Die Qualität der Badeseen in Deutschland ist excellent. Dies zeigt diese Karte der EU, die übrigens alle europäischen Badegewässer bewertet.
https://www.eea.europa.eu/themes/water/interactive/bathing/state-of-bathing-waters
Ich habe nur zwei rote Punkte gefunden. Einen an der Elbeinfahrt zum Hamburger Hafen, einen anderen am Rhein, südlich von Straßbourg, gegenüber eines Naturschutzgebietes. Später habe ich dann gesehen, dass nur 6 von 2289 Badestellen in schlechtem Zustand sind. 2123 sind mit excellent klassifiziert, 93 mit gut.
Wer wissen will, wie es in Österreich aussieht: 98,5% ausgezeichnete Badequalität, 1,1% gut. Und das alles, obwohl wir Bauern nun schon seit Jahren mit Gülle und Pestiziden die Gewässer verseuchen. (Ironie off)
Jetzt wieder ernsthaft: Wie passt das alles zusammen? Das BMU veröffentlicht Zahlen, die überhaupt nicht zu diesen Werten hier passen. Auch interessant: wenn man auf einen einzelnen Punkt in der Karte klickt, kann man die Historie dieses Standortes sehen.
Es wäre doch toll, wenn die Medien auch diese Zahlen einmal berichten würden. Ich weiß, gute Nachrichten sind keine Nachrichten. Aber schön wäre es trotzdem.
Das Titelbild habe ich selbst vergangene Woche an einem See in der Nähe von Dormagen bei Köln aufgenommen.
Hier noch ein Link auf deutsche Daten: https://www.umweltbundesamt.de/wasserqualitaet-in-badegewaessern#wie-erhalte-ich-informationen-zur-aktuellen-badegewasserqualitat
Moin Willi
Das mit der Chemische Wasserqualität ist einfach.
Laut der Umweltqualitätsnorm ( UQN ), ist der Grenzwert für Nitrat der gleiche, wie nach der Trinkwasserverordnung, somit 50 mg Nitrat je Liter Wasser.
In Niedersachsen wird gerne behauptet, daß 98 % der Fließgewässer ( Flüsse ) den Grenzwert der UQN nicht einhalten, und daran sind selbstverständlich die “Bösen Bauern” Schuld.
Bei einer genauen Betrachtung der Analyseergebnisse, sieht man erst, daß der ” schlechte Chemische Zustand ” bei 98 % der Flüsse durch die Grenzwertüberschreitung des Schwermetall Quecksilber überschritten wird .
Bei grob 50 % der Flüsse ist es ein Überschreiten des Benzolgrenzwertes oder die Rückstände von Zinkphosphat haltigen Schiffslacken ( Stauwehre ) der Grund.
In der Region um den Harz sind es zusätzlich die Rückstände aus dem ehemaligen Erzabbau, z.b Silber.
Jedoch wird ( noch ) bei nur einem Flussabschnit der Grenzwert eine bereitz vom Mark genommenden Pflanzenschutzmittel ( IPU ) überschritten.
JEDOCH finden Sie in ganz Niedersachsen keinen einzigen Flußabschnitt, wo der UQN-Nitratgrenzwert von 50 mg überschritten ist.
Die Flüsse haben somit bei dem Parameter Nitrat sogar Trinkwasserqualität !
Wo ich unseren ehem. Grünen Nds. Landwirtschaftsminister C. Meyer in einer Diskusionsveranstlatung der Grünen, die endsprechenden Karten des NLWKN gezeigt habe, nachdem er über die Landwirtschaft schimpfte, bekam ich nur ein Grinsen von Ihn.
Obwohl auch die Medien anwesend wahren, haben sie von diesem Betrug nicht berichtet, obwohl ich denen das Amtliche Kartenmaterieal abfotografieren ließ.
Zur Info:
Laut dem UBA werden aus Siedlungegebieten Jährlich 4.200.000 kg Phosphat und aus Kläranlagen Jährlich 7.600.000 kg Phosphat in unsere Flüsse eingeleitet.
Bei diesen 11.800.000 kg Phosphat reichen die gesamten järlichen Niederschlagsmengen, welche in unsere Flüsse landen nicht aus um diese Phosphatmengen soweit zu verdünnen, das der Grenzwert von 0,1 mg Phosphat je Lieter Flusswasser nach der Wasserrahmenrichtlienie unterschritten wird.
Nachtrag:
Wie Mark schon schrieb:
” Cyanobakterien treten vorallem dann auf, wenn Stickstoff im Verhältniss zu Phospor unter 16:1 fällt. Es können sich dann Blaualgen bilden, was aber nichts mit landwirtschaftsbedingter Eutrophierung zu tun hat! ”
Laut einer Untersuchung des Niederländischen Königlichen Institut für Mehresforschung ( 18 Jan. 2016 ) besteht in küstennahen Gewässern der Niederlande ein PHOSPHATMANGEL, dort wirt genau dieses Effekt auf das Algenwachstum beschrieben.
Zur Info:
Cyanobakterien werden oft fälschlich als “Blaualgen” bezeichnet, sind jedoch biologisch gesehen Bakterien, welche einen eigenen Stickstoffkreislauf besitzen, somit können diese LUFTSTICKSTOFF in ihren eigenen Kreislauf einbauen.
Dieses ist auch der Grund wesshalb nach deren Absterben der Cyanokakterien ( Blaualgen ) sogar der Nitrat/Amonium-Stickstoffgehalt der Gewässer ansteigt , obwohl dort keine Einträge z.B aus der Landwirtschaft stadtfindet.
Dieser Effekt trat schon mehrmals in der Schweiz bei Gebiergsseen auf, welche im Sommer ausschließlich von Glätschertauwasser gespeist wurden.
Auch dort starben sogar Rinder, welches dieses Gebirgsseewasser mit Cyanobakterien getrunken haben.
Ein typischer Fall von Ursache und Wirkung.
Ursache : Närstoffmangel
Wirkung: Cyanobakterien erhöhen den Stickstoffgehalt in Gewässern und vergiften das Wasser.
Behauptung : Bauern düngen die Gewässer, mit der angeblichen Folge eines ” Blaualgenwachstum”
Fragen sie doch unsere Umweltministerin: Svenja Schulze mit ihrem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft , ob Sie solche Naturwissenschaftliche Zusammenhänge von Ihren NABU-Mitarbeitern erklärt bekommt.
Vielleicht doch ein Lichtblick aus Sicht der Landwirtschaft….
https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/abwaesser-kanalisation-nitratbelastung-thema-petitionsausschuss-569495
“Jetzt wieder ernsthaft: Wie passt das alles zusammen?”
Wie das alles zusammenpasst?
Es geht nicht um Fakten oder um die Wahrheit, sondern um Macht.
Es geht um Macht!
So passt der ganze Scheißdreck, mit dem wir von Politikern und den Massenmedien irre gemacht werden, zusammen.
Doch Privatier, es geht gerade um Fakten. Badewasserqualität ist nicht kausal mit Landwirtschaft zu verbinden, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Es sei denn man will eine Vorverurteilung oder eine Reinwaschung.
@Bauer Willi
Ich halte mich an Ihren Vorschlag. Noch.
Bei Slowenien und Kroatien kommen auch die Werte von Österreich ….. ???!!!
Bei dem belasteten Badesee bei Straßburg handelt es sich um den See bei Goldscheuer.
Der ist in der Tat verkotet, nicht die Bauern sind schuld sondern Graugänse. Folglich können sie beruhigt sein, das Umfeld scheint rundherum zu stimmen, für Gänse. 🙂
Wohlgemerkt, die Kacken in das Grundwasser.
Auch für die Badesaison 2020 dürfte der Goldscheuer Badesee wohl gesperrt bleiben. Die Verursacher der unappetitlichen Situation sind übrigens Graugänse, die sich am Ufer des Sees in Baden-Württemberg offenbar dauerhaft niedergelassen haben und dort ihre Fäkalien hinterlassen. Das Gesundheitsamt Ortenaukreis habe die Ortsverwaltung dafür gelobt, dass sie die Badestege entfernt hätte, „die immer massiv verkotet“ gewesen seien, schreibt der Stadtanzeiger Ortenau weiter. Man müsse jedoch abwarten, ob der Badesee von der EU weiter als mangelhaft eingestuft würde. Das ist offensichtlich nun mindestens zum dritten Mal in Folge geschehen.
https://www.bw24.de/welt/badesee-baden-wuerttemberg-faekalien-badesaison-ortenaukreis-e-coli-eu-goldscheuersee-badegaeste-zr-90003319.html
Ich muss immer schallend lachen, wenn ich so etwas lese. Es gilt der Grundsatz, dass immer nur das bewertet wird, was gemessen wurde, und damit sind nicht nur die Werte gemeint, sondern auch der Umfang der Messungen.
Wer genau wissen moechte, wie die Messung der Badewasserqualitaet gemacht wird, lese bitte die Richtlinie 76/160/EWG (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A32006L0007).
Erleuchtend ist beispielsweise der Artikel 2 (Begriffsbestimmungen), denn Verunreinigungen, die zu einer Minderung der Wasserqualitaet fuehren, muessen „dauerhaft“ sein, gemeint ist damit die gesamte Badesaison. Cyanobakterien leben gar nicht so lange, dass dies zutreffen koennte.
Gemessen werden gemaess Artikel 8 und 9 neben den bereits erwaehnten Cyanobakterien insbesondere Makroalgen und Phytoplanton, also Verschmutzungen, die man sehen kann. In so einen Tuempel steigen ohnehin nur Besoffene.
Wer wissen will, wie sauber ein Gewaesser ist, schaut sich an, was im Wasser lebt.
Cyanobakterien treten vorallem dann auf, wenn Stickstoff im Verhältniss zu Phospor unter 16:1 fällt. Es können sich dann Blaualgen bilden, was aber nichts mit landwirtschaftsbedingter Eutrophierung zu tun hat! Sowohl die Badewasserqaulität als auch die “ökologische” Wasserqualität hat sich verbessert. Wobei man die ökologische Wasserqualität schon hinterfragen muss. Der Rückgang der Nährstoffgehalte in vielen Seen, allen voran dem Bodensee führt zu einem teils dramatischen Rückgang an Fischnährtieren und damit auch an Fischbeständen. Ob dies ökologisch positiv zu werten ist kann man bezweifeln. Tatsache ist, dass der chemische Zustand (auch PSM-Rückstände) der Seen sich Signifikant verbessert hat.
Hallo Mark, Sie haben ja recht, es hat sich verbessert. Die Frage der Wahl ist der angenommene Referenzpunkt fuer diese Einschaetzung.
Der Bodensee ist aus biologischer Sicht, auch wenn das komisch klingt, zu “sauber”, was aber daran liegt, dass die Anmutung von sauber, also das, was Biologen sich wuenschen und der Zustand, der notwendig ist, damit man darin gerne baden moechte, zwei Beschreibungen sind, die unterschiedlicher nicht sein koennen.
Tatsache ist, dass die Badewasserqualitaet keine Aussage ueber im Wasser geloeste Hormone oder hormonaehnliche Stoffe trifft. Ebenso werden die Tausend und mehr Stoffe nicht gemessen, die im Loeungsmittel Wasser befindlich sind und im Zweifel auch ueber die Haut aufgenommen werden koennen.
Die Anmutung eines sauberen Badegewaessers beruht auf der eingeschraenkten Wahrnehmung des Homo sapiens und der Minimierung der untersuchten Parameter.
Aber, in den 70er Jahren war es schlimmer. Das ist korrekt.
@James “Wissenschaftler” Taylor
“Es gilt der Grundsatz, dass immer nur das bewertet wird, was gemessen wurde, und damit sind nicht nur die Werte gemeint, sondern auch der Umfang der Messungen.”
Wie bauen Sie die Extrapolation hier ein?
Die Badegewässerqualität ist doch ein anderer Beurteilungsmaßstab, als die ökologische und chemische Beurteilung, oder nicht? Bei der Badewasserqualität werden in meinen Augen nur Keime und Bakterien geprüft, nicht die anderen Belastungen. Ist wie mit dem Schwimmbecken, das mit Chlor versetzt ist, hat eine gute Badewasserqualität, aber eine schlechte ökologische Qualität.
Genauso. Schönes “sauberes” Wasser ohne Leben. Damit sich in einem See Fische und Vögel ansiedeln, muss ja alles rundherum stimmen. Nahrung, Nistplätze, Ruhe, Austausch mit anderen Siedlungsgebieten.