Bauer Willi
Kommentare 39

Weniger Markt

Ein Satz in dem nachfolgenden Artikel hat mich aufmerksam gemacht: “Alles, was dem Überleben der Spezies dient – Sex, essen und trinken, teilen, gemeinsam etwas unternehmen –, wird mit Glückshormonen belohnt.”

Werner Vontobel: Eine Ökonomie der kurzen Wege – Blick

Nein, natürlich nicht wegen des Sex, sondern wegen essen und trinken. Denn das wird noch weiter ausgeführt, und zwar sehr ungewöhnlich: “Der wichtigste evolutionäre Trumpf der Menschen ist die Fähigkeit, grosse Verbände von Individuen zu bilden, die sich gegenseitig zur Hilfe verpflichtet fühlen. Das setzt räumliche und soziale Nähe voraus. In diesem Sinne sind auch Feste und Saufgelage produktive Tätigkeiten, weil sie primäre Bedürfnisse befriedigen und mithelfen, soziales Vertrauenskapital zu bilden. Je mehr Vertrauen, desto weniger Reibungsverluste.”

Und da ist ja was dran, wie ja nicht zuletzt der Verlust der Möglichkeit, räumliche Nähe zu bilden, uns allen in den letzten Monaten sehr schwer gefallen ist. Werner Vontobel ist Wirtschaftswissenschaftler und bringt in seinem Text auch einige Dinge, die für die Landwirtschaft von Belang sind.

Wie finden Sie seine Position über die Marktwirtschaft?:

“Die Marktwirtschaft ist zwar stark in der Organisation der Arbeit, aber schwach punkto Wahrung des Vertrauens, punkto Verteilung der Beute und punkto Erkennen der Bedürfnisse. In der geldlosen Bedarfswirtschaft arbeiten wir für unseren Bedarf. Haben wir Hunger, backen wir uns eine Pizza. In der Marktwirtschaft werden wir nicht vom eigenen Hunger angetrieben, sondern von der Kaufkraft von Fremden. Die Marktwirtschaft reagiert nur auf Signale, die sie laufend selber generiert – und entkoppelt sich so von der realen Welt.”

Ja, da muss man eine Weile drüber nachdenken. Wenn man den gesamten Text im Link liest, wird es etwas deutlicher. Und heute ist ja Sonntag, da ist geistige Nahrung vielleicht nicht verkehrt.

Schönes Wochenende!

(Aufrufe 1.524 gesamt, 1 heute)

39 Kommentare

  1. A. Kellner sagt

    Irgendjemand kommentierte das wir nach der Wahl hoffentlich wieder eine Regierung bekommen die das Land wieder in die Erfolgsspur führt. Da sehe ich realistisch keinen und mit den derzeit schlechtesten Politikdarstellern des Universums geht es eher bergab. Auch wird zukünftig jeder Erfolg an Auflagen geknüpft sein derer es in der jetzigen Coronakrise genug gibt und noch geben wird. Daher mal die Frage auch wenn es nicht direkt das Thema trifft: sind hier im Forum schon alle geimpft oder würdet ihr es tun? Davon hängt demnächst ja scheinbar ALLES ab.

  2. Lady sagt

    Vontobel ist für mich in erster Linie Journalist /Buchautor. Nicht Ökonom.
    Ich mag es nicht besonders, wenn jemand etwas über Kollegen behaupte, was nicht stimmt.
    Wenn jemand Wirtschaft studiert, studiert er diverse Facetten wirtschaftlichen Handels. Das geht bei den Motiven los, über die Entscheidungsprozesse bis hin zu Kontrollprozessen.
    Und zu behaupten, da würde grundsätzlich etwas übersehen, finde ich ziemlich dreist.
    Herr Vontobel versucht uns hier eine Subsistenzwirtschaft als Postwachstumsökonomie zu verkaufen. Das ist arg dürftig. Es passt vielleicht in die Gedankenwelt von FFF, aber sonst wird es kaum ein Renner werden. “Gähn” hatten wir schon.

