19 Kommentare

  1. Limes sagt

    Die NZZ schreibt “Der Krieg bringt die weltweite Nahrungsmittelversorgung ins Wanken, es drohen Hungersnöte.”
    Irritiert und sprachlos gemacht hat mich ein Beitrag in “Brot für die Welt” die schreiben u.a: “Ein Mangel herrscht also nicht, aber manche erwarten ihn – und wollen damit viel Geld verdienen.”
    “Im dürregeplagten Ostafrika sind aktuell rund 20 Millionen Menschen von Hunger bedroht, und der heftige Preisanstieg bei Weizen wegen des Ukraine-Kriegs hat die Lage verschlimmert. Dabei gibt es noch keinen Getreide-Mangel und es kann auch schnell mehr zur Verfügung stehen.”
    “Doch gegen spekulative Preise kann man ebenso etwas tun wie gegen einen möglichen Mangel. Der wird vor allem nicht besonders groß ausfallen, da die Ukraine nicht der größte Exporteur von Agrargütern ist und jedes Land sich zu einem gewissen Grad selbst versorgt.”
    Offensichtlich geht man auch davon aus durch weniger Tiere in Deutschland einen möglichen Mangel zu vermeiden.
    Geldverdienen passt aber das kurz- bzw mittelfristig kein Mangel besteht ist wohl blauäugig und die Bedeutung der Ukraine für den Export von Agrargütern wohl unbestritten sollte man annehmen.
    https://www.brot-fuer-die-welt.de/spenden/wuerde/hungerkrise-ukrainekrieg/

    Nach diesem Beitrag bin ich doch ins Grübeln gekommen ob die traditionelle Kollekte für Brot für die Welt nicht doch bei anderen Organisationen besser angelegt ist. Brot für die Welt stand für mich seit meiner Kindheit primär für Hilfe für Arme, da war ich wohl zu naiv.

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  2. Stadtmensch sagt

    “Erschreckend gute Zusammenfassung”

    Die NZZ hat vergessen zu erwähnen, dass man Sanktionen auch streichen kann, um wieder normal handeln zu können. Wird nicht passieren, denn es trifft ja nur Afrikaner. Wertewesten eben…

    Achso und….Spekulation ist kein Preistreiber wegen “Summe der offenen Positionen am Weizen-Terminmarkt seit 2020 unverändert” (mit Bild). Ja nee klar…

    Selbstredend bleiben solche Meldungen auch unerwähnt. Passt irgendwie nicht ins Bild:
    https://linkezeitung.de/2022/06/08/ukraine-verhindert-selbst-die-ausfuhr-von-getreide-und-stellt-bedingungen/

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  3. Ludwig sagt

    Die ganzen Jahre hat man uns mit der weltweiten Versorgung falsch informiert um die Nahrungsmittelpreise niedrig zu halten. Man hat immer die für ein Jahr in China gelagerten Mengen mit gerechnet , obwohl die nie für die Versorgung des Weltmarktes zur Verfügung standen , aber die Preise wegen der angeblich 30-prozentigen Jahresvorratslage niedrig blieben. Heute kann man anhand der Nichtchinavorräte sagen , daß Vorräte nur für wenige Wochen verfügbar waren. Dazu kommt jetzt die nicht verfügbare Weizenmenge aus der Ukraine und das bringt den Preis am Markt wegen der negativen Versorgungslage zum Explodieren. Ohne die Marktpreiserhöhung für Getreide würden die explodierenden Betriebsmittelpreise (Diesel, Dünger, Pflanzenschutzmittel,usw.) nicht mehr zu bezahlen sein und die Getreideproduktion reduziert werden und damit das Versorgungsproblem noch größer. Wie das am Markt sich entwickeln würde kann man in den nächsten Monaten bei den nicht kostendeckenden Schweinepreisen erleben. Die Schweineproduktion ist schon um rd. 40% in Deutschland reduziert und das geht weiter nach unten bis das fehlende Angebot die Schweinepreise wie beim Getreide nach oben katapulliert. Hier ist es aber nicht der Markt , sondern die Marktmonopolstellung des LEH der diese Auswirkungen hat und die Politik freut das natürlich und war sicherlich nicht unschuldig dabei.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Na, wenn die Reduzierung des “Fleisches” beim Schwein bereits erreicht ist, wird es notwendig, die leerstehenden Stallungen sofort als Leerstand aus der Produktion zu nehmen. Schlage vor, dass der DBV hingeht und diese Stallungen von seinen Mitgliedern als Leerstand rechtssicher dokumentieren lässt. 😎

      Ansonsten wird ja bei einer besseren Lage wieder eingestallt und dann kann man nicht nachweisen, dass es bereits eine Verringerung gegeben hat. 😉
      Ob das wohl jemand umsetzen wird? Ich glaube nicht….

