Bauer Willi
Kommentare 40

Ukraine: aktuelle Berichte aus der Landwirtschaft (2.3.2022)

Berichte aus der Ukraine von Ukrainern. Es handelt sich um den Stand vom 2. März 2022. Bedrückend.

Es berichten und diskutieren:
1. Prof. Dr. Oleg Nivievskyi, Agrarökonom und Vizepräsident für Wirtschaftsbildung an der Kyiv School of Economics
2. Dr. Alex Lissitsa, Agrarökonom und Unternehmer, Ukrainian Agribusiness Club, CEO des Agrarbetrieb IMC
3. Dr. Heinz Strubenhoff, Berater und Ukraine-Experte, Ex deutsch-ukrainisches Agrarpolitisches Forum
4.Dipl.-Ing. Jan Peters, Agrar- und Wirtschaftsjournalist, Handelsexperte
5. Prof. Dr. Sebastian Lakner, Moderation, Agrarökonom, Universität Rostock,

Besonders hörenswert: ab Minute 52 und folgende

 

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40 Kommentare

  1. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    AdBlue ist Harnstoff, das Diamid der Kohlensäure -CO(NH2)2- nicht mehr, nicht weniger; in der organischen Chemie ein Allerweltsstoff.

    Unsere Fachbeamten, staatlich alimentierte, ranghohe Mitarbeiter auch in Reihen der Administration auf EU-Ebene, betrachten Harnstoff mittlerweile als extrem gefährlich in Händen der Bauern, wenn selbiger auf dem Acker als Hauptnährstoff des Pflanzenwachstums überhaupt, ausgebracht wird.

    Dies vorab.

    Nun zu den Preisen: Im letzten Jahr mussten wir als Bauern für die Tonne Harnstoff zwischen 300-400 € bezahlen, aktuell gibt‘s kaum mehr diesen Allerweltsstoff unter 1.000 €/t, sofern selbiger überhaupt noch verfügbar ist!!!

    Wer AdBlue benötigt, musste vor wenigen Monaten noch zwischen 60-70 Cent/l investieren, derzeit um die 2 €/l.

    Bei diesen Preisgefügen verdienen sich die Hersteller wahrlich eine goldene Nase, gerade im Umfeld von AdBlue mit dem Faktor 2 versehen, die handverlesene Schar derselben lassen sämtliche Verbraucher latzen was das Zeug hält für dieses kostbare Pulver. AdBlue herzustellen ist nicht komplex – dieses weiße Pulver wird, ganz primitiv dargestellt, einfach mit Wasser vermischt, kühlt während des Auflösevorgangs auf zum Teil minus 4 Grad herunter. NH2 löst sich jedoch nicht einfach in Luft auf, wenn es den Auspuff verlassen hat, fällt es wieder zurück auf den Boden.

    Das heutige Motormanagement einfach abzuschalten, stellt nach wie vor eine gewaltige Herausforderung dar; siehe Dieselskandal mit dem beträchtlichen Aufwand, um eine Umkehr zu bewerkstelligen. – Wo sitzt in der modernsten Schleppertechnik dieser berühmte Schalter, der alles passgenau steuern/abschalten kann!?…

    Wenn erst einmal die Läger leer sind, allen endlich bewusst wird, dass wir fast nichts mehr haben, kann man den in Rede stehenden Dünger in dieser Art und Weise für meine Begriffe so nicht mehr einfach verplempern; das wäre extrem verantwortungslos.

    Was macht der russische Aggressor derzeit mit dem Geld, das wir dafür zu bezahlen bereit sind!?

    Die unverkennbaren Schwächen sämtlicher Fehlentwicklungen in der Vergangenheit treten JETZT(!) leider unumwunden ans Tageslicht. Wer haftet nun dafür!? Jene Entscheidungsträger, die entsprechende Verordnungen und Erlasse dereinst gnadenlos durchknüppelten!? – Niemand von denjenigen stellt sich heute dieser Verantwortung!!!

    Jetzt werden wir Bauern, die noch Reste der letzten Ernte verfügen können, von den Abnehmern und fatalerweise selbst von unserer FACHPRESSE(!) als bloße Spekulanten und üble Halsabschneider abtituliert, während wir die kruden Dünger- und Dieselteurungsraten u.a. stillschweigend zu erdulden und betriebswirtschaftlich zu verkraften haben. DAS(!) ist unsere „heile“ Bauernwelt – wir sind und bleiben auf ganzer Strecke einfach nur die Dummen, in jeder Lebenslage!!!…

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  2. Pälzer Buh sagt

    Sofern ich alles richtig verstanden habe, haben Russlands Bauern nur geringfügige Mengen Pflanzenschutzmittel auf lager, weil die wiederrum in Europa hergestellt werden.

