versorgte Personen so ist dieses Marktsegment völlig überbewertet und vom Volumen völlig irrelevant. Ist leider so, aber so sind die Leute.
Von der Einschätzung der Entwicklung her gebe ich Ihnen recht. Im IP, wie auch im Öko-Pflanzenschutz wird sich einiges ändern und aufeinander zugehen. Wenn das auch bei der Pflanzenernährung passiert und die „Haber Bosch Dünger“ nicht ausgegrenzt werden, gehen die Systeme aufeinander zu und die Produktivität ebenfalls. Dann braucht es auch die Bezeichnung „Bio“ (die im Wortsinn zur Abgrenzung von Produktionssystemen sowieso der blanke Schwachsinn ist) nicht mehr, oder es ist halt Wurscht, wie es dann heißt.
Mein Eindruck ist eher, dass die SVLFG diese Prozesse endlich beenden wollten und dadurch wieder personelle Kapazitäten frei wurden, denn es gibt extrem wenig Parkinson unter deutschen LW. Mir und meinem Umfeld ist niemand bekannt bekannt: und ich kenne durch meine Ausbildung und Verbandsarbeit sehr viele LW. Nichtlandwirte mit Parkinson sind uns auch nur wenige bekannt. Könnte es daran liegen, dass Landluft sehr gesund ist? Und mein Eindruck ist, dass die NGOs dieses Thema genüßlich aufgebaut haben. Lässt sich so ja wunderbar „Panik“ verbreiten.
Das hört sich ja fast so an, als hätten Sie sich persönlich auch dafür eingesetzt. So, wie es bei den Impfschäden oder den Langzeitfolgen der Coronainfektion ist, weil tunlichst alles vermieden wurde, was Licht ins Dunkel bringen könnte, wäre es auch hier ganz einfach. Der Bauernstand ist doch überschaubar und es ist sicherlich möglich, über die Krankenkasse zu ermitteln, wie viele Bauern an Parkinson erkrankt sind und welche davon mit Pflanzenschutzmitteln zu tun hatten. Über die Bauern-Verbände haben die meisten Kontakt miteinander und wenn ein Berufskollege schwer erkrankt ist, spricht sich das rum. Vielleicht ist es ja im Westen häufiger, das kann ich nicht beurteilen.
Es geht ja hier mur darum, ob vermehrt Pflanzenschutzanwender davon betroffen sind. Dann davon noch untersuchen, ob diese Anwendung mit entsprechenden Schutzmaßnahmen waren. Ich meine in den 60igern war das Bewusstsein dafür noch nicht so da.
Die muss man mit anderen vergleichen.
Weil der Hubert Roßkothen mehrmals in der Presse war:
https://www.wochenblatt-dlv.de/dorf-familie/garten-gesundheit/leben-parkinson-pflanzenschutzmittel-landwirte-krank-577123
80 ha, 120 Milchkühe (plus Nachzucht wahrscheinlich), Gastwirtschaft und Kreisrat. Ich vermute der hatte sich zuviel Stress angetan und Dauerstress verändert die Hirnchemie.
https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/burnout-so-kann-er-das-gehirn-veraendern/
2005 Umstellung auf Bio,
2012 Depression
2019 Parkinson
Der bewertet jetzt die Depression als erste Anzeichen von Parkinson. Da seit der Umstellung auf Bio und der Depression 7 Jahre liegen, sehe ich die Depression eher als Folge des Dauerstresses. (s.o.) Wir haben hier einen ähnlichen Fall, nur statt Kreisrat ist der Mann bei der Berufsvertretung engagiert.
Dann 2019 Parkinson. Da frage ich mich, was der zur Therapie seiner Depression alles an Medikamenten geschluckt hat. Da diese Medikamente direkt auf das Gehirn wirken ist -mMn – die Wahrscheinlichkeit , dass sein Parkinson eine Folge der Medikamente ist viel größer.
Mein Opa hat auch 80 Jahre lang geraucht, deswegen schließe ich daraus dass Rauchen nicht schädlich ist! ?
