Bauer Willi
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Statt Halloween: wie wäre es eigentlich, wenn…

Bauer Fritz aus Oberösterreich macht sich Gedanken, ob das doch sehr kommerzielle Halloween (als Konkurrenz zu christlichen Festen) nicht „umgewidmet“ werden kann. Hier sein Text:

In vielen Bereichen und zu lange Zeit ist es schon verpönt, sich dessen zu besinnen, was auch zur Geschichte, zum Werdegang und zur Entwicklung Europas zum einem in vielerlei Hinsicht reichen Kontinent beitrug: ein christliches Weltbild und Gesinnung.
Gerade in Bezug auf den Sinn und die Tradition von christlichen Festen und Gebräuchen ist vieles vergessen, verloren, verschüttet worden – auch durch einen antireligiösen Zeitgeist.
Vergessen durch nicht mehr Ausübung, verloren unter reine Kommerzialisierung, verschüttet hinter woken Umdeutungen.
Das Martinsfest wird etwa da und dort den Kindergartenkindern sinnbefreit als „Mond- und Sterne“-Spaziergang reingedrückt.
Das Nikolausfest als Fest eines alten, weißen Mannes diskreditiert, der vor allem in Städten mit Hausverbot belegt wird. Sein Konterpart, der Krampus, wurde von Psychologen den allzeit besorgten Helikopter-Eltern als angstmachend eingebläut. Erstaunlicherweise wird von den gleiche Psychologen das seit Jahren kommerziell von Handel und Medien besonders gut verwertbare „Helloween“ als für Kinder völlig unbedenklich zugemutet. Vermutlich, weil es Jahr für Jahr „nur“ die Geldbörsen der Eltern und Großeltern belastet.
Sinnstiftendes dahinter: Fehlanzeige.
Reine amerikanische Kapitalismus-Show rund um die Zeit des 1. Novembers.
Nun gibt es aber gerade unter Kindern und Jugendlichen doch auch einen Gegentrend, der sich aus den christlich noch verbundeneren Kontinenten der Weltkirche entwickelt hat und unter dem Namen „Santosanti“ wieder eine Rückbesinnung auf das was das kirchliche „Allerheiligen“ an Erbaulichem und Vernunftunterlegtem bringen kann.
Hoffnungsvolles statt Grausliches.
Kinder als heilige Namensträger statt als verkleidete, ekelige „Erpresser“.
Nur so als Anregung vielleicht schon ab nächstem Jahr auch in der Gemeinde der vielen deiner Leser.

Verkleiden als Heilige: „Santosanti“ als Alternative zu Halloween.

https://exxpress.at/news/pater-karl-wallner-halloween-ist-grauslich-santosanti-ist-himmlisch/

Zu Weihnachten hat in Europa ja auch das Christuskind/Christkind als Zeichen für ein Kommen des Guten (immer noch) den Vorzug vor dem kommerztriefenden Coca-Cola-Santa-Claus.

Wie wär´s ……

Bauer Fritz

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55 Kommentare

  1. Polymesos sagt

    Religion wie Sozialismus wie Nationalismus wie ebenso ökologische Moral,
    sie gehen alle den gleichen Weg.

    Zunächst werden sie als Herrschaftsinstrument missbraucht,
    dann als revolutionärer Impuls,
    und dann, aber fast unmerkbar schleichend,
    werden sie wahr!

    Sie werden alle zu einer Herzensangelegenheit.
    Am Ende gelingt die Revolution,
    nur eben ohne Kampf und ganz sachte.

    Wäre Augustinus nicht überrascht über unsere christliche Lebensart,
    die wir ganz ohne Kirche verinnerlicht haben?
    Wäre Lenin nicht erstaunt wie sozialistisch wir alle geworden sind,
    so ganz ohne Partei, die über uns wachen könnte?

    Der Nationalismus ist noch im Arbeitsmodus.
    Der bräuchte dringend mal einen zeitgemäßen Namen,
    denn mit der Nation hat das doch gar nichts zu tun.

    Der Ökologismus muss erst noch über die ersten Hürden,
    bevor er revolutionär werden kann.
    Lustigerweise werden ihn dann genau die bekämpfen müssen,
    die ihn heute noch als Weltrettung ansehen.
    Was werden sie ihre eigene Idee noch verfluchen.

    Aber letztlich werden wir alle zu wahren Ökologen werden,
    und jede dieser Weiterentwicklungen macht das Leben schöner,
    während sich alle weiter über den Niedergang der Moral beklagen werden,
    obwohl sie immer realer wird.

    Das ganze Leben wird vom unauslöschlich Guten im Menschen erfasst,
    und dadurch immer schöner,
    aber eben erst nach den ganzen Kämpfen,
    nach der moralischen Getriebenheit,
    wenn echte Ethik möglich wird.

    Wenn das jemanden noch näher interessiert,
    ich hab ein ganzes Buch darüber geschrieben.
    Es hat den Titel: „Demokratie ist nicht genug“

    Wenn man diese Zusammenhänge mal klar durchdenkt,
    wird auch deutlich wie die Menschen friedlicher zusammenleben könnten.

    Vielleicht könnte man auch eine richtige Demokratie aufbauen,
    denn die ist ja auch noch nicht erreicht.

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  2. Stadtmensch sagt

    Na das passt ja:

    „Indem die Herrschaftssysteme in Krisenzeiten ihre systemimmanenten Schwachstellen und Fehlentwicklungen nicht reformieren können, verlieren sie die Fähigkeit, angemessen auf den natürlichen Wandel zu reagieren, und beschleunigen somit ihren Untergang; dies gilt auch für die gegenwärtige werteorientierte Zivilisation.“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=124773

  3. Ostbauer sagt

    Also mit solchen „Problemen“ kann ich gut leben.
    Wer hindert uns denn als Eltern , Großeltern oder Paten daran den Kindern auch die Bedeutung der christlichen Feiertage zu erklären?
    Kinder sind unheimlich wissbegierig und aufnahmefähig.
    So wie wir es ihnen vorleben, kommt auch irgendwann meistens die Erkenntnis oder eben nicht.
    Als Jugendlicher fand ich es auch uncool, dass am Totensonntag keine Disco war; heute ist einem die Besinnlichkeit und das Erinnern an liebe Menschen sehr wichtig.
    Lasst den Lütten einfach ihr Halloween!
    Übrigens; der Weihnachtsbaum ist auch nicht christlich.

