Bauer Willi
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Warum geht das immer so weiter?`

Es gibt Tage, da bin ich frustriert und will die Brocken hinwerfen. Heute ist wieder so ein Tag. Es ist Samstag Abend und ich habe noch keinen Artikel für den Sonntag. Nicht, weil mir die Themen ausgehen (ich habe noch über 130 Artikel im Speicher), sondern weil ich mich frage, was das alles bringt? Interessiert es außerhalb der landwirtschaftlichen Blase überhaupt jemanden, wie es uns Bauern geht? Und damit meine ich nicht so sehr die finanzielle Situation, sondern die Gefühle, die Überlegungen über die Zukunft, die wir jeden Tag neu anstellen.

  • Agrarpolitik ohne Sinn und Verstand

Damit meine ich jetzt nicht nur die Politik des deutschen Agrarministeriums, dass nach außen hin von Cem Özdemir repräsentiert wird. Die Politik wird allerdings von anderen gemacht und da ist für konventionelle Landwirte kein Platz mehr. Bio wird gehypt, alles “was mit Chemie zu tun hat” ist des Teufels. Zusammen mit BUND, NABU und WWF ist man sich einig, dass CRISPR/Cas (ein neues Züchtungssystem) nicht sein darf. Und das, obwohl Urs Niggli, ehemaliger Direktor des FIBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau), den Einsatz der Genschere auch im Biolandbau für vernünftig hält.

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Agrarpolitik gegen die (konventionelle) Landwirte gemacht wird. Besonders hart trifft dies die Tierhalter, denen mit allen verfügbaren Mitteln der Mut genommen wird. Vor wenigen Tagen erst hatte ich ein Telefonat, in dem mir ein Vater mitteilte, dass sich sein Sohn entschlossen hat, die Schweinehaltung jetzt endgültig aufzugeben. Dabei sind die Ställe noch nicht alt und auch noch nicht bezahlt. Aber wenn jetzt pro Sau 0,5 Quadratmeter mehr gefordert werden, als der aktuelle Stall bietet, fehlt für weitere Investitionen schlicht das Geld. Viel schlimmer noch: es fehlt der Glaube, dass jede neue Verordnung auch für den Zeitraum der Abschreibung gilt. Die Erfahrung hat der Betrieb ja gerade gemacht und da kann der “Anwalt der Bauern” wie sich Cem Özdemir mal genannt hat, noch so schön flöten: von den Bauern glaubt ihm keiner mehr.

Aber auch auf europäischer Ebene wird mit der Strategie “Farm to Fork” eine Entwicklung vorgeschlagen, die vielen Betrieben die Existenz kosten würde. Wenn niemand dieses Projekt aufhält.

  • Wo sind DBV, DLG und andere Vertreter?

Seit Wochen habe ich nichts mehr vom DBV (Deutscher Bauernverband) gehört. Stopp, stimmt nicht, er hat vor kurzem eine Studie über die Auswirkungen der SUR (ein System zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln) anfertigen lassen. Mit dem Ergebnis, dass es ganz schlimm kommt, wenn die Regelungen so umgesetzt werden.

Herr Paetow, Präsident der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), möchte statt einer “Pestizidsteuer” lieber eine Quote, also eine bestimmte Menge Pflanzenschutzmittel, die jedem Betrieb zugeteilt wird. Also Prinzip DDR 2.0.  Was ist in den Mann gefahren, dass er solche Vorschläge macht? Oder hat er zu lange neben Cem Özdemir gesessen.

Die Landfrauen, die Landjugend? Ich mag Frau Bentkämper und Theresa Schmidt menschlich sehr, aber eine wirkliche Opposition höre ich da nicht. Dabei müsste man nur zur passenden Gelegenheit einfach “nein” sagen.

  • Perspektiven für die Jugend

Was würden Sie ihrem Kind raten, wenn es gerade vor der Entscheidung steht, den elterlichen Betrieb zu übernehmen? Ich komme ja mit meinen Vorträgen im gesamten deutschsprachigen Raum rum, und ich höre drei Aussagen.

1. Er/sie hat so viel Spaß an der Landwirtschaft und wir unterstützen sie/ihn dabei. Wird schon gut gehen und gegessen wird immer.

2. Ich rate meinen Kinder davon ab, den Betrieb zu übernehmen.

3. Wir bereiten gerade den Ausstieg vor, wir hören auf und verpachten. Die Kinder wollen sich dem zunehmenden gesellschaftlichen Druck nicht aussetzen.

Für jede der drei Aussagen gibt es gute Gründe und deshalb ist es auch eine individuelle Entscheidung, welchen Weg die Familie geht. Es sind aber sehr schwerwiegende und neben der reinen ökonomischen Betrachtung auch emotionale Einflüsse, weil oft das Werk von Generationen zur Disposition steht. Jeder Landwirt wird dies bestätigen, Nicht-Landwirte können es oft nicht verstehen.

  • Warum geht das immer so weiter?

Dies Frage stelle ich nicht nur ich mir, sondern vermutlich auch viele andere, die für die aktuelle Politik kein Verständnis aufbringen. Es geht immer so weiter, weil keiner der Entscheidungsträger das Rückgrat hat, etwas zu ändern. Damit meine ich alle politischen Parteien, im Besonderen die ehemals großen Volksparteien.

Dass unsere großen Berufsvertretungen sich dem Mainstream nicht widersetzen, ist für mich nicht verständlich. Es wäre so einfach. Die Funktionäre müssten nur “nein” sagen. Ist das wirklich so schwer?

 

 

 

 

 

 

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197 Kommentare

    • Reinhard Seevers sagt

      Musste gerade schmunzeln. Bei Bauer sucht Frau international sitzen zwei deutsche Damen bei einem Argentinischen Weinbauern auf der Terrasse und Fruhstücken. Fragt die eine Kandidatin ob es denn hier gar keine Insekten gäbe….in Deutschland würde man immer von Fliegen, Mücken oder Wespen gestört. Nein sagte der Argentinier, hier gibt es dafür Spinnen oder Skorpione…Insekten in Deutschland, ich konnte nicht mehr vor Lachen.😀

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  1. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    “Dem Mainstream widersetzen”, ja da warte ich schon lange darauf. Nur so einfach ist das nicht, da hier mit viel Geld dagegen gehalten wird. Am Beispiel der Energiewende kann man das gut verdeutlichen. Die Landwirte sind doch alle vorn mit dabei wenn es um Windkraft und vor allem PV- Anlagen geht. Und jetzt auch noch so ein Schwachsinn wie Agro PV oder Aqua PV. Das “nein” sagen müsste meines Erachtens auch hier ansetzen. Dazu würde ich mal den folgenden Beitrag einschließlich der angegebenen Links intensiv lesen!
    https://vera-lengsfeld.de/2023/05/20/wir-haben-uns-geirrt-bei-der-energiewende/

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  2. Elisabeth Ertl sagt

    Vielleicht nehmen wir die Dinge oft zu ernst.
    Christian Bachler ist gerade dabei, seine Flächen für den Almauftrieb vorzubereiten: Zäune reparieren und halt Zwergsträucher, welche die EU gerne einzeln aus der Fläche herausgerechnet hätte, aushacken. Und weil das ein Steilgelände ist, wo man nur zu Fuß hinkommt, hat er das Schwendgut an Ort und Stelle verbrannt und davon ein Foto auf Facebook gepostet.
    Damit kann man natürlich unseren obersten National-Veganer Martin Balluch wunderbar an der Leine als Drachen steigen lassen: “Vorzeige Bobo-Bauer Bachler, der Tränendrüsen Christian, Filmstar aus der Obersteiermark, betreibt BRANDRODUNG mitten in der Wildnis, um daraus eine Weide zur Fleischproduktion zu machen. Klimaschaden hoch 3. Wann wird denen die unsere Natur zerstören endlich das Handwerk gelegt?Auch auf “meiner” Alm ist kürzlich gebrandrodet worden, wie ich heute feststellen musste. Für hirnlich etwas Langsame: eine Weide durch schwenden mit Feuer von Bewuchs zu befreien ist die Definition von Brandrodung. In Brasilien schwenden sie doch auch nur den Regenwald für Weide. Ich würde mir wünschen, dass Menschen, die derart rücksichtslos mit der Natur umgehen und null Mitgefühl mit Tieren haben, zusammenpacken und unsere Wildnis verlassen. Sie haben dort nichts verloren. Wir kaufen dem Bachler seinen Großgrundbesitz ab und geben ihn der Natur zurück.”
    Antwort Christian Bachler zu seinen Fans: “Liebe Kuhmuhnity. Bitte achtet auf eine ausgewogene Ernährung. Einseitige Extreme haben echt Auswirkungen aufs menschliche Gehirn…..” Und postet ein Foto von seinem Stier mit dem Kommentar: “Mmmmmhhh….. Ich liebe den Geruch von Brandrodung am Morgen…. ”
    https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/v/t39.30808-6/348253461_1668047797047544_9181853480560980859_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-7&_nc_sid=730e14&_nc_ohc=BxtW2SCZ6c0AX8OT9NK&_nc_ht=scontent-vie1-1.xx&oh=00_AfAcBFckEI0MFIWBrJHvX13fcsejOk2RUeaC9bAaxlJOkA&oe=6471180A

    Vielleicht bräuchte die Bauernschaft einen eigenen Kabarettisten …

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  3. sonnenblume sagt

    Timmermans sagt jetzt wo es lang geht. Ohne Pflanzenschutzverbote keine neuen Züchtungstechniken! Jetzt können wir uns aussuchen was wir haben wollen. Beides bekommen wir in jedem Fall nicht!

  4. Thomas Gustav Aßheuer sagt

    Ich befürchte, substanziell wird sich erst etwas ändern, wenn der Hunger zurückkehrt. Nach meiner Erfahrung braucht man Menschen wie meiner Mutter, die den Hungerwinter 1946/47 noch erlebt haben, nicht zu erklären, wie elementar wichtig eine regionale, hohe und zuverlässige Agrarproduktion ist, auch hier in Deutschland. Viele Menschen unterschätzen heutzutage, wie schnell sich die Dinge zum Schlechten drehen können, essen muss man jeden Tag. Es scheint mir so zu sein, als würden die Deutschen nur unter Schmerzen dazu lernen…

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  5. Rudolf Weishaupt sagt

    Zu den oft gescholtenen öffentlich-rechtlichen Medien: Ich finde, dass sie ihrem „Bildungsauftrag“ ganz gut nachkommen! Ich verfolge auf YouTube zwei Kanäle, „NDR auf’m Land“ und „Unser Land“ (BR). Da lasse ich wirklich keine Folge aus! (Es gibt ähnliche Formate in anderen ARD-Sendern.)

    Beim NDR-Kanal sind jetzt zwei Landwirte ausgestiegen, die sehr beliebt waren: Karsten Dudziak und Daniel Wehmeyer. Ich kann verstehen, dass ihnen die zusätzliche Belastung, regelmäßig ein NDR-Team auf dem Hof zu haben und sich dazu interessante und anschauliche Beiträge einfallen zu lassen, irgendwann zu viel wurde. Publikum hatten sie genug, sicher auch unter „grün“ orientierten Stadtbewohnern. Beide betreiben Biohöfe, was in der Anmoderation des NDR auch regelmäßig benannt wurde. Aber sie haben das selbst nie groß rausgehängt.

    Karsten Dudziak in einem seiner letzten Beiträge, sehr kritisch und auch zornig: https://www.youtube.com/watch?v=zdfE_g8YuBs&t=7s. Ich kann seinen Zorn gut nachvollziehen! Schließlich unterliegen gerade Biolandwirte nicht nur der staatlichen Regulierung, wenn es um die Gewährung von Zuschüssen geht. Sie müssen auch ihren jeweiligen Bio-Verbänden gegenüber Rechenschaft ablegen.

    Und ja, diese Beiträge sind nicht nur auf YouTube zu sehen, sondern auch regelmäßig im ganz normalen Fernsehprogramm. Jeder kann das dort anschauen! Der zuständige Redaktionsleiter vom BR weist am Ende jedes Beitrags darauf hin: „Halt, stopp einmal …“. Beim BR verfolge ich mit großem Interesse die Beiträge zum Hofneubau von Carolin und Andreas Pflügler: https://ogy.de/eo9p.

    Landwirtschaft hat Zukunft! Lasst uns in die Zukunft schauen!

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  6. Elisabeth Ertl sagt

    Ich habe den Glauben daran verloren, dass man mit Aufklärung noch etwas machen kann. Wahr ist angeblich heutzutage, was NGOs sagen, alle anderen “haben Interessen”.
    Manchmal denke ich, man muss sich auf eine Ebene begeben, wo man darauf vertraut, dass nicht der Mensch alles bestimmt, dass noch Faktoren im Spiel sind, die wir nicht überblicken, und die auch etwas überraschend zum Guten wenden können.
    https://www.youtube.com/watch?v=xmhIdKqj7Ls

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    • firedragon sagt

      “… Ich habe den Glauben daran verloren, dass man mit Aufklärung noch etwas machen kann. …”

      Frau Ertl,
      es überrascht mich, diesen Satz von Ihnen zu lesen.
      Sie erzählten, dass Sie in regelmäßigen Abständen Newsletter verteilen und diese gerne gelesen werden.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ja eh, aber die erreichen ja nur 30 Menschen. Und auch dort finde ich nicht immer Gehör, sondern nur zum Teil.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Am Ende aller Fragen steht das GELD…..wer etwas anderes behauptet, hat entweder zu viel davon, oder lebt in einem Bettelorden im Zölibat.😎

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    • Inga sagt

      Dann ist es der NGOs ihre Aufgabe mal richtig hinter die Landwirtschaft und ihre Funktion zu schauen.
      Auch der interagierten Pflanzenschutz und seine Richtlinien.

      Auch den Unterschied zu anderen Ländern mal analysieren.

      Das ist doch denen ihre Aufgabe, die Leute wollen doch von denen Aufgeklärt werden, dafür zahlen sie gerne Steuern und geben Spenden!

      Aber die müssen ihre Aufgaben erfüllen und nicht noch zusätzlich Falschmeidungen und Lügen rausgeben!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Inga, ich sage es ungern, aber du bist extrem naiv.
        Wenn die NGOs solche Erhebungen machen, dann lautet das Ergebnis wie folgt:….” In den Ländern XY und Z werden Unmengen PSM ausgebracht, und das auch von nicht fachlich geschulten Anwendern……ABER auch bei uns gibt es vielerlei solcher Fehlanwendungen und die Dunkelziffer nicht zugelassener PSM auf dem Schwarzen Markt ist noch nicht aufgedeckt. In der Ökologischen Landwirtschaft kann man sicher sein, dass so etwas nicht geschieht….usw.”
        DAS kommt dabei immer raus.
        Die Menschen sind so gepolt Inga. Heute rufen Menschen zu Dutzenden bei der Polizei an, weil sie einen Überschall-Knall als unbekanntes Phänomen warnehmen, wir konnten früher kaum telefonieren, weil entweder eine Reihe von Überschallknalls stattfanden oder eine Rotte Jagdflieger in Baumwipfelhöhe durchs Dorf flogen…..die Menschen können nur einordnen, was sie wissen/kennen, oder was man ihnen weiß macht.

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      • Buersfruu sagt

        das wäre ja schön, aber erstens sitzen dort in den Gremien und auch in den Verbänden sehr viele Laien mit dem großen grünen Traum von Bullerbü und die die morgenerweise ein Studium abgeschlossen haben, sind reine Theoretiker. es geht denen doch gar nicht um die Natur es geht nur ums Geld. Die Stiftung Naturschutz ist der größte Landbesitzer in Schleswig – Holstein ( mit Vorkaufsrecht auf alle landwirtschaftliche Flächen) die erhalten Eu Subventionen für ihre Brachen und noch Fördergelder für ihre Maßnahmen, die teils völlig unsinnig sind. Haben aber mit niedlichen Fotos von ” bedrohten ” Tieren einen riesigen Rückhalt in der breiten Masse. Bei dem riesen Kapital sind große Werbekampagnen kein Problem, das fruchtet. Die erfüllen nur ihren Selbstzweck warum sollten sie sich ihr eigenes Geschäft kaputt machen und den Landwirte. zur Seite springen ?
        Einzelne Landwirte können da auch nicht gegenan – Leider sehen die Bauern auch noch nicht die Not wirklich gemeinsam gegen Lügen , Verleumdungen ect vorzugehen und ohne eine wirklich einheitliche Strategie werden alle gegen die Wand fahren ,früher oder später.. der LSV Deutschland mit Robert Antony Lee macht immer super Aufklärung, aber der wird dann als Querdenker oder Rechter abgetan ..Vieles was derzeit politisch abläuft erinnert mich an die Erzählungen meiner Großmütter, die sich dem Naziregime damals nicht anschließen wollten und immer. gegen die Verbreitung von Lügen Aufklärung betrieben haben , nicht im großen Stil, nur im eigenen Umfeld .. je öfter die Lüge verbreitet wurde desto mehr ging die Wahrheit unter , bzw wurde zur Unwahrheit – so ist es ..
        Eine breit angelegte Werbekampagne der Bauern hätte schon zu Beginn der Schmutzkampangen gegenhalten müssen, ist jetzt glaube ich zu spät und wer hat dafür Geld ? Vielleicht muss man mehr in die Schulen , Kitas und auch an die grünen Ortsverbände gehen und direkt vor Ort aufklären , auch in Großstädten an Schulen einen Hoftag anbieten ect .. ich weiss es auch nicht

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  7. Christian Bothe sagt

    Thüringen:
    Das neu aufgelegte Förderprogramm für Junglandwirte in Thüringen hat nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums großen Zuspruch gefunden. Für die Zuschüsse bei der Übernahme von Höfen gingen 25 Anträge ein, wie das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur nach Ende der Antragsfrist Mitte Mai mitteilte. Es seien Hilfen in Höhe von mehr als 1,6 Millionen Euro beantragt worden. Damit übersteige das beantragte Volumen die Höhe des Förderprogramms aus EU- und Landesgeldern von 700.000 Euro in diesem Jahr.