Finde ich ungerecht die Biobauern genauso stark mit überhöhten Beiträgen zu belasten. Es geht hier aber nicht nur um PSM sondern um sämtliche Chemikalien,
Reinigungsmittel ect.welche auch in Biobetrieben eingesetzt werden.
Eine totale Frechheit des Staates ist aber, die Haftung dieses Gesundheitsrisikos für
das vorher teilweise die Krankenkassen aufkamen und der grösste Batzen der
Staatshaftung aus Kostengründen einfach heimlich an die BG (SVLFG) und andere Berufsgenossenschaften abgewälzt wurde. Gerechterweise hätte die Haftung für Parkinson an die Verursacherer nähmlicht der Chemieindustrie auferlegt werden müssen, welche aber wegen der hohen Energiekosten größtenteils ins Ausland abgewandert ist und trotzdem verschont wurden wegen ihrer starken Lobby.
Unsere frischgewählten Berufvertreter in der SVLFG meist aus den Verbänden
haben stillschweigend zugestimmt und uns auch nicht darüber informiert.
Um welche Summen es sich hierbei handelt kann jeder mal selber vergleichen.
Bei den allermeisten wird die Beitragserhöhung der SVLFG höher sein als der Verlust der Agrardieselvergütung.
Wo war hier der große Aufruf für eine weitere Bauerndemo ???
Vielleicht erreichen wir hier noch etwas mit Klagen, vor allem für die rückwirkende Erhöhung ohne Vorankündigung sponsorebd by Ampel und SVLFG Vertreter
Weitere Ergänzung:
Wahkampfthema war es ja natürlich auch nicht, wieso den auch, das jabe ich ja im gestrigen Kommentar zu AK Rinderhalter in Süddeutschland geben auf
erläutert.
Unsere Verbände sind ja mit weniger zufrieden und lassen sich dafür noch feiern
und bezahlen. Die Haftung für Parkinson an den Verursacher zu binden wäre doch politisch besser begründbar gewesen wie eine Beibehaltung einer Subvention auf“ klimaschädliche Kraftstoffe“
Liebe Kollegen seid nächstes mal wachsamer bei solchen Themen und vor allen vorsichtig bei der Wahlempfehlung der Verbände welche bei Demos
zur politischen Neutralität und Vielfalt aufrufen bzw. beschränken aber
selbst eng mit selbstauserwählten Farben verschachtelt sind.
Bei mir war die Erhöhung der Beiträge durch die SVLFG 46%
– noch jemand hier?
Mir tut die Sache für die Bauern einfach leid, da sie nicht nur sich der Gefahr vielleicht nicht so bewusst waren, sondern Risiken schon immer (auch damals) von den Herstellern der PSM unter den Teppich gekehrt wurden – behaupte ich einfach mal. Das ist sicher auch nicht anders als bei der Zigarettenlobby… aber belehrt mich ruhig eines besseren. Ja und natürlich kann einen das schon Aufregen, das die Verursacher nicht dafür grade stehen müssen, sondern die Allgemeinheit der Bauern incl. u.a. auch der Bio-Betriebsleiter.
Hannah, sie tun ja so, als ob wir mit dem teuren Zeugs rumsauen. Das ist nicht der Fall. Vor 40 Jahren – ohne Kabine und nur marginalen PSA – hätte die „Chance“ bestanden, höhere Dosen an Wirkstoffen aufzunehmen, aber heutzutage, mit dem umfangreichen Wissen und den umfassenden Auflagen? Da ich immer noch der Hauptanwender von PSM auf unserem Betrieb bin – muss ich jetzt Angst haben, die uns eingeredet wird? Nein, muss ich nicht, denn ich weiß damit umzugehen.
Das freut mich für Sie. Auch das ihr konv. Pflanzenschutz immer noch vergleichsweise günstig vs. Biopflanzenschutz ist.
Geringfügig günstiger, denn wir – als Obstbauern – setzen auch gerne die wirksamen, biologischen Mittel ein. Bei einigen sind die Unterschiede allerdings schon riesig.