  4. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Zitat: „China, der weltweit grösste Weizenproduzent, erklärte, dass die diesjährige Ernte die schlechteste aller Zeiten sein könnte, nachdem Regenfälle die Aussaat im vergangenen Jahr verzögert hatten.“ – In der NZZ liest man das, warum nicht in deutschen Fachpublikationen!? Beim regelmäßigen Blick in die allwissende Glaskugel jenseits des großen Teiches nimmt man davon auch keine Notiz!? Will man dort die schlafenden Spekulanten nicht auf den Plan rufen, oder haben letztere -was weit eher zu vermuten ist- ihr Scherflein bereits im Trockenen!? Vielleicht ist dort vor Ort noch nicht das allerletzte Körnchen umgeschichtet in die dafür vorgesehenen Schatzkammern!? Hierzulande war man diesbezüglich systematisch weit besser aufgestellt.

    Dass Harnstoffdünger äußerst knapp wird, mutet schon deshalb wenig desaströs an, da unsere Beamtendiktatur diesen ohnehin im wahrsten Sinne des Wortes auf die „ROTE LISTE“ gesetzt hat; dem effektivsten Dünger will man hierzulande den Garaus machen, arbeitet an selbigen Bestrebungen europa-, sogar weltweit. Ein fürwahr brandgefährlich böser Spuk in sehr vielen Köpfen, diesen Dünger von sämtlichen Äckern verbannen zu wollen!!!

    „Wenig Einfluss auf den Preisverlauf dürften dagegen spekulative Aktivitäten haben.“ – Das Bestreiten einer maßgeblichen Einflussnahme von Spekulanten, dass die Hausse von eben selbigen nicht ausgelöst wurde, widerspiegelt wieder einmal mehr als eindeutig, wo selbige eben ihren Sitz haben, um den fetten Reibach genau nach dorthin zu verlagern. Die Kosten für Dünger haben sich nahezu vervierfacht bei nicht durchgängigen Verfügbarkeiten im zeitlichen Verlauf. Der Einsparmodus auf sehr vielen Höfen hat damit gegriffen. Nicht jeder hiesige Bauer konnte sich komfortabel diesen Luxus überhaupt leisten, eine notwendige Liquidität auf den Höfen war schlichtweg nicht generell abrufbar.

    Lt. USDA wurden aus der letztjährigen Ernte knapp 300 Mio. Tonnen Getreide weltweit in das neue Wirtschaftsjahr überführt, stehen in vollen Lägern also doch sofort zur Verfügung!? – Darf man eben selbigen fortwährend kommunizierten Zahlen, Daten und Fakten nunmehr noch Glauben schenken angesichts der Erläuterungen in vorstehendem Artikel!?

    Hier bei uns in einer typischen Dinkelanbauregion kommuniziert man jetzt gegenüber den Landwirten, dass die letztjährige Ernte noch wie Blei in den jeweiligen Lägern hafte, man wisse darum nicht wohin mit dem neuen Dinkel in 2022, der demnächst in recht mageren Mengen eingefahren wird, nachdem gegenwärtig ganz brutal die Notreife eingesetzt hat bei anhaltender Hitze ohne Wasser. Ein übrigens irreversibler Prozess!!! Jetzt einsetzender Regen beschleunigt diese Notreife weit eher zusätzlich. Als Weizenersatz das Brotgetreide schlechthin, Dinkel ist im eigentlichen der sogar „bessere Weizen“ zum Brotbacken. Man straft jetzt also die Bauern ab, die im aktuellen Vegetationsverlauf dafür einen exorbitant teuren Energie- und Düngereinsatz tätigten – das MINUSGESCHÄFT auf den Höfen ist gesetzt. Weizen kostet dato knapp 40,00 €, Dinkel demgegenüber um die 30,00 €. Da bei letzterem ein doch erhebliches Anbaurisiko beim Erzeuger zu verorten ist, müsste eben diese Preisdifferenz genau umgekehrt sein. Zumindest solange ist dem wohl so, bis dieses Getreide schlussendlich in die „richtigen Läger“ umgeschichtet ist… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!!!

    Was aber ist heute schon unter „normal“ zu listen, wenn jeder einzelne Bauer schlichtweg auch in einer solchen katastrophalen weltweiten Gesamtgemengelage wiederum erkennen darf/muss, dass die marktmanipulatorischen Preisgestaltungen nach wie vor volle Fahrt aufzunehmen wissen. Die nachgewiesenermaßen äußerst erfahrenen Spekulanten wissen dahingehend wirklich jede Situation äußerst clever für sich zu nutzen. – NEIN(!), Spekulation ist auch derzeit wahrlich kein Fremdwort; ganz im Gegenteil… Den Ausgleich schaffen müssen dafür die tumben Bauern innerhalb ihrer Microökonomien, ob sie das nun leisten können oder auch nicht.

    Dass der einzelne Bauer in seinen geradezu abstrusen Abhängigkeiten alles andere als ein freier Unternehmer ist und bleibt, dafür sorgt heute marionettenhaft ein Cem Özdemir äußerst geschmeidig mit seiner krass-grün höchst lüstern herrschenden „Ökokampftruppe“.

    Übrigens: Innerhalb unserer typischen süddeutschen Braugerstenanbauregionen wurde zwar reichlich Sommergerste ausgebracht, derzeit steht jedoch eine solch erbärmliche Ernte auf dem Halm, dass den Bauern schon ganz übel dabei wird. Die administrativ gesteuerten Winterwasser-Vernichtungsmechanismen zeichnen genau dafür verantwortlich. Wer übernimmt für eben diese Fehlentscheidungen in unseren Beamtenstuben im Vorfeld jetzt endlich auch die Haftung!? Bier wird damit nahezu unbezahlbar! Ein bisschen Mengennachschub, bei welchen Qualitäten!? – Hier offenbaren sich anschaulichst die greifbaren grandiosen Wissenslücken eben jener selbsternannten geistig starren „Profis“, die an ihren Bildschirmen heute ausnahmslos Landwirtschaft ausgestalten und diese dabei tollkühn, schon grob fahrlässig anmutend, mit anfälligem „Leben“ erfüllen, so manche „Totgeburt“ als Kollateralschaden dabei sprichwörtlich wollentlich im voraus schon billigend in Kauf nehmend. – Finanziert werden solche fahrlässigen Experimente von uns Bauern. Von wem auch sonst!?…

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      • Seevers Reinhard sagt

        Du bist lustig…. ist doch aus dem von dir verlinkten Artikel unter der Überschrift “Hitze und Dürre”…
        😉😎

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Guckst du, Willi, ein etwas größerer Abschnitt, wo die Aussage über China eingebettet ist – Copy+Paste!

        Hitze und Dürre sorgen für schlechtere Ernten

        “Schon vor der russischen Invasion in der Ukraine hatte das Welternährungsprogramm davor gewarnt, dass 2022 ein schwieriges Jahr werden würde. China, der weltweit grösste Weizenproduzent, erklärte, dass die diesjährige Ernte die schlechteste aller Zeiten sein könnte, nachdem Regenfälle die Aussaat im vergangenen Jahr verzögert hatten. Hinzu kommen die extremen Temperaturen in Indien, dem zweitgrössten Weizenproduzenten der Welt….”

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    • firedragon sagt

      “… Russland ist einer der Hauptproduzenten für Düngemittel

      Für die Ernährung der Weltbevölkerung sind zudem Düngemittel unerlässlich. Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium spielen eine wesentliche Rolle für das Pflanzenwachstum und für die Steigerung landwirtschaftlicher Erträge. Bei allen drei Düngerarten ist Russland einer der führenden Exporteure. …”

      Es ist schon krass, in einer Zeitung einen Satz zu lesen, in dem die drei Wörter
      -Ernährung
      -Weltbevölkerung
      -Düngemittel
      zusammen, in Verbindung, stehen … und dazu noch
      -Steigerung landwirtschaftlicher Erträge

      Aber ach, was soll’s … mit den Worten von Herrn Özdemir, als er sinngemäß meinte ” … das bisschen Krieg…”, sind es eben jetzt “die bisschen Hungernden” …

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  5. Wilfried Stranz sagt

    Hunger wird gemacht. Vergessen wir bitte nicht Afghanistan, Jemen, Irak … und unterschätzen wir bitte nicht die wirtschaftlichen und politischen Interessen, das Ausmaß an Korruption, Gier, Lügen, Macht, Machtgier und Meinungsmacht von “Eliten” in allzu vielen Ländern dieser Welt. Größer werdender Stellenwert der Landwirtschaft und Agrar- und Ernährungspolitik oder eher Spielball geostrategischer Macht- und Kriegsspiele ?

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  6. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Die Versorgung wird zukünftig “am Geld hängen”!
    Unsere “Ampel” wird weiterhin versuchen Wohltaten zu verteilen,allerdings werden die Baustellen grösser und unübersichtlicher werden.Die haben eh keinen Plan.
    Verhungern werden wir wohl nicht, Wohnräume werden etwas kühler ausfallen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Hans, die Industrieläner müssen zus. noch für die Armen der Welt rückwirkend die Kosten für die Klimafolgen zahlen. Und lt. Kaiser/Greenpeace muss e-fuel ausschließlich für den Erhalt des Flugverkehrs genutzt werden: “Wir müssen weiterhin Fliegen können…”
      Und das Reisen ist unbedingt erforderlich (sagt sogar Groteför) weil wir die Menschen zusammenbringen müssen, damit die Völkerverständigung vorankommt.
      Also, Nahrung ist nicht ganz so wichtig, Hauptsache wir können dorthin fliegen, wo es den Menschen, der Umwelt und den Tieren schlecht geht, um es den Menschen hier zu sagen, damit das Geld auch dorthin fließt.
      Also, man kann davon ausgehen, dass alles erwirtschaftete Vermögen in Zukunft für die Weltrettung draufgeht, so, wie es gewünscht wird. Hoffentlich finden sich so viele, die das auch tun können und wollen. 🙃

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      • Günter sagt

        Hoi Reinhard,
        Wir können dann ja wieder Tauschhandel betreiben, wie es unsere Eltern und Großeltern nach dem Krieg getan haben. I-Phone gegen 10 kg Kartoffeln zum Beispiel…

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        • Reinhard Seevers sagt

          Blöd nur, dass nach einer Woche die Kartoffeln alle sind, aber kein zweites I-Phone mehr da ist….nach einem halben Jahr sind die meisten dann fast nackt unterwegs und bei dir stapeln sich die “Tauschgüter”…nee, Günter…..das wird auch nix.😁

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          • Smarti sagt

            Manchmal will ich für Lustig gegen “Arbeitskraft” tauschen…. die wollen alle noch nicht so recht. Aber das kommt noch.

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            • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

              Neuerdings kommt mal wieder jemand vorbei und fragt nach Arbeit.
              Ich erklär dann,dass es mir zu lange dauern würde,die Arbeit zu erklären,ich würde sie in der Zeit schon selbst erledigen.
              Auch verstehen die vermeintlichen Helfer nicht,dass ich niemanden dafür bezahlen will,Sträucher im Garten zu schneiden oder den Hof zu fegen.

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  7. Piet sagt

    Da haben wir also genug Weizen nur die Verteilung ist schlecht aber ich denke nichtsdestotrotz sollten wir unsere Stilllegung überdenken

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    • ReinerStoff sagt

      Der Drops ist gelutscht dank Ötzi und Co. und solange zu jeder Meldung diesbzgl. in den Medien Bilder von angelegten Blühflächen als angebliche Brachflächen gezeigt werden, wird uns “gierigen” Landwirten auch beim kleinsten Kompromiss von der bewusst fehlgeleiteten Bevölkerung ein Strick daraus gedreht.

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    • Ingeborg Krausbauer sagt

      so ist es wohl, Piet
      es wird doch nur noch damit gespielt, um Macht zu erhalten!

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