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  4. Stadtmensch sagt

    Werter Bauer Fritz,

    als Atheist ist mir vollkommen klar, auf welchem ideologischen Humus unsere europäischen Gesellschaften gewachsen sind.
    Zur „reine Lehre“, zu den „Werten“ wie Selbstentsagung, Unterdückung von Frauen, Verantwortung auf höhere Instanzen schieben, andere Religionen nicht tolerieren, kann ich mich mit dem heutigen Wissen über die christliche Religion absolut nicht bekennen.

    Falls jemand meint, ich sei vollkommen durchgedreht oder „woke“, kann er\sie sich gern mal die „Kriminalgeschichte des Christentums“ zu Gemüte führen. Oder wenigstens die letzte „Anstalt“, wo ein „Woker Zeitgeist“ die Konsequenzen unserer gelebten patriarchalen Tradition untersucht.

    Was ist also schief gegangen? Hat mich der Kapitalismus zum Egomanen gemacht? Zum weichen Pazi-Laffi? Oder ist es die Fülle an Informationen in einer offenen Gesellschaft, die einem Gelegenheit gibt, eine wohl begründete ideologische Komfortzone anzustreben? Vorausgesetzt natürlich, man mag keine Dogmen oder hat kein Problem damit an sich zu (ver)zweifeln.

    Vor fast 100 Jahren hat sich dein Landsmann Robert Musil schon Gedanken gemacht, wie Fortschrittsglaube in Kombination mit dem Glauben ans Geld (und Zinsen, gaaanz unchristlich) die mentale Verfasstheit einer Gesellschaft beeinflussen kann:

    „Man braucht wirklich nicht viel darüber zu reden, es ist den meisten Menschen heute ohnehin klar, daß die Mathematik wie ein Dämon in alle Anwendungen unseres Lebens gefahren ist. Vielleicht glauben nicht alle diese Menschen an die Geschichte vom Teufel, dem man seine Seele verkaufen kann; aber alle Leute, die von der Seele etwas verstehen müssen, weil sie als Geistliche, Historiker und Künstler gute Einkünfte daraus beziehen, bezeugen es, daß sie von der Mathematik ruiniert worden sei und daß die Mathematik
    die Quelle eines bösen Verstandes bilde, der den Menschen zwar zum Herrn der Erde, aber zum Sklaven der Maschine mache.

    Die innere Dürre, die ungeheuerliche Mischung von Schärfe im Einzelnen und Gleichgültigkeit im Ganzen, das ungeheure Verlassensein des Menschen in einer Wüste von Einzelheiten, seine Unruhe, Bosheit, Herzensgleichgültigkeit ohnegleichen, Geldsucht, Kälte und Gewalttätigkeit, wie sie unsre Zeit kennzeichnen, sollen nach diesen Berichten einzig und allein die Folge der Verluste sein, die ein logisch scharfes Denken der Seele zufügt!

    Und so hat es auch schon damals, als Ulrich Mathematiker wurde, Leute gegeben,
    die den Zusammenbruch der europäischen Kultur voraussagten,
    weil kein Glaube, keine Liebe, keine Einfalt, keine Güte mehr im Menschen wohne, und bezeichnenderweise sind sie alle in ihrer Jugend- und Schulzeit schlechte Mathematiker gewesen.

    Damit war später für sie bewiesen, daß die Mathematik, Mutter der exakten Naturwissensdhaft, Großmutter der Technik, auch Erzmutter jenes Geistes ist, aus dem schließlich Giftgase und Kampfflieger aufgestiegen sind. In Unkenntnis dieser Gefahren lebten eigentlich nur die Mathematiker selbst und ihre Schüler, die Naturforscher, die von alledem so wenig in ihrer Seele verspürten wie Rennfahrer, die fleißig darauf los treten und nichts in der Welt bemerken wie das Hinterrad ihres Vordermanns.“

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    • Bauer Fritz sagt

      Werter Stadtmensch

      Es bleibt ihnen unbenommen, sich als Atheist gut eingerichtet zu haben und dies auch mit mancherlei Literarischem ebenso zu begründen, wie mit all den Verfehlungen die im Namen des Glaubens geschehen sind, die sie sarkastisch als „Werte“ der christlichen Religion titulieren. Selbst da denke ich greifen sie aber zu kurz, da zum einen den großen Weltreligionen durchaus zugestanden werden kann, daß sie Werte vertreten die ein gedeihliches Zusammenleben untereinander und miteinander als eines der diversen Hauptziele vertreten und zum anderen eine Auflistung von Verfehlungen bei allen Religionen durchführbar ist. Nicht nur bei den Christen.

      Ich etwa kann sehr gut mit der Ansicht leben, daß jeglicher Glaube meist erst durch die Fehlerhaftigkeit des Menschen an sich, zumal auch des jeweils wortführenden „Bodenpersonals“ der diversen Glaubensgemeinschaften entstellt wurde und wird. Sei es, daß sie den Glauben dazu mißbraucht haben, ihn zu Macht- und Herrschaftsgelüsten zu verzwecken oder ihn gleich zur Staatsreligion zu erheben um sich über Staaten und Bürger zu erheben und zugleich meist auch noch über ein humanes und humanistisches Rechtssystem zu erheben. Es sind darunter leider immer wieder auch jene, die aus jeglicher Religion einen fundamentalistischen, sektenhaften, extremistischen bis eben hin zum kriminellen -ismus machen, die genauso wie die politischen -ismen zuvorderst dazu neigen sich über „die anderen“ zu erheben und alles mögliche Scheußliche daraus abzuleiten (Sozialismus, Kommunismus, Nationalsozialismus ….).