PS: Die massiv steigenden Beiträge kommen nicht durch Parkinson, sondern durch die stark schwindenden Zahlen an Beitragszahlern – politisch in Kauf genommener Strukturbruch eben. Und massiv steigende Kosten allgemein und hierbei insbesondere im Gesundheitswesen.
In meinem Fall lautet die Begründung für die Beitragserhöhung durch die SVLFG um 46% nicht, dass es viele Altenteiler gibt, sondern, das einfach der Gemüsebauanteil (den wir nicht ausgedehnt haben) höher bewertet wird.
Beides, bei den auf falschen Berechnungen beruhenden Beiträgen sollte sich aber noch etwas bewegen. Die Zahlen werden neu bewertet.
Es ist der völlige Schwachsinn die ganze Diskussion um die SVLFG an behauptete Zusammenhänge zu koppeln. Es gibt, neben den Erzählungen der Bio- Branche keinerlei Aussagen, dass Bio-Bauern und Bio-Fresser in irgendeiner Art älter werden, gesünder sind, von bestimmten Krankheiten weniger betroffen sind.
Wenn ein, in rasender Geschwindigkeit stattfindender, Schwund an zahlenden Mitgliedern wegen der Aufgabe von Betrieben gleichzeitig mit einer aus der „Vorzeit“ gekoppelten hohen Anzahl an „Leistungsempfängern“ (Rentnern) gekoppelt ist, KANN die Gleichung nicht aufgehen !!!
Das ist ein ganz einfacher Fall mathematischer Logik.
Dass die Bio Branche, die kein einziges tatsächliches Problem unserer Landwirtschaft, und schon gar nicht der Gesellschaft zu lösen vermag, derart an der Beseitigung des modernen Pflanzenschutzes arbeitet, ist einfach nur widerwärtig.
Ihr produziert 4 % der Lebensmittelmengen auf 10 % der Fläche.
Das ist so in Ordnung, weil so eine Schicht, die die Erzählungen glaubt, gewinnbringend bedient werden kann.
Aus Gründen der Marktabgrenzung den ebenfalls unter schwierigen Bedingungen arbeitenden Bauern der modernen LW, die 95 % der Versorgung gewährleisten, die Produktionsweise madig zu machen, ist einfach widerlich.
Landwirtschaft ist vielfältig und sollte nicht ständig die Medien mit dem Streit untereinander beschäftigen. Produktivität ist das Wort, das (bis auf Nischen) die Betriebe nachhaltig am Leben erhält. Der positive Aspekt der Bio-Landwirtschaft ist, dass sie die LW bunter macht. Der missionarische Anspruch macht das Zusammenleben aber unerträglich.
Hat sich hier ein bekennender Ökobauer abfällig über die konv. Landwirtschaft geäußert? Nein! Sie allein sind bisher durch die Verwendung abfälliger Begriffe, z.B. „Biofresser“ auffällig geworden.
Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat am 5. September 2023 empfohlen, eine neue Berufskrankheit mit der vorge-
nannten Legaldefinition „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ in die Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen.
…das sind schon Fachleute, die sich damit beschäftigen…
die genaue Wissenschaftliche Empfehlung lässt sich unter
https://www.baua.de/ (Suchfeld Parkinson) leicht finden.
Jetzt weiß ich, warum wir nur 2 Kinder haben, obwohl ich mir so viel Mühe gemacht habe.😉🤣
Lieber Andreas!
Diese Studie ist mehr als 25 Jahre alt und nicht mehr relevant. Sie dient nur dem Konventionellenbashing. In der Zwischenzeit sind ja die Spritzmittel aus dieser Zeit längst vom Markt verschwunden und verboten während sich die Obst-und Gemüsebauern ganz einfach an schwer giftigen PSM aus nichtsynthetischer Herstellung bedienen. Kennen Sie Spinosad, oder das giftige Kupfer, das die Bioobstbauern nach jedem geringest Niederschlag spritzen. Regenwürmer gehen en masse kaputt und die Erde dieser Obstplantagen wären nach Aussagen eines österreichischen Fachmannes eigentlich Sondermüll.
Immer toll wenn man für alles der (bösen konventionellen) Landwirtschaft die Schuld geben kann…..
Die AOK, (bei denen etwa 27 Millionen Menschen versichert sind), sehen das weniger öko-ideologisch verbildet oder verblindet:
(https://www.aok.de/pk/magazin/familie/schwangerschaft/wie-laesst-sich-die-spermienqualitaet-verbessern/)
Die Aufzählung der am stärksten negativen Einflüsse:
1) Rauchen
2) Alkohol und Drogen (Kokain, Anabolika und das von den Grünen hochgelobte Cannabis. Darf man Cannabis-Cem jetzt als politisch-ideologischen Spermienkiller bezeichnen ?)
3) Erkrankungen
4) Medikamente
5) Übergewicht
Ein Hinweis auf Pestizide (biologische oder synthetische) ist darin nicht zu finden.
P.S: Diverse Seiten von Kinderwunschkliniken zählen weiters auf als negative Faktoren:
Extremsport, Bodybuilding, Kunststoffe (Phthalate und Bisphenol) und Weichmacher (v.a. in Waschmitteln).
Schade Andreas, daß das mit ihrem eindimensionalen Anschauungen wieder nicht hinhaut.
Bio ist in den Ramschläden von Aldi, Lidl, Penny und Co angekommen und steht in den Regalen neben den Werkzeug-, Garten-, Kleidungs-, und Haushaltswarenangeboten. Wie auch diese billig angeboten.
Wer zu diesen Preisen erzeugen und anbieten kann regelt der Markt. Vielleicht finden sich ja in D Produzenten für das 30% Ziel falls nicht Import mag man nicht gut finden aber so ist der Markt. Alles andere ist PR Gesülze.
Bio ist nicht mehr lange. 1.Mein Viehhändler hat mir letzte Woche empfohlen meine 3 Monate tragende Färsen zum Schlachter zu geben,würde mehr Geld bringen.2.Tante Hannelore aus Chicago hat mir gestern berichtet,12Eier kosten dort jetzt 15 Dollar.Mein Eindruck ist,das Lebensmittel vielleicht doch nicht im Überfluss da sind.
Der Artikel erwähnt auch die fatale Koinzidenz des Bio-Debakels mit dem Corona-bedingten Zusammenbruch des Tourismus – des anderen falschen Pferds, auf das in weiten Teilen der Welt gesetzt wird. Hier gilt ebenso wie für die Bio-Landwirtschaft, dass das, was regional und im Kleinen funktioniert, nicht unbedingt eine nachhaltige Basis für die gesamte Volkswirtschaft sein muss.
Es ist nicht in Ordnung, wenn sich die Öko-Landwirtschaft auf Kosten der konventionellen profilieren will. Es ist doch mit dem Hausverstand zu begreifen, dass Bio-Landwirtschaft alleine die Welt nicht ernähren könnte. Das Gelaber um weniger Fleisch essen, dafür mehr Grünzeug geht an der Sache vorbei. Der Mensch soll auf Fleisch verzichten aber Hund und Katze dürfen damit schon ernährt werden. Müssen ja. Diese Bioapostel haben es sich auf ihr Zepter geschrieben, dass sie zurück zur Natur wollen. Zu welcher ? Zurück zum Ursprung, wie sie es in der Werbung titulieren? Dabei hat der Mensch solange er auf unserem Planeten lebt immer gegen die Natur kämpfen müssen. Vielleicht gehen diese Bioaposteln einmal in eine Klausur und denken über sich selber nach.
Österreich hat schon ein bissl was von Sri Lanka:
https://burgenland.orf.at/stories/3296146/
Auch ein wenig lustig, wenn die Fachzeitschrift TOP-AGRAR von den „für den Export wichtigen Teeblüten“ spricht. Hat so ein bisschen was vom medialen Niveau „Bienen sind für die Bestäubung von Weizen wichtig“.
Habe dieses „pseudolandwirtschaftliche“ Magazin seit längerem „abgewählt“. Meine Zeit ist mir zu schade für diese „Selbstdarsteller.