  3. Hans-Jürgen G. sagt

    Moin Herr Servers. Ich habe in meiner aktiven Zeit gerade das Gegenteil hautnah erlebt. Eventuell lag es daran das größere Betriebe von der Fläche und der Tierzahl für die Kontrollen und deren Abrechnung bei den ” Vorgesetzten ” vom Größenumfang besser abzurechnen waren oder das habe ich auch erlebt gab es ein großes Verständnis für die kleineren die soch ja so ” schindern ” müssen. Originalaussage eines Kontrollieren den ich gefragt habe warum wir soviel kontrolliert werden.

    • Reinhard Seevers sagt

      Vielleicht sollten wir uns erstmal auf die Definition Groß oder Klein einigen? Kleiner Betrieb mit Direktvermarktung und viel Umsatz oder Großbetrieb mit reinem Ackerbau? Zweiter wird nur marginal betroffen sein.
      Tierhaltung mehr, als reiner Ackerbaubetrieb, Lohnarbeits-Betriebe mehr als reine Familiengeführte, Hofläden mit hoher Produktvielfalt eher, als Rübenanbauer usw…..

    • Inga sagt

      Viele dachten früher, ein Mercedes mache glücklicher als ein Opel oder FORD.

      Nur weil er ein von Menschen gemachtes Statussymbol hatte.

      Die Menschen hatten aber vergessen, dass sie vom Sozialen Miteinander glücklicher wären!

      Das Statussymbol erzeugt kein soziales Miteinander, sondern sozialen Neid!

      Wollen wir das?

  4. Inga sagt

    “In diesem Sinne sind auch Feste und Saufgelage produktive Tätigkeiten”

    Ja, weil der Mensch ein Sozialwesen (genetisch festgelegt) ist!

    Weil wir soziale Nähe suchen, sind wir sesshaft geworden und ist wohl auch der Ackerbau und die Viehzucht entstanden.

    Also werden wir in der Marktwirtschaft nicht vom eigenen Bedürfnis, z.B. Hunger getrieben, sondern von der Kaufkraft? Geld regiert die Welt.
    Schaffe schaffe Häusle baue!

    Hat jeder genügend Geld in der Tasche, kann er die Kaufkraft erhöhen und stellt die Nachfrage auch für (eventuell ökologisch fragwürdige) Sachen, die man nicht braucht!

    Dies Kaufkraft wird auch erhöht, wenn die Nahrungsmittel billig bleiben und nur 10% seines Einkommens dafür ausgeben braucht!

    • Günter sagt

      Hoi Inga,
      Die Lebensmittel waren und sind immer
      noch das Morphium der Politiker.
      So billig wie möglich und schon ist das Volk zufrieden und gibt Ruhe

    • Inga sagt

      “Und da man nicht das herstellt, was man selber braucht, muss man seine Produkte bewerben. In vielen Branchen übersteigen die Aufwendungen für Vermarktung und Vertrieb inzwischen die Kosten für die eigentliche Produktion.“

      Ja, die Werbeproduktion ist auch eine Produktion, nur ohne natürliche Rohstoffe und verschiebt das Bild, von Notwenigkeit und Verbrauch, der realen Wirtschaft . Es berücksichtigt die Ökologie nicht. ‘Machen sich im BIP bemerkbar, oder?

      Genau wie die der globalen Finanzmärkte.

      „ Das Panikorchester der Finanzmärkte gibt den Rhythmus vor und stürzt uns alle zehn bis 15 Jahre in eine globale Krise.“
      Das könnte ja ein gesunder Kreislauf sein, aber:
      „Meist mit der Folge, dass hinterher die Einkommen und Vermögen noch einseitiger verteilt sind als zuvor.“
      Alle 15 Jahre wird das schlimmer? Wenn man von diesen Kreislauf weiß, wie kann man den nicht unterbinden?

      „ Lange Arbeitswege, flexible Arbeitszeiten und häufige Stellenwechsel zerrütten auch die Familien und Nachbarschaften der Mittelschicht und zwingen diese, die Hilfe von Pizzakurieren und Kitas in Anspruch zu nehmen.“

      Huch, wo bleibt das in uns genetisch festgelegte Sozialleben?
      Ist das der neue Hunger, die Sehnsucht nach Sozialleben?

      „Die Kräfte des Marktes schwächen die «Betriebsstätten» der Bedarfswirtschaft“
      Logisch

      „Lohnt sich das? Wären wir mit weniger Markt – mit weniger bezahlter und mehr unbezahlter Arbeit – nicht besser dran? „

      Unbezahlte Arbeit fördert das Ansehen und den Sozialen Kontakt!
      Aber das werden die 68iger schon zu genüge ausprobiert haben. Irgend jemand muß das ja niedergeschriebenen haben, oder?
      Oder ist diese These nur Wunschdenken ?
      Was macht die soziale Marktwirtschaft aus?

