Bauer Willi
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Warum es immer weniger für den Staat zu verteilen gibt

Die Gründe dafür schildert der Volkswirtschaftler Volker Caspari aus Frankfurt in einem Artikel der FAZ, leider hinter der Bezahlschranke.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/wirtschaftswachstum-europa-und-deutschland-mit-gravierendem-produktivitaetsproblem-19900118.html

Hier kann er aber in ganzer Länge trotzdem nachgelesen werden:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/neues-vom-produktivit%C3%A4tsr%C3%A4tsel/ar-AA1orJEs?ocid=finance-verthp-feeds

Arnold Krämer unternimmt eine Zusammenfassung und Bewertung.

Ein Gastbeitrag.

Die wenigsten Leser werden vermutlich schon vom „Produktivitätsrätsel“ gehört oder gelesen haben, aber als Landwirt (gern auch weiblich) mit den dahinter stehenden Fakten intuitiv vertraut sein.

Das Wirtschaftswachstum in D und der EU ist schon seit vielen Jahren rückläufig, also immer geringer werdend:

  • Die Zuwächse in der Arbeitsproduktivität und auch die Zuwächse in der totalen Faktorproduktivität (berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren aus den Bereichen Arbeit und Kapital) fallen zunehmend kleiner aus.
  • Die Nettoinvestitionen der Privatwirtschaft als weiterer wichtiger Treiber des Wirtschaftswachstums gehen seit Jahrzehnten stetig zurück, genauso wie die staatlichen Nettoinvestitionen, (weil das Steuergeld von den Politikern nach wie vor lieber in den konsumptiven Bereich gelenkt wird.)
  • Das Arbeitsvolumen sinkt (Stichworte: 35 Stunden-Woche, demografischer Wandel) und die Arbeitsproduktivität sinkt in Teilbereichen sogar. Caspari nennt hier die unternehmensnahmen Dienstleistungen, die Versicherungs- und Finanzdienstleistungen und Teile der Bauindustrie.

Schon vor über 30 Jahren hatte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl mit seinem Hinweis, dass man das Land nicht als „kollektiven Freizeitpark“ organisieren könne, vor den Folgen gewarnt.

Dabei hatte man sich vor Jahrzehnten sehr viel von der Informations- und Kommunikationstechnologie, der Computerisierung der Wirtschaftswelt versprochen. Als Allzwecktechnik sollte sie so wie früher die Dampfkraft oder die Elektrizität der ganz große Produktivitätstreiber werden. Dies lässt sich statistisch jedoch selbst nach 30-40 Jahren volkswirtschaftlich nicht nachweisen, auch wenn im privaten und in betrieblichen Bereichen manche segensreiche Einzel-Entwicklungen zu verzeichnen sind.

Als neues großes Heilsversprechen wird dafür jetzt die Künstliche Intelligenz (KI) aus großen Teilen der Wirtschaft und der Politik formuliert.

 

Caspari nennt folgende Gründe für die eher enttäuschende Entwicklung:

  • Digitalisierung in D hat zu mehr Beschäftigung im Niedriglohnsektor mit geringer Arbeitsproduktivität geführt.
  • Sie fand vor allem in Dienstleistungssektor (auch öffentlicher Dienst?) mit eh geringer Produktivitätsentwicklung statt.
  • Der technische Fortschritt in der Computerwelt selbst hat sich seit etwa 2012 deutlich verlangsamt.
  • Die Probleme rund um den Computer sind nicht kleiner geworden:
  • Die Systeme sind oft nicht kompatibel (viele gescheiterte IT-Großprojekte in der Wirtschaft )
  • Die Systeme sind störanfällig (Stichworte: Hackerangriffe, Programmabstürze, Updates)
  • Die Systeme sind Kostentreiber und Fresser von Arbeitszeit
  • Viel Reparaturarbeit für IT-Abteilungen
  • Viel Ablenkungspotential für Mitarbeiter (Lesen von Web-Sites, private E-Mails, private Smartphones)

Nach wie vor gibt es die Optimisten, die insbesondere in der KI deutliche Produktivitätssteigerungen erkennen wollen. Die Pessimisten vertreten dagegen die These, dass Wirtschaft und Gesellschaft (und die Politik) ihre Erwartungen an Wirtschaftswachstum und Produktivitätsfortschritt reduzieren müssen.

 

Meine Anmerkungen speziell für den Agrarsektor:

Nach Jahrzehnten eines unübertroffenen technischen Fortschritts in der Landwirtschaft und erheblichen Produktivitätssteigerungen werden seit rund 25 Jahren die Zuwächse immer geringer. Dazu trägt insbesondere auch die Politik mit ihrer zunehmenden Mikrosteuerung der Produktion bei. Weil mit der Computerisierung vieles möglich wurde, wird die Politik maßlos in ihrer Datensammelwut, den Meldepflichten und automatisierten Kontrollen. Gleichzeitig hält der öffentliche Sektor, der personell stark ausgeweitet wurde, aber nicht mit. Seine Leistungen werden tendenziell immer schlechter. Die Ursache dafür ist aber nicht der Rückstand in der Digitalisierung der Verwaltungen, sondern die Überforderung der Menschen durch immer komplexere Gesetze und Vorschriften.