Lustige Randnotiz zum Thema:
Die SoLaWi bei mir hat voriges Jahr eine intensiven CC- und Pflanzenschutzkontrolle gehabt. Die haben z.B. mit Neem gegen Kartoffelkäfer behandelt. Weder die Feldspritze war TÜV -fähig, noch hatte Irgendjemand einen Sachkundenachweis Pflanzenschutz.
Jetzt wollen die einen ihrer Mitarbeiter zur Schulung schicken … will aber keiner von denen.
Die wollen alle keine „Giftspritzer“ sein. So ist das, wenn man den eigenen (falschen) Erzählungen aufsitzt und plötzlich mit der Wirklichkeit konfrontiert wird. Den Viecher und Krankheiten, die durch die Gegend fleuchen und kreuchen, ist das nämlich ziemlich egal ob ein Bioland-Schild am Hoftor hängt oder nicht.
Da kam selbst bei einigen Mitarbeitern die Erkenntnis auf, dass Permakultur und „ohne Spritzen“ wohl doch eher was für den Hausgarten ist, wo es auf den wirtschaftlichen Erfolg nicht ankommt.
Ich kenne einige Market-Gardening und SoLaWis in meiner Umgebung, die nicht biozertifiziert sind. Manche werben damit dennoch und obwohl sie wissen, dass es ein gesetzlich geschützer Begriff ist. Sie nennen sich dann z.B. biointensiv oder regenerativ nach organischen Prinzipien wirtschaftend. Glauben sie mir: uns, die wir als biozertifizierter Betrieb davon leben ist dieser Wildwuchs ein Dorn im Auge, gleichwohl Initiativen, die sich mit Nahrungsmittelerzeugung befassen immer zu begrüßen sind. Aber klar ist, das man SoLaWis, bei denen oft neu in der Landwirtschaft angefangen wird und Know-How häufig fehlt, nicht grungsätzlich mit anderen seriösen Biobetrieben gleichsetzen kann. Denen ist oft nicht klar, was eine Düngebilanz ist, das man eine PSM Sachkunde braucht, das man Grünland nicht einfach umbrechen kann, etc. Und genau deshalb ist es wichtig und richtig hier die Trittbrettfahrerei auch zu benennen, da sonst eine ganze Branche in Verruf gerät. Übringens ist meißtens der Kartoffelacker bei SoLaWis recht klein. Absammeln der Käfer wie zu Omis Zeiten sollte eigentlich möglich sein, wenn man Neem ablehnt. Und sowieso ist Novodor die bessere Wahl. 😉
Novodor sehe ich genauso. Die Solawi hier (ich bin Mitglied der Genossenschaft – auch um an die Zahlen zu kommen) ist Bio-zertifiziert und im Biozyklisch veganen Verband. Kartoffeln sind 2 ha. Aus der Biozyklisch veganen Strecke wird gerade ausgestiegen, weil das den Kundenkreis zu sehr einschränkt. Die Vermarktung ist relativ professionell (650 Kisten pro Woche und Restaurants sowie Bio-Ketten). Das Problemfeld ist halt das Feld. Die geben sich schon Mühe, nur mit der behaupteten Nachhaltigkeit hat das bislang noch wenig zu tun. Zumal Bio ohne Tier eigentlich ein No-Go ist.
Der Weg geht, wie ich schon vor 7 Jahren beim Start vermutet hatte, letztlich auf einen diversifizierten Biohandel mit verschiedenen Vermarktungsschienen hin. Die Arbeit in der Produktion wird inzwischen zu fast 100 % durch Fremdarbeitskräfte geleistet. Das anfangs beworbene SoLaWi-Kisten – Modell ist rückläufig.