      „Doch wenn man sich wieder daran erinnert, dass wir nicht in einer Marktwirtschaft, sondern in einer Wirtschaft mit Markt leben, wird ein bequemer Ausweg sichtbar: weniger Markt, weniger Umwege“,
      Ohne Werbung und ohne das Panikorchester der Finanzmärkte, bzw. deren willkürlichen Einfluß!

      „dafür bessere Jobs und mehr soziale Integration durch den Wiederaufbau der Bedarfswirtschaft und der lokalen Märkte. Man kann das als «eine Ökonomie der kurzen Wege» bezeichnen.“

      Ach, eine „Ökonomie der kurzen Wege“ ja, ist ja auch ökologischer, oder?
      Hatten wir das schon mal, in den 50igern?

      Ökologischer und sozialer müßte unsre Marktwirtschaft werden.

  5. Ludwig sagt

    Der Markt kann nicht alles richten , genauso wenig die Staatswirtschaft. Ludwig Ehrhard hat die “Soziale Marktwirtschaft” eingeführt. Diese ist durch die ständigen Politikereingriffe völlig aus dem Ruder gelaufen. Auch die Aufhebung der “Goldbindung an den Dollar” hat zu der heutigen stark ausufernden Finanzwirtschaft geführt. Die Realwirtschaft macht heute nur noch rd. 10% des Geldumlaufes aus und entsprechend 90% die Finanzwirtschaft. Damit ist alles in ein Ungleichgewicht gekommen , denn das Verhältnis sollte bei 50 : 50 liegen. Damit dominiert die Finanzwirtschaft heute alles. Es wird heute auf alles gewettet, obwohl kein realer Nutzen dahinter steht. Nicht Arbeit , sondern Spekulation macht reich . Die hohe Staatsverschuldung auf der Erde mit rd. 330% vom BIP ist inzwischen so hoch , daß es zu einem weltweiten Crash kommen muß.
    Um das ganze noch ein wenig zu verzögern, versuchen jetzt beginnend die Zentralbanken
    das digitale Geld einzuführen. Auch die Nullzinspolitik läst keine Spielräume mehr offen , denn jede Zinserhöhung läst die Staaten bei der extrem hohen Verschuldung kollabieren.
    Damit sitzen die Zentralbanken in einer selbst gestellten Falle , aus dem es kein entrinnen gibt und so auf kurz oder lang zu einem Crash kommen muß. Deshalb auch schon überall sichtbar die Flucht in Immobilien , Edelmetalle, Aktien usw. .Dazu kommen jetzt durch die Coronakrise noch die Lieferengpässe und die stark steigende Inflation. Also eine brisante Gemengelage. Durch die stark steigende Geldruckerei im Euro haben wir die Geldmenge seit Beginn schon mehr als verzehnfacht auf über 8 Billionen Euro. Das Bruttoinlandsprodukt im Euroland beträgt rd. 10 Billionen Euro. Bei Überschreitung der Geldmenge über diese Summe im nächsten Jahr wird es für den Bestand des Euro höchst gefährlich.

    • Der brandenburgbauer sagt

      @ Ludwig, ein sehr guter Kommentar. Man kann über das was in diesem Lande passiert nur noch mit dem Kopf schütteln. Hoffendlich werden zur Bundestagswahl die Wähler auf diese unhaltbare Situation reagieren und ihre
      Stimme denen geben die Deutschland entlich wieder in die Erfolgsspur bringt. Offen gesagt ich habe große Zweifel.

    • Lady sagt

      “Auch die Aufhebung der “Goldbindung an den Dollar” hat zu der heutigen stark ausufernden Finanzwirtschaft geführt. ”

      Du meinst sicher die Bindung des Dollars an eine bestimmte Menge Gold.
      Es ist heute unstrittig, dass der Goldstandard in der Weltwirtschaftskrise notwendige Maßnahmen der Notenbanken verhindert hat. Die endgültige Aufhebung 1971 war richtig und wichtig. Anders wäre das kräftig gestiegen Wohlstandsniveau in der Welt gar nicht möglich gewesen.