 

Und noch eins ganz allgemein:

Im Management sind die Beschaffung interner und externer Informationen sowie von Fachwissen (= bewertete Informationen) immer nur Mittel zum Zweck. Wenn Digitalisierung und KI zum Selbstzweck werden, werden sie genauso wie die sogenannte Finanzindustrie einigen Menschen und Unternehmen zu viel Reichtum und Einfluss verhelfen, aber wenig zum allgemeinen Wohlstand der meisten Menschen unseres Landes beitragen.

 

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74 Kommentare

  1. Peter sagt

    …also am Ende des Tages: Produktivität ist sch.-egal…es kommt auf Rentabilität an und zwar privat, wie betrieblich und ebenfalls sch.-egal, wie …

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    • Arnold Krämer sagt

      Widerspruch. Im Wettbewerb national wie international spielen die Stückkosten eine große Rolle, weil Verkaufspreise nicht beliebig gesetzt werden können. Und für die Stückkosten spielen die Arbeits-, Kapital- und Bodenproduktivität eine ganz entscheidende Rolle. Von wegen sch..egal. Warum können sich denn z. B. die dänischen Sauenhalter trotz der hohen Arbeitskosten in ihrem Land behaupten?

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      • Peter sagt

        @A.K. …alle erfolgreichen lw. Modelle, welche mir insb. in diesem Blog aufgefallen sind, basieren nicht auf Produktivität. Erfolgsgaranten sind vielmehr das „Anbohren“ von Fördertöpfen, die lustige Vermischung mit Tourismus (Zitat: „ Früher haben wir Kühe gemolken, heute Touristen…) und das Besetzen von Nischen. Beste Beispiele sind, die Vermarktung eines Suppenhuhn`s für knapp EUR 50,00 (kam mal von R.S.), die Selbstinszenierung als Klimabauer (!) oder mein absoluter Favorit die geförderte „Bewirtschaftung von Grünland mit Segelflugzeugen“ von letzter Woche.
        …wie sich die dänische Schweinewirtschaft „behauptet“, kann man hier https://www.bauernstimme.de/news/details/etwas-ist-faul-im-staate-daenemark-schweinehaltung-zwischen-exporteinbruch-strukturkrise-und-tierwohlversprechen …nachlesen.

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        • Arnold Krämer sagt

          Die Diskutanten hier im Blog repräsentieren die deutsche Landwirtschaft in keiner Weise. Deshalb sind die Beispiele für erfolgreich besetzte Nischen eben auch nicht repräsentativ. Und auch das Anbohren von Fördertöpfen gehört nicht zu den Erfolgsgaranten, weil die meisten Förderungen nur Nachteilsausgleich sind oder bei Investitionen letztlich durchgereicht werden an die Hersteller der Anlagen und Maschinen. Durch meine Arbeit habe einen ziemlich guten Einblick in die Ökonomie landwirtschaftlicher Familienbetriebe im Nordwesten. Nur bei Eiern sowie bei Obst und Gemüse kann ich nicht mitreden.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Herr Krämer,
            zur Zeit sind alle Planungen bei Investitionen im Schweinebereich mit der Tierwohlförderung verknüpft. Die verlautete Parole: Nur noch Tierwohl 3 und 4 (!) in Verbindung mit der Anpassung an die Haltungsverordnung führt dazu, dass die immensen Mehrkosten allein durch die Förderung bewältigt werden können.

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    • Arnold Krämer sagt

      Wenn Sie schon so extrem argumentieren, dann ist die Stabilität, nicht die Rentabilität die alles entscheidende Größe.

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      • Peter sagt

        Stabilität: ….Ist das Unternehmen auch nach dem Eintreten unvorhergesehener Ereignisse in der Lage, sowohl Rentabilität als auch die Liquidität zu erhalten?

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      • Reinhard Seevers sagt

        ” Im Wettbewerb national wie international spielen die Stückkosten eine große Rolle, weil Verkaufspreise nicht beliebig gesetzt werden können. Und für die Stückkosten spielen die Arbeits-, Kapital- und Bodenproduktivität eine ganz entscheidende Rolle.”

        Das gilt vorwiegend für “Ablieferer”. Der familiengeführte Direktvermarkter kann sich dem ein Stück weit entziehen. Wenn die Arbeit durch unbezahlte Familien-AK getätigt wird, die Bodenproduktivität durchegehend gleich gut ist und es kein Fremdkapital gibt, dann kann sogar die Produktivität schlecht sein gegenüber den Spezialisten.

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        • Arnold Krämer sagt

          ….es gibt so viele verschiedene Konstellationen. Selbst (streng genommen) unrentabel wirtschaftende Betriebe können sehr stabil sein. Wer als Landwirt mit den Beleihungsmöglichkeiten illiquide wird, hat ein ernstes Problem. Da stimmt dann auch einiges nicht in der Rentabilität, abgesehen von Notfallsituationen, über die wir hier aber nicht reden.
          Auch die Produktivität ist einzelbetrieblich nie eine alleinige massgebliche Kenngröße, weil die Kosten, mit denen z. B. 13000 kg Milch pro Kuh und Jahr oder 50 t/ha Kartoffeln produziert werden, unter dem Strich entscheidend sind.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Damit drehen wir uns wieder im Kreis. Die betriebsindividuellen Schrauben sind vielfältig. Dennoch fordern alle immer für alle Beteiligten gleiche Bedingungen und leiten diese Forderung an den DBV weiter, der dann die Rahmen abstecken soll….unmöglich.
            Belgien ist gerade dabei die Kleinbäuerlichen Betriebe retten zu wollen, in dem sie Flächen aufkaufen und dann an die Betriebe rückverpachten. Der Steuerzahler zahlt dann die Differenz des Marktes. Das kann ja auch nicht die Lösung sein, finde ich.