Ich stimme zu, das Tier in max. 1 GV/ha gehört eindeutig zum ökologischen Anbau dazu. Es ist aber auch richtig, das vermehrt nach Düngemittelalternativen zu Horn- und Haarmehlen gesucht wird. Ich sehe auch nicht die Lösung in einer veganen Landwirtschaft – mehr Forschung zur Wirkung der Gründüngemittel ist dennoch nicht verkehrt und das passiert häufig dort. Der Grund ist nicht die Tierhaltung an sich, sondern die Herkunft aus der Schlachtung von Tieren, die nicht diesen Platz und Haltungsbedingungen hatten. Das ist mehr eine tierethische Frage in den Öko-Verbänden. Es geht also meißt nicht um ein Verbot, sondern darum sich auf den Weg zu machen bestimmte Verfahrensweisen zu verbessern. Wir haben z.B. in den letzten 3 Jahren deutlich unseren Zukauf an Haarmehlpellets reduzieren können (um über 80%) und arbeiten jetzt mehr als zuvor mit Cut and Carry System und Ausbau des Kleegrases in der Fruchtfolge ((1/3) und über 2-3 Jahre stehend).
Cut and Carry setzt Grünland-Technik voraus. Die ist in Betrieben mit Tieren logischerweise da und kann verwendet werden. Wenn ich die extra anschaffen müsste nur um die Kleegras- oder sonstigen Mulch-Systeme zu bedienen wird die Nährstoff-Versorgung aber eine teure Angelegenheit!
Wir haben auch keine Tiere. Das macht bei uns der Lohner. Es lohnt sich allerdings nur für Gemüse (im Kartoffelbau gibts bei uns aber auch erste Versuche). Der Lohner fährt hier inzwischen aber für zunehmend mehr Betrieben mit ähnlichen Systemen.
…“Cut and Carry…“
Das kannte ich noch nicht.
Es würde mich interessieren, wie viele innerbetriebliche Arbeits- und Maschinenstunden je kg Reinnährstoff entstehen, im Vergleich zur Mineraldüngung. Je nach Nutzungsdauer der Geberfläche kommen noch die anteiligen Kosten für Saatgut, Aussaat und Bodenbearbeitung hinzu sowie der entgangene Nutzen einer Verkaufsfrucht, die nicht auf der Geberfläche wächst. Mir erscheint das auch für den Grünladbetrieb als recht teure Nährstoffbereitstellung.
Ja, das ist teuer und es funktioniert natürlich für uns nur für Kohlgemüse mit entsprechend Umsatz, dass wir im Juli/Aug. für die Wintersätze pflanzen, die bis in den März stehen und regelmäßig beerntet werden. Aber zufällig hab ich hier eine Rechnung liegen:
Mähen mit Doppelmesserbalken 12ha 53,50 €/ha = 642,-
Schwaden von Kleegras 4,5 h 66,00/h = 297,-
Grassilieren mit 45 m3 Ladewagen 9 h 130,- €/ h = 1170,-
Dieselverbrauch 327 L 1,39 €/l = 454,53
Miete Steuer 16t 19 Fuhren 18,-/Fuhre = 342,-
Miete Streuer 22t 27 Fuhren 24,-/Fuhre = 648,-
Traktor u. Fahrer 12,25h 56,-/h = 686,-
Ladefahrzeug u. Fahrer 6h 56,-/h = 336,-
Dieselverbrauch 320,5l 1,39€/l = 445,50
Summe Netto = 5021,03
Wir vergleichen diese Preise natürlich nicht mit Mineraldüngung, sondern mit der für uns alternativen organischen Zukaufs-Düngung. Und: die Düngewirkung entsprechend der schnellen oder langsameren Umsetzung ist je nach Witterung über die Kultur hinaus auch noch für das folgende Getreidefruchtfolgeglied spürbar vorhanden. Es kommt natürlich darauf an wie das Klee-Gras-Verhältnis der Grünmasse ist.
Wie gesagt, unsere Ambition ist die eigenen Nährstoffkreisläufe innerhalb des Betriebes möglichst zu schließen und Zukauf zu verringern.
Könntest du da nicht ein paar Mutterkühe draufstellen, dadurch sparst du einen Teil der Maschinenkosten, die Bullenkälber bei Fleckvieh haben mit 1 Jahr 300 kg Schlachtgewicht, etwa 190 kg Fleisch, mal Fleischpreis =???
Bei 3 Kühen mit Bullenkälbern und 10 Euro/kg Fleisch hättest du 5000 Euro mehr Einnahmen.
Und Dünger fällt auch an, den du nutzen kannst, oder muss es unbedingt ohne Tiere sein?
Nur so eine Idee…
Insgesamt vielleicht ein lobenswerter Ansatz.
Interessant wäre es, zu wissen, wie groß die Nährstofffracht von den 12 ha ist, die 5021,– € gekostet hat und wie groß die Flächen sind, auf die der Aufwuchs aufgebracht wird.
Wie werden die Verluste von P, K, Mg und Spurennährstoffen, die mit dem Schnittgut von den Geberflächen abtransportiert werden, wieder ersetzt, damit diese Böden nicht verarmen?
https://www.demonet-kleeluzplus.de/mam/cms15/bilder/kleeluzplus_cut_and_carry.pdf
Im Artikel werden je ha Schnittfläche und je Schnitt bei Kleegras 20 kg P2O5 und 100 kg K2O veranschlagt, die von der Fläche abtransportiert werden. Die müssen ja irgendwie ersetzt werden, denn die Knöllchenbakterien können nur N ansammeln. Bei unterstellten 3 Nutzungen im Jahr kommt da schon was zusammen. Welche Möglichkeiten bestehen da, wenn man z.B. kein Patentkali anwendet und auch kein mineralisches Rohphosphat aus fernen anderen Teilen der Welt? 300 kg Kali sind z.B. in ca. 40 – 50 t Kompost Frischmasse enthalten. Wo sind die Kosten für die Erhaltungsdüngung der Geberfläche abgebildet?
Das noch:
„300 kg Kali sind z.B. in ca. 40 – 50 t Kompost Frischmasse enthalten.“
Oder in 0,5 t 60er Kali-Mineraldünger.
An dem Beispiel wird auch deutlich, worüber nie gesprochen wird, bei Vergleichen Bio : Konvi.
Um den oben unterstellten Kalibedarf auszugleichen, müsste bei der Kompostvariante die 80 bis 100-fache Materialmenge kostenträchtig/umweltbelastend bewegt werden, im Vergleich zum Einsatz von 60er Kali mit demselben Düngewert.
…der letzte Beitrag macht für sich allein keinen Sinn. Er bezeiht sich auf einen vorherigen, der noch irgendwo in der Moderation steckt. Schön, wenn hernach die Reihenfolge stimmt.
Weil das jetzt Thema war:
Für Kleegras gibt die Landesanstalt für Land-
wirtschaft Nährstoffgehalte von 6,7 Kilogramm
K2O je Tonne (Frischmasse) an. Bei einem
Ertrag von 40 Tonnen je Hektar ergeben sich
Kaliumentzüge von 223 Kilogramm. Insgesamt
werden etwa 268 kg K20 entzogen.
Die Umrechnung von K2O zu K erfolgt über
den Faktor 0,83.
Quelle: https://www.nutrinet.agrarpraxisforschung.de/fileadmin/daten/pdf/Publikationen/Merkblatt_K-Versorgung_im_oekologischen_Landbau.pdf
Und leider kann ich keine Mutterkühe drauf stellen. Die Kleegrasflächen sind keine Grünlandflächen, sondern Ackerflächen, und sie sollen auch welche bleiben.
Warum spritzen, wenn es viel bessere Lösungen gibt:
http://www.focus.de/earth/report/gegen-kartoffelkaefer-mit-watschnmaschine-rettet-bauer-seine-kartoffeln-ohne-pestizide_id_200284419.html
Schöne Maschine, gute Sache!
Leider haben sie im Film nicht gesagt, wie weit entfernt die eingesammelten Kartoffelkäfer dann wieder ausgesetzt werden sollen, damit sie nicht zu den selben Schlägen zurückkehren und sich andere suchen müssen.
Man nehme steuerfinanzierte Medien plus NGO und verteile die Meinung solange unter das Volk bis es alle glauben. Wer mit Fakten kommt und nicht dieser Meinung ist wird geächtet. Passt bei Bio aber auch bei anderen Themen.