      “Deshalb auch schon überall sichtbar die Flucht in Immobilien , Edelmetalle, Aktien usw. . ”
      Also ich habe noch keinen derartigen “Flüchtling” gesehen. Wovor flüchten die denn?
      Die einzigen, die ständig vor der Realität flüchten , sind diese Crash-Propheten. Egal um was es geht. Währung, Klima, Insekten usw. Langsam ist es einfach nur nervig…

  6. Elisabeth Ertl sagt

    Ich denke, der Autor verwechselt da was. Das Problem ist nicht der Markt und auch nicht das Geld, so lange es ein echter Wertmesser für das bleibt, was es repräsentieren sollte. Das Problem ist auch nicht Spezialisierung.
    Das Problem ist vor allem, dass das Geld sich von der Realwirtschaft abgekoppelt hat in den letzten 30 Jahren, was vorher auch hier im Westen nicht so war. Und das Problem ist das, was Schumacher bereits in den 1970er Jahren beschrieben hat: Privatwirtschaft dient dem Gemeinwohl nur, so lange die Betriebe klein sind. Dann nämlich hat der Produzent noch einen persönlichen Bezug zum Konsumenten, und in der digitalisierten Welt kann der durchaus auch weit weg sein. Allerdings lassen sich in bestimmten Bereichen auch große Strukturen nicht vermeiden, aber je größer ein Betrieb ist, umso mehr staatliche Kontrolle braucht er. Schumacher kritisiert aber auch damals schon die Strukturen der damaligen westlichen Staatsbetriebe, die ja genauso gescheitert sind wir der Kommunismus. Solche Betriebe bräuchten eine Verfassung, welche klar trennt zwischen einem privatwirtschaftlichen Management, in das sich der Staat nicht einmischen darf, und der staatlichen Kontrollfunktion, die dafür sorgt, dass der Mehrwert in angemessenem Maß wieder dem Gesellschaftsganzen zur Verfügung gestellt wird. Und hier krankt es ja bei den gegenwärtigen Großbetrieben. Sie zahlen heute nicht die höchsten, sondern die niedrigsten Steuern. Sie agieren fernab jeder sozialen Kontrolle, was ein Kleinbetrieb am Land beispielsweise nicht kann.

    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, kennst du wirklich großen Akteure? GAMAF = Google, Amazon, Microsoft, Apple, Facebook.
      Diese 5 bestimmen in Konkurrenz mit den Chinesen unser Leben, man muss sich einfach lösen vom Gros-Klein Denken auf lokaler Ebene….das sind Nebenkriegsschauplätze.

    • Reinhard Seevers sagt

      “aber je größer ein Betrieb ist, umso mehr staatliche Kontrolle braucht er. ”
      Warum werden dann die kleinen Landw. Betriebe mit unzähligen Kontrollen überzogen? Irgendwie stimmt da ja etwas nicht an der Logik.

  7. Reinhard Seevers sagt

    Der Ansatz ist richtig, er verharrt aber auf halben Weg. Was ist die Alternative zur materiellen Befriedigung? Diese Frage stellt sich weiterhin. Die Digitalisierung verschärft das Problem von Arbeit, Einkommen, Tauschwert, Gebrauchswert, Knappheiten und Überfluss noch. Die globale Lage der großen Player ist der Motor, wir sind nur eine Randnotiz dabei.

    • Stadtmensch sagt

      “Was ist die Alternative zur materiellen Befriedigung?”

      Wie sagts du immer: “Soziologen werden mal die wichtigsten Leute sein”.
      Müssen wir mal klären, wo der Zwang zur materiellen Befriedigung herkommt.
      Geht wahrscheinlich schon früh los mit der Entwicklung des Selbstwertgefühls bei Kindern.
      Wer sich selbst hasst oder wenigstens als ungenügend empfindet in der Konkurrenzgesellschaft, lässt sich auch leichter für allerhand Niedrigkeiten motivieren, um den gefühlten Abstand zum Umfeld aufzuholen.