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  2. Jürgen Donhauser sagt

    In meiner landwirtschaftlichen Ausbildung lernte ich einmal folgendes:
    Wenn die Anzahl der Parasiten überhand nimmt, dann wird das Wirtstier unweigerlich zugrunde gehen. Auch wenn sich das Wirtstier noch so bemüht, auf der Futtersuche umherläuft, frißt, verdaut – die Wirtstiere werden es gnadenlos aussaugen bis sogar die Existenz des “Arbeitstieres” auf dem Spiel steht.

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  3. Marian E. Finger sagt

    Die Alten haben in der Familie gelebt so wie die Mutter von Bauer Willi. Wenn ich es recht weiß, hat sie noch mit 99 oder 100 den Hof gekehrt oder Laub gerecht oder so was. Die Alten waren in der Regel keine Pflegefälle, die man alle zwei bis drei Stunden umbetten musste, damit sie nicht wundliegen.

    Reinhard, ja tatsächlich. Geld fällt vom Himmel. Es wird aus dem Nichts geschöpft. Du irrst dich, wenn du denkst, irgendjemand muss das Geld für Künstler, Hypnotiseure etc. vorher verdienen. Das Geld für Landwirte und Handwerker muss vorher ja auch niemand verdienen. Das wird gerade so aus dem Nichts geschöpft wie das Geld für Künstler. Wofür der Mensch Geld schöpft und ausgibt, liegt in seinem Ermessen. Da ist kein Gott, der das Geld an Erstverdiener verteilt, die sich dann Hypnotiseure leisten.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Die Alten waren in der Regel keine Pflegefälle, die man alle zwei bis drei Stunden umbetten musste, damit sie nicht wundliegen.”

      DAS ist wohl eher Wunschdenken. Ich kann das genaue Gegenteil aus meiner Erfahrung sagen. Es wurden auch schon mal Alte ans Bett gebunden oder so lange sich selbst überlassen, bis sich einer der Familienmitglieder sich ihrer erbarmte. Das Schönreden der guten alten Zeit hilft auch hier nicht.

      Ja, Geld wird einfach aus dem Nichts generiert. Dennoch ist es doch so, dass die von dir angesprochene individuelle Entscheidung zur Ausgabe des nur einmal auszugebenden Euro eben dazu führt, das Leistungen, die auf Luxus beruhen zuerst den Bach runtergehen. Und wenn die Menschen das Tatoostudie nicht mehr betreten, dann ist es wie ich vorher beschrieben habe.
      Ganz oben auf der Liste der sich früh verabschiedenden Sektoren wird Kunst und Kultur sein. Etwas, was man sich in Übermaß in guten Zeiten leisten und unterstützen kann, in schlechten eben zuerst betroffen sein wird. Da wir eine ausgesprochen große Kunst und Kulturszene haben, wird es sich dort enorm auswirken, da bin ich sicher.

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      • Stadtmensch sagt

        Die 10% Bevölkerungsanteil, bei denen das “geschöpfte” Geld schlussendlich auf der Habenseite auftaucht, nachdem es durch die Wirtschaft (kreditbasierte Subventionen) gesickert ist, werden immer Kunst bezahlen können.

        Vom Volumen her ändert sich nix. Außer, dass jene 10% definieren, was “Kunst” ist. Denke da gerade an Olympische Spiele und alle Formen von “Hochkultur”.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Nee, Stadtmensch. Als Kunst wird viel mehr subsumiert, als die teure, die sich nur Reiche leisten können. Der Löwenanteil von Kunst und Kultur wird staatlich gestützt.
          Claudia hat den Etat etwas gestutzt und schon erhebt sich der gesamte Kulturbetrieb.
          Wie es es schon früher: Brotlose Künste.

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          • Stadtmensch sagt

            Ok, dann machen wir diesen winzigen Anteil am Bundeshaushalt eben noch weg. Wir müssen ja schließlich kriegstüchtig werden:

            https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61887/oeffentliche-ausgaben-fuer-kultur/

            Wer braucht Museen, Kunsthochschulen, Theater, Schwimmhallen, Bibliotheken, BUGA, Denkmalschutz, Sammlungen…

            Für mich ist das nur ein Armutszeugnis in jeder Hinsicht und weiterer Beleg für den Niedergang.

            Linnemann, übernehmen sie! Wir brauchen Unternehmer, die irgendwas produzieren. Für Arbeitsplätze!

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            • Reinhard Seevers sagt

              Wie gesagt, Kunst ist sakrosankt…..Denkmalschutz ist übrigens eine typisch deutsche Sicht auf Kultur.

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              • Stadtmensch sagt

                Nein nein, der Deutsche Amerikaner gibt lieber 25% des Bundeshaushalts fürs Militär aus, weil er sich so unbeliebt gemacht hat, dass er denkt, dass er das nötig hat. Sind ja nur zwei Komma fünf Prozent des BIP.

                So gewinnt man Wahlen!

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        • Obstbäuerin sagt

          Und nicht nur Kunst, Stadtmensch, auch Inseln und Ackerland. In der Coronazeit scheinen besonders viele Millionen bei diesem und jenem hängen geblieben zu sein.

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      • Thorens sagt

        “…Da wir eine ausgesprochen große Kunst und Kulturszene haben, wird es sich dort enorm auswirken, da bin ich sicher.”

        Und ich wüsste sogar schon eine Kulturstaatsministerin, die gern den Anfang machen könnte beim Verschwinden von der Bildfläche.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich sehe das anders. Die Darstellung der Steuereinnahmen sagt zwar nichts über die Produktivität des Einzelunternehmens aus, wohl aber über die generierten zu versteuernden Einnahmen. Wenn mein Betrieb nicht mehr produktiv ist, aus welchen Gründen auch immer, dann muss ich etwas ändern oder aufhören.
      Die Darstellung in der Statistik ist zeitversetzt zu sehen, und wir sollten deshalb vielleicht in 1 oder 2 Jahren noch mal schauen und dann wieder auf die Produktivität bzw. die erzielten Gewinne= Produktivität zu sprechen kommen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Streng genommen hätte es in der Überschrift heißen müssen: Warum es immer weniger ZUSÄTZLICH……, weil ja die Zuwächse immer geringer werden. Das ist aber ceteris paripus argumentiert, weil der Staat sich a) durch die Steuergesetze “mehr von weniger werdend” und b) durch Verschuldung mehr Mittel verschafft.

      Ansonsten: Das, was jetzt laufend durch Insolvenzen und Betriebsverlagerungen ins Ausland wegfällt, wird sich erst in 2 bis 3 Jahren in den Steuerstatistiken niederschlagen. Keine schönen Aussichten für eine neue Bundesregierung ab 2025. Die CDU hofft ja auch inständig, dass die jetzige Regierung noch ähnlich wie damals Schröder das Ruder rumreißt. Aber da hofft sie wohl vergebens.

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  4. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Ist ja gut wenn hier versucht wird die Misere zu analysieren. Aber noch viel detaillierter steht es hier, auch zum Thema Landwirtschaft. Mein Empfinden ist allerdings das die Leute in der breiten Öffentlichkeit (auch auf dem Land) das alles nicht interessiert oder sie verdrängen es zumindest:
    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/macht-herrschaft-meinung-buerger-faeser/
    In dem Zusammenhang noch etwas: Warum engagiert sich eigentlich der WLV so sehr für “Vertical Farming”? Er ist Sponsor bzw. Partner einer entsprechenden Messe in Dortmund und bietet Mitgliedern auf Antrag sogar kostenlosen Eintritt. Die Masse der Landwirte dürfte sich auf Eurotier oder Agritechnica informieren, da wird der Eintritt nicht gefördert. Mit anderen Worten, will der WLV die Transformation fördern, denn vertical Farming ist ein Produkt dessen, denn es soll in Smart City Projekte eingebunden werden usw. Alles Dinge die sicher nicht von Landwirten betrieben werden. Oder vertue ich mich da?

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  5. Thomas Wörle sagt

    Der Verwaltungsaapparat ob in der Privatwirtschaft oder beim Staat wird immer größer (schafft Wähler).Die Verwaltung unserer Kleinstadt wird immer größer und teurer aber wir sind seit 30 Jahren immer 30000 Einwohner.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Wir haben 20000 Einwohner,aber dem Rathaus klar zu machen,dass Bäume nicht dicht ans Feld gepflanzt werden dürfen ist zwecklos.Da hilft dann der Frontlader.

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      • Inga sagt

        Gibt es da nicht von früher schon,

        eine Verordnung?

        Gibt es da bei den Stadtverordneten zu wenige Landwirte?

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  6. Marian E. Finger sagt

    Die Produktivitätssteigerung verdankte sich Produktionsprozessen, in denen der Mensch auf monotone Funktionen reduziert wurde, die man “Arbeit” nannte. In den Zeiten der großen Produktivitätssteigerungen wurde der Mensch als Arbeiter selbst wie eine Maschine oder ein Zahnrädchen in einem reibungslos funktionierenden Getriebe namens Fabrik behandelt. Stichwort Fließband. Stichwort Taylorismus. Nachdem aus den Manufakturen Fabriken geworden waren, war es ein Leichtes, die Menschen/Arbeiter durch Maschinen/Roboter zu ersetzen, ein Prozess, der seinen Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 20. Jhs. überschritten hat.

    Der Anteil des produzierenden Gewerbes am BIP sank auf ein Drittel, ein Viertel, ein Fünftel. In manchen Länger wie Frankreich sogar auf ein Sechstel. Das Dienstleistungsgewerbe fing einen Teil der freiwerdenden Arbeitskräfte auf, dito die Verwaltung.. Bildung und Ausbildung wurden um rund zehn Jahre verlängert, sodass mehr als die Hälfte junger Menschen heute erst mit Mitte 20 ins Arbeitsleben drängt.

    Die Folgen: im Gesundheitswesen arbeiten heute sechs Millionen Menschen, die sich wünschen müssen, dass die Bevölkerung immer kränker wird, weil sie sonst nämlich arbeitslos wären. In den 70er Jahren versorgte ein Arzt 4.000 Menschen, heute kommt auf 250 Menschen ein Arzt. Bei einer Bevölkerung von 83 Millionen kommt auf 14 Menschen ein im Gesundheitswesen Beschäftigter, der nichts anderes tut, als einem einzureden, dass man krank ist und in irgendeiner Weise eine Behandlung braucht.

    5,5 Millionen arbeiten in der öffentlichen Verwaltung und die erlassen immer neue Vorschriften, weil sie sonst nichts zu tun haben. Und auch hier herrscht angeblich eklatanter Personalmangel, obwohl der Zuwachs an Beschäftigten bei Bund, Ländern und Gemeinden jedes Jahr rund 200.000 Personen beträgt.

    Damit will ich sagen, Ineffizienz wie bspw. im Gesundheitswesen und Bürokratisierung sind die logischen Folgen der vorausgegangenen Produktivitätssteigerung. Es sind die beiden Seiten derselben Medaille.

    Wer nun den Gedanken der permanenten Produktivitätssteigerung auf das Dienstleistungsgewerbe und die Verwaltung überträgt und darauf hofft, dass die Digitalisierung und die KI diese beiden Bereiche ebenso effizient machen wie die Produktion, der übersieht, dass die, die im Dienstleistungsgewerbe und in der Verwaltung ihren Lebensunterhalt verdienen, ihre Bereich lieber maßlos ausdehnen, als ihre Bürosessel zu räumen.

    Ja und tatsächlich, wo sollen sie denn hin? Wieder in die Produktion zurück, um den Fachkräftemangel zu beseitigen und die Produktivität weiter zu steigern, damit das Hamsterrad sich endlos weiterdreht, bis der Planet eine Müllhalde ist?

    Es ist doch jetzt schon so, dass man sich als normaler Bürger gegen die Mechanismen der permanenten Produktivitätssteigerung wehren muss, gegen die immer aggressiveren Werbemethoden, gegen die ständig wechselnden Moden, gegen Ramschprodukte, die schon beim Ansehen kaputt gehen, gegen die politischen Zwänge, die einem um der Produktivitätssteigerung willen PV-Anlagen, E-Autos und neue Heizungen aufzwingen. Man wird dazu gezwungen, sich um seine Gesundheit, seine Ernährung, seine Lebenserwartung zu kümmern, womöglich jeden Pups mit einer App zu messen, damit den im Gesundheitswesen Beschäftigten die Arbeit nicht ausgeht. Und in gleicher Weise wird man gezwungen, immer mehr Formulare auszufüllen, damit die Verwaltungsbeamten was zu tun haben. Immer mehr Menschen leben davon, dass der Mensch bewirtschaftet wird, als wäre er eine Silbermine oder ein Acker. Deshalb kann ich das Loblied auf die Produktivitätssteigerung und die Effizienz inzwischen echt nicht mehr hören.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Deshalb kann ich das Loblied auf die Produktivitätssteigerung und die Effizienz inzwischen echt nicht mehr hören.”

      Frage: Was ist die Alternative?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Das verstehe ich nicht Marian….warum und in welcher Form sollte es sich durch die Generation Z von selbst lösen?

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          • Marian E. Finger sagt

            Weil die jüngeren Generationen Teil des umfassenden gesellschaftlichen Wandels sind, der gerade stattfindet, während solche wie du, ich oder Arnold Krämer zu den beharrenden Kräften gehören, deren Weltbild sich überlebt hat. Solche wie wir stecken im mechanistischen Paradigma fest, das nicht mehr gilt. Wir glauben mehr oder weniger immer noch, dass Prozesse so reibungslos und zielstrebig wie Uhrwerke ablaufen sollten.

            Bei der Digitalisierung geht es nicht darum, Prozesse reibungslos und zielstrebig zu gestalten. Die Digitalisierung funktioniert eher so wie die Evolution, die Uhrwerk-Fetischisten ja auch erratisch, sinnlos und ziellos erscheint.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Das WC kann die KI nicht reparieren, die Schüler unterrichten ebensowenig, Hintern abwischen von ganz vielen Überlebenden Beharrern geht auch schlecht….fragt sich, was für die KI-affinen denn so als Einkommensrelevante Tätigkeiten übrigbleiben.
                Es wird interessant, ich freu mich drauf! 😎

                P.S.: Ich beharre nicht auf meinem Standpunkt…ich werde gerne überzeugt, sehe ich aber noch nicht.

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                • Marian E. Finger sagt

                  Es fehlen ja nicht 500.000 Pflegekräfte, weil es zu wenige Menschen in Deutschland gibt, sondern weil der Pflegeberuf keine einkommensrelevante Tätigkeit mehr ist. Das führt dazu, dass du dir deinen Hintern eben nicht mehr abwischen lassen kannst. Was nicht mehr einkommensrelevant ist, muss man selber tun, wenn es keine Maschine/Roboter dafür gibt. So einfach ist das. Kassiererin im Supermarkt verliert auch gerade den Status einer einkommensrelevanten Tätigkeit.

                  Einkommensrelevante Tätigkeiten gibt es hingegen in der Finanzwelt, wo man mit Finanzprodukten handelt, die aus Luftblasen bestehen. Oder im Internet, wo man mit 100.000 Abonnenten Einkommen generiert, das Pflegekräfte arm aussehen lassen. Auch als Coach oder Ernährungsberater kannst du scheffeln. Hier in der Gegend gibt es jede Menge Künstler und – ohne Witz – Hypnotiseure – offenbar lauter einkommensrelevante Tätigkeiten. Was einkommensrelevant ist, bestimmt die Gesellschaft und die wandelt sich eben gerade.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Marian, irgendjemand muss das Geld für die Künstler, Hypnotiseure, Nagelstudios, Tatoo-Studios, Rockevents, Fütterungsberater etc. ja verdienen, sonst bekommen sie ja nichts. Ergo muss irgendjemand dieses Geld erarbeiten…oder fällt das vom Himmel?

                  P.S. Es fehlen deshalb Pflegekräfte, weil die Pflege in der Familie nicht mehr bzw. weniger erfolgt. Oder wer hat 1965 die Alten wohl gepflegt?
                  Meine Mutter hat drei Altenteiler gepflegt…..heute undenkbar.

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            • Obstbäuerin sagt

              Und irgendwann wird auch diese Generation merken, dass bestimmte Bedürfnisse des Menschen nur durch wirkliche Arbeit – also Handarbeit – befriedigt werden kann. Dafür holt man jetzt unzählige billige Arbeitskräfte ins Land und hofft, dass diese und auch die nachfolgenden Generationen der Einwanderer diese Arbeiten erledigen wollen. Das das bisher nicht so richtig klappt, sieht man derzeit in jeder Gemeinde im Straßenbild. Besonders erschreckend finde ich die Akzeptanz von vollverschleierten jungen Frauen, die ein paralleles Frauenbild in unserer Gesellschaft manifestiert. Das hat mit Toleranz aus meiner Sicht nichts mehr zu tun, weil ich z.B. eine schwarze Ganzkörperverhüllung bei über 30 °C niemandem zumuten würde. Ganz zu schweigen von den anderen Motiven, die der Verhüllung zugrunde liegen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Es waren die Prozessinnovationen in der Realwirtschaft und vereinzelt auch die Produktinnovationen (z.B. Handy), die die Menschen wohlhabender gemacht haben. Die Kreativität wird geringer oder “tobt” sich in anderen Bereichen aus zum Leidwesen nahezu aller Menschen, die noch in der Realwirtschaft wie der Landwirtschaft tätig sind.

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war sagt

      Ein ans Ende gefahrenes Wirtschafts- und Politiksystem wurde in der Vergangenheit auch schon mal durch Krieg bereinigt. Die Vorbereitungen laufen!

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    • Stadtmensch sagt

      Danke für den Text. Du hast es erfasst!

      Was Taylorismus, Utilitarismus und Dressur des Menschen für seine mentale Anpassung an die “Megamaschine” angeht, wurde hier auch eine schöne Zusammenfassung des “Gewordenseins” erstellt:
      https://www.exit-online.org/pdf/schwarzbuch.pdf

      Dann hat der Volkswirtschafts-Caspar oben im Text noch gemeint, dass

      “Viel Ablenkungspotential für Mitarbeiter (Lesen von Web-Sites, private E-Mails, private Smartphones)”

      besteht. Wenn ich das brav befolgt hätte, wären mir doch glatt deine geisterfrischenden Zeilen entgangen…
      Kaufleute haben eh keine Ahnung von Produktivität und wie die entsteht.
      Ganz bestimmt nicht durch unterbrechungsfreie Konzentration auf ein Problem.

      Hab jetzt auch eine PV-Anlage und wäre schon längst dezentrale Netto-Energie-Quelle, wenn die Verwaltung nicht so überfordert wäre 😉

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    • Dorftrottel sagt

      Ich habe Verwandte und Freunde die im Gesundheitswesen arbeiten. Und die wünschen sich genau das Gegenteil. Einen Monat ohne Zusatzschichten und Überstunden kennen die nämlich nicht.

      Zitat “Die Folgen: im Gesundheitswesen arbeiten heute sechs Millionen Menschen, die sich wünschen müssen, dass die Bevölkerung immer kränker wird, weil sie sonst nämlich arbeitslos wären.”

      Sie sollten vielleicht mal selbst im deutschen Gesundheitswesen arbeiten.
      Aber nicht als Bürokrat.

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      • Stadtmensch sagt

        Äpfel, Birnen, …

        Es gibt in der politischen Landschaft immer mindestens eine Partei, die für Umverteilung von Oben nach Unten lobbyiert. Nur so lässt sich aus dem gegenwärtigen Pool von 8 Millionen Gering- oder gar nicht beschäftigten Menschen Verstärkung rekrutieren.

        Aber diese Art von Partei wird kaum gewählt. So leidet denn still.
        Oder schaut euch die Monitor Sendung vom 01.08.2024 an.

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  7. Ferkelhebamme sagt

    Die Alarmsirenen heulen unüberhörbar, aber die politischen Akteure und Verursacher reagieren nicht.
    Die Landw. Rentenbank verzeichnet im erst HJ 2024 einen Investitionsrückgang von 50%! Stillstand bedeutet bereits Rückgang, was dieser Rückgang bedeutet, mag man sich gar nicht ausmalen.
    Und die, die noch investitionswillig sind, werden vom Behördenwasserkopf verhindert.
    Stirbt der Bauer, stirbt das Land.

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  8. Klemens Minn sagt

    Produktivitätsfortschritt ist verbunden an Innovationen. Mähdrescher statt Drehmaschine, Traktor statt Pferd, Melkmachiene statt Eimer, Pflanzenschutz statt Käfer einsammeln, etc.
    Leider glauben inzwischen zuviele man könne darauf verzichten. Die Politik setzt nur das um, vom dem sie glaubt dass eine Mehrheit das will und nicht das was notwendig wäre.

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    • Bauer Willi sagt

      Genau. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz schafft aber keine Werte, keine Produktivitätssteigerung. Eher schafft es Arbeitsplätze ab.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Es kann auch eine Unterstützung für fehlende Arbeitskräfte sein:
        https://www.pacura-med.de/magazin/ratgeber/wissen/pflegeroboter-und-ki-in-der-pflege/?gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwiOy1BhDCARIsADGvQnA2-junVzD328bSIsgEC3qD2lnGPUtgEy2kP8hbDQkWYzCPo8rULXoaAiHkEALw_wcB

        Das ist der Preis für eine Gesellschaft, die sich geändert hat, weil das traditionelle Familienkonstrukt in Kombination mit der globalen Arbeitswelt uns dahin geführt hat. Es sind die Konsequenzen einer sich verändernden Welt, die wir so gewollt haben. Surprise, surprise.

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      • Thorens sagt

        Ja, das entspricht meiner Empfindung. Im Rahmen von Produktivitätssteigerung mithilfe von Robotik, KI und Digitalisierung fallen mehr oder weniger produktive Arbeitsplätze weg. Auf der anderen Seite entstehen immer mehr neue Arbeitsplätze in den Bereichen Controlling (im weitesten Sinne), behördlicher Überwachung und aufoktroyierter Zertifizierung in immer detaillierten Bereichen. Letzters inzwischen bis in den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb. Zertifizierungsunternehmen schießen seit Jahren wie Pilze aus dem Boden. Die Mittel zur Entlohnung dieser “neuen Arbeit” werden nicht generiert durch einen Produktivitätszuwachs in den Betrieben, sondern über Steuermittel auf behördlicher Seite, die damit nicht mehr der Prosperität des Landes zur Verfügung stehen sowie, auf der anderen Seite, durch die zu zertifizierenden Unternehmen selbst, wodurch die Verkaufspreise steigen müssen (Inflation?), soll nicht die Produktivität des Unternehmens unter dem Aufwand für die Zertifizierung leiden.

        Diese angesprochenen Dienstleistungen, die alle nur auf dem Versprechen beruhen, der Sicherheit, dem Klima oder der Umwelt zu dienen und nach denen vor 30 Jahren noch niemand gefragt hat, gehören aus meiner Sicht zu den Produktivitätskillern im Land, ins Leben gerufen überwiegend durch eine EU-Politik, die nicht weiter denkt als eine Legislatur dauert.

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        • Arnold Krämer sagt

          Zahlen muss immer der Endverbraucher/ Endnutzer, auch als Steuerzahler. Will er das? kann er das? Was sind ihm die Sicherheitsversprechen des Staates, der Wirtschaft letztlich wert, wenn die Verteilungskämpfe (erkennbar beginnend) zunehmen?

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          • Thorens sagt

            Danach, ob er das will, wird er nicht gefragt und sehr viele von denen, deren Verantwortungsbewustsein sich auf das Kreuzchen in der Wahlkabine beschränkt, fragen nicht einmal danach und sind schon zufrieden, wenn sie sich nicht selbst kümmern müssen. Und eine große Zahl an Bürgergeldempfängern kümmert es sowieso nicht, weil ja die anderen für ihren Lebensunterhalt aufkommen.

            Ich z.B. bin auch nicht gefragt worden, ob ich damit einverstanden bin, wenn die Kosten zur Sicherung einer Fußballeuropameisterschaft vom Steuerzahler zu berappen sind, während die ausrichtende Organisation UEFA fette Gewinne generiert mit der Veranstaltung. Uns ist das Maß der Dinge abhanden gekommen und wir machen aber immer so weiter.

            Selbst habe ich mir auf all diese Dinge längst meinen Reim gemacht, mache nicht mehr weiter mit und bin als Einkommen- und Gewerbesteuerzahler ausgeschieden, weil ich den ganzen Irrsinn nicht auch noch mit meiner verfügbaren Restlebenszeit und meiner Hände Arbeit unterstützen will. Wenn es hinten raus nicht reichen sollte, dann werde ich eben selbst Bürgergeldempfänger. Nichts anderes lehrt mich das alles.

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      • Alf Gille sagt

        Genau so sehe ich das auch. Was nützt mir z. B. eine hochmodern ausgestattete Landmaschine mit allem möglichem Schickimickie und verschiedene landwirtschaftliche Programme bzw. Apps, wenn diese nicht miteinander kommunizieren (können) ?

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      • Smarti sagt

        Schon jetzt ist ja in vielen Medien zu beobachten, dass ein “Autor” nur noch von anderen abschreibt und Altes immer wieder neu aufgewärmt in die Zeitungen kommt. Viele Artikel wollen gar nicht aufklären, die Wahrheit sagen und informieren, sondern sollen die Bevölkerung Erziehen oder in die gewünschte Richtung schieben. Ein Einheitsbrei, wo Meinungen und billiges Abschreiben vor Selber Denken und guter Recherche stehen. Künstliche Intelligenz wird dies wohl weiter verschärfen, wenn unter Recherche dann das kopieren der KI reicht.
        Wenn dann irgendwann niemand mehr den Medien glaubt, bzw. niemand mehr die Medien braucht, dann könnte man vielleicht wieder vermehrt zu solchen Gruppen wie Bauer Willi kommen, wo sich ganz verschiedene Menschen austauschen können.

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        • Thorens sagt

          “…wo Meinungen und billiges Abschreiben vor Selber Denken und guter Recherche stehen…”

          Ja.
          Ein Bekannter hat mir kürzlich eine Geschichte erzählt, als wir uns über die aktuelle Vertrauenwürdigkeit der Medien unterhielten. Den Hintergrund selbst weiß ich schon nicht mehr. Mein Bekannter wurde von der örtlichen Provinzzeitung zu dem angesprochenen Hintergrund befragt. Als der Artikel dann erschienen war, stellte er fest, dass die Aussage des Artikel eine andere war als die, die er selbst dem Journalisten mit auf den Weg gegeben hatte. – Darauf angesprochen habe der Journalist im Telefonat gesagt, dass es sich so aber besser lese.
          Noch Fragen?

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    • zmp_nachfahre sagt

      “Die Politik setzt nur das um, vom dem sie glaubt dass eine Mehrheit das will …” und weit überwiegend nur zu dem Zweck, ihre eigenen Pfründe zu sichern – und die ihrer in Verwaltungsjobs, “N”GOs etc untergebrachten Spezln….

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      • evo.... sagt

        Genauso sehe ich das auch. Jedenfalls hat das erste Priorität und das wohl der Allgemeinheit interessiert weniger. Mittlerweile haben alle nen riesigen Haufen Dreck am Stecken und müssen vertuschen. Deshalb auch die Ausgrenzung der AfD, sonst könnte was rauskommen.

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  9. evo.... sagt

    Mit den sportlichen Leistungen geht es auch immer weiter bergab. Bei den Olympiaden werden die Medaillen immer weniger und bei der letzten Leichtathletik- WM soll es zum ersten Mal überhaupt keine Medaille gegeben haben. Mit den körperlichen Fähigkeiten gehen – international gesehen- auch die geistigen Fähigkeiten zurück.

    Für mich ist das auch ein Zeichen für allgemeine Fehlernährung und wäre somit auch eine Chance für die Bauern. Es spielen viele Faktoren rein, aber die Ernährung (Lebensweise) spielt schon ne gewichtige Rolle. Was unser Staat alles auf seine jungen Leute los lässt halte ich für Schlamperei.

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        • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war sagt

          Die wussten wahrscheinlich nicht was er in dem Interview sagen wird, sonst hätten sie es nicht gesendet.

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        • evo.... sagt

          Da kannst im Sport entscheiden und fördern wie du willst, wenn es nix gscheids zum futtern gibt gibt es auch keine Leistung.

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        • Christian Bothe sagt

          R.S.Zum Sport nur soviel: sollten sich mal ein Beispiel an der Sportförderung in der damaligen DDR nehmen. Schulsport, Arbeitsgemeinschaften,Spartakiade, Sportschule,DHFK usw. Waren die Basis für die hervorragenden Ergebnisse bei Sommer-und Winterolympiade und im Medallienspiegel vor der alten BRD! Produktiv gearbeitet haben die auch nicht ebenso wie heute, aber eben Ergebnisse gebracht! Selbst in meinem VEG hatte ich 2 Springpferde in der BSG stehen,und die Reiterin wurde( musste)von mir bezahlt werden,war aber nie im Mastbetrieb zu sehen…
          Höre aber jetzt auf,weil es nicht so zum Thema von heute gehört…

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          • Christian Bothe sagt

            Nur zum Verständnis! Bitte nur mal als Vergleich der Sportförderung in beiden Systemen sehen! Davon halten tue ich heute genauso wenig wie damals!

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      • Christian Bothe sagt

        Peter: auch wenn die Dame aus Thüringen ist, diese Aussage ist eine Unverschämtheit insbesondere gegenüber der arbeitenden Bevölkerung und den Landwirten, die selbiges 365 Tage/ a tun!

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        • Reinhard Seevers sagt

          Der/die/das Vogel ist ein Ergebnis der Dekadenz dieser Gesellschaft.
          Sportler sollten gar keine Unterstützung bekommen, das ist reine Selbstinszenierung und-optimierung. Wenn der Staat allerdings mit derartigen Spaßigkeiten sein Ego in der Welt stärken möchte, dann kann er ja um Spenden bitten.
          Sonst ist es nur der “Bayern-Effekt” = nur der Reichste erreicht das große Ziel.
          Peinlich in einer queeren Welt mit dem Anspruch auf Gerechtigkeit. Am Ende steht die finanzielle Unterstützung aller Dritte Welt-Länder, wegen der Gerechtigkeit und der Schuld, die wir haben, wetten?

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      • evo.... sagt

        Ich bin immer wieder fasziniert, wie leicht es dem Staat fällt die Leuts an der Nase herum zu führen. Ein Problem hat der F. Merz ja erkannt. Er hat gesagt:

        “Die CDU muss wieder lernen Sacharbeit zu leisten!”

        Da bin ich voll dabei, aber es wird wohl keine Besserung geben. Auch deshalb, weil die Leuts zu schlecht essen.

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  10. Reinhard Seevers sagt

    Sehr guter Beitrag Herr Krämer. Ich ergänze als Negativum: Die verlautete Weltrettung trägt zus. dazu bei, dass die Kosten steigen und die Produktivität sinkt.
    Am Ende steht auch die Frage, ob die materielle Befriedigung durch etwas ersetzt werden kann, was Einkommen generiert, das zum Wohlstand beitragen kann. Wenn jede Tâtigkeit sich negativ auf unseren Planeten niederschlägt, dann wird alles zum Stillstand führen.
    Es sind grundsätzliche Ideen gefragt, die global wirken. Das Dumme ist nur, dass sich dieses Land angeschickt hat, als Erster mit dem Experiment zu starten. Shit Happens.

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