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  3. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Gestern brandaktuell eine Pressemeldung des Thünen-Instituts seitens dessen Chef-Analysten Prof. Dr. Martin Banse, Agrarexperte und Abteilungsleiter „Marktgeschehen”; einer derjenigen jedenfalls, der sämtliche „Wasserstandsmeldungen“ aus erster Hand immer auf den Schreibtisch bekommt, hier den absoluten Überblick schlechthin hat in Reihen des unsere Bundesregierung wissenschaftlich beratenden Thünen-Instituts:

    ZITAT, eigentlich flapsig allgemeinverständlich auf den Punkt gebracht: „Die Lager sind zur Zeit, ich will nicht sagen leer, aber ziemlich leer, so dass hier Europa kurzfristig nicht so schnell in die Bresche springen kann…“ – Das ist die Kernaussage schlechthin, noch Anfang Februar konnten wir dem Vernehmen nach nahezu aus dem Vollem schöpfen, die Preise sind infolgedessen innerhalb weniger Tage komplett eingebrochen (von über 30,00 € auf gerade mal um die 25,00 € beim Weizen). – JETZT(!) reicht es kaum mehr für uns!!!

    Bislang hat man uns stets in einer äußerst komfortablen, sehr sicheren Versorgungslage gewogen, es gab immer ein Zuviel von ALLEM. Wie oft durften wir Bauern seitens unserer Chefeinkäufer der Mühlenwirtschaft deren erheblich geringschätzig herablassenden Satz vernehmen: „Wir halten uns aktuell am Markt zurück, unser Bedarf ist bis zur Ernte gedeckt, die Anschlussversorgung ist sicher…“!?

    Russland hat gestern auf „RussiaToday/kurz RT“ unverblümt gedroht, dass russisches Getreide künftig nach China abfließt. Solltet ihr Dünger brauchen, schaut, wo ihr diesen herbekommt – benötigt ihr Diesel für eure Hightechgiganten, mal euch diesen. (Anmerkung: Letztere benötigen heute nicht nur Treibstoff bester Qualität, funktionieren zudem nur unter dem Einsatz von AdBlue; aktuell jedenfalls noch)

    Der Einsatz von Bio-Diesel in unseren „modernsten“ Schleppergiganten ist dato NICHT MÖGLICH!!! – Nur in unseren älteren Motorentechnologien ist selbiger funktionsfähig. Im heutigen Kriegsszenario mithin eine absolute Katastrophe. Wie lange schon habe ich dagegen angeschrieben und allenfalls von sämtlichen Seiten genau dafür nur Häme geerntet!? Ein kleines Bäuerlein – was will der…!?

    Hoffentlich bleibt uns in der aktuellen Situation wenigstens das wenig kalkulierbare Wetter wohlgesonnen; derzeit lassen doch so einige Faktoren von der Wetterfront nicht unbedingt eine optimale Ernte erwarten. Die Winterniederschläge waren reichlich, teilweise sehr reichlich; im Großteil unserer Ackerbauregionen europaweit in Form von Regen. Die Böden sind wassergesättigt, sprichwörtlich wasserhart. Bis Ablauf Februar 2022 hat ein ausreichender Kältereiz zur Vernalisation jedenfalls gefehlt, glücklicherweise hat sich das jetzt erledigt, gefolgt derzeit allerdings von einem drohenden Auswinterungspotential. Noch über eine Woche in der Nacht 4 Grad minus, am Boden stellenweise mehr als -4 Grad, demgegenüber tagsüber über 10 Grad plus. Der Temperaturgradient ist aktuell jedenfalls sehr groß. Unsere Böden haben keine Frostgare, damit kann der Frost also sehr gut in den Boden eindringen, wahrlich keine Wohltat für das feine Wurzelgeflecht der Pflanzen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “(Anmerkung: Letztere benötigen heute nicht nur Treibstoff bester Qualität, funktionieren zudem nur unter dem Einsatz von AdBlue; aktuell jedenfalls noch)”

      Ist das nicht lediglich eine elektronische Sperre, die man ausschalten kann…adblue ist doch ausschließlich für die Stickoxidreduzierung gedacht. Der Motor läuft m.W. auch ohne adblue, aber die Emissionswerte sind schlechter.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ein elektronisches Motorensteuerelement schaltet den Motor bei einer Fehlermeldung konsequent ab – dieser läuft häufig nicht einmal mehr in einem “Notprogramm”.

        …So einfach Abschalten geht heute nicht mehr problemfrei, diese Zeiten sind längst vorbei; gewollt.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ach komm, da gibt es immer einen Nerd, der das ohne Probleme aushebeln kann….😉

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Im Worst-Case-Szenario bleibt zu hoffen, dass dieser Nerd wirklich was kann 😉 – ansonsten vielleicht das AUS eines solchen Motors, wenn ein tiefgreifendes technisches Verständnis, ein grundlegendes Wissen, fehlt.

            In der Ernte hatten wir mit einem Cummings-Motor Probleme ohne Ende. Der Motor selbst hat funktioniert, irgendein Sensor hat allerdings eine Fehlermeldung produziert, so dass dieser nicht rund gelaufen ist und einfach keine Leistung brachte. Ein sehr weit verbreiteter Motorentyp in der Praxis, der nicht nur in der LW verbaut wird.

            Das Auslesen hat immer funktioniert, die Lokalisierung der Fehlermeldung eines Sensors konnte allerdings nicht erfolgen – und das ganze in der Haupternte. Kein Cummings-Spezialist deutschlandweit konnte “liefern”. Wir haben schließlich zu unseren Lasten einfach sämtliche Motorsensoren erneuert. Fast eine Woche ungenutzte Druschtage für die Katz’, jeder Ackerbauer kann nachvollziehen, was das bedeutet.

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          • Christoph aus der Stadt sagt

            Ich denke, da hat Herr Seevers schon recht. Der Adblue-Einsatz betrifft nicht den Motor, sondern nur das nachgelagerte Abgasreinigungssystem. Da Adblue in der Herstellung pro Liter ein Kilo Erdgas benötigt, das für andere Zwecke wohl bald wichtiger gebraucht wird, könnte Adblue bald zum Mangel/Luxusprodukt werden. Das Adbluesystem könnte aber problemlos ausprogrammiert oder optional zuschaltbar programmiert werden. Problemlos auf jeden Fall dann, wenn es politisch erlaubt würde und der Hersteller dies unterstützt.
            Wer sich noch entsinnen kann: diese ganze Stickstoffdioxid-Hysterie, mit deren Hilfe die DUH dem Diesel das Genick gebrochen hat, mit den hundertausenden Toten und Kranken, die real nirgendwo zu finden waren, das war ein Drama aus einer Zeit, wo man sich Probleme noch selbst schaffen musste, weils keine anderen gab. Damals wurden alle Dieselfahrer in die Werkstatt beordert, um die Adbluezugabe drastisch zu erhöhen. Das geht natürlich auch rückwärts.
            Wie stehts eigentlich mit den Abgasgrenzwerten bei russischen Militärfahrzeugen? Ich denke, die DUH ist sicher schon vor Ort und kontrolliert.

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            • Karl Timme sagt

              “alle Dieselfahrer in die Werkstatt beordert, um die Adbluezugabe drastisch zu erhöhen.”

              Nein, der AdBlue Tank war so bemessen, das er ausreichend war um von einem Kundendienst bis zum nächsten zu kommen. Ein nachfüllen des Kunden war nicht vorgesehen.
              War der AB Tank leer hat die Software die Einspritzung ins Abgassystem gestoppt. Das war so nicht erlaubt. Daher der Rückruf und aufspielen eines Updates der das dann abgestellt hat. Insofern ließe sich über ein erneutes update dieser Vorgang auf dauer ausschalten. Ob das bei der neusten Generation auch noch soleicht möglich ist entzieht sich meiner Kenntnis.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Mit leerem Tank fahren geht nicht, habe aber gehört, dass man Adblue mit Wasser ersetzen kann. Kann das mal jemand ausprobieren? 😊
            Ist aber Steuerhinterziehung, weil der Schlepper dann nicht mehr Euronorm 6 entspricht!

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    • Bauer Willi sagt

      Eben mit unserer Genossenschaft telefoniert. Wegen Diesel und Heizöl. Aussage des Verkäufers: Ich gehe davon aus, dass die nationale Reserve für drei Wochen reicht. Meine Frage “Und dann?” Antwort: “Dann laufen die Tankstellen leer”.
      Ich will mir nicht vorstellen, was dann passiert…

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      • Reinhard Seevers sagt

        …die Stahlhallenhersteller haben bereits Probleme Spezialstähle zu bekommen…

        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          … Wir wollen aktuell schon seit langem eine Lagerhalle bauen, und “verlustieren” uns noch immer mit UMWELTVERTRÄGLICHKEITSGUTACHTEN und behördlichen Stellungnahmen mit Auflagen, die kein intellektuell normal Sterblicher nachvollziehen kann.

          Nur ein Beispiel: Im direkten Umfeld dieser Halle, deren Dach nach Süden ausgerichtet ist, um sie komplett mit Photovoltaik zu bestücken, was mittlerweile sogar zur Vorschrift wird, müssen wir im Rahmen der vom Bauordnungsamt vorgeschriebenen Begrünung HOCHSTÄMME(!!!!) pflanzen. Ob dieselben die Solarmodule auf dem Dach beschatten, juckt den wiehernden Amtsschimmel nicht.

          Uns macht weit mehr Sorgen, ob unser Bauträger überhaupt derzeit liefern kann u. wenn ja, zu welchem Preis. Langsam sollte man sich über Schadenersatzforderungen wg. dieser Zeitverzögerungen wirklich Gedanken machen…

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          • Reinhard Seevers sagt

            Wenn kein Erstellungsdatum vereinbart ist und/oder die Verzögerung aufgrund von nicht vermeidbaren, nachweislich äußeren Einflüssen (Corona/Rohstofflieferung) verursacht wurde, dann sehe ich schwarz bei der Schadenersatzforderung.

        • Picard sagt

          Und? Sollen wir jetzt Putin die Füsse küssen?
          Ukrainer insgesamt und europäische Politiker sind mutiger als mancher Hasenfuss-Bauer.
          Durchhalten heisst die Parole.

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            “Hasenfuß-Bauer” – Sie sind schon extrem anmaßend, um nicht zu sagen rotzfrech…

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            • Picard sagt

              War 1. nicht gegen Sie, sondern den Seevers, und 2. na dann finde ich mich hier in allerbester Gesellschaft.

              • Bauer Willi sagt

                @Picard
                Ich verweise auf den Punkt “Spielregeln” oben auf der Seite.

                Das war jetzt die gelbe Karte…

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                • Picard sagt

                  Wenn Seevers machen kann was er will, und ich mich nicht mal mehr verteidigen kann, dann bist du auch nicht besser als der Herr in Moskau. Dann bleib ich lieber von alleine weg.

                  Danke für gar nichts.

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                • Bauer Willi sagt

                  @Picard
                  Sie meinen, ich wäre nicht besser als Putin? Wissen Sie, was Sie sagen? Glauben Sie, dass Sie jetzt noch jemand ernst nehmen kann? Jemanden, der so die Kontrolle über sich verloren hat? Adieu.

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                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @Picard

                  Es kommt darauf an, wer Bauern als “Hasenfuß-Bauer” bezeichnen, bei manchen könnte man es als Beleidigung anfassen, bei anderen könnte es sein, dass man ……………………..

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  4. Picard sagt

    “Die Felder werden beschossen”… was für ein Schmarrn…

    Und: Wenn China grosse Mengen Getreide braucht wird sie ja hofentlich die Lage erkennen und Putin’s Wahnsinn stoppen. Die einzigen die ihn stoppen können sind eh China, die eigenen Generäle oder er selbst

    • Reinhard Seevers sagt

      “Die Felder werden beschossen”… was für ein Schmarrn…”

      Wie geistig minderbemittelt muss man sein, diesen einen Satz aus einem fast 2 stündigen Diskurs auszuwählen, gesprochen von einem ukrainischen Agraringenieur, der voller Aufregung in gutem Deutsch versucht die Dramatik zu erläutern? Kannst du in ukrainisch kontern? Peinlich Picard, sehr peinlich.

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  5. Ferkelhebamme sagt

    Und dann schaut euch den heutigen Instagram-Beitrag des Lebensministeriums an. Özdemir auf Hofbesuch. Seine favorisierte Lösung in der Krise: mobile Hennenhaltung und Hofladen.
    Ich….. brauch nen Schnaps…

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    • Mark sagt

      Chem war heute in SWR1 Leute:
      https://www.swr.de/swr1/swr1leute/cem-oezdemir-erster-minister-mit-tuerkischem-migrationshintergrund-100.html
      Der hat ein paar Sätze auswendig gelernt und die wiederholt er nun bei jeder Gelegenheit. Peinlich ist sein Beispiel mit den Brustbeinfrakturen bei Masthähnchen. Für Chem sind die Ursachen klar, die Hühner müssen immer früher immer größere Eier legen… 🙂
      Hat er eigentlich niemand, der ihn aufklärt, oder muss Willi wieder im BMEL anrufen?

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      • Bauer Willi sagt

        Kann ich gerne machen.
        Bisher machen die ja das, was ich denen sage…
        nun, nicht alle, aber einige schon… 🙂
        (Falls das BMEL mitliest: das war jetzt ein Scherz…)

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      • Christoph aus der Stadt sagt

        Ich kenne als Nicht-Landwirt aus TV-Beiträgen auch nur die Darstellung von Herrn Özdemir. Ich wäre interessiert an einem Link, der mich über die eventuell abweichende Sichtweise der Landwirte aufklärt.

        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Man sollte zunächst einmal davon ausgehen, dass ein guter(!) Politiker für beinahe jeden Ministerposten tauglich ist.

          Damit ist und bleibt er aber Politiker und wird hierdurch nicht zum Fachmann!!! Ein spezifisches Fachwissen dieses Personenkreises ist zumeist also nicht abzufbar; mit einer einzigen Ausnahme im derzeitigen Kabinett, seit sehr langer Zeit übrigens: Unser Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach. – Der Rest muss mit externem Wissen gespeist werden, auch Özdemir.

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        • Ferkelhebamme sagt

          Christoph, da bist du hier doch genau richtig.
          Ö. hat nette Reden über Tierwohl, faires Einkommen für Bauern, Nachhaltigkeit , Transparenz etc. gehalten. Das möchten wir auch! Nette Worte, denen aber keine Taten folgen, er hat nicht einmal ein Konzept, geschweige denn eine Finanzierung zur Umsetzung. Denn eins steht fest: wir Bauern können das finanziell nicht stemmen und der Markt regelt das nicht.
          Die erste, einfachste Aufgabe, eine nationale verbindliche Herkunftskennzeichnung wie sie Frankreich z.B. gerade eingeführt hat, bei der jeder Bürger selbst entscheiden könnte, ob der die Wurst mit ausländischem Billig-Fleisch wählt oder nicht, hat er schon nicht unterschrieben und schiebt auf die EU.
          Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er null Fachwissen hat und offensichtlich auch überhaupt kein Interesse.
          Sein starrsinniges Festhalten an Ökologisierung, sprich De-Intensivierung der deutschen LW sehe ich in dieser Krise als sehr gefährlich und menschenverachtend an.

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          • Karl Timme sagt

            Wurzelwicht, Ferkelhebamme,
            das Problem der Augenblicklichen Besetzung ist, die zweite Reihe wurde ebenfalls mit nicht Fachleuten besetzt, sondern mit Leuten die in das Ideologische Weltbild des Minister passen. Die verbliebene Fachkompetenz wird nicht gehört, oder kommt nicht zu Wort.

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            • Thorens sagt

              …und, ergänzend: Wer nie selbst einmal wirklichen Mangel erfahren musste, kann ihn sich womöglich gar nicht vorstellen, weshalb eine solche Situation in der Planung nicht vorkommt. Sattwerden ist ja selbstverständlich. Oder?

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            • Ferkelhebamme sagt

              Feuer bekommt er jetzt von den Agrarministern der Länder, wo ja doch noch ein paar dabei sind, die Ahnung haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt…

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      • Thomas Bröcker sagt

        Ich habe mir das Interview gerade mal in voller Länge reingezogen. Von Masthähnchen spricht er beim Brustbeinthema nicht, sondern von Hühnern.
        Ansonsten merkt man absolut, dass ihm das Metier eigentlich nicht behagt. Seine Impulsgeber sind der Bio-Landbau und die ABL. Mehr “Ferne” zur klassischen Landwirtschaft (und scheinbar auch fehlende Bereitschaft tiefer in die komplexe Thematik einzusteigen) geht eigentlich kaum. Er ist ein guter Redner, der nicht unsympathisch rüberkommt – sein jetziges Aufgabengebiet wird aber definitiv von Andern gestaltet (Lemke, Bender, Nick).
        Da kann man erstmal nur im Sinne des Peterprinzips davon ausgehen: “Alles Schlechte kommt” oder auch: “Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! – Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer”

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  6. Reinhard Seevers sagt

    Das muss unbedingt zu unserem investigativen Netzwerk-Journalisten!!!!!

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