    Die Gelder werden voraussichtlich im August bewilligt. Die Anträge werden den Angaben nach in den nächsten Monaten nun vom Thüringer Landesverwaltungsamt geprüft. Abgelehnte Antragsteller könnten sich auch im kommenden Jahr erneut um Fördergelder bemühen, soweit sie die Voraussetzungen dazu weiterhin erfüllen, hieß es.

    Neugründer, Hofnachfolger und Nachfolger von Betriebsleitern, die nicht älter als 40 Jahre sind, erhalten mit dem Programm eine staatliche Starthilfe von maximal 70.000 Euro. Der Zuschuss ist an Bedingungen wie Alter, Qualifizierung, Erstellung eines Geschäftsplans und Arbeitskräftebedarf geknüpft. Die Auszahlung erfolge in einem Zeitraum von drei Jahren.

    “Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit diesem Programm einen wichtigen Beitrag leisten, den anstehenden Generationswechsel in vielen Thüringer Agrarbetrieben zu meistern”, betonte Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke). Der Zuschuss helfe, vorhandene Jobs zu sichern und weitere Arbeitsplätze neu zu schaffen. Das mache den ländlichen Raum perspektivisch noch attraktiver für die Lebens- und Berufsplanung von jungen Menschen, sagte die Ministerin.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Wow, 25 Anträge bei 3600 Betrieben in Thüringen, das ist mal ne Hausnummer….chapeau!
      700000,-€ : 25 Betriebe = 28000,-€/Betrieb…das hilft weiter!

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    • Bauer Willi sagt

      Fazit: Für die 25 Anträge (!) fehlt das Geld. Voller Erfolg! Ob es der Agrarministerin nicht peinlich ist, so etwas auch noch öffentlich zu machen?
      Ich könnte bei so was richtig böse werden!

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      • Peter sagt

        Die 25 Antragsteller sollten besser die Anträge zurückziehen und damit dem System gepflegt den Mittelfinger zeigen. Diese Form der Alimentierung generiert doch nur den klassischen Mitnahmeeffekt und kostet garantiert den Steuerzahler erheblich mehr, weil die ganzen Bullshit-Job-Inhaber wieder alles x-mal prüfen, “begleiten” und kontrollieren werden.

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        • Smarti sagt

          Es wäre auch interessant zu erfahren, ob das Geld nicht aus der 1. Säule und somit allen Landwirten abgezwackt wird. Auch das Blumenzählen auf der Wiese wird ja von allen Landwirten subventioniert, denn die bekommen bekanntlich jedes Jahr weniger aus dem gemeinsamen Antrag. Jetzt heisst das ja auch anders, irgendwas mit Bauernhartz.

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      • Christian Bothe sagt

        Tja, das sind die Linken bei uns in Thüringen… Unser MP (Import West Linke) will doch wiedergewählt werden…

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  8. Jann Petersen sagt

    es ist ganz einfach bitte einmal die Zusammensetzung des Rates von agora agrar anschauen.
    und auch hier die wichtige Frage der Geldgeber stellen

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  9. Elisabeth Ertl sagt

    Im ORF läuft wieder einmal eine Sendung, die behauptet, Wiederkäuer tragen mehr zum Klimawandel bei als Autos und Flugzeuge zusammen. Und ohne Schweine könnten wir deren Futter selber essen. Außerdem sollte der heutige Um,gang mit Hunden und Katzen maßstäblich sein, und nicht der mit Nutztieren. Und Laborfleisch braucht kein Futter, drum ist es so genial.
    Ich dachte, wir wären schon weiter.
    Nein.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ist es nicht schlimm, dass solche Unwahrheiten unwidersprochen durch die Medien wabern können?

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      • Elisabeth Ertl sagt

        33% des in Österreich produzierten Fleisches wird an Hund und Katz verfüttert, aber das Ende der Schlachthöfe geht schon wie eine Sonne am Horizont auf. Dann haben wir alle Tiere so lieb wie Hund und Katz.

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    • Bauer Willi sagt

      „Laborfleisch braucht kein Futter“. Und auch keine Energie!
      Da müsste doch auch der letzte Depp merken, dass das nicht funktionieren kann. Selber denken ist doch nicht verboten!

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Hab das gerade in einem Diskussionsforum den Mitdiskutierenden zu erklären versucht, dass Fleisch nicht aus Luft entsteht oder gar im Vakuum. Man hat mir entgegnet, dass im Beitrag von einem materiellen Input keine Rede war, also gibt es den nicht.

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        • Diatryma sagt

          Das frage ich mich auch immer, aus was denn die Tonnen von Laborfleisch hergestellt werden sollen. “Aus Luft doch sicher nicht” denke ich jedes Mal (Altpapier? Hackschnitzel? Pflanzenpamps? Grübel…). Ohne Ausgangsmaterial wird es nicht funktionieren. Und das bringt ganz sicher ein paar nagelneue Probleme.

          • Brötchen sagt

            BASF is ja auch leider wech……schlage Kina for 😉

            ( Rechtschreibunk wegen Austricksunk KI)

          • Heinrich sagt

            Wurde doch schon von Harry Harrison mit “Soylent Green” gelöst, Kreislaufwirtschaft eben.

  10. Jürgen Donhauser sagt

    Danke Willi, wie immer auf den Punkt gebracht und die Gefühlslage der Landwirte gut wiedergespiegelt! Was mich inzwischen ankotzt sind die gut gemeinten Durchhalteparolen. Irgendwann ist Schluss und die letzte Energie aufgebraucht. Wir haben jahrelang gekämpft und aufgeklärt! Irgendwann muss man sich auch eingestehen, dass es nicht aufzuhalten ist.

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    • Arnold Krämer sagt

      Wer sendet Durchhalteparolen? Im organisierten Berufsstand nehme ich da nichts wahr.

      Mich persönlich können sie eigentlich auch nicht meinen. Ich habe Landwirte in meinem Berufsleben noch nie PAUSCHAL “angefeuert”. Wo es angebracht war aber individuell Mut gemacht, wenn die betrieblichen und persönlichen Voraussetzungen günstig waren.

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      • Arnold Krämer sagt

        Ergänzung: Es waren in der Vergangenheit oft die Molkereien und Schlachthöfe, die die Landwirte “angefeuert” haben zu investieren, weil es ihnen immer (nur) um den Rohstoff zur Auslastung ihrer Verarbeitungskapazitäten ging.

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      • Jürgen Donhauser sagt

        Bezog sich auch nicht auf Sie sondern auf folgenden Kommentar: “Ich werde und würde jungen Leuten trotz des scheinbar negativen Erscheinungsbildes der konv.LW immer wieder empfehlen LW zu studieren um einen Betrieb zu übernehmen! Auch in diese Zeiten werden die engagierten Landwirtschaftsbetriebe und ihre Hofnachfolger überstehen, einschließlich der Klimaerwärmung! Es gibt für mich keinen schöneren und abwechslungsreicheren Beruf! Habe ja beides in vorderster Front in Ost und West mit einigen Höhen und Tiefen erlebt, und weiß wovon ich rede…Auch die BRD muss ernährt werden,und das nicht nur mit Importen! Also Kopf hoch liebe Koll.auch wenn ich nicht mehr aktiv in der LW und NGW bin und „klugscheissern“kann.”
        Aber er hat es ja im Schlußsatz gemerkt….
        Wenn man mit seinem Privateigentum für Investitionen bürgt, wenn nicht nur die eigene Existenz daran hängt, sondern die von mehreren Generationen (inkl. der Altenteiler, deren “Bauernrente” alleine nicht reichen würde), wenn man nach einer Insolvenz keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hat sondern direkt in Harz IV fallen würde, wenn man mit zunehmenden Alter merkt wie man seinen Körper alles abverlangt hat um möglichst kostengünstig alle anfallende Arbeiten, Investitionen (Neubau, Umbau) selbst zu erledigen und sich jetzt der Verschleiß am Körper rächt, wenn keine persönlichen Rücklagen gebildet werden konnte, da man immer alles in die Zukunftsfähigkeit des Betriebes investierte – dann möchte man sich ungern von Angestellten oder Schreibtischtätern (die sich nie mit Risiko auf dem Markt beweisen mussten) Durchhalteparolen oder kluge Tipps anhören.

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        • Christian Bothe sagt

          Was soll das H.Donhauser? Viele der Betriebsinhaber im Osten sind persönlich haftende Gesellschafter! Nur mal so zu Ihrem Kommentar und meinem Statement!

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          • Jürgen Donhauser sagt

            Entschuldigen Sie, wenn Sie sich persönlich angegriffen fühlen. Ich habe bewusst nicht ihren Namen in Zusammenhang mit dem Kommentar genannt um die Aussage an sich exemplarisch darzustellen. Wenn ich eines in der Seelsorge gelernt habe, dann dass “weihevolle, gute Ratschläge” nicht helfen. Aus einer gesicherten Position heraus ist es nicht hilfreich dem “Leidenden” Durchhalteparolen und kluge Tipps zu geben, sondern mitzufühlen.

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            • Jürgen Donhauser sagt

              Aber es tut sich etwas. Seit der Aussicht, dass durch ein Gesetz (Habecks Wärmepumpen) von heute auf morgen eine Immobilie plötzlich fast wertlos werden kann, begreifen einige, die Dimension die sich in den letzten Jahren pausenlos in der LW durch geänderte Gesetze ergeben hat.

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            • Christian Bothe sagt

              Nur mal so lieber H. Donhauser zu den “weihevollen Ratschlägen” und meiner gesicherten Position aktuell… Habe selbst Jahre einen kleinen Kartoffelverarbeitungsbetrieb gehabt, und weiß schon wie es den Berufskollegen in der LW geht, wenn alles nicht so läuft nach einer Investition von 3 Mill.DM…

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              • Christian Bothe sagt

                Donhauser: “…die sich nie mit Risiko auf dem Markt beweisen mussten) Durchhalteparolen oder kluge Tipps anhören.” Waren sogar mehr als 3Mill.DM, die ich in eine Kartoffelverarbeitung investiert habe! Über die Listung meines Klossteiges direkt im LEH möchte ich mit Ihnen H.Donhauser lieber nicht diskutieren…. Sie würden dann diese o.g.Äußerung niemals wiederholen, denke ich…Also immer schön sachlich argumentieren…

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    • Smarti sagt

      Herr Donhauser, also ich sehe ja gefühlt überall nur noch Burnout-Prävention für Landwirte.
      Die Durchhalteparolen waren gestern, vorgestern waren die steigenden Preise.

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      • Jürgen Donhauser sagt

        @Smarti, schön dass Du das wahrnimmst. In den pastoralen Gesprächen spielen sich Dramen ab und der überwiegende Großteil der Gesellschaft nimmt überhaupt nicht wahr, welche Schicksale und Leid sich auf vielen Bauernhöfen vollzieht. Würde die Suizidrate nach Berufsgruppen in Abhängigkeit des Bevölkerungsanteils veröffentlicht, dann wären viele Erschrocken. Und ja, auch wenn die Berufung Landwirt, und ich schreibe bewusst “Berufung”, die schönste ist, kann sie inzwischen das “Leid” offensichtlich nicht mehr aufwiegen.

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    • Christian Bothe sagt

      Nicht so pessimistisch H. Donhauser! Sie als gläubiger Mensch und Katholik (bin ich ja auch) wissen doch wie wichtig unsere LW ist! Das wird immer so sein auch wenn der Mainstream die Konvis momentan verdammt…Die katholische Kirche gibt’s auch noch, obwohl die neuerdings allerorts entdeckten Missbrauchsskandale nicht gerade förderlich sind…

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      • Jürgen Donhauser sagt

        Die “Wichtigkeit” der LW muß sich von außen durch gerechte Entlohnung und Anerkennung wieder spiegeln, ansonsten ist sie offensichtlich für die Gesellschaft nicht “wichtig”. Eine gewisse Zeit kann man dies durch ausgeprägtes Selbstbewußtsein und Selbstachtung ausgleichen, aber wenn man permanent kritisiert wird, dann schmilzt auch dies dahin!

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        • Christian Bothe sagt

          Und deshalb weiter kämpfen, sei‘s verbal oder aktiv wie es B.Willi im Blog und außerhalb tut!

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  11. Dorfmensch sagt

    Warum geht das immer so weiter? Die Frage stelle ich mir auch immer wieder?
    Die grüne oder linksgrüne Politik braucht und lebt von Feindbildern. Sie hat doch die Schlacht gegen die Atomkraftwerke bereits gewonnen, bei den Kohlekraftwerken ist der Sieg vor Augen. Wer bleibt da noch übrig, wenn es um den heldenhaften Einsatz zur Weltenrettung geht? Natürlich die Landwirtschaft! Essen gibt es ja im Supermarkt. Wo das herkommt ist doch völlig egal. Hauptsache billig. Auch wenn alles aus dem Ausland kommen sollte, ohne Rücksicht auf deutsche oder EU-Standards oder mit Rückständen in der EU verbotener PSM oder angeahntem CO2-Fußabdruck, dann ist das ok. Hauptsache die deutschen Bauern stören nicht den Gutmenschen-Radfahrer auf dem Wirtschaftsweg. Hauptsache ein gutes Gefühl und billig nach Malle.
    Außerdem hat der Lauteste in den Medien, Politik oder in der Öffentlichkeit immer Recht. In vielen Gesprächen mit Stadtbewohnern hat sich gezeigt, dass viele von ihnen der Landwirtschaft mit Respekt begegnen und Landwirte achten. Diese Mitbürger, die mit offenen Augen durch`s Land gehen finden letztlich auch kein Gehör wie die Landwirte selbst.
    Was kommt danach (nach dem Ende der deutschen Landwirtschaft). Dann wird`s eng auch mit dem Essen. Kommen dann die Insekten wieder oder müsst ihr eure urbane Lebensweise ändern?
    Unabhängig von den Erfolgsausichten sollte die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung besser mit Sachinformationen versorgt werden. Das kann nicht jeder Landwirt für sich tun. Hier sind die Verbände gefragt. Ein schönes Beispiel wäre die objektive Darstellung der CO2-Bilanzen und -Kreisläufe der Landwirtschaft, damit die unsinnige Darstellung der Kuh als Klimakiller endlich aufhört. Man provoziert damit sich viel heiße Luft aus grüner Politik, NGO`s und den Medien. Aber ohne dem wird es wohl nicht gehen.

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    • Inga sagt

      Die nicht landw. Bevölkerung kann sich doch selber schlau machen.
      Müssen die alles vorgekaut bekommen?
      Sind das keine richtigen Menschen?
      Vor allen Dingen sollte man das in den Schulen als Allgemeinbildung durchnehmen, wo das Essen herkommt.

      Tier- und Pflanzenzucht für Nahrungsmittel in Biologie
      PSM und Mineraldünger in Chemie

      Dann denken die nichtlandw. Bevölkerung schon mit.

      “Dass unsere großen Berufsvertretungen sich dem Mainstream nicht widersetzen, ist für mich nicht verständlich. Es wäre so einfach. Die Funktionäre müssten nur “nein” sagen. Ist das wirklich so schwer?”

      Die sind bestimmt nicht stolz auf ihre berufl.. Position, sonst würden sie es machen!
      Wenn der Mainstream stärker ist.