      Anderer Punkt ist evtl. Entfremdung. Mitarbeit in der Landwirtschaft für alle die es nötig hätten aber nicht wissen, würde hier u.U. Druck aus dem Kessel nehmen und auch wieder ein Verständnis fürs Große Ganze bringen (Selbstwirksamkeit erfahren). Wird Zeit, dass die Krankenkassen sowas anbieten 😉

      Also wenn ich mir immer diese Berichte über Gefühlswallungen angehender Selbstversorger auf dem Lande anschaue, scheinen da irgendwie halbe zu ganzen Menschen zu werden.

    • firedragon sagt

      “… In der geldlosen Bedarfswirtschaft arbeiten wir für unseren Bedarf. …”
      Dazu fällt mir eine Anekdote ein, die von den Älteren erzählt wurde – wollte ein Mensch Milch und hatte kein Geld, musste er misten, danach bekam er seine Milch.
      Dieser Weg ist sich nicht der schlechteste … allerdings ginge der Staat dabei leer aus …

      • Reinhard Seevers sagt

        …..wenn derjenige keine Wohnung hat, wird’s aber schon schwierig mit der Beschaffung, firedragon. 🤔😎

        • firedragon sagt

          Erdloch, Höhle, Baumhaus, Heckenburg … usw … ne, ist Spaß.
          Herr Seevers, der Staat verdient doch überall mit, auch an Werbung bzw der Dienstleistung.
          Angenommen, die Menschen würden sich nur noch auf ihren tatsächlichen Bedarf beschränken, was ja im Grunde nicht viel ist, wenn man das liest “… Sex, essen und trinken, teilen, gemeinsam etwas unternehmen …”. Könnte sich ja niemand mehr auf die staatliche Fürsorge mehr “verlassen”/berufen.

          • Inga sagt

            “Angenommen, die Menschen würden sich nur noch auf ihren tatsächlichen Bedarf beschränken,”

            wie klein wäre dann unser BIP?

            Wieviel Erdkugeln würden wir dann verbrauchen?
            Jetzt verbrauchen wir 2,5

  8. Thomas Apfel sagt

    Wäre ja schön, wenn jemand eine Lösung hätte, wie man entspannter, nach Bedarf orientiert und mit mehr unbezahlter aber anerkannter Arbeit eine derart arbeitsteilige Gesellschaft organisiert, wie wir sie derzeit haben. Das ist ja im Grunde die kommunistische Idee.
    Auf dem Weg dahin habe ich eine Weile mitgearbeitet. In der praktischen Umsetzung ist uns aber auch nichts anderes eingefallen, als bezahlte Arbeit in arbeitsteiligen Prozessen und Investition über Geld und Geldpolitik zu steuern. Der Staat hat auch nichts anderes getan, als versucht den sozialen Frieden durch “Befriedigung der Bedürfnisse” zu erhalten.
    In meiner praktischen Tätigkeit als Technologe ging es darum, den ständigen Arbeitskräftemangel irgendwie über höhere Arbeitsleistungen zu kompensieren. Wenn kein Druck und die nicht vorhandene Möglichkeit durch mehr Arbeit/Engagement mehr Geld zu verdienen, oder den materiellen Wohlstand direkt zu verbessern, vorhanden sind, gewinnt das Lamentieren und die Passivität die Oberhand.
    Am Ende meiner Tätigkeit waren 80 % der Arbeiten mit Normen und Stückleistungen bewertet. Die Verdienste gingen hoch aber die tatsächlichen Arbeitsleistungen ebenfalls, nur sehr viel steiler. Motivation zu organisieren ist das Hauptproblem nicht marktwirtschaftlicher Strukturen !

    • Reinhard Seevers sagt

      Wir können es ja wieder mit dem Feudalismus probieren. Das ist gem. K. Marx die Vorstufe zum Kapitalismus…..ich bin dann aber Feudalherr, das steht fest.☝️
      “Die Produktion des Feudalismus ist stark von der Naturalwirtschaft geprägt. Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Bauernfamilien. Sie sind aber nicht Eigentümer des von ihnen bestellten Landes. Dieses Land ist Eigentum der wenigen Grundherrn. Die Bauern befinden sich im Zustand der Hörigkeit, sie sind also persönlich abhängig vom Grundherrn und unfrei.”

      • Inga sagt

        Ich glaube das Land war schon in Bauerneigentum, nur sie hatten gar keine Rechte auf das Eigentum, (genau wie jetzt immer noch)
        sie mußten einen Zehntel abgeben.
        Auch wenn Mißernten waren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert