Bauer Willi
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Zeitenwende! – Was jetzt zu tun ist!

                                                           Analyse

In einem Krieg ist es schwierig, die Fakten aus dem Kriegsgebiet wahrheitsgemäß zu erfahren. Am Freitag hatte ich dazu ein eineinhalbstündiges Video verlinkt, in dem Ukrainer die Situation schildern. Heute habe ich mit Jan Peters telefoniert, der hier im Video in zwei Minuten eine kurze Zusammenfassung versucht.

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Was im Augenblick 5.3.2022 relativ sicher über die ukrainische Produktion gesagt werden kann:

  • Der größte Teil der Mitarbeiter ist nicht mehr auf den landwirtschaftlichen Betrieben sondern kämpft im Krieg. Wer Trecker fahren kann, kämpft.
  • Die Tankstellen auf den Betrieben wurden entweder von Panzern und LKW´s leergemacht oder sie wurden in Brand gesteckt, damit der Diesel nicht von den Russen genutzt werden kann.
  • Dünger und Pflanzenschutzmittelvorräte sind so gut wie keine vorhanden. Dies gilt im Übrigen nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Russland
  • Ersatzteile für Landmaschinen: Eine Lieferung in die Ukraine ist derzeit wegen des Krieges nur unter Lebensgefahr möglich. Der Export nach Russland fällt unter das Embargo. Auch dort werden Landmaschinen stehen bleiben, sofern es westliche Technik ist. Ein defekter Mähdrescher erntet nirgends auf der Welt.
  • Die Frühjahrsaussaat (Sonnenblumen, Soja, Sommergetreide usw.) wird nahezu sicher ausfallen, die Flächen werden ungenutzt bleiben. Auch wenn die kriegerischen Auseinandersetzungen bis Ende März beendet wären, so wird Personal und Treibstoff nicht so schnell zu beschaffen sein. Das Aussaatfenster schließt sich jetzt sehr schnell.
  • Die Silos und Verladeeinrichtungen in den Häfen am Asowschen Meer (Mariupol) sind definitiv zerstört. Jan Peters hat Kontakte dorthin, hat die Bilder gesehen und kann diese verifizieren. Der Hafen von Odessa ist noch in Takt, die Russen sind auf dem Weg dorthin.

 

                                                                  Prognose

Was das für die Weltmärkte bedeutet,

kann man hier nachlesen:         Ergebnis der Zoom Konferenz 4.März 2022

Ich will dieses Protokoll von Jan Peters kurz zusammenfassen:

  • Eine Wiederaufnahme ukrainischer Exporte ist für Wochen, vielleicht für Monate nicht möglich (falls überhaupt in absehbarer Zeit). Damit entstehen in der EU akute Engpässe beim Futtermais und bei Non-GMO Proteinfuttermitteln, die nicht zu ersetzen sind.
  • Importländer für Weizen sind insbesondere betroffen, zumal das auch häufig Schwellenländer mit geringer Kaufkraft sind und es dort besonders drastische Auswirkungen auf die Ernährung der Bevölkerung hat, was dann in Unruhen münden könnte.
  • Wenn die Annahmen der Agrarökonomen nur annähernd zutreffen, dann werden im kommenden Wirtschaftsjahr knapp 60 Mio.t Weizen, 10,5 Mio.t Gerste und 38 Mio.t Mais (Summe =  108,5 Mio t) zum Teil oder gänzlich fehlen. Hier die Daten der Welterzeugung: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28884/umfrage/erntemenge-von-getreide-weltweit/
  • Die Veredelungswirtschaft in Europa und darüber hinaus ist in großer Gefahr, da sich die Kurse für Getreide, Ölsaaten und Proteinfuttermittel für die kommenden Monate auf hohem Niveau weiter befestigen werden. Wenn denn Ware überhaupt verfügbar ist. Zu den jetzigen Preisen für Futtermittel kann kein Tierhalter kostendeckend arbeiten.
  • Russland und die Ukraine produzieren die Hälfte der globalen Sonnenblumen. Die Pflanzenölversorgung in Europa ist schwach aufgestellt. Oliven- oder Bio-Hanföl können die Lücke nicht füllen.
  • Die Bio-Landwirtschaft ist schon jetzt hart getroffen, weil viele Produkte für die Tierfütterung aus der Ukraine geliefert wurden. Hier ist bereits jetzt eine akute Notsituation eingetreten.

Ich durfte am 1. März an einer Konferenz mit dem BMEL teilnehmen. Die dort anwesenden Staatssekretärinnen Bender und Nick wirkten gelassen. Sie wiesen darauf hin, dass „niemand auf den Gedanken kommen sollte, den Green Deal jetzt in Frage zu stellen“. So stand es einen Tag später dann auch in der Pressemitteilung.

https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/23-oezdemir-informeller-agrarrat-ukraine.html

In dieser Pressemitteilung steht unter anderem auch, daß, Zitat: „…wegen der stark gestiegenen Energiekosten mit Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen und bei Düngemitteln zu rechnen ist. In der Konsequenz können wir auch nicht ausschließen, dass das bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern an der Supermarktkasse ankommt.“

Mit dieser Einschätzung dürfte er nicht verkehrt liegen. Weil es einfach banal ist. Agrarmärkte sind aber globalisiert. Höhere Nahrungsmittelpreise haben in Ägypten (102 Mio. Einwohner) andere Auswirkungen als im reichen Westeuropa. Das Szenario, dass die Bevölkerung Nordafrikas wegen einer drohenden Hungersnot nach Europa kommt, mag man sich garnicht vorstellen.

 

Was jetzt zu tun ist 

  • Sofortige Entscheidungen ( bis spätestens 20. März) über die Abschaffung aller Restriktionen, die eine maximale Produktionsmenge der europäischen Landwirtschaft behindert. Vorübergehend oder auch dauerhaft, siehe Habeck: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/habeck-versorgungssicherheit-wichtiger-als-klimaschutz-17845268.html
  • Gleiche Regeln für alle Europäer: Siehe Notfallzulassungen etc.
  • Sicherstellung der Energieversorgung: Ohne Diesel fährt kein Trecker, ohne Gas kann kein Stall geheizt werden, ohne Strom kann nicht gemolken werden. Der Erzeugung von Lebensmitteln (Landwirtschaft) muss bei Eintreten eines Mangels oberste Priorität eingeräumt werden. Desweiteren Förderung von Verfahren, die weniger Energie verbrauchen. Beispiel: Mulchsaat, Grubber statt Pflug, Direktsaat.
  • Vorlegen einer klaren Strategie, welche Sommerungen besonders wichtig sind. Es kann noch wenige Tage reagiert werden. Die Ukraine ist der größte Exporteur von Sonnenblumen. GVO-freies Soja kommt ebenfalls aus der Ukraine. (Bioprodukte lassen sich nicht ersetzen) Die Zusammenarbeit mit Futtermittelherstellern und LEH suchen. Wenn möglich, feste Kontrakte mit Preisuntergrenze.
  • Für die Tierhalter: Ab sofort (!)  kein Verkauf von Schweinefleisch unterhalb von 3 €/kg. Wer es dafür nicht nehmen will, bekommt es nicht. Keine Abgabe von Milch unterhalb von 60 Cent/l. Wer sie dafür nicht haben will, bekommt sie nicht. Die Preissteigerungen resultieren u.a. aus den explodierenden Futtermittel- und Energiepreisen. Dito für Geflügel, Eier und weitere tierische Lebensmittel.
  • Bio-Energie: Weizen (Ethanol)  und Raps (Biodiesel) im Auto zu verfahren ist angesichts einer humanitären Katastrophe ein Frevel. Deshalb Beimischung abschaffen. Biogas: hier ist die Frage zu stellen, inwieweit Biogas in der Lage ist, Putin-Gas zu ersetzen. Der Zielkonflikt zwischen Nahrung und Energie wird hier deutlich. Wir müssen entscheiden, was Priorität hat.
  • Qualitätsnormen sofort anpassen. Lieber schrumpelige Kartoffeln als nichts zu essen. Auch eine krumme Gurke ist eine Gurke. Regelungen für die Gastronomie anpassen. Viele übervorsichtige (Hygiene-) Regelungen passen nicht mehr in die Zeit. Siehe auch Mindest-Haltbarkeitsdatum MHD. Wir brauchen eine Zeitenwende!
  • Dadurch, dass tierische Produkte deutlich teurer werden, wird deren Verkauf zurückgehen. Damit sinkt auch die Tierhaltung, was aber bei anhaltend hohen Preisen zu verkraften wäre. Die frei werdende Fläche von Futtergetreide kann in die menschliche Ernährung wandern. De facto haben wir jetzt eine Fleischsteuer! Eine Zeitenwende! Und das ganz ohne staatliche Eingriffe.
  • Durch die enorm hohen Preise für Dünger und Pflanzenschutzmittel haben wir de facto eine Dünger- und Pflanzenschutzmittelsteuer. Eine Zeitenwende! Und das ganz ohne staatliche Eingriffe.

Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig. Was ich nicht thematisiert habe, sind Rationierungen. Nicht nur an der Tankstelle, möglicherweise auch bei Lebensmitteln. Nein, das ist keine Panikmache. Es wird zu Engpässen kommen. Jetzt kann und muss das Chaos noch verhindert werden, nicht erst dann, wenn der Fall eintritt.

Und: viele Auswirkungen haben wir derzeit überhaupt noch nicht auf dem Radar. Alles oben gesagte gilt auch nur aus heutiger Sicht und kann sich schon morgen ändern.

 

Worte, die gesagt werden müssen

Herr Özdemir ist seit 86 Tagen im Amt. Seitdem ist er noch nirgends in Erscheinung getreten, erst recht nicht bei Landwirten. Auch auf seiner Homepage https://www.oezdemir.de/  findet sich keinerlei Hinweis darauf, dass er Landwirtschaftsminister ist. Warum?

Seine wenigen Auftritte in den Medien sind eine Aneinanderreihung von einstudierten Sprachblöcken, die lediglich in einer wechselnden Reihenfolge zusammengefügt werden. Wir Bauern fragen uns: Wo ist Cem Özdemir?

Wir brauchen eine Zeitenwende, deshalb:

Herr Özdemir, treten Sie zurück!

Wir brauchen in diesen Zeiten keinen Politiker, der seine Zeit in TV-Talkshows oder Rundfunksendern verbringt. Auch wenn ich Sie persönlich sympathisch finde: Wir brauchen jetzt eine Person, die anpackt und in dieser sich immer weiter verschärfenden Krise gemeinsam mit uns Landwirten Strategien für die Zukunft entwickelt. Heute mehr denn je. Sie haben mit Ihrer bisherigen Untätigkeit gezeigt, dass Sie für dieses Amt nicht geeignet sind.

Einer seiner Partei-Kollegen, der sonst nur in polemischer Weise gegen die (konventionelle) europäische Landwirtschaft wettert, scheint eine lichten Moment gehabt zu haben. Zitat: Eine sinkende Produktion und Schwierigkeiten beim Transport – etwa wegen zerstörter Schienen, Straßen oder Häfen – könnten dort (gemeint ist Nordafrika) den Weizen ernsthaft verknappen – fürchtet Häusling. Die Lücke müsste die europäische Landwirtschaft füllen.“ (gemeint ist wohl die konventionelle Landwirtschaft)

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/agrarpreise-ukraine-krieg-101.html

Zeitenwende

Wir hätten jetzt die einmalige Gelegenheit, den riesigen Moloch GAP und die unselige Subventionspolitik endgültig abzuschaffen. Dazu müssten die Erzeugerpreise auch nach der Krise weiterhin so hoch bleiben, dass nicht nur die Kosten gedeckt sind sondern auch noch ein Gewinn erwirtschaftet wird. Um es ganz klar und deutlich zu sagen:

Ich will diese Subventionen nicht und ich will mich als Unternehmer auch nicht ständig staatlicherseits gängeln lassen. Subventionen sollen einem Marktversagen entgegenwirken, nicht Landwirtschaft verhindern oder unproduktive Jobs in der Verwaltung sichern.

Sagt mir jetzt nicht, das geht nicht. Das geht, man muss es nur wollen.

 

  • Für die landwirtschaftlichen Leser:

Viele Äcker stehen vor der Frühjahrsbestellung. Es wäre ein tolles Zeichen, wenn wir jetzt auf den Felder  mit dem Grubber ein riesengroßes Friedenszeichen grubbern würden. Oder einsäen. Bringt die Bilder in die Sozialen Medien. Überall, in Europa, weltweit. Farmers united.

Ich wünsche uns allen den Frieden…

 

 

 

 

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164 Kommentare

  1. Thomas Bröcker sagt

    Da versucht ein Präsident einer ehemaligen Weltmacht in seinem Wahn seine, und die Interessen einer kleinen Gruppe Superreicher, in der selben Weise durchzusetzen, wie es die USA seit 100 Jahren tut – mit Krieg. Der Aufschrei der Empörung in der westlichen Welt und Sanktionen sind im Grundsatz der richtige Weg, der für ALLE Kriege gelten sollte.

    Die Selbstüberhöhungs- und Verteufelungs-Rethorik hier auf der Seite der „Guten“ nimmt inzwischen allerdings Formen an, die mich fatal an die ersten Monate der beiden Weltkriege und insbesondere des Ersten erinnert.

    Die eigentlichen Gewinner dieser eigentlich zwischen den USA auf der einen Seite und Europa UND Russland auf der anderen Seite stattfindenden geostrategischen Auseinandersetzung sind wie in allen Konflikten die USA.

    „Nichts fürchten die USA seit über 100 Jahren mehr als die Verbindung Deutschen Kapitals und Deutscher Technologie mit den Rohstoffreserven Russlands …… wenn sie mir die zukünftige Politik Deutschlands vorhersagen können, sage ich ihnen die politischen Entwicklungen der nächsten 20 Jahre voraus“ (George Friedman 2019 (Gründer des Forschungsinstitutes „Stratfor“ in den USA))

    Die USA agieren außerhalb der NATO weltweit, auch in der Ukraine. Die NATO wird eingespannt, wenn es gilt die Machtverhältnisse in Europa im Sinne der USA zu fixieren.

    Aus europäischer Sicht muss jetzt, neben den wirtschaftlichen Sanktionen, verhandelt werden. Öl ins Feuer gießen verbrennt Europa. Die USA waren an (fast) allen kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten 100 Jahre zu ihrem Vorteil (Vorteil für die Rüstungs- Finanz- und Schwerindustrie – nicht für den einfachen Bürger) beteiligt.
    Ihr Kernland war nie direkt von Kriegszerstörungen betroffen. Die Europäer übernehmen jetzt für die USA die Eindämmung Russlands durch mehr Rüstung statt ihre eigenen Interessen ins Auge zu fassen. Die vorsichtige Annäherungspolitik über Nordstream 1 und 2 aus war der richtige Weg im Interesse eines Europas MIT Russland und hätte auch die Macht China´s erheblich eingeschränkt. Aber darum „kümmern“ sich jetzt sicher die USA mit den frei werdenden Mitteln aus der „Verantwortungsübernahme“ der Europäer durch Aufrüstung.

    Leidtragende dieser verfehlten strategischen Ausrichtung der Europäischen Politik in den letzten 30 Jahren sind die einfachen Menschen vor Ort der Kriegshandlungen. Es muss doch irgendwann mal Schluss damit sein, dass kleine Gruppen von Superreichen die ganze Weltbevölkerung in Geiselhaft nehmen!

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Peter Thiel,ein deutsch-amerikanischer Investor, will Trump unterstützen,dass dieser die nächste Präsidentenwahl gewinnt.

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    • Marian E. Finger sagt

      „Es muss doch irgendwann mal Schluss damit sein, dass kleine Gruppen von Superreichen die ganze Weltbevölkerung in Geiselhaft nehmen!“

      „Homo homini lupus“. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Für Thomas Hobbes war dies die Begründung dafür, dass die Menschen auf die Ausübung eigener Gewalt(tätigkeit) verzichten und die Gewalt dem Staat übertragen, der sich verpflichtet, seine Bürger i Gegenzug dafür zu schützen.

      Da kann man lange über verfehlte strategische Ausrichtung egal welcher Politik lamentieren, solange der Einzelne sich nicht mit dem Problem der zwischenmenschlichen Gewalt(tätigkeit) auseinandersetzt und stattdessen den süßlich-kitschigen Sirup weiterverbreitet, der Mensch, vor allem der normale Mensch wäre von Natur aus hilfreich, freundlich, solidarisch, edel und gut, wird es immer wieder Kriege geben, es sei denn, wir bilden einen einzigen Weltstaat, der das Leben des Einzelnen bis in seine intimsten Regungen hinein überwacht und kontrolliert und die Menschen zwingt, sich einer vorgegebenen Norm entsprechend (friedlich?) zu verhalten.

      Das eigentliche Problem sind nicht ein paar Superreiche, das Problem liegt darin, dass die meisten sog. normalen Menschen die Superreichen maßlos bewundern, ihnen zu Füßen liegen und am liebsten selbst so wären wie diese. Das und vor allem das macht Kriege überhaupt möglich.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Marian, das uns eingepflanzte Narrativ, dass der Westen, seine Freiheit und sein Wohlstand, der Maßstab für alle Handlungen aller Menschen auf dem Globus sein müsse, ist die Ursache. Wer dem nicht folgen will, der geht unter. Hat Stefan Weidner in seinem Buch „Jenseits des Westens“ gut herausgearbeitet.
        Diese Überheblichkeit ist der Grund für alles Übel in der Welt, und er wird es bleiben, so lange wir dem Narrativ wie Schafe folgen.

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        • Mark sagt

          Wenn man sich Sendungen wie „Hart aber fair“ von gestern abend zu Gemüte führt, kann man sich nur noch verwundert die Augen reiben. Da wird im ÖR Fernsehen ganz unverholen die Liquidation von Putin herbeigesehnt und ein Szenario erträumt, wie die Ukraine die Krieg gegen Russland gewinnen kann – unfassbar. Der Vertreter der Gutmenschenfraktion – der neue Grüne Bundesvorsitzende – profilierte sich als oberster Kriegstreiber in der Diskussion. Wie eine grüne Aussenministerin je wieder in den diplomatischen Prozess mit Russland eintreten soll (und nur ein solcher kann am Ende des Tages die Situation befrieden) ist mir nach den Äusserungen des chaotischen Grünen Bundesvorsitzenden völlig schleierhaft.

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        • Marian E. Finger sagt

          „das uns eingepflanzte Narrativ“ … wieso lassen wir das so einfach in uns einpflanzen?

          Warum lassen wir uns ständig und offenbar sogar gerne instrumentalisieren und instrumentalisieren andere? Krieg ist doch nichts anderes als die Spitze dieses Eisbergs, der Instrumentalisierung heißt. Warum sind wir dem Anderen nicht in erster Linie „Zweck“, wie Kant das in seinem kategorischen Imperativ gefordert hat?

          Wieso sind die meisten Menschen erschreckend unkritisch, was die Narrative angeht, die in sie eingepflanzt werden? Das ist eine Frage, die mich schon lange umtreibt und auf die ich keine wirklich befriedigende Antwort finde. Deshalb bin ich ja auch Misanthrop.

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          • Stadtmensch sagt

            „Deshalb bin ich ja auch Misanthrop.“

            Bin auch immer kurz davor und dann schaue ich mir an, was die Menschen zu Stande bingen, wenn sie sich mal NICHT die Köpfe einschlagen.

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            • Inga sagt

              Sie können auch Solidarität, wenn es um die eigene Lebensgemeinschaft und Solzialverband geht.

              Alle sind gegen den Krieg, auch die Russische Bevölkerung, oder ist das wiederum eine Lüge?
              Wenn ich es richtig verstanden habe, versteckt sich Putin wie Hitler, weil er vielleicht in die Enge getrieben ist?

          • Mark sagt

            Wenn Du ein Misantrop wärst, würde Dich diese Frage nicht umtreiben, sondern Du würdest Dich daran erfreuen.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        „von Natur aus hilfreich, freundlich, solidarisch, edel und gut“

        Emotional,egoistisch und aggressiv.

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      • Stadtmensch sagt

        „die meisten sog. normalen Menschen die Superreichen maßlos bewundern, ihnen zu Füßen liegen und am liebsten selbst so wären wie diese“

        Das Narrativ wird ja auch ständig reproduziert: „Seht hier diesen Macher, ohne ihn würdet ihr immer noch mit dem Gespann rumfahren“.
        Bei den Amis ist Ayn Rand Pflichtlektüre für jeden „Macher“.

        Unterm Strich sehen wir immer wieder, dass sich so ein „Leithammelprinzip“ nicht lohnt. Nicht in menschlichen Gesellschaften. Achso, ich vergesse immer wieder, dass wird doch nichts weiter als Raubaffen sind…Kann weg.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Als Jemand, der in der (ehemals) linken Friedensbewegung sozialisiert war/ist, fallen meine Antworten etwas anders aus: „Wenn du zu den Ursachen von politischen Konflikten vorstoßen willst: -folge dem Geld!“.

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      • Inga sagt

        Wenn es wirklich daran liegt:

        „Das eigentliche Problem sind nicht ein paar Superreiche, das Problem liegt darin, dass die meisten sog. normalen Menschen die Superreichen maßlos bewundern, ihnen zu Füßen liegen und am liebsten selbst so wären wie diese. Das und vor allem das macht Kriege überhaupt möglich.“

        Dann ist es das doch durch Aufklärung abzuschaffen, oder?

        Das ist uns doch in der jungen BRD auch gelungen, oder?

    • Galinstan sagt

      Thomas Brécker, Ihre Argumente sind wenig stichhaltig, wenn man bedenkt in welcher Bredouille Biden und die ganze USA auch durch den jetztigen Krieg stecken…. Da ist nichts „von langer Hand“ gegen Europas Vormacht geplant…. Jedenfalls geht Europa aus dieser Krise gestärkt hervor. Die Ukraine macht es vor, was passiert wenn eine ganze Bevölkerung an einem Strang zieht. „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“ tönte es mal von kommunistischer Seite. Amis und Ex-Kommunisten scheinen diesen Spruch vergessen zu haben

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das sehe ich anders. Auch die Ukrainer werden, falls es irgendwann zum Frieden kommen wird, dem westlichen Narrativ folgen.
        Der Drang zur Freiheit ist groß, der Preis ist aber hoch, jetzt zur Erreichung und später zur Erhaltung. Er wird ausschließlich kapitalistisch geprägt sein und zuallerst den big five nutzen. Schon jetzt sind die Plattformökonomien die Gewinner.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Die USA stecken bezüglich dieser Krise in gar keiner Bredouille. Die kaufen weiter volles Ballett Rohöl und Aluminium aus Russland und „finanzieren so Putins Krieg“ mit.
        „Sleepy Joe“ hat auf die Frage, welche Auswirkungen die Ukrainekrise und die Sanktionen auf die USA haben, auch gestern folgerichtig geantwortet: “ Ganz einfach: gar keine !“

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        • Reinhard Seevers sagt

          Bei steigenden Weltmarktpreisen für Getreide lohnt es sich irgendwann auch für die amerikanischen Farmer ihr Ertragsniveau so anzupassen, dass sie unsere Erträge erreichen und damit Weizenerträge verdoppeln oder Roggenerträge verdreifachen können…and the winner is……

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        • Inga sagt

          Aber inzwischen boykottieren die auch!

          Zeigen dii doch Solidarität mit der restlichen Welt?

  2. Bauer Fritz sagt

    Um die Größenordnungen klarer zu machen (diverse Quellen; daher Ungenauigkeiten möglich; Berichtigungen gerne akzeptiert):
    Ukraine Deutschland EU
    Landesfläche 603.700 km² 357.600 km² 4,215.200 km²
    Ackerfläche 42 Mio. ha 16,7 Mio. ha 172,7 Mio. ha
    (=420.000 km²) (=167.000 km²) (=1,727.000 km²)
    Anteil AF an LF 69,8 % 46,7% 40.9%
    Weizen 70 Mio. to 24,5 Mio. to 117,2 Mio. to
    Mais 42 Mio. to 4,5 Mio. to 71,9 Mio. to
    Raps 3,5 Mio. to 2,8 Mio. to 15,3 Mio. to
    Sonnenblumen 24,5 Mio. to 0,04 Mio. to 9 Mio. to

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    • Smarti sagt

      Danke für die Zusammenstellung. Da wird einem die Tragweite erst so richtig bewusst.
      Dieser schreckliche Krieg zieht weitere Kriege aus Hunger nach. Putin und Corona werden uns über Jahre beschäftigen und viele Leben fordern.

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    • Limes sagt

      Danke für die Gegenüberstellung. Die aufgeführten Ackerflächen DEU beinhalten wohl auch Grünland. Lt beigefügten Statisik Quellen (siehe links unten) betrug die Ackerfläche 2020 in DEU 11,8 Mio ha + 4,7 Mio ha Grünland + rund 0,2 Mio ha Dauerkulturen. Die für die Ukraine unter Weizen aufgeführten 70 Mio to sind die Summe aus Getreide + Hülsenfrüchte für 2018, in 2020 waren es schon 75 Mio to. Die Anbauflächen Getreide + Hülsenfrüchte haben sich in dem Zeitraum nur gering verändert. Interessant ist bei dieser Gruppe die Entwicklung der ha Erträge. Waren es 2000 noch 1,94 to/ha und 2010 2,69 to/ha stiegen die Erträge auf 4,91 to/ha in 2019. In den letzten 10 Jahren hat die Ukraine Dank moderner Produktionsmethoden und Technik die Erträge in der Gruppe Getreide + Hülsenfrüchte um mehr als 80% bei Zuckerüben um 65% und bei Sonnenblumen um sagenhafte gesteigert und hat damit ihren Ruf als kOrnkammer untermauert.
      Wie soll die Ernährung der Weltbevölkerung sichergestellt werden wenn die Kornkammer Ukraine ausfällt und die Produktion in DEU bzw EU politisch gewollt reduziert werden soll? Traurig von den Verantwortlichen für Ernährung und Landwirtschaft sowie anderen Ampel Mitglieder sind bisher keine Massnahmen bekannt. Die Medien schweigen ebenfalls ob aus Unkenntnis oder Loyalität zur Ampel?
      https://www.gtai.de/de/trade/ukraine/branchen/struktur-der-landwirtschaft-640164
      https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/12/PD21_597_41241.html;jsessionid=7153E265A612FF1F0C76F61C836DD0D9.live731

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    • Markus Kempen sagt

      Wenn man die weltweite Produktion dazu nimmt (780 Mio t Weizen; 1,2 Mrd t Mais) sieht es nicht mehr ganz so dramatisch aus. Der Anteil der Ukraine liegt bei 3-4% an der weltweiten Produktion. Das alleine wäre nicht wirklich ein Grund zu Panik. Im Moment kommt aber alles „Schlechte“ irgendwie zusammen. Relativ geringe Lagerbestände, ehr mittelmäßige bis schlechte Ertragserwartungen für die kommende Ernte und dann noch (unerwartet) der Ukrainekrieg „on top“. Im Moment gehen die Preise durch die Decke, das kann in 12 Monaten aber auch schon wieder anders aussehen. Nach den vorherigen Hochpreisphasen 2007 und 2011 sind die Preise auch wieder gesunken. „Stillegungsflächen“ für den Anbau von Sommergetreide in 2022 freigeben finde ich richtig. Über weitere Maßnahmen kann man auch noch ein paar Monate nachdenken und braucht keine „Schnellschüsse“ zu produzieren.

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      • Limes sagt

        die Prognose Weizen weltweit sieht den Verbrauch eher höher als die Produktion. Die EU ist die Nr 1 weltweit mit den höchsten Weizenproduktionsmengen und will mittelfristig die ha Erträge durch den „green deal“ deutlich reduzieren! Wer soll die fehlenden Mengen produzieren bzw wie sollen diese fehlenden Mengen produziert werden? Steigerung der Weizenfläche passt doch nicht mit „green deal“ zusammen oder übersehe ich etwas?
        https://vdg-ev.de/infothek/zahlen-und-fakten/

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  3. oberländer sagt

    Empfehlung unter Schweinemästern,
    wenn möglich nix unter 3 Euro zum
    Schlachten.
    Beim Rindfleisch gehört es genau so gemacht.
    Dort halt 8 Euro
    Kohle gegen Ware beim Verladen.
    Fracht , Transportschäden und sonstiges Metzgergeschwrubbel
    sind für Bauern außen vor.

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    • Inga sagt

      Jetzt wird der Spieß umgedreht?!
      Na ja,
      In den Urlaub kann man ja nicht mehr fliegen.
      Dafür aber qualitätive Nahrung zu uns nehmen und die darf auch was kosten.
      Jeder muss abstrlche machen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        „In den Urlaub kann man ja nicht mehr fliegen.“

        Wieso nicht? TUI verlautet bereits das Umsatzziel von 2019 zu erreichen….der russische Oligarch Mordaschow, der 29% an TUI hält, hat seine Anteile rechtzeitig umgeschichtet, seine Yacht ist in Italien angekettet….aber der deutsche Tourist wird sich den Spaß nicht nehmen lassen. Wenn er zurückkommt erwartet, er auch eine umfängliche Versorgung mit nachhaltig erzeugten Produkten, sonst gibt es Demos! 😎

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        • Inga sagt

          Ich meinte doch wenn Schlachttiere knapp sind, dann ist auch Erdöl knapp:
          und die anderen Nahrungsmittel auch,
          dann braucht man das Urlaubsgeld für Nahrungsmittel
          und Kerosin fürs fliegen ist auch nicht mehr da.

          Wenn wir uns aber von den russischen Oligarchen einladen lassen, dann ist das ein Verrat an die Ukrainische Bevölkerung.
          Echt unsolidarisch!

          Oder nicht?

          Und auch an den Deutschen und EU- Bauern,
          die wissen nicht wie sie den Diesel für den Mähdrescher bekommen und was der kostet
          Hinz und Kunz fliegen mit den Verursachern in den Urlaub!

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    • Galinstan sagt

      Na dann lassen wir uns aber auch das GANZE Tier bezahlen, denn die verkaufen ja auch das ganze Tier,

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  4. Schorsch Summerer sagt

    Vielleicht neige ich in solchen Zeiten zum Schwarzsehen.
    Aber was will China mit dem vielen zusätzlich eingekauften Getreide. Wie es heisst hat sich dieses Land bis über die Ohren mit Getreide, Mais und Soja eingedeckt. Ist da eine neue Teufelei versteckt? Wollen die demnächst die afrikanischen Staaten oder auch uns mit Getreidelieferungen ruhigstellen wenn wir schön brav sind? Wer aufmuckt der hungert?

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Jetzt Vollgas auf der Fläche zu geben, birgt mittlerweile so einige nicht zu unterschätzende Risiken, die man einfach nicht ausblenden kann:

    – Wer die Pflanzen jetzt auf das Maximum trimmt, sollte das auch bis zum Schluss durchhalten können. Ist das tatsächlich zu gewährleisten oder steht dahinter derzeit nicht weit eher ein sehr großes Fragezeichen!? – Bleibt die Anschlussversorgung jedenfalls aus, sind diese Pflanzen dann entsprechend stresstauglich!? Ist nicht weit eher vielleicht sogar eine Ertragssicherheit das absolute Gebot der Stunde!?
    – Wetterunwägbarkeiten infolge des Klimawandels sind mittlerweile bereits zur brutalen Tagesordnung geworden auf unseren Höfen, dahingehend ist eine notwendige Flexibilität durchgängig unverzichtbar, selbst, ja vielleicht gerade in der jetzigen Situation.
    – Schlussendlich bleibt der russische Despot das mit Abstand größte, am wenigsten kalkulierbare Risiko für alle Seiten schlechthin…

    Im Januar 2022 haben übrigens wie viele Bauern ihren Weizen bereits für 230 €/t kontrahiert!? – Willi, recherchieren Sie das bitte doch einmal bei Ihrer Genossenschaft.

    Wie ist das jetzt einzelbetrieblich zu schultern bei den gegenwärtigen unabänderlichen Vorzeichen!?

    Die Bauern wird man ganz sicher vertragsgemäß in die Pflicht zu nehmen wissen nach der Ernte 2022!!! Solange in irgendeiner Ecke weltweit Getreide oder andere Roherzeugnisse als Vertragsware zu beschaffen sind, ist man als Bauer zur Lieferung verpflichtet, eventuell anfallende Differenzen sind gegenüber dem Vertragspartner ausgleichspflichtig, durch physische Ware oder finanziellen Schadenersatz für die Wiederbeschaffungskosten der aufnehmenden Hand. Gemäß aktuellem Recht gilt in dieser Thematik ausschließlich höhere Gewalt durch amtlich bestätigte Sachverständige im Falle von Hagel- oder Wildschäden lt. gesetzlicher Regularien der Schadensfeststellungen im zeitlichen Verlauf nach einem genau festgeschriebenen sehr strengen Prozedere. Wetterausfälle (Trockenheit / Extremniederschlagsereignisse) sind derzeit nicht unter höherer Gewalt gelistet. – Daher ist immer VORSICHT geboten beim Abschluss von Kontrakten bauernseits, man weiß schließlich ganz genau, wer im Notfall für mögliche Ausfallschäden in Leistung treten muss. Im letzten Jahr schon wurde demgemäß bereits knüppelhart vorgegangen!

    Bei unseren derzeitigen bereits vertraglich abgeschlossenen Düngerlieferungen überlegt man händlerseits parallel allerdings, sich ggf. auf höhere Gewalt zu berufen bei Nichterfüllung derselben Verträge. Wie ist das zu bewerten, bekommt der betroffene Bauern seinen Ausfallschaden ersetzt!?…

    Wie, lieber Wille, sind solche Verhaltensweisen überhaupt in Einklang zu bringen!? Kann man da von einer notwendigen Seriosität ausgehen!? Einige Händler können dem Vernehmen nach jetzt nicht liefern, weil diese bei Kaufabschluss auf noch weiter fallende Düngerpreise spekulierten, um nun selbst verschuldet mit leeren Händen dazustehen. Büßen muss der vertrauende Geschäftspartner LANDWIRT, …wie immer!?

    DAS(!) kann sich in der jetzigen Gemengelage schlussendlich wirklich niemand mehr leisten!!!

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    • Wolfgang sagt

      Leider kenne ich genug Landhändler und Mühlen, die durch unerwartete Marktschwankungen pleite gegangen sind. Manche haben das Erbe der Arbeit von Generationen verloren. Andere hatten das „geschickter“ angestellt. Zum Glück konnte ich in dem einen Fall verlängerten Eigentumvorbehalt durchsetzen. Sonst wären mir nur 12 % geblieben. Das dazu auch erst nach über 8 Jahren!

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    • Bauer Willi sagt

      @Wurzelwicht
      Tut mir leid, aber für juristische Fragestellungen habe ich wirklich keine Zeit. Und warum soll ich denn hier alle Fragen beantworten? Kann doch auch mal der Fragesteller selber tun und es uns mitteilen! Oder?

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  6. Mil-Mu sagt

    Mein Opa ist bereits seid über 20 Jahren tot, er sagte aber Ende der 90er bereits, dass uns nur ein Krieg helfen kann, dass die Leute einmal mehr aufwachen und merken, dass Hunger etwas anderes ist als Appetit!!
    Leider habe ich die Sorge, dass dieser Krieg für unsere lieben Mitbürger immer noch zu weit entfernt ist, damit sie ernsthaft beginnen darüber nachzudenken.
    Denn während der Nord Afrikaner verhungert, sollte der Weizen Preis sich verdoppeln, ersetzt die deutsche Nahrungsmittel Industrie den einfach durch Sägespäne und Geschmacks Verstärker und verkauft diesen „Müll“ zu einem etwas teureren Preis als das Orginal unter dem Vorwand, dass ja die Preise für ihre „Rohstoffe“ so drastisch gestiegen sind.
    Und der dumme Deutsche Verbraucher merkt noch nicht einmal den Unterschied!
    Ich hoffe und wünsche uns (Landwirten) allen, dass die Gesellschaft langfristig etwas zum Umdenken angeregt wird durch diesen Krieg, aber ich bin sehr skeptisch ob sie dazu noch in der Lage ist.
    Viel mehr glaube ich, dass sobald dieses kleine Scharmützel beendet ist, alles wieder seinen normalen Gang gehen wird.
    Auch weil in unseren Regierungen nur noch wenige gelernte Handwerker sitzen, sondern nur noch „dumm“ studierte Marionetten, die immer die selben dämlichen Phrasen von Zetteln ablesen, anstatt aus eigenen Überzeugungen heraus zu handeln und auch einmal 5e grade sein lassen.

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    • Bauer Willi sagt

      Sie haben den Ernst der Lage offensichtlich nicht erkannt. Wir reden von rund 110 Mio t Getreideäquivalent und da sind Pflanzenöle noch nicht berücksichtigt.

      Diesen Krieg als „kleines Scharmützel“ zu bezeichnen ist schon mehr als gewagt.

      Der Weizenpreis hat sich bereits verdoppelt.

      https://www.agrarmarkt-nrw.de/getreidemarkt.shtm

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      • Mark sagt

        Markus Söder hat heute morgen von einer Neujustierung im Bereich Energiepolitik gesprochen. Anstatt einer weiteren CO2 Abgabe forderte er z.B. eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Treibstoffe auf null. Eine Neujustierung wäre im Agrarbereich doppelt nötig. Davon hat bisher noch niemand gesprochen. Ich bin mal auf die Stellungnahmen des Berufstandes gespannt, bisher befinden sich diese scheinbar immer noch in der ZKL-Trance.

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          • sonnenblume sagt

            Es wird alles wie geplant weiter gehen. Prof. Taube hat sich auch schon wieder zu Wort gemeldet. Nur schade, dass sich die Auswirkungen erst langsam und in der Zukunft zeigen. Bekämen wir die Auswirkungen jetzt gleich und in voller Härte zu spüren, dann bestünde vielleicht noch die Hoffnung auf ein Umdenken.

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          • Ferkelhebamme sagt

            „ Russland und die Ukraine sind für etwa 14 Prozent der weltweiten Weizenerzeugung verantwortlich.“
            Und immer noch die falschen Zahlen!
            Was mir Sorgen bereitet, dass die jetzt mit einer ganz einfachen Lösung kommen: das Getreide einfach nicht mehr den Tieren vorwerfen! Der Großteil des Fleisches wird eh exportiert. Das ist falsch und schlichtweg so dumm und zu kurz gedacht, dass es weh tut

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            • sonnenblume sagt

              In unserem Umfeld bekommt man kein backwürdiges Getreide angebaut. Pflanzen wir Gemüse, dann müssen wir den Nachbarn das Grundwasser abgraben zum Bewässern. Alles nur noch frustrierend.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Die Frage wäre ja auch, was man aus dem ganzen Getriede backen sollte, wenn es denn backfähig wäre, noch mehr Brot, mehr Kuchen?
                Da müssen dann wohl die neuen foodcreators her, die den Weizen so veredeln, dass er den Bürgern mundet.
                Also, anstatt Fleisch, technisch aufbereitetes Veggiezeugs. Das ist natürlich ein Fortschritt, zumal die Düngemittel zur Auffrischung des Entzugs dann ja vom Himmel fallen werden….evtl. in Form von Napalm (Pyrogel PT-V) enthält 6% Natriumnitrat. 🙄

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                • Galinstan sagt

                  Sei froh wenn Veggiezeugs aus minderwertigem (sprich Gerste) Getreide gemacht wird. In der Regel wird da quasi abfall verarbeitet.
                  Stickstoff (Mangel) ist nicht das Problem in der Landwirtschaft. Das bekommt man hin. Nur nicht in den Mengen wie bisher.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Zu hinterfragen wäre auch der Verbrauch von Haus- und Hobbytieren bzgl Fleisch und Getreide…

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            • Arnold Krämer sagt

              Ferkelhebamme: „….das Getreide einfach nicht mehr den Tieren vorwerfen! Der Großteil des Fleisches wird eh exportiert“.

              Das sind die Forderungen und Aussagen der grünen Weltverbesserer (aktuell Cem Özdemir in top agrar), die von zentraler Verwaltungswirtschaft und vielen Jobs dort träumen. Die wollen und können nicht glauben, dass der Markt das richten wird. Er wird es aber und zwar besser, als es Beamte können

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            • sonnenblume sagt

              In evangelisch.de, Frau Schulze rechnet mit 8 – 13 Mill. Menschen die zusätzlich in den Hunger gtrieben werden könnten.

            • Bauer Willi sagt

              Nein, die Zahlen stimmen. 14% der weltweiten Erzeugung, 28% des weltweiten Exportes. Die Pressemitteilung wurde (auf meinen Hinweis) korrigiert.

            • Thorens sagt

              „„ Russland und die Ukraine sind für etwa 14 Prozent der weltweiten Weizenerzeugung verantwortlich.“
              Und immer noch die falschen Zahlen!“

              Nein, das scheint korrekt zu sein. Sie stehen aber zusammen für knapp 30 % der weltweiten Weizenexporte. Die sind es, die überwiegend denen fehlen werden, wo kein Weizen wächst. Von Russland wird vermutlich dann nur der beliefert werden, der bei den Sanktionen nicht dabei und auf Linie gebracht worden ist.

              Mal sehn, was USA und Kanada da noch leisten können…

              • Galinstan sagt

                Wenn Kanada und USA mal anfangen würden zu düngen…. die haben noch Erträge um die 30 dt/ha. Weiss nicht wie die da rumkommen sollen…

            • Marian E. Finger sagt

              @ Ferkelhebamme

              Ötzi spricht von der Weizenerzeugung in Russland und Ukraine: da kommt das mit 14% hin. Was den Export von Weizen angeht, sind es, beide Länder zusammen genommen, über 28%.

              • Ferkelhebamme sagt

                Ja, sorry. Zu schnell zwischen Tür und Angel (oder Sau und Ferkel) gelesen

    • Günter sagt

      @Mil-Mu
      „Leider habe ich die Sorge, dass dieser Krieg für unsere lieben Mitbürger immer noch zu weit entfernt ist,“ Ich bin mir nicht sicher ob Du weißt was Du da schreibst? Wenn der Krieg da ist, brauchst keinen Bauern mehr, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Was bringt es wenn ich z.B. 50 ha Weizen angebaut habe mir aber die Infrastruktur zur Weiterverarbeitung oder der Sprit für den Mähdrescher fehlt?
      Jetzt wäre die Zeit der Bauern (alle Bauern) der Bevölkerung Pläne vorzulegen wie die Lebensmittelversorgung aussehen könnte.
      Dafür wäre der Bauernverband zuständig, wenn dieser am Wohle seines Berufstandes interessiert wäre.
      Solche untirdischen Kommentare sind dabei wenig hilfreich

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        „…der Bevölkerung Pläne vorzulegen wie die Lebensmittelversorgung aussehen könnte.“

        Die planen gerade ihren Urlaub,da wollen wir sie nicht stören.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Sägemehl als „billiger“ Ersatzstoff in Mangelsituationen ist natürlich erst einmal eine grandiose Idee.

      Wer darauf aktuell zugreifen möchte, schießt sich jedoch ganz butal ins eigene Knie.

      Sägemehl ist auch derzeit noch weit teurer als Weizen.

      Ein anderes Beispiel: Berichte sowie sogar Naturalexponate, sogenannte „HUNGERWECKEN“, gibt es hier in Deutschland von den Missernten europaweit im Jahr 1806, dem Jahr ohne Sommer infolge einer verheerenden Klimastörung. Damals wurde in einer vorherrschenden verheerenden Hungersnot aus Verzweiflung Stroh verbacken.

      Im kommenden Winter könnte u.a. unser Stroh vielleicht dringend notwendige Wärmeenergie liefern müssen…

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  7. Geestbauer sagt

    Dann machst eben 10 % Schwarzbrache.
    Wenn es wenigsten eine eingesäte Bienenweide sein darf, macht das noch Sinn.
    Aber eine Schwarzbrache ist sinnbefreit.

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  8. Geestbauer sagt

    Ich hätte einen Vorschlag :
    Bevor wir in Deutschland 4% Schwarzbrache per Verordnung durchziehen, sollten wir lieber ca 1 % der Fläche als Gemüseparzellen für interessierte Verbraucher zur Selbstbewirtschaftung anbieten.
    Hätte den Vorteil, daß sich Familien gegen kleine Parzellen-Pachte selber versorgen könnten, und außerdem wieder den Bezug zur Natur , und somit ein wenig Bodenhaftung bekommen.

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    • Bauer Willi sagt

      Den Gedanken hatte ich auch schon. Ich weiß nur nicht, ob wir die Flächen auch loswerden, weil vielen der Ernst der Lage noch nicht bewusst ist…

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      „… Gemüseparzellen für interessierte Verbraucher zur Selbstbewirtschaftung anbieten.“

      Das will keiner aufem Lande,in der Umgebung der Zentren kann das klappen,wenn man denen alles mundgerecht anbietet,was sich aber nur bei entsprechender Preisen rechnet.

  9. Ludwig sagt

    @unkomplizierter Wurzelwicht. Bevorratung jetzt ? Genau richtig , denn in dieser Lage geht immer weniger „Just in Time“. Je nach Produkt gibt es Lieferzeiten und man muß entsprechend früher ordern. Neulich war ich auf einem Kartoffelhof. Die haben einen 6000 ltr. Dieseltank. Im Jahr verbrauchen die rd. 60.000 ltr. Diesel . Wenn alles läuft verbrauchen die 6000 ltr. in der Woche. Was machen die wenn der Diesel nicht pünktlich kommt ? Wir sind verwöhnt , denn vor zwanzig Jahren war es üblich , daß viele Betriebsmittel im Winter vorgekauft wurden und nur noch Restmengen nach Bedarf gekauft wurden. Damals wurden wir aber von der Politik nicht drangsaliert wie heute und wir können jetzt erleben wie die Marktkräfte die Politik jetzt außer Kraft setzen. Unsere Staatswirtschaftsanhänger werden jetzt blank gezogen, genauso wie man es mit der Bundeswehr getrieben hat. Wichtig ist jetzt den NGOs die Staatszuschüße zu streichen und alle Moralideologen aus der Politik zu entfernen und Fachleute einzusetzen die was von der jeweiligen Fachlichkeit verstehen und das Rückrat haben es auch durchzusetzen.
    Mit der jetzigen Regierung sind jedenfalls die vor uns liegenden Herausforderungen nicht zu meistern. Aus meiner Sicht sind das alles ahnungslose Traumtänzer , die den Schuß noch nicht gehört haben.

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    • Jan Schmedes sagt

      Das sehe ich aber etwas anders gerade: Während sich die vergangenen Regierungen immer mehr von Umfragen, NGOs und der Opposition in täglich neue Diskussionen um Minimalismen treiben ließ (lassen musste) und dann auch noch diesem vermeintlichen Mainstream folgend entschied, läuft es zur Zeit sehr realpolitisch. Es wird auch gar nicht mehr diskutiert, sondern glücklicherweise einfach das Richtige gemacht. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es laufen würde, wenn unsere Regierungsparteien heute in der Opposition sitzen würden… Ich glaube, es würde nichts umgesetzt werden können!!! Wir können alle sehr froh sein, dass wir gerade diese Regierung haben!

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      • Mark sagt

        Das sind ja super Nachrichten, Herr Schmedes. Also Green Deal und farm to fork gestrichen. Erzwungene Pflanzenschutzmittelreduktion gestrichen, rote Gebiete auf fachlich fundierte Daten reduziert, Bioanteil der Landwirtschaft entideologisiert, sinnlose bürokratische Auflagen beseitigt und Tierwohlaktivitäten endlich entinfantilisiert. Da haben wir aber tatsächlich die richtige Regierung erwischt!!

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        • Jan Schmedes sagt

          Nicht missverstehen! Ich meine nur die aktuelle Woche. Diese Stopptasten hätte die Große Koalition niemals hinbekommen.
          Wir wissen alle, das Deine beschriebenen Punkte Notwendigkeiten darstellen, wenn man die aktuelle Realität betrachtet. Und das auch schon seit Jahren. In diesen Tagen wird es dazu wohl Gewissheit auch bei bisher Ideologie-Geblendeten geben. Ich bin der Meinung, dass das Verkünden der Wenden in den Wenden bezüglich Energie und Verteidigung in den vergangenen Tagen von Unionsmi istern nicht so geräuschlos gelungen wäre. Die Wende der Wende im Agrarbereich wird noch ein paar Tage dauern, aber verkündet werden. GreenDeal und co werden aber sicherlich nicht für immer in den Archiven der Politik verschwunden bleiben.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        „Wir können alle sehr froh sein, dass wir gerade diese Regierung haben!“

        Ich sehe nicht,dass die Ampel irgendwas pragmatisch anpackt,ausser die Welt vermeintlich zu retten.

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        • Jan Schmedes sagt

          Ich bin wahrlich kein Freund von denen. Aber denken Sie, Rot/Grün hätte Schwarz/Gelb (wenn sie jetzt Regierung wären) ohne Diskussionen oder gar Demonstrationen 100mrd für die Bundeswehr ausgeben lassen? Oder die Priorität Energiesicherheit vor Klima verkünden können? Ganz sicher nicht. Daher bin ich froh, dass die Konstellation HEUTE so ist, wie sie ist. Vor 2 Wochen hab ich das auch noch ganz anders gesehen.
          Zumindest halte ich die Ankündigungen der Wende von der Wende jetzt für pragmatisch und mehr als geboten.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Der Unterschied ist der, dass die CDU/CSU als Opposition zustimmt, vor einen halben Jahr wären die Grünen auf die Barrikaden gegangen.

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            • Inga sagt

              Ja klar,
              aber auch in dieser Situation?
              Bräuchten die länger um umzudenken?
              Sind die geistig nicht so beweglich?
              Sind doch auch Menshen, oder?

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                In Deutschland hat sich seit langem die Vollkaskomentalität durchgesetzt, Lebensmittel in Hülle und Fülle und wer nicht arbeiten will, geht zu Sozialamt.
                Und dann hatte man noch die Illusion, dass alle Menschen mit dem Palmwedel rumrennen und den Frieden auf der Welt verkünden.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Wenn’s kein Diesel mehr gibt, kann auf der Fläche nicht mehr geackert werden. Ganz einfach.

      Gerade ist im Radio die Meldung zu hören, das Barrel Rohöl _Nordsee/Brent_ ist heute von 120 Dollar auf 140 Dollar gestiegen. Wer, wie von Ihnen angeführt, normalerweise 60.000 Liter verfährt und unter sochen Voraussetzungen nur 30.000 Liter bezahlen kann, muss für das, was er auf seinen Flächen erntet schlichtweg höhere Preise verlangen. Anders funktioniert das nicht.

      Wir sind mit komplett neuen Gesetzmäßigkeiten, heute im Stundentakt, konfrontiert, da unüberlegte Schnellschüsse zu wagen, will gut überlegt sein. Was nutzt es dem Bauern, wenn er dabei seine eigenen Microökonomien komplett zerlegt…, hilft dem Bauern nicht u. auch nicht unseren Verbrauchern.

      Ausgangs letzter KW notierte der Weizen bei vor kurzem noch vollkommen unvorstellbaren über 400,00 €/t. – Jetzt werden die Zahlen, die wir Bauern schon immer berechtigt hinterfragten, ganz automatisch auf den Prüfstand gestellt. – Das Ergebnis ist nunmehr für jedermann sichtbar!!!

      …Gerade jetzt gilt es allerdings, nicht extrem kopflos zu reagieren.

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  10. Ernst-August Bode sagt

    Unser Kartoffelsack aber mit anderem Inhalt!
    Liebe Kartoffelfreunde, liebe Grünkohlfreunde, liebe Bürger,
    was muss sich die Land– und Forstwirtschaft von EU-, Bundes- und Landesgesetzgebung noch alles vorschreiben lassen?
    Gewässerrandstreifen- (von 1m auf nun bald 5m), Brache-, Selbstbegrünung- (statt Blühstreifen für Bienen und Insekten, nun Ackerkulturbegleitpflanzen (Unkraut), Fruchtfolge-, Düngerfahrplan- (N Meldung nach drei Tagen an das Umweltbundesamt, pro Ackerschlag), Pflanzenschutznachweis-, Geräte-, Greening-, Hof/Tor Stoffbilanz-, Natur-, Umwelt-, Tierwohl-, Steuerkontrolle usw.
    Sind wir Land- und Forstwirte nicht ausgebildet worden, haben wir vergessen, wie ordentliche nachhaltige Land- und Forstwirtschaft gemacht wird, sind wir der Fußabtreter der Nation geworden, die aber auch für alles verantwortlich sind.
    Sind wir nur zu Befehlsempfänger von Staat und Gesellschaft degradiert, die zusätzlich noch CO2, Methan produzieren, Gewässer verunreinigen, Luft verschmutzen?
    Die Politik wäre gut beraten, uns Fachkräfte anzuhören, mitzunehmen in eine klimaneutrale Welt, denn Land- und Forstwirte denken in Generationen. Sie sehen die Bäume, Saat und Tiere wachsen und ernten dann „ihre“ Lebensmittel nur einmal im Jahr, man findet keinen Schalter, den man einfach umlegen kann, weil es vielleicht zu trocken oder zu nass ist. Maschinen kann man dagegen auf Knopfdruck schneller, langsamer fahren, abschalten oder neu programmieren, das mehrmals im Jahr und je nach Gewinnmaximierung.
    Es wird immer und überall über Respekt geredet, diesen Respekt sollte man auch der Land-und Forstwirtschaft gegenüber zeigen, denn ohne Auto könnte man vielleicht Leben, aber ohne Essen?
    Das Maß ist nun langsam voll, die Stimmung in der Land- und Forstwirtschaft bei null angekommen. Ich wünsche mir, dass man uns wie mündige Bürger behandelt und nicht wie Menschen, die ihr Handwerk nicht verstehen.
    Mit freundlichen Grüßen und bleiben Sie gesund,
    Ernst-August Bode
    Worte aus unseren Weihnachtsgrüßen 2021:… „ Besonders nachdenklich wurde es, wenn es um unsere neue Regierung ging, wie sie es schaffen will alle Bürger mitzunehmen, um eine neue, soziale, digitalisierte, klimaneutrale, energetische und friedliche, bessere Welt zu schaffen, ob dies gelingt?“

    Ernst-August Bode, Nettlinger Str. 1, 38272 Burgdorf / Nordassel

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  11. Ostbauer sagt

    Wo fängt man jetzt mit einer Analyse des Desasters und seiner Folgen an?
    Das Elend der Zivilbevölkerung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau so groß, wie in Grozny, Aleppo oder sonstwo auf der Welt, wo Waffen sprechen!
    Nur sind im Ukrainekrieg zwei Parteien unterwegs, welche Auswirkungen auf die Stabilität in Europa und der Welt haben. Nachdem sich nun ein Mensch dazu entschlossen hat, das Rad der Geschichte zurück zu drehen, ist es auch schwierig irgendwelche Prognosen zum Ausgang des Krieges zu treffen. Keiner kann in den kranken Kopf von Putin schauen.
    Was das jedoch für die Versorgung der Bevölkerung der Welt für Auswirkungen hat, ist relativ klar.
    Börsen spiegeln nicht den augenblicklichen Zustand wider, sondern das, was da noch kommen könnte!
    Noch merkt der normale Verbraucher keine Auswirkungen; weder auf dem Energiesektor, noch in der Lebensmittelversorgung, noch durch den uns erwartenden Flüchtlingsstrom. Letzterer wird ein Ausmaß wie zum Ende des 2. WK annehmen. Wir müssen und werden sie aufnehmen. Vielleicht gelingt uns das ja besser als nach dem letzten Krieg.
    Der Energiesektor ist äusserst brisant. Nach wie vor beziehen wir Energie im Wert von 250 Mio €; pro Tag aus Russland Was sind wir bereit zu opfern für die Solidarität mit der Ukraine ?
    Wir gehen in die warme Jahreszeit aber wer will im nächsten Winter frieren? Die Politik versucht im Moment zu beschwichtigen; was soll sie sonst auch machen.
    Komischerweise ist der Agrarsektor relativ klar.
    Das schwarze Meer fällt für die nächsten Jahre als Exporthafen für Nahrungsmittel aus!
    Damit fallen große Teile des Handels weg. Gut für unsere Preise, schlecht für importabhängige Länder; gerade im nordafrikanischen Raum.

    Wer jetzt allerdings unbeirrbar an seiner Strategie von vor einer Woche festhält, hat den Schuss noch nicht gehört.
    Die Aufforderung zum Rücktritt des Landwirtschaftsministers kann ich nur unterstützen.
    Cem hatte geglaubt, sich auf dem Posten bis zu seiner „wahren“ Berufung ausruhen zu können. Er lässt seine Damengarde machen, welche von globalen Zusammenhängen anscheinend null Ahnung haben. Wir haben keinen Minister, wir haben Staatssekräterinnnnnen.
    Wenn man noch einigermassen gesund denken könnte, würde er alles, was die Versorgung der Bevölkerung betrifft, auf den Prüfstand stellen.
    Wo ist der Mann? Im Urlaub? Kein Bock? Keine Ahnung?; oder alles zusammen?

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    • Arnold Krämer sagt

      Er war beim Fußball. Stuttgart gegen Mönchengladbach!
      abgesehen davon: sehr guter Kommentar.

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        • Mark sagt

          Gladbach hat verloren …. und Chem hat sich gefreut! Wer nicht VfB – Fan ist wird nie Ministerpräsident in BW…

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            In Baden gibt es auch 2 Vereine in der Bundesliga, da wollen wir Badener auch mitreden.😉

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      • Ostbauer sagt

        Ehrlich?
        Den kannst du sowas von in die Tonne kloppen!!!
        Sehen Bundespolitiker das Unheil nicht??? oder sind wir schon paranoid?

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    • Bauer Willi sagt

      Ich hatte kürzlich das Vergnügen einer zweistündigen Digital-Konferenz mit den Staatssekretärinnen. Ihnen ist die Dramatik der Situation tatsächlich nicht bewusst. Noch bestehen sie auf der Einhaltung der neuen GAP und Farm to Fork

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      • Schorsch Summerer sagt

        Mit Ahnungslosen zu reden ist oft sehr belastend. Vor allem wenn sie unfähig sind die Dramatik zu begreifen. Auch unsere Länderagrarminister scheinen noch im Tiefschlaf oder Winterschlaf zu sein. Die wollen die Lage offenbar erst am 1.April (kein Aprilscherz!) besprechen.

        Oh mein Gott!

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        • Ostbauer sagt

          Na ja, die letzten 30? 40? oder auch mehr Jahre konnte man ja so locker und langsam ; also beamtengerecht, über eine Situation entscheiden. Jetzt bricht die Hölle los und man findet keinen , welcher klaren Kopfes eine Entscheidung trifft ( ohne sich vorher zu vergewissern, dass das keine persönlichen Konsequenzen für ihn hat).

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          • Inga sagt

            Die beiden Staatssekretärinnen hatten bestimmt noch nicht mal Omas, die ihnen vom Krieg und danach erzählten und wenn dann dachten sie das wären Märchen.

            Denn sie sind ja im Zeitalter
            „positiv denken“
            aufgewachsen,

            wer lässt sich denn da von alten Omageschichten beeinflussen.
            und ihre Märchen sind ja auch so gruselig, dass es für unsere Kinder bestimmt sehr schädlich ist.

            Nun sieht man wie gefährlich diese Haltung ist.

            Wie kann man nur???

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            • Ostbauer sagt

              Weißt Du Inga; soone Staatssekretärin; hat doch garantiert mehr Informationen als unser eins!
              Und ob di nu Omma und Oppa- Geschichten kennen, ist mir schnurz-piep-egal. Es sind die Besten der Besten, die wir wählen konnten.
              Die sollten sich mal schnellstens nen Kopp machen , wie das hier weiter geht!!!

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              • Inga sagt

                Mir geht es doch darum, warum

                „Ihnen ist die Dramatik der Situation tatsächlich nicht bewusst.“

                denen die Situation noch nicht bewußt ist.
                Warum interpretieren die die nicht richtig?

                Das liegt doch daran wann und wie die groß geworden sind, was sie für Erfahrungen gemacht haben
                und ob sie die Not der Menschen im Krieg, Flucht, Vertreibung und die Ernährungssituation von damals und heute nachvollziehen und danach handeln können .

                ‚Und was das Landwirtschaftsministerium, EU bzw. GAP damit zu tun hat!

                Und danach kann sie ihre besseren Informationen einschätzen und in ihre Verantwortung mit einbeziehen.

                Ich habe ja nur spekuliert, woran das liegen könnte.

                Jedenfalls muss das dann bei der Entscheidung berücksichtigt werden..

                • Ostbauer sagt

                  Wenigen Politikern ist heute noch bewusst, was es heißt zu hungern!
                  Aber wenn es mir als ein kleines Rädchen; als Bauer in den Sinn kommt;“ da läuft was schief“ mit der Ernährung der Bevölkerung; sollten sich unsere Oberen schon mal Gedanken machen. Da ist es auch scheißegal,ob die Politiker nun Kriegs, Hunger,- Vertreibungs- oder Fluchterfahrungen haben ,oder nicht. Es ist einfach ihr Job sich darüber Gedanken zu machen und danach zu handeln!

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    • Schorsch Summerer sagt

      Die Frage lässt sich beantworten wo Cem war. Zumindest für Samstag. Er war im Fussballstadion.
      https://www.facebook.com/Cem/photos/a.10151773557782881/10159625915802881/
      Für hunderttausende Menschen geht gerade die eigene mehr oder weniger heile Welt im Bombenhagel unter, Millionen Menschen sind vom Hunger bedroht, führende Getreideexportländer fallen möglicherweise für Jahre aus und unser Herr Özdemir war bei einem Fussballspiel und dann auch noch so blöd das zu posten.
      Könnte sich mal einer aufraffen und dem Herrn Özdemir sagen dass er jetzt Bundeslandwirtschaftsminister ist und als solches zwar auch für Forst und Holzwege aber vor allem für die Sicherstellung der Ernährung zuständig ist? Nur falls er dass noch nicht mitbekommen hat. Seine Homepage ist diesbezüglich noch sehr rückständig. Das müsste man ihm vielleicht auch noch schonend beibringen.

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      • Thorens sagt

        Anstatt medienwirksam in Gelb-Blau herumzusitzen, könnte man in seiner Position tatsächlich solidarisch für die Menschen in der Ukraine tätig werden, indem man mit dafür sorgen könnte, dass wir die Überschüsse in der EU erzeugen, die womöglich schon sehr bald dringend in der Nachbarschaft gebraucht werden. Wenn da nicht sofort Entscheidungen fallen, dann wird viel Zeit verloren sein.

        Unsere Biodiversität gegen Menschenleben?

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      • Mark sagt

        Ein fratzbook kommentar bei Chem bringt es auf den Punkt:
        „Es ist sicherlich auch mal richtig beim Hobby etwas abzuschalten und Kraft zu tanken aber ich würde in dieser prekären Lage gerne mehr aus Ihrem Ministerium hören, wie die Landwirtschaft auf die Nahrungsmittelkrise, die sich scheinbar durch den Krieg in der Ukraine entwickelt, reagieren soll.“

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    • Stadtmensch sagt

      Fast die Hälfte der Weltbevölkerung kann sich nicht dazu entschließen, Russlands Vorgehen zu verurteilen: Minute 20:40 https://www.youtube.com/watch?v=t8mcJcyvORw
      Wollen wir die jetzt alle hinwegrüsten? Womit?
      Aus irgendwelchen Gründen haben ganz viele Menschen Probleme mit der „Freien Welt“.
      Entweder weil einer das Rad der Geschichte zurück dreht, oder weil uns die Geschichte einholt. Siehe „Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht“.

      Glaub die „Machtblöcke“ sollten mal zur Paarberatung…

      • Ostbauer sagt

        Mit der Paarbetreung geh ich ja mit, aber:
        ob nun Ami oder Russe oder Chinese oder weiß der Fuchs; jeder der Krieg machen will, findet einen Grund.
        zB „Entnazifiezierung“. Deutschland hat wahrscheinlich genau so viele ewig gestrige, wie die Ukraine; wedelst Du mit Blumen wenn Kolja hier einmaschiert; natürlich nach mehmaliger Vorwarnung!?; zur Entnazifizierung?
        Ey, wir haben Staatssouvärenität; wer das ausser Frage stellt, will Chaos:
        Bei allem Mist, der da voher gelaufen ist;von beiden Seiten; keiner hat das Recht einen Angriffskrieg auf einen Staat zu führen!!!

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        • evo.... sagt

          Staatssouveränität haben wir vermutlich nicht. Nach meinem Stand der Information haben wir nach dem Krieg und zur Wiedervereinigung unterschrieben, dass die Amis uns ausspionieren und besetzen dürfen.

          Obama soll ja gesagt haben, dass Deutschland ein besetztes Land bis 2099 bleiben wird.

          Wer sonst noch das Recht hat (alle ehemaligen Siegermächte?), wäre auch sehr interessant.

          • Ostbauer sagt

            Evo; ich spendier Dir nen Pils, komm runter.( oder Du stellst die Verträge sofort online)

    • Riesbauer sagt

      Wir sollten das Landwirtschaftsministerium auflösen und ein Ernährungsministerium schaffen! So wird dem zuständigen Minister vielleicht klar was sein Aufgabengebiet ist.

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    • Bauer Fritz sagt

      Sie schreiben „Komischerweise ist der Agrarsektor relativ klar.“ Ich denke, nicht komischerweise sondern eher einzigartigerweise ist der agrarsektor relativ klar. Es gibt keinen Berufsstand der so von zwei völlig unbeeinflußbaren Faktoren abhängig ist in seinem Einkommen wie der Agrarsektor, nämlich vom Wetter und vom Weltmarkt. Eine Arbeiter- oder Angestelltenschar und eine riesige Beamtenschaft die 14x jährlich (zumindest in Ö) am Monatsersten Geld angewiesen bekommen, können sich unmöglich vorstellen was es heißt, wenn 1x im Jahr Geld reinkommt. Und noch weniger was es heißt, wenn wegen Wetter oder Weltmarkt es von 10 Jahre 9x kaum mehr ist als zuvor.
      Das aber trifft im Agrarbereich jeden Betrieb immer wieder. Daher hat es sich mit dem Weltmarkt zu beschäftigen, er kennt die Player, die Größenordnungen, die Gegebenheiten. Er kennt auch die Abhängigkeiten.
      Und es kennt Jahr für Jahr die Blauäugigkeit bis Dummheit politische Handlungsträger oder Wichtigtuer – die meist sogar 16x im Jahr ein Fixum beziehen + Zusatzeinkommen.

      Wie oft wurde alleine hier in diesem Block über die Wohlstandsverwahrlosung, die Hoffart, die Gleichgültigkeit gegenüber den Lebensmitteln und den verletzenden Verfall zur Wertlosigkeit selbiger hier diskutiert. Wie oft wurde der Satz angesprochen, daß wohl erst eine Kriegssituation der Mehrheit der Bevölkerung die Augen wieder öffnen und wohl auch die Hirne wieder freimachen wird für den Wert einer eigenen und sicheren Versorgung. Mit Lebensmitteln, mit Energie, mit Sicherheit.

      Ein Berufsstand der seit Generationen sieht, welche oft nur kleinen Unwägbarkeiten seine Lebensgrundlage massiv negativ beeinträchtigen kann, der baut ein Gespür auf für das dünne Eis auf dem eine übersatte Zivilisation tanzt. Und – um noch zwei weithin als veraltet geltende Begriffe einzubringen – er betete in Demut, daß ein Bruch des Eises tunlichst ausbleiben möge. Weil der Bruch alle massiv treffen wird.

      Genauso ist es gekommen und wird wohl noch länger so bleiben.
      Das muß die Susi-Sorglos-Bevölkerung erst richtig merken (was sie bei weitem noch nicht getan hat – wie man sieht kaum noch die Verantwortungsträger), dann muß sie damit umgehen lernen (was sehr schmerzhaft sein wird, aber die Absurditäten vieler Luxusdiskussionen offenlegen wird). Und dann bleibt zu Hoffen ob die Hybris in eine vernunftgeleitete Katharsis münden wird.

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  12. Geestbauer sagt

    Diese ganze Situation in der Ukraine ist erschreckend. Unsere Agrarpolitik in Berlin und Brüssel passt nicht zu diesen Realitäten.
    Es reicht grad nicht, wenn man am Landwirtschaftssimulator die nächste GAP Reform durchspielt, dabei die Eigenversorgung mit Lebensmitteln herunterfährt, und auf Importe setzt.
    Und das alles, damit wir in Deutschland High Tech produzieren und exportieren können. Die ländliche Bevölkerung in Deutschland wird es nicht treffen, wir werden schon satt, und Holz zum heizen ist genug da.
    Aber wie sieht es in den Städten aus?
    Wie sieht es in den Entwicklungsländern aus?

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    • Inga sagt

      Da wird Solarenergie forciert, mit Holzpellets ergänzt, aber schnell.
      Auf dem Land muß man auch die Zentralheizung auf Holzpellets umstellen und Dächer für Solarenergie, auch für Storm sind ja genügend vorhanden.

      • Geestbauer sagt

        In Unserer Region werden Wärmenetze für ganze Dörfer realisiert. Auf Basis Biogasabwärme und Hackschnitzel Heizungen. Und, Nein, dafür wird nicht der Wald abgeholzt, sondern nur Käferholz und Sturmholz genutzt. Stückholzheizungen gibt es ebenfalls genug.
        Photovoltaikanlagen liegen seit 10 Jahren auf fast jedem Süddach, und Speisen zunehmend in Batteriespeicher ein.

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  13. #wennderhahnkräht sagt

    Super auf den Punkt gebracht @Bauer Willi!-Diese Zusammenfassung sollte als offener Brief an das Landwirtschaftsministerium geschickt werden!- nicht das es später heißt, das konnte ja keiner ahnen….

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  14. Werner Locher sagt

    Eine Sofortmassnahme könnte schon morgen umgesetzt werden: Stopp dem Verbrennen von Restaurant- und Schlachtabfällen. Damit könnte sehr viel Protein wieder verfüttert werden.

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    • Bauer Willi sagt

      @Werner
      Es gibt so viele Sofortmaßnahmen. Aber es müsste jemand da sein, der sich das Thema zu seiner Sache macht. Bei der Corona-Krise gab es einen engagierten Minister. Ja, der hat auch Fehler gemacht, aber das passiert, wenn man arbeitet.

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    • Inga sagt

      Warum werden die nicht in die Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht, das wäre doch einfach, oder?

  15. Ferkelhebamme sagt

    Ungarn stoppt den Export von Getreide.

    https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/517962/Ungarn-verhaengt-Export-Verbot-fuer-Getreide-Vorbereitung-auf-europaeische-Nahrungsmittelkrise

    Özdemir? Schaut Fußball

    Wir müssten jetzt im Ackerbau in die Vollen gehen, doch
    unser größtes Problem, was politisch ganz einfach zu lösen wäre: auch wir sind so gut wie nicht mehr handlungsfähig, weil die Coronahilfen nicht fließen! Sprich: es fehlt schlicht das Geld und das vor der Frühjahrsbestellung. Mir graut es vor dem Bankengespräch nächste Woche.

    Der Schweine-und Ferkelmarkt dreht sich, aber noch nicht schnell genug, um kostendeckend zu sein.
    Wir haben momentan jeden Tag fremde Viehändler am Telefon, die Schweine und Ferkel haben wollen. ITW ist kein Thema mehr. Da wir Ferkel nicht verkaufen müssen, sondern selbst aufstallen können, haben die Händler die Ansage: AUF-Notierung zzgl. Impfungen plus 10 Euro. Sie lachen nicht mehr, schlucken und wollen sich nochmal melden. Mal sehen, ob die wieder kommen…

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Ja, bleiben Sie hart in den Verhandlungen – man versucht uns Bauern auch in dieser äußerst verfahrenen Situation noch immer über den Tisch zu ziehen. Und das Umfeld schaut untätig zu.

      Es ist kaum mehr zu glauben…!!!

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    • Smarti sagt

      Bei den Rindern ebenso. Die suchen händeringend nach Schlachtkühen und sogar nach Kälbern und wollen einen Bonus bezahlen…

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  16. Ludwig sagt

    Willi , perfekt alles ausgearbeitet. Unsere jetzige Regierung ist aus meiner Sicht nicht in der Lage mit diesen Herausforderungen fertig zu werden. Fährerweise muß man aber die fehlende Vorsorge der Merkelregierung anlasten , die nur nach Umfragen ihre Politik gemacht hat. Dies ist die Ernte der sechzehn Jahre Merkelpolitik. Im Ahrtal konnte man schon die Vorsorge- und Handlungsdefizite erkennen. Ebenso keine Vorratswirtschaft bei Energie (Gas und Kohle) , Nahrungsmitteln , aber auch bei der Ausstattung der Bundeswehr. Das kommt uns jetzt teuer zu stehen und wird vier bis sechs Jahre dauern bis wir das wieder im Lot haben. Jetzt ist Eigenvorsorge angesagt. Das Bundesamt für Katastrophenschutz hat einiges in der Homepage veröffentlicht. Für uns Bauern gilt das auch. Diesel , Dünger, Pflanzenschutz usw. rechtzeitig zu ordern und zu bevorraten. Im Verkauf von z.B. Getreide auf Sicht fahren , denn der Mangel kommt erst noch und damit die Preissteigerungen. Die Preissteigerungen brauchen wir auch, denn der Aufwand für Betriebsmittel steigt auch rasant. Inzwischen warnen die großen Energieerzeuger auch vor großflächigen Stromabschaltungen. Notstromvorsorge und damit Diesel dafür werden zur Pflicht. Glücklich sein kann der, der genügend Diesel und ein Notstromaggregat hat.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Bevorratung – jetzt???

      1. Was kann überhaupt, in welchen Mengen geordert werden?
      2. Zu welchen Preisen?

      Viele Bauern haben gegenwärtig doch bereits Probleme, die Produktionsmittel der laufenden Vegetationsperiode zu finanzieren, haben sich im Zuge dessen über den Weg eines Lieferantenkredits bereits mit heute katastrophalen Vorkontrakten zur Ernte 2023 nötigen lassen, wo eine Kostendeckung in immer weitere Fernen rückt, als Ergebnis, dass die eigene Hausbank einen erweiteren Kreditrahmen schlichtweg versagte.

      Wie ist unter solchen Voraussetzungen darüber hinaus eine Bevorratung über diese Zeit hinaus auf solchen Höfen zu bewerkstelligen!?

      …Mit dem Unsicherheitsfaktor „agrar- und umweltpolitisches Korsett“ als Damoklesschwert forthin über unseren Köpfen schwebend!? Frau Mues hat uns doch unmissverständlich klar gemacht, dass man von den eigenen „Kampfparolen“ nicht abrücken wird, sei’s wie’s ist!!!

      Paradelösung – Der Bauer, unser aller Dummerchen!?

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  17. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    In der Ukraine wütet jetzt eine Woche dieser sinnlose Vernichtungskrieg, der sich jedweder Moral und Ethik zu entziehen weiß; und schon sind wir in einem derart irrwitzigen Versorgungschaos gelandet!? – Wirklich!? – Nach nur wenigen Tagen, wenn der Handel aus der Schwarzmeerregion wegbricht!?

    Wie sind nun die euphorischen Prognosen der Vormonate in 2022 tatsächlich zu bewerten!? – Wurden wir nicht belogen nach Strich und Faden!? – Recherche lohnt jedenfalls, um sich diese Prognosen nochmals vergeistigen zu wollen.

    Wie kam/kommt das zustande!?

    Nun, ein Analyst haut beflügelnde Zahlen raus und der Rest dieser wetteifernden Analystenschar kopiert selbige nicht selten unhinterfragt, …und schon haben wir eine weltweit komfortabelste Versorgungslage. Das hatte bislang System, funktionierte auch hervorragend, bis heute jedenfalls…!

    Jetzt kommen Realitäten auf den Tisch. Wiederum dürfen wir uns ungeachtet aber dennoch fragen, wer von der aktuellen Hausse an den Weltgetreidemärkten in erster Linie profitiert!? -Im eigentlichen doch diejenigen, die das Getreide in Händen halten, oder täusche ich mich dahingehend nicht ganz gewaltig!? – Die gute alte Zeit!!!…

    ***

    „Eine Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.“ (Martin Luther)

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  18. Arnold Krämer sagt

    Es ist doch irgendwie traurig, dass unsere grünen Weltretter jetzt so hart von den Realitäten ausgebremst werden, auch wenn sie es noch nicht wahr haben wollen. Aber haben sie nicht davon geträumt, dass alles viel knapper und teurer wird. Der Unterschied liegt wohl nur darin, dass die aktuelle Situation nicht über viel Bürokratie, Verwaltung und begleitende Subventionen herbeigeführt wird.

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    • Bauer Willi sagt

      Meine Rede: jetzt haben wir die Fleisch-Steuer, die Dünger-Steuer, die „Pestizid-Steuer“. Möglicherweise wird der Einsatz zurück gehen, weil es schlicht nicht zu kaufen ist oder zu teuer.
      Etwas Angst habe ich davor, dass auch bei uns im reichen Deutschland wir Landwirte um unsere Ernten fürchten müssten, weil die Lebensmittel so teuer werden. Gemeint ist Diebstahl vom Feld, Obstplantagen etc. Meine Mutter hat den WK II erlebt…

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Habe es schon mal geschrieben, sollte es eine Lebensmittelknappheit geben, schlägt das deutsche, verwöhnte Volk den Bauern auf dem Acker tot, wenn er seine Kulturen verteidigen will.

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        • Inga sagt

          1983
          ein Freund wurde 40.
          Seine Söhne (9 – 15) werden wohl öfter im Leben mit Arbeitslosigkeit zu rechnen haben, befürchtete man.
          Seine Mutter oder ihre Schwester warf in die Diskussion ein:
          Kinder, wenn das mit der Arbeitslosigkeit so weiter geht, dann stehlen sie euch noch das Vieh aus dem Stall.

          Mir fiel die Geschichte von meinem Opa ein, der mit seinen Brüdern in den 20igern, als die Arbeitslosigkeit groß war, mit Gewehren um den Stall ging, damit da keiner einbrechen tat.
          Am Feld wurden bestimmt auch Früchte geklaut.

          War das nicht 1976, als die Kartoffel knapp waren, und 40DM je Ztr. kosteten, dass da auch Kartoffel geklaut wurden.?

          .

        • Ernst-August Bode sagt

          Ja mein Lieber , da ist etwas wahres dran, denn bei allem was wir zur Zeit tun nur die Landwirtschaft, beim Holz ist es nun endlich der Feinstaub, zusätzlich noch Umweltverschmutzer, Luftverpester, Co2- und Methanschleuderer, Gewässerverunreiniger und noch ……

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      • Arnold Krämer sagt

        Neben den Angebotsveränderungen wird es selbstverständlich auch Nachfragereaktionen geben. Unsere meist statische Betrachtungsweise ist nicht richtig. Es wird demnächst weniger Auto gefahren, weniger weggeworfen, es wird weniger gegessen, es wird weniger Pflanzenschutz betrieben, auch mittels anderer Kulturen als bisher. Es wird weniger Mineraldünger ausgebracht. Der Markt wird ausgeglichen, nur kennt niemand das Gleichgewichtsniveau und niemand weiß, wie es sich im Zeitablauf weiter verändern wird. Die alten Gewißheiten sind jedenfalls vorbei und wann es neue gibt, weiß erst recht niemand. Sicher ist nur, dass Gewinne einerseits und Verluste andererseits größer werden und einzelbetrieblich anders verteilt sind als bisher.

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        • Inga sagt

          Hauptsache es reicht für alle und bleibt bezahlbar.
          Lebensmittel können ja ruhig teurer werden wenn man dafür am Benzin fürs Auto spart.
          Und Ackerfläche für Energiepflanzen braucht, oder?

          Viel3eicht macht man sich es zu Hause schön, die Möbel-Industrie und Gärtnereien können sich freuen?

  19. Marian E. Finger sagt

    Meine Güte, bei Labeln wie „ohne GVO“ oder „GMO-frei“ gab es inzwischen auch eine Zeitenwende, jetzt wo die halbe Welt mit m-RNA-Impfstoffen geimpft ist. Wer sich einen m-RNA-Impfstoff direkt in die Zellen spritzen lässt, dem bricht auch kein Zacken aus der Krone, wenn er GVO-Nahrungsmittel oder Fleisch von Tieren, die mit GVO-Futtermitteln gefüttert wurden, zu sich nimmt. Wer jetzt noch „GVO-frei“ verlangt, hat einen an der Waffel. Und wer jetzt behauptet, m-RNA und DNA wären zwei völlig unabhängige Gebiete, der sollte sich mal genauer informieren. Und wer da noch glaubt, dass m-RNA keine Rückwirkungen auf DNA hätte, weil da irgendwelche Bremsmechanismen eingebaut worden wären,der kann auch gleich noch an den Weihnachtsmann glauben.

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    • Bauer Willi sagt

      Frag mal die Leute, wie die Gene vom Soja in die Milch kommen…

      Hier geht es doch schon lange nicht mehr um naturwissenschaftliche Begründungen sondern um simple Marketing-Tricks.

      Wir bauen dieses Jahr lactosefreie Kartoffeln an. Wird sicher ein Verkaufshit…

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      • Marian E. Finger sagt

        Es geht schon um mehr als nur um simple Marketing-Tricks. Es geht um die Frage, ob der Mensch Gott spielen und Lebewesen nach seinen Bedürfnissen beliebig verändern darf. Die Frage beantwortet der Mensch bereits seit Jahrhunderten mit ja, aber es gibt halt immer noch Menschen, die sich schier zu Tode fürchten vor dem, was der Mensch seinem Wesen nach ist. In diesem Erschrecken vor dem, was der Mensch ist, klammern sich halt viele an die Vorstellung, dass der Mensch ein harmloses, von Natur aus benachteiligtes, liebevoll-empathisches Mängelwesen ist, das in seiner Hilflosigkeit doch nur im Einklang mit allem und jedem zu überleben versucht. Für das Individuum mag das Konzept des Mängelwesens vielleicht sogar zutreffen, nur sind wir halt keine Individuen.

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        • Stadtmensch sagt

          „Die Frage beantwortet der Mensch bereits seit Jahrhunderten mit ja, aber es gibt halt immer noch Menschen, die sich schier zu Tode fürchten vor dem, was der Mensch seinem Wesen nach ist.“

          Harari ist etwas konkreter geworden:
          „Leider ist die menschliche Dummheit eine der mächtigsten Kräfte der Geschichte“

          …das ist schon zum Fürchten, dass der Mensch aus purer Langeweile und aus Sehnsucht nach intensiven Reizen, sich immer wieder ohne Not Schmerzen zufügt.
          Scheint so eine Art eingebautes Verfallsdatum menschlicher Sozialsysteme zu sein, das die Menschen (weil sterblich) immer wieder reproduzieren.
          Wird sich im aktuellen Kontext sicher „wegmendeln“. Siehe letzter IPCC Bericht…

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          • Marian E. Finger sagt

            Laut Annalena B. ist die jetzige Regierung ja die letzte, die noch aktiv was gegen den Klimawandel tun kann:

            https://annalena-baerbock.de/2021/09/07/bundestagsrede-zur-situation-in-deutschland/

            Wenn also diese Regierung nun doch lieber wieder in 100-Milliarden-Paketen aufrüstet, hat Annalena B. wohl doch nicht wirklich ernst gemeint, was sie vor Kurzem noch daher geredet hat. Und das ist ja jetzt auch nichts Neues.

            Ich schätze mal, der IPCC wird sich ebenfalls auf die aktuelle Situation einstellen und im nächsten Bericht verkünden, dass wir doch noch 20 oder 50 Jahre länger Zeit haben, um den Klimawandel aufzuhalten. Das werden die Klimawissenschaftler auch ganz wissenschaftlich zu begründen wissen, mit irgendwelchen CO2-Senken, die man bislang übersehen hat oder so.
            Alles halb so wild. Dramatischer ist die Frage, ob mein Vorrat an Sonnenblumenöl für die nächsten Wochen reicht.

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        • Schorsch Summerer sagt

          Der Mensch spielt Gott seitdem er seinen Verstand benützt und die Umwelt zu seinen Gunsten verändert. Seitdem er Pflanzen und Tiere zu seinem Nutzen züchtet. Oder ist das Hausbauen, das Autofahren, das Fliegen mit dem Flugzeug, das Tiere halten und Züchten und der Ackerbau gottgegeben? Natürlich wäre nur die Fortpflanzung, das Jagen und Sammeln und das Sterben bei Ablauf der biologischen Uhr bzw das Verhungern bei Mangel.

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  20. Mark sagt

    Ich gehe mit allen Punkten konform, nur ein Satz gefällt mir überhaupt nicht:
    „Desweiteren Förderung von Verfahren, die weniger Energie verbrauchen. Beispiel: Mulchsaat, Grubber statt Pflug, Direktsaat.“ Wenn man Subventionen abschaffen will, passt dies schon mal nicht, aber viel wichtiger ist mir, dass man nicht schon wieder damit beginnt, die Landwirte zu entmündigen. Welches Verfahren auf wessen Boden und unter welchen Umständen am besten passt, weiss niemand besser als der Landwirt selbst. Solche Sätze sind die Eintrittspforte für die vöölig sinnbefreitete, externe Gängelung und wie diese ausarten kann erleben wir täglich.

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    • Bauer Willi sagt

      Das bezieht sich auf ein bestimmtes Produkt, dass bei diesen Verfahren häufig eingesetzt wird.
      Hier lesen ja auch Nicht-Landwirte mit. Ihr denkt immer direkt:was bedeutet das für mich.

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  21. Smarti sagt

    Gibt es überhaupt noch Saatgut für dieses Jahr ? Bei Bio ist nicht mehr viel da.

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    • oberländer sagt

      Sehr viele Kulturen könne aus Erntegut nach gebaut werden ,
      Hybriden nicht.
      Aber das verbleibende Zeitfenster ist sehr klein , die geistige
      Inkompetenz der verantwortungslosen Politiker aber sehr groß.
      Leerer Trog = Krieg.

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  22. Bernhard sagt

    Ich bin traurig das viele junge Menschen aus ideologischen Gründen so denken, nicht über ihren übervollen Teller schauen können. Wir sind eine luxusverwöhnte Generation, scheren uns nicht um die armen Menschen auf der anderen Seite der Kugel. Ich bin auch Familienvater und habe einfach Mitleid mit den Kindern die jetzt vor einen leeren Teller sitzen und die Krise vielleicht nicht überleben. Es muss was geschehen, wir müssen unten Planeten retten. Aber jetzt müssen wir erst mal sehen das die Kinder auf der anderen Seite der Welt nicht verhungern, Pläne aussetzen. Entscheidet mit den Herzen, sonst habt ihr letztendlich genau wie Putin zumindest moralisch Blut an den Händen

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  23. Bauer Fritz sagt

    Jene die auf Grund ihres Wissens und ihrer Erfahrungen über Generationen etwas kommen sehen, sind ja immer wieder die Schwarzmaler. Chancenlos gegen die politisch korrekte Meinung und die woke Haltung, gespeist aus Bauchgefühl + viel Unwissen , gepaart und gehypt durch wicht weniger woke und politisch korrekte Medien.

    Von Bauernseite wurde immer wieder gewarnt, das sich Europa völlig aufs Abstellgleis und in die totale Abhängigkeit begibt. Aber das war halt die alte Kassandra gegen junge Greta.

    Hier ein Beispiel, wo auch einer durch Wissen und durch Erfahrungen über Generationen die Kassandra gespielt hat – und recht behielt. Gegen all die Putin-Versteher.
    Zitat OÖN: „Kassandra, Tochter des trojanischen Königs Priamos, ist jene tragische Figur in der antiken Erzählung rund um den Trojanischen Krieg, die ihr Volk vor der Kriegslist der Griechen warnte. Doch die Worte der Seherin wurden in den Wind geschlagen, das Trojanische Pferd wurde in die Stadt gelassen, der Rest ist Geschichte. Und so wie sich Geschichte wiederholt, gibt es immer wieder Kassandras.

    Im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist eine solche Karel Schwarzenberg. Der ehemalige tschechische Außenminister warnte 2014 (!!!!) bei einer Veranstaltung der Academia Superior (https://www.youtube.com/watch?v=pUppt8VGVYU; Dauer: 23 Min.) nach der Annexion der Krim durch Putins Truppen, dass die Friedensepoche in Europa zu Ende gehe. Denn wo ein offener Bruch des Völkerrechts mitten in Europa akzeptiert werde, folge ein nächster auf dem Fuß. Und so prophezeite Schwarzenberg, dass die Krim nur die Vorspeise sei, auf die eine georgische Suppe und eine ukrainische Hauptspeise folgen werde. „In der Politik gilt, was wir oft hören – mit dem Essen kommt der Appetit.“

    So bewusst wie selten zuvor erleben wir aktuell, wie aus Gegenwart Geschichte wird, finden uns als Zeitzeugen blutiger Auseinandersetzungen und unendlichen Leids wieder.“

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    • Stadtmensch sagt

      „Denn wo ein offener Bruch des Völkerrechts mitten in Europa akzeptiert werde, folge ein nächster auf dem Fuß.“
      „mit dem Essen kommt der Appetit.“…

      Zum Beispiel hier bei unserem Nato-Partner in Nordsyrien:

      „Die Türkei hält seit Jahren mehrere Regionen Nordsyriens besetzt, errichtet dort türkische Infrastruktur und bindet die Gebiete an ihr Verwaltungssystem an, während die ursprünglich ansässigen syrischen Kurden in wiederkehrenden ethnischen Säuberungen vertrieben werden. Deutschland, traditionell ein bedeutender Waffenlieferant der Türkei, und die NATO, deren zweitgrößte Streitkräfte Ankara stellt, tolerieren die türkische Invasion in Nordsyrien und begünstigen sie zeitweise sogar. “

      https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8860

      Wer so aggressiv seine Interessen durchsetzt, muss sich nicht wundern wenn man auf Widerstand stößt.
      Nochmal zu „Putin-Versteher“: wenn es die jemals in ausreichender Zahl an den richtigen Stellen gegeben gegeben hätte (während Putins erster Amtszeit), hätten wir jetzt weniger Probleme. In dieser aufgeheizten Stimmung jetzt, wo alle schon von Kriegswirtschaft träumen, ist der Weg ins Elend vorgezeichnet. Und es ist noch nicht mal ökologisch. Das ist noch viel schlimmer.

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    • Stadtmensch sagt

      „Viele Äcker stehen vor der Frühjahrsbestellung. Es wäre ein tolles Zeichen, wenn wir jetzt auf den Felder mit dem Grubber ein riesengroßes Friedenszeichen grubbern würden.“

      Klar. Passt immer gut, wenn man viertgrößter Rüstungsexporteur der Welt ist.
      Das Volk will zupackende Minister wie Christian Lindner („Leistung muss sich wieder lohnen“), der schon zwei Mal mit einer eigenen Firma am Markt gescheitert ist, und dabei 1,2 Millionen Staatsknete in den Sand gesetzt hat. Jetzt haut 100 Milliarden fremdes Geld für völlig sinnlose Entropieproduktion raus. Gegen die halbe Welt anzurüsten ohne Rohstoffe und Energie, was soll das bringen außer Aktiendividende?

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      • Schmeckt gut sagt

        Stadtmensch, wir Bauern produzieren Lebensmittel und und keine Kriegsgüter. Den deutlichen Unterschied beschreibt schon der Name. Dieser Unterschied passt auch gut zum gegrubberten Friedenszeichen im Ackerboden.

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  24. Sabine Mues sagt

    Die Weltgemeinschaft muss den Frieden UND das Klima retten!
    Dazu gibt es KEINE Alternative und das darf nicht suggeriert werden!

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    • Bauer Willi sagt

      Das ist leichter gesagt als getan. Selbst Habeck sieht die Prioritäten jetzt anders, siehe Artikel. Ja, das mag schmerzlich sein, aber eine Forderung wie die von Fridays for future „Ende des Krieges und Ausstieg aus der fosssilen Energie“ ist im Moment nicht realistisch.
      Oder haben Sie machbare Vorschläge? Ich habe lange darüber nachgedacht, mir fällt aber keine Lösung ein.

      Bekomme ich einen Antwort? Oder wollten Sie nur mal schnell Ihre Meinung sagen?

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      • Jan Schmedes sagt

        Das ist heute auf den Punkt formuliert. Absolut richtig, die Einschätzung und die Handlungsanweisungen. Die Politik ist jetzt wie ein Unternehmen im absoluten Krisenmodus zu fahren. Ich finde die Idee, die Subventionen mit abzuschaffen hervorragend. Die Chance besteht so kein weiteres Mal.
        Und nochmal deutlich: Es geht den Landwirten jetzt nicht darum Dünger und Pflanzenschutz herauszuhauen!!! Ganz im Gegenteil!!! Die Preise zusammen mit der Verfügbarkeit sorgen bei den wenigen Schwarzen Schafen für das, was die Fachleute und Profis schon seit Jahrzehnten beherrschen. Landwirtschaft mit Herz und Hand im natürlichen Optimum.
        Es ist jetzt keine Zeit mehr für Diskussionen, wir brauchen wie im Bereich der Verteidigung mal eine zackige Entscheidung. Genauso im Energiebereich. Die Zeitenwende gilt m.M.n. auch für die Bevölkerung, die Entscheidungsfreude und klaren Worten vermisst hat.

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    • oberländer sagt

      ich töte um meine Familie und die , welche mir
      anvertraut sind zu schützen und zu ernähren !

      und damit bin ich nicht alleine !

      Ich hoffe aber das es nie soweit kommt.

      2
    • oberländer sagt

      sehr geehrte Frau Mues ,
      Um meine Familie und die , welche mir anvertraut sind ,
      zu schützen und zu ernähren , werde ich im Notfall auch
      töten.
      So wie das viele andere auch tun werden.
      Da ist mir meine Existenz auf jeden Fall wichtiger als die
      eines aussterbenden Käfers.
      Beten sie täglich darum , das wir Landwirte so viel wie möglich
      Nahrungsmittel produzieren , damit sich die Menschen nicht um
      diese bekriegen müssen .
      Die Zahlen die oben genannt wurden sind bittere Realität.
      In meiner Region sind die Böden schon wieder sehr trocken
      und Regen noch nicht in Sicht.
      Bis zu einer Möglichen Ernte im August kann noch viel verderben !
      Ob ich schwarzmale wird sich zeigen wenn im Herbst die Ernte im
      Sack ist .
      Um einen Futter – Trog zu füllen bedarf es ein ganzes Jahr Vorbereitung.

      Ich wünsche uns allen das wir dann sagen können das meine Sorge
      unnötig war.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      „Die Weltgemeinschaft muss…“

      Ziemlich realitätsferne typisch deutsche Forderung!
      Wo finde ich die Weltgemeinschaft ??

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Zu der Weltgemeinschaft der Klimaretter gehören die anderen, ich will weiterhin meine Avocados, jetzt den Spargel aus Peru und an Weihnachten frische Erdbeeren essen, ach jetzt habe ich doch die Zwetschgen aus Chile vergessen.😉

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        • Inga sagt

          Hoffentlich werden diese Sachen in Zukunft richtig teuer wegen den vielen Flugstunden.

          Und unsere Früchte werden alle gebaucht,
          sogar auch für Biogasanlagen!

          Ah, da kann man ja auch Fallobst rein machen, lohnt es sich das wieder aufzulesen?

    • Thorens sagt

      „Die Weltgemeinschaft muss den Frieden UND das Klima retten!
      Dazu gibt es KEINE Alternative und das darf nicht suggeriert werden!“

      Na das sind ja mal hübsche Forderungen, denen, wie bei derartigen Sonntagsreden üblich, auch kaum jemand ernsthaft widersprechen kann. Allein: Mit Sonntagsreden sind noch nie akute Probleme gelöst worden. Kurzfristige Lösungsansätze wären es aber, die im Augenblick gebraucht werden, Frau Mues. Lösungsansätze dafür, dass in diesem Land und auch in den Ländern, die auf Russische und Ukrainische Lebensmittel angewiesen sind um zu überleben (!), in den nächsten Monaten nicht die Teller leer bleiben.

      Wer in dieser Situation geradezu stur an eingeschlagenen Wegen festhalten will, die in der Konsequenz eine geringere Produktion von Nahrungsmitteln mit sich bringen, dem ist auch ein Akzeptieren von „kollateralen“ Verlusten an Menschenleben aufgrund von Nahrungsmittelmangel zu unterstellen. Wir sollten schon allein im Hinblick auf die Unterstützung der Menschen in der Ukraine eine größtmögliche Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft anstreben. Wir sollten sogar alles dafür tun, auch die Menschen in Nordafrika mit Lebensmitteln unterstützen zu können, damit diese nicht noch abhängiger von diesem Russland werden. Wenn wir das geschafft haben und Resteuropa hoffentlich vor diesem Krieg weitgehend verschont geblieben ist, Frau Mues, dann sind ihre Sonntagsreden vielleicht wieder angebracht. Im Moment hätten wir dringlichere Bedürfnisse.

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      • Ingeborg Krausbauer sagt

        Luxusdenke
        muß aufhören!

        Jeder m² muß genutzt werden.

        Auch der für Blumenanbau müßte für Nahrungsmittel genutzt werden..

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  25. Reinhard Seevers sagt

    Schöne Zusammenfassung! Kann der DBV so übernehmen, da brauchen sie nicht einen Monat, um zu überlegen, wie sie reagieren sollen. Ich geh aber davon aus, dass wieder etwas Weichgespültes kommen wird…..

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  26. Günter sagt

    Mindestpreis 60 ct/l ?
    Des kriegt der Bauer bei uns in Südtirol wenn die Qualität passt. Warum sind die Bauern immer so bescheiden? Ich zahle 1,40 Euro/ l und das ist in Ordnung so, weil ich im Dorfladen einkaufe.
    Diese Denkweise ist bei uns weitverbreitet, deshalb
    ist dazu die Wertschätzung eine andere.

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    • #wennderhahnkräht sagt

      So ist es leider oft! Unser Landwirt im Nebenerwerb mit seinen 3 Milchkühen nimmt für die frische Milch 70 Cent …ich sage ihm schon seit Jahren, Du kannst ruhig 1€ nehmen und die gebe ich auch jedes Mal, doch er meint, soviel könnte er von seinen Kunden nicht verlangen🙄
      – falsche Bescheidenheit, die die Wertschätzung nicht gerade voran treibt…

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  27. Pälzer Buh sagt

    @Bauer Willi
    Da ist alles gesagt, was gesagt werden muss!👌
    Idiotlogieen gelten nicht mehr!Upps
    Oder waren es doch Ideologien?

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