      Das ändert aber nichts an der Tatsache daß vom Grunde her wohl alle Weltreligionen das Gute im Menschen stärken und hervorheben wollen und verweisen, daß außerhalb der Natur (der Naturwissenschaften, der Mathematik etc.) noch eine Macht (Gottheit/Gottheiten) besteht. Oder auch ein bedenkendes (lat. relegere) Verhältnis zum Nicht-Verfügbaren (zum nicht Käuflichen, zum nicht monetär Bewertbaren ..).

      Daher ist es vermutlich auch nicht erstaunlich, daß von jeher eine ausnehmend große Anzahl von Wissenschaftern (Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton , Pasteur …..) und Nobelpreisträgern (Albert Einstein, Jon Fosse, Anton Zeilinger, …..) Gläubige waren oder sind. Manche waren sogar Geistliche (Gregor Mendel – Begründer der Vererbungslehre/Genetik) oder wie Georges Lemaître (Begründer der Urknall-Theorie) sogar Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.

      Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß Widerstand gegen (lassen sie es mich nennen) weltlich Gottloses immer wieder auch von Gläubigen ins Rollen kam. Ich denke da an Stauffenberg, an die Geschwister Scholl, an Franz Jägerstätter, an Alexander Solschenizyn, an die Friedensbewegung in der damaligen DDR u.a.m.

      Auch die Behauptung, daß -wie sie anführen – „die Mathematik die Erzmutter“ des bösen Geistes sei, will ich nicht teilen, da jegliche Erfindungen und Entdeckungen grundsätzlich nicht Gut oder Böse per se sind, sondern sie sind da, weil ihre Zeit dafür reif geworden ist. Es kommt aber darauf an was der Mensch daraus macht. Er kann das Messer zum Brot schneiden für sich und andere verwenden oder zum Töten. Das wiederum hängt m. M. aber wiederum sehr massiv mit dem zusammen was ein Mensch glaubt und täglich bemüht ist sich zudem zu (ver)bessern. Oder auch wie er zu Recht und Gesetzen steht.

      Wenn aber im Europa des laissez faire in nahezu allen sinn- und gemeinschaftsstiftenden Bereichen (Glaube, Demokratie, Bildung, Traditionen, Grundwerte und Werte, Eigenverantwortung …) immer mehr Menschen alles wurscht (=egal) ist, verkommt Europa und verkommen diese Bereiche. Beides denke ich ist zunehmend feststellbar und konstatierbar.

      Ob die den freien Platz einnehmenden „Alternativen“ (geistloser Kapitalismus, Sekten und sektenartige Ideologien, Influenzer, Denken-Betreuer, Vorkäuer, ……) auch nur irgendetwas Positives für den Menschen oder die Menschheit bringen, wage ich massiv zu bezweifeln.

      Es braucht Menschen die bereit sind auch Europa und seine Werte zu verteidigen um nicht alles jedem Beschuß oder jedem „Beschiß“ durch Wurstigkeit preiszugeben oder sich nichts mehr entgegenzustellen. Und so ein Entgegenstellen kann eben auch bei so Kleinigkeiten beginnen wie kirchlichen Festen und deren Grundgedanken.

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      • Thomas Bröcker sagt

        UUUPS, das ist selbst mir als zwangserzogenem Christen zuviel „Abendländisch christliche Überheblichkeit“. Aber es gibt halt viele Varianten, wie sich „Auserwählte“ über Andere erheben. Da wird aber viel „geglaubtes“ mit einer tatsächlichen nüchternen Geschichtsbetrachtung vermischt. Da bin ich — als Christ und Pazifist — ganz einfach mal raus aus der „Werteunion“ .

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      • Stadtmensch sagt

        „Wenn aber im Europa des laissez faire in nahezu allen sinn- und gemeinschaftsstiftenden Bereichen […] immer mehr Menschen alles wurscht (=egal) ist, verkommt Europa und verkommen diese Bereiche. Beides denke ich ist zunehmend feststellbar und konstatierbar. “

        Meine Wahrnehmung ist eine andere. Wer Gemeinschaft sucht wird auch fündig. Und damit meine ich nicht irgendein virtuelles soziales Netz. Natürlich wird es nicht einfacher, wenn „Freiräume“ oder gemeinschaftsstiftende Betätigungsmöglichkeiten zunehmend unter Finanzierungsvorbehalt stehen.

        Vielen Dank für ihre ausfühliche Stellungnahme.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Stadtmensch, es muss aber ein Übergeordnetes, Gemeinschaftliches geben, dass unausgesprochen gelebt, gefühlt und getragen wird. Spirituelle Gemeinsamkeiten werden als überflüssig angenommen und doch in Form materieller, oder fanbasierter o.ä, gesucht.
          …..glaube ich.

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          • Stadtmensch sagt

            Reinhard, vor den monotheistischen Religionen gab es Polytheistische und davor gab es vermutlich gelebte Spiritualität in Kleingruppen bzw. ganz persönliche, um Verbindung zur Mitwelt zu pflegen; Geister, Bäume umarmen, Opfer bringen. Hat alles geholfen. Habe viele nerdige Kollegen. Die reden meist nicht viel, aber wenn man sich auf die einlässt, geht manchmal eine Welt auf, da staunt man nur…

            Religionsforscher und Anthropologen sagen, die monotheistischen Religionen (insbesondere die christliche) sind Folge eines Gemeinmachens mit staatlicher Macht. Paulus hat den Schuldkult erfunden, um die Massen gefügig zu halten.
            Das passte den Mächtigen natürlich in den Kram. Beide profitieren voneinander bis heute.

            Das dieses Duo so zefleddert wirkt, liegt meiner Meinung nach an den Folgen der Markt- und Propagandagetriebenen Individualisierung\Vereinzelung.
            Individualisierung wird gleichgesetzt mit Freiheit.
            Teile und Herrsche auf die Spitze getrieben.
            Genial!

            Denn nichts wird uns als grauenhafter und unvorstellbarer vermittelt, als Kommunismus.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Es gibt ja heute den Ersatz durch wokeness und Klimarettung. Insofern besteht Kontonuitât.

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            • Bauer Fritz sagt

              Mit dem letzten Satz tu ich mich schwer. Jene die bis in die heutige Zeit dem Kommunismus entronnen sind, möchten ihn nicht mehr wieder haben. Jene die ihm bis in die heutige Zeit nicht entrinnen können, haben in den seltensten Fällen (eigentlich in gar keinem Fall) die Möglichkeit anderes kennenzulernen oder gar etwas dagegen vorzubringen – außer unter Inkaufnahme von Bestrafung.

              Daher scheint mir ihr Satz nur erklärlich, wenn sie der Standard-These jedes Kommunisten anhängen „Aber wir haben Kommunismus doch noch nie probiert!“ bzw. jene die es bisher versucht haben, haben nur geübt oder haben es kläglich vergeigt. Sei es nun Mao, Lenin, Castro oder Stalin, sei es Honecker oder Maduro – alles Versager. Nebst den zig Millionen Opern dieser nun schon über 100 Jahre laufenden „Versuche“.

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              • Stadtmensch sagt

                Ich staune immer wieder über den Beißreflex.

                Der Begriff Kommunismus hat seinen Wortstamm im lateinischen Wort communis, was „gemeinsam“ bedeutet.

                Insofern können wir auch die Amish befragen, wie sie ihren Kommunismus auf religiöse Überzeugungen gründen.

                Ich habe leider auch keine Idee, wie man in der spätkapitalistischen Gesellschaft, die den von Soziologen postulierten systemischen Individualismus probiert, so etwas wie Gemeinsinn implantieren kann.

                Momentan werden Pflegekräfte von den Philipinen eingeflogen. Ist „wirtschaftlich“, weil Söhnchen keine Zeit hat und Fiat Money vermehren muss oder will…

                • Bauer Fritz sagt

                  Das war aber jetzt schon ein sehr ausweichende Antwort.

                  Den allgemein verstandene Sprachgebrauch von „Kommunismus“ und seine ja aus der Geschichte nachlesbaren Gegebenheiten (ich schreibe nicht Mißerfolge, damit sie nicht sagen mein Beißreflex würde mit mir durchgehen 🙂 ) nun auf die lateinische Ableitung zu reduzieren, ist doch selbst für sie etwas mager. Zumal wenn sie zuvor postulieren „Denn nichts wird uns als grauenhafter und unvorstellbarer vermittelt als Kommunismus.“

                  Auf dieser unteren sprachlichen Ableitungsebene hat Deutschland den Kommunismus wohl bereits installiert, gibt es doch bei ihnen fast elftausend Kommunen. Wir in Österreich haben leider nur Gemeinden. Wie gemein …..

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              • Christian Bothe sagt

                B.Fritz.Mit den Versuchen zu verschiedenen Gesellschaftsformen in den letzten 100 Jahre ist das so eine Sache…Auch unsere bürgerliche Demokratie ist nicht für alle Menschen ein Allheilmittel( arm und reich…).Nicht umsonst haben Autokratien oder hybride Formen auf der Welt die Mehrheit! Arabischer Frühling u.ä.sind ja ebenfalls gründlich in die Hose gegangen wie der Kommunismus alter Prägung auch, trotz guter Ansätze die Marx und Engels im „Kapital“veröffentlichten.

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              • Marian E. Finger sagt

                Werter Bauer Fritz: Wenn Sie sich hier so fürs Christentum stark machen, erwarte ich eigentlich schon, dass Sie Ihre Bibel wenigstens kennen. Ich möchte darauf verweisen, dass die urchristliche Gemeinde ein kommunistischer Haufen war, der in seiner Absage ans Privateigentum Karl Marx bei Weitem toppte.

                Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit hier gern auf die Apostelgeschichte lenken. In Kap. 4, 32-37 wird dem Privateigentum ganz klar abgeschworen: „auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, es war ihnen allen gemeinsam“.

                Im darauf folgenden Kapitel 5,1-11 wird erzählt, wie ein Ehepaar, Hananias und Saphira, sich den Urchristen anschlossen, aber denen nicht alles übergaben, was sie besaßen. Es ist nicht ganz klar, ob es Petrus selbst war oder Gott, der HERR, der die beiden daraufhin zu Boden streckte. Tja, und dann waren die beiden eben tot.

                Und wie ist es noch mal mit diesem Jesus, der sagte: „Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester, aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege (Matthäus 8, 18-20). Oder der sagte: „Wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater und Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird’s hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben (Matthäus 19,27-29)

                So viel zu den viel gerühmten „christlichen Werten“.
                Als Christ können Sie gar nicht gegen den Kommunismus sein.

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                • Aber Josef, Jesus Vater war doch auch Handwerker und somit Eigentümer. War nicht Maria seine Magd oder Haushälterin?

                  Und welche Menschen hatten in ihre Herberge eingeladen?

                  Herbergen und waren hatten, besaßen die

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                • Bauer Fritz sagt

                  Ihr Gedankengang hat was für sich. Die Botschaft wäre also: Überall wo Christenkommunen sind, ist der Kommunismus verwirklicht oder zumindest fast. Der Papst wäre dann eigentlich der Führer des weltweiten Kommunismus.

                  Slogan: Christen aller Länder vereinigt euch …

                  Ich sehe schon Putin und Xi nachdenklich vor sich hinzittern.

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                • Frank sagt

                  Wo sind aber so Christenkommunen zu finden?
                  Also tatsächlich Kommunen dieser „vulgärkommunistischen“ (im Gegensatz zur späteren real existierenden kommunistischen) Orientierung.

                  Warum kann ein Christ nicht gegen Kommune/Kommunismus sein?
                  Zumindest muss er mit dem Gegenmodell kein Problem haben Römer 13,1 , Matthäus 22,21

      • Marian E. Finger sagt

        An Ihrer Antwort, Bauer Fritz, fällt mir auf, dass Sie „Glaube“ einerseits und „Erfindungen und Entdeckungen“ andererseits im Grunde miteinander gleichsetzen. Glaube und Technologien existieren für Sie anscheinend unabhängig vom Menschen in irgendeinem abstrakten, idealen Raum. Sowohl Glaube als auch Technologien sind anscheinend absolut, unantastbar, gewissermaßen göttlich.

        Fehlerhaft ist bei Ihnen immer nur der Mensch, der den Glauben entstellt und missbraucht und die Technologien aus niedrigen Motiven falsch einsetzt, gerade so, als existierten der Glaube und die Technologien irgendwo außerhalb des Menschen. Aber so ist es ja nicht. Weder der Glaube noch die Technologien sind vom Menschen zu trennen. Genauso wie der Mensch fehlerhaft ist, ist auch der Glaube fehlerhaft und sind es auch die Entdeckungen und Erfindungen, die eben nicht „irgendwo da sind“ und darauf warten, entdeckt und gefunden zu werden. Sowohl der Glaube wie auch die Entdeckungen/Erfindungen sind einfach ein Ausdruck dessen, wie unser menschlicher Geist funktioniert.

        Der Glaube ist nichts anderes als ein Verfahren, mit dem sich der Mensch eben gerade des Nicht-Verfügbaren, des Transzendenten zu bemächtigen versucht, so wie er sich mit den Technologien der Welt und der Natur bemächtigt. Insofern stimmt Ihre Gleichsetzung sogar.

        In beiden Fällen geht es um Macht, und zwar um menschliche Macht, nicht um göttliche. Im Glauben verkleidet sich dieser Machtanspruch als Demut und Gehorsam gegenüber einer scheinbar höheren Macht, die aber nur vorgeschoben wird, um tun zu können, was man will, nämlich sich der Welt bemächtigen. In den Technologien wird der Machtanspruch als Notwendigkeit verkleidet, um in dieser Welt überleben zu können.

        Immerhin verrät sich der Machtanspruch trotz aller Verkleidung. Ist es nicht einigermaßen seltsam, dass Sie das Verhältnis Mensch – Gott so beschreiben, als wäre Gott für den Menschen das Nicht-Verfügbare, während der Mensch in seinem Glauben für Gott hundertprozentig verfügbar ist. Darin spiegeln sich durchaus irdische Herrschaftsverhältnisse wider. Der Herrschende ist für den Beherrschten nicht verfügbar, der Beherrschte (oder Sklave) ist es für den Herrschenden sehr wohl. Und dieses Verhältnis wird nun also im Glauben ins Absolute übersteigert. Käuflichkeit spielt in diesem Verhältnis auch seine Rolle. Der Preis ist nicht mit Geld zu bezahlen. Die Währung, um die es geht, ist das eigene Leben, denn jeder wahre Gläubige sollte ja bereit sein, für seinen Gott und seinen Glauben zu sterben. So gesehen, ist mir der „geistlose Kapitalismus“ eigentlich lieber als eine Wiederbelebung des christlichen Glaubens.

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        • Stadtmensch sagt

          Profund deduziert!

          Wobei ich nicht denke, dass es immer nur ums Herrschen und Beherrscht werden geht und ging in der kulturellen Evolution.
          Ich werde mich Weihnachten dem Konsumrausch ergeben und mir das „Tagebuch der Menschheit“ unters Bäumchen legen 😉

          „denn jeder wahre Gläubige sollte ja bereit sein, für seinen Gott und seinen Glauben zu sterben“

          Siehe Koppelschloss der Wehrmachtsoldaten…

          Die Kirche macht mir nichts mehr vor. Es gibt aber genügend Menschen in diesem Land, die meinen, zum Genuss eines schönen Weihnachtskonzerts gehöre auch eine Pflicht. Ein Bekenntnis zu einem „Wir“ gegen „Die“.

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        • Bauer Fritz sagt

          Ich denke da haben sie doch etwas zuviel in meinen Kommentar hinheingeheimst. Ich habe geschrieben, daß Erfindungen da sind wenn ihre Zeit reif ist. Ich denke da steckt wenig dahinter das gleichsam als absolut oder göttlich mißzuverstehen.

          Ein Vergleich sei erlaubt: Leonardo da Vinci hat zu seiner Zeit schon Flugdrachen und Helikopter vorgedacht/erfunden. Dennoch hat es Jahrhunderte gedauert bis sie „flugreif“ waren, eben erst zu ihrer Zeit. Hat also einen langen, wenig absoluten und schon gar nicht göttlichen Entwicklungsweg hinter sich.
          Demgegenüber sind die 10 Gebote seit der Entstehung unverändert gültig, was eher dem Ansatz des Absoluten, des Göttlichen entspricht.

          Ich habe außerdem angeführt, daß die Behauptung „Als Wissenschafter könne man nicht an Gott glauben“ über die Zeiten hindurch mit genügend Beispielen widerlegt ist. „Auch Atheismus geht mit Wissenschaft inkonsequent um. Atheismus ist ein Glaube an den Nicht-Glauben. Du lehnst also etwas ab, wo du aber keine Beweise dagegen hast.“ sagt etwa der Physik- und Astronomie Professor Marcelo Gleiser.

          Ihre Meinung über die Machtverhältnisse kann ich nicht teilen. Ich persönlich habe zumindest selbst nicht das Gefühl, daß durch meinen Glauben ich über Gott verfügen kann oder er über mich.

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    • Frank sagt

      „Was ist also schief gegangen?“
      Bei Ihnen … input overflow und danach nur noch sporadisch-selektive Verarbeitung der Daten. Ein üblicher Befund für Leute die sich auf völlig irriger Grundlage selbst erhöhen.

    • zmp_nachfahre sagt

      Was die Mathematik angeht – die steckt vielleicht überall mit drin, aber das ist wie mit der Sprache, die steckt auch in allen Texten drin, in guten wie in bösen. Die Naturwissenschaften benutzen die Mathematik als wesentliches Hilfsmittel zur Formulierung von Beschreibungen und Regeln – aber auch sie selbst sind nicht prinzipiell gut oder gar prinzipiell böse, wie Robert Musil suggeriert. Letztlich sind es immer Menschen, die dies oder jenes tun.

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      • Stadtmensch sagt

        Da steht „sollen nach diesen Berichten“. Der Herr Musil spielt nur mit den Ansichten seiner Zeitgenossen. Deswegen ist sein Werk ja auch so ein Genuss….

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Lieber Bauer Fritz,

    vor der Christianisierung existierten andere Religionsformen der Kelten und Germanen u.a.. Deren Glaube wurde dereinst auch im Rahmen dieser Religionen in entsprechender Tradition gelebt. In Folge der Christianisierung wurden selbige einfach systematisch ausgemerzt.

    Gerade wir hier in Zentraleuropas zuvorderst haben weltweit unser stählernes Machtbewusstsein ausgeübt, die Religion diente hierbei als Mittel zum Zweck. Gerade auf der Iberischen Halbinsel übten sich die dortigen Herrscher Portugals und Spaniens in erster Linie erfolgreich in weltweiter Eroberung, inszenierten knallhart ihre Machtgelüste. In deren Reiche gehe die Sonne nie unter, so deren abendländisch überheblichen Verlautbarungen.

    Nachstehende Bibelstelle hatte man dahingehend allzu wörtlich interpretiert:

    „…Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!“ (1Mo 1,28; ELB)

    Als überzeugter Christ mit entsprechend geschichtlichem Background muss man auch heute mit einem kritischen Zeitgeist gesegnet bleiben. Wir alle sind schlussendlich nicht unfehlbar…

    Ich wiederhole mich an dieser Stelle noch einmal:

    Der moderne Homo sapiens ist auch gegenwärtig nicht willens, über mehrere Generationen hinweg solidarisch und/oder gar gerecht handeln zu können.

    Genau daran krankt es bis heute in erheblichem Maße innerhalb unserer Gesellschaften. Die Narzissten schießen mehr denn je förmlich ins Kraut, das „ICH“ dominiert in weiten Bereichen…!

    Unser Leben ist stetig im Fluss, in einem andauernden Wandel, ob nun zum Besseren hin oder ins genaue Gegenteil, obliegt der Betrachtungsweise jedes Einzelnen.

    Im übrigen, worauf beruhten die Hexenverbrennungen ab dem 15. Jahrhundert, im Übergang zur Neuzeit Europas in damals klimatisch bedingten katastrophalen Zeiten. Auf dem Scheiterhaufen räumte man rigoros auf, Hungersnöte und sonstige Unbilden zeichneten argumentativ dafür verantwortlich. Bar jedweder Handlungsalternativen waren die Schuldigen schnell enttarnt und wurden mit der Eiseskälte seinerzeit klimatisch machtloser Entscheider systematisch beseitigt. An diesen Händen klebte sehr viel Blut.

    Zeitsprung:

    Jüngst erst in der Presse die Mitteilung, dass unser grüner Kanzlerkandidat mit heute noch kommunizierten ca. 12% Zustimmungswerten beim deutschen Wahlvolk jetzt konsequent ironische Wortbeiträge im Netz strafrechtlich verfolgen lässt und man bereits Hausdurchsuchungen im Zuge dessen vornimmt. Um die 700 bislang medial thematisierte Strafanzeigen an der Zahl. Ob Herrn Dr. Habeck überhaupt bewusst ist, in welch sarkastisch unfehlbarer Art und Weise man z.B. den gemeinen Bauernstand innerhalb dieser Legislatur vorführte, am grünen Gängelband willenlos durch die Manege zerrte. Hierunter verstehe ich wahrlich kein freiheitlich geprägtes Demokratieverständnis. Will man nun auch die freie Meinungsäußerung zur Disposition stellen!? Welchen Zeiten gingen wir damit aber entgegen!? Nehmen die Grünen nunmehr das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit für sich in Anspruch – was geschieht sodann mit dem Wahlvolk ab dem 23. Februar 2025!?

    Nimmt schaubildlich die Gruppe der ehemaligen Grünenwähler heute nicht ständig zu!?

    Ja – Geschichte wiederholt sich; hoffentlich nicht dieselbe ab dem 15. Jahrhundert…!
    Also, verbrennt kein Scheitholz mehr, ihr schädigt das Klima, vollzieht sukzessive den Niedergang unseres Planeten zu Lasten unserer Kinder und Kindeskinder. – Geht in euch!

    Ich ordnete die Zeiten der Walpurgisnacht der Vergangenheit an; hoffentlich sehen wir hier keiner Reinkarnation entgegen!?

    Manch audiovisuell geprägter Narzissmus nimmt leider schon erheblich bedenkliche angsttreibende Formen an…

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    • evo.... sagt

      UWW hat geschrieben:

      Jüngst erst in der Presse die Mitteilung, dass unser grüner Kanzlerkandidat mit heute noch kommunizierten ca. 12% Zustimmungswerten beim deutschen Wahlvolk jetzt konsequent ironische Wortbeiträge im Netz strafrechtlich verfolgen lässt und man bereits Hausdurchsuchungen im Zuge dessen vornimmt. Um die 700 bislang medial thematisierte Strafanzeigen an der Zahl.

      Der beschäftigt ein paar Anwaltskanzleien, die nach solchen Fällen suchen sollen. Wer bezahlt die ? Er selbst, die Grünen oder das Ministerium? Die Künast hat ja auch mal jemanden angezeigt.

      Das zeugt aber auch von geringer seelischer Stabilität und großer Gier. Ich denke man sollte lieber die Frauen auffordern solche Aktionen etwas gelassener zu sehen.

      Jetzt wollen Grünen auch extra Frauenabteile bei der Bahn. Das führt zu einem weiteren Auseinanderleben von Männern und Frauen. Noch mehr Spaß verderben, noch weniger Kinder und noch mehr Migrationsbedarf um die Wirtschaft am laufen zu halten. In den problematischen Beziehungskisten viele Grüner sehe ich eh Parallelen zu diversen braunen Führungskräften.

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    • zmp_nachfahre sagt

      Die Kirche hat weiß Gott genug Unheil angerichtet, aber bei den Hexenverbrennungen ist sie mal nicht wesentlich verantwortlich. Es ging in der Tat eher um den Aberglauben, bestimmte Personen seien für das fürchterliche Wetter verantwortlich und die Kirche war dabei eher zurückhaltend.
      Man muß bedenken: um 1580 gab es in nur zwei von 17 (!) Jahren eine Getreideernte in Franken (das war etwa der Höhepunkt der Kleinen Eiszeit) – irgendwer mußte doch daran schuld sein!

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Da möchte ich Ihnen jetzt doch ein bisschen widersprechen:

        Gerade auch das „gemeine Fussvolk“ hinter den Klostermauern sowie ein pöbelnd rangniedriger Klerus im ländlichen Umfeld exerzierten solche Verfolgungen. Die hart um sich greifenden Hungersnöte legten eine grausame Brandspur quer durch’s Volk…

        Schuldige wurden gesucht – Schuldige waren schnell gefunden.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Hätte Gutenberg nicht den Buchdruck erfunden, hätte es nicht die weite Verbreitung des Hexenbriefes gegeben. Ist wie heute mit dem Internet, plötzlich verbreitet sich etwas weiter, als je gedacht. Fortschritt hat seinen Preis….

  6. Frank sagt

    Nachdem die anderen (christlichen) Besinnungssfeste schon weitgehend leer laufen, muss man sich sicher nicht über den Einen wundern, auch wenn der mit am erkennbarsten vom Kommerz gekapert wurde.
    Dass dieses santosanti sich unter Kindern und Jugendlichen als Gegenbewegung entwickelt, glaubt nur, wer auch glaubt, dass kleine Kinder in Scharen spontan zur Klimarettungsdemo wollen. Auch hier dürften die älteren Bewegten wie der zitierte Missionspater ihre Anleitung geben.

    Und wenn schon Rückbesinnung, dann doch richtig, denn die Katholiken waren ja nicht die Schöpfer des Festtages:
    „Die Encyclopædia Britannica leitet das Fest aus alten keltischen Bräuchen her. Gefeiert wurde zu Halloween demnach auch das Sommerende, der Einzug des Viehs in die Ställe. In dieser Zeit, so glaubte man, seien auch die Seelen der Toten zu ihren Heimen zurückgekehrt. Begangen wurde das Fest laut der Encyclopædia Britannica mit Freudenfeuern auf Hügeln (engl. bonfires, wörtlich Knochenfeuer; ursprünglich mit Bezugnahme auf das Verbrennen von Knochen des Schlachtviehs) und manchmal Verkleidungen, die der Vertreibung böser Geister dienten.“
    Feuer, schröckliche Kostüme und Rabatz ziehen Kinder magisch an; als Engelchen durchs Land ziehen und auf besinnlich machen , das tut man eher widerwillig der alten Erbtante zuliebe. Das ist wie eine St.Martins-Laterne mit Kerze auf dem smartphone (und sowas habe ich schon live gesehen).

    PS Ich finde es recht interessant, dass es scheinbar Gegenden gibt, wo Halloween tatsächlich nennenswert stattfindet. Bei uns in der Straße kamen auf 50 Häuser 2 Kürbisse (bei Leute die alle Anlässe in etwas Außendeko umsetzen) und kein Kind hat geklingelt (es gibt da ca. 2 Dutzend im passenden Alter). Bei den Schwiegereltern gibts im ganzen Städtchen (4.000 Ew.) sowas auch bloß knapp über der Grenze zur Wahrnehmbarkeit.

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  7. Hauke Jaacks sagt

    Ein weiterer Aspekt bei der Helloweenshow ist die immense Lebensmittelverschwendung,durch das schnitzen der Kürbisse .Dieses wurde in der öffentlichen Diskusion bisher nicht thematisiert.

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  8. Bergamasca sagt

    Es macht mich jedes Jahr aufs Neue fassungslos, wie in der konsumistischen Spaßgesellschaft einfach in Vergessenheit gerät, dass am 31. Oktober eigentlich der Reformation gedacht wird.
    „Hallo Luther“ statt Halloween.

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      • Der wurde ja nur eingeführt, damit die wöchentliche Lohntüte abgeschaft wurde, also könnte man es als Hilfe zum technischen Fortschritt erklären.

        Die anderen Beispiele wie Sankt. Martin Umzug
        Lichterumzug umzubenennen.

        Da sind nur die 68iger schuld, die nicht stolz auf Deutschland und seine Traditionen waren , deswegen waren die, die diese Traditionen noch ausüben,
        wie die Bauern vom Dorfe

        altmodisch un zu konservativ.
        Weil sie auch noch von den Nazis beeinflussten strengen Eltern erzogen wurden, haben sie die
        Antiautoritäre Erziehung
        einführt.

        Und zum Beispiel
        Laternen- oder Lichterumzug,
        die Kleinkindersprache aus dem Kindergarten (die verstanden den Sinn von St. Martin auch noch nicht) anstatt Martinsimzug benutzt.

        Und weil nur der Martinsumzug von den Kindergarten praktiziert wurde,
        hat man eben den Ausdruck Lichterfest behalten, zumal die damigen Kindergartenkinder jetzt erwachsen sind.

        Und dies übernommen haben, wir man an den modernen Politikern, der Ampel sieht.

        Ähnlich ist es mit anderen Traditionen,
        Wir dürfen unsere
        Alte Kultur mit ihren Traditionen nicht vernachlässigen u. vergessen, denen wir unseren technischen Fortschritt und somit unsere jetzige Lebensqualität zu verdanken haben, nicht vergessen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Bei uns hatte es einmal einen Laternenumzug mit Kindern gegeben, die Fackeln dabei hatten. Daraufhin gab es in der Regionalprawda einen shitstorm, ob der Ängste, dass es wieder Fackelzüge geben werde und die Kinder schon dafür angelernt werden sollten.
          Tja, unsere Unkultur in Kombination mit unserer Schuldkultur ergibt fast immer eine shitkultur, finde ich.🤘😎
          Ob muslimische Mitbürger sich langfristig an den hergebrachten nationalen Bräuchen beteiligen werden, sei dahingestellt. Allein mir fehlt der Glaube.

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      • Frank sagt

        Weltspartag …immer die Materialisten 😉

        Schöner Satz aus wiki: „Die reine Finanzerziehung breiter Bevölkerungsschichten … als pädagogischer Kern bzw. Dreh- und Angelpunkt des Weltspartages ist zumindest in der Gruppe der Industrienationen in den Hintergrund getreten.“

        Jawoll, selbst das bisschen Finanzerziehung ist heutzutage praktisch out um verbal um so mehr angemahnt zu werden. Aber gut, was soll es auch, mit Kindern, die ihren Zins nicht mehr rechnen können und sowieso fett verdienende Influencer werden wollen.

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    • Christian Bothe sagt

      Hat für mich als Katholik kaum Bedeutung, außer das es auch zu DDR-Zeiten ein freier Tag war…

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  9. Es sind evangelische Kindergärten die sich Dinge wie „Mond und Sterne“ Spaziergänge ausdenken, um in der dunklen Jahreszeit ebenfalls ein „mit Lichtern rumlaufen“ Event anbieten zu können. Man muss das nicht gut finden, aber wer alt genug ist sich an Zeiten zu erinnern, in denen keine evangelische Institution sich auch nur in die Nähe einer katholischen Tradition hätte blicken lassen kann das vielleicht mit mehr Milde betrachten.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Laternelaufen gab es in unseren evangelischen Gemeinden schon Anfang der 60er Jahre. Es ging aber von den Schulen aus…

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    • Christina sagt

      Isa, ich war vor zig Jahren (!!) in einem katholischen Kindergarten, da sind wir auch mit der Laterne gelaufen.
      Als meine Kinder noch in den KiGa gingen (ist auch schon ne Zeit her) kam St Martin hoch zu Ross in den Hof geritten, die Geschichte wurde von den Kindern nachgespielt … das war immer sehr schön und die Kinder waren sehr bedacht. Ich hoffe, dass diese Tradition noch lange anhält!!

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  10. Reinhard Seevers sagt

    Santosanti bleibt wohl eher ein österreichisch/katholischer Versuch einer Rettung klerikalen Einflusses.
    Wir in Buntland werden wohl einen Mix aus orientalischen und US-amerikanischen Sonderlichkeiten bekommen.
    Halloween ist für viele Landw. Betriebe ein schönes Zubrot und ein emotionaler Anker für Landliebe-Freunde geworden.
    „Watt den eben sien Uhl, ist denn annern sein Nachtigall.“😎

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  11. Landwirt aus Leidenschaft sagt

    Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht, aber wir machen es nicht besser, wenn wir versuchen, die Dinge mit der Brechstange durchzusetzen. Meine Enkelin wsr sehr empört darüber, dass die Lehrerin (übrigens „älteres“ Semester) Ihnen erklären wollte, das Halloween „Amischrott“ ist. Ich habe es dann kinderfreundlich erklärt und gesagt, dass man Neues wie Halloween machen kann, so man die alten Traditionen, wie Sankt Martin nicht vergisst. Und das hat dieses Jahr prima geklappt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes Wochenende.

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    • Christian Bothe sagt

      Halloween Amischrot?Wieder so eine typische Aussage von Leuten( in diesem Falle Lehrer), die keine Ahnung haben, das es ursprünglich aus Irland kommt!Wer weiß das eigentlich ?????Hatte sogar einen christlichen Hintergrund . Das die Amis Halloween so celebrieren, habe ich schon mehrfach vor Ort erlebt! Eine reine “Konsumorgie.”

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  12. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen Ich bin gleicher Meinung diesen Blödsinn aus den USA sollte man nicht unterstützen gerade jetzt bei der dämlichen Regierung in den USA müssen wir sehr vorsichtig sein ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war sagt

      Das verstehe ich nicht. In Amerika gibt es die Politikwende. Hier fordern wir sie und es wird sie nicht geben.

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    • Christian Bothe sagt

      Frikadellen Piet 46: was meinen Sie mit daemlicher Regierung? Sie sollten nicht so arrogant darauf reagieren! Amerika hat gewählt und nicht wir Deutschen mit unserer chaotischen Verwaltung in Berlin seit 3 Jahren! Die Republikaner mit Trump kommen zur richtigen Zeit ans Ruder, denn diese werden einiges im Land bereinigen!Die Meinung von uns Deutschen interessiert dort keinen…

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    • Obstbäuerin sagt

      Hätten die Amerikaner auf unsere Qualitätsmedien gehört, Frikadellen piet, hätte Trump nicht gewonnen.

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