      Dann müßten die Agrarstudenten schon im Studium darüber diskutieren.
      Ja,im Agrarstudium müßte es heißen, Agrarier sind was besonderes, dürfen sich vom Mainstream nicht mitziehen lassen.
      Sie bearbeiten und verwalten einen besonderen Feiler der Volkswirtschaft.

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      • Smarti sagt

        Inga, die allermeisten Menschen interessiert es einfach nicht, wer die Lebensmittel herstellt. Alles was funktioniert, so das grosse Ganze, die ganzen Rädchen, die ineinander greifen “ist normal” und keine Rede wert.
        Nur wenn etwas falsch läuft, ob nun ich echt oder in Übertreibung oder Lüge, dann greifen es die Medien auf, die Lehrer “leeren” es weiter und die Kinder/Studenten saugen es auf.
        Jetzt sind die Kinder und Studenten schon selber Lehrer oder Medienschaffende und die geben nun weiter, was sie selber in der Schule gelernt haben.
        Wir haben vier Kinder, zwei brennen für die Landwirtschaft und haben auch viel von dem, was wir hier besprechen am Esstisch mitbekommen.
        Einer hält sich aus Allem raus, würde aber auch nie den Hof übernehmen, das ist ihm viel zu viel Arbeit :). Die Vierte war sehr früh selbständig, immer unterwegs, immer mit Freunden ( notenmässig das schlaueste Kind, …morgends hilft sie beim melken und abends schreibt sie ihre Abschlussarbeit über den Klimawandel. Unterlegt mit hunderten Studien, auch solchen, die hier besprochen werden…. ich könnte durchdrehen, aber ich kann auch einfach nur aufklären mit meinen Möglichkeiten. ( Und ihre Schreibfehler korrigieren ).
        Und das mache ich, so unaufgeregt wie irgend möglich, in der Hoffnung, dass sie nicht zu viel Angst hat vor der Zukunft.
        Was ich damit sagen will: ich kenne selbst Landwirte, die den Lügen glauben schenken… zumeist dann, wenn es ihnen gerade nützt.
        Unseren Kinder die Schuld zu geben ist nicht zielführend. Ich habe die Kinder noch so erzogen, dass sie kaum Lügen und erst mal auch glauben, was man zu ihnen sagt. Mein Fehler.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Smarti, es wäre doch auch merkwürdig, wenn 4 von 4 Landwirtschaft favorisieren würden. Allein aus Abgrenzungsgründen würden nicht alle das Gleiche wollen. Wir sind vier Jungs, zwei haben Landwirtschaft gelernt, zwei nicht. Am Ende des Tages besteht der Betrieb aber nur deswegen noch, weil 4 Jungs 45 Jahre lang diesen unterstützt haben und es immer noch tun. Alles gut Smarti!👍

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        • Rudolf Weishaupt sagt

          “Ich habe die Kinder noch so erzogen, dass sie kaum Lügen und erst mal auch glauben, was man zu ihnen sagt. Mein Fehler.”

          Kein Fehler!

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  12. Christian Bothe sagt

    Hier im Osten ist die Situation ähnlich ! Allerdings reden wir hier von AG und GmbH von 2000ha und mehr mit entsprechender Tierproduktion! Auch hier muß die Leitungsnachfolge engagiert gesichert werden. Das geschieht in meinem Umfeld nach über 30 Jahren Reunion teils mit Fremdgeschäftsführern oder Vorstandsvorsitzenden aus eigener Familiennachwuchs. Habe da einige positive Beispiele in der Region Mitteldeutschlands erlebt! Anders im Falle Dennree (Bio),der einen Konvibetrieb von über 4000ha LN mit über 1000MK gekauft hatte und zum Biotochterunternehmen umfunktioniert hat. Auch den Verkauf des Betriebes des ehemaligen Bauernführers in Thüringen an ALDI sollte man erwähnen! Wichtig für mich ist, das auch LW unter diesen Investoren weiterbetrieben wird, und nicht nur erneuerbare Energien installiert werden auf LN! Favorisieren tue ich natürlich ersteres ,das heißt die unmittelbare Nachfolge in den AG und GmbH aus eigenem Hause bzw. engagierten Abteilungsleitern der Pflanzen-und Tierproduktion in diversen Leitungsfunktionen! Wie gesagt im Osten ist das aufgrund der Struktur von Großbetrieben etwas anders und muss langfristig kaderpolitisch geplant werden. Gerade in den von B. Willi aufgezeigten Problemen ist die Kaderpolitik auch hier ein entscheidendes Kriterium!

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    • Christian Bothe sagt

      Ich werde und würde jungen Leuten trotz des scheinbar negativen Erscheinungsbildes der konv.LW immer wieder empfehlen LW zu studieren um einen Betrieb zu übernehmen! Auch in diese Zeiten werden die engagierten Landwirtschaftsbetriebe und ihre Hofnachfolger überstehen, einschließlich der Klimaerwärmung! Es gibt für mich keinen schöneren und abwechslungsreicheren Beruf! Habe ja beides in vorderster Front in Ost und West mit einigen Höhen und Tiefen erlebt, und weiß wovon ich rede…Auch die BRD muss ernährt werden,und das nicht nur mit Importen! Also Kopf hoch liebe Koll.auch wenn ich nicht mehr aktiv in der LW und NGW bin und „klugscheissern“kann.

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  13. Schorsch Summerer sagt

    Wir haben hier eine Tragödie auf einem Hof. Viele Rinder tot. Ohne den Betrieb zu kennen deutet vieles auf eine Psychische Überlastung des Betriebleiters. Entsetzlich sind die Kommentare zum Artikel. Ich Depp habe doch tatsächlich geglaubt dass wir bei dem Verständnis für dieses Problem weiter wären. Nichts von dem. “Gabersee” ist übrigens die Umgangssprachliche Bezeichnung für die Inn-Salzaach Klinik in Wasserburg. Aber urteilt selbst.
    https://www.rosenheim24.de/rosenheim/chiemgau/rimsting-ort82000/tote-und-vernachlaessigte-tiere-schrecklicher-fund-in-stall-in-rimsting-92289375.html

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  14. Rudolf Weishaupt sagt

    Ach, ich hab mich jetzt hier mal so durchgelesen. Es gibt einige sehr informative und konstruktive Beiträge! (Ich bin kein Landwirt, kann also über Fachfragen wie Hektarerträge etc. und entsprechende Kosten nicht mitreden.) Aber leider gibt es auch sehr viele zutiefst pessimistische und „zukunftsverneinende“ Beiträge. Ich weiß nicht, wie viele interessierte junge Menschen, möglicherweise ja auch potentielle Hofnachfolger, hier mitlesen. Unser Gastgeber, Bauer Willi, kann vielleicht vielleicht Auskunft geben?

    Ich frage mich also, welches Bild von „Landwirtschaft“ wird durch diese pessimistische Sicht vermittelt? Jedenfalls keins, das junge Leute ermutigen könnte, einen entsprechenden Beruf zu ergreifen. Wo bleiben die Vorschläge? Wo bleibt die Zukunft? Wie können wir jungen Menschen Mut machen?

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    • Arnold Krämer sagt

      Herr Weishaupt, es gibt kein einheitliches Bild von Landwirtschaft, weil die individuelle Situation in den Familien, (Alter, Gesundheit, Familienstand, Mentalität usw.) und auf den Höfen höchst unterschiedlich ist. Die wirtschaftlichen Verhältnisse unterscheiden sich teilweise extrem. Die Betriebszweige haben eine unterschiedliche Perspektive, u.a. auch vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung. Die Betroffenheit durch staatlichen Aktionismus ist unterschiedlich, und, und und. ALLE trifft aber eine ungebremste Regelungs- und Vorschriftenflut, mit der der Staat Sicherheit und Gerechtigkeit (auch gegenüber der Natur) schaffen will. Diese ist aber auch immer mehr eine scheinbare…..

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    • Frauke Bielefeld sagt

      Wie können wir jungen Menschen Mut machen? Die Jahrzehnte europäischer Planwirtschaft haben vielen Bauern leider die Erfahrung gebracht, dass sie sich ein Leben unter dieser Art Planwirtschaft für ihre Kinder nicht wünschen. Sehr schade, so sehe ich es auch. Aber ewiges politisch motiviertes Bashing (von dem wir Bauern selbstverständlich auch wissen, dass es weniger die Sprechpuppen, als der dahinter aufgebaute “Mopp” ist) in Verbindung mit finanziellen Nöten und Ungewissheiten sind kein Anreiz, die Bevölkerung auch in Zukunft zu ernähren. Das Phänomen des Höfesterben ist ja nun wirklich kein neues.

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      • Rudolf Weishaupt sagt

        Hallo, Frauke Bielefeld! Politiker müssen planen! (Gesetze machen und so.) Das ist schließlich der Job, für den wir sie bezahlen. Hier aber von “Planwirtschaft” zu reden, halte ich für demagogisch.

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    • Karsten sagt

      Es geht leider schon seit Generationen so. Immer wurde den jungen Leuten Mut zu gesprochen. Ich selbst habe in der lw Schule noch nach dem motto „wachse oder weiche“ gelernt. Das haben viele Betriebe gemacht. Heute will keiner mehr was davon hören. Ich bin 45. Ich zähle mich weder zu den alten noch den Jungen. Den jüngeren kann ich aber nur davon abraten sein Unterhalt mit Landwirtschaft verdienen zu wollen. Das sind die politischen Rahmenbedingungen welche wir nicht mehr beeinflussen zu magen. Fern jeder Praxis. Das muss man akzeptieren

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      • Arnold Krämer sagt

        Nur abraten, Nein! Das ist viel zu pauschal negativ. Die Hauptfaktoren für eine wie auch immer geartete Unternehmensentwicklung (im Extrem formuliert: Wachsen oder weichen) sind Markt, Betrieb und Mensch. Leider ist die Politikkomponente, die ich früher in meinem Unterricht und den Vorträgen unter Markt subsumiert hatte, in den letzten 20 Jahren zu stark geworden und stellt aktuell das größte unternehmerische Risiko für die Landwirtschaft dar. Ich behaupte aber, dass das in 5-10 Jahren anders aussieht. Das Problem der Familienbetriebe war und ist jedoch, dass sie generationenmäßig und entwicklungsmäßig immer in unterschiedlichen Phasen sind. Manche können das aktuelle agrarpoltische “Elend” relativ gut aussitzen. Bei anderen sind wichtige Weichenstellung jetzt und heute zu treffen und da wird es manchmal richtig schwierig.

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    • Bauer Willi sagt

      @Rudolf Weishaupt
      Ich habe in den letzten Monaten bei meinen Vorträgen über 10.000 Landwirte und Landfrauen im Saal sitzen gehabt. Es ist also keine Einzelmeinung, was ich im Artikel zu Papier gebracht habe.

      Warum soll ein junger Mensch in die Landwirtschaft einsteigen? Nennen Sie mir bitte 5 Gründe. Sie bekommen die Aufgabe, als Nicht-Landwirt junge, gut ausgebildete Leute dazu zu bringen, einen Hof zu bewirtschaften. Sie sagen ihnen, weshalb Sie das gut finden und warum es sich für die diese Menschen lohnt. Möglichst für eine Generation.

      Ich kenne die Gründe, warum die jungen Leute es immer weniger wollen.
      Und jetzt los, 5 Gründe können doch so schwierig nicht zu finden sein… 🙂

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      • Reinhard Seevers sagt

        Hatte gerade eben ein Gespräch auf dem Schützenfest bei einem Glas Bier….mit einem KFZ-Meister, der eine unverschuldete Werkstatt übergeben möchte an seinen Mitarbeiter. Er selbst ist 62 und gut situiert, der Kundenstamm ist groß, alles im grünen Bereich. Er findet keinen Nachfolger, auch sein Mitarbeiter will nicht…..so, jetzt noch mal zur Motivation. Gleiches gilt für einen alten Freund, der einen florierenden Elektrofachbetrieb übergeben môchte. Wo sind denn die jungen aufstrebenden gut gebildeten, fleißigen, und innovationsfreudigen Nachfolger, Herr Weishaupt. Irgendetwas läuft falsch…..aber was?

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      • Christian Bothe sagt

        Ganz einfach! Es gibt auch eine Zeit nach den Grünen! Ich denke an B.Brecht: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ So wird’s wieder werden! Wie lange die EU in ihrer jetzigen Struktur noch besteht, werden wir sehen…Ich wiederhole mich, LW und NGW Sind ein spannendes Feld und für junge Leute eine Perspektive besonders hier im Osten!

      • Rudolf Weishaupt sagt

        @BauerWilli! 5 Gründe? Danke für die Herausforderung, werde darüber nachdenken, wenn ich Zeit habe, und mich dann melden. Im Moment fällt mir ganz spontan nur ein, was ich schon mehrfach gesagt habe:

        – Die “Essensmacher” sind wichtig!
        – Schulbildung muss das Thema viel stärker berücksichtigen!
        – Die Berichterstattung in unseren öffentlich finanzierten Medien muss die Nöte der “Essensmacher” viel stärker berücksichtigen! (Keine Romantisierung von LW.)
        – Abkehr von der Flächensubventionierung, aber in kleinen, sehr wohlbedachten Schritten. Umwidmung der frei werdenden Mittel in gezielte Förderung von innovativen Projekten, aber ohne unnötige Bürokratie. (Quadratur des Krieses?)
        – Abkehr von exportorientieren lw Geschäftsmodellen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “– Abkehr von exportorientieren lw Geschäftsmodellen.”

          DAS wird schwierig in einer globalisierten Welt unter den unterschiedlichsten Bedingungen und Kaufkräften. Frage ist auch, wen Sie meinen, den Importeuer als Exportierenden (Kaffee, Tee, Gewürze, Südfrüchte, etc.) oder den Exporteur im eigenen Land, der evtl. zu wenig Bananen hat, um sie auf den eigenen Markt zu bringen und deshalb vielleicht Getreide oder Fleisch exportieren möchte und kann?
          Wenn man das zu Ende denkt, dann wird es schwierig die gleiche Forderung auch für den Rest der Ökonomie zu fordern, oder gilt das wieder nur für die Landwirtschaft allein?

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          • Rudolf Weishaupt sagt

            Ich meine die exportorientierte Landwirtschaft hier in Deutschland (und erst recht in den Niederlanden). Vor allem die Schweinehaltung! Export nach China, das berühmte fünfte Viertel. Lief doch ganz gut! Dann kam die Schweinepest. Nun hat China den Schweinefleisch-Import aus Deutschland gestoppt und erzeugt das Fleisch selbst in „Schweinehotels“. Werden wir demnächst Schweinefleisch aus China importieren?

            Nein, will ich nicht! Es kommt darauf an, hier in Deutschland hochwertiges Schweinefleisch zu erzeugen, überhaupt hochwertige Lebensmittel, und diese Produkte werbeintensiv im eigenen Land zu vermarkten.

            Gute Vermarktung: Deutsche Verbraucher sollten lernen, dass sie mehr für ihre Lebensmittel ausgeben müssen. Die paar Euro, die jemand, der mehr Geld hat als ich, durch den Verzicht auf eine einzige Fernreise einspart, wären doch gut investiert, zum Beispiel für Fleisch- oder Gemüseprodukte aus Deutschland.

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            • Reinhard Seevers sagt

              “Deutsche Verbraucher sollten lernen, dass sie mehr für ihre Lebensmittel ausgeben müssen. Die paar Euro, die jemand, der mehr Geld hat als ich, durch den Verzicht auf eine einzige Fernreise einspart, wären doch gut investiert, zum Beispiel für Fleisch- oder Gemüseprodukte aus Deutschland.”

              Das ist die gleiche Konnotation, wie die Ernährungswende der Grünen. Man kann sich die Menschen nicht umerziehen. Wir leben in einer Demokratie mit einem kapitalistischen Marktsystem. DAS muss man erstmal anerkennen und dann daraus die Schlüsse ziehen, dass die eigenen Wünsche nur durch eine Notlage oder durch Diktatur umsetzbar sind…alles andere ist Wunschdenken.
              Warum kauft man Serranoschinken, Parmesankäse, oder Oliven? Weil man es kann….man könnte auch deutschen Schinken kaufen….leider wird das geschlachtete deutsche Schwein zur Reifung in die Emila Romania gefahren und kommt als Parmaschinken zurück, mmmhhm, italienisches Schweinefleisch….so läuft Kapitalismus.

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              • Brötchen sagt

                Reinhard, Herr Weishaupt hat doch gesagt er kennt sich mit Hektarerträgen und Geldflüssen/Margen nicht so aus.

                Denke, es ist damit verdammt schwierig eine gewisse Erkenntnisschwelle zu überspringen. Er kann dann immer nur mit einem gewissen Gefühl urteilen.

                Er bleibt dann immer bei den “Guten Lebensmitteln” stehen.

                KOmisch ein Drittel der Leute kommt so kaum über die Runden.

                Die Wärmeluftpumpen sollen zu 80 % gefördert werden, aber nur, wenn du nicht mehr als die gigantische Grenze von 20 Tsd Jahreseinkommen überschreitest.

                Alles Klar Herr Kommissar….

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Tja, je weiter die Entscheidungen vom eigenen Geldbeutel entfernt sind, umso falscher werden diese. Wenn es nicht den eigen Geldbeutel betrifft, kann man alles mögliche daherlabern. Und wenn man seine Bürger und deren ökonomische Situation nicht kennt, dann kommt umso mehr Blödsinn dabei raus.
                  Die Wärmepumpem-Lobby wartet schon, dass das Gesetz kommen mag, die werden ihre Marge ruckzuck anpassen…..dann zahlt der besser Situierte eben noch die Pumpe des Geringverdieners mit, so what.

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              • Arnold Krämer sagt

                Der LEH kauft das weltweit ein und bietet es hier an, weil er damit Geld verdienen kann. z.B. Kulturheidelbeeren im Winter aus Peru oder aktuell aus Marokko. Und hier machen die Plantagen zu, weil a) das “Besondere” (saisonal) weg ist und b) das Ganze wg. Mindestlohn zu teuer wird. Sogar Plantagen zum Selkbstpflücken werden geschlossen.

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              • Rudolf Weishaupt sagt

                “Man kann sich die Menschen nicht umerziehen.” Sorry, aber genau das wird hier oft behauptet, die Menschen würden von “umerzogen”, z.B. zu Vegetariern oder Veganern. Nein!

                Ich kaufe regelmäßig die frische Produkte von “HelloFresh”, mittlerweile sicher auch ein Big-Player im LW-Sektor. Immer nur die kleinstmögliche Portion, zweimal die Woche, für mich und den Familienangehörigen in meinem Haushalt. Da habe ich wenigstens zweimal die Woche ein zubereitetes Essen aus frischen Zutaten und gleich die Kochanleitung dazu (das Selbst-Kochen muss ich recht mühsam lernen).

                H&F schmückt sich mit Labeln wie “vegetarisch” oder “vegan”. Die Sachen schmecken mit den beigefügten Gewürzen auch wirklich lecker. Aber, wenn ich auf die Zutaten schaue? Kommen oft nicht (mehr?) aus Deutschland. (Ich esse und bestelle übrigens auch gern einmal ein Stück Fleisch oder Fisch.)

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Man kann sich die Menschen nicht umerziehen.” Sorry, aber genau das wird hier oft behauptet, die Menschen würden von “umerzogen”, z.B. zu Vegetariern oder Veganern. Nein!

                  Da haben Sie etwas nicht richtig interpretiert. Wenn eine Landesregierung Mensen und Kantinen in “fleischlos” umstrickt, wie in Bremen geschehen, dann ist das eine Umerziehung!
                  Das hat nichts mehr mit freier Entscheidung zu tun.

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                • Ferkelhebamme sagt

                  Herr Weishaupt, jetzt bin ich enttäuscht. Da Sie dagegen sind, das das fünfte Viertel nach Asien exportiert wird, wäre ich davon ausgegangen, dass Sie sich Töttchen, Pfötchen, Schwänzchen und Innereien zubereiten.
                  Der Export dieser Teile nach China war eine tolle Wertschöpfung (was sich natürlich auch auf die Verkaufspreise ausgewirkt hat), jetzt wird‘s entsorgt, weil es in D keine Abnahme findet. Traurig. Der Anteil an importierten Schweinen und Edelteilen steigt übrigens gerade, weil wir nicht mehr genug deutsche Schweine haben.

                  Ich empfehle Ihnen das Dr Oetker Schulkochbuch und „Fünf vor zwölf-Rezepte erfahrener Landfrauen“ Für die Woche Rezepte aussuchen und dafür einkaufen, dabei auf regionale Produkte achten ist garnicht schwer. Nur nicht so bequem.

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                • Rudolf Weishaupt sagt

                  Hallo, Herr Seevers! Ich schätze Ihre sachkundigen Beiträge hier. Aber: Mensen, also auch die Menschen, die dort essen, werden “umgestrickt”?

                  Vor ein paar Tagen habe ich mich über die Mensen hier in Aachen informiert (habe dort oft zum Gasttarif gegessen, als ich noch im Beruf war), ich habe auch die Google-Kommentare angeschaut. Alle, wirklich alle Beiträge, die sich dazu äußern, loben ausdrücklich, dass es nun jeden Tag eine vegetarische Alternative gibt.

                  Es gibt keinen einzigen Beitrag, in dem sich jemand “umgestrickt” fühlt oder dieses Zusatzangebot kritisiert. Sorry, wenn ich es so hart formuliere: Das sind Hirngespinste!

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Herr Weishaupt, es gab in Mensen und Kantinen eigentlich immer eine Alternative ohne Fleisch. Ich erinner noch, dass es alternativ Pfannkuchen oder Puffer oder Gemüsesuppen oder anderes gab. Hier geht es aber doch nicht um die Wahl einer Alternative, es geht um Umerziehung.
                  Zitat:
                  Bremen – Unter dem Titel „Ernährungswende für Klimaschutz vorantreiben“ fordern die Grünen, dass ganz Bremen quasi vegan wird und als gutes Beispiel für andere Bundesländer vorangeht. Unter anderem wird ein höherer Anteil veganer Speisen in Mensen und Kantinen gefordert. Aber auch der Weihnachtsmarkt, Breminale, Freimarkt oder Osterwiese wären betroffen. Konkret soll der Anteil veganer Speisen und Getränke in Zukunft laut der Forderung rund 75 Prozent betragen.”

                  So jetzt noch mal von vorn Herr Weishaupt…ich fühle mich gegängelt, wenn ich nicht mehr wählen darf. Das hat auch nichts mit Demokratie mehr zu tun.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Und weiter heißt es in dem zitierten Zeitungstext:

                  “Erst einmal wird dem Leser des Papiers eingangs klargemacht, dass Ernährung keine Privatsache ist. Ernährung sei politisch, heißt es da. Und weiter: „Was wir essen, hat erheblichen Einfluss auf andere, oft unbeteiligte Dritte: Unsere Landwirtschaft verschärft dramatisch die größten ökologischen Krisen unserer Zeit, den Klimawandel und den Verlust von Artenvielfalt“, heißt es in dem Papier, das durch den klimapolitischen Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Philipp Bruck, verfasst wurde.”

                  Noch Fragen Kienzle?

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        • Bauer Willi sagt

          QRudolf Weishaupt
          Ich bat um 5 Gründe zur Motivation!! Nicht zu De-Motivation!! Der dritte Punkt ist noch einigermaßen…

          Reden Sie mal mit jungen Landwirt:innen. Die können solche Sprüche nicht mehr hören…

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    • Ferkelhebamme sagt

      Unseren Kindern Mut machen und zusehen, wie sie untergehen? Ganz bestimmt nicht. Was sie brauchen, ist eine Perspektive, und die gibt es in den meisten landwirtschaftlichen Betriebszweigen derzeit nicht, vor allem, weil der Staat sich zu viel einmischt.
      Die jungen Leute vom Hof werden überall mit Kusshand genommen. Wenn Sie verlangen, dass sie sich in eine risikoreiche Selbständigkeit stürzen, müssen Sie als Gesellschaft eine planbare Zukunft bieten. Sonst sind sie weg. Und werden auch nicht wie früher von den Hofabgebern aufgehalten.

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    • Smarti sagt

      Herr Weishaupt, viele der hier schreibenden haben ja schon 20 oder mehr Jahre Erfahrung mit dem Führen eines Betriebes. Die wissen schon, von was sie reden.
      Ich kenne zum Beispiel keinen Tierarzt, der seine Praxis an eines seiner Kinder weiter gab. Ich kenne auch keinen Landarzt für Humanmedizin, bei dem ein Kind die Praxis weiter führte, dies bestimmt aus gutem Grund. Und jetzt werden es die Landwirte auch so machen. Der Beruf selber ist noch immer mein Traumberuf – aber das ganze drumherum entwickelt sich je länger je mehr zum Albtraum.
      Nun, mich ( uns ) braucht das nicht mehr so zu kümmern – wir machen nur noch das, was uns gefällt und lassen uns nicht mehr unter Druck setzen ( meistens jedenfalls ).
      Einerseits wäre bei einem “weiter so des Hofnachfolgers” schon rein rechnerisch auch irgend wann einmal der Hof weg ( und damit auch unsere Altersvorsorge und der Lebensmittelpunkt von recht vielen Menschen).
      Zweitens sind die Voraussetzungen gefühlt immer schlechter, um mit der Erzeugung von Lebensmitteln oder Energiepflanzen mitzuhalten. Dazu ist es bei uns zu kleinflächig, zu hügelig und zu trocken. Einen gut bezahlten Beruf in der 1 km entfernten Schweiz zu finden ist dagegen ein Kinderspiel.
      Da gebietet es schon das mütterliche “unser Kind soll es mal besser haben” ein Umbau des Hofes bevor die Kinder ihn kriegen, denn mein Leben will ich ihnen nicht zumuten. Kurz ja, aber bestimmt nicht jahrelang.

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  15. firedragon sagt

    Ich habe noch nicht alle Beiträge gelesen.

    Warum geht das immer weiter … weil wir nicht “nein” sagen.

    LW kann ziemlich viel und jeder einzelne LW ist immer am Gucken, dass er seinen Betrieb am Laufen hält und sagt allzu oft “ja, das geht schon irgendwie”.

    Beispiel
    Eine südpfälzische Stadt hat seit Kurzem einen Grünen als BM.
    Seit ein paar Tagen geht ein Fragebogen an Betriebe raus, die Stadtflächen in Pacht haben. Ziel ist, die Stadtflächen sollen ökologisch bewirtschaftet werden.
    Wir haben unter einem Hektar von dieser Stadt gepachtet, es fällt bei uns nicht ins Gewicht, wenn wir diese verlieren, da wir die Fragen nicht beantworten werden.
    Das ist unser “nein”.

    Ein Betrieb, der eventuell Fläche gepachtet hat, die so hoch ist, dass ein Flächenverlust ins Gewicht fällt, was macht der?
    Dieser Betrieb kann nicht nein sagen.

    Deswegen geht das immer weiter, weil sich LW in Abhängigkeit begeben hat.

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    • Smarti sagt

      Bei uns ist es ähnlich… gerade sind zwei alte Verpächter verstorben und deren Erben wollen meistbietend verpachten – da reden wir vom doppelten Betrag wie bisher – mindestens. Es rentiert aber jetzt schon nur noch so mau… also ist unser Nein ein deutliches Verringern der Pachtflächen die nächsten Jahre.
      Einerseits ist das kurz traurig, andererseits fällt viel Waldrandzurückstutzen und Weidekontrolle weg, wenn eine Rinderherde weniger unterwegs ist – und bei Reitstunden verdiene ich wahrscheinlich das vierfache pro Stunde.

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    • Pälzer Buh sagt

      Es ist die Stadt, Landau in der Pfalz! In einem der Stadtdörfer ist auch unser Betriebssitz. Wir geben das schreiben an den BWV weiter. Ende Juli findet die Weinkerwe in unserem Hof statt. Bin am überlegen ob ich nicht mein Hausrecht gegenüber dem Bürgermeister und dem Stadtrat ausüben soll.

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      • firedragon sagt

        Pälzer Buh,

        hättest die Stadt nicht nennen brauchen, es gibt nur diese eine und Betroffene, die hier mitlesen, wissen worum es geht.
        Nur eins noch in dem Zusammenhang – kein Verpächter geht die Betriebsgröße des Pächters was an (nach der beurteilt werden soll, wie die ökologische Bewirtschaftung auszusehen hat).

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        • Pälzer Buh sagt

          Ob soviele “Betroffene” hier mitlesen mag ich etwas bezweifeln, wäre aber schön wenn ein 4 Augen Gespräch zustande kommen würde.

          Es ist im übrigen auch die selbe Stadt, die Deutschlandweit die ersten Radstraßen durch die Feldgemarkungen führen wird, dafür gab der Bund ( V. Wissing)1,1 Millionen(Steuergeld!) Euro aus.

          https://www.ardmediathek.de/video/zur-sache-rheinland-pfalz/zoff-auf-wirtschaftswegen-landwirte-gegen-radfahrer/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE4NTE2MDk

          Dem (B’90 Grüne) (Fahrrad)Bürgermeister sei Dank! Ironie Ende!

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          • Inga sagt

            hat der Klarheit geschaffen?
            Wenn diese Wege von und für Bauern gebaut wurde, haben die bei ihrer Arbeit wohl auch Vorfahrt, und die Freizeitleute müssen Rücksicht nehmen,

            • firedragon sagt

              Sollte man meinen, dem ist aber jetzt schon nicht so.
              Und wenn die Wirtschaftswege zu Radstraßen ‘umgebaut’ werden … tja – ich sag mal so, dann wird das noch viel lustiger da draußen.

              Passt ja auch zum Thema: die Radfahrer wurden von der LW auf den landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen geduldet, weil man eben auf ein gutes Miteinander Wert legt.
              Und nun wird diese Duldung seitens der LW, diese Gewohnheit in einen Rechtsanspruch für Radfahrer überführt.
              Ein “Nein” wird von der LW übergangen, so sieht’s aus. Weil Geld im Spiel ist und Geld verblendet.

              0
  16. Geschichte wiederholt sich … immer wieder, immer wieder.

    >> Da es die Handelswege [..] kontrollierte, nahm das Land einen wirtschaftlichen Aufschwung. Diesen versuchte Jerobeam II. offenbar zum Ausbau seiner #Macht und seines #Verwaltungsapparats zu nutzen.

    Dazu erlegte er der Landbevölkerung hohe #Abgaben auf und eignete dem Königshof zunehmend Ländereien an, die zuvor freien unabhängigen Bauern gehört hatten. Das Bevölkerungswachstum beschleunigte die Entwicklung zu einer sozial #zerklüfteten Gesellschaft.

    Nur eine #Minderheit hatte Anteil am Wohlstand, der auf Kosten vor allem von Kleinbauern ging, die sich verschulden mussten und dann ihr Land und somit ihre Existenzgrundlage verloren.<<

    ca 750 v.Chr. (Auszug Wikipedia zu Amos)

    P.S.
    Es geht nicht nur den Bauern so. Auch unsere Branche geht mit EU-Verboten zu Chemikalien zugrunde bzw. findet kaum noch bezahlbare Transportunternehmen, die bereit sind, die Regeln for laufend neue Gefahrgüter zu beachten. Selbst Nagellack und Haarspray sind Gefahrgüter.

    Eigentlich sind alle Verkäufer und Lagerarbeiter verpflichtet, laufend neue Seminare zu besuchen, damit sie ein Ölspray noch auspacken oder verkaufen dürfen.

    Man kann mittlerweile JEDEN Betrieb schließen lassen, sofern man dort alle Regeln überprüfen würde und alle Verstöße ahnden würde.

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    • Arnold Krämer sagt

      Wer macht dem Spuk in Brüssel ein Ende? Vermutlich niemand bis zum Zusammenbruch, weil das Sicherheits- und Gerechtigkeitsstreben (auch gegenüber der Natur) und die Angst der Menschen scheinbar unbegrenzt sind.

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      • Smarti sagt

        Herr Krämer, wie könnte denn so ein Zusammenbruch aussehen ? Gibt es Länder, die so etwas schon durchgemacht haben ? Was für einen Rattenschwanz an Problemen zieht das nach sich und wie würden Sie eine “Reparatur” sehen ?
        Nach Ihren Erklärungen rechnen Sie mit 3, 5 vielleicht 10 Jahren, bis dieser Zusammenbruch kommt… wie würden Sie persönlich vorsorgen – geht das überhaupt. Oder könnte/ sollte man “es” befeuern ? Und wie ?

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        • Arnold Krämer sagt

          @Smarti
          Ich bin kein (Wirtschafts-) Historiker. Den Zusammenbruch von Volkswirtschaften gibt es in aller Regel nur nach Kriegen und Revolutionen, 1945 in D z. B.in extremer Form. Auf der Südhalbkugel ist das in den letzten Jahren aber wohl schon mal öfter vorgekommen.
          Eine zeitliche Prognose habe ich zu dieser Thematik nicht abgegeben. Ich meine nur, dass die sich abzeichnenden Probleme der Ernährungssicherung in D und der EU für die landw. Betriebe (die es dann noch gibt) in 5-10 Jahren sehr positiv auswirken könnten.

          Als Pensionär lebe ich in “gesicherter Armut” und meine Frau (Landwirtschaftsmeisterin) hat auch noch ein paar verpachtete ha und Stallkapazität, die sich für den Gemüseanbau und die Mast von ein/zwei Schweinen nutzen ließen, wenn es denn unbedingt nötig wäre.

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        • Brötchen sagt

          Die DDR ist wirtschaftlich implodiert, mit der Folge Millionen Erwerbsbiographien waren von einem auf den anderen Tag wertlos.
          Hochgebildete Leute haben sich als Versicherungsvertreter u.ä. oder von ABM zu ABM durchgeschlagen.
          Mio junge Leute sind abgewandert, vor allem Frauen.
          Großteil hat sich tod gesoffen oder ist anderweitig verelendet.

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          • Christian Bothe sagt

            Stimmt! Lag aber auch an jeden selbst und seinem persönlichen Engagement teilweise?

            • Brötchen sagt

              Ja schon, aber mit 50 mussteste schon ne Menge Glück und Können gehabt haben.
              Ich sag das heute den Jungen: Ihr habt es doch gut, ihr könnt euch den Job aussuchen, auf uns hat damals niemand gewartet.
              Soll jetzt kein Jammern sein. Gab ja ne Menge, die es “geschafft” haben, gab aber auch ne Menge, die eben auch Pech hatten.

              Ich hatte z.b. auch viel Glück.
              Mir ist nur bei Beerdigungen meiner alten Heimatstadt aufgefallen, wie viele doch recht jung schon ihre letzte Ruhe gefunden haben.
              Das ist von mir eine sehr subjektive Sicht.

              der sagt das aber auch ;)….

              https://youtu.be/abP_ZZPAnXs

              Funny van Dannen: der Fatalist

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              • Christian Bothe sagt

                Brötchen: 50 Jahre passt auch bei mir als studierter Dipl.Agr.Ing.und damit “Wendeopfer.”Nach Jahren in leitenden und verantwortlichen Positionen im VEG Sektor war es ja nur eine Frage der Zeit, wann die Treuhand liquidiert! Habe es aber hinbekommen u.a.auch mit dem Grundlagenwissen meiner Ausbildung als Facharbeiter und Dipl.Agr.Ing. und Hochschulagraringenieur…in der DDR-LW( was ich nicht missen möchte!).

                1
  17. Thomas Rath sagt

    Vielleicht einmal eine Sicht eines Städters? Meine Frau und ich sind bekennende Cruiser, nicht mit dem Motorrad sondern mit dem Auto. Aus Sicht der Grünen bewegen wir uns damit in Nähe des ökologischen Beelzebubs. Nichtsdestotrotz fahren wir durch die umliegenden Landschaften. Hierbei fällt auf, dass wieder mehr Rapsflächen vorhanden sind, dies trifft auch auf die polnische Seite der Oder zu. Daneben sind die Stillegungsflächen ebenfalls schön in gelber Blüte, so war jedenfalls unser Eindruck. Durch einen TV-Beitrag wurden wir gerade eines Besseren belehrt, das “Schöne” ist Frühlingskreuzkraut und giftig. Dass es diesjährig in solchen Massen vorkommt, soll unteranderem auch dem Klimawandel geschuldet sein. Hierbei ist dieser auf der rechten Oderseite wohl schon stärker ausgeprägt, wenn die Menge der Blüten ein Maßstab sein sollte.

    Aber was ich eigentlich sagen will, als reiner Beobachter findet man eine blühende Wiese, macht vielleicht ein paar Handyfotos und setzt seinen Weg fort, die Probleme des Landwirts erkennt man nicht einmal ansatzweise. Allerdings mache ich mir auch keine Gedanken, warum in diesem Jahr Raps der große Renner ist?

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    • Mark sagt

      Zu der Zeit, als der Raps ausgesät wurde waren die Rapspreise auf einem Allzeithoch. Daher wurden die Anbauflächen stark ausgedehnt. Mittlerweile sind die Rapspreise wieder stark gefallen, so dass sich die Vorfreude auf die Rapsernte in Grenzen hält. Dass das Ausdehnen des Jakobskreuzkrautes auf den Klimawandel zurückzuführen ist, darf man getrost ins Reich der Märchen verweisen. Ursache ist, dass auf Brachflächen, aber auch an Straßenrändern etc. immer später oder garnicht mehr gemulch wird, was dem Verbreiten dieser Giftpflanze sehr förderlich ist (Samenflug).

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      • Ostbauer sagt

        Meiner Meinung nach hat die Ausdehnung des Kreuzkrautes mehrere Ursachen.
        Zum einen die Trockenheit der letzten Jahre, zum anderen die Sturheit der Auflagen darauf flexibel reagieren zu können.
        Im Moment blüht das Frühlingskreuzkraut auch auf allen Stilllegungsflächen und auf trockenem Grünland. Um es einigermaßen bekämpfen zu können, müsste es jetzt!! gemulcht werden, bevor es in den Samen geht; darf ich nicht.
        Im August kommt das Jakobskreuzkraut und das gleiche Spiel geht von vorne los.
        Leider durfte oder besser gesagt musste ich mich mit diesem Thema die letzten Wochen intensiv beschäftigen.
        Man weiß, was man tun müsste, aber man darf es nicht.

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        • Arnold Krämer sagt

          ……man darf es nicht, wenn man die Staatsknete nicht verlieren will.

          An diesem Beispiel kann man auch mal wieder sehen, wie schlau unsere “Schreibtischakrobaten” sind. Sie haben die Vielfalt und Komplexität von Landwirtschaft einfach nicht auf dem Schirm, dringen aber z. B. als NGO-Verteter mit ihren Ideen/forderungen bis zu den Entscheidungsträgern vor.

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        • Eifelbauer sagt

          Habe jahrelang bei der Bewirtschaftung unserer Landespflegeflächen hier in der Eifel das Kreuzkraut durch Ausreissen vor der Mahd entfernt. Da man als Einzelner auf grossen Flächen da ziemlich auf verlorenem Posten ist,mussten die Kinder und teilweise deren Schulkollegen die zu Besuch auf dem Bauernhof waren auch mit ran.Hat natürlich bei grosser Hitze mit vielen kleinen Plagegeistern in den Naturwiesen nicht immer Begeisterung ausgelöst.Seit zwei Jahren hat sich der Biotopbetreuer nach hartnäckigem Nachfragen nun dazu bewegen lassen diese Massnahme auch extra zu vergüten–” Bravo”…

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  18. Ludwig sagt

    Die Grünen reden viel vom Kippunkt in unserem Lande. Meinen natürlich das Klima damit und machen richtig Angst für den kommenden Untergang. Doch dieser schon immer vorhergesagte Untergang von irgendwelchen Sekten ist nie gekommen und wird auch nicht kommen. Deshalb sind diese Leute als Sekte anzusehen. Der Kippunkt den ich sehe ist der wirtschaftliche Kippunkt der auf uns zurast. Inzwischen werden von den Betrieben hier in Deutschland rd. ein Drittel weniger Strom abgenommen. Das wird Folgen haben für den Standort Deutschland in Form von Produktion, Exporten, Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen. Die freiwerdenden Arbeitskräfte werden zwar “noch” von den offenen Stellen aufgesogen , aber auch in der Bauwirtschaft gibt es rd. ein Drittel weniger Baugenehmigungen und auch das wird einen Dominoeffekt haben. Wenn dann , wie angkündigt, zum Ende des Jahres Gasversorgungsprobleme und evtl. Stromabschaltungen kommen , dann wirds gefährlich. Auch das Habecksche Heizungsabschaltgesetz wird folgen haben , denn die Unangreifbarkeit der Grünen geht dem Ende entgegen. Da wird noch viel
    Böses von den Leuten jetzt ausgegraben werden und das wird hier das Gemeinwesen erschüttern und den Grünen sehr schaden. Wenn dann die 10 – 18% der Wählerstimmen nicht mehr kommen , sondern nur noch 5 – 8% , werden die Grünen als Koalitionspartner uninteressant. Außerdem kommen jetzt auch die Parteien zum Zuge , die bisher nicht gewünscht oder auch unter 5% waren. Auf jeden Fall sollten wir keine Kompromisse gegenüber der Politik mehr zulassen , sondern bis hierher und nicht weiter! Auch ist bei kommenden Demos zu hoffen , daß viele andere Berufsgruppen dabei mit machen , denn lt. Umfragen sind mind. 70% der Mitbürger unzufrieden mit der Politik. Das ergibt Potential für uns.

    17
  19. Mark sagt

    Schwere Kost für Sonntag…..

    Tatsächlich ist der “Frust” in der Landwirtschaft auf historischem Höchststand mit noch nicht absehbaren Folgen. Als Hauptursache für “Frust” haben gesellschaftliche Verachtung der (konv) Landwirtschaft und staatliche Gängelung in Verbindung mit Totalüberwachung und erdrückender Bürokratie die Einkommensproblematik mittlerweile überholt!! Und genau darin liegt auch die Problematik unserer Berufsvertretung, die immer noch meint, die “Seele” der Bauern gegen ein paar Einkommenskrümel sprich Förderung verkaufen zu können. Typisches Beispiel ist das von Willi angesprochene Gutachten zur SUR: Ergebnis Einbußen bei Winterraps 427 €/ha, Weizen 360€/ha und Zuckerrüben 345 €/ha. – Na wenn weiter nichts ist, dann kann man die SUR doch durchwinken!!! Der DBV palavert zwar noch rum, es wären die Existenzen zahlreicher Betriebe gefährdet, aber das sagt er ja immer und er war bisher noch nie konsequent. Das Nein – sagen war eben noch nie ein Thema bei der Berufsvertretung DBV, auch nicht in Zeiten, in der der DBV noch eine deutlich stärkere Position einnahm – wachsweiche Komprommisse sind eben angenehmer und einfacher zu machen. Die Folgen sind dramatisch: nicht nur der Verlust der Deutungshoheit in agrarischen Fragen ist zu Beklagen, sondern der Komplettverlust der politischen Bedeutung der landwirtschaftlichen Berufsvertretung. Den Preis dafür bezahlen die Bauern, denen vor Frust die Motivation, sich weiterhin in diesem Berufsfeld zu betätigen, mehr und mehr abhanden kommt und ganz am Ende auch der DBV der dann überflüssig wird, aber das ist dann egal!!

    14
    • Stadtmensch sagt

      Ja, sehr schwere Kost mal wieder. Leider.

      Ich fasse mal kurz den aktuellen Stand der Transformation der LW zusammen, so wie ich es mir aus den Kommentaren zusammenreime:

      – viele tierhaltende Betriebe werden runter gefahren (Wolf, Bürokratie, keine kostendeckende Vermarktung)

      – das frei werdende Land wird für PV, Tinyhouses, Camper, Zersiedelung o.ä. momentan Lukratives umgenutzt

      – der letzte Schrei ist die Selbstverwirklichung für Banker, die versuchen, mit ihrem gerafften Vermögen Spielzeuglandwirtschaft für vermögende Kunden zu etablieren

      – Konzentrationsprozesse setzen sich fort (die “Sachsenmilch” die ich kaufen kann, kommt aus Bayern, kleine Landmaschinenreparaturbetriebe verschwinden und mit ihnen die letzte Möglichkeit, standortangepasst, regional, minimal kapitalintensiv zu wirtschaften)

      – im Bundestag oder in der Regierung treffen Menschen Entscheidungen, die kaum bereit sind, die Qualität ihrer Entscheidungen zu verbessern, indem sie an ihren Wissenslücken arbeiten (s.u.). Alles ist Bauchgefühl. Alles ist konform zur herrschenden Meinung.

      – die Wohlstandsgesellschaft (in der immerhin 50% der Menschen nichts besitzen und demzufolge auch kaum so etwas wie “Verantwortung” für irgendwas empfinden), verliert zunehmend ihre Lebensgrundlage

      – das System Landwirtschaft und die daran beteiligten Institutionen ziehen nicht an einem Strang (jeder gegen jeden)

      *) Eine Inkarnation des zeitgenössischen PolitikerInnen-Typs sieht man u.a. hier:
      https://www.welt.de/debatte/kommentare/article245436524/Emilia-Fester-Muessen-Politiker-wissen-wer-Bismarck-war.html

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      • Brötchen sagt

        stadtmensch bei der tierischen Erzeugung ist das Problem du bekommst Haltungsauflagen, die sich ständig ändern, mit rel. kurzen Übergangsfristen und unrealistischen Folgeabschätzungen. Geschweige denn das das überhaupt der Markt her gibt.
        dann ist das ganze teilweise nicht genehmigungsfähig usw.

        die pol. Entscheidungen sind meist keine sachlogischen, sondern parteipolitisches gekungel oder, ich gebe dir das, wenn du mir das gibst.
        das folgt reinen ideologischen Linien, wie auch sehe Kernkraft.

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      • Mark sagt

        Jupp, gutes Beispiel. Wäre der Fiaker vom DBV vertreten worden, dürfte er jetzt sicherlich E-Pferde vorspannen, die er dann mit E-Rückvergütumg wieder aufladen könnte …….

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      • Ferkelhebamme sagt

        Auf dem deutschen Ärztetag hat der Präsident der Bundesärztekammer die Regierung und den anwesenden Bundesgesundheitsminister sachlich aber derbe abgewatscht und standing ovations erhalten.
        Das würde ich mir auch vom Bauernpräsidenten wünschen, nicht eine Kaffeefahrt mit Minister auf dem Mähdrescher.
        Deshalb brauchen wir Leute wie dich Willi, die kommunizieren können, wo der Schuh drückt und was schief läuft.

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        • Arnold Krämer sagt

          Die Ärzteschaft ist vermutlich in keiner Weise finanziell von Lauterbach abhängig. Anders bei den Landwirten. Der größte Posten im deutschen Agrarhaushalt sind die Zuschüsse zur landwirtschaftlichen Alterskasse.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Solche klaren Worte aus dem Mund eines DBV – Vertreters? Nicht vorstellbar….🙄

            • Brötchen sagt

              Reinhard das mit den Fristen ist doch affig, reden die nicht miteinander…also ich finde das für so einen hochstehenden Berufsstand belämmert, das die das so austragen.

              auf einem Ärtzekongress sind das die Hauptprobleme?

              • Reinhard Seevers sagt

                Sehe ich ganz anders. Das Thema verkürzter Vorlagetermine war schon Thema im Bundestag auf Seiten der Opposition.
                Es ist eine Möglichkeit die Demokratie auszuhebeln.

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                • Brötchen sagt

                  du Reinhard der Bauernverband hat meist einen direkten Draht zum Ministerium. haben sicher die Mediziner auch…
                  das mit knappen Terminen, vorgestern ist fast normal.
                  das sieht mir hier eher wie eine “SPEZIALITÄT” von Lauterbach aus.
                  bei manchen Professoren ist das auch Arbeitsstil.
                  ich finde es kindisch das so auszutragen. oder andere Möglichkeit zeigt das Niveau und den Zustand…..was eigentlich noch schlimmer ist, je mehr ich drüber nachdenke.

  20. Karsten sagt

    Hallo Bauer Willi, hat es wirklich so lange gedauert zu dieser Erkenntnis zu kommen? Die Deutsche Landwirtschaft spielt für die Entscheider in der Politik keine Rolle. Wir könnten 100% der Lebensmittel importieren und es würde keiner merken. Deutschland kann es sich (noch) leisten. Solange nicht so ein einschneidendes Ereignis wie im Energiemarkt durch den Ukraine Krieg auch im Lebensmittelmarkt einschlägt, wird sich gar nix ändern. Hier hilft wirklich erst eine nationale Hungerkrise. Das wir durch unseren Einkauf auf dem Weltmarkt Lebensmittel an anderer Stelle teuerer machen, interessiert hier auch keinen. Wir befinden uns gerade in der Phase „Schwache Menschen bringen harte Zeiten“. Das beziehe ich auf die Politiker. In der Landwirtschaft waren die Zeiten schon immer hart. Dementsprechend hart sind diese auch im nehmen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn man dem Spruch glauben schenken darf, dann wird es vermutlich noch zwei Generationen dauern bis die harten Zeiten auch wieder harte Menschen hervorbringen. Wir haben vor knapp 20 Jahren schon den Entschluss gefasst, die Sauenhaltung (ca. 150) aufzugeben. Damals war es schon der Grund, dass es immer wieder neue Auflagen gab. Aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung. Bis das letzte Mastschwein gemästet wird, ist wohl auch nur noch eine Frage der Zeit. Ich würde keinem Junglandwirt/in heute raten Millionen in einen Tierwohlstall zu investieren. Ihr seit über 30 Jahre der Knecht der Banken. Es gibt kein entrinnen. Hätten wir das Geld damals in Wohnungen investiert, bräuchten wir uns heute keine Sorgen mehr machen. Aber hätte, hätte, Fahradkette … .

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    • Arnold Krämer sagt

      @Karsten:
      Es gibt nicht nur Bankenfinanzierung. In (einigen) landwirtschaftlichen Betrieben wird auch Geld verdient und nach Steuern Eigenkapital gebildet. Landverkäufe (z. B. aktuell nicht nur für Bauland, sondern auch zur Kompensation von Erdkabelverlegungen) spülen teilweise sehr viel Geld in einige Kassen.
      In einer Emslandgemeinde zahlt AMPRION z.B. gerade 17 €/qm, um an solche Flächen zu kommen.

      Wer bisher nicht genug landwirtschaftliches Einkommen mit seinem Betrieb erzielt hat, sollte in der Tat nicht mit Fremdkapital in einen Tierwohlstall investieren, in der Hoffnung zukünftig davon leben zu können. Das geht daneben. In anderen betrieblichen/familiären Konstellation sieht das anders aus. Einer “meiner” Landwirte baut gerade einen zusätzlichen Stall zur Bio-Hähnchenmast und einen Bullenstall neu für die Haltungsstufen 3 oder 4. In seiner Fallkonstellation sind die Investitionsentscheidungen aus meiner Sicht angemessen.

      Und immer dran denken:
      “Unternehmen sind selbstgebastetlte Abenteuerspielplätze”, wobei heute die Abeuteuerkomponente in der Tat wesentlich größer ist als vor 30 Jahren.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ich plane gerade einen Mutterkuhstall für einen Banker mit agrarischen Hintergrund. 950000€ für 30Mukuhs plus Nachzucht auf die grüne Wiese. Spaßfaktor ist hoch.
        🤗

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      • Ostbauer sagt

        Gut, bei 17€/qm fällt sicherlich eine hohe 6b -Rücklage an. Da kann man schon mal investieren und “Abenteuerspielplätze” bauen; bevor man es dem Staat schenkt.

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      • Karsten sagt

        Hallo Arnold, es gibt immer Ausnahmen. Für die breite Masse der Betriebsleiter trifft das sicherlich nicht zu. Und ich behaupte das es rein betriebswirtschaftlich 100 andere Möglichkeiten gibt eine höhere Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften ohne dabei am eigenen Körper Raubbau zu betreiben. Z.b ein Startup mit irgendeiner Scheissidee zu gründen nur um den Spinnern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Und ich behaupte das es rein betriebswirtschaftlich 100 andere Möglichkeiten gibt eine höhere Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften ohne dabei am eigenen Körper Raubbau zu betreiben.”

          Steile These, beste Voraussetzungen für die Tätigkeit eines Consulting/Beratungsunternehmen, wie es aussieht. Na dann aber schnell los!!💪🍻😎
          Ist gerade wieder so ein Startup Pleite gegangen.
          ..mit Müsli in Dosen, online Verkauf.☝️

          4
          • Karsten sagt

            Ich glaube du hast den eigentlichen Sinn eines startups nicht verstanden. Es geht ja gerade darum eine Idee schnell groß zu machen und es so schnell wie möglich zu verkaufen bevor einer merkt das dies nur gequirlte scheisse ist.

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        • Arnold Krämer sagt

          @ Karsten
          1. Der landw. Familienunternehmer ist in der Regel Landwirt aus Leidenschaft (man beachte den Wortstamm “Leiden”!), da geht es nie um Eigenkapitalrendite, möglicherweise auch noch mit Leverage-Effekt wie bei den Banken, die dann bei etwas “Sturm” mit Steuergeldern gerettet werden. Einzelne Landwirte sind nie systemrelevant, die Masse aber schon.
          2. Viel und hart zu arbeiten, auch bis hin zu einer gewissen Selbstausbeutung, ist kein Privileg der Landwirte. Problematisch bei landw. Familienunternehmern ist aber die Bereitschaft, diese Belastungen zu (er-) tragen, auch wenn längerfristig völlig unzureichende Gewinne erzielt werden. Besonders frustierend und schlimm ist das, wenn die Einkommenspotentiale tatsächlich da sind, aber aus verschiedenen Gründen nicht gehoben werden (können).

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  21. Ferkelhebamme sagt

    Die Schwätzer meinen, mit Geld alles heilen zu können, die Macher werfen aufgrund der Schwätzer-Drangsalierungen reihenweise das Handtuch, sowohl Landwirtschaft als auch Mittelstand. Gleichzeitig erklären die G7 den Wunsch zu mehr Unabhängigkeit von China und Russland . Irrsinn.
    Interessant wird‘s, wenn sie feststellen, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann, und vor allem, dass man Geld nicht essen kann.
    Wenn wir bis dahin überleben, könnte LW auch für die dann anstehende Betriebsnachfolge interessant werden.

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    • Karsten sagt

      Man muss den Tatsachen ins Auge schauen. Man kann seine Lebenszeit weiter verschwenden oder etwas ändern.

      4
  22. Smarti sagt

    Wenn ein Landwirt vorher noch immer die Hoffnung haben konnte, dass es irgendwann wieder bergauf geht mit dem Verständnis zur Landwirtschaft so hat bei mir der Wolf diesen kleinen Schimmer Hoffnung ein für alle mal vernichtet.
    Die Rückkehr der Wolfsrudel steht als Symbol für die Freiheit, die Wildheit, die wunderbare wilde Natur. Je enger der Mensch selber wohnt und arbeitet, je mehr er sich selber der Natur entfremdet – desto wichtiger werden solche Symbole wie Wildbienen, Wölfe und Bären.
    Anstatt dass, wie in anderen Ländern üblich, Wölfe in der Nähe von Zivilisation geschossen werden ( und dadurch scheu bleiben ) werden sie hier noch angefüttert. Und zwar mit lebenden Schafen, die durch Elektrozäunchen unfairerweise auch noch an der Flucht gehindert werden.
    Jetzt vermehren sich die Wölfe – und zwar bestimmt mehr als die angegebenen 30 % – wer selber mal unkastrierte Katzen in der Nachbarschaft hatte, weiss bestimmt, wovon ich spreche. Aber selbst wenn die Wolfspopulation “nur” jährlich um 30 % wächst, ist in 4-6 Jahren der Wald vom Wild leer geräumt. Rehe, Sikas und Rotwild etc. sind standorttreu, sie ziehen nicht weiter wenn der Wolf kommt, sondern warten brav darauf, gefressen zu werden.
    Schaf- Rinder – und Pferdehalter werden sich dieses Drama noch eine Weile antun, aber irgendwann kommt ein Punkt, da ist die Hoffnung auf Besserung weg und die Tiere werden von heute auf morgen abgeschafft. Sobald die Schafhalter ihre Herden keulen, müssen sich die Wölfe umorientieren und werden vermehrt an Kälbern und Pferden hängen. Und so werden die Tierhalter immer schneller weniger – je weniger Weidetiere es gibt.
    Was macht man dann mit den armen Wölfen, die fast handzahm und halbverhungert durch die Dörfer und Städte streichen ? Katzen zum Frühstück gibt´s dann auch keine mehr und mit dem Hund würde ich dann schon lange auch nicht mehr am Waldrand spazieren gehen. Leine hin oder her.
    Spätestens dann gibt es auch unter den Wölfen ein Massaker – die verletzen sich gegenseitig und wenn der Stress und Hunger zu gross ist, werden sie sich wohl auch fressen – die Räude wird sich explosionsartig vermehren und die Wolfswelpen elendiglich krepieren lassen. Das ist dann Tierschutz ! ? Wunderbare freie Natur ?
    Busse auf dem Dorf sind natürlich auch längst überflüssig, denn zu Fuss geht niemand mehr nach Hause. Hoffentlich hält die Batterie vom Auto.
    Die Gesellschaft steuert sehenden Auges in diese Katastrophe – denn das wird es. Eine Katastrophe für Alle, auch für den Wolf.
    Genau so verhält es sich auch mit der Landwirtschaft in Deutschland. Die Ernährung wird ausgeblendet, mit Verstand hat das nichts zu tun – für mich war das schon immer absolut unbegreiflich.
    Ich würde mal mit dem Schlimmsten rechnen, dann ist es doch schön, wenn es nicht ganz so doof kommt.
    Den Hof kann man den Kindern übergeben, klar. Aber Lebensmittel produzieren und davon auch noch leben wollen ?!! Zumindest in unserer Gegend ist dies bei “nur” Milch längst Geschichte. Die Liste, was alles auf unserem Hof ( in unserer Gegend ) nicht rentiert wird immer länger. Die dabei gemachten Erfahrungen kann uns aber niemand nehmen 🙂 .

    Es war eine Herausforderung, den Milchviehbetrieb ( plus Pferde und Hunde ) zu vergrössern von 36 in zwei Schritten auf 120 Kühe. Die machten wir, um als Familie davon leben zu können, aber auch, um den Kühen ein schönes Leben zu ermöglichen.
    Bei und nach dem Stallbau kamen ein paar “anstrengende Jahre”. Aber die Entscheidung und Umsetzung, unsere Milchkuhzahl wieder zu dritteln und dafür die Pferdezahl zu erhöhen war nochmals eine Nummer “schlimmer”. Mit dem sinkenden Cash flow sind Bankgespräche nicht gerade toll, doch man gewöhnt sich an Alles.

    Die wichtigste Erkenntnis, die wir als Familie und als Betrieb gewonnen haben ist : glaube niemandem ! Suche den Haken ! Geniesse das Leben und vertraue nur Deiner Familie.

    Ich würde vorschlagen, die Produktion zu “verschieben” – mal statt ein Getreidefeld eine Bienenweide und dafür ein paar Camper an den Waldrand. Anstatt Hochleistungsfutter im Sommer, die Kühe auf die Weide schicken und weniger Milch abgeben und mit dem eingesparten Geld eine kleine Ferienwohnung einrichten ?
    Alles nur Kleinvieh… aber nur wer andere Möglichkeiten hat, kann auch NEIN sagen.

    Schlussendlich wird es ums Land gehen. Das möchten Alle… und erst, wenn die Landwirte ( – Ironie: mit ihrem dummen moralischen Anspruch, Nahrung herzustellen ) endlich weg sind, kann “man” es unter sich aufteilen. Deshalb ist es auch so unglaublich wichtig, untereinander vernetzt zu sein ! Und dafür gibt es in meinen Augen keine bessere Möglichkeit, als diese Seite – lieber Bauer Willi.
    Bitte nicht aufgeben, wir brauche Dich, und zwar je länger je mehr.

    24
    • Elisabeth Ertl sagt

      Einfache Antwort von Klaus Hackländer zum Wolf: Die BOKU Wien hat ausgerechnet, 2030 sind in D. alle Territorien besetzt. Dann würde der Wolf in die Stadt gehen , die FÜR IHN (sic!) kein geeigneter Lebensraum ist. Daher muss man 2030 anfangen, ihn zu dezimieren, und dafür sollen JETZT schon die Gesetze geschaffen werden.
      Hackländer ist Jagdberater des WWF und befürwortet Jagdtourismus in afrikanischen Schutzgebieten: Nur Trophäenjäger geben den Tieren einen Geldwert, argumentiert er. Die Einheimischen wollen das Wild nur essen, also müssen sie mit Waffengewalt ausgesperrt werden.
      Steffi Lemke will Wolfsschutz nach diesem Muster, hat sie gesagt. Es soll so laufen wie in Afrika.
      Aber in Afrika ist man schon weiter. Landschaft ist die Heimat von Menschen, sagen sie. Während Corona sind die westlichen Öko- und Jagdtouristen ausgeblieben. Da haben die wohlabenderen afrikanischen Städter angefangen, Urlaub im eigenen Land zu machen. Urlaub, das bedeutet für sie Besuch bei netten Landsleuten. Und jetzt wollen die Afrikaner nur noch solche Touristen, die nette Afrikaner besuchen wollen. Wer eine menschenleere Natur sehen will, soll zu Hause bleiben.
      https://www.youtube.com/watch?v=VZtNPzyp8E4&t=2949s

      1
  23. Elisabeth Ertl sagt

    In Österreich sind die Lebensmittel um 13% teurer als in Deutschland.
    Wissenschafter haben nun den LEH – Konzernen auf den Zahn gefühlt: die Preise steigen eindeutig stärker als die Vorkosten.
    Darauf angesprochen, nennt der Handelsvertreter als Preistreiber neben den Energiekosten ( in Österreich gibt es viel mehr Filialen als in Deutschland) die Bankenfinanzierung.
    Nun, diese Konzerne sind Aktiengesellschaften, also profitieren die Aktionäre.
    Und da kann man sich nun fragen: Warum erzwangen diese Aktionäre bis vor kurzem Billigstpreise und jetzt Höchstpreise? Ganz einfach:
    So lange es Lebensmittel im Überfluss gibt, zieht der Billigstbieter die Kundschaft an und macht das Geschäft.
    Aber mittlerweile haben die Handelvertreter schon mehrmals gewarnt, dass es immer schwieriger wird, Ware in ausreichender Menge und Qualität auf dem Weltmarkt aufzutreiben. Wer es schafft, die letzte Charge an sich zu bringen, der muss nach dem Willen der Aktionäre den Verkaufspreis bis an die Schmerzgrenze des Konsumenten erhöhen.
    Die Lebensmittelpreise steigen, weil es nicht mehr genügend Lebensmittel gibt. Und deshalb schaffen es die Supermärkte mittlerweile auch, sämtliche Altware selber zu verkaufen, und für die Sozialmärkte bleibt nichts übrig. In der Folge ist auch in Österreich Hunger bereits ein beginnendes Problem: https://www.kennedeinerechte.at/2020/11/hunger-nicht-nur-ein-auslandsproblem/
    Nun bin ich ja durchaus der Meinung, dass der Staat Vermögen so umverteilen muss, dass alle ein Auskommen haben. Was mich aber schockiert, ist dieser Realitätsverlust, mit dem die Politiker glauben, das Problem sei allein damit zu lösen, dass man den Armen mehr Geld gibt. Man riskiert lieber hungernde Mitbürger, als dass man Abschied nähme von dem Glauben, dass man Geld essen kann.
    Immerhin macht unser Landwirtschaftsminister still und unauffällig seinen Job: Er hat gerade eine Versorgungssicherheitstour hinter sich: https://www.landwirtschaft.at/tour/#lp-pom-block-2469

    4
  24. Ehemaliger Landwirt sagt

    “3. Wir bereiten gerade den Ausstieg vor, wir hören auf und verpachten. Die Kinder wollen sich dem zunehmenden gesellschaftlichen Druck nicht aussetzen.”

    Gerade 3 Wochen noch der Schulentlassung erklärte mit ein ehemaliger Mitschüler, dass ich ein dummer Bauer wäre, nur mit dem seinem Zeugnis hätte ich mich nicht nach Hause getraut.
    Bei den 60 Berufsjahren bist heute, konnte man dies immer hören.
    Genau dies bewog mich, meinen Söhnen keine Empfehlung abzugeben.
    Deren Anerkennung in ihren Berufen gibt mir Recht.

    9
    • Inga sagt

      Anerkennung von denen,
      die unserer Landwirtschaft nieder machen wollen?

      Und keine Ahnung von der Ökologie haben.

      Ich denke mal die Bauern sind die einzige Berufsgruppe, die noch vollständig darin arbeitet.
      Gut, das beweist aber auch, dass diese Berufsgruppe unbedingt erhalten werden muß!
      Das ist eine politische Notwendigkeit!
      Oder?

      Ich dachte mal, das wäre das Thema mit höchster Priorität der GrünenInnen!

      2
  25. Gregor Döring-Enck sagt

    Hallo,
    Du sprichst mir aus der Seele!
    Einer der wenigen die es so allgemein auf dem Punkt bringen.

    6
  26. Andreas sagt

    Dr. Willi und Prof. Dr. Urs Niggli, ehemaliger Direktor des FIBL, haben die Lösung
    aller Probleme in der Landwirtschaft:
    100 % Biolandbau in Deutschland durch den Einsatz von CRISPR/Cas
    und die Zulassung von Kunstdünger und Round up in der Biologischen Landwirtschaft.
    Da könnte man sicher auch Bayer überzeugen, das zu unterstützen.
    Minister Özdemir wird doch endlich auch mal kapieren dass das der
    Stein der weißen Alten ist

    0
    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      “Minister Özdemir wird doch endlich auch mal kapieren….”

      Will und wird der nicht!

      3
  27. Und ich wäre sehr interessiert daran zu erfshren, ob die Politik worklich glaubt, dass immer mehr Importe (oder auch die Verlagerung unserer Exporte) auf andere Länder, irgendwem hilft!
    ME ist das wie mit der anderen ungewollten Priduktion (Stahl, Grundstoffe für Arzneimittel oder Chemie) woanders zu den Bedingungen viel billiger bzw mit viel weniger Auflagen entsteht- und dann halt noch viel mehr Transportaufwand hinzu kommt…

    7
      • Thorens sagt

        “…und dann halt noch viel mehr Transportaufwand hinzu kommt…”

        …incl. Versorgungsrisiken in Krisenzeiten bei unwägbaren künftigen politischen Verhältnissen in den Erzeugernationen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          …..und dann nachhaltig ökologisch mit der Deutschen Bahn transportiert. Jackpot!!

          • Thorens sagt

            “…..und dann nachhaltig ökologisch mit der Deutschen Bahn transportiert…”

            Ab ca. 2070 sogar pünktlich, wie es heißt.

            1
    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Derzeit geradezu perfide die Erkenntnis, wenn unsere Apotheker vermelden, dass Amoxillin -ein Antibiotikum, das insbesondere bei unseren Kleinsten eingesetzt wird- nur noch mit ROT gelistet nicht verfügbar ist derzeit.

      Das stellt dem reichen Deutschland in weltweiter Leuchtturmfunktion ein grandioses Armutszeugnis aus!!! – Als Mensch mit einem normal geerdeten Rechtsempfinden sollte man dahingehend jetzt massiv fordern, dass man hier sehr viel schneller in die Pötte kommen muss.

      Woran liegt’s!? -Doch allenfalls an einer perfiden Gier, die für WEN(?) eine solche Produktion überhaupt nicht profitabel macht!? Darunter leiden müssen deshalb die Schutzlosesten innerhalb unserer Gesellschaft, wo augenscheinlich jedwede Moral und Ethik komplett abhanden gekommen zu sein scheint; damit kann allerdings die Basis eines unverzichtbaren Werteempfindens auch kaum mehr funktionieren.

      Wen verwundert es also, dass Deutschland heute parallel systematisch seine Bauern abschafft, diese Giftspritzer, Brunnen- und Umweltverschmutzer, Insektenkiller der Nation in Summe.

      Wer auf dem Pflanzenschutzmarkt nichts mehr produzieren und damit Gewinne erwirtschaften kann, hat im eng verwandten Arzneimittelumfeld auch so seine extrem gleich gearteten Problemchen.

      Geradezu schizophren in meinen Augen:

      Verwehrt man unseren Pflanzen für deren Gesunderhaltung die notwendigen Wirkstoffe, klatschen hierzu alle Beifall, sind für uns Menschlein auf der anderen Seite wichtige Arzneimittel nicht mehr verfügbar, erkennt die mediale Öffentlichkeit die Dimension eines solchen Skandales zumindest ansatzweise. – Hier wie da ein grandioses Freveln an den Errungenschaften der modernen Chemie.

      Vornehm ausgedrückt fühlen wir uns als Volk der erleuchteten Individualisten, tatsächlich wächst heute aber rasant das große Volk der mehr als peinlichen Egoisten heran.

      Die alten SO-DA-Flächen sind jetzt medial geadelt die neuen EH-DA-Flächen, wie ich gestern über den Äther aufgeklärt werden durfte. Tanzen wir uns künftig zusammen mit unseren fliegenden Freunden auf der Blümchenwiese in freudiger Trance einfach satt – wen behindert dabei schon sein knurrendes Bäuchlein, viele Hirnwindungen sind ohnehin die meiste Zeit nur noch auf Sparflamme heruntergekocht.

      Läuft – läuft alles bestens!!!

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  28. Arnold Krämer sagt

    NEIN sagen kann man mit Aussicht auf Erfolg nur dann, wenn man a) in einer starken Position ist und/oder b) genau weiß, was man will, also klare Ziele hat. Beide Voraussetzungen sind aktuell nicht gegeben.

    1. Der Berufsstand ist z. B. angreifbar, auch weil man das Problem der schwarzen Schafe in den eigenen Reihen nicht bzw. zu spät angegangen ist. Er ist nicht stark, weil er nicht mit einer Stimme spricht, sondern z. B. einzelne Gruppen beim Staat um Abgrenzungsvorteile betteln. usw. usw.
    2. Der Sektor Landwirtschaft ist extrem heterogen strukturiert und ausgerichtet und kann eigentlich wie der gesamte Mittelstand in D nur einen gemeinsamen Wunsch formulieren, endlich in Ruhe gelassen zu werden. Macht er aber nicht. ( siehe 1).

    Landwirtschaft und damit auch die in Westdeutschland prägenden Familienbetriebe werden erst in 5 bis 10 Jahren wieder in eine starke Position kommen, wenn sie a) dann noch existieren und b) bei einer bis dahin unverändert betriebenen Agrar- und Energiepolitik die Versorgungssicherheit und das Preisniveau für Lebensmittel ein echtes Problem geworden sind.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Am Ende ist es nur die zeitlich verzögerte Bereinigung des Agrarsektors, die bereits in den 70ern hätte umgesetzt werden können…..Politik, Tradition und Wohlstand haben verhindert, dass sich die Struktur so bereinigt, wie es jetzt dennoch kommen wird.
      In 10Jahren gibt es in meinem Heimatdorf keinen einzigen Bauern mehr…..das konnte man aber schon vor 30Jahren voraussehen.

      2
      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Im Oberrheingraben gibt es jede Menge Dörfer, die vor 60 Jahren landwirtschaftlich geprägt waren, bzw. fast in jedem Haus Landwirtschaft betrieben wurde, Dörfer, wo es keinen hauptberuflichen Landwirt mehr gibt. In der Vorbergzone ist es durch den Weinbau und Obstbau noch besser, aber mit dem Generationswechsel geht es in den Nebenerwerb. So lange die neuen Alten noch Allradtauglich sind, funktioniert es noch….noch!

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    • Bauer Willi sagt

      @Arnold, auf die Nahrungsmittel- Knappheit warten wir schon lange. Es steht eine neue Rekordernte bevor.

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      • Arnold Krämer sagt

        @Willi
        Ernte eines Jahres zu Ernährungssicherheit ist wie Wetter zu Klima.
        Wart’s mal ab, wenn auch die Schokoladenböden bei dir mit PV zugestellt werden.

        Ich hatte von 5 bis 10 Jahren geschrieben.
        Im Moment rast der Zug immer noch unvermindert in dieselbe Richtung, auch weil es keine klare Opposition gibt.
        Die Schwarzen wollen auch wieder an die Fleischtöpfe und legen sich deshalb gern mit den Grünen ins Bett.

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        • Smarti sagt

          Herr Krämer, 5 bis 10 Jahre ist eine überschaubare Zeit. Die kann man ja noch irgendwie rum bringen. Es ist halt dann die Frage, ob das “Resultat” in Summe eher gut oder schlecht für die deutschen/ europäischen Landwirte ist.
          Nur gut, dass es sowiso nicht meine Entscheidung ist. Sich dagegen stemmen ? Tut weh, nützt nichts mehr. Irgendwie mittreiben lassen ohne zu ersaufen ? Ja.

          1
  29. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Laut BÜRGER-BILD (Quelle INSA für BAMS) sieht die Öffentlichkeit in Reihen der Grünen nachstehende Personen befähigt, diese aus ihrem Umfragetief zu führen:

    20 % – Özdemir (on top)
    17 % – Anna Lena Baerbock
    13 % – Robert Habeck
    45 % – keinen

    Für Nouripour /6% und Lang /5%, keine Angaben /9%.

    Vogelfreund Özdemir ist demnach aktuell der Star unter den Grünen. Kein Wunder, an dem gemeinen Bauernvölkchen hat kaum einer Interesse u. Unseren “Körner-Kümmerer” feiert unsere 4. Macht im Staate, blockt/löscht alles, was einen Riss in dieser medial aalglatten Fassade initiierte.

    Skandale in seinem Umfeld können/dürfen nicht sein. – Sie existieren aber, für die Bauer in sogar allgewaltigem Ausmass. Ich habe ihn nun gefragt, WER(!) in eben dieser Frage für einen immateriellen und materiellen Schaden nunmehr verantwortlich zeichnet…

    Harren wir dieser Antwort, so denn eine überhaupt kommt…

    Ihn wärmt kuschelig bislang jedenfalls ein komfortabler Mantel des Schweigens.

    Die Hungernden weltweit haben wir schliesslich erst dann auf dem Schirm, wenn sie an die noch fetten Tröge im reichen Deutschland drängen…

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    • Arnold Krämer sagt

      Ist doch interessant, aber vor allem deprimierend, dass die Medien nicht fragen, wer die objektiv vorhandenen Probleme des Landes mit Tatkraft lösen kann, sondern wer ein Umfragetief beenden kann. Es ist alles nur noch Show und oberflächlich bis zu Kot…..in diesem Lande. Selbstdarstellung, Selbstoptimierung.

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  30. Frikadellen piet 44 sagt

    moin ich glaube das Schwierige ist unser Minister hat keinen Rückgrat er wird nur wirklich von Emotionen gelenkt eine tolle Lösung habe ich mich vielleicht sollten wir statt den Kreuzen grün-weiße Flaggen nehmen

  31. Inga sagt

    Also ich würde als 1. Vorschlagen
    dass in den Chemieunterricht der den allgemeinbildenden Schulen auch die PSM und ihre Wirkung ausgenommen werden müssen.

    5
  32. Thomas Bröcker sagt

    Ich bin bestimmt kein Pessimist, aber ich erlebe in der Politik genau das, was beschrieben wird: In deren Köpfen ist die moderne Landwirtschaft noch vorhanden, weil es einfach mal 90 % der Betriebe sind. In der praktischen Politik findet außer Verunglimpfung und Geschwätz über den “Wert” von Regionalität, Nische und Direktvermarktung nichts statt.
    Die sind ALLE damit beschäftigt ihre davonfliegenden Bio-Pläne einzufangen und da ist jedes Mittel Recht. Selbst die blödesten und primitivsten Marktabgrenzungserzählungen werden wieder ausgebuddelt um durch Diffamierung der (jetzt schon zu Tode regulierten) modernen Landwirtschaft noch ein par Marktanteile abzugraben.
    In den Verbänden sitzen in den Presseabteilungen leider auch oft Männlein und Weiblein, die im Hinterstübchen ihrer Köpfe Bio-affin sind und von den medialen Dauerbeschüssen viele der falschen Erzählungen als richtig abgespeichert haben.
    Anders kann man sich dieses Gekrieche und Gewinsel nicht mehr erklären.
    Wenn zur Grünen Woche z.B. die Mitarbeiter (-Innen (wie Außen)) vom ZVG früh mit ihren Denn´s Biomarkttüten, vom schnell noch erledigten Einkauf, im Stand auftauchen, der die konventionelle Landwirtschaft bewirbt und erklären soll, ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Und das ist in den Redaktionsstuben der Agrarzeitschriften nicht anders.

    Da wird keiner erklären, wie Pflanzenschutz funktioniert, dass keine einzige Art durch PSM ausgerottet wurde, dass es immer nur um das Brechen von Populationsspitzen geht, dass es bei dauerhaften Landschaftsstrukturen trotz PSM-Anwendung in den Produktionsflächen eine enorme Artenvielfalt gibt … und schlussendlich, den Umstand,
    dass landwirtschaftliche Produktionsflächen per se nicht der Erzeugung maximaler “Biodiversität” und Insektenmengen dienen. Die so oft betonte Notwendig der FRUCHTFOLGE ist die effektivste Methode zur (notwendigen) Beschränkung von Biodiversität in den Ackerflächen! Das ist das Grundprinzip des Ackerbaus und muss auch so kommuniziert werden. Kein “Ja ihr habt ja recht … aber …” Gewinsel, sondern klare Ansagen !!! Erklärungen der Notwendigkeiten bei der Nahrungserzeugung und eine klare Positionierung dazu vermisse ich seit Jahrzehnten in den oberen Etagen von Wissenschaft und Berufsvertretungen.

    43
    • Reinhard Seevers sagt

      Wer gestern Abend in der Tagesschau den Beitrag zum World-Been-Day gesehen hat, der kann getrost das Handtuch werfen. Frau Taynor vom Landesinstitut für Bienenkunde in Hohenheim hat am Beispiel der Californischen Mandeln erklärt, dass sichtbar ist, wie problematisch und teuer es jetzt bereits ist, ausreichend Bienen zur Bestäubung zu bekommen. Wenn es immer weniger Bienen und vor allem auch Wildbienen gäbe, müssten die Bauern hierzulande zukünftig für die Bestäubung bezahlen!!???
      Ist die Frau wirklich so dumm, oder hat das Methode.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Aus meiner Sicht hat das Methode. Was man vor allem an der medialen Breite des Beschusses mit Marktabgrenzungserzählungen und Lügen sieht. Es gibt eine ausgesprochene “Waffenungleichheit”. Die ganze verlogene Bande, die sich immer wieder gegenseitig bestätigen, dass sie auf dem “richtigen” Pfad sind (Grüne, Natur- und Bienenversteher und Spendenabzocker), haben überall ihre “Geschütze” positioniert. Unsere Berufsvertretungen haben sich da in eine Falle locken lassen. Wenn sie mit ihren spärlichen Ressourcen irgendwie versuchen zum Gegenangriff überzugehen, werden die von der Übermacht (deren Entstehung sie toleriert und unterschätzt haben) sofort und effektiv “zusammengeschossen”.
        Wo immer du in der Landwirtschaftsministerien oder Landtagen aufschlägst, sitzt du immer einer Mehrzahl der Bio-Förderer und Konvi-Verunglimpfer gegenüber.

        17
        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Bei uns stehen zehntausende hochstämmige Kirschbäume, bei deren Blüte kommen Imker und stellen tausende Bienenvölker auf, die kräftig in das Bienenjahr starten.
          Eigentlich müssten die Imker bezahlen, zumindest müsste man ein anerkennendes Wort hören.

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          • Inga sagt

            Das wird in Zukunft anders herum sein,

            Und dann wird es eingepreist und alle zahlen mit .
            Das ist dann ein Beispiel ,
            wie dir Kosten des Klimawandels auf alle verteilt werden.

      • Dorftrottel sagt

        “Ist die Frau wirklich so dumm, oder hat das Methode.”
        Ganz einfach. Die Frau lügt.
        Kann man sehr leicht gockeln. Das tut die Masse aber nicht. Die glauben den ganzen Blödsinn.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Dumm wurde ich die Frau nicht nennen, die folgt dem Mainstream.

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        • Reinhard Seevers sagt

          ‘Ich sage mal so: Ein Obstbauer könnte 100€ pro Volk an den Imker zahlen, wenn dieser sein Volk bei ihm aufstellt. Für eine effektive Bestäubung brauch der Obstbauer ca. 5 Bienenvölker pro Ha, also 500€, die er zahlt.
          Er hat jedoch einen Mehrertrag von 1500-3000€ pro Ha … mehr muss ich dazu wohl nicht sagen, oder?”
          Von der Website des Imkers Sascha Tüte….war auch gestern in der Sendung Brisant zum Thema World Bee Day….

          1
          • Smarti sagt

            Der Obstbauer hat Platz und Futter ( Bäume ) für viele Bienenvölker. Wahrscheinlich hat er auch Kollegen die Raps etc. anbauen.
            Wieviel Platz und Futter hat eigentlich der Imker ?
            Wer ist schlussendlich in der bessere Position ?

            1
            • Wilfried Furchert sagt

              Man liest oft Hinweise wie “Honig aus eigener Imkerei”. Richtig müsste es heißen “Honig aus fremden Gärten und von fremden Feldern”.

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    • Bauer Willi sagt

      Ich sage das immer wieder in meinem Vorträgen vor Landwirten und Andersdenkenden: “Landwirtschaft ist der ständige Kampf des Menschen gegen die Natur”. Der Satz stammt nicht von mir, sondern von meinem Pflanzenbauprofessor.
      Und: kein Landwirt will auf seinem Acker Biodiversität, auch nicht der Bio-Bauer. Nachzulesen auch in meinem Buch “Satt und unzufrieden”.

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      • Franz-Josef Isensee sagt

        Meine Vorfahren kämpfen seit über 300 Jahren dafür, dass nur die Kulturpflanze auf dem Feld steht: Biodiversität in der Fläche und ordentlicher Ackerbau ist ein Widerspruch an sich! Ebenso wie Biodiversität im Wohnzimmer: wer will schon Kalkerlaken und Flöhe auf dem Sofa? Die meisten haben ja scho vor Spinnen Angst!

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        • Smarti sagt

          Lustiger Ansatz 🙂 . Danke. Aber es hapert ja auch schon an der Biodiversität im Vorgarten, am Bahndamm, am Strassengraben und in den Blumenrabatten der Stadt und im Stadtpark.

          1
  33. Eifelbauer sagt

    Vor 30 Jahren habe ich den elterlichen Milchviehbetrieb übernommen und mit Eifer und damals viel Elan
    losgelegt zu wirtschaften.Die Verhältnisse waren schon damals schwierig aber ich brannte für den Beruf und hatte grossen Spass an der Arbeit mit den Tieren und konnte einige Erfolge als Züchter erzielen. Der
    Kampf um einen gerechten Milchpreis hat uns die ganzen Jahre begleitet. Irgendwann habe ich bemerkt,dass der Bauernverband unsere Interessen sehr unzulänglich vertreten hat und meine Hoffnungen auf den BdM gesetzt,die ja auch versuchten durch einen Milchstreik die Lage zu verbessern.
    Gebracht hat das aĺles nichts, im Gegenteil ich hatte oft den Eindruck,dass sich die Organisationen gegenseitig dass Wasser in der Suppe nicht gönnten,geschweige mal an einem Strang gezogen haben.
    Weil für den Bau eines Laufstalles Milchquote für einige hunderttausend Euro hätte erworben werden müssen,haben wir den Anbindestall in Eigenleistung notdürftig erweitert und unter hohem körperlichem
    Einsatz die Herde moderat aufgestockt,die Leistung gesteigert und dafür dann trotzdem noch Milchquote mit gespartem Geld aus der vorherigen Berufstätigkeit gekauft,gleichzeitig Flächen um den Betrieb im Rahmen der Flurbereinigung erworben,alle Flächen als Grünland angelegt,weil wir ja Weidewirtschaft betreiben wollten.Heute hat sich die Milchquote in Luft aufgelöst und das Grünland darf nicht mehr umgebrochen werden. Meinen Söhnen konnte ich guten Gewissens nicht empfehlen den Betrieb weiterzuführen ,Sie haben andere Berufe gewählt.Meine Frau und ich haben uns entschlossen den Betrieb aufzugeben,weil wir mit zunehmendem Alter auch an körperliche Grenzen kommen.
    Alles in allem muss ich sagen,dass ich,nachdem ich einige Jahrzehnte bewusst überblicke eine derartige
    Entwicklung niemals für möglich gehalten hätte,dass ein wohlhabendes,zivilisatorisch hochstehendes Land derart schändlich mit den Menschen umgeht die für seine Ernährung sorgen. Wir finden in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend nur noch als Umweltvergifter,Tierquäler,Subventionsempfänger usw.usw…statt. Dass eine Einzelperson wie Willi überhaupt einen solchen Bekanntheitsgrad erreicht und
    die Anliegen der Bauern zumindest den interessierten Mitmenschen nahebringt kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden,deshalb möchte ich mich ausdrücklich dafür bedanken und kann nur hoffen,dass Du das noch lange so weiter machst !

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    • Bauer Willi sagt

      Ich habe aber langsam meine Zweifel, dass das Weitermachen noch was bringt. Und es ist ja auch für mich anstrengend… man wird ja nicht jünger…

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      • Reinhard Seevers sagt

        Mein Algorithmus bei Google ist inzwischen derart auf dieses Thema eingefahren, dass man täglich Beiträge aus regionalen Tageszeitungen erhält, wo über Insolvenzen oder Aufgaben kleiner und mittelständischer Bäcker und Metzger aufploppen. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass ein schleichender Prozess des Abbaus unseres Wohlstands bei gleichzeitiger Steigerung der Dekadenz abläuft. Viele Bekannte Handwerker und auch Angestellte Ende 50 haben schlicht keine Lust mehr, sich mit steigender Bürokratie oder dummen Lehrlingen abzugeben. Ich glaube es ist nur eine Frage der Zeit, dann kollabiert dieses Land….nachhaltig und divers selbstverständlich.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Die kleinen Werkstätten, sowohl bei PKW und Transporter, als auch bei Landtechnik sterben aus. Meine Landmaschinenwerkstatt im Nachbarort (mein Alter) hat vor 3 Jahren dicht gemacht, die Werkstatt in Hofnähe (Baumaschinen und Landtechnik) vor 2 Jahren. Der Inhaber der kleinen Werkstatt für PKW und Transporter, der preiswert arbeitet und mit dem man immer mal ein kniffliges Problem preiswert lösen konnte, ist auch in meinem Alter und hat sozusagen das Verfallsdatum schon auf dem Rücken.
          Die großen Werkstätten bei uns wollen die Kleintechnik unserer Spezialkulturen nicht machen, oder sie rufen unbezahlbare Preise auf. Die kleinen Werkstätten sterben mit den kleinen und mittleren Familienbetrieben … zumal die, die hier dieses Modell versucht haben schneller verschwinden als die Generationenbetriebe
          im Westen. Wenn mein Betrieb nach 35- 38 Jahren weg sein wird, stimmt mich das aber genauso traurig.

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        • Smarti sagt

          Wir haben vor 8 Monaten notgedrungen einen neuen ( kleinen ) Hoflader gekauft, schon nach 2 Mt. : der Arm ist verbogen, Schweissnähte fast durch… angeblich wäre er überlastet, deshalb keine Garantie. Auf den neuen/ eingetauschten ( grösseren ) Hoflader haben wir fast 5 Mt. gewartet, und neben dem def. Lader stand der “grosse” Traktor, Allrad defekt, keine Zeit zu reparieren, falsche Teile geliefert…
          Früher haben die Landmaschinenhändler dich mit Vorführtraktoren zugemüllt, heute ist keiner mehr frei ! Zum Glück gibt es Lohnunternehmen mit eigener Reparaturwerkstatt, so konnten wir Ackergras silieren, aber selbst die drehen am Rad.
          Wir schwanken zwischen Werkstatt wechseln und “welche Werkstatt” ? Wir haben immer toll zusammengearbeitet, aber es ist abzusehen, wann diese Werkstatt schliesst.

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      • Christian Bothe sagt

        Lieber B.Willi, wenn’s die Gesundheit zulässt unbedingt weitermachen!!!!!Auch wenn ich es genau wie im Eingangskommentar sehe, insbesondere was DBV, DLG usw. betrifft! Mir gefällt auch die Zersplitterung in AbL, LSV, WMES,WHES usw. nicht, und das gemeinsame Auftreten gegenüber dem Staat und der EU wäre für die konventionelle LW wichtig und richtig! Eigentlich haben doch alle das gleiche Anliegen, die Wertigkeit unserer LW und NGW in’s richtige Licht zu rücken! Leitartikel und Reportagen in den Fachzeitschriften ( Top Agrar u.a.) sind ja mittlerweile auch manchmal NGO belastet, deshalb ist der Blog und das Engagement von unserem B.Willi wichtig und richtig( gilt für West und Ost).

        6
    • Karsten sagt

      Das ist ein tragisches Schicksal. Gekämpft und doch verloren. Ich müsst eure Geschichte trotzdem erzählen und Junge Leute warnen.

  34. Rubbert sagt

    Meine Gedanken zur GAP, im Detail mögen kleine Fehler drin sein, formuliert für meinen Freundeskreis:
    “Bei den Agrarsubventionen gibt es eine Prämie, wenn auf Grünland bestimmte Pflanzen wachsen. Je nach Bundesland gibt es eine Liste von 50 Pflanzen und wenn 5 davon auf deinem Grünland wachsen, bekommst du 3 Jahre Prämie, jedes Jahr weniger.
    Der Ablauf sieht so aus, daß du mit Smartphone auf dein Grünland gehst und Fotos mit GPS-Standort von den Pflanzen machst. Ich meine jeweils mehrere der selben Pflanze müssen da wachsen. Die Fotos und Daten meldet man. Unsere landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland sind Satellitenüberwacht. Falls ihr das noch nicht wußtet…
    Bei Unstimmigkeiten mit Satellitenbildern gibt es eine entsprechende Meldung auf das Smartphone des Bauern, evtl. kommt ein Prüfer vor Ort und guckt sich das selbst an. Womit auch die Klientel der teuer bezahlten “Fachleute und Berater” wieder finanziell zum Zuge kommt.
    Ein Nachbar studiert die Pflanzenliste und wird sich auf die Suche danach machen und das ganze Prozedere mitmachen. Leicht verdientes Geld, meint er.
    Ich sehe das anders.
    Genaugenommen nehmen die Landwirte dem Staat ab, nach besonders kategorisierten Pflanzen auf ihrem Grund und Boden zu suchen. Die Prämie kommt den Staat viel billiger, als Biologen den Job erledigen zu lassen, wofür ja auch die Einwilligung der Eigentümer erforderlich wäre.
    Es geht nicht um Ansaat !
    Ich könnte noch nachvollziehen, wenn es eine Prämie dafür gäbe, besondere Pflanzen aufs Grünland zu bringen, egal ob das sinnvoll ist oder nicht.
    Aber eine Prämie für das Suchen und Katalogisieren von Pflanzen auf Privateigentum ?
    Wozu soll das führen ?
    Zur Ausweisung weiterer Naturschutzflächen und damit kalter Enteignung von landwirtschaftlichen Flächen ?
    Die meisten “Überwachungen” werden übrigens von der von Landwirten bezahlten Landwirtschaftskammer ausgeführt, die dafür ursprünglich gar nicht gegründet wurden und teilweise gegen ihre eigene Expertise Ordnungsrecht ausüben müssen…”.

    Was denkt ihr wirklich darüber und warum beantragt das ein Landwirt ?

    25
    • Theodor Aue sagt

      Moin,
      Ich bin ein Landwirt aus der Altmark bewirtschafte 16 Grünlandflächen mit knapp 100 Hektar und bin auch ein Kräutersucher.
      Warum ich das mache ist absolut banal- der Staat zahlt mir hierfür knapp 24 T€ jährlich (falls ich auf allen Flächen etwas finden sollte) die nächsten 5 Jahre.
      Ich nenne das Spiel (bzw. den Irrsinn) 4 aus 66.
      Zeitlich kostet mir das mir eine Arbeitswoche.
      Über Sinn oder Unsinn versuche ich mir keine Gedanken zu. Machen.
      30 Jahre habe ich meine Familie, meine Mitarbeiter und mich selbst dafür ausgebeutet um der Bevölkerung billigst Lebensmittel zu Produzieren – bis ich meinen Betrieb radikal umgestellt habe, bzw. umstellen musste.
      Ich gebe Deutschland noch ca. 30 Jahre, dann sind wir sowieso ein islamischer Staat.
      Diese Kinder-, Wehr- und Realitätsverweigerer werden schlichtweg aussterben…

      12
  35. Frank P sagt

    Guten Abend. Die aufgegebenen Höfe werden sicher nicht lange leer stehen. Es gibt viele Möglichkeiten. High End Yoga Retreats entwickelt der eine Erbe, die anderen unterverpachten an selbstversorgende Großfamilien mit Halal Tradition. Bei guter Krume kommen Solarzellen drüber, andernorts sind Golfplätze geplant. Manche Höfe werden umgebaut zu Seniorenresidenzen, andere zum German Heritage Museum. Tiny House Ghettos werden geprüft, Investoren stehen bereit. Wird schon gut gehen.

    4
  36. Franz-Josef sagt

    Ich stimme voll und ganz zu!
    – Nur Optimismus ist trotzdem angebracht:
    1. Gefressen wir immer
    2. im Zweifelsfall lieber preiswert und konventionell
    3. Viele Bauernfamilien sind seit Generationen Krisen erprobt: Weltkriege,Nationalsozialismus, Napoleon, Caprivi.,….,
    …..:….. Die Gesellschaft kann mich mal!

    6
    • Arnold Krämer sagt

      Zustimmung, Franz-Josef!
      Wichtig ist aber, dass
      a) ein bestimmtes notwendiges Einkommenspotential auch ausgeschöpft wird (Ist leider nicht immer der Fall)
      b) wirtschaftliche Stärke Handlungs- und Entscheidungsoptionen ermöglicht
      b) die Familie an einem Strang zieht
      c) die notwendigen Werte und Grundeinstellungen auch generationenübergreifend vermittelt werden können.

      Es sind viele Dinge bis hin zu der Frage, ob der potentielle Hofnachfolger/Junglandwirt rechtzeitig die “richtige” Frau findet, die für die zukünftige Existenz eines Familienbetriebes entscheidend sind. Immer bedenken: Ein Familienbetrieb hört auf zu existieren, wenn keine Familie gegründet wird.

      7
  37. Ilona sagt

    Hallo
    Ich bin zwar keine Landwirtin oder habe Verwandtschaft in dem Kreis, dennoch kann ich als Staudengärtnerin mich in die 3 antworten in Bezug zur betriebsweiterführung verstehen.
    Wir haben einen Galabau Betrieb. Hier werden wir immer wieder mit den unterschiedlichsten menschlichen Einstellungen konfrontiert. Und ich habe mich jetzt bewusst zu dem Wort „konfrontiert „ Entschieden. Im laufe der letzten 20 Jahre ist es immer schwieriger den wünschen der Kunden gerecht zu werden geworden. Ein Beispiel: ein Kunde soll eine Ersatz Pflanzung durchführen. Es gibt hierzu immer Listen möglicher Pflanzen. Es wurde 3 Tage hin und her überlegt mit immer wieder einkehrenden Einwänden, wie Macht zu viel Dreck, wächst zu schnell, ist hässlich etc. Unsere Beratung führt immer nur zu Einwände, bis zu dem Punkt in dem wir gesagt haben. Egal dann ist es halt keine Kundschaft mehr und wir haben uns getraut eine kritische Frage zu stellen… haben sie für rettet die Biene unterschreiben?
    Diese Frage wurde bei einem Telefonat gestellt… das Telefonat wurde sofort beendet.
    Nach 30 min. dann ein Anruf:
    Ja unsere Tochter hat sogar eine Bienen Partnerschaft und wir wählen grün.
    Am Ende wurde es ein wunderschöner Kirschbaum im Vorgarten.

    Was ich damit sagen möchte ist, die Menschen sind zu weit weg von der Wirklichkeit. Sie erkennen keine Zusammenhänge mehr. Es ist modern ökologisch zu sein. Bio ist hip. Es wird nicht hinterfragt was für einen Weg die mit Bio gekennzeichnete Mango hinter sich hat.

    Genau darum ist es für die Landwirte so schwer.

    Wir haben uns so verrannt und es wird über so unsinnige Dinge debattiert. Leider zeichnet sich hier bis dato kein positiver Lichtblick am Horizont ab. Es ist wahrscheinlich zum verzweifeln.

    19
    • Günter sagt

      @Ilona:
      Die Wertschätzung erhält heute derjenige, der mit möglichst puklikumswirsamen Themen die meisten Follower erzielt. Auf der Strecke bleiben diejenigen die mit ihrer Hände Arbeit und Erfahrung ihr Geld verdienen müssen. Und es ist egal ob Bauer oder Werktätiger, es trifft alle gleich. Siehe Heizungs- Pläne oder E Auto, die Nullnummern trifft man überall.

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  38. Rudolf Weishaupt sagt

    Danke für diesen sehr persönlichen und gewiss wohlüberlegten Beitrag! Ja, was die Nöte der Landwirte angeht, stimme ich Ihnen voll und ganz zu.

    Junge Leute, die vor der Entscheidung stehen, ob sie das Lebenswerk ihrer Eltern in Hofnachfolge weiterführen, dürfen nicht entmutigt werden! Im Gegenteil: Ich kann mir kaum einen Beruf vorstellen, der wichtiger für das zukünftige Wohl unseres Landes wäre als der des Landwirts. Und es bedrückt mich, wenn Landwirte sich gezwungen sehen, ihren Kindern zu sagen, sie sollten doch lieber was anderes machen, Landwirtschaft in Deutschland habe keine Zukunft mehr.

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  39. Andrea Fasch sagt

    Gestern Abend bei der Versammlung von Weidetierhaltern für Weidetierhalter mit Dr Vogel meinte ein Bauernverbandspraesident, klarstellen zu müssen, was sie (der Verband und besonders er als Mensch) gutes für Land und Leute tun.
    Nach Monaten der Stille und nachdem Erden Vortrag gehört hat. Er weiß, daß die Freien Wähler die Schönes bezuschusst haben.
    Prollige und laut hat er fuer die FDP und den Bauernverband das Wort ergriffen, nachdenke vorher für Stunden Fakten besprochen wurden.
    Ja, sie merken nun, daß ihnen die Leute nicht mehr glauben… Aber sie verstehen nicht, daß es ihr mangelnder Rückhalt ist.
    In Belgien der gleiche Mist – der Bauernverband, der sie vor Jahren eingeladen hat, vergraebt sich im Hinterhalt.
    Es ist zum Heulen, wenn einen die eigenen Vertreter so auflaufen lassen.

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