In D geht man geschickter vor. Da wird der Konvi- Landwirtschaft nach und nach das eine oder andere Handwerkszeug entzogen und andererseits auch die Nachfrageseite ( Großabnehmer) zu Bio verpflichtet. Vorboten und gleichzeitig Elemente von Planwirtschaft. Alles gut, um Land und Leute arm zu machen. Um dem entgegen zu wirken, werden massiv Schulden produziert. Aber alles nur Augenwischerei.
Für die „Absicherung der Schuldenpakete“ werden jetzt wieder Zwangshypotheken ins Spiel gebracht. Da zahlt dann der kleine Mieter und Häuslebauer die Zinsen für die Profite von Rheinmetall direkt. Zwangshypotheken waren auch bei anderen Kriegen schon ein probates Mittel, den kleinen Mann nicht nur zum Sterben an die Front zu schicken, sondern ihn auch noch die Waffen, die ihn und Andere umbringen, quasi selbst zu bezahlen.
… selbst bezahlen zu lassen.
Solange wie diese Damen und Herren sich zu fein und zu feige sind ( auch ihre Nachkommen )eine Waffe in die Hand zu nehmen und das Sogenannte.Vaterland zu verteidigen sind es für mich nur Schmarotzer welche sich auf unser aller Kosten bereichern wie Merz mit Black Rock. Welche ja bei vielen Waffenherstellern involviert sind.
Moin ich glaube etwas zu verbieten oder vorzuschreiben und dann weniger zu produzieren ist gar nicht gut gerade zur Zeit wo wir nicht wissen was auf dem Weltmarkt in Zukunft überhaupt passieren wird dein Russland die Lage sehr schwer ist also sollten wir Verbote der eine bessere Produktion erlauben sein lassen da gehört auch zu dass wir gentechnisch produziert das so ja als Beispiel erlauben sicher sagen können wir sowieso nicht ob es vielleicht im Hafen vertauscht wurde das sagt uns im Studium jemand in Hamburg bei einem Handelshaus
bei schwangeren Frauen z.B wäre ich auch vorsichtig Brot zu geben aus Bioproduktion das kann sehr schädlich sein und damit so einem schmerzhaften Schwangerschaft sabbruch führen
richtig
Und immer wieder die Mär vom belasteten Biogetreide. Solltest du auf Mutterkorn anspielen kann ich dir sagen, dass die Aufbereitung des Biobackgetreides den gleichen Weg nimmt wie beim konv. Getreide. Ungeeignete Partien werden bei beiden Produktionsverfahren verworfen und entweder, nach dem Mischen mit unbelasteten Partien, verfüttert oder in der BGA entsorgt.
PS: D. Trump sagte in seiner viel beachteten Rede, dass ein Kind von 10.000 an Autismus erkrankt. Dafür seien Gifte in der Umwelt verantwortlich. Sein Agrarminister Kennedy meinte dazu, dass auch die Gifte in der Landwirtschaft verboten werden müssen. Welche meinte er wohl?
Ja?
Die von Fungizide geg3n Mutterkorn oder anderes,
Oder andere Pestizide, die das Erntegut gegen Krankheiten schützt und es für uns Menschen genießbar ist?
Ob sich Trump damit verraten hat, dass er selber ein Autist ist?
? Wo fangen Deine Sätze an und wo enden sie? Ist es der Leser nicht wert, dass man sich ein bisschen bemüht leserlich zu posten?
Piet ist ein Blog-Veteran und hat sich nie im Ton vergriffen. Daher finde ich, das passt so. Wir sind ja nicht in der Duden-Redaktion.
Es viel mir einfach schwer ihn zu verstehen.
Bei Bioprodukten, – Gebäck könnte ohne Funkizide die Krankheit Mutterkorn dabei sein.
Das ist ein Pilzbefall an der Ähren, auch wenn es nur einzelne Körner sind.
Wenn die durch den Mähdrescher gehen, dann durch die Mühlen, dann mit diesem Mehl Brot 🍞 gebacken wird und von einer Schwangeren verzehrt,
das wäre besonders